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Elina

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 31.05.2025
Die stille Gefährtin
Hecke, Stephanie

Die stille Gefährtin


ausgezeichnet

Einsamkeit ist leider immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Man könnte meinen, dass es zur heutigen Zeit mit unfassbaren Möglichkeiten zur Kommunikation und Vernetzung fast unmöglich sein müsste sich einsam zu fühlen, doch genau das ist ein Trugschluss.
Wie sich Einsamkeit äußern kann und welche Personen besonders davon betroffen sind, das zeigt Stephanie Hecke in ihrem Buch auf.

Zunächst betrachtet die Autorin das Thema von der theoretischen und empirischen Seite. Dabei geht sie darauf ein, was Einsamkeit vom Allein-sein unterscheidet, was die Corona-Pandemie mit unserer Gesellschaft gemacht hat und wie sich der soziale Status auf das persönliche Gefühl der Einsamkeit auswirken kann.

Im zweiten Teil des Buches lässt Hecke die unterschiedlichsten Menschen zu Worte kommen, die sich einsam fühlen. Diese Geschichten haben mich sehr berührt! Sie zeigen so klar auf, wie unterschiedlich Einsamkeit erlebt werden kann und das auch in den unterschiedlichsten Lebensphasen. Spätestens da hat mich das Buch so richtig ergriffen. Ich bekam langsam eine Idee davon, wie unglaublich wichtig und gesellschaftsrelevant dieses Thema ist! Wieso spricht da kaum jemand davon? Das Tabu muss gebrochen werden! In einer Gesellschaft/ Gemeinschaft sollte sich idealerweise niemand einsam fühlen. Genau da setzt Hecke an: Sie hat einen sehr wertvollen Beitrag zu einem kaum besprochenen Thema geleistet und schafft damit ein Bewusstsein darüber, dass es viel zu viele einsame Menschen in unserer Gesellschaft gibt. Doch sie erzählt nicht „nur“ Geschichten dazu, sondern gibt zum
Schluss praktische Tipps wie Betroffene ihre Einsamkeit überwinden können.

Die Autorin schreibt gut verständlich und klar ohne mit Fachbegriffen um sich zu werfen, was einen leichten Lesefluss ermöglicht. Ich spürte stets, dass ihr das Thema sehr am Herzen liegt.

Und wer jetzt denkt, dass das Buch an die Einsamen adressiert ist, liegt falsch- gerade als jemand, der mit Einsamkeit noch keine oder nur flüchtig Bekanntschaft gemacht hat, erweitert seinen Horizont ungemein beim
Lesen und bekommt hilfreiche Anreize, um mit wachsameren Augen und Herzen durch das Leben weiterzugehen und einfühlsamer auf Menschen zu reagieren.

Das Buch hat mich aufgerüttelt und sehr zum nachdenken angeregt. Ich wünsche mir, dass es möglichst viele lesen. Einsamkeit darf nicht zu einem noch größeren Problem werden als es schon ist.

Bewertung vom 20.05.2025
Die Tochter des Leuchtturmwächters
Cox, Amanda

Die Tochter des Leuchtturmwächters


sehr gut

Von dieser Autorin habe ich bereits einen tief bewegenden Roman gelesen und dementsprechend war ich sehr neugierig auf ihr neues Buch. Mit einer hohen Erwartungshaltung ging ich also ans Lesen.

Es geht um Joey- eine sehr sympathische, harmoniebedürftige junge Frau, die recht lange alles daran setzt, ihr kleines Business über Wasser zu halten, doch der Erfolg aus. Als sich ihr die Gelegenheit bietet, Abstand zu ihrem Heimatort zu bekommen, zögert sie nicht lange und bewirbt sich auf ein außergewöhnliches Jobangebot auf Zeit. Es geht um die Projektleitung bei der Sanierung eines Leuchtturms auf einer Insel viele Kilometer weit weg von ihrem eigentlichen Wohnort. Während der Arbeiten am
Leuchtturm stößt sie auf alte Tagebucheinträge, die von unglaublichen Rettungsaktionen erzählen. Sie ahnt nicht, dass sie einer Liebesgeschichte auf der Spur ist, deren Happy End noch aussteht…

Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Prolog ziemlich gut von der Autorin eingesetzt wurde, denn er verwirrt und lockt an: Ich versuchte mir ständig einen Reim auf den Prolog zu machen- erst im letzten Teil des Buches machte er Sinn. Ein gut gelungener Einstieg auf jeden Fall, denn er macht super neugierig auf die Geschichte.

