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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3620 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2025
Wenn die Tage länger werden (eBook, ePUB)
Stern, Anne

Wenn die Tage länger werden (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Musiklehrerin und alleinerziehende Mutter fühlt sich überfordert. Als der Vater ihres Sohnes Paul mit ihm in Urlaub fahren will, stimmt sie schweren Herzens zu. Nun hat Lisa Zeit für sich. Sie macht sich Gedanken über ihr Leben und erkennt, dass sie irgendwann sich selbst vergessen hat. Nach langer Zeit holt ihre alte Geige hervor. Diese benötigt aber dringend eine Restaurierung. Sie bringt sie zum Geigenbauer Hans und lernt dort auch seine Tochter Ute kennen, die sich bedingt durch eine Krankheit dahinschleppt. Dabei sind die Kirschen beinahe reif. Als Hans etwas über die Herkunft der Violine herausfindet, wird Lisa bewusst, dass sie sich mit den Familiengeheimnissen, über die ihre Mutter so gar nicht reden mag, auseinandersetzen muss.

Wieder einmal hat mich die Autorin Anne Stern mit ihrer Geschichte packen können. Es gibt einige tiefgründige Themen, die in diesem Roman angesprochen werden. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Die Atmosphäre auf dem Obsthof ist sehr schön bildhaft dargestellt.

Auch die Charaktere sind authentisch und lebendig beschrieben. Lisa ist in ihrer Rolle als Mutter und Musiklehrerin sehr eingespannt. Sie kommt gar nicht dazu, über sich und ihre Wünsche nachzudenken. Der Vater von Paul hat sich zuvor kaum um seinen Sohn gekümmert. Nun also hat Lisa unverhofft Zeit für sich und sie beginnt einiges zu hinterfragen. Die Beziehung zur Mutter ist schwierig, und über die Vergangenheit ihres Großvaters wurde auch nie gesprochen. Auch Ute hadert mit sich und ihrem Leben, denn die Krankheit raubt ihr das letzte bisschen Kraft. Dabei gibt es so viel zu tun. Ihr Vater ist keine Hilfe, denn schon immer war er nur in seiner Werkstatt zufrieden.

Es ist schön, wie sich die Geschichte und damit auch die Figuren entwickeln. Der Sommer auf dem Obsthof weckt Erinnerungen an vergangene Sommer voller Unbeschwertheit und Freiheit, bis das Leben dazwischen grätschte.

Ein schöner emotionaler und tiefgründiger Roman.

Bewertung vom 08.06.2025
Der ewige Tanz (eBook, ePUB)
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz (eBook, ePUB)


gut

Anita Berber war zu ihrer Zeit eine bekannte Tänzerin, die ihren eigenen Tanzstil entwickelte, der auch von anderen, wie zum Beispiel Marlene Dietrich, kopiert wurde. Sie führte ein ausschweifendes Leben, das ihrem Körper zusetzte, so dass sie der Schwindsucht, welche sie sich auf einer Tournee im Nahen Osten zuzog, nichts entgegenzusetzen hatte.

Geschwächt von ihrer Krankheit erinnert sie sich im Sommer 1928 in einem Berliner Krankenhaus an ihr kurzes Leben zurück. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, und erinnert sich zurück, an ihr wildes, kurzes Leben.

Der Autor Steffen Schroeder erzählt in dieser Romanbiografie die Geschichte dieser Künstlerin. Ich habe viel über ihr exzessives und skandalträchtiges Leben erfahren, das genau in diese goldenen Zwanziger passte. Sie hatte Begegnungen mit vielen bekannten Persönlichkeiten, wie Fritz Lang, aber auch dem Maler Otto Dix, der sie malte.

Ihre Geschichte ist interessant, aber sie kam mir als Mensch dennoch nicht nahe.

Eine interessante Geschichte über eine ungewöhnliche Künstlerin.

