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Anndlich
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B

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Insgesamt 269 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2025
Neun Tage Wunder
Moninger, Kristina

Neun Tage Wunder


weniger gut

Mücken, die zu Elefanten werden.

Anni ist sich sicher, dass sie in ihrem Nachmieter Lukas die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Doch neun Tage später erkennt sie eine Wahrheit, die eine gemeinsame Zukunft unmöglich macht und Anni verlässt nicht nur ihre alte Wohnung, sondern auch ihre Liebe des Lebens.

Zehn Jahre später ist Anni mit dem bekannten Schriftsteller Ben zusammen und lebt mittlerweile nicht mehr in München, sondern in Glückstadt. Gemeinsam mit Ben, seiner Tochter Lena und ihren Familienhund Fieps. Doch dann holt ihre Vergangenheit sie ein, denn Ben trifft auf Lukas und kommt Annis Geheimnissen verdammt nah.

Ich habe mich sehr auf Neun Tage Wunder von Kristina Moninger gefreut, da ich die Breaking-Waves-Reihe der Autorin geliebt und innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Doch leider kam ich nur sehr schwer in das Buch rein und konnte mit den Protagonisten keine richtige Beziehung aufbauen. Anni ging mir phasenweise sehr auf die Nerven, weil sie durch ihr Verhalten aus Mücken einen Elefanten macht und vieles mit ein bisschen Kommunikation schnell aus der Welt geschafft wäre. Ben und Lukas waren größtenteils hingegen liebenswert gestaltete Charaktere, wenngleich auch hier einige Aussagen seltsam waren. Diese Konstellation hat für mich jedoch auch dazu geführt, dass ich nicht unbedingt das Ende erreichen wollte, denn ein ‚Happy End‘ schien hier unmöglich.

Für mich war allerdings das größte Problem, dass ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass ein ‚dunkler Schleier‘ über der Geschichte liegt. Möglicherweise einmal wegen des Wissens, dass ein ‚netter Kerl‘ am Ende nicht unbedingt glücklich sein wird, aber auch weil Lügen und Geheimnisse dauerpräsent waren und mir in diesem Maße - und wegen unnötigen Dingen - zu viel wurde. Besonders Maren war als Charakter anstrengend, nahm allerdings sehr viel Platz ein und am Ende wird ihre Geschichte leider auch nicht gänzlich aufgelöst.

Lena, Bens Tochter, war ein Lichtblick. Den Humor, den sie (in Kombination mit Ben und Anni) reingebracht hat, war ab und an wirklich erfrischend, wenngleich er aufgrund des ‚dunklen Schleiers‘ leider nicht häufig die Wirkung entfalten konnte.

Ich war kurz davor das Buch abzubrechen, allerdings hat mich brennend interessiert, wie es enden würde und das Ende hat noch einmal eine schöne Seite Bens gezeigt, die mir sehr gefiel und aufzeigt, was Liebe bedeutet. Die Auflösung des Neun Tage Wunders war passend für Anni, aber leider nur zum Kopfschütteln.

Bewertung vom 03.02.2025
P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
Marchetti, Donna

P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe


weniger gut

Brieffeinde

Naomi und Luca führen seit über zehn Jahren eine Brieffeindschaft, doch seit zwei Jahren ist Ruhe. Bis Naomi einen gemeinen Brief auf ihren Schreibtisch im Radiosender vorfindet und sofort weiß, dass dieser nur von Luca kommen kann. Eine Antwort wird schwierig, denn der Brief hat keinen Absender und ihr letzter Brief an Luca konnte nicht zugestellt werden. Aber dieses Mal möchte Naomi alles mögliche tun, damit Luca nicht das letzte Wort hat.

P. S. I hate you von Donna Marchetti klang nach einer RomCom, die mit Humor die Brieffeindschaft der beiden Protagonisten darstellt. Umso ernüchternder waren dann bereits die ersten Kapitel, die zwar eine - für mich nicht nachvollziehbare - Begründung für die fiesen Worte darlegten, aber die Worte der damaligen Fünftklässler waren mir viel zu krass, sodass mir bereits dadurch der mögliche Witz hinter dieser Brieffeindschaft verloren ging. Das konnten dann auch die weiteren Seiten nicht retten, im Gegenteil. Der Plottwist, der für mich nicht überraschend kam, war furchtbar und hat erneut dafür gesorgt, dass ich die Gefühle zwischen Naomi und Luca nicht nachvollziehen konnte.