Ich wurde hineingesogen in einen wundervollen Wohlfühlroman. Die Kulisse ist herrlich idyllisch, die Geschehnisse spannend und trotzdem ist alles sehr unaufgeregt. Cox schreibt detailreich, mitfühlend und irgendwie respektvoll: keiner der Figuren ist aggressiv oder gar bösartig, die Grundstimmung der Erzählung ist durchweg ruhig, was keineswegs zulasten der Spannung geht.

Ich mochte auf Anhieb alle Charaktere; mit der Protagonistin Josephine konnte ich gut mitfühlen, sie ist einfach ein Gutmensch, die ihre Mitmenschen priorisiert und sich selbst eher hintenanstellt. Es war schön zu lesen, dass sie im Verlauf der Geschichte lernt, ihre eigenen Wünsche im Leben wichtig zu nehmen.
Eindrucksvoll war auch zu lesen, was Enttäuschungen über gewisse Situationen aus der Vergangenheit und Reue über Ungeklärtes mit Menschen machen können, dass diese Dinge sich in der Seele festsetzen und ganz lange mit sich herum getragen werden können. Letztendlich zeigt die Autorin gut auf, dass nicht nur Aufarbeitung von Vergangenheit, sondern auch Loslassen und Vergebung sich selbst gegenüber sehr wichtige Lernprozesse im Leben sind die zu innerem Frieden führen- am besten in Zusammenarbeit mit Gott.

Für mich gibt es zwei Dinge, die ich etwas schwach fand an dieser Geschichte:
1. Mir persönlich war der erste Teil etwas zu langatmig im Gegensatz zum Schluss, der hätte ruhig ausführlicher sein können. Es ging mir am Ende zu schnell.
2. Ich hatte den Eindruck, dass jegliche „negative“ Emotionen und Reaktionen der Figuren vermieden wurden. Auf jedes Geständnis einer Person reagierten die anderen sofort verständnisvoll und empathisch, mir erschien das an der ein oder anderen Stelle fast schon zu schön.

Trotzdem habe ich das Buch wirklich genossen, denn es ist thematisch so vielschichtig: Einerseits geht es um verlorene Freundschaft und Liebe, tiefe Reue über Unterlassenes und dem Wunsch nach Wiedergutmachung; andererseits geht es darum, die Initiativen zu ergreifen, mutig auf Herausforderungen zuzugehen und Chancen zu ergreifen und letztendlich darum, Vergebung zu empfangen und Vertrauen ins Leben und in Gott zu kultivieren.

Ein lesenswerter Roman für schöne Lesemomente mit kostbaren Gedankenanstößen.

Bewertung vom 16.04.2025
Flucht der Herzen
Caudill, Crystal

Flucht der Herzen


ausgezeichnet

Aufgrund das Covers vermutete ich eine kurzweilige, seichte Liebesgeschichte- doch der Schein trügt: Die Erzählung ist tiefgründiger als man meinen mag. Und spannend, wirklich spannend!

Es geht um zwei gebrochene Menschen: Lu, die in einer kriminellen Familie feststeckt und vergebens versucht, sich und ihren Sohn zu befreien. Andrew, ein Geheimdienstmitarbeiter, der beauftragt wird, einen US-Marshal bei einem wichtigen Fall zu unterstützen. Als der Marshal durch Tötung stirbt, droht Andrews gut gehütetes Geheimnis ans Licht zu kommen, denn er ist jetzt für den Fall verantwortlich. Wider ihrer Willen und unwissentlich arbeiten Lu und Andrew im selben Team, doch bekämpfen sich ständig aufgrund ihrer tiefen Verletzungen und antrainierten Verhaltensweisen. Können sie es schaffen, einander zu vertrauen und zusammen zu arbeiten um ihr Vorhaben zu erreichen?

Der Einstieg fiel mir etwas schwer, da einiges an Informationen, viele Namen und noch unklare Verbindungen auf mich einprasselten. Doch nach einigen Seiten war ich total in der Geschichte drin und sie packte mich so richtig! Lu, die Protagonisten, fand ich als Charakter sehr spannend und unfassbar gut ausgearbeitet. Ihr männlicher Gegenpart, Andrew, stellte ihr natürlich in nichts nach- ein interessantes und emotional geladenes Duo, das mir durch ihre verbalen Schlagabtausche so manches Grinsen hervorgelockt hat.

