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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2025
The Spirit Bares Its Teeth (eBook, ePUB)
White, Andrew Joseph

The Spirit Bares Its Teeth (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannend und düster, mit nahezu brutaler Detailgenauigkeit

London 1883 Seit vor etwa sechzig Jahren der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Geister dünner geworden ist, werden Kinder mit violetten Augen geboren, die die Gabe besitzen, mit Geistern in Kontakt zu treten. Der sechzehnjährige Silas Bell ist eines dieser Kinder, doch er ist trans und wird von seinen Mitmenschen als Frau gelesen - die in der Gesellschaft der Speaker (eine Art Loge von Geisterkundigen) als psychisch labil betrachtet werden. Nur Männern ist die Arbeit als Medium gestattet, der Wert violettäugiger Frauen besteht in dieser Gesellschaft lediglich darin, Nachwuchs zu produzieren. Auch Silas soll schnellstmöglich verheiratet und geschwängert werden, nach einem Versuch, diesem Zwang zu entkommen, wird er in das Braxton-Sanatorium eingewiesen, da er angeblich an der Schleierkrankheit leidet. Hier offenbart sich ihm nicht nur die Grausamkeit des Systems, er wird auch von den Geistern vermisster Patientinnen um Hilfe gebeten.

"The Spirit Bares Its Teeth" von Andrew Joseph White ist eine düstere Fantasy-Geschichte, die mit nahezu brutaler Detailgenauigkeit erzählt wird. Bereits seit seiner Kindheit träumt Silas davon, Chirurg zu werden, seine diesbezüglichen praktischen Übungen und auch die eine oder andere Hilfe, die er im Lauf der Handlung an verschiedenen Menschen leistet, sind äußerst plastisch beschrieben, für dieses Leseerlebnis sollte man starke Nerven (und einen starken Magen) haben. Der Autor schreibt zu Beginn einen Brief an seine Leser, den man als Triggerwarnung ansehen und unbedingt beachten sollte. Dennoch hat mich das Buch schnell fasziniert und durchgehend gefesselt - das letzte Drittel hat mich sogar einige Stunden Nachtschlaf gekostet, weil ich es bis zum Schluss nicht mehr zur Seite legen konnte.

Mit Silas habe ich von Anfang an mit gefühlt, von klein auf war er in den Augen seiner Eltern "falsch" und sie haben im Lauf der Jahre eine Vielzahl von Hauslehrern engagiert, die ihn zu einer brave Tochter und zukünftigen Ehefrau umerziehen sollten. Wer sich für Geschichte interessiert, der weiß, dass dieses Verhalten im viktorianischen Zeitalter üblich war, der Autor streift nur einen kleinen Teil der Grausamkeiten, der damals Menschen, die nicht ins gesellschaftliche Raster passten, angetan wurde. Zusammen mit dem Fantasyaspekt entwickelt sich daraus ein Buch, das mich zwar wütend und traurig gemacht aber dennoch tief in seinen Bann gezogen hat, mein Mutterherz blutete dabei für Silas, Daphne und die Mädchen in Braxton. Dieses Leseerlebnis wird sicherlich noch eine Weile in mir nachhallen und obwohl ich den Roman durchaus empfehle, rate ich zu einer Leseprobe vor dem Kauf.

Fazit: Der Klappentext lässt nur wenig davon ahnen, welcher Horror die Leser erwartet, das Leid, das Silas und den Schülerinnen in Braxton zugefügt wird, hat mich emotional erschüttert. Dennoch war ich von der Geschichte sehr gefesselt und empfehle das Buch (unter Beachtung der Triggerwarnung, siehe "Ein Brief des Autors") gern weiter.