Bewertung vom 05.06.2025
Schau der Welt direkt in die Augen
Grübl, Eva

Schau der Welt direkt in die Augen


ausgezeichnet

Anne Sullivan ist 21 Jahre jung, als sie Boston verlässt und in den Süden der USA geht, um das taubblinde Mädchen Helen Keller zu unterrichten. Helen findet keinen Zugang zur Welt, kann sich nicht verständlich machen und hat daher ständig in Wutanfälle. Die Eltern wissen damit nicht umzugehen. Anne jedoch versteht, was in dem Mädchen vorgeht, denn auch sie war oft wütend, weil sie blind und damit sehr eingeschränkt war. Anne setzt sich bei Helen durch und stellt bald fest, dass die Kleine sehr intelligent ist. Sie lernt außergewöhnlich schnell und ihre Wissbegier ist grenzenlos. Anne wird zu ihrer Lehrerin und Begleiterin, der Helen vertraut. So ist es ihr später möglich zu studieren und sich als Schriftstellerin einen Namen zu machen.
Als sehender und hörender Mensch kann man sich gar nicht in die Situation von Helen und Anne hineinversetzen. Der Autorin Eva Grübl, die an einem Zentrum für hörbeeinträchtigte Kinder unterrichtet, ist es wunderbar gelungen, dem Leser deren Gefühlswelt nahe zu bringen.
Helen hatte Eltern, welche die Möglichkeit hatten, ihrer Tochter eine Lehrerin zu engagieren, die Helen fördern konnte. Diese Möglichkeit hatte Anne selbst nicht. Sie wächst in einem ärmlichen Elternhaus auf und erhält nicht die notwendige Behandlung, so dass sie erblindet. Nachdem die Mutter gestorben ist, kommen sie und ihr Bruder ins Armenhaus. Dort muss sie arbeiten und wird ansonsten unter den furchtbaren Bedingungen dort sich selbst überlassen. Aber Anne will lernen und ihrer eigenen Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass sie Unterstützung erhält. Sie muss eine Reihe von Operationen über sich ergehen lassen, so dass sie später mit Einschränkungen sehen und zur Schule gehen kann. So ist es ihr möglich, Helen zu unterrichten.
Helen ist intelligent und wissbegierig und lernt daher schnell. Immer wieder wird vorgeführt, was sie alles erreicht hat. Dabei ist sie aber auch mitfühlend und nimmt Menschen für sich ein. Nur bei Anne nimmt sie wenig Rücksicht und fordert. Anne lässt sich darauf ein und überfordert sich selbst häufig.
Der Name Helen Keller ist vielen Menschen geläufig. Von ihrer Lehrerin Anne Sullivan, die die Erfolge letztendlich erst ermöglicht hat, hat wohl kaum jemand gehört. Ihr gebührt aber genauso viel Aufmerksamkeit. Beide Frauen zeigen uns, was alle erreicht werden kann, wenn man sich mit Ehrgeiz und Willen für eine Sache stark macht und sich auch durch Schwierigkeiten nicht entmutigen lässt.
Dies ist ein intensiver und beeindruckender Roman, den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 03.06.2025
Die Klinik   Der packende Psychothriller um den uralten Wunsch nach dem ewigen Leben (eBook, ePUB)
Dützer, Volker

Die Klinik Der packende Psychothriller um den uralten Wunsch nach dem ewigen Leben (eBook, ePUB)


sehr gut

Lisa Wegener ist eine engagierte Unfallchirurgin. Doch der Job verlangt ihr einiges ab. Als die Kräfte am Ende sind, greift sie zu Aufputschmitteln, um die anstrengenden Schichten durchzustehen. Doch dann passiert ein Unfall. Dass ein Mensch gestorben ist, macht Lisa fassungslos. Sie droht daran zu zerbrechen. Doch dann lernt sie den Wissenschaftler Vincent van Dyck kennen. Es braucht eine Weile, bis Lisa erkennt, dass sie einen furchtbaren Fehler gemacht hat.
Der Thriller lässt sich sehr flüssig lesen und ich wurde von der Geschichte gleich gepackt.
Die Charaktere sind gut dargestellt, sind aber nicht unbedingt sympathisch. Ich weiß von jungen Ärzten in meinem Umfeld, wie anstrengend die ersten Jahre sind. Lange Dienste und kaum Erholungsphasen. Lisa ist ehrgeizig und mutet sich viel zu viel zu, aber sie bleibt den Patienten gegenüber fürsorglich. Als Ärztin müsste sie es besser wissen und doch nimmt sie die Aufputschmittel. Das setzt etwas in Gang, das zu eine Katastrophe führt. Zunächst war Lisa mir sympathisch, aber zunehmend wurden mir ihre Entscheidungen unbegreiflich. Daher kann der charismatische Vincent, der den Tod besiegen will, sie auch um den Finger wickeln.
Nicht alles kommt mir ganz logisch vor, aber das wird durch die Spannung wieder wettgemacht. Es gab eine Reihe von Wendungen, die dafür sorgten, dass ich mir nicht sicher sein konnte, wie es weiterging. Am Ende bleibt doch einiges offen.
Ein spannender und actionreicher Thriller.

