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Melanie 1989

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2025
Peggy Guggenheim
Horncastle, Mona

Peggy Guggenheim


ausgezeichnet

Großartiges, intensives und spannendes Buch – sehr lesenswert

Das Buch „Peggy Guggenheim“ von Mona Horncastle liefert eine intensive Biografie über die Kunstsammlerin Peggy Guggenheim, die oft auch als Freigeist, Mäzenin und Femme fatale beschrieben wird. Das Buch ist sehr hochwertig gebunden sowie mit dickem Papier und vielen Bildern aus dem Leben von Peggy kunstvoll gestaltet. Die Gliederung des Buchs ist sehr übersichtlich und die Themen reichen von ihrer Herkunft über ihre Emanzipation und ihr Wirken zu der Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg, bis hin zu ihrer Galerie in NYC und später in Venedig. Am Ende des Buchs kann man viele Themen und Begriffe noch in den Anmerkungen vertiefen. Außerdem gibt es ein Personenregister, Literaturverzeichnis und die Bildnachweise.

Das Buch ist ganz großartig und hat mich sehr begeistert. Man erfährt sehr viel über das Leben und Wirken von Peggy Guggenheim. Eine starke Frau mit einem starken Willen und ganz eigenen Ansichten sowie Zielen. Ich kannte sie nur als Kunstsammlerin aber sie war viel mehr als das. Sie hat junge, unbekannte Künstler sehr gefördert, sie aus existenziellen Nöten befreit und ihre Kunst bekannt gemacht. Außerdem hat sie vor Beginn des zweiten Weltkriegs viele Kunstwerke versteckt und nach NYC verschiffen lassen, um sie vor der deutschen Wehrmacht in Sicherheit zu bringen. Dass zu der sogenannten entarteten Kunst, wie sie damals von den Nationalsozialisten genannt wurde, auch heutzutage bekannte Künstler wie Miró, Dalí etc. gehörten, deren Werke sonst unwiederbringlich verloren gewesen wären, war mir vorher gar nicht bewusst. Ohne sie hätte der Surrealismus sowie der Expressionismus und die gesamte moderne Kunst vermutlich gar keinen so großen Anklang und keine zahlenden Käufer gefunden. Auch war sie unermüdlich darum bemüht, nicht nur die Werke zu retten, sondern auch den Künstlern vor Beginn des zweiten Weltkriegs über Marseille, Madrid und Lissabon eine Ausreise nach NYC per Schiff oder Flugzeug zu ermöglichen. Ihr Wirken war so vielfältig, wie ich es nie vermutet hätte. Peggy hat sich ebenfalls für die Emanzipation der Frau und der Förderung von Künstlerinnen eingesetzt, was in der von Männern dominierten Kunstwelt damals schon eine Konfrontation war. Sie war eine Exzentrikerin und Femme fatale und hat auch die spießige Gesellschaft mit ihren Ansichten und Feiern etwas aufgelockert.

Sehr gut gefallen hat mir, dass wir auch einen guten Einblick in gesellschaftliche Themen wie den Antisemitismus gegenüber reichen Juden in NYC, die Repressalien ggü. Menschen, die auf der Liste der Nationalsozialisten standen und den Feminismus bekommen. Das Buch ist zudem unglaublich spannend, lebensnah und ungeschönt geschrieben. Das Privatleben von Peggy, ihr Verhältnis zu ihren Kindern und ihre Liebschaften werden hier nicht so ausführlich behandelt, aber das ist auch gut so, da ihr Wirken im Vordergrund stehen soll.

Fazit: Eine großartige Biografie über Peggy Guggenheim. Spannend, interessant und ungeschönt. Für Kunstliebhaber aber auch für alle Menschen, die Interesse an der Biografie einer starken, unbequemen und eigenwilligen Frau haben, der die Kunstwelt so unfassbar viel zu verdanken hat.