Einzig positiv ist, dass man zwischenzeitlich mehr über Luca und seine Verhaltensweisen erfährt und alles besser einordnen kann. Dennoch sind insgesamt von Luca und Naomi zu viele Handlungen in diesem Buch, die ich persönlich schrecklich finde und weswegen die Geschichte mich leider nicht (positiv) emotional abholen konnte.

Bewertung vom 31.01.2025
The Love Hypothesis - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Hazelwood, Ali

The Love Hypothesis - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Olive & Adam

Die Biologie-Doktorandin Olive ist erfolgreich in ihrem Wissenschaftsprojekt unterwegs, doch in Sachen Liebe ist sie noch auf der Suche nach dem wahren Gefühl. Um ihrer Freundin Anh behilflich zu sein, täuscht sie eine Beziehung vor und küsst dafür den Erstbesten und das ist ausgerechnet der unfreundlichste Dozent an der Universität: Adam Carlsen. Nun muss sie ihm nicht nur erklären, warum sie ihn geküsst hat, sondern sich selbst über ihrer Reaktion bewusst werden. Kann Olive doch Liebe empfinden und warum ausgerechnet für den größten Labortyrannen Stanfords?

The Love Hypothesis - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe von Ali Hazelwood ist ein humorvolles Romance-Buch. Ali Hazelwood ist bekannt für ihren Humor, den ich schon bei Check&Mate und Bride bewundert habe. Doch erstmals konnte mich ein Buch von ihr vollends überzeugen, fehlte mir bei Bride etwas mehr Tiefe in der Fantasywelt und waren mir bei Check&Mate die Protagonisten etwas zu jung, was sich auch am Verhalten zeigte, hat es in diesem Fall wunderbar funktioniert.

Die Chemie zwischen Olive und Adam kam direkt rüber und doch konnte man die Irrungen und Wirrungen, die sich im Laufe der Geschichte ergaben durchaus nachvollziehen. Die Dialoge zwischen den beiden waren super lustig, zeigten gleichzeitig, dass beide in Interaktionen mit anderen (fremden) Menschen teilweise ein paar Schwierigkeiten haben und machten sie dadurch umso menschlicher. Besonders gut gefallen hat mir jedoch die Freundschaft zwischen Olive, Anh und Malcom. Die Drei zeigen auf wunderschöne Weise, wie eine wahre Freundschaft aussieht.

Kleiner Kritikpunkt wäre für mich lediglich der Charakter Tom, der mir etwas zu überspitzt dargestellt wurde.

Die Bonuskapitel mit der Sicht Adams, die sich auf die Kapitel der intimen Szenen beschränkt, waren für mich überflüssig und hab ich nach erkennen, um welche Kapitel es sich handelt, auch abgebrochen. Für alle, die solche Szenen gerne aus beiden Perspektiven lesen, ist das sicherlich ein schönes Extra. Da ich mich freue, wenn die Szenen in der ersten Perspektive nicht sehr detailliert beschrieben sind, war es für mich ein nicht notwendiges Extra, das jedoch keinen Einfluss auf meine Bewertung des Buchs hat.

Bewertung vom 30.01.2025
FREI - Bester Sommer (FREI 1)
Welk, Sarah

FREI - Bester Sommer (FREI 1)


sehr gut

Fünf Freunde - Ein Sommer

Berlin, Hamburg, Neapel, Wien… Joshua musste mit seinen 14 Jahren schon viele Umzüge über sich ergehen lassen und jetzt zieht es seine Mutter auch noch nach Rottloch. In einem kleinen Dorf sucht seine Mutter, eine erfolgreiche Künstlerin, neue Inspirationen. Joshua ist klar, dass er auch in Rottloch keine Freunde finden muss, denn wie zuvor wird das ein kurzes Vergnügen und ein Abschied ist immer leichter, wenn man niemanden in sein Herz geschlossen hat. Das dürfte in dem Dorf Rottloch doch das kleinste Problem sein.

Doch diesmal kommt alles anders. Joshua kann sich den Kindern in Rottloch nicht entziehen und schon bald hat er mehr Gefühle ins Spiel gebracht, als jemals zuvor. Und dann beginnt die Schule auch noch mit einer Projektwoche, in der die Jugendlichen in kleinen Gruppen mehrere tage im Wald verbringen sollen. Ohne Erwachsene. Ein Abenteuer für Joshua, Koray, Nasrin, Nico und Nina.