Bewertung vom 01.12.2025
Heir of Illusion (eBook, ePUB)
Taylor, Madeline

Heir of Illusion (eBook, ePUB)


sehr gut

Fesselnder Fantasyauftakt mit spannendem Magiesystem

Iverson Pomeroy war noch ein Kind, als König Baylor ihr vor 15 Jahren einen Halsring anlegte, der ihm grenzenlose Macht über Ivy gab. Nur er selbst wäre in der Lage, sie von dem magischen Schmuckstück zu befreien, doch das wird nie geschehen, als Phantom, das nachts den Palast verlässt um Baylors Feinde zu ermorden, wird sie ihm ewig nützlich sein. Ivy, deren Liebe für den grausamen König längst erloschen ist, sucht nach einem Weg, sich zu befreien, ein magisches Schwert soll in der Lage sein, ihren Halsring zu lösen. Doch auch der Seelenfänger Thorne ist auf der Suche nach dieser Waffe, von der es heißt, dass man selbst einen Gott damit töten könne. Je öfter sich Ivy und Thorne über den Weg laufen, umso stärker knistert das Verlangen zwischen ihnen - doch Baylor betrachtet das Phantom als sein persönliches Eigentum, das ihm niemand entreißen darf.

"Heir of Illusion" von Madeline Taylor ist der spannende Auftaktband einer Romantasy-Serie, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Das Magiesystem, das unter den High Fae diverse angeborenen Fähigkeiten unterschiedlicher Stärke verteilt, fand ich sehr faszinierend, Ivys Gabe als Phantom ist auch bei Ihresgleichen äußerst selten - was sie für Baylor entsprechend wertvoll macht. Ihre zunächst ausweglos erscheinende Lage, hat mich berührt, bereits ehe ich viel von ihrer Vergangenheit erfahren hatte, war ich emotional tief in der Geschichte versunken und mochte die Protagonistin sehr. Alle anderen Figuren wurden aus ihrer Perspektive betrachtet, weshalb ich beim Lesen ihre Sympathien und Abneigungen geteilt habe. Thorne blieb dadurch allerdings sehr lange recht undurchschaubar, ein paar kleine Einblicke in seine Empfindungen hätten der Handlung meiner Meinung nach etwas mehr Tiefgang verliehen.

Der Schreibstil war eingängig und überaus fesselnd, einmal begonnen, mochte ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Doch auch bei der Hintergrundgestaltung hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, es gab zwar einen groben Überblick über die unterschiedlichen Magieformen der von Göttern regierten Inseln, aber selbst die Palastumgebung, die seit vielen Jahren Ivys Zuhause ist, fand ich eher oberflächlich beschrieben. Dennoch kann ich insgesamt betrachtet von einem mitreißenden Leseerlebnis sprechen, der Cliffhanger am Ende ließ mich ungeduldig zurück, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freue. Den faszinierenden Auftaktband empfehle ich gern weiter.

Fazit: Für meinen Geschmack wäre der Hintergrund noch ausbaufähig gewesen, dennoch hat mich die fantasievoll geschriebene Romantasy-Geschichte gefesselt und begeistert, für den spannenden Auftaktband spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 01.12.2025
Forever Starts With You - Herzklopfen in Blossomville (eBook, ePUB)
Pietsch, Michelle A.

Forever Starts With You - Herzklopfen in Blossomville (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Flauschige Gemütlichkeit in einer romantischen Kleinstadt

An Silvester möchte Becca einfach nur in Ruhe gelassen werden und ihrem Liebeskummer frönen, doch ihre Freundin und Mitbewohnerin Jenna kann das Elend nicht mehr ansehen und schlägt der passionierten Buchhändlerin vor, einen Buchclub ins Leben zu rufen. Dort sollen ausschließlich Liebesromane gelesen werden, damit Becca ihren Glauben an die Romantik wieder vertiefen kann und die Möglichkeit hat, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Camden schreibt unter einem Pseudonym Liebesromane, doch seit ihn seine Verlobte ohne Vorwarnung kurz vor der Hochzeit sitzen ließ, steckt er in einer Schreibblockade fest. Seine Agentin und beste Freundin Lynn schickt ihn zur Entspannung in den Urlaub, die gemütliche Kleinstadt Blossomville und der dortige Buchclub für Romantikleser sollen ihm neue Energie verleihen. Schon bald sieht sich Camden nicht nur mit seinem zuletzt veröffentlichen Roman, sondern auch mit unerwarteten Gefühlen für die liebenswerte Buchhändlerin Becca konfrontiert.