Bewertung vom 03.09.2025
Das Polarlichtcafé
Kabus, Christine

Das Polarlichtcafé


sehr gut

Interessante Familiengeschichte mit schönem Norwegen Setting

Das Polarlichtcafé ist eine Familiengeschichte, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Jules Gesichte wird in der Gegenwart erzählt. Jule lebt in Erfurt und sichtet zusammen mit ihrem Vater Andreas den Nachlass ihrer Großmutter. Sie stößt dabei auf Aufzeichnungen ihres längst verstorbenen Großvaters, der als Reisejournalist in der DDR gelebt hat und unter anderem berufliche Reisen nach Norwegen unternommen hat. Jule reist daher nach Norwegen und begibt sich dort auf die Suche nach den Spuren seiner Vergangenheit. Der zweite Erzählstrang spielt 1961 in Nordnorwegen und beschreibt das Leben von Janne, einer Köchin und Bäckerin, die auf dem Postschiff der Hurtigruten arbeitet und davon träumt, die Weltmeere auf großen Schiffen zu bereisen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Jule und Janne in der dritten Person erzählt, was sehr interessant und abwechslungsreich ist. Wir erfahren sehr viel über die beiden Damen, und die Geschichte wird leise und eindringlich erzählt, bis die beiden Fäden der Erzählungen langsam aber sicher zu einer großen Familiengeschichte verknüpft werden.

Mir persönlich hat der Roman gut gefallen. Die Spannung wird leise sowie eindringlich aufgebaut und wir erfahren im Laufe des Romans immer mehr über die beiden Protagonistinnen. Die Handlung ist interessant und die Charaktere sind gut ausgearbeitet und fein gezeichnet. Sowohl in Janne als auch in Jule konnte ich mich prima hineinversetzen. Beide Frauen sind im Laufe des Romans über sich hinausgewachsen und haben sich persönlich sehr gut weiterentwickelt, was ich toll finde. Auch Jules moderner Vlog über ihre Reise und die Aufzeichnungen des Großvaters fand ich sehr interessant. Die Nebencharaktere fand ich auch sehr interessant gestaltet. Die angenehme Spannung des Romans wird bis zum Schluss aufrecht erhalten. Der Schreibstil ist locker, bildhaft und sehr angenehm zu lesen und ich habe das Buch wirklich gerne gelesen.

Besonders gut gefallen haben mir die bildhaften und langen Beschreibungen der Natur und Sehenswürdigkeiten Norwegens. Man erhält dadurch einen sehr guten Einblick in die Kultur Norwegens aber auch das Leben und die geschichtliche Entwicklung der Sámi. Nicht so begeistert hingegen war ich von den langen politischen und geschichtlichen Hintergründen zur Besetzung Norwegens und den Ausführungen zu der ehemaligen DDR. Das war mir zu viel Geschichte und Politik und hat mich den Faden des Romans manchmal verlieren lassen. Hier wäre ein Glossar mit ausführlichen Informationen meiner Meinung nach die bessere Alternative gewesen. Für Menschen, die an Geschichte und Politik sehr interessiert sind, sind die Ausführungen aber bestimmt großartig.

Fazit: Eine interessante Familiengeschichte mit viel politischem sowie geschichtlichen Hintergrund und einem schönen bildhaften Setting in Norwegen.

Bewertung vom 01.09.2025
Apfelzeit am Deich
Lamberti, Frieda

Apfelzeit am Deich


sehr gut

Interessante Familiengeschichte im alten Land

Das Buch „Apfelzeit am Deich“ ist ein Familiengeschichte, die im alten Land spielt. Die Protagonisten aus deren Sicht die Geschichte in der Ich-Form erzählt wird, sind Merle, ihr Vater Hauke und dessen Mutter Grete.

Merle arbeitet als Flugbegleiterin und lebt ihr eigenes Leben. Ihre Familie, in der viel Streit und Zwietracht herrscht, ist ihr mittlerweile fremd geworden, nur zu ihrer Großmutter Grete hat sie ein gutes Verhältnis. Doch Grete ist mittlerweile auch schon älter und braucht dringend Unterstützung auf ihrem Hof. Merle sieht sich daher in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ihre Familie sich mehr um Grete kümmert. Und Grete möchte auch gerne wieder, dass alte Missverständnisse geklärt und Streitigkeiten beigelegt werden, damit die Familie wieder zu dem wird, was sie einmal war: Eine richtige Familie, die zusammenhält.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Der Schreibstil ist locker, teilweise spritzig und angenehm zu lesen. Die Familiengeschichte ist kompliziert, es gibt viele alte Wunden und Verletzungen und Missverständnisse. Die Geschichte ist interessant geschrieben und die Spannung von Beginn an leise aufgebaut. Der Roman handelt von Versöhnung, Familienzusammenhalt und den alltäglichen Herausforderungen des Lebens der drei Generationen.