FREI - Bester Sommer ist eine Coming-of-Age-Story für Jugendliche ab 12 Jahren von Sarah Welke. Die Geschichte ist aus Joshuas Perspektive geschrieben und zeigt seine Gedankenwelt, die sprunghaft und ungefiltert ist, was der Geschichte eine Authentizität verleiht und einen sofort mit Joshua mitfühlen lässt. Die Dialoge sind jugendlich gehalten, ohne dabei zu dick aufzutragen, auch hier wirkt alles sehr authentisch.

Joshua, Koray, Nasrin, Nico und Nina sind fünf ganz unterschiedliche Jugendliche, die nicht nur in anderen Städten/Ländern, sondern auch unter verschiedenen Familienformen groß werden und ihre ganz eigenen Päckchen zu tragen haben. Da ist es klar, dass Spannungen zwischen ihnen entstehen und Geheimnisse nicht mehr ganz so einfach geheim bleiben.

Die Zusammenstellung und das Zusammenspiel dieser fünf Charaktere hat mir sehr gut gefallen und vor allem die Erkenntnis, dass Verhaltensweisen verständlich werden können, wenn man die Hintergründe und Geschichten derjenigen kennt. Da man diese natürlich nicht von Beginn an kennt, benötigten manche Jugendliche ein paar Seiten mehr, um meine Sympathien für sich gewinnen zu können.

Was mich etwas gestört hat, war die häufige (!) Verwendung von „der/die“ anstatt „er/sie“. Das wird an einer Stelle sogar angesprochen und doch konsequent weiterbenutzt und war für mich, in diesem Maße, leider zu viel. Außerdem konnte ich das Freiheitsgefühl, das der Titel vermittelt, nicht wirklich wahrnehmen. Es gibt zwar viele einzelne Aspekte, die die Freiheiten der Jugendlichen aufzeigen, aber diese geben ein anderes Gefühl mit und sind nicht konform mit den Assoziationen die ich im Bezug auf ‚Freiheit‘ und ‚Bester Sommer‘ hatte. Auch das Spannungselement war für mich etwas überzeichnet, aber das sind insgesamt nur kleine Kritiken, denn was FREI - Bester Sommer eindeutig schaffen konnte, ist die jugendliche Gefühlswelt aufs Papier zu bringen. Aufzuzeigen, dass Jugendliche auch schon ihre Probleme haben und das Eltern/Erwachsene ein Teil dieser sein können, aber dennoch auch eine Leichtigkeit existiert, die einen besten Sommer hervorbringen kann.

Bewertung vom 28.01.2025
Die Kinder von Birkby. Hier kommen die Tierretter! (Band 1)
Rose, Barbara

Die Kinder von Birkby. Hier kommen die Tierretter! (Band 1)


sehr gut

Die Tierretter!

Die Geschwister Emilia und Benno und Emilias beste Freundin Jette leben im kleinen Ort Birkby. Eines Tages finden Emilia und Jette am Kiosk der Roten Berta einen zurückgelassenen Hund. Den beiden ist klar, dass sie dem Vierbeiner helfen müssen und geben ihm den Namen Pommes. Bis sie Pommes’ Besitzer finden, dürfen sie zusammen auf ihn aufpassen und richten ihm im kleinen Fischerhäuschen ein schönes Zuhause ein. Für Jette wird nicht nur der Hund zu einem kleinen Abenteuer, sondern auch der neue Junge aus der Nachbarschaft, Paul. Der plötzlich immer mit von der Partie ist und sich prächtig mit Emilia zu verstehen scheint. Das passt Jette gar nicht. Doch als Benno und Pommes vermisst werden, halten alle zusammen!

Die Kinder von Birkby. Hier kommen die Tierretter! von Barbara Rose ist ein kunterbuntes Vor- und Erstlesebuch, das sich durch kurze, prägnante Sätze prima eignet. Die Geschichte selbst hätte für uns ein paar mehr Spannungselemente besitzen können, so liest sie sich zwar schön, aber ihr fehlt das gewisse etwas. Die Zeichnungen der Illustratorin Caroline Opheys haben einen besonders guten Anklang gefunden und unterstützen das Geschriebene perfekt.

Das Thema Freundschaft und Eifersucht in dieser, wurde sehr gut herausgearbeitet. Beim Thema Tierretter hatten wir etwas mehr Spannung erwartet, wenngleich Pommes sich auf jeden Fall ins Herz der Kinder spielt!