"Forever Starts With You - Herzklopfen in Blossomville" von Michelle A. Pietsch ist der dritte Band einer romantischen Kleinstadt-Serie, da in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, kann die Geschichte auch ohne Kenntnis der Vorgänger gelesen werden. Für mich war es das erste Werk der Autorin und ich bin jetzt schon sicher, dass es nicht das letzte bleiben wird. Bereits nach wenigen Zeilen war ich tief in der Handlung versunken und mochte den E-Reader bis zum Ende kaum aus der Hand legen. Becca war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist ein wunderbar warmherziger Mensch, was ihr Exfreund offensichtlich nicht zu schätzen wusste. Umso schöner war es zu lesen, wie Camden ihr liebenswertes Wesen wahr nimmt, auch er ist mir bald ans Herz gewachsen und ich hatte viel Freude dabei, die Beiden ein Stück ihres Weges zu begleiten.

Den Schreibstil fand ich sehr fesselnd, die Stimmung in der gemütlichen Kleinstadt hat mich mit ihrer Wohlfühlatmosphäre regelrecht eingehüllt. Wie Becca im Buch über die Romane ihrer liebsten Autorenpersönlichkeit A.M. Winters denkt, die Beschreibung von Geborgenheit und dem Gefühl zwischen den Buchseiten nach Hause zu kommen, ist tatsächlich genau das, was mir diese Geschichte vermittelt hat. Durch die Perspektivwechsel zwischen Becca und Camden hatte ich den Eindruck, beide Figuren gut zu kennen, was mich emotional noch näher an ihre Seite gebracht hat. Die Autorin versteht es meisterhaft, eine warme, geborgene Umgebung zu schaffen, tatsächlich fühlte sich das Buch für mich so an, wie Becca es von ihren Lieblingsromanen beschreibt, wie eine kuschelige Decke, in die man sich gemütlich einhüllen kann.

Nach einigen äußerst entspannten Lesestunden hat mich der Roman schlussendlich rundum zufrieden (gefühlt in einer Wolke aus rosa Zuckerwatte) zurück gelassen. Nicht nur die Protagonisten, auch viele Personen in ihrem Umfeld fand ich sehr sympathisch dargestellt, was die Handlung in meinen Augen noch mehr abgerundet hat. Da auch die Hauptfiguren der vorherigen Bände in Erscheinung getreten sind, habe ich bereits Lust bekommen, ihre Geschichten ebenfalls zu entdecken, für die flauschige Kleinstadtromanze um Becca und Camden spreche ich auf jeden Fall eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Mit liebenswerten Figuren, einem wunderbar gemütlichen Hintergrund und der sich zart entwickelnden Romanze hat die Autorin meinen Geschmack genau getroffen, ich hatte ein wundervolles Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 27.11.2025
Pen Pal
Geissinger, J. T.

Pen Pal


ausgezeichnet

Anders als erwartet und dennoch sagenhaft fesselnd mit überraschenden Wendungen

Direkt nach der Beerdigung ihres Ehemannes Michael findet Kayla in ihrem Haus einen Brief des Gefängnisinsassen Dante vor. Er schreibt, dass er ewig auf sie warten würde - und das obwohl Kayla ihn nicht einmal kennt. Trotz ihrer Vorbehalte schreibt sie zurück, seine Behauptung, dass er sie sehr wohl kennen würde, irritiert Kayla zwar, dennoch lässt sie sich auf diese seltsame Brieffreundschaft ein. Inzwischen bemerkt Kayla, dass das alte Haus, das sie gemeinsam mit Michael gekauft hatte, dringend repariert werden muss. Die Suche nach einem Handwerker gestaltet sich schwieriger, als es sich die junge Witwe vorstellt, bis der mürrische Handwerker Aidan vor ihrer Tür steht. Trotz seiner abweisenden Art fühlt sich Kayla zu dem düsteren Mann hin gezogen und wird schnell von ihren intensiven Gefühlen überrascht.