Als Protagonisten gefallen mir Merle und Grete sehr, ich konnte mich sehr gut in sie und ihre Denkweisen einfühlen. Gut gefallen haben mir die verschiedenen Erzählperspektiven, da man dadurch tief in die Gedanken und Gefühle der drei Generationen eintauchen kann. Das Setting im alten Land mit seiner wunderschönen Landschaft und seinen Höfen hat mir sehr gut gefallen. Es wurde bildhaft und atmosphärisch beschrieben, sodass man das Gefühl hatte, dorthin zu reisen und die Obsternte sowie die Spaziergänge am Deich hautnah mitzuerleben.

Fazit: Eine interessante und berührende Familiengeschichte mit einem schönen Setting im alten Land.

Bewertung vom 29.08.2025
Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei
Onhwa, Lee

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei


sehr gut

Herzberührender, leiser und eindringlicher Roman

Das Buch „ Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei“ ist ein Roman, der in Korea spielt und die Geschichte von Yeonhwa erzählt. Yeonhwa erbt nach dem Tod ihrer Großmutter deren Konditorei „Hwawoldang“ zusammen mit einem großen Schuldenberg. Ihre Großmutter verfügt in ihrem Testament, dass Yeonhwa alles im Leben bekommen soll, was sie braucht, dafür aber die Konditorei für typisch koreanisches Gebäck mindestens vier Wochen lang weiterführen muss und diese nur von 22 Uhr bis Mitternacht geöffnet sein darf. Kaum öffnet Yeonhwa die Konditorei, wird sie mit Menschen, die ihr als Geister erscheinen und ein bestimmtes Gebäck verlangen, sowie deren berührenden Lebensgeschichten konfrontiert.

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Der Schreibstil ist locker, ehrlich und teilweise auch poetisch sowie bildhaft. Yeonhwa hat mir als Charakter sehr gut gefallen, da sie eine starke Protagonistin ist, die familiär schon viel erlebt hat und sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Die kleine Katze, die Yeonhwa hilft, die Wünsche der Menschen zu erfüllen, finde ich auch sehr süß.

Die Spannung wird leise aufgebaut und der Roman lässt sich wunderbar entspannt lesen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die Lebensgeschichten der Menschen, die Yeonhwa als Geister erscheinen, allesamt sehr berührend sind und mich sehr zum Nachdenken gebracht haben. Es werden sehr viele Themen angeschnitten, die sehr emotional sind, wie Liebe, unerfüllte Sehnsüchte und verpasste Chancen. Mich hat der Roman ganz klar dazu motiviert, mein Leben achtsamer zu leben und zu überlegen, wie ich mein Leben wirklich gestalten möchte, denn man hat nicht ewig Zeit, auch wenn viele Menschen das denken. Trotz der Tatsache, dass es auch um den Tod und verpasste Chancen geht, ist der Roman nicht nur melancholisch, sondern auch humorvoll und voller positiver Dinge. Sehr schön Ist auch, dass man tief in die koreanische Kultur und die dortige Denkweise eintauchen kann und der Roman auch etwas Geheimnisvolles und Mystisches an sich hat.

Fazit: Ein leiser, eindringlichen Roman, der herzberührend geschrieben, mystisch angehaucht ist und einen tief in die koreanische Kultur eintauchen lässt. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und noch lange nachhallt.

Bewertung vom 29.08.2025
Honeybridge. All Mine
Nixon, Pippa

Honeybridge. All Mine


sehr gut

Süße, spicy Love Story mit Small Town Charme

Der Roman „Honeybridge. All Mine.“ erzählt die Geschichte von Isabella Tucci, die nach ihrer Scheidung endlich ihren Traum von einem eigenen italienischen Restaurant im kleinen englischen Ort Honeybridge verwirklichen möchte, in dem sie ihren Gästen italienische Gerichte nach alten Familienrezepten serviert.

