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Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 03.08.2020
Ein Sonntag mit Elena
Geda, Fabio

Ein Sonntag mit Elena


sehr gut

Bei Fabio Gedas Roman "Ein Sonntag mit Elena" handelt es sich um ein leises und gleichzeitig irgendwie das Herz erwärmende Buch. Es wird von einer der beiden Töchter des Protagonisten in kurzen, zusammenhanglos aneinandergereiht wirkenden Einblicken in das Leben ihres Vaters erzählt. Dieser lebt nach dem Unfalltod seiner Ehefrau allein in der ehemaligen Familienwohnung im italienischen Turin. Seine in Finnland, in Italien und in aller Welt auf Gastspielreisen befindlichen Kinder - und teilweise auch schon vorhandenen Enkel - fehlen ihm sehr. An einem für ihn besonders schwierigen Nachmittag begegnen ihm die junge Witwe Elena und ihr aufgeweckter Sohn Gaston. Was folgt, ist keine süß-klebrig zusammengeschusterte Love-Story, sondern wir erfahren erst auf den letzten Seiten, welche Auswirkungen diese Begegnung nach sich zog.
Ein sehr schönes, kluges und ruhiges Buch!

Bewertung vom 03.08.2020
Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen
Grimm, Sandra

Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen


ausgezeichnet

Altersentsprechend erzählt von Sandra Grimm und ansehnlich illustriert von Frau Annika halte ich das Buch "Es war einmal: Meine Märchen" für die Zielgruppe von Inhalt und Aufmachung her (erwähnt seien hier beispielsweise lediglich die auch für noch nicht feinmotorisch perfekte Kinderhände gut geeigneten stabilen Seiten) für sehr empfehlenswert. Einige der bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersens sind stark gekürzt (Schneewittchen werden z. B. die beiden ersten stiefmütterlichen Attentate mit Kamm und Gürtel erspart) und korrekt (Der Frosch wird nicht, wie leider oft fälschlich zitiert, durch Kuss, sondern durch Wandwurf zum Prinzen) serviert, nur bei "Frau Holle" widersprachen Text und Illustrationen einander insofern, als dass die von der künftigen Goldmarie fleißig aufgesammelten reifen Äpfel nicht "aufgestapelt", sondern in einen Korb gelegt wurden.

Bewertung vom 03.08.2020
HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
Klemmer, Axel

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist


gut

Axel Klemmers Reiseführer "Wo Deutschland am schönsten ist" ist recht interessant zum Schmökern, ist mehr ein "Reiseziel-Verführer", verführt uns zum Planen, macht Appetit, weckt Interesse. Eher wie ein umfangreiches - und sehr schweres! - Reiseprospekt. Und wenn man dann eine Entscheidung getroffen hat, dann benötigt man ein nicht lediglich Appetithäppchen, sondern gezielte und ausführlichere Informationen lieferndes und vor allem handlicheres Werk. Auch störte mich ein wenig die recht häufig vorkommende Werbung und dann auch noch die Entdeckung, dass eine Seite davon mit der bereits in der vorderen Innenklappe abgebildeten Werbung 100% identisch ist.
Natürlich wird es schwer sein, auf einen Leser zu treffen, der keinen Ort vermisst bzw. keine in einem ihm bereits bekannten Ort vorhandene Sehenswürdigkeit vermisst. Aber Karl May in Radebeul oder Berlins Botanischer Garten wären schon eine Erwähnung wert gewesen, denke ich.
Fazit: Interessant und unterhaltsam, aber durchaus nicht unverzichtbar.

Bewertung vom 03.08.2020
Alles über Bäume / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.52
Gernhäuser, Susanne

Alles über Bäume / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.52


ausgezeichnet

In seiner bemerkenswerten Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" veröffentlicht der renommierte Ravensburger Verlag als Band 52 "Alles über Bäume", in welchem altersgerecht für Kinder von 4 - 7 Jahren (aber durchaus auch für ältere und sogar erwachsene Leser interessant!), ansprechend getextet von Susanne Gernhäuser und mit gut dazu passenden Illustrationen von Guido Wandrey versehen spannendes Sachwissen zu heimischen und exotischen Bäumen präsentiert werden.
Lustige kleine Eichhörnchen sprechen die jungen Leser direkt an und weisen sie u. a. auf die gerade in unserer Zeit doch so wichtige Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit hin und an Adventskalender erinnernde Türchen wecken in ihnen den Spaß am selbstständigen Entdecken.
Von der Araukarie bis zur Zitterpappel, vom Apfel bis zum Toilettenpapier - hier macht das Lernen Freude!
Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.08.2020
Ozelot und Friesennerz (eBook, ePUB)
Matthiessen, Susanne