"Pen Pal" von J.T. Geissinger ist eine spannende Geschichte, die mich praktisch von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Dabei entwickelt sich das Geschehen ganz anders, als ich es vom Klappentext her erwartet hatte, das Ende hat mich dann noch einmal komplett überrascht. Kayla war mir schnell sympathisch, obwohl ihr Charakter Anfangs recht knapp dargestellt war. Erst nach und nach, mit ihren eigenen Erinnerungen, hatte ich den Eindruck, sie etwas besser kennen zu lernen. Auch Aidan habe ich lange Zeit nur durch Kaylas Augen sehen können, dennoch mochte ich ihn ebenfalls - mit leichter Unterdrückung meiner feministischen Ader (dass Macho Man ein größerer Zacken vom Ego abbrechen würde, wenn die Frau, die er rein zufällig in einer Bar getroffen hat, auch nur in Erwägung zieht, ihren Drink selbst zu bezahlen, hatte mich dann doch kurzzeitig irritiert).

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, nachdem mir die Postbotin das Buch Samstag gegen Mittag in die Hand gedrückt hat, war ich Sonntag Nachmittag damit durch - lediglich weil ich familiäre Verpflichtungen und ein gewisses Bedürfnis nach nächtlichem Schönheitsschlaf habe, hat es so lange gedauert. Die Erotik kommt nicht zu kurz, die entsprechenden Szenen sind explizit beschrieben und von maskuliner Dominanz geprägt, wer das mag wird mit diesem Roman wirklich wundervolle Lesestunden verbringen. Eine ordentliche Portion Spannung und der absolut unerwartete Plottwist runden die Handlung meiner Meinung nach perfekt ab, so dass ich für diesen Roman eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Nach dem Klappentext hatte ich etwas ganz Anderes erwartet, dennoch hat mich dieses Buch mitgerissen, gefesselt, begeistert und schlussendlich ordentlich überrascht, dieses Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 26.11.2025
Rauhnächte
Sandberg, Ellen

Rauhnächte


ausgezeichnet

Fesselnder Roman um ein Familiengeheimnis, dessen Gefahr sich während der Rauhnächte entfaltet

Ausgerechnet an Weihnachten bricht Pias Welt in sich zusammen, nicht nur dass ihr Vater die Familie verlässt, sie erfährt noch zusätzlich, von ihrer Adoption in Kleinkindalter. Endlich macht es für die junge Frau Sinn, dass sie sich ein Leben lang fehl am Platz gefühlt hat und ihre Adoptivmutter immer schon sehr wenig mütterliche Wärme vermitteln konnte. Auf der Suche nach ihren Wurzeln reist Pia nach Wasserburg am Inn, wo sie einst mit ihrer leiblichen Mutter gelebt hat. Während der Rauhnächte bemerkt sie, wie verbreitet Aberglaube und Brauchtum in dieser ländlichen Gegend immer noch sind - ohne zu wissen, welchen Geheimnissen der Vergangenheit sie tatsächlich auf der Spur ist, gerät Pia hier in ungeahnt große Gefahr.

"Rauhnächte" von Ellen Sandberg ist eine spannende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Bei diesem Roman handelt es sich um eine Überarbeitung von "Die Flammen flüstern dein Lied", einem Jugendthriller aus dem Jahr 2014, den die Autorin damals unter ihrem Klarnamen Inge Löhnig veröffentlichte. In der aktuellen Fassung steht die Protagonistin kurz vor ihrem 22. Geburtstag, da sie sich aber ein Leben lang von ihrer Adoptivmutter abgelehnt fühlte, ist sie innerlich sehr verunsichert und wagt erst nach und nach, für sich selbst einzustehen. Mir war Pia von Anfang an sympathisch, sowohl sie als auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt so dass es mir leicht fiel, emotional immer an ihrer Seite zu bleiben.