Direkt gegenüber betreibt der gutaussehende Womanizer Etienne, der keine Gelegenheit für einen One-Night Stand auslässt, sein Restaurant. Etienne, der bei den Frauen immer bekommt, was er möchte, hat sich vorgenommen, auch Isabella zu erobern. Leider hat Isabella nach ihrer Scheidung von Männern erst einmal genug und sich ein Jahr Abstinenz von der Männerwelt verordnet, um eine unabhängige, erfolgreiche Restaurantbesitzerin zu werden. Wir dürfen gespannt sein, ob sich Isabella an ihre Prinzipien hält oder Etiennes Charme erliegt.

Der Roman hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist sehr interessant und authentisch dargestellt, wie Isabella ihr Restaurant und damit auch ihre Unabhängigkeit nach der Scheidung kreiert, um sich ein neues Leben in Honeybridge aufzubauen. Isabella ist eine starke, clevere und warmherzige Frau. Sie war mir von Beginn an sehr sympathisch und ich fand es toll, wie sie ihr Leben in die Hand genommen hat. Etienne und auch die anderen Charaktere im Ort Honeybridge waren alle gut ausgearbeitet und fein gezeichnet. Gerade die zahlreichen Nebencharaktere haben der Geschichte viel Charme und Wärme verliehen. Sehr gut gefallen hat mir der Small-Town Charme, der sich in vielen Aktionen wie dem Spendenmarathon der Feuerwehr, der Nachbarschaftsaktion etc. gezeigt hat. Der kleine Ort mit seinen sympathischen Bewohnern hat Isabella Willkommen geheißen und sie hat sich schnell integrieren können.

Die Anziehung zwischen Isabella und Etienne ist von Beginn an spürbar und bei jeder Begegnung sprühen die Funken. Sie schleichen immer wieder umeinander herum und die zufälligen Begegnungen sind sehr spannend. Leider wird die persönliche Interaktion eine ganze Zeit lang rein auf die körperliche Anziehung reduziert und es entsteht in der ersten Hälfte des Buchs zu wenig Tiefe, was ich persönlich schade finde. Dennoch ist die Geschichte interessant und bis zum Schluss spannend sowie ereignisreich geschrieben, sodass es mir Freude bereitet hat, das Buch zu lesen.

Fazit: Wer auf eine Lovestory mit viel körperlicher Anziehung und Spice steht und den englischen Small-Town Charme, der hier wirklich gut herausgearbeitet wurde, liebt, dem wird diese Geschichte, die flüssig und locker flockig geschrieben ist, sicher gefallen.

Bewertung vom 26.08.2025
Delicate / Copenhagen Cinnamon Bd.1
Neeb, Stefanie

Delicate / Copenhagen Cinnamon Bd.1


ausgezeichnet

Wunderschöne, tiefgehende Love Story mit cozy Hygge Flair

Der Roman „Copenhagen Cinnamon – Delicate“ ist der erste Band der New-Adult-Romance Reihe von Stefanie Neeb. Im Roman werden die Geschichten von Jonna und Mads erzählt. Jonna ist 21 Jahre alt und hat genauso wie der 23-jährige Mads in der Vergangenheit familiär schon einiges durchgemacht. Als in Jonnas Leben erneut Turbulenzen auftreten, fängt sie kurzerhand als Barista in Mads Café „Copenhangen Cinnamon“ an. Durch die Nähe ihrer Zusammenarbeit gerät bei beiden einiges in Bewegung, das sie jahrelang tief vergraben hatten.

Das Cover ist außergewöhnlich schön sowie edel und auch der Farbschnitt mit den Blättern versprüht absoluten Herbst-Charme. Dieser Herbstvibe setzt sich auch im Inneren des Buchs fort und Jonnas Pumpkin-Spice Latte Rezept ist der absolute Knaller.

Mir hat der Roman insgesamt sehr gut gefallen. Jonna mit ihrer lebendigen, außergewöhnlichen und unkonventionellen Art ist nach außen hin ein echter Sunshine Charakter, der Jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert, unter der Oberfläche ist sie aber auch sehr verletzlich. Mads ist ein echter grumpy Charakter, launisch, unberechenbar aber mit einem guten Herzen und daher auch irgendwie liebenswert. Man muss sie beide einfach gernhaben. Zwischen ihnen knistert es von Beginn an und die Spannung wird mit jeder Begegnung weiter aufgebaut. Ihre Familiengeschichten sind herzberührend und verleihen dem Roman eine wunderbare Tiefe. Auch die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet und fein gezeichnet. Hierbei hat Knud einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen. Der Roman ist für mich nicht nur eine Love Story sondern auch ein Coming of Age Roman bei dem es um Selbstfindung, persönliches Wachstum, Identität und emotionale Herausforderungen geht.