Bewertung vom 30.05.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


sehr gut

Es gibt Menschen, die zu gerne einen Blick in ihre Zukunft werfen würden. Doch ich glaube, dass die überwiegende Mehrheit gar nicht wissen will, was ihnen widerfahren könnte, und schon gar nicht wollen sie eine unerwünschte Vorsehung erhalten.

Doch die Menschen auf dem Drei-Uhr-zwanzig-Flug von Hobart nach Sydney können solch einer Vorsehung nicht entgehen, denn die unscheinbare alte Dame, die zuvor niemandem aufgefallen ist, weissagt allen Menschen Schreckliches. Weiß sie wirklich, was die Zukunft bringt? Oder ist sie verrückt? Die meisten Fluggäste tun das alles als Unfug ab, doch dann werden die ersten Vorhersagen wahr.

Die Autorin Liane Moriarty lässt uns teilhaben an den Gedanken und Handlungen verschiedener Menschen, die mit einer solchen Aussage konfrontiert wurden. Wird es Auswirkungen auf ihre Lebensentwürfe haben?

Der Roman beginnt recht gruselig. Da wird den Fluggästen etwas an den Kopf geworfen, das für sie erschreckend ist. Doch es macht auch neugierig darauf, welchen Einfluss dies auf das Leben der Menschen haben wird. Allerdings fand ich das Ganze durch die Vielzahl der Betroffenen etwas unübersichtlich und manchmal auch etwas langatmig. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.

Man stellt sich beim Lesen unweigerlich die Frage: Wie würde ich mit so einer Vorsehung umgehen? Würde es mein Leben verändern? Könnte ich meinem Schicksal überhaupt entgehen? Ich denke, dass jeder sein Leben so leben sollte, als hätte man nur noch diesen einen Tag.

Obwohl mich dieses Buch nicht so ganz packen konnte, hat es mich doch zumindest nachdenklich gestimmt.

Bewertung vom 27.05.2025
Am Meer ist es schön
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Nicht nur während der NS-Zeit gab es die Kinderlandverschickung, auch in den Jahren danach bis in die neunziger Jahre wurden Kindern Kuren verordnet, um sie aufzupäppeln. Was als schöner Urlaub angekündigt wurde, entpuppte sich dann aber oft als eine schlimme Zeit. Für viele blieb ein Trauma, das sie bis ins Erwachsenenleben verfolgt, über das aber nicht gesprochen wurde.
Dieser Roman der Autorin Barbara Leciejewski befasst sich mit dem Thema „Verschickungskinder“. Ich habe schon einige Romane der Autorin gelesen und auch dieses Mal konnte sie mich wieder berühren. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: 1969 und 2018.
Die achtjährige Susanne soll sechs Wochen an der Nordsee im Kinderkurheim „Morgentau" verbringen. Sie erlebt wie die anderen Kinder eine furchtbare Zeit. Gewalt, Bestrafungen und Erniedrigungen sind an der Tagessordnung. Der Kontakt zu den Eltern wird zensiert. Dann erlebt Susanne etwas, das ihr noch als Erwachsene Alpträume beschert. Erst als ihre Mutter im Sterben liegt, stellt sich Susanne ihrem Trauma und beginnt sich zu öffnen.
Die „Tanten“ in dem Kurheim verlangen Disziplin und verhalten sich hart und kalt gegenüber den Kindern. Wer nicht mitspielte wurde bald wieder entlassen.
Nicht in allen Kurheimen ging es so zu, leider aber in viel zu vielen. In Susanne und die anderen Kinder, die sich total hilflos und verlassen fühlen, konnte ich mich hineinversetzen. Was ich nur nicht verstehe ist: Haben die Eltern nach der Rückkehr ihrer Kinder nichts bemerkt? Warum wurde den Kindern, wenn sie erzählten, nicht geglaubt? Das Vertrauen zu Erwachsenen, ganz besonders zu den Eltern, wird erschüttert.
Es ist eine düstere, erschreckende Geschichte. Die einzigen Lichtblicke waren die kurzen frohen Momente, welche die Kinder sich selbst verschafften.
Dieser Roman lässt einen nicht so schnell los.