Die Erzählung selbst ist herrlich unterhaltsam, es wird absolut nicht langweilig. Jedes Mal, wenn ich mir sicher war, in welche Richtung es gehen wird, überraschte mich die Autorin mit ihren originellen Einfällen und unvorhersehbaren Wendungen. Die Geschichte liest sich super leicht und flüssig, die Schauplätze werden im Kopf richtig lebendig. Alle Charaktere waren so einzigartig und gut präsentiert. Die Boshaftigkeit der Familie Thornes ließ mich ständig fassungslos zusammenzucken, einfach unbegreiflich wozu der Mensch so fähig ist, wenn er von Rache und Wut angetrieben wird…

Lu hat es mir am meisten angetan. Zu lesen, wie sie zu der zerbrochenen Frau geworden ist, auf die Andrew letztendlich trifft, ist herzzerreißend. Doch meistens werden Opfer auch Täter, wie auch Lu. Sie lernt, der Stimme der ihr nicht wohl gesonnenen Menschen Macht zu geben bis Gott sie durch Andrew daran erinnert, was ihre wahre Identität in ihm ist. Ihre Entwicklung ist sehr authentisch, das Resultat am Ende des Buches so schön. Andrew und sie lernen durch-und miteinander, dass keine Fehler und keine noch so schwierige Vergangenheit ihren Wert und sie selbst definiert und dass Zerbrochenes mit Gottes Hilfe heilen darf.

Dies ist ein spannungsgeladener, unterhaltsamer und emotionaler Roman mit geistlichem Tiefgang und ein Aufzeigen menschlicher Abgründe - doch mit der Perspektive der Hoffnung!
Ich habe die Geschichte sehr genossen.

Bewertung vom 15.04.2025
Der kleine Schlaubär vergibt seinem Freund
Hartman, Bob

Der kleine Schlaubär vergibt seinem Freund


ausgezeichnet

Die „Der kleine Schlaubär“- Reihe ist einfach total süß und liebevoll gestaltet! Alle Büchlein beinhalten wichtige Themen angelehnt an die Lebenswelt von (Klein-)Kindern.

Der kleine Schlaubär hatte eine Auseinandersetzung mit seinem besten Freund, dem Hasen Puschel. Der Schlaubär zieht sich schmollend zurück. Daraufhin erzählt ihm sein Vater die biblische Geschichte von Josef und von Josefs Vergebungsbereitschaft trotz all der Gemeinheiten, die er durch seine Brüder erleben musste…

Diese Bibelgeschichte wird absolut kindgerecht erzählt, das Thema Vergebung ist schön und verständlich aufbereitet.

Das Vorlesen macht so viel Freude, das Büchlein ist liebevoll, zuckersüß und wunderschön illustriert, wir lieben es.

Bewertung vom 18.03.2025
Das Spiel zwischen Licht und Schatten
Rompf, Tabea

Das Spiel zwischen Licht und Schatten


ausgezeichnet

Tabea Rompf kann sich unter die großen Autoren einreihen, wie ich finde. Nachdem sich ihr Debütroman wegen seiner Großartigkeit in mein Gedächtnis gebrannt hat, erwartete ich erneut Großes und wurde nicht enttäuscht. Zurecht ist dieses Buch absolut nicht mit dem Ersten zu vergleichen- wer auf Hochspannung, Nervenkitzel und romantische Gefühle aus ist, ist hier fehl am Platz. Doch Spannung ist hier durchaus auch zu finden, nur auf eine andere Art und Weise.

Deutschland, 1945. Die amerikanische Geheimagentin Margaret Nelson - Maggie genannt, wird von britischen Soldaten in einem Gefängnis gefunden, in welchem sie monatelang von der Gestapo auf brutalste Weise gequält wurde. Sie erweist sich jedoch nicht als große Hilfe beim Dokumentieren der zahlreichen Kriegsverbrechen der Nazis und wird nicht als das Opfer gesehen, das sie eigentlich ist. Maggie selbst kämpft seit ihrer Gefangenschaft mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen. Nicht nur das- ihre Seele leidet und sie spürt nur allzu deutlich Misstrauen und Ablehnung ihr gegenüber. Ihr größtes Problem ist jedoch ihr zerbrochenes Vertrauen in Gott. Sie will sich auf eigene Faust zurück ins Leben kämpfen…