Ozelot und Friesennerz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Susanne Matthiessen beweist in ihrem Buch "Ozelot und Friesennerz - Roman einer Sylter Kindheit" sowohl eine gute Beobachtungsgabe als auch Eloquenz, Engagement, Empathie und last but not least ein großes Erzähltalent.
Neben - nie direkt bösartigen! - Anekdötchen über "Eingeborene", Neuansiedler und Touristen aus allen Gesellschaftsschichten von Otto Normalverbraucher bis Gunter Sachs und Arndt von Bohlen und Halbach werden hier u. a. Bausünden, Kürschnerhandwerk, Umweltschutz, Geldgier ebenso wie tiefe Menschlichkeit, Alltagsprobleme und menschliche Stärken und Schwächen aller Altersgruppen thematisiert und der Lesergemeinschaft bravourös gemixt überaus unterhaltsam präsentiert.
Cover und Titel passen zum erzählten Geschehen.
Sylts Silhouette ist, wie die Verfasserin richtig anmerkt, von vielen Automobilaufklebern bekannt, nichtsdestotrotz hätte ich gern eine Landkartenskizze vorgefunden. Aber dieses kleine Manko wird durch den Buchinhalt mehr als aufgewogen und schmälert deshalb auch nicht die vergebene Sternenanzahl.

Bewertung vom 03.08.2020
Unter den Linden 6
Kaiser, Ann-Sophie

Unter den Linden 6


gut

Ann-Sophie Kaisers historischer Roman "Unter den Linden 6" erzählt die spannenden, vielfältig informativen & berührenden Erlebnisse der höchst unterschiedlichen jungen Freundinnen Lise (Meitner, historisch), Anni & Hedwig (beide fiktiv) in Berlin 1907 - 1915.
Er verfügt über ein interessantes Nachwort sowie bereichernde Innenklappen (wobei ich auf der Berlinskizze das Hotel Adlon vermisse).
Inhaltlich sprach er mich ungemein an.
Leider bestätigten mir Google & Wikipedia einige zum Abzug von Sternen führende mehr oder weniger grobe Schnitzer.
Hier 3 Beispiele:
Zu Beginn des 1. Weltkrieges dürften die begeisterten Massen als Hymne nicht das "Deutschlandlied", sondern die "Kaiserhymne" gesungen haben.
Der gut in die Zeit passende Ausdruck "Mich dünkt" (in etwa "Mir scheint") hat weder etwas mit Gülle noch mit Kuhmist zu tun und wird deshalb auch nicht "düngt" geschrieben,
In einem Satz "beißen" sich "obgleich" & "dennoch".
Mit einem sorgfältigeren Lektorat wäre das Buch ein Anwärter auf mein Jahreslesehighlight 2020 gewesen! Schade!!

Bewertung vom 03.08.2020
flüchtig
Achleitner, Hubert

flüchtig


ausgezeichnet

Der Schriftsteller Hubert Achleitner, bekannt geworden als Hubert von Goisern, hinterließ mit seinem ein ebenso passendes wie auch ansprechendes Cover aufweisenden Roman "flüchtig" bei mir keinen flüchtigen, sondern ganz im Gegenteil einen überaus nachhaltigen Eindruck. Obwohl ich sonst eher eine Schnellleserin bin, erforderte die Lektüre diesmal vergleichsweise viel Zeit, bescherte jedoch dafür auch großen Genuss. Viele schöne Formulierungen erfreuten ebenso wie eingestreute Liedtextstellen (so beispielsweise - "André Hellers Version von Elvis Presleys Ballade "You were always on my mind" - "Wie mei Herzschlag g'herst zu mir" und passten gut zu der Liebesgeschichte zweier österreichischer "Middleager", die uns Lesende bis nach Griechenland reisen ließ.

Bewertung vom 03.08.2020
Margos Töchter
Stephan, Cora

Margos Töchter


sehr gut

Da ich das vor einigen Jahren gelesene