Bewertung vom 26.05.2025
Spürt meinen Zorn (eBook, ePUB)
Holm, Thorben

Spürt meinen Zorn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Emelie Gutenberg ist zurück in Offenburg und bekommt es gleich mit grausamen Morden zu tun. Es scheint kein allzu schwieriger Fall zu werden, denn es gibt eine Spur, ein Motiv und Zeugen. Doch dann ergibt sich ein vollkommen anderes Bild, der Täter scheint mit ihnen zu spielen. Aber für ihn ist es kein Spiel, sondern vollkommen ernst, denn er sieht sich als zornigen Rächer. Emelie will ihn überführen und bringt sich damit in Gefahr.
Dieser Thriller des Autors Thorben Holm ist düster, grausam und spannend. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Emilie ist nach ihrer Ausbildung als Fallanalytikerin zurück bei der Kripo in Offenburg. Sie ist ehrgeizig und will weiterkommen und betrachtet diese Stelle als Übergang. Da sie jünger aussieht als sie ist, wird sie von den Kollegen als „Küken“ gesehen. Sie glaubt den Täter zu durchschauen, aber er scheint ihr immer voraus zu sein, da er seine Vorgehensweisen verändert.
So nach und nach erfahren wir mehr über den Täter und was ihn antreibt. Er möchte für Gerechtigkeit sorgen, wo die Justiz seiner Meinung nach versagt.
Immer neue Wendungen sorgen dafür, dass es bis zum Ende sehr spannend bleibt. Mir hat dieser fesselnde Thriller gut gefallen und nachdenklich gestimmt.

Bewertung vom 24.05.2025
Eine Welt nur für uns
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


sehr gut

Kurz vor Ende des Krieges ist der Strand der Côte d’Azur voller Mienen, die weggeräumt werden müssen. Diese Arbeit wird von Freiwilligen und Kriegsgefangenen mit wenig geeigneten Mitteln übernommen. Die Arbeit ist lebensgefährlich. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können. Dazu muss aber erst das Misstrauen und der Hass überwunden werden.
Vincent, ein Überlebender aus deutscher Kriegsgefangenschaft, ist auf der Suche nach seiner großen Liebe Ariane, die verschollen ist. Der Résistance-Kämpfer Fabien hasst die Deutschen. Dann ist da noch die Jüdin Saskia, die aufgrund von Denunziation ihre gesamte Familie verloren hat und bei ihrer Rückkehr fremde Menschen in ihrem Elternhaus vorfindet.
Sie haben überlebt, aber sie haben noch die Bilder vom Krieg in ihren Köpfen und kämpfen mit den Erinnerungen, Verlusten und Schuldgefühlen. Es gelingt ihnen nicht, nach vorne zu schauen und an eine Zukunft zu denken. Die Protagonisten haben Ängste und trauen niemandem und vor allem wollen sie vergessen. Doch die Gefahr, in der sie ständig schweben, bringt sie mit der Zeit langsam näher zusammen.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist packend. Auch das Nachwort ist informativ und interessant.
Die Autorin Claire Deya erzählt glaubwürdig und eindringlich, über die schwierige Zeit und die Nöte und Verletzungen der traumatisierten Menschen, ganz gleich wo sie herkommen und was ihnen widerfahren ist. Es ist nicht leicht nach alldem sich dem anderen anzunähern.
Dieser berührende Roman ist interessant und macht einen nachdenklich

