
Autor im Porträt
Wilhelm Genazino
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Kein Geld, keine Uhr, keine Mütze
Gebundenes Buch
Liebe und Ehe sind ein kompliziertes Geschäft. Die Bilanz ist oft nur mittelmäßig. Muss man es einfach nur häufiger versuchen? Oder gleichzeitig? Oder besser über die eigene Mutter nachdenken? Steckt in der "Ehefrau" nicht von Anfang an die "Ehemalige", das einzig authentische Überbleibsel jeder Ehe? Wilhelm Genazino erzählt von einem philosophischen Helden, der beim verschärften Nachdenken jede Sicherheit verliert. Vielleicht muss der Mann die Probe aufs Exempel machen mit allen Frauen, die er im Leben kannte, und die Vergangenheit handfest bewältigen. Die Gelegenheit wird sich bieten.…mehr
20,00 €
Außer uns spricht niemand über uns
Gebundenes Buch
Man versteht natürlich, dass Carola ihren Partner zuweilen nicht mehr erträgt. Er hat sich als gescheiterter Schauspieler und Radiosprecher in einer bequemen Mittelmäßigkeit eingerichtet. Nur in Notfällen kann er von seiner Freundin zu stärkeren Emotionen bewegt werden. Der Fall tritt ein, als Carola ihren Helden verlässt. Sie wird durch diese Notbremsung allerdings nicht glücklicher. Im Gegenteil. Wie der Zufall es will, erklärt sich die Mutter der entweichenden Freundin bereit, dem Verlassenen auszuhelfen. Kann sie ihn retten? Und will der überhaupt gerettet werden? Ob und wie, das steht in diesem so witzigen wie bösartigen Roman.…mehr
18,00 €

©Peter-Andreas Hassiepen
Wilhelm Genazino
Genazino, WilhelmWilhelm Genazino (1943-2018) wurde in Mannheim geboren, arbeitete zunächst als Journalist, später als Redakteur und Hörspielautor. Als Romanautor wurde er 1977 mit seiner 'Abschaffel'-Trilogie bekannt und gehörte seither zu den wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem erhielt er 1998 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 2004 den Georg-Büchner-Preis. 2007 wurde er mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, 2010 mit dem Rinke-Sprachpreis. 2011 wurde Genazino in die Akademie der Künste gewählt. 2013 erhielt er den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, 2014 den Samuel-Bogumil-Linde-Preis für sein literarisches Werk.Kundenbewertungen
Mittelmäßiges Heimweh
Bewertung von unbekanntem Benutzer am 26.02.2007
Das Buch habe ich mit großem Vergnügen gelesen, ich halte es für das beste von Genazino. Zufällig hatte ich gerade vorher noch einmal John Updike "Gegen Ende der Zeit" gelesen, und ich bin durchaus der Meinung, dass Genazino sich nicht dahinter verstecken muss. Vielleicht fehlt ihm noch die Eleganz der Sprache.
Mittelmäßiges Heimweh
Das ist große, beinahe kafkaeske Literatur über einen Nomaden, der durch die Großstadt stolpert, schwankt und torkelt. Der Hauptakteur von Wilhelm Genazino, manchmal vermeinen wir ihn in unserem eigenen Spiegelbild zu erkennen, wird immer weniger, er zerbröckelt, er fällt auseinander, er wird atomisiert und sieht doch geflissentlich über die Stationen seines Zerfalls hinweg. Ein sehr gescheiter Roman in einer detaillierten Schreibweise, manchmal wirkt sie übergenau, in dem der Autor die gesamte Klaviatur von Melancholie, Humor und Ironie glänzend improvisiert. Sehr empfehlenswert und für jeden Freund der etwas anspruchsvolleren Literatur ist "Mittelmäßiges Heimweh" das ideale Geschenk.
Mittelmäßiges Heimweh
Darf man ein Buch negativ bewerten, von dem man nur fünf Seiten gelesen hat? Eigentlich mit Bestimmtheit nicht. Immerhin hatte ich das Buch in der Buchhandlung gekauft und es ausgesucht, wie ich es immer tue: Ich lese etwas an, schätze den Anfang und irgendeinen Teil in der Mitte, dann kaufe ich es. Ich glaube, ich mag den Stil von "Mittelmäßiges Heimweh“ sehr. Das Detaillierte, genaue, involvierende des Erzählens. Aber das mit dem Ohr hat mich, ehrlich gesagt, völlig aus der Geschichte geworfen: Man meint, in einem Fantasyroman zu sein. Schließlich vergeht man in dem Selbstmitleid des Helden, der einfach nicht in die Puschen kommt. Ich war nach fünf Seiten überzeugt, dass das Buch nicht schlecht ist, aber definitiv nichts für mich, der ich aktive Helden schätze, wie schwer sie es auch immer haben. Etwa bei Per Pettersons „Im Kielwasser“ der Held Arvid, der zwar am Boden ist, aber doch sehr langsam Grundlagen legt, sein schweres Trauma eines fernen Tages zu verarbeiten. Oder doch zumindest so, wie in Arno Geigers „Es geht uns Gut“ der Held Philipp, der zwar unfähig ist und bleibt, aktiv zu werden, der gehemmt ist sich zu entfalten und sich gegen die Bosheiten seiner Freundin zu wehren, - wo allerdings die Familiengeschichte, die das Buch parallel erzählt, diese Apathie verständlich werden lässt, einen Kontext der Apathie herstellt. „Mittelmäßiges Heimweh“ begab mich in das bedrückende Gefühl, dass Selbstmitleid und Antriebslosigkeit eine Fixe Idee des Autors sind. Zum Glück war der Händler bereit, das Buch gegen ein anderes zu tauschen.
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