Das Setting im Coffeeshop ist super cozy und das herbstliche Kopenhagen wird so schön atmosphärisch und bildhaft dargestellt, dass man sich schnell dorthin träumen kann. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Jonna und Mads in Ich-Form erzählt, sodass man tief in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen kann. Der Roman ist sehr emotional und nimmt uns mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, was äußerst herzberührend ist. Die Story ist turbulent, stürmisch, von Beginn bis zum Ende spannend und dabei locker und spritzig erzählt.

Fazit: Sehr süße, berührende und knisternde New-Adult-Romance mit cozy Herbstvibes und viel Hygge Flair mit tiefgehenden Themen wie mentale Gesundheit, Selbstfindung und persönlichem Wachstum. Ich habe den Roman geliebt und freue mich schon sehr auf den zweiten Band der Reihe.

Bewertung vom 19.08.2025
Too Much!
Cole, Terri

Too Much!


ausgezeichnet

Sehr wertvoller, praxisnaher und einfühlsamer Ratgeber

Der Ratgeber „Too Much!“ beschäftigt sich mit der hochfunktionalen Co-Abhängigkeit kurz HFC in Beziehungen, mit der wir als soziale Wesen tagtäglich konfrontiert sind. Wenn wir gesunde Beziehungen führen, in denen wir glücklich und entspannt sind, wo Geben und Nehmen im Ausgleich stehen und wir frei und selbstbestimmt unseren Weg gehen können, ist das wunderbar. Die Realität sieht jedoch oft ganz anders aus. Wir haben das Gefühl, zu viel zu Geben, zu Fühlen und zu Managen, die Probleme anderer zu unseren zu machen und sind am Ende des Tages einfach nur erschöpft, frustriert sowie körperlich und mental ausgelaugt. Wir haben das Gefühl, alles für andere Menschen gegeben zu haben, aber uns selbst zu vernachlässigen und unser Leben nicht so zu leben, wie wir es uns wünschen, da wir dafür gar keine Zeit und Kraft mehr haben. Die zugelassene Psychotherapeutin und Expertin für Beziehungen und Empowerment Terri Cole hat mit „Too Much!“ einen Ratgeber geschrieben, der genau da ansetzt. In leicht verständlicher Sprache und sehr empathisch zeigt sie uns, warum wir in hochfunktionalen Co-Abhängigkeiten verharren und wie wir sie überwinden können.

Ich finde des Buch ganz großartig, da es auf so viele Aspekte von der Ursachenforschung bis zum Ziel eines erfüllten Lebens eingeht. Wir werden zur Selbstreflexion angeregt und erhalten viele Hinweise, warum wir uns so verhalten, was Narzissten und toxische Beziehungen sind und warum wir einen zu hohen Preis zahlen, wenn wir in diesen Beziehungen bleiben. Wir erhalten sehr viele Ratschläge und praktische Übungen, um emotional widerstandsfähiger zu werden, eine gute Abgrenzung zu praktizieren und uns echte Selbstfürsorge zukommen zu lassen. Wir erhalten so unglaublich viel Wissen und Übungen, die leicht und praxisnah umsetzbar sind. Wir werden in dem Buch Schritt für Schritt angeleitet, um eine Bestandsaufnahme zu machen und unser Leben neu auszurichten. Ganz toll finde ich, dass uns die Autorin immer motiviert, alles in unserem Tempo zu tun und genau so, dass wir uns wohlfühlen. Der Leser steht in diesem Buch absolut im Mittelpunkt. Er wird abgeholt, auf seinem einzigartigen Weg begleitet und motiviert, sich selbst ohne Schuldgefühle in den Mittelpunkt seines Lebens zu stellen. Man merkt, dass der Autorin wirklich daran gelegen ist, dass wir jetzt starten, uns um uns selbst zu kümmern und das Leben zu leben, das uns glücklich macht.

Es gibt im Buch auch ganz tolle Affirmationen und viele Kästchen in denen wir anhand der Fragen zurück zu uns selbst finden können. Denn Selbstliebe und Selbstfürsorge stehen bei diesem Buch im Vordergrund. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass am Ende des Buchs jedes Kapitel nochmal kurz zusammengefasst und vertieft wird. So kann man auch zwischendurch mal kurz reflektieren und sich wieder auf Kurs bringen.

