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Herman Melville
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Moby Dick (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
»Moby Dick« ist das bedeutendste Prosawerk des amerikanischen Symbolismus. Eine bis ins kleinste Detail recherchierte Abenteuergeschichte und philosophische Reflexion über das Leben, die Rache und einen wahnsinnigen, alles vernichtenden Hass. »Nenne mich Ismael« - einer der berühmtesten Anfänge der Literaturgeschichte. Zu Lebzeiten von Melville stieß »Moby Dick« auf ein geteiltes Echo, noch schien die Welt nicht reif für diese komplexe Erzählstruktur. Heute gehört das Werk unbestreitbar zu den größten Romanen der Literaturgeschichte. Ein Buch, das man gelesen haben muss. Die vorliegende digitale Ausgabe beinhaltet die vollständig neu überarbeitete und erstmalig mit 100 Fußnoten kommentierte deutsche Erstausgabe, welche ursprünglich 1927 von Thomas Mann und H. G. Scheffauer veröffentlicht wurde, nebst einem einführenden Aufsatz zu Leben und Werk des Autors. »Oh, hätte ich das geschrieben.« - Thomas Mann Null Papier Verlag…mehr
0,99 €
Bartleby, der Schreiber
Gebundenes Buch
Über die Berufsgruppe der Kopisten juristischer Dokumente gäbe es viele Anekdoten zu erzählen, und doch wird über die sogenannten Schreiber nie geschrieben. Die Angestellten der Rechtsanwaltskanzlei in der Wall Street, von der Herman Melville erzählt, wären alle eine Geschichte wert: der alte Turkey, der zumindest bis zum Mittagessen ein vorbildlicher Beschäftigter ist, Nippers, der sehr unter seinem Ehrgeiz und seinen Verdauungsproblemen leidet, und der zwölfjährige Ginger Nut, dessen Vater, ein Kutscher, ihn auf eine bessere Zukunft vorbereiten will. Und dann kommt Bartleby hinzu, setzt sich an seinen Schreibtisch und beginnt zu schreiben: Tag und Nacht, blass, mechanisch, still. Er verlässt das Büro nie, isst nichts als Ingwerkekse, gibt nicht ein Wort über sich und seine Herkunft preis. Kurz: Er weigert sich, etwas anderes zu tun als zu schreiben. Und eines Tages hört er auch mit dem Schreiben auf.
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20,00 €

Herman Melville
Melville, HermanHerman Melville (1819-1891) war ein amerikanischer Autor. Seinen Abenteuerromanen, allen voran »Moby Dick«, war zu Melvilles Lebzeiten nur ein bescheidener Erfolg vergönnt, sodass er in seiner zweiten Lebenshälfte nur noch Lyrik veröffentlichte. Erst einige Jahrzehnte nach seinem Tod wurden viele Werke wiederentdeckt und zu den Klassikern, als die sie heute bekannt sind.Boysen, RolfRolf Boysen, geboren 1920, war ein bekannter deutscher Theater- und Filmschauspieler sowie Sprecher zahlreicher Hörbücher. Für sein Lebenswerk wurde er u.a. mit dem Bayerischen Theaterpreis, dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München und 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Boysen starb 2014 in München.Medien
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Bartleby, der Schreibgehilfe
New York in den 1850er-Jahren: An der Wall Street führt ein namenloser Anwalt ein recht genügsames Leben. Um große Fälle bemüht er sich gar nicht erst, in seiner Kanzlei herrscht der alltägliche Bürowahnsinn. Dies ändert sich zunächst auch nicht, als er mit Bartleby einen neuen Schreibgehilfen einstellt. Der unauffällige, blasse Mann arbeitet äußerst fleißig und gewissenhaft. Doch eines Tages lehnt Bartleby es schlichtweg ab, seine Arbeit noch einmal Wort für Wort zu prüfen. "Ich möchte lieber nicht", lautet seine Antwort, die zum geflügelten Wort wird. Denn es bleibt nicht bei dieser einen Verweigerung...
Vor knapp einem Jahr startete der Penguin Verlag mit seiner "Penguin Edition" eine neue Klassiker-Reihe im Taschenbuchformat, in der populäre Werke der Weltliteratur in knallbuntem Design "Farbe ins Bücherregal" bringen sollten. Der jüngste knallgelbe Beitrag dieser Reihe ist Herman Melvilles 1853 erschienene Erzählung "Bartleby, der Schreibgehilfe" in der Übersetzung von Elisabeth Schnack und versehen mit einem Nachwort von H. M. Compagnon. Es ist eine lobenswerte Entscheidung des Verlags, denn "Bartleby" verblüfft nicht nur mit wunderbaren Figuren, sondern auch mit einer zeitlosen Aktualität.
