
Autor im Porträt
William Faulkner
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Licht im August (eBook, ePUB)
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Mit sinnlicher Leidenschaft entrollt Faulkner in diesem Klassiker der Literatur des 20. Jahrhunderts drei Lebenswege in der weiten Landschaft des Mississippi: Lena Grove, eine junge Schwangere auf einer fremden Landstraße, sucht ihren Geliebten. Am Ende hat sich ihr Schicksal in der Begegnung mit einem anderen Mann erfüllt, aber das Chaos sündhafter Verstrickung entlässt sie wieder fast unberührt. Joe Christmas, ein Wanderarbeiter, der sich seiner Rassenzugehörigkeit nicht sicher ist, findet hingegen keinen anderen Ausweg aus seinem Dilemma, als selbst zum Mörder zu werden. Der Geistliche Gail Hightower durchschaut das Gewebe aus religiösem und rassischem Fanatismus, kann sich aber nicht aus seiner Verklärung der «glorreichen» Südstaatenvergangenheit befreien ...
Faulkners zwingende Modernität, sein multiperspektivischer, psychologischer Stil machten «Licht im August», 1932 geschrieben, bereits 1935 bei Rowohlt veröffentlicht, zu einem der wirkungsmächtigsten Romane des 20. Jahrhunderts - hierzulande vor allem nach dem Krieg, als er in einer rororo-Zeitungsausgabe einem breiten Publikum zugänglich wurde.
Der Rowohlt Verlag legt Faulkners besten und bekanntesten Roman in einer zeitgemäßen Neuübersetzung von Helmut Frielinghaus und Susanne Höbel vor, versehen mit einem Nachwort von Paul Ingendaay.
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Faulkners zwingende Modernität, sein multiperspektivischer, psychologischer Stil machten «Licht im August», 1932 geschrieben, bereits 1935 bei Rowohlt veröffentlicht, zu einem der wirkungsmächtigsten Romane des 20. Jahrhunderts - hierzulande vor allem nach dem Krieg, als er in einer rororo-Zeitungsausgabe einem breiten Publikum zugänglich wurde.
Der Rowohlt Verlag legt Faulkners besten und bekanntesten Roman in einer zeitgemäßen Neuübersetzung von Helmut Frielinghaus und Susanne Höbel vor, versehen mit einem Nachwort von Paul Ingendaay.
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The sound and the fury (eBook, ePUB)
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The Sound and the Fury is a novel by William Faulkner, first published in 1929. It's widely regarded as one of the most important works of 20th-century American literature, known for its experimental narrative techniques, particularly the use of stream of consciousness. The novel tells the story of the decline of the Compson family, a once-prominent Southern family in Mississippi. William Faulkner (1897-1962) was one of the most influential American writers of the 20th century. He was born in Mississippi, and much of his work is set in the fictional Yoknapatawpha County, a richly detailed world based on the American South. Faulkner's writing is known for its complex narrative techniques, such as stream of consciousness, multiple perspectives, and nonlinear timelines.…mehr
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William Faulkner
Dem Dichter William Faulkner (* New Albany 1897, † Oxford/USA 1962) wurde 1950 rückwirkend der Nobelpreis für Literatur 1949 zuerkannt und verliehen. Der amerikanische Autor der Moderne mit Vorliebe für ländliches und kleinstädtisches Leben, das er in einem fiktiven Yoknapatawpha County entstehen ließ, verdiente seinen Lebensunterhalt auch als Drehbuchautor in Hollywood oder als Autor von Kurzgeschichten, die er an Magazine verkaufte. Bekannt wurde William Faulkner u. a. durch "Schall und Wahn" (1929), "Die Freistatt" (1931) oder "Licht im August" (1935). Faulkner trat als Südstaatler für die Gleichberechtigung der Rassen ein und arbeitete mit dem Thema auch als Schriftsteller, u. a. in den Werken "Absalom, Absalom!" (1936) oder "Griff in den Staub" (1948), das auch verfilmt wurde. William Faulkner starb an den Folgen eines Reitunfalles.Kundenbewertungen
Als ich im Sterben lag
„Als ich im Sterben lag“ ist der wohl ungewöhnlichste, aber auch einer der wichtigsten Romane William Faulkners (1897-1962). Der Nobelpreisträger selbst bezeichnete diesen 1930 erschienenen Roman als seinen besten. Und wahrlich, diese nicht einmal 200 Seiten stecken voller Lebensweisheiten und psychologischer Studien, dass man nicht an das literarische Werk eines 33jährigen glauben möchte.
Erzählt wird der ereignisreiche und wochenlange Leichenzug einer armen weißen Farmersfamilie, jedoch nicht in einem fortlaufenden Prosatext, sondern in ca. sechzig kurzen Abschnitten, meist inneren Monologen der Beteiligten oder der zufällig diesem merkwürdigen Zug begegneten Personen.