Fazit: Ich habe selten einen Ratgeber zum Thema Selbstfürsorge und Selbstliebe gelesen, der so fundiert, praxisnah und umfassend ist und mit dem man sofort anfangen kann, aktiv an sich zu arbeiten, um positive Veränderungen zu bewirken. Das Buch ist sehr empfehlenswert für alle Menschen die aktiv an ihrer Selbstliebe und Selbstfürsorge arbeiten möchten.

Bewertung vom 18.08.2025
Deep Cuts
Brickley, Holly

Deep Cuts


ausgezeichnet

Leidenschaftliche Story mit musikalischen Retro Vibes


Das Buch „Deep Cuts“ erzählt die Geschichte der Protagonisten Percy Marks und Joe Morrow. Percy studiert Englisch an der Berkley University und ist eine absolute Musikliebhaberin. Sie schreibt zwar weder selbst Songs noch spielt sie aktuell ein Instrument aber ihre Leidenschaft ist es, Songs quasi zu sezieren, zu analysieren und die Hintergründe zu den Songs und den Lyrics zu erforschen. Und das kann sie ganz großartig. In einer Studentenbar begeistert sie damit Anfang der 2000er Jahre den gutaussehenden Studenten der Politikwissenschaft Joe Morrow, der selbst Songs schreibt, singt und Gitarre spielt. Joe ist fasziniert von Percys Talent sowie ihren Analysen und zeigt daraufhin Percy seine Songs zum analysieren. Da seine Songs mit Percys Talent großartig werden, arbeiten sie fortan zusammen und inspirieren sich gegenseitig.

Ich finde den Roman wirklich sehr interessant. Das Cover ist sehr ungewöhnlich und originell gestaltet und enthält die Songs, die auch im Roman ausführlich analysiert werden. Mit dem QR-Code auf der Rückseite kann man die Playlist während des Lesens auch gleich anhören. Der Roman ist so flüssig und erfrischend geschrieben, dass man immer weiterlesen möchte. Percy finde ich als Charakter wirklich großartig. Ihre Leidenschaft für die Musik ist so ausgeprägt und sie wirkt dabei so liebenswert und nerdig. Ihre Analysen finde ich so hingebungsvoll leidenschaftlich, sie taucht so tief in die Songs ein und verschmilzt quasi mit ihrer Leidenschaft. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist sehr interessant. Sie entdeckt immer mehr ihre kreative Kraft und was sie dadurch bewirken kann.

Joe ist auch spannend charakterisiert. Er kann Percys Analysen und Hinweise für seine Songs meist gut umsetzen und dadurch werden seine Songs immer besser und tiefer. Die beiden sind quasi Seelenverwandte wenn es um die Musik geht. Die subtile Anziehung der beiden ist wirklich spürbar und erzeugt eine gewisse Spannung. Leider bezieht sich vieles eben auf die Musik und die menschliche und persönliche Ebene gestaltet sich eher kompliziert, da beide doch sehr eigenwillige Charaktere sind. Somit ist es keine klassische Love Story sondern eher eine Anziehung unter Menschen, die für die gleiche Leidenschaft, die Musik, brennen.

Das University Setting in Berkley finde ich toll und atmosphärisch dargestellt. Die Uni, die Bars, die Studentenpartys und das Studentenleben an sich wird authentisch beschrieben. Der Roman spielt Anfang der 2000er Jahre und somit sind die Songs, die Percy analysiert und beschreibt, eher den 1960er bis 1990er Jahre zuzuordnen. Die Geschichte ist schon spannend erzählt und entwickelt sich langsam aber stetig. Der Roman ist auch ein Coming of Age Roman bei dem es um die Themen Selbstentwicklung, Selbstfindung und Zughörigkeit geht.

Fazit: Der Roman ist klug, intensiv, warmherzig und voller musikalischer Retro-Vibes. Die Songs und die vielen Musikanalysen stehen bei dem Roman absolut im Mittelpunkt. Für Musikliebhaber von Songs der 1960er bis 1990er Jahre ist dieser Roman sicherlich ein wahr gewordener Traum mit einer ungeheuren Intensität.