Wer kennt sie nicht, diese Bürotätigkeiten, die nicht nur äußerst lästig scheinen, sondern deren Sinnhaftigkeit man bestenfalls hinterfragt oder schlechtestenfalls einfach nur hinnimmt? So mag sich auch Bartleby fühlen, als sein Chef, der namenlose Ich-Erzähler, von ihm fordert, mit ihm gemeinsam ein kurzes Aktenstück zu vergleichen. Dennoch sorgt das sanft ausgesprochene "Ich möchte lieber nicht" für Bestürzung beim Anwalt, und es ist aufregend zu lesen, wie sehr er sich bemüht, seinen Angestellten wieder auf den "rechten Weg" zu bringen - und wie sehr er gleichermaßen scheitert. Denn Bartleby entpuppt sich als "faszinierendster Arbeitsverweigerer der Weltliteratur", wie es im Klappentext heißt. Jede zusätzliche Aufgabe, ja sogar die Aufforderung, das Büro umgehend zu verlassen, kontert der Schreibgehilfe mit den Worten "Ich möchte lieber nicht".
Dabei ist der Ich-Erzähler gar nicht einmal der Prototyp eines fordernden oder verständnislosen Arbeitgebers. Ganz im Gegenteil, macht er doch gleich zu Beginn deutlich: "Ich bin ein Mann, der von Jugend auf zutiefst von der Überzeugung durchdrungen war, dass die bequemste Lebensführung die beste ist" (S. 6). Doch mit dieser Bequemlichkeit ist es vorbei, gerade eben weil jemand nicht arbeiten möchte. Diese Doppeldeutigkeit, den Triumph des Ungehorsams gegen eine Ja-Sager-Gesellschaft, den Sieg des Individualismus über den Kapitalismus, macht Melville brillant deutlich und die Erzählung ganz nebenbei zu einem Stückchen mit höchster Aktualität.
Melvilles Schreibstil ist dabei so einnehmend wie unterhaltsam. Die Charakterisierung der herrlich verschrobenen Figuren gelingt ihm eindrücklich bis in die kleinsten Nebenfiguren hinein. Die mit feinsinnigem Humor unterlegte erste Hälfte verwandelt sich mit zunehmender Verweigerung Bartlebys zu einer tragischen Groteske. Untermalt wird das Ganze mit einer gehörigen Portion Rätselhaftigkeit, denn letztlich bleiben die Motive des Schreibgehilfen nebulös und regen die ohnehin schon geschärften Sinne der Leser:innen zum Nachdenken an.
Und so bringt "Bartleby, der Schreibgehilfe" nicht nur wegen der auffälligen Colorierung Farbe ins Bücherregal, sondern auch wegen seines zeitlosen Inhalts. "Bartlebys aller Länder, vereinigt euch!", möchte man den stillen Büroangestellten dieser Welt zurufen und sich in Gedanken an diese wunderbare Erzählung schon auf den Gesichtsausdruck der Chefin freuen, wenn man ihr beim nächsten Arbeitsauftrag sanft, aber bestimmt entgegnet: "Ich möchte lieber nicht!"
Bartleby, der Schreiber
Bewertung von lustaufbuch am 13.06.2025
»Ach, wir glauben, dass es in der Welt fröhlich zugeht, weil alles Glück zum Licht drängt; weil das Elend sich aber im Dunkeln verbirgt, glauben wir, dass es kein Elend gibt.«
Geschildert wird eine Amtsstube eines Notars an der Wall Street und dessen Schreibern, die alle als Figuren mit Eigenarten geschildert werden. Doch keiner, nicht der nur vormittags leistungsfähige Turkey, nicht der ehrgeizige und unter Verdauungsproblemen leidende Nippers und schon gar nicht der minderjährige Ginger Nut sind so interessant wie Bartleby, der Schreiber, der seinem Job tadellos und mit großem Ehrgeiz nachkommt, aber alle anderen Tätigkeiten, wie das Abgleichen seiner Abschriften, mit den Worten „Ich möchte lieber nicht“ vehement ablehnt. Dabei lässt er sich auf keine Diskussion ein, sondern beharrt wiederholend auf seinem Ausspruch. Irgendwann hört er sogar mit seiner eigentlichen Arbeit auf.
Trotz allem bleibt der Notar geduldig und gutmütig, obwohl dieser sich Sachen herausnimmt, die er bei keinem anderen geduldet hätte.