Addie Bundren, die Matriarchin der Farmersfamilie, liegt im Sterben. Noch auf dem Totenbett nimmt sie ihrem Mann Anse das Versprechen ab, sie in ihrem Heimatort Jefferson beizusetzen, wo ihre Sippe heute immer noch lebt. Erst vier Tage nach Addies Tod bricht die Familie mit dem Sarg auf, dabei hegt jedes Mitglied eigene Interessen. Der zahnlose Familienvater Anse will die Reise z.B. dazu nutzen, um ein neues Gebiss zu bekommen; während seine Tochter Geld für eine Abtreibung auftreiben will.
Vom Sargbau über den Verkauf einer Fuhre Holz und den beginnenden Regen, der die Flüsse über die Ufer treten lässt, berichten die Familienmitglieder. Im Mittelpunkt steht natürlich der Leichenzug ins nur vierzig Meilen entfernte Jefferson, der aber zu einer beschwerlichen Reise mit einem Mauleselgespann wird.
Da berichten die drei Söhne Cash, Darl und Jewel sowie die schwangere Tochter Dewey Dell von ihren Erlebnissen in der Vergangenheit und während des bizarren Unternehmens. Hindernisse und Unglücksfälle beherrschen den makabren Leichenzug durch das fiktive Yoknapatawpha: im Mississippi-Hochwasser stürzt eine Brücke ein - dabei gehen fast Fuhrwerk und Sarg verloren -, außerdem bricht sich Cash sein bereits verkrüppeltes Bein, das man notdürftig mit Zement schient. Dennoch muss es immer weitergehen, denn irgendwie scheint der Geist der toten Addie wie ein Befehl über ihnen zu schweben. Und so lässt Faulkner selbst die Verstorbene einmal zu Wort kommen.
Der Leichenzug und die Geschichten der Bundrens bilden zwar den Hauptstrang der Romanhandlung, aber immer wieder berichten auch Personen außerhalb der Familie von ihren Begegnungen mit den Bundrens, so der Arzt, Nachbarn, Drugstore-Inhaber oder der Pastor, der wahrscheinlich früher mit Addie ein Verhältnis hatte.
Nachdem Addie begraben wurde, geht das Leben der Familie mit allem Unglück oder Glück weiter: Darl kommt ins Irrenhaus, Cash verliert vielleicht sein Bein, Anse nimmt das Geld seiner Tochter, das sie heimlich für eine Abtreibung beiseite gelegt hat. Er verschwindet damit und kommt nicht nur mit einem Gebiss sondern auch mit einer neuen Frau zurück.
Fazit: „Als ich im Sterben lag“ ist ein Höhepunkt im Schaffen William Faulkners, der sich hier als ein hervorragender Kenner des menschlichen Lebens zeigt.
Manfred Orlick
Schall und Wahn
Der Roman „Schall und Wahn“ („The Sound and the Fury“), erschienen 1929, ist eines der frühen Werke des amerikanischen Schriftstellers William Faulkner (1897-1962) und dennoch gehört er zu den Klassikern der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts. Für Faulkner war es sogar „dasjenige meiner Bücher, das ich am meisten liebe“.
Am Beispiel der Familie Compson aus Jefferson, Mississippi, erzählt der Autor vom Niedergang des alten amerikanischen Südens, das ein zentrales Thema seines gesamten Schaffens war. Hier bedient sich Faulkner allerdings eines ungewöhnlichen Erzählstils, denn das Familienschicksal wird an nur drei aufeinanderfolgenden Apriltagen des Jahres 1928 dargestellt.
Zunächst gibt Faulkner eine kurze, aber detaillierte Einführung in die bewegte Vergan-genheit der Compsons seit dem 17. Jahrhundert. Danach beginnt die eigentliche Familiengeschichte, die vielfach in inneren Monologen der Hauptfiguren dem Leser unterbreitet wird.
Am ersten Tag des Romans wird der beklemmende Alltag der Familie aus der Sicht des erwachsenen und geistig behinderten Benjamin geschildert. Daher wirken seine Betrachtungen und Sinneseindrücke zusammenhangslos und geheimnisvoll. Ergänzt werden Benjamins verworrene Gedankengänge durch die Erinnerungen eines seiner Brüder, wobei der Roman einen Zeitsprung um fast achtzehn Jahre zurück macht.
Am zweiten Apriltag, der allerdings einen Tag vor dem ersten Romanabschnitt liegt, schildert ebenfalls ein Bruder seine Sicht der Dinge, während am abschließenden dritten Tag der Erzähler selbst das Wort ergreift, ohne jedoch alle Geheimnisse der Familie Compson zu enträtseln.
„Schall und Wahn“ ist, wie die meisten Roman Faulkners, keine leichte Lektüre. Die Handlung wird zersprengt von Rückblenden, Schnitten und inneren Monologen. Trotz dieses experimentellen und innovativen Erzählstils gelingt es dem Autor immer wieder, den Leser zu fesseln und die Spannung wachzuhalten. Der Roman wurde 1959 („Fluch des Südens“) unter der Regie von Martin Ritt und mit Yul Brunner und Joanne Woodward verfilmt.