Den fesselnden Schreibstil kenne und liebe ich bereits aus anderen Büchern der Autorin und es ist ihr erneut gelungen, mich praktisch ab dem ersten Satz tief in die Handlung hinein zu ziehen. Die geheimnisvolle, etwas unheimliche Stimmung der Rauhnächte fand ich sehr atmosphärisch eingefangen, durch alte Familiengeheimnisse und die dadurch entstehende große Gefahr für die Protagonistin, hielt sich die Spannung für mich auf einem konsequent hohen Niveau. Und obwohl ich ständig mit geraten habe und immer wieder jemand Anderen verdächtigte, hat mich die Auflösung schlussendlich dennoch überrascht. Meiner Meinung nach hält dieser Thriller, was der Klappentext verspricht, ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Autorin ist es meisterhaft gelungen, die düstere Atmosphäre der Rauhnächte mit einem Familiengeheimnis zu verknüpfen, ich hatte einige wirklich fesselnde Lesestunden, diese spannende Geschichte empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 24.11.2025
The Blackgate Invitation (eBook, ePUB)
Henning, Sarah

The Blackgate Invitation (eBook, ePUB)


sehr gut

Faszinierender Fantasy-Krimi für Jugendliche

Die Schwestern Ruby und Wren sind auf Nebenjobs angewiesen, um ihre Ersparnisse für´s College aufzustocken. Da kommt ihnen das Angebot von Mrs. Blackgate gerade recht, auf einer Abendeinladung sollen sie die Enkeltöchter der alten Dame spielen und werden dafür außergewöhnlich gut bezahlt. Doch kaum hat das Dinner auf Hegemony Manor begonnen, wird die Gastgeberin ermordet und ihr Geist riegelt das Gelände mit einem undurchdringlichen Zauber ab. Innerhalb von drei Tagen sollen die Anwesenden den Mord aufklären und eine Reihe magischer Artefakte finden, ansonsten werden sie für immer hier eingeschlossen bleiben. Neben diesen Aufgaben müssen die Schwestern der Tatsache ins Auge blicken, dass außer ihnen alle Gäste Hexen sind - und dass ihre "Großmutter" sich offenbar rechtzeitig vor der Verriegelung abgesetzt hat, was ihre "Enkelinnen" ganz besonders verdächtig wirken lässt.

"The Blackgate Invitation" von Sarah Henning ist ein spannender Fantasy-Roman für Jugendliche, der mich sehr fasziniert hat, obwohl ich bereits Jahrzehnte älter bin, als die angestrebte Zielgruppe. Der Anfang wirkte zunächst etwas komplex, da erst einmal alle vier Linien der Hexen-Hirarchie und sämtliche davon anwesende Mitglieder eingeführt werden mussten. Meiner Meinung nach wurde das aber sehr übersichtlich gelöst, ich habe die Figuren gemeinsam mit Ruby und Wren kennen gelernt und erfuhr nur immer so viel über sie, wie die Schwestern in der jeweiligen Situation wahr genommen haben. Dabei waren mir die Protagonistinnen schnell sympathisch und ich blieb emotional immer an ihrer Seite.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, einmal angefangen, mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Über die gesamte Lesezeit hinweg habe ich begeistert mit gerätselt, der Autorin ist es meisterhaft gelungen, Spuren in ganz verschiedene Richtungen zu legen, so dass beinahe jeder der Anwesenden einmal verdächtig wirkte. Dadurch hielt sich die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau und trotz aller Spekulationen hat mich die Auflösung überrascht. Dabei hätte ich mir noch die eine oder andere Erklärung zu bestimmten Nebensächlichkeiten gewünscht, manche Dinge wurden einfach als gegeben stehen gelassen, was ich zwar recht typisch für ein Jugendbuch fand, mich aber dennoch etwas gestört hat. Abgesehen von diesem winzigen Kritikpunkt hatte ich insgesamt ein mitreißendes, unterhaltsames Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die spannende Geschichte lädt zum mit rätseln ein, bis auf wenige nebensächliche Punkte hat mich der Fantasy-Krimi für Jugendliche fasziniert und begeistert, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 21.11.2025
Mordscoach Bd.1 (eBook, ePUB)
Pabst, Lilli

