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Sandra

Bewertungen

Insgesamt 182 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2025
Geheimnisvolles La Rochelle / La Rochelle Bd.3
Vinet, Jean-Claude

Geheimnisvolles La Rochelle / La Rochelle Bd.3


ausgezeichnet

Krimi mit Urlaubsfeeling in Frankreich

Jean-Claude Vinets Reihe um Commissaire Chevalier "entführt" im positiven Sinne den Leser an die Atlantikküste. Doch mit der Beschaulichkeit dort ist es schnell vorbei als eine Tote im Hafen auf einer der Boote gefunden wird und es ist nicht irgendeine Tote sondern eine der drei Erben einer namhaften Cognac-Dynastie. Daher passt das Buchcover m.E. sehr gut dazu: einerseits diese wunderschöne Strand-/Meer-Komposition mit Leuchtturm und andererseits die dunklen Wolken, die sich duster und bedrohlich wirkend am Horizont zeigen.

Chevalier und sein Team werden ganz schön gefordert und ermitteln mit Hochdruck, denn es bleibt nicht nur bei einer Leiche. Dass der Autor dann noch eine "alte Freundin" des Commissaires ins Spiel bringt, die seine Gefühle phasenweise gehörig auf die Probe stellt schafft Spannung auch im Job, da diese mit ihm zusammen ermitteln muss.
Die Geschichte ist durchdacht konzipiert. Dadurch, dass die Puzzleteile zur Lösung erst nach und nach sichtbar werden, bleibt die Spannung auf hohem Niveau und ich als Leser hatte Phasen, in denen ich was den Mörder und das Motiv betrifft völlig im Dunkeln tappte, danach eine Verdächtige ausmachen konnte um am Schluss vom Autor überrascht zu werden, weil es doch ein bisschen anders war. Toll, wenn es eben nicht vorhersehbar ist. Das Einzige was bisher für mich vorhersehbar ist: Vinet schafft es in der Schlussphase mich jedes Mal mit einem Täter zu überraschen. Daneben kommt auch das Private von Chevalier nicht zu kurz, u.a. sein Familienleben und der bevorstehende erneute Nachwuchs sowie die damit verbundenen Dinge. Im vorliegenden dritten Fall wird auch eine Verbindung seines Schwagers zum Cognac-Hersteller aufgebaut, in dem der Commissaire die Tote kurz vor ihrem Ableben auch noch auf einer Austernverkostung kurz kennenlernt.
Das Schöne an Vinets Büchern ist, dass ich als Leser neben der eigentlichen Unterhaltung in Form des Krimis und der wunderschönen Landschafts- und Situationsbeschreibungen auch noch was lernen kann - in diesem Fall über Cognac. Es war sehr interessant und bringt mir nochmal einen anderen Blickwinkel auf das Land und die Kultur sowie Kulinarik. Das französische Flair wird durch eingestreute Ausdrücke in der Landessprache unterstrichen, was mir sehr gut gefallen hat.

Fazit: tolle Lesestunden mit einem spannenden dritten Fall mit ganz viel französischem Urlaubsfeeling

Bewertung vom 10.03.2025
Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1
Schreiber, Christiane

Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1


ausgezeichnet

gelungener Auftakt für die jungen Detektive in der Andersgasse 7

Diese Gasse v.a. dieses Haus mit der Nummer 7 hat es in sich: die Bewohner (einer exotischer als der andere) und mittendrin Karl und Elsa, die beiden jungen Freunde die gerne Detektiv spielen. Die zwei werden ganz schön gefordert, denn eine ganz gefährliche Allwachspflanze bedroht das Haus und dann auch noch die Schule! Puh, das ist Spürsinn und Kreativität gefragt. Aber die beiden wären nicht so ein tolles Duo, wenn sie nicht schon eine Lösung hätten: der magische Flusenwutz muss her!

