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vasensa

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2025
Ihr werdet sie nicht finden
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


sehr gut

Zwischendurch einen packenden Thriller lesen, der fesselt, unterhält und dabei leicht zugänglich bleib - genau das erfüllt "Ihr werdet sie nicht finden" auf eindrucksvolle Weise. Das Taschenbuch liegt mit seinem handlichen Format angenehm in der Hand, und der grüne Farbschnitt verleiht dem Buch zusätzlich eine auffällige, stilvolle Optik.

Inhaltlich überzeugt der Thriller mit einer spannenden Ausgangslage: Der ehemalige Polizist Jonas erlebt den Albtraum aller Eltern, als seine 16-jährige Tochter Isabell spurlos nach einer Party verschwindet. In seinem Schmerz und seiner Verzweiflung nimmt er die Ermittlungen selbst in die Hand, identifiziert einen Verdächtigen und begeht in der Folge eine folgenschwere Tat, die ihn hinter Gitter bringt.

Sieben Jahre später verschwindet erneut eine junge Frau. Franca, eine engagierte Privatdetektivin, wird von der Großmutter der Vermissten beauftragt, und beginnt zu graben – in der Vergangenheit, in alten Wunden, und in einer Wahrheit, die lange im Dunkeln lag. Ihre Ermittlungen fördern überraschende Erkenntnisse zutage, die in Verbindung zu Isabells Verschwinden stehen und alles infrage stellen, was man bisher zu wissen glaubte.

Der Erzählstil ist angenehm flüssig, die Kapitel sind präzise und einladend und somit perfekt für Leser*innen, die gerne "nur noch ein Kapitel" lesen und dann doch nicht aufhören können. Zwar verliert die Geschichte an manchen Stellen etwas an Tempo, doch gerade das sorgt für eine angenehme Balance und bewahrt sie vor einem Übermaß an konstruierten Twists. Stattdessen entwickelt sich die Spannung auf natürliche Weise, mit Momenten des Miträtselns, die das Leseerlebnis besonders intensiv machen.

Die Auflösung überzeugt: nicht zu vorhersehbar, aber auch nicht aus dem Nichts. Genau richtig, um bis zum Schluss gefesselt zu bleiben.

Für alle, die auf der Suche nach einem gut geschriebenen, nicht zu brutalen Thriller sind, der Spannung und Substanz miteinander vereint, ist "Ihr werdet sie nicht finden" eine klare Empfehlung. Ein echter Pageturner mit Tiefgang und Atmosphäre.

Bewertung vom 23.06.2025
Strandgut
Myers, Benjamin

Strandgut


gut

Neben der starken Grundidee spricht mich auch das schöne Buchcover mit Strand und Meer sofort an. Es verspricht eine ruhige, atmosphärische Geschichte voller Sehnsucht: Ein fast vergessener Soul-Sänger aus Chicago wird nach England eingeladen und entdeckt dort überraschend eine kleine, leidenschaftliche Fangemeinde. In Scarborough trifft Earlon “Bucky” Bronco auf Dinah, seine Gastgeberin – eine Frau, die sich in familiären Konflikten und einer unbefriedigenden Ehe verloren hat. Beide tragen ihre Wunden, beide sehnen sich nach etwas Echtem.
Bucky hingegen ist vom Alter gezeichnet. Er hat chronische Schmerzen, ist abhängig von Opioiden und trägt schwer am Verlust seiner Ehefrau, die er im Jahr zuvor verloren hat. Der Aufenthalt in England bringt ihn in eine Welt voller Musik und Menschen, die ihn bewundern – doch innerlich bleibt er zerrissen.

Der Roman setzt stark auf Atmosphäre und Sprache: Buckys innere Monologe sind poetisch, seine Beobachtungen der Welt sehr detailreich und bildhaft. Doch genau das wurde für mich zur Hürde. Weder zu Bucky noch zu Dinah konnte ich eine echte Verbindung aufbauen. Ihre langsam entstehende Beziehung wirkte für mich eher konstruiert als natürlich.
Hinzu kommt, dass sich bestimmte Passagen inhaltlich unnötig wiederholen, und die Handlung an vielen Stellen etwas langatmig geraten ist. Was eigentlich tiefgründig und berührend sein sollte, fühlte sich für mich stellenweise eher zäh und distanziert an.
Ein stiller, feinfühlig erzählter Roman mit großem Potenzial – doch für mich blieb er leider emotional zu blass. Ich wollte mitfühlen, mitgehen, bewegt werden, das hat Myers neuer Roman leider nicht so geschafft wie erhofft.

Bewertung vom 21.06.2025
Zehn Eis an einem Tag
Gundermann, Bettina

Zehn Eis an einem Tag


gut

In dem Kinderbuch begegnen wir der kleinen Linn, die nichts mehr liebt als Eis. So sehr, dass sie sich eines Morgens vornimmt, gleich zehn Portionen davon zu verschlingen. Unterstützt wird sie von ihrem besten Freund Henri, doch ihr süßer Plan wird durchkreuzt, und zwar ausgerechnet von einer Fee: Huberta, der frechen Gegenspielerin der wohlwollenden Zahnfee Tusnelda. Warum Huberta so bitterböse ist, bleibt im Dunkeln. Doch ihre Mission ist klar: Sie will Linns Eis-Abenteuer vereiteln, koste es, was es wolle.