Ist Bartleby‘s Verhalten also eine Revolution im Stillen, eine friedliche Verweigerung?
Im beigefügten Essay „Vom Drang, das Rätsel zu lösen“ des Übersetzers Karl-Heinz Ott werden verschiedene Ansätze zur Deutung dargelegt und die Ähnlichkeit zu Kafkas Werk beleuchtet, was durchaus einleuchtend ist, da die Situation mit Bartleby für den Notar schier ausweglos erscheint. Ganz egal, was er macht, ob er ihm mit Mitgefühl oder Entschlossenheit entgegnet, Bartleby möchte lieber nichts.
Besonders die genaue, nicht selten zum Schmunzeln animierende Zeichnung der Figuren und die stilvolle Sprache haben dazu geführt, dass ich diesen dünnen Klassiker mit Freude gelesen habe.
Umso erstaunter war ich, dass dieser Text – 1853 in einer Zeitschrift veröffentlicht – erstmals 1946 auf Deutsch erschienen ist und noch später überhaupt Anerkennung gefunden hat und trotz ihrer über 150 Jahre, immer noch – oder jetzt erst recht – aktuell ist.
Von mir eine große Empfehlung für diese Erzählung!
Moby Dick
Bewertung von AlrikG am 09.04.2024
Die atemberaubend illustrierte Schmuckausgabe von Moby Dick entführt den Leser in die schicksalhafte Welt von Kapitän Ahab und seiner obsessiven Jagd auf den Weißen Wal. Kai Würbs' einzigartige Zeichnungen katapultieren die Abenteuer auf hohe See zu neuen visuellen Höhen und machen diese Ausgabe zu einem wahren Kunstwerk.
Der Klappentext von Moby Dick verspricht nicht zu viel – Leserinnen und Leser werden in ein episches Abenteuer auf hoher See hineingezogen, das den stetigen Kampf gegen die Natur und die düsteren Abgründe der menschlichen Seele beleuchtet. Die lebendige Darstellung von Kapitän Ahabs fanatischer Rache und Ismaels unzähmbare Abenteuerlust fesseln die Sinne und entführen uns in eine Welt voller Dramatik und Leidenschaft.
Die Ausstattung des Buches ist ebenso beeindruckend wie der Inhalt selbst. Die großzügig illustrierte Schmuckausgabe mit aufwendigen Extras wie einer Weltkarte mit Schiffsroute, authentischen Rezepten der Matrosen und interessanten Fakten zur Geschichte des Walfangs lässt den Leser tief in den Roman eintauchen. Jedes Detail, von der Silberfolie über die Hochprägung bis zum Leseband, verleiht dieser Ausgabe einen Hauch von Luxus und Einzigartigkeit.
Die Gestaltung von Kai Würbs in Kombination mit der klassischen Erzählung von Herman Melville macht diese Schmuckausgabe von Moby Dick zu einem wahren Juwel in jeder Bibliothek. Ein Meisterwerk, das die Tiefe und Schönheit dieses zeitlosen Klassikers in neuem Glanz erstrahlen lässt und Leser jedes Alter verzaubert.
Bartleby, der Schreibgehilfe
Die skurrile Erzählung Bartleby the Scrivener (dt. Bartleby der Schreiber) des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville erschien zuerst 1853 in der Zeitschrift Putnam’s Monthly Magazine erschien. Ein alternder Anwalt (der Ich-Erzähler) hat eine neue Schreibkraft namens Bartleby eingestellt, die zunächst die aufgetragenen Arbeiten mit Fleiß und Hingabe erfüllt. Aber plötzlich verweigert Bartleby die Büroarbeiten. Völlig ungerührt antwortet er stets: „I would prefer not do“ („Ich möchte lieber nicht“).
Bartleby wird immer schweigsamer und landet schließlich im Gefängnis, wo seine Arbeitsverweigerung in eine generelle Lebensverweigerung umschlägt. Nach ein paar Tagen findet ihn sein Dienstherr, der ihn besuchen will, zusammengekauert und tot im Innenhof des Gefängnisses liegen. Mit seinem Aufbegehren gegen bestehende Normen machte Bartleby aber auf Melvilles Zeitgenossen keinen Eindruck, erst im 20. Jahrhundert wurde der radikale Individualist Bartleby zu einer Schlüsselfigur der modernen Weltliteratur.
Die Penguin-Ausgabe wird durch ein ausführliches Nachwort von H.M. Compagnon. Der Literaturwissenschaftler beleuchtet hier u.a. Melvilles Figur in der Rezeption und Forschung im 20. Jahrhundert.
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