Bewertung vom 22.05.2025
Bis dein Atem gefriert
Dee, Ana;Svensson, Elin

Bis dein Atem gefriert


gut

Frija Larsson lebt mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Sara abgeschieden an einem idyllischen See in Schweden. Vor allen Gefahren will Frija ihre Tochter schützen. Doch dann passiert etwas Furchtbares – Sara verschwindet spurlos. Kriminalkommissar Jacob Hedlund will das Mädchen finden. Er ist ein alter Freund von Frija. Doch Frija scheint etwas vor ihm zu verbergen. Aber das bringt Sara in Gefahr und Jacob läuft die Zeit davon.
Der Schreibstil der Autorin Ana Dee lässt sich flüssig lesen. Die Atmosphäre ist von Anfang an etwas düster. Allerdings dauert es recht lange, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt.
Es hat seinen Grund, dass sich Frija mit ihrer Tochter an diesem See, der so abgelegen liegt, niedergelassen hat. Sie will ihre Tochter unter allen Umständen beschützen. Aber man kann Mädchen in dem Alter nun einmal nicht ständig kontrollieren. Auch habe ich Frejas Verhalten nicht immer verstanden. Jacob Hedlund nimmt sich des Falls an und ermittelt engagierter, als er müsste. Frijas Verschlossenheit macht es ihm aber nicht leicht.
Auch wenn die Handlung zum Ende hin dann wirklich spannend wird, bin ich nicht vollends überzeugt, da es anfangs einfach zu zäh lief und recht früh vorauszusehen war, worauf die Sache hinausläuft.

Bewertung vom 20.05.2025
Der kleine Häkelladen am Strand (eBook, ePUB)
Kribbeler, Natascha

Der kleine Häkelladen am Strand (eBook, ePUB)


sehr gut

Ida lebt seit einigen Jahren in einer Beziehung mit Oscar. Sie fühlt sich eigentlich zufrieden, wenn da nicht ihr bisher unerfüllter Kinderwunsch wäre. Während sie sich sehnlichst ein Baby wünscht, ist das für Oscar kein Thema. Er fühlt sich eher genervt. Ein gemeinsamer Urlaub an der Westküste von Dänemark ist geplant, doch kurz vor der Abreise sagt Oscar ab, weil er arbeiten muss. Ida ist enttäuscht und entscheidet sich dann, alleine zu fahren. Ihre beste Freundin Hanna und deren Bruder Erik muntern sie auf. Ida fühlt sich in ihrer alten Heimat wohl. Als sie ein verlassenes Haus entdeckt, möchte sie gerne dort mit Oscar leben, ihr Hobby zum Beruf und sich mit einem kleinen Häkelladen selbständig machen. Doch Oscar lehnt rigoros ab. Etwas später muss Ida feststellen, dass Oscar etwas vor ihr verbirgt. Ida beschließt, das Haus alleine zu kaufen und sich ihren Traum zu erfüllen.
Dieser Roman liest sich angenehm flüssig.
Die Charaktere sind gut dargestellt. Ida glaubt lange an ihr Glück mit Oscar, um dann bitter enttäuscht zu werden. Eigentlich hätte sie die Anzeichen schon früher erkennen müssen. Sie hat ihm zuliebe ihre Heimat verlassen. Als sie sich wünscht mit Oscar dorthin zurückzukehren und eine Familie zu gründen, muss sie feststellen, wie unterschiedlich ihre Lebensentwürfe sind. Doch dann gibt es eine weitere unangenehme Überraschung. Ida nimmt ihr Leben wieder selbst in die Hand und wird stark genug, mit allem was da kommt fertigzuwerden. Obwohl Ida Erik schon ewig kennt, kommen sich die beiden bei der Renovierung des Hauses langsam näher.
Auch wenn ziemlich vorhersehbar ist, wie die gefühlvolle Geschichte endet, so habe ich sie doch gerne gelesen.