Dass Maggie so sehr mit Gott haderte und seine Treue und Güte in Frage stellte, konnte ich nur allzu gut nachvollziehen. Atemberaubend und unheimlich emotional erzählt die Autorin diese Geschichte der inneren Zerrissenheit. Es mag kaum was schlimmeres und aufwühlenderes geben, als mit jemandem zu hadern, an den man so fest geglaubt und dem man vertraut hat. Mehr noch: mir stellte sich beim lesen die Frage, wieso Maggie „nur“ dieses eine Problem mit Gott hatte. Sie hätte ihn auch dafür anklagen können, dass sie unbeschreibliches Leid durchleben und aushalten musste. Die Schilderungen der Grausamkeiten durch die Nazis (wie sie an zigtausenden Menschen durchgeführt wurden), trieben mir die Tränen in die Augen. Ich habe mit der Protagonistin gelitten, war wütend und traurig. Ein totales Gefühlschaos. Gleichzeitig blieb sie mir doch manchmal so fern und distanziert, sie war in ihrer Person nicht immer so greifbar.
Das Ende war für mich nicht absehbar- ich konnte nur hoffen dass sich ein Hoffnungsschimmer zeigt. Ich wollte so sehr Gerechtigkeit für Maggie! Dass Gerechtigkeit letztendlich in den Händen Gottes liegt, hat die Autorin gut eingearbeitet. Auch hat sie die Hauptbotschaft sehr gelungen verpackt, nämlich dass egal, was einem widerfährt im Leben, selbst wenn es unsagbares Leid und Krankheit ist- die Antwort darauf kann immer nur Jesus sein. Nur er gibt Frieden, der nicht von dieser Welt ist und das ist tatsächlich alles, was Maggie gebraucht hat. Sie hatte Gottes Güte mehrfach erlebt, aber nicht immer so, wie sie es sich wünschte. Als sie kapitulierte und Gott wieder in ihr Herz ließ, konnte sie die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen- mehr noch, sie konnte heraustreten ins Licht und im Vertrauen darauf, dass Gott sie hält und das Beste für sie im Sinn hat, einen Neuanfang für sich und ihre Seele wagen.

Ich mag diese Geschichte sehr. Anfangs haben mich die vielen Handlungsstränge, Namen, Personen und Infos ziemlich überflutet. Doch nach einer Weile war ich einfach gebannt von dieser vielschichtigen Protagonisten, ihrer Geschichte, ihrer Tapferkeit und ihrem Zerbruch. Es ist eine großartige berührende Erzählung über Hoffnung, einem wiedergefunden Glauben an einen treuen Gott trotz der vielen „Abers“ und Heilung eines verwunderten Herzens. Ich konnte Maggies Schmerz wirklich gut nachempfinden und das ist der wahnsinnig guten Erzähl- und Schreibkunst der Autorin zu verdanken. Rompf versteht es definitiv, tiefgründig und authentisch zu schreiben.

Ein wirklich intensives Leseerlebnis auf allen Ebenen.

Bewertung vom 17.03.2025
Feuer der Barmherzigkeit
Serkan;Treibholz, Ronja

Feuer der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Serkan wächst in einer muslimischen Familie mit allen dazugehörigen Traditionen in Deutschland auf. Der Glaube spielte von klein auf eine wichtige Rolle in seinem Leben- auch wenn er sich als nicht allzu streng religiös bezeichnen würde.
Als junger Erwachsener lebt er in ständiger Zerrissenheit zwischen den Anforderungen seines Glaubens auf Grundlage des Korans, den Erwartungen seiner liebevollen, jedoch leistungsorientierten Eltern und seinen eigenen Wünschen. Die Sehnsucht nach Freiheit ist groß, doch immer wieder nagt das schlechte Gewissen an ihm: Er muss stets einsehen, dass sein Lebenswandel eventuell vor Allah nicht genügen wird.
Eines Abends lernt er Katja kennen- sie ist so faszinierend anders. In seinem Leben beginnen viele Veränderungen. Durch Katja findet er zu Jesus. In ihm entfacht ein Feuer und er ist bereit, mit Jesus durch alle Stürme des Lebens zu gehen…

Es ist eine bewegende Geschichte, die Serkan mithilfe von Ronja Treibholz hier selbst erzählt. Er lässt den Leser reinschauen in seine Zerrissenheit bevor er Jesus kennenlernte. Seinen Glauben an Allah bezeichnet er selbst als eine „leere Hülle aus Regeln“. Stets lebt er mit dem Gefühl, nicht zu genügen. Weder vor Allah noch vor seinen Eltern. Die innere Leere versuchte er recht erfolglos zu betäuben…