Bewertung vom 28.01.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


sehr gut

Gefährliche Geheimnisse in Kairo


1884: Inez Oliveras Eltern sind jedes Jahr für ein halbes Jahr in Ägypten. Für Inez klingt das nach einem großen Abenteuer, das sie gerne begleiten dürfen, doch diesem Wunsch kommen ihre Eltern nicht nach und Inez muss jedes Jahr alleine bei ihrer Tante und ihren Cousinen in Buenos Aires bleiben. Eines Tages erhält Inez von ihrem Onkel Ricardo eine traurige Nachricht: ihre Eltern sind unter mysteriösen Umständen verstorben. Inez ist entschlossen die Wahrheit über den Tod ihrer Eltern herauszufinden und macht sich mit dem letzten Geschenk ihres Vaters - einem antiken Ring - alleine auf den Weg nach Kairo. Dort angekommen entfesselt der antike Ring seine Magie und Inez Leben steht in Gefahr, denn sie deckt viele Geheimnisse auf und dann ist da noch ihr Aufpasser Whit.

What the River Knows von Isabell Ibañez ist der Auftakt der historischen Romantasy Reihe Geheimnisse des Nils. Der Beginn verlief für mich noch etwas holprig und die Geschichte braucht einige Seiten, um Fahrt aufzunehmen. Auch der Schreibstil konnte mich phasenweise weniger mitnehmen, weil ich ihn dort sehr steif und ungelenk fand, an anderen Stellen war er dann jedoch genau das Gegenteil und konnte durch einen flotten Aufbau und feinen Humor überzeugen.

Ich mochte die Kritik, die an der Gesellschaft geübt wird und die vielen Figuren, die durch Ecken und Kanten sehr interessant dargestellt wurden. Da die Geschichte überwiegend aus Inez Perspektive geschrieben wurde - nur auf wenigen Seiten nehmen wir die Perspektive Whits ein - bleiben die Charaktere ziemlich lange vage und man weiß nicht, wem man wirklich vertrauen kann. Die Geschichte selbst nimmt vor allem gegen Ende, fast schon zu viel, Fahrt auf. Durch sehr viele Twist, teilweise vorhersehbar, aber dennoch sehr gut eingebaut und einem großen Cliffhanger, ist mein Interesse für die Fortsetzung auf jeden Fall geweckt und das obwohl der Schreibstil mich nicht vollumfänglich überzeugen konnte.

Inez Olivera als Künstlerin vorzustellen und dadurch auch in die Geschichte Zeichnungen einzuweben, hat mir überwiegend gut gefallen und das obwohl ich nicht unbedingt Fan von Illustrationen der Figuren bin. Besonders dann nicht, wenn man (wie bei der ersten Zeichnung der Fall) eine Zeichnung einbaut, die nicht zum Geschriebenen passt.

Bewertung vom 28.01.2025
Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1)
Sabbag, Britta

Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1)


ausgezeichnet

Willkommen auf der Wild Turkey Farm!

Ole hat es nicht leicht bei seiner aktuellen Pflegefamilie Keller, er fühlt sich nicht am richtigen Platz und auch in der Schule wird er nur gemobbt. Doch dann wird ihm eine neue Betreuerin zugeteilt, die ihn auch direkt in eine neue Pflegefamilie bringt. Ole kommt auf die Wild Turkey Farm zu den Besitzern Hank und Betty und ausgerechnet heute bringt Hank ein neues Pferd mit. Ole fühlt sich seltsam verbunden mit dem Neuankömmling, denn sie beide eint, dass sie wieder in ein neues Umfeld gebracht werden und hoffen müssen, dass es diesmal für immer ist. Ole darf das Pferd taufen und gibt ihr den Namen Wonder. Bald wird sie ihrem Namen gerecht, denn mit ihrem Temperament erkennt sie, dass die Ponys des Nachbarhofs in Gefahr sind. Ole, das Nachbarskind Kiki und Wonder versuchen sie zu retten.

Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte von Britta Sabbag ist für Kinder ab acht Jahren ein lustiges Lesevergnügen. Besonders schön fand ich, dass Ole ein Pflegekind ist und die Geschichte aus seiner Perspektive gezeigt wird, sodass Kinder in seiner Situation ein Buch finden, indem sie sich mit dem Protagonisten und seinen Gefühlen identifizieren können und sehen, dass sie mit ihnen nicht alleine sind.