Mordscoach Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Seichte Handlung, der fesselnde Schreibstil konnte das Buch leider nicht retten

Psychotherapeutin Sophie Stach hält ihr Leben für ausbalanciert, sie führt eine glückliche Ehe, in der alle Probleme harmonisch gelöst werden. Als unerwartet eine Frau in ihrer Praxis auftaucht und behauptet, die Geliebte von Sophies Mann Jakob zu sein, kommt es zu einem Gerangel, bei dem sich die Unbekannte versehentlich einen tödlichen Genickbruch zuzieht. Kann ja mal passieren, denkt sich Sophie und entsorgt die Leiche kurzerhand - damit enden die Probleme zwar nicht, doch im Lauf der Zeit bemerkt die reflektierte Therapeutin, dass ein kleiner Mord ab und an das Leben durchaus erleichtern kann.

"Mordscoach" von Lilli Pabst ist eine Kriminalkomödie, die sich zwar locker-flockig weg lesen lässt, mich jedoch nicht wirklich überzeugen konnte. Meiner Meinung nach tut sich der Verlag keinen Gefallen, indem er dieses Buch mit der "Achtsam morden" Reihe vergleicht, wer Karsten Dusses Bücher kennt und hier etwas Ähnliches erwartet, kann nur enttäuscht werden. (Da ich mich bemühe, diese Erwartung und die damit verbundene Enttäuschung nicht in meine Bewertung einfließen zu lassen, vergebe ich einen Stern mehr, als ich ursprünglich geplant hatte.)

Der Einstieg in die Geschichte las sich recht viel versprechend, auch den "Unfall" von Jakobs Geliebter habe ich noch entspannt hin genommen - erst beim zweiten Mord habe ich mich gefragt, ob es wirklich so leicht und unkompliziert ist, ein Menschenleben gewaltsam zu beenden. (Nicht dass ich in der Hinsicht Erfahrung hätte, aber allein nach dem einen oder anderen Krimi zu urteilen, den ich gelesen habe, stirbt es sich selten so widerstandslos.) Dieses "das kann doch nicht sooo einfach sein" - Gefühl hat sich bei mir dann durch den gesamten Roman fort gesetzt.

Jedes auftauchende Problem, jeder durch Sophies Achtlosigkeit aufgetretene Fehler wurde durch das gnädige Schicksal in Form vieler glücklicher Zufälle wieder ausgebügelt, damit hat die Handlung in meinen Augen immer mehr an Glaubwürdigkeit verloren. Als sich zu guter Letzt der ermittelnde Kommissar in Sophie verguckt und dadurch offenbar schlagartig zu absoluter Dämlichkeit mutiert, war ich emotional endgültig raus. Da konnte dann auch der fesselnde Schreibstil das Leseerlebnis nicht mehr retten, trotz des offenen Endes verspüre ich keinerlei Verlangen, mir die Fortsetzung zu Gemüte zu führen.