Uns hat die Geschichte super gut gefallen. Einer der Gründe ist die Kreativität der Autorin: die Geschichte inkl. der Besetzung, Namensgebungen und den Szenenbeschreibungen sind phänomenal! Wir haben das Buch fast verschlungen. Was sehr passend für die junge Leserschaft ist (natürlich neben der spannenden Geschichte): die Kapitellänge, die Schriftgröße inkl. der Zeilenabstände und die Wortwahl. Die Abbildungen zu Beginn der Kapitel oder in den Abschnitten schaffen zusätzlich noch für Abwechslung. Das Buchcover steht dem in nichts nach sondern illustriert total passend die Herausforderungen für Karl und Ella.

Fazit: wir sind total begeistert von Fall 1 und freuen uns schon auf den nächsten Fall

Bewertung vom 24.02.2025
Something Old, Someone New
Rosen, Jessie

Something Old, Someone New


sehr gut

nette Unterhaltung

"Ein Ring - vier Liebesgeschichten" - die Überschrift des Klappentextes - was sich dahinter wohl verbirgt stellte ich mir die Frage? Der restliche Klappentext machte mich dann vollends neugierig auf Shea, die geschworen hat, auf die Warnung ihrer Nonna zu hören und eben genau kein Erbstück als Verlobungsring annehmen will. Tja und dann steht ihr Freund John genau mit so einem Ring vor ihr. Puh - was tun? Um das Karma zu "retten" macht sie sich auf die Suche nach den vorherigen Trägerinnen des Rings. Dabei geht es mit dem Leser quer über den Planeten (Italien, Portugal, USA) und zu den unterschiedlichsten Menschen und dabei auch ein großes Stück zur Protagonistin selbst, die viel über sich erfahren darf.
Während mir die farbliche Gestaltung des Buches nicht zugesagt hat, kann ich das für die Geschichte nicht sagen: die Idee der Autorin finde ich klasse! Ein interessantes Gedankenspiel die "Vorgeschichte" des Rings quasi zu ergründen. Shea dabei zu begleiten hat mir gut gefallen. Phasenweise war es mir ab und an etwas zu langatmig was die Beschreibungen bzw. den "Fortschritt" der Geschichte betrifft, aber das haben dann wieder spannende, unerwartete Entwicklungen kompensiert.
Alles in allem war das Buch sehr schön und angenehm zu lesen. Sehr positiv sind mir die Kapitellängen aufgefallen: dadurch konnte ich auch einfach mal "schnell zwischendurch" ein ganzen Kapitel am Stück lesen.

Fazit: einfach nette Unterhaltung mit einer kreativen Buchidee, ein bisschen Spannung und tollen Schauplätzen

Bewertung vom 23.02.2025
Tilly stinkt's!
Mairhofer, Tanja

Tilly stinkt's!


ausgezeichnet

Tilly ist stinkig - tolles Wutbuch

Das süße, kleine Stinktier Tilly "stinkt" im wahrsten Sinne des Wortes, wenn ihr etwas nicht in den "Kram passt". Aber dadurch wenden sich erst recht im Kindergarten die anderen von ihr ab und Tilly ist einsam. Oh je. Aber die Mama hat eine Lösung und siehe da am nächsten Tag im Kindergarten läuft es richtig gut, denn Tilly versucht Lösungen zu finden, wenn sie wütend ist statt zu stinken.
Das Kinderbuch versucht auf liebevolle und fantasievolle Weise anhand der Geschichte von Tilly kleinen Kindern zu erklären, welche Möglichkeiten es gibt seine Wut in den Griff zu kriegen. Besonders toll sind die großformatigen, farbenfrohen Abbildungen, die die Geschichte auch bildhaft sehr schön erzählen und auf den Abbildungen, gibt es für die Kleinen auch so viel zu entdecken.

Fazit: wunderschönes Kinderbuch - wir sind begeistert und werden es sicherlich noch öfter in die Hand nehmen

Bewertung vom 16.02.2025
Helden der Weide - Möge das Horn mit dir sein
Marin, Rosa

Helden der Weide - Möge das Horn mit dir sein


ausgezeichnet

süßes und spannendes Kinderbuch

Auf dem Rosmarinhof geht es rund: zuerst zieht Shaggy, das neue Highland-Rind mit den beeindrucken großen Hörner neu auf den Hof und dann treiben angeblich Kräuter-Dinge ihr Unwesen. Klar, dass die tierische Hofgemeinschaft diesen Fall zur Chefsache erklärt.