Was folgt, ist eine fantasievolle Reise durch verschiedene Orte und Situationen, in denen das Eisessen auf mysteriöse Weise immer wieder scheitert. Die Grundidee ist charmant und bietet reichlich Stoff zum Schmunzeln – insbesondere durch das geheimnisvolle Treiben der Feen, die für Menschen unsichtbar bleiben müssen.

Die Geschichte eignet sich gut als unterhaltsame Vorleselektüre, die allerdings weniger durch Tiefgang als durch turbulente Wendungen lebt. Manche Ereignisse wirken etwas beliebig und entstehen scheinbar aus dem Nichts, was der Erzählung an manchen Stellen etwas Kohärenz nimmt. Besonders das abrupte Ende rund um Huberta und ihren plötzlichen Sinneswandel hätte überzeugender gestaltet werden können.

Die Illustrationen sorgen für Auflockerung und begleiten die Handlung mit viel Farbe und Fantasie. Persönlich hat mich der Zeichenstil nicht ganz angesprochen, doch das ist sicher Geschmackssache.
Insgesamt ein verspieltes Buch mit magischen Elementen und humorvollen Momenten, das kleine Zuhörer gut unterhalten kann – auch wenn es inhaltlich gerne etwas runder hätte sein dürfen.

Bewertung vom 09.06.2025
Frag Ferdinand: Natur und Tiere
Ruthe, Ralph;Flix

Frag Ferdinand: Natur und Tiere


ausgezeichnet

Das Buch über Ferdinand, den Natur- und Tierjournalisten, ist ein echter Lesespaß für neugierige Kinder! In einem farbenfrohen Comic-Stil nimmt uns Ferdinand mit auf spannende Entdeckungsreisen in die Welt der Tiere und Natur. Dabei stellt er kluge Fragen wie: Sind Wale eigentlich Fische? oder Kann man Kängurus dressieren? und erklärt die Antworten kindgerecht und mit viel Humor.

Besonders gelungen ist die spielerische Wissensvermittlung: Die witzigen Illustrationen, lebhaften Sprechblasen und kleinen Überraschungen auf jeder Seite machen das Lesen unterhaltsam und lebendig.

Allerdings richtet sich das Buch eher an geübte Leserinnen. Das verspielte Schriftbild mit gemischten Groß- und Kleinbuchstaben kann gerade für weniger sichere Leserinnen schnell überfordernd wirken.

Insgesamt aber ein charmantes Sachbuch mit Comic-Flair, das Spaß macht und ganz nebenbei schlauer – und neugieriger – macht.

Bewertung vom 30.05.2025
Fußball-Stars - Alles über Messi. Vom Fußball-Talent zum Megastar
Mugford, Simon

Fußball-Stars - Alles über Messi. Vom Fußball-Talent zum Megastar


ausgezeichnet

Dieses Buch über Lionel Messi aus der „Fußball-Stars“-Reihe von Ravensburger ist ein echtes Highlight für alle Fußballfans und besonders für Messi-Liebhaber. Es bietet spannende Einblicke in das Leben und die beeindruckende Karriere des Fußballstars. Das farbenfrohe und ansprechend gestaltete Cover weckt sofort Interesse und macht Lust aufs Lesen. Die Texte sind kurz, klar strukturiert und somit ideal für Erstleser oder Grundschulkinder, die gerade Deutsch lernen oder noch unsicher im Lesen sind. Auf jeder Seite findet sich ein liebevoll gestalteter Comic, der die Inhalte spielerisch unterstützt und die jungen Leser visuell anspricht.
Das Buch schafft es, zwei Welten zu verbinden: die Begeisterung für Fußball und die Freude am Lesen. Es ist ideal als Geschenk für kleine Messi-Fans oder als Lektüre in der Schule und zu Hause. Ein motivierender Einstieg in die Welt der Bücher für alle Kinder, die sich an Fußball erfreuen!

Bewertung vom 13.05.2025
The Island - Auf der Flucht
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


ausgezeichnet

Lola, eine Hotelmanagerin, sucht auf der abgelegenen Luxusinsel „Keepers Island“ einen Neuanfang. Doch kurz nach ihrer Ankunft stirbt ihr Freund Moxham unter mysteriösen Umständen. Die Polizei spricht von einem Unfall – aber Lola zweifelt daran und beginnt, selbst Nachforschungen anzustellen.

Der Einstieg in die Geschichte ist zwar rasant, wirkte auf mich aber ziemlich überladen. Zu viele Ereignisse und Ungereimtheiten prasseln gleichzeitig auf einen ein, was der Glaubwürdigkeit leider nicht gut tut. Auch sprachlich konnte mich der Roman nicht überzeugen – die Dialoge empfand ich oft als plump und wenig authentisch.

Die Vielzahl an Figuren macht es zwar schwer, den Täter früh zu erkennen, war für mich aber eher verwirrend als spannend. Einige Charaktere wirkten austauschbar und überflüssig – da wäre weniger mehr gewesen. Mit der Hauptfigur Lola bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ihre Gedanken und Handlungen konnte ich nur selten nachvollziehen, vieles wirkte auf mich unstimmig oder übertrieben.

The Island war für mich leider kein Highlight. Wer leichte, tropisch angehauchte Krimiunterhaltung für zwischendurch sucht, könnte hier fündig werden – ich persönlich hatte mir jedoch deutlich mehr erhofft.