Fazit: Die Geschichte liest sich zwar locker flockig weg, bleibt aber meiner Meinung nach seicht und konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Bewertung vom 15.11.2025
Blackspell / Das Geheimnis der Blutmotten Bd.1 (eBook, ePUB)
Leonora, Celine

Blackspell / Das Geheimnis der Blutmotten Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Solider Auftaktband der Dark Mystery Reihe für Teenager

Obwohl ihre Eltern seit vielen Jahren getrennt waren, hat der Tod von Edens Vater etwas im Verstand ihrer Mutter zerstört. Mit gerade einmal 18 Jahren steht Eden Blackspell nun ganz alleine auf der Welt, bei der Testamentseröffnung erfährt sie, dass sie viel Geld erben wird, das sie für die teure Pflegeeinrichtung der Mutter gut gebrauchen kann - allerdings ist eine Bedingung daran geknüpft. Für die letzten beiden Schuljahre soll sie auf die Wyndhouse Academy gehen, wo Eden feststellt, dass nicht nur ihre Mitschüler sondern auch sie selbst aus magisch begabten Familien abstammen. Schon bald findet sie außerdem heraus, dass das von Motten bedeckte tote Mädchen, das in einem vermeintlichen Albtraum vorkam, Schülerin der Wyndhouse war und angeblich Selbstmord beging - damit ist Edens Spürsinn geweckt und sie versucht heraus zu finden, was wirklich geschehen ist.

"Blackspell" von Celine Leonora ist eine spannende Mystery-Geschichte für Teenager, die mich überraschend schnell in Edens Welt hinein gezogen hat. Bereits ihre Ankunft in Thunder Hall, dem alten Haus ihres Vaters, erzeugt eine leicht düstere Atmosphäre, die sich auch in den ersten Eindrücken an der Wyndhouse Academy fortsetzt. Eden selbst war mir durchaus sympathisch, auch wenn ich das Gefühl hatte, nur so viel von ihr zu erfahren, wie für die Handlung unbedingt notwendig war. Dennoch habe ich sie und auch die Figuren in ihrem Umfeld authentisch und lebensecht empfunden.

Obwohl die Entwicklung der Geschichte meiner Meinung nach recht vorhersehbar war, hat mich der Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die Spannung fand ich für einen Roman mit jugendlicher Zielgruppe genau richtig dosiert. Der im Klappentext beschriebene Fall wird zu einem für mich zufriedenstellenden Ende geführt, wenn nicht ein kleiner Handlungsfaden offen geblieben wäre, hätte das Buch in meinen Augen auch als Standalone durchgehen können. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, so dass ich hier gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Trotz einiger Vorhersehbarkeit fand ich die Geschichte ausreichend fesselnd und unterhaltsam, diesen soliden Reihenauftakt empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 12.11.2025
The Second Death of Locke
Bovalino, V. L.

The Second Death of Locke


ausgezeichnet

Fesselnde Fantasy-Geschichte mit faszinierendem Magiesystem

Grey ist eine sogenannte "Quelle", das bedeutet, sie besitzt Magie, die sie allerdings nicht selbst nutzen kann, nur ein Magier, der sich mit ihr verbindet, kann die Macht verwenden. Seit vielen Jahren kämpft sie an der Seite ihres besten Freundes Kier, mit dem sie einen magischen Bund eingegangen ist, in einem nicht enden wollenden Krieg. Doch die magischen Ressourcen lassen nach, seit dem Untergang der Insel Locke, von der alle Magie dieser Welt stammt, wurden keine neuen Quellen mehr geboren. Als ein Mädchen gefunden wird, das anscheinend die Nachfahrin der Herrin von Locke ist, erhalten Grey und Kier den Auftrag, sie sicher zum High Lord Scaelas zu eskortieren, dabei ist ihnen bewusst, dass sämtliche verfeindeten Armeen hinter ihnen her sind, um die Erbin der Macht in die Hände zu bekommen. Während der Reise wird es immer schwieriger für Grey, ihr eigenes Geheimnis zu bewahren, das sie alle in noch größere Gefahr bringen könnte.

"The Second Death of Locke" von V. L. Bovalino ist eine fesselnde Fantasy-Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Grey ist eine sympathische Protagonistin, bereits nach wenigen Sätzen war ich tief in ihrer Welt versunken. Das Magiesystem fand ich äußerst faszinierend, die symbiotische Abhängigkeit zwischen Magier und Quelle ist meiner Meinung nach recht einzigartig. Auch Kier mochte ich gern, obwohl er in den ersten Kapiteln ein wenig blass blieb, erst während der Reise hat er sich für mich greifbarer angefühlt. Dennoch wirkte er, wie sämtlich anderen Figuren, auf mich authentisch und lebensecht, es dauerte nicht lang, bis ich von allen ein plastisches Bild vor Augen hatte.