Ole trägt viele negative Erfahrungen in sich, von denen er berichtet und doch gibt es auch die Hoffnung, welche die Wild Turkey Farm und ihre Bewohner ausstrahlen. Außerdem gefällt mir, dass Ole ein männlicher Protagonist, der diese tiefe Verbindung zu einem Pferd aufnimmt, damit Stereotypen aufbricht und dadurch nicht die Gefahr läuft, zum „Mädchenbuch“ abgestempelt zu werden.

Das Buch eignet sich perfekt für Kinder ab acht Jahren und wird durch die Zeichnungen des Illustrators Igor Lange hervorragend eingefangen und bildlich unterstützt. Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte. Ein Buch, das Lust auf mehr von der Wild Turkey Farm macht!

Bewertung vom 22.01.2025
Die Magie der silbernen Flamme / Spellcraft Bd.1
Ferguson, R. L.

Die Magie der silbernen Flamme / Spellcraft Bd.1


ausgezeichnet

Ätherwelt!

Lucy freut sich, dass sie auf einem magischen Fest in London ihre neuste Erfindung präsentieren kann, denn sie ist eine Spellcrafterin, die Gegenständen Magie einhauchen kann. Doch der Tag soll zu einem der schlimmsten ihres Lebens werden, denn ihre Oma Serena wird vor ihren Augen entführt und Lucy kann sich kaum noch erinnern. Schnell fällt ihr auf, dass auch das wenige, was sie noch weiß nicht stimmen kann, denn ihre Erinnerungen werden als Lüge enttarnt. Lucy macht sich mit ihrem Freund Renly auf die Suche nach der Wahrheit und findet dabei nicht nur neue Freunde, sondern auch unentdeckte Gefahren. Kann Lucy ihre Oma finden und retten?

Spellcraft - Die Magie der silbernen Flamme ist der erste Band eines neuen Fantasy-Abenteuers für Kinder ab zehn Jahren von R.L. Ferguson, die mit einem spannenden Magiesystem und Spannung von der ersten Seite überzeugen kann.

Das Worldbuilding ist insgesamt noch ausbaufähig, das hat mich in diesem Fall aber absolut nicht gestört, da es mit der Geschichte Hand in Hand ging und ich das Gefühl hatte, dass mir alles aktuell relevante erzählt wird und dennoch noch sehr viel mehr diese Welt ausmacht. Dinge, von denen man in Zukunft hoffentlich mehr erfährt.

Gefallen hat mir auch, dass viele Aspekte in die reale Welt übertragbar sind. Sowohl die gesellschaftlichen Unterschiede, die angesprochen, aber nicht vertieft werden, als auch die Weisheiten, die Lucy von ihrer Oma bekommt. Die Freundschaft zwischen Lucy und Renly hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem im Bezug auf die Entwicklung, die es dann noch mit Adele und Carter gibt.

Die Magie der silbernen Flamme ist zwar ein Reihenauftakt, trotzdem ist er in sich abgeschlossen und lässt nicht zu viele Fragen offen. Dennoch gibt es einen Aspekt, der den Anreiz zum Weiterlesen auf jeden Fall fördert und einen spannenden zweiten Teil verspricht.

Bewertung vom 15.01.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


weniger gut

Der gläserne Mann

Leonore Asker hat ihren ersten Fall als Leiterin der Abteilung für hoffnungslose Fälle gelöst, da nimmt ihr Vater wieder Kontakt zu ihr auf. Prepper Per setzt seine Tochter unter Druck und droht ihr, sich einer möglichen Verhaftung gewaltsam zu widersetzen. Die Drohung im Blick möchte Leo verhindern, dass ihr Vater unter Verdacht der Kollegen fällt und sucht nach dem Mörder eines jahrelang Vermissten und erst vor kurzem gefundenen Toten.

Leos Kindheitsfreund Martin Hill erhält einen ganz speziellen Auftrag. Er soll eine Biografie schreiben und dafür auf eine Privatinsel mit verlassenem Observatorium kommen. Für Hill geht ein Traum in Erfüllung, denn das verlassene Observatorium hat für den Urban Explorer schon lange einen großen Reiz. Doch auf der Insel tummeln sich noch ganz andere Geheimnisse.