Bewertung vom 15.08.2025
Honigtage
Cantrell, Josephine

Honigtage


ausgezeichnet

Herzberührender, bittersüßer aber auch hoffnungsvoller und ermutigender Roman

Der Roman „Honigtage“ ist das zweite Buch der Reihe „Die Schwestern von Eden Fields“ von #1-Kindle-Bestsellerautorin Josephine Cantrell. Die Autorin nimmt uns auch in diesem Band mit nach Irland auf die zauberhafte Apfelfarm Eden Fields. Nachdem im ersten Band „Sommergold“ die Lebens- und Liebesgeschichten von Loreena und der Schwester ihrer Ururgroßmutter Grace, Gwendolyn, beschrieben werden, werden in „Honigtage“ die Geschichten von Flora und ihrer Ururgroßmutter Grace erzählt. Beide Geschichten sind eng miteinander verwoben, die Bücher können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind.

Die Geschichte von Flora Swan, die ihren Verlobten Rian noch vor ihrer Hochzeit beerdigen musste, spielt in der Gegenwart. Während ihrer Arbeit auf Eden Fields findet sie in einem Bienenstock einen Brief und Fotos ihrer Ururgroßmutter Grace und begibt sich auf die aufregenden Spuren ihres Lebens, um das Geheimnis von ihr und dem Arzt Seamie Cullen, über den Grace nie gesprochen hat, zu erforschen. Eine große Hilfe ist ihr dabei Jonathan, Rians bester Freund, der als Regisseur eine mehrteilige Dokumentation über Eden Fields und seine Bewohner drehen möchte und die Familie Swan diesen Sommer mit seinem Team auf Eden Fields begleitet. Während der Dreharbeiten und gemeinsamen Nachforschungen kommen sich Flora und Jonathan näher. Aber haben die Gefühle, die beide empfinden, eine Zukunft, oder werden sie von den dunklen Schatten der Vergangenheit eingeholt?

Der Roman ist herzzerreißend, sehr berührend und bittersüß. Ich bin absolut begeistert und liebe das Buch sehr. Der Schreibstil ist so bildgewaltig, teils schon poetisch und einfach wunderschön. Der Roman ist für mich persönlich ein Kunstwerk an feiner, herzberührender Erzählkunst. Josephine Cantrell, die so unglaublich eindringlich und tiefgehend erzählen kann, wie kaum eine andere Autorin, nimmt uns mit auf eine ergreifende Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der einem ganz schwindelig wird. Sowohl Flora als auch Grace sind sehr starke, mutige und warmherzige Charaktere, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Trotz des sehr berührenden Themas Trauerbewältigung, das ebenfalls im Roman einen Platz einnimmt, sind die Geschichten von Grace und Flora sehr hoffnungsvoll, ermutigend und voller positiver, sprudelnder Energie. Auch der feine Humor kommt in diesem Roman nicht zu kurz und viele Szenen sind sehr amüsant und humorvoll geschrieben.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Flora in der Gegenwart und von Grace in der Vergangenheit, um das Jahr 1911 erzählt. Die abwechselnden Perspektiven und verschiedenen Zeitebenen verleihen der Geschichte eine anhaltende Spannung, sodass man förmlich durch die Zeilen fliegt. Die Charaktere sind fein gezeichnet und man kann so tief in die Gedanken und Gefühle von Grace und Flora eintauchen, dass man richtiggehend mitfiebert und das Gefühlt hat, man sei hautnah dabei. Auch die anderen Charaktere finde ich so interessant und liebenswert gestaltet, dass ich insbesondere die Familie Swan tief in mein Herz geschlossen habe. Als Roman mit einer historischen Zeitebene um 1911 werden die damaligen Lebensverhältnisse und der Stand der medizinischen Forschung absolut authentisch dargestellt. Die Geschichte ist bis zum Ende äußerst spannend geschrieben und ich habe viel über Bienenzucht, irische Mythen sowie Legenden und die medizinische Versorgung zur damaligen Zeit dazulernen dürfen. Nach und nach werden mit dem Fortschreiten der Geschichte kleine Geheimnisse gelüftet und Puzzleteile zusammengesetzt, um dem Leser das ganze Ausmaß der Geschichte und ihre Wirkung auf die Familie Swan in der Gegenwart zu offenbaren. Das Setting in Irland auf Eden Fields ist so bildgewaltig und eindrücklich beschrieben, dass man das Gefühl hat, durch die Wiesen und Felder um Eden Fields zu streifen und die wunderschöne Natur Irlands mit allen Sinnen in sich aufzunehmen.