Der Schreibstil hat mich gefesselt, besonders in der zweiten Hälfte hat sich die schon vorhandene Spannung noch einmal gesteigert und ich habe das Buch nicht mehr zur Seite legen können, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Den Hintergrund fand ich umfassend beschrieben, die ganze Zeit über lief die Handlung beinahe wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab. Und obwohl inzwischen ein weiterer Band aus diesem Universum angekündigt wurde, denke ich, dass die Geschichte von Grey und Kier in sich abgeschlossen ist, insgesamt hat mich dieser Roman rundum zufrieden zurück gelassen, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Das einzigartige Magiesystem, die liebenswerte Protagonistin und die spannende Erzählweise haben diesen Roman für mich zu einem ganz besonderen Lesevergnügen gemacht, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 03.11.2025
Rebel Witch / Der rote Nachtfalter Bd.2 (eBook, ePUB)
Ciccarelli, Kristen

Rebel Witch / Der rote Nachtfalter Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Abschlussband der fantasievollen Dilogie

Nur wenige Monate nach der Flucht aus ihrer Heimat soll sich Rune im Auftrag der ehemaligen Hexenkönigin mit Prinz Soren verloben, damit er Cressida seine bewaffnete Flotte zur Verfügung stellt. Denn die jüngste Roseblood-Schwester plant, Cascadia zurück zu erobern und erneut eine Herrschaft der Hexen durchzusetzen. Gideon hingegen hat den Auftrag Rune zu ermorden, um genau das zu verhindern. Obwohl sie auf unterschiedlichen Seiten kämpfen, müssen die Hexe und der Hexenjäger erneut zusammen arbeiten, denn nicht nur ihr eigenes Leben, auch das Schicksal ihrer Heimatinsel steht auf dem Spiel.

"Rebel Witch (Der rote Nachtfalter 2)" von Kristen Ciccarelli ist der Abschluss einer fantasievoll geschriebenen Dilogie, der mich genau so fasziniert und begeistert hat, wie der Vorgänger. Zum Verständnis sollte man "Heartless Hunter" unbedingt gelesen haben, denn das Geschehen baut unmittelbar auf den Ereignissen des ersten Bandes auf. Sowohl Rune als auch Gideon waren mir bereits in Teil 1 ans Herz gewachsen und es hat mich gefreut, ihnen hier wieder zu begegnen. Die Protagonisten und auch die Figuren um sie herum fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, ich hatte von allen ein gutes Bild vor Augen und war emotional tief in der Geschichte versunken.

Der mitreißende Schreibstil hat mich leicht und locker durch die Handlung geführt. Da die Autorin ihre Hauptfiguren erneut in einem (teilweise von Vorurteilen und Unsicherheiten befeuerten) Katz-und-Maus-Spiel gegeneinander antreten lässt, hielt sich die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau, ich mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Die Erzählperspektive wechselte zwischen Rune und Gideon, so das ich als Leser in der komfortablen Lage war, die Gefühle von Beiden mit zu erleben und die Entwicklung zwischen ihnen hautnah zu empfinden. Dennoch kam der Wechsel von Gegnern zu Liebenden auch für mich etwas plötzlich, dafür waren einige andere Wendungen recht vorhersehbar. Dem Lesevergnügen hat das in meinen Augen kaum Abbruch getan, so dass ich den fesselnden Dilogieabschluss gern weiter empfehle.

Fazit: Der zweite Band führt nahtlos fort, was der erste begonnen hat, erneut gibt es ein spannendes Wechselspiel zwischen Hexe und Hexenjäger. Insgesamt hat mich dieser Roman wunderbar unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.