Als er auf Katjas Bibel stößt und tatsächlich darin liest, ist es, als sei er auf einen kostbaren Schatz gestoßen. Es ist so spannend zu lesen, wie jemand aus einer anderen Religion auf die Bibel reagiert. Serkan beschreibt so begeistert und echt was das Wort Gottes in ihm veränderte: Er fand Freiheit in einem liebenden, nicht fordernden Gott. Seine Begeisterung ist total ansteckend! Obwohl er weiterhin herbe Enttäuschungen einstecken musste und muss (seine Familie wandte sich von ihm ab, er hatte jahrelang keinen Kontakt zu ihr), blüht er im Glauben an Jesus auf. Man spürt ihm so sehr seine brennende Liebe für Jesus ab, das ist so bewegend.
Wer jetzt denkt, dass Serkan nach seiner Bekehrung alles im Griff hätte und er dann keine Probleme mehr hatte, irrt sich. Er musste durch einige Prüfungen durch und einige Bereiche seines Lebens blieben noch lange herausfordernd. Genau da gab ihm der Glaube Halt- er erlebte einen Gott, der die ihm nah und treu war; der ihn begleitete und nicht alleine ließ. Serkan beschreibt, wie er mit Gottes Hilfe nicht verzagte und sich stets getragen und geliebt fühlte. Und diese Liebe treibt ihn jeden Tag an. Er hat erlebt, dass er mit dem Gott der Bibel alles meistern kann. Diese Hoffnung möchte er in die Welt tragen, auch wenn ihn das persönlich einiges kostet.

Es ist bemerkenswert mit welcher Freimut und Leichtigkeit er anderen von der Barmherzigkeit Gottes erzählt, er ist ein wahres Zeugnis für Jesus! Die Veränderung, die sich in seinem Herzen vollzog, kann man wunderbar im Verlauf der Geschichte sehen, ich las sie mit großer Bewunderung.

Ein ermutigendes Buch, das ich gerne empfehle. Es ist schön zu lesen, wie Menschen aus anderen Religionen Jesus begegnen und dies einen so enormen Unterschied in ihrem Leben macht. Möge das Buch für viele ein Segen sein, für mich war es das.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2025
Jakob
Kofmehl, Damaris

Jakob


ausgezeichnet

Damaris Kofmehl ist und bleibt eine besondere Autorin, die es versteht, wortgewaltig, unfassbar emotional und tiefgründig zu schreiben. Mit ihrem neusten Roman „Jakob“ legt sie einen dritten Bibel-Thriller vor, der ihr absolut gelungen ist in jeglicher Hinsicht!
Ihre vorangegangenen biblischen Romane Noah und Abraham habe ich auch gelesen und fand sie schon wirklich gut- meiner Meinung nach setzt sie mit „Jakob“ noch einen drauf, denn machen wir uns nichts vor- die Geschichte um Jakob und seinen Zwillingsbruder Esau ist vielschichtig und komplex und doch staunte ich, wieviel Kofmehl da herausgeholt hat, sie hat sich auf jeden Fall intensiv mit dem Bibeltext auseinandergesetzt und gründlich recherchiert. Der Roman hält sich an das, was uns durch die Bibel überliefert wurde. Lücken und fehlende Informationen füllt Kofmehl kreativ und fantasievoll, jedoch nicht im Widerspruch der damaligen kulturellen Gepflogenheiten.

Natürlich geht es auch um Rahel und Lea- die beiden Frauen, die Jakob geheiratet hatte und ich bin beeindruckt, wie eindrücklich ihr Anteil an der ganzen Geschichte eingebunden ist: Schonungslos ehrlich und nahbar werden ihre Schicksale vermittelt, man kann nicht anders als mitzufühlen und -leiden. Sehr berührend.

Es fällt in dieser Erzählung allgemein nicht schwer, empathisch mit allen Protagonisten zu sein; die Autorin versteht es den Leser total mit rein zu nehmen in die Gedanken- und Gefühlswelt aller Figuren.
Bereichernd ist es bei dieser Art von Roman, dass man immer wieder neues über die vergangenen Zeiten und deren kulturellen sowie gesellschaftlichen Hintergrund lernt, was oft beim alltäglichen Bibellesen nicht gegeben ist.

Der Name Jakob taucht auf, wenn man von Gott spricht als der „Gott von…“, er reiht sich ein neben Abraham und Isaak. Nach dem Lesen des Buches verstehe ich mehr, wieso Gott sich als Gott Jakobs bezeichnet. Kofmehl hat einfach einen wunderbaren Thriller geschaffen über diesen ultra spannenden, gerissenen, tiefgründigen, ehrlichen, treuen, sehnsuchtsvollen und Gott-vertrauenden Mann von damals.