Fazit: Ein wunderbares, emotionsgeladenes Buch über die Schicksale zweier starker Frauen. Warmherzig und sehr berührend wie eine innige Umarmung und tröstlich wie eine kuschelige, samtweiche Decke. Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 12.08.2025
Gönn dir einen Mutausbruch!
Abidi, Heike;Breidenbach, Ursi

Gönn dir einen Mutausbruch!


ausgezeichnet

Wunderbar ermutigendes und motivierendes Buch

Das Buch „Gönn dir einen Mutausbruch!: Wie du die Heldin in dir entdeckst“ ist ein sehr interessantes und spannendes Buch. Es geht um das Thema Ängste, wie man sich ihnen stellt und den Mut findet, Dinge zu tun, die einem am Herzen liegen oder die man tun muss. Manchmal muss man ebenso Mut aufbringen, um auf sein Herz zu hören, Nein zu sagen, Grenzen zu setzen und Dinge nicht zu machen oder loszulassen. Auch diese Aspekte werden im Buch eingehend behandelt. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um unsere Ängste, im zweiten darum, dass das ganze Leben eine einzige Mutprobe ist und im dritten Teil darum, wie wir die Heldin ins uns entdecken und entfesseln können.

Das Buch hat mich insgesamt sehr begeistert. Mit einem lockeren und frischen Schreibstil sowie einem dem Leser gegenüber sehr wertschätzenden und ermutigendem Ton, nehmen uns die beiden Autorinnen Ursi Breidenbach und Heike Abidi mit auf eine große Reise von unseren Ängsten, über Mut bis hin zur Superheldin, die irgendwo in uns allen steckt. Das Buch ist so lebensecht und praxisnah geschrieben, dass man sich in den Beispielen oftmals wiederfindet. Es regt unglaublich zum Nachdenken und zur Selbstreflexion über das eigene Leben an. Es gibt zahlreiche Interviews, Geschichten und Beispiele von couragierten Frauen, die super spannend sind und unglaublich viel Mut machen. Von Künstlerinnen, Feministinnen und Menschenrechtlerinnen bis hin zu Abenteuerrinnen, Pionierinnen, Aktivistinnen und ganz normalen Menschen wie du und ich ist alles dabei. Die Autorinnen schildern auch viele Situationen aus ihrem eigenen Leben, was ich wirklich super und mutig finde. Es sind so viele Beispiele enthalten, wo Menschen mutig ihre Träume, Ziele und Wünsche erfüllt haben und über sich hinausgewachsen sind, was ich persönlich ganz toll finde.

Bei den Strategien und Lösungsansätzen, um Ängste zu überwinden und mutiger zu werden, habe ich einen Pool erwartet. Tatsächlich bekommt man einen ganzen See an Möglichkeiten, Strategien und Inspirationen, so dass man das für sich selbst passende herausfiltern und anwenden kann. Mich hat diese Bandbreite wirklich beeindruckt. Ich habe mir so viele Markierungen an Stellen in das Buch geklebt, die mich zum Nachdenken gebracht haben und die ich unbedingt nochmals lesen sowie vertiefen möchte, wie kaum in einem anderen Buch.

Das Buch ist sehr praxisnah und schonungslos ehrlich geschrieben. Es ist unglaublich inspirierend und motiviert einen, die Heldin in uns zu entdecken und zu entfesseln, so dass wir über uns hinauswachsen und ein erfülltes Leben führen können. Es werden so viele verschiedene Themen und Aspekte von Angst, Mut und Möglichkeiten behandelt und oft wird auch noch auf weiterführende Literatur und Quellen verwiesen, damit man das spezielle Thema vertiefen kann und bestimmte Ansätze noch ausgiebiger verfolgen kann, wenn man das möchte.

Fazit: Ein großartiges, ehrliches und ermutigendes Buch mit einem See an motivierenden Geschichten, Strategien und Möglichkeiten, mutiger zu werden und über sich hinauszuwachsen. Sehr lebensnah, praxisorientiert und absolut lesenswert.