Manfred Orlick
Als ich im Sterben lag
Bewertung von pergamus am 31.01.2022
Großartiges Buch – miserable Übersetzung: Maria Carlsson sind reihenweise Schnitzer unterlaufen, zudem hat sie von der alten Hess/Schünemann-Übersetzung hemmungslos abgeschrieben, mit der Folge, dass etliche der schlimmsten Pannen auch in dieser angeblichen Neuübersetzung wieder auftauchen. Fünf Beispiele:
1. Gleich auf der ersten Seite des Buches ist (neue wie alte Ü.) von „grünen Reihen abgeernteter Baumwollstauden“ die Rede. Damit ist das Geschehen sogleich in die falsche Jahreszeit versetzt, denn „green rows of laidby cotton“ sind keine Felder nach, sondern vor der Baumwollernte, denn „laidby“ ist ein Feld, das bis zum endgültigen Reifen der Früchte nicht mehr bearbeitet werden muss.
2. Als der kleine Vardaman den übergroßen Fisch anschleppt, kommentiert dies der Nachbar mit einer Hyperbole. Die rhetorische Figur der Übertreibung wird von Carlsson nicht erkannt, und daher reimt sie sich einfach etwas zusammen: Aus „hog“, „Sau“, wird „Schweinsfisch“ (alte Ü.) bzw. „Katzenfisch“ (neue Ü.), und statt: „Was’n das?“, sag ich. „Ne Sau? Wo hast du die denn her?“, für: „What’s that?“ I say. „A hog? Where’d you get it?“, heißt es bei Carlsson: „Was ist das?“, frag ich. „Ein Katzenfisch? Wo hast du ihn gefangen?“
3. Als Doktor Peabody, der dem besorgten Anse versichert hat, von Zahlungsunfähigen kein Geld für Behandlungen zu verlangen, sich darüber ereifert, dass er in seinem Alter und bei seinem Übergewicht auf dem Weg zu seiner Patientin noch mühsam mit Hilfe eines Seils einen Hang hinaufbefördert werden muss, meint er bei sich: „I reckon it’s because I must reach the fifty thousand dollar mark of dead accounts on my books before I can quit.“ Carlsson kupfert die alte Übersetzung einfach ab und macht aus „dead accounts“, aus Konten ohne Umsätze, „Totenscheine“, und aus dem selbstironischen „Ich schätze, weil ich erst 50.000 Dollar Außenstände in meinen Büchern stehen haben muss, bevor ich aufhören kann“ wird bei ihr: „Wahrscheinlich weil ich mit den Totenscheinen die Fünfzigtausend Dollar Marke erreichen müsste, bevor ich aufhören kann.“
4. Besonders ärgerlich ist, dass "I want to be beholden to none", eine Wendung mit der Anse immer wieder ausdrückt, keine fremde Hilfe annehmen zu wollen, immer wieder als "ich will von niemand gesehen werden" übersetzt wird, mit dem Ergebnis, dass es bei Carlsson und ihren Vorgängern heißt, Anse wolle beim Begraben der Leiche seiner Frau nicht gesehen werden, während Anse damit nur klar machen will, warum er und seine Söhne das Loch für den Sarg selbst ausheben werden. Ein Blick ins Wörterbuch hätte Carlsson belehrt, dass "to be beholden" auch "verpflichtet sein", "dankbar sein" heißt, und hätte sie Faulkners Text verstanden, hätte sie gemerkt, dass "to be beholden" in diesem Buch immer mit "verpflichtet sein" zu übersetzen ist, da es wesentlich zur Charakterisierung von Anse dient.
5. Als Addie Bundren gestorben ist, ist ihr Sohn Vardaman völlig verwirrt von all der Aufregung schließlich so todmüde, „that [...] his face looked like one of these here Christmas masts that had done been buried a while and then dug up“. „Christmas masts“?? Wie man leicht eruieren kann, hat Faulkner selbst auf diese Frage in einem Radiointerview erklärt, dass es sich dabei um die Masken handele, die Kinder vor Halloween und Weihnachten in den Läden kaufen können, und dass man in Mississippi, wo sein Buch spielt, eben „masts“ sage statt „masks“. Carlsson schreibt von ihren Vorgängern wieder einmal ab und macht aus einem Gesicht, das aussieht wie eine Weihnachts- oder besser: Halloweenmaske, die in der Erde gelegen hat, eines, das aussieht wie Weihnachtsgänse, die in der Erde begraben waren!
Kritiker lesen Übersetzungen höchst selten wirklich gründlich und vergleichend (Ingendaay tut es offensichtlich nicht). Carlssons Updike-Übersetzungen wurden nie wirklich auf den Prüfstand gelegt, und ihr Versagen bei der Übersetzung von Nabokovs „Lolita“ ist praktisch aktenkundig.
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