Trotz all der fiktiven Elemente bekommt man ein gutes Gespür für diese einzigartige Geschichte, in der es nur so trieft von menschlichem Versagen, Neid, Hass, Rachedurst, Eifersucht, Minderwertigkeitskomplexen, Scham,
Wut und Hinterhältigkeit. Und genau das alles gebraucht Gott, um seine Größe und Gnade zu zeigen. Um zu zeigen, dass er seine Hand immer dem Menschen entgegen streckt. Um seine Treue zu beweisen: Er ist ein Gott, der segnet. Diese Geschichte gliedert er ein in seine Menschen zugewandte Heilsgeschichte.
Und ich als Leserin kann nicht anders als zu Staunen über Gottes Wirken in den absurdesten Geschehnissen. Ich bewundere Jakob- er rang mit Gott persönlich und ließ nicht locker, bis er seinen Segen erhielt.

Was für eine packende mitreißende und bewegende Story voller geistlicher Schätze, die muss man gelesen haben, alleine schon wegen der Erzählkunst.

Bewertung vom 02.01.2025
Was wirklich zählt
Plentz, Karl-Dietmar;Specht, Andrea

Was wirklich zählt


ausgezeichnet

In seinem Buch „Was wirklich zählt“ erzählt Karl-Dietmar Plentz persönliche Geschichten aus seinem erlebnisreichen Leben. Es sind die vielen großen und kleinen Abenteuer, die aufzeigen möchten, was im
Leben Bedeutung und Wert hat und außerdem, wem man diese Kostbarkeiten zu verdanken hat (nämlich Gott). Man spürt dem Autor eine totale Lebensfreude ab, die ansteckt. Seine grundlegend positive Lebens- und Menschenbejahende Einstellung zieht sich durch alle Geschichten durch und gibt dem gesamten Buch eine hoffnungsvolle schöne Stimmung. Vor jeder Geschichte ist ein ganzseitiges passendes Foto zu sehen, meistens mit dem Autor drauf. Das gibt dem Buch ingesamt eine schöne persönliche Note.
Als Leser lernt man hier Herrn Plentz in seinen verschiedenen Rollen kennen: als gläubigen Menschen, als Ehemann, Vater, Freund, Unternehmer und als einen in vielen Ehrenämter aktive Person. Die Erzählungen sind also sehr vielseitig und bunt. Ich mochte das Buch sehr- es lässt sich leicht lesen. Herr Plentz gibt einige Beispiele dafür, wie man selbst kleine Möglichkeiten im Leben als Chancen nutzen kann um anderen Menschen zu dienen, sie zu segnen und ihnen somit die Liebe Gottes weiter zu geben.
Ein tolles ermutigendes und lebenszugewandtes Buch, was ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 22.10.2024
Jenseits des Nadirs
Marmulla, Rüdiger

Jenseits des Nadirs


sehr gut

Rüdiger Marmulla vereint in diesem Buch vier tiefgründige Novellen über essentielle Themen des menschlichen Daseins. Jede Novelle ist in sich abgeschlossen und hat ein offenes Ende. Die Kurzgeschichten sind tiefgründig und bieten einiges zum Nachdenken, sie wecken unterschiedliche Gefühle, weil sie tiefe menschliche Erfahrungen berühren.

In der ersten Novelle „Raue Ufer“ trauert ein Vater über seine getroffene Entscheidungen in schweren Zeiten, obwohl diese aus guten und vernünftigen Motiven entstanden sind. Seine Reue hält ihn aber nicht vom Hoffen ab (oder ist es doch nur Wunschdenken und ein Verkennen der Realität?)
Voller Mitgefühl und Verständnis las ich von diesem Vater, der Entscheidungen getroffen hat, deren Konsequenzen er wahrscheinlich so nicht hat kommen sehen. Er versteht im Nachhinein, welche Verletzungen für seine Familie entstanden sind und nun hofft er, die Beziehungen wieder kitten zu können. So ist es oft im Leben: man trifft aus guten Motiven heraus eine Entscheidung und merkt vielleicht erst so richtig hinterher, wie viel dies gekostet hat und was alles zum Opfer gefallen ist. Damit gehen Menschen unterschiedlich um.