Uns hat die Geschichte super gut gefallen - alleine die wunderschönen, farbenfrohen Abbildungen der jeweiligen Tiere sind schon eine klasse für sich und dann die phantasievolle Geschichte mit den vielen beteiligten Tieren - egal ob die Mäusefamilie Müller-Fellheimer, die beiden Ziegen Hermine und Donald, Hofhund Bambi, die Katzen Lizzy und Lilly, Rabe Schneeweisschen und natürlich das tierische Rindertrio aus Pablo, Ünni und Shaggy. Die Autorin erzählt die Geschichte kindgerecht und erläutert auch an der ein oder anderen Stelle lustige Dinge aus Sicht der Tiere (z.B. das Menschen quasi ein Fell haben, was sie jede Nacht ausziehen -> Kleidung).

Fazit: tolle Bauernhofgeschichte mit wunderschönen Abbildungen - wir freuen uns jetzt schon auf die Fortsetzung

Bewertung vom 16.02.2025
Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2
Perrin, Kristen

Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2


gut

Mörderarchiv - der zweite Fall

Die Wahrsagerin Peony Lane wird - nachdem sie auf Annie getroffen ist - bei dieser im Gewächshaus ihres geerbten Anwesens Gravesdone Hall aufgefunden, auf den ersten Blick mit einem Dolch erstochen, den Annie noch zuvor in der Hand hatte. Nun ist Annie in Erklärungsnot und muss sich selbst an die Lösung des Falles machen in dem sie u.a. auf das Mörderarchiv, was ihre verstorbene Tante angelegt hat, zurückgreift.

Das vorliegende Buch ist Teil zwei der "Mörderarchiv-Reihe". Den ersten Band hatte ich mit Begeisterung gelesen. Meines Erachtens gelingt einem der Einstieg in den zweiten Band leichter, wenn man den ersten Teil gelesen hat. Auffallend ist der Wechsel zwischen den Zeiten, d.h. die Autorin erzählt aus dem Hier und Jetzt in dem Annie auf Mörderjagd geht und parallel erzählt sie die Geschichte von damals aus Sicht von Annies Tante Frances und versucht dann beide zu verknüpfen, denn Annies Lösung ist definitiv in der Vergangenheit zu suchen. Das "Spiel" mit den zwei verschiedenen Erzählungen hat mir gut gefallen. Das Ende der Geschichte und die Auflösung waren für mich überraschend und wirkten ein bisschen zu "konstruiert". Phasenweise waren es mir einfach viel zu viele Dinge und Personen, die in kurzer Zeit in die jeweiligen Kapitel gebracht wurden, denn die Kombi mit den verschiedenen Zeiten machte die Sache eben noch komplexer. Ein Personenverzeichnis hätte hier sicher gute Dienste geleistet.
Alles in allem konnte Band zwei meine Erwartungen an die Fortsetzung des Mörderarchivs nicht erfüllen, da mir u.a. das "Cosy-Crime" und "British-Feeling" auf lange Strecken gefehlt hat.

Mein Fazit: der erste Band der Reihe hat mir deutlich besser gefallen als der vorliegende und ich hoffe auf einen gelungereren dritten Band

Bewertung vom 09.02.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


sehr gut

interessanter Auftakt zur "Solo-Nummer" von Volker Klüpfel

Als treuer und langjähriger Klufti-Leser war ich nach dem Debüt von Michael Kobr als "Solo-Autor" nun natürlich auch gespannt auf das Debüt von Volker Klüpfel.
Soviel vorab: es war anders als ich es erwartet hatte.
Der Autor schickt das ungleiche Duo Svetlana - eine ukrainische, lebenserfahrene Putzfrau, die weiß was sie will - und Tommi - ein erwachsener Möchte-Gern-Vielleicht-Irgendwann-mal-Autor, der in seinem bisherigen Leben noch nicht viel auf die Reihe bekommen hat, in ein Abenteuer. Tommi, der im Wohnwagen lebt, weil er sich eine Wohnung schlicht nicht mehr leisten kann, ist immer wieder auf der Suche nach neuen Stellplätzen um nicht schon wieder ins Visier der Polizei zu geraten. Das Wohnmobil sowie die Putzfrau verdankt er dem "Sponsoring" seines Vaters, der sich nun in eine Seniorenresidenz begeben hat und dort anscheinend auch kein Kind von Traurigkeit ist und daher das Wohnmobil nicht mehr benötigt. Auf einer Fahrt mit Tommi entdeckt Svetlana das einsame Kind am Waldrand, dessen sie sich dann annehmen und auf die Suche nach dessen Eltern machen wollen. Dabei stoßen sie auf einen Kriminalfall.