Eisiges Glas von Anders de la Motte ist der zweite Teil der Reihe um die Ermittlerin Leonore Asker und den Urban Explorer Martin Hill. Nachdem mir der Auftaktband Stille Falle sehr gut gefallen hat, musste ich unbedingt den zweiten Teil lesen. Der Beginn war trotz Vorwissen etwas holprig, da ich erstmal wieder in die Geschichte reinkommen musste, denn der zweite Teil knüpft direkt an den Ersten an. Der Fall selbst ist zwar als Einzelband zu lesen, da es aber auch sehr stark um die Beziehungen der Charaktere untereinander geht, ist das Lesen des ersten Bands zu empfehlen.

Während mir Leonore Asker im ersten Band noch zu unnahbar war, habe ich hier schnell gemerkt, dass mein Vorwissen sie mir deutlich sympathischer macht bzw. mein Verständnis für sie ihr zu Gute kommt. Dennoch bleibt sie weiterhin ihrer Art treu, was mir gefällt.

Wie im ersten Teil auch, konnten mich die sehr kurzen Kapitel aus verschiedenen Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen wieder einnehmen, vor allem die Perspektive des Gläsernen Mannes hat eine sehr düstere Atmosphäre geschaffen. Trotz des guten Schreibstils kam es vor allem im Mittelteil zu vielen Längen, die mich im Buch gefühlt kaum voranbrachten und ein zähes Lesegefühl erzeugten. Das lag für mich an mehreren Aspekten. Da gab es die Sci-Fi Elemente, die das Gelesene nicht nur unrealistisch machten, sondern für mich auch mit das Langweiligste sind, was ich lesen könnte. Das darf natürlich thematisiert werden, für mich hätte es aber im Klappentext einen Hinweis auf diese Elemente geben müssen, vor allem weil der Fokus darauf doch sehr stark ausgeprägt ist. Dann gab es leider auch keine großen Überraschungen, die Geschichte wirkte von Beginn an ziemlich vorhersehbar, weswegen die Spannung größtenteils ausblieb. Erst gegen Ende der Geschichte konnte das sehr hohe Tempo nochmal etwas Schwung reinbringen.

Eisiges Glas konnte meiner Vorfreude auf die Fortsetzung leider nicht gerecht werden, da ich die Ermittlerin und den Schreibstil des Autors jedoch weiterhin sehr mag, freue ich mich schon auf die Fortsetzung und hoffe, dass diese dann wieder etwas realistischer und überraschender wird. Für alle die aber auch gerne Sci-Fi-Elemente - explizit UFOs, Außerirdische und Kryo - dürfte Eisiges Glas jedoch genau das Richtige sein.

Bewertung vom 15.01.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


sehr gut

Tödlicher Junggesellinnenabschied

Aoife starb vor drei Jahren als sie mit ihren Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied in Marbella feierte. Nun kehren die vier Freundinnen nach Marbella zurück, um Aoife zu feiern und um ihre Erinnerungen aufzufrischen, denn bis heute ist Aoifes Tod ungeklärt.
Jede erinnert sich an andere Dinge und nahm das Wochenende anders wahr, doch alle eint, dass sie Geheimnisse bewahren und diese auch nicht preisgeben möchten. Wie weit gehen sie, um das Wochenende vor drei Jahren endgültig zu vergessen?

Die Villa von Jess Ryder wird vom Verlag als Thriller gewertet, ich würde jedoch mit den Erwartungen an einen Spannungsroman wie „One of the Girls“ von Lucy Clarke oder „Nur eine Lüge“ von Malin Stehn einsteigen, denn an einen Thriller kommt der Inhalt für mich nicht ran.

Wir erleben die Geschichte auf zwei Zeitebenen: damals und heute und aus vier verschiedenen, während wir Danis Perspektive Heute und Damals kennenlernen, beschränkt sich die Perspektive der drei Freundinnen - Beth, Celine und Tiff - auf damals. Das sorgt dafür, dass wir die damalige Zeit sehr detailliert beschrieben bekommenen und trotzdem bleiben die drei weiteren Perspektiven sehr nebulös, da wir sie nur ‚damals' genauer beschrieben bekommen und aus heutiger Sicht doch einiges offen bleibt.

Die Geschichte selbst empfand ich sehr vorhersehbar, wenngleich nicht alles wie gedacht ausging. Dennoch hat die Autorin eine spannungsgeladene Story erschaffen, denn aufgrund des super Schreibstils, kurzen Kapiteln und vielen Perspektiven konnte mich der Inhalt dennoch mitnehmen. Die große Überraschung blieb zwar aus, das hat der Lesefreude aber keinen Abbruch getan.