In „Rückkehr zu den Yosemite Falls“ reist eine Enkelin mit ihrem Großvater zu einem für ihn wichtigen Ort der Erinnerung. Dort geschieht etwas, was die Enkelin in eine nicht geahnte Angst versetzt und ihr Großvater offenbart ihr hingegen seine Sorgen. Hier wird deutlich wie sehr doch ältere Menschen mit dem Gefühl des „Nicht-Gebraucht-Werdens“ kämpfen. Wahrscheinlich beginnt es auch schon damit, dass Kinder irgendwann flügge werden und die Eltern mit diesen Gedanken konfrontiert werden. Jüngere Menschen sollte dies mehr bewusst sein; helfen würde eine offenere Kommunikation und das gegenseitige aktive Zuhören und Teilnehmen am Leben des anderen. Das wurde mir auf jeden Fall beim lesen nochmal ganz neu bewusst.

„Das letzte Duett“ handelt von einer Krankenschwester und einem noch in der
Ausbildung befindenden Arzt. Beide leisten gute Arbeit, ihre Herangehensweisen sind jedoch unterschiedlich: Kopf vs. Herz/
Distanzierte Professionalität vs. Empathie, Intuition.
Grundsätzlich sind bestimmte Verhaltensweisen in Berufen notwendig und richtig. Doch es gibt Situationen, da ist es besser, auf seine Intuition oder das Herz zu hören, wenn es sich bemerkbar macht. Generell ist es ratsam, regelmäßig in sich hinein zu horchen um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Handlung nun dran wäre. Vor allem wenn es um Menschen geht.

In „Jenseits des Nadirs“, die Novelle, die ich am besten fand, begleitet der Leser eine Person, die auf der Suche nach seinem
Freund ist. Die Reise wird als eine Reise durch die Sternenbilder beschrieben. Die Geschichte ist ein Abbild für die Reise nach der Wahrheit: Man trifft auf ganz verschiedene (Glaubens-)Theorien, Überzeugungen und Einstellungen im Leben und ist dann in der Verantwortung zu einer eigenen Überzeugung zu kommen bzw. Sich dafür zu entscheiden, was für einen selbst die Wahrheit ist und wie und wo man nach ihr sucht. In der Welt wird viel dazu angeboten. Der Reisende wird jedoch von keinem dieser „Angebote“ verunsichert; er weiß, wie die Stimme seines Freundes klingt. Auch wenn seine Reise unendlich lange dauert und er am Ende fast vor dem
Aufgeben steht- plötzlich findet er den Freund. Und die Wüste um ihn herum ergrünt. Sein Freund versorgt ihn mit allem was er nach seiner langen Reise braucht. Er wird satt und zufrieden.
Ich liebe die Szene, in der der Suchende und sein lang gesuchter Freund nebeneinander hergehen. Das Gespräch, was sich zwischen ihnen entspinnt, ist wunderschön. Der Freund gibt klare Antworten auf die Fragen des Reisenden, die voller Hoffnung und biblischer Wahrheit sind, z.B.: „Seit wann bist du mit mir?“ „Ich war schon das Licht, das du im Leib deiner Mutter wahrgenommen hast. […] Ich war schon immer bei dir.“ (S. 103)
Der Reisende hat seinen Freund gefunden und dieser offenbart sich als Yeshua. Die letzten Seiten sind die schönsten für mich von den Aussagen her gewesen. Auch wenn man als Christ schon einiges kennt und die Zusagen Gottes oft hört- es ist immer wieder schön und heilsam, sie zu lesen und ins Herz sickern zu lassen. Sie sollen tief verwurzelt sein damit wir als Reisende genau wissen, wo wir unseren Freund finden und wie wir ihn hören können in unserem Alltag.
Ich fand dieses Buch interessant und wertvoll, es war mal was ganz anderes als das, was ich sonst lese. Gerne empfehle ich es weiter um sich über Aspekte des Lebens Gedanken zu machen, die man sich vielleicht nicht jeden Tag überlegt. Die Novellen geben dazu Anreiz.

Abschließen möchte ich mit einer weiteren wundervollen Passage aus der letzten der vier Novellen: „Ich bin dein Trost und deine Hoffnung. Alles was du brauchst, schenke ich reichlich und mit Gnade. Du wirst nie mehr allein sein.“ (S. 106)
Was eine geniale und tröstliche Zusage trotz all unserem menschlichen Versagen.

Bewertung vom 21.10.2024
Noch besser als Schokolade
Franke, Thomas

Noch besser als Schokolade


ausgezeichnet

Wieder einmal stellt Thomas Franke in seinem neuesten Roman sein einzigartiges Talent zum Schreiben und seinen unverkennbaren Humor unter Beweis. Diesmal handelt es sich um einen literarischen Adventskalender. Doch wer tatsächlich die Selbstdisziplin besitzt, täglich nur ein Kapitel dieses Buches zu lesen- tja, ich drücke es mal so aus: Glaube ich nicht und wenn doch- ich hatte diese Gabe während des Lesens nicht. Es packte mich vom ersten Kapitel an und ich verschlang das Buch innerhalb kürzester Zeit.