Der erste Teil des Buches las sich für mich weniger wie ein Krimi, sondern phasenweise eher wie ein Roman und fast ein bisschen langatmig. Dass man die Figuren, die man über mehrere künftige Bände verwenden will, zu Beginn einer Reihe ausreichend vorstellt ist für mich in Ordnung, aber für mich war es zu Beginn einfach ein bisschen too much. Das hat die Figur der Swetlana ein wenig kompensieren können, die durch ihr gebrochenes Deutsch und ihre Unmenge an Sprichwörtern immer wieder für Abwechslung gesorgt hat. Mit der zweiten Hauptfigur Tommi wurde ich überhaupt nicht "warm" - für mich ist er ein fauler und auch egoistischer Kerl. Letzteres weil er die Meinung vertritt, dass sein Vater "sein Erbe durchbringt" weil er sich in einer Seniorenresidenz einquartiert hat. Sorry, aber da habe ich wirklich kein Verständnis für Tommi.
Das Lesen von Volker Klüpfels Buch machte Spaß, weil der Schreibstil, den er dem Leser präsentiert super schön ist: niveauvoll und angenehm zu lesen mit zum Teil tiefgründigen Themen. Das ungleiche Ermittlerduo sucht seines gleichen, wobei Svetlana mein absoluter Liebling ist. Das liegt u.a. an ihrem Humor, ihrer resoluten Art und ihrer Vielzahl an Sprichwörtern, die sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit präsentiert.

Mein Fazit: das Krimifeeling suchte ich ehrlicherweise über längere Strecken. Die Bezeichnung als Roman mit Cosy-Crime-Momenten und hohem Unterhaltungswert trifft es m.E. besser.

Bewertung vom 09.02.2025
Gärten, Gift und große Liebe
Blasl, Klaudia

Gärten, Gift und große Liebe


sehr gut

für alle Gartenliebhaber und passend zur anstehenden Fastenzeit - toller Krimi

Die Oberdistelbrunner Seniorenrunde begibt sich zum Basenfasten ins Wellnessresort Botanical Wellness, nur dass einige der vier Damen, allen voran Berta schnell die Lust daran verlieren und auch ihre gute Laune, denn die servierten Menüs sind so gar nicht nach ihrem Geschmack. Da kommt ein plötzlich tot beim Essen zusammenbrechender Mann gerade recht - wer weiß was hier im Ressort serviert wird??? Die mehrfache Ausgabe der Oberdistelbrunner Miss Marple macht sich auf ihre Art und Weise an die Auflösung des Falles. Und weil man auf einem Bein so schlecht steht, kommt glatt im Laufe der Geschichte noch ein weiterer Toter dazu.
Klaudia Blasl erzählt aus der Sicht einer der vier Seniorinnen (Pauline) die Geschichte. Man merkt die Begeisterung der Autorin für ihre Geschichte beim Lesen der Zeilen, den schönen Schreibstil und ihr gigantisches Wissen über Giftpflanzen und Botanik. Wahnsinn! Ich habe total viel gelernt beim Lesen des Krimis. Sie hat dieses vielfältige Wissen auf eine - auch für Nicht mit dem Grünen Daumen gesegnete Menschen wie mich - Art und Weise in die Geschichte gepackt, dass es auch für mich super interessant war.
Was mich aber noch mehr begeistert hat, war der phasenweise schon tiefschwarze Humor - Lachmuskeltraining gratis! Zudem hat mich die Autorin fast bis zum Schluss erfolgreich an der Nase herumgeführt, wenn es darum ging den Mörder zu entlarven.

Mein Fazit: für Krimifans bietet das Buch gute Unterhaltung gewürzt mit schwarzem Humor und unheimlich viel Gartenwissen

Bewertung vom 27.01.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


sehr gut

spannender Krimi im Norden

Das zwar etwas düster aber für mich sehr gelungene Buchcover hatte mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Von der Autorin hatte ich bis dato noch kein Werk gelesen, und die Zusammenfassung gefiel mir, alles Punkte, die mich neugierig gemacht haben.
Alleine der Einstieg in die Geschichte gefiel mir super gut - einerseits die Grabungen und die aufgefundene Leiche, parallel dazu die Erzählung der Frau, die gegen ihren Willen festgehalten wird. Zwei Stränge, die parallel laufen und meine Fantasie anregten, wie sie wohl zusammenhängen. Dazu gab es immer wieder alltägliche oder auch lustige Szenen (z.B. der fremde Mann im Bad). Auch im weiteren Verlauf des Buches gab es diese "Parallelwelten". Die Autorin schaffte es eben nicht "nur" den Krimi zu erzählen sondern auch für gute Unterhaltung zu sorgen. Den Vorgängerband kenne ich nicht. Das empfand ich aber nicht als störend oder fehlend, denn ich konnte mich gut in die Geschichte und die Figuren einfinden. Die fast ein bisschen pfiffig wirkenden Fria hat mir besonders gut gefallen.
Das einzige kleine Manko: mir waren es dann in Summe "zu viele Frauen", die hier als "Opfer gedient" haben. Ein bisschen weniger hätte es meiner Ansicht nach auch getan. Aber das ist wohl Geschmackssache.

Daher mein Fazit: schöne Unterhaltung mit Krimifeeling im Norden

Bewertung vom 26.01.2025
Spiegelberg
Gasser, Christof

Spiegelberg


sehr gut

anders als erwartet - anspruchsvoll und interessant

Hinter dem farbenfrohen Buchcover mit dem tollen Blick auf Berg, Wald und Landschaft verbirgt sich kein leichter Krimi sondern eine gut abgestimmte, mit viel Detailwissen ausgestaltete Geschichte.
Für mich war es das erste Buch des Autors und zu Beginn hatte ich doch ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden und u.a. die Örtlichkeiten zuzuordnen.
Das Buch war keines von der Sorte, was ich mal "schnell nebenbei" oder nach einem anstrengenden Tag lesen konnte, denn es erforderte meine ganze Aufmerksamkeit. Das lag einerseits an der Geschichte selbst, andererseits aber auch an dem vielen und vom Autor großartig dargestellten Wissen, das er seinen Lesern zuteil werden lässt u.a. über den Jurakonflikt, von dem ich bis dato (als Nicht-Schweizer) noch nichts gehört hatte. Man merkt wie intensiv Christof Gasser sich mit der Materie auseinandergesetzt hat und erzählt das zusammen mit einer spannenden Geschichte: Journalistin Cora Johannis trifft auf ihrer frühere Freundin, die Ex-Botschafterin Frankreichs Françoise Gravier, doch das Wiedersehen währt nur kurz, denn Françoise wird schwer verletzt und bittet Cora sich um Camille zu kümmern, bevor sie ins Koma fällt. Doch wer ist Camille? Cora begibt sich auf Spurensuche und stößt auf den Jurakonflikt aus vergangenen Zeiten.
Der Autor verbindet sehr geschickt die Erzählungen in zwei verschiedenen Zeitzonen mit unterschiedlichen Protagonisten, dem zu folgen mir sehr einfach gefallen ist. Gekonnt baut er immer wieder unerwartete Wendungen ein, die mich oft wieder von neuem nach Motiv und Täter haben suchen lassen. Einzelne Szenen waren fast schon gruselig und haben mich noch einige Zeit beschäftigt. Die Landschaftsbeschreibungen waren großartig, obwohl ich noch nie bisher in der Schweiz war, hatte ich das Gefühl die Orte bildlich vor mir zu haben.

Fazit: anspruchsvoller Krimi mit geschichtlichem Background