Der Leser wird quasi direkt hineingenommen in einen turbulenten Alltag einer kleinen Großfamilie, jedoch ohne die Anwesenheit einer wichtigen Person: Johann ist seit einigen Jahren Witwer und zieht seine vier Kinder alleine groß, denn seine Frau starb einige Jahre zuvor an Krebs. Er gibt sein Bestes um Kinder und Job unter einen Hut zu bringen, doch das ist oft gar nicht so einfach: Da sind die Bedürfnisse von vier kleinen Menschen, die Finanzen, das Haus, sein neues Buchprojekt, bei welchem die Deadline zur Abgabe immer näher rückt und zu allem Überfluss stellt er fest, dass er die Adventskalender für die Kinder vergessen hat. Seine Schwiegermutter hilft ihm last minute, damit müsste eigentlich alles in bester Ordnung sein. Doch schon nach einer Nacht bleibt von dem schokoladigen Kalender nichts übrig. Was nun? Die Familie entschließt sich für eine andere Art von Kalender und ausgerechnet diese Idee führt zu überraschenden Veränderungen ihres Lebens…

Was musste ich doch beim Lesen oft herzlich lachen! Franke versteht es hervorragend, den Leser mit hineinzunehmen in die Geschichte. Ich fühlte mich oft als stille Beobachterin am Frühstückstisch der Familie, so nahbar und authentisch fühlt es sich an. Dabei sind es nicht nur die liebevoll chaotischen Situationen an sich, die lustig sind, sondern die pfiffigen Dialoge, die dabei zwischen den Charakteren entstehen. Sprachlich hat Franke viel zu bieten, er schreibt unglaublich treffend, locker und mit sehr viel urkomischen Humor. Situationskomik vom feinsten. Seine Figuren im Roman sind total sympathisch, die Kinder nicht auf den Mund gefallen und jeder für sich besonders. Mit Johann hab ich durchgehend mitgefühlt, konnte seine Herausforderungen allzu gut nachvollziehen, ziehe aber auch meinen imaginären Hut vor seiner Geduld und seinem Ehrgeiz, alles zu schaffen, die er seiner Familie gegenüber an den Tag legt. Bei all dem Chaos merkt man trotzdem den starken Zusammenhalt innerhalb der Familie und auch, dass jedes Mitglied so sein darf, wie es ist.

Thematisch ist der Roman vielschichtig: Bei all der Lockerheit und dem Witz, der geboten wird, kommt auch das Tiefgründige nicht zu kurz. Durch den Jungen Till ist Inklusion ein Thema und verleiht der gesamten Geschichte eine einzigartige Besonderheit. Fragen nach den Prioritäten und den echten Werten im Leben sind geschickt und feinfühlig eingewoben. Die Themen Trauer, Festhalten und Loslassen von schmerzhaften vergangenen Erlebnissen klingen an sowie die Ermutigung dazu, sich trotz Problemen und Trubel des Alltags den neuen Chancen im Leben zu öffnen. Das Alte hinter zu lassen, dem Licht erlauben, in den eigenen Schmerz und die Dunkelheit zu kommen- der Kern von Weihnachten.

Die christliche Botschaft ist so schön eingebunden. Die Idee des besonderen Adventskalenders inspiriert und fordert dazu auf, gerade in der doch oft stressigen Vorweihnachtszeit besinnlicher und aufmerksamer mit seinen Mitmenschen (und sich selbst) umzugehen. Liebevoller, geduldiger, authentischer, bereit zu guten Taten- eben bereit zur Ausübung von Nächstenliebe und auch vertrauensvoll Gott gegenüber zu sein, wie Franke es treffend und wunderbar in einem meiner Lieblingszitate des Romans formuliert hat: „Es geht darum, dem zu vertrauen, aus dessen Hand alles Leben hervorspross, und das im Kleinen nachzuahmen, was dieser im Großen getan hat.“ (S. 199)

Eine so wunderbare herzerwärmende und erfrischende Geschichte, ich empfehle sie von Herzen gerne weiter. Am besten ist es, man überzeugt sich selbst von dem Roman. Und ja, die Botschaft ist besser als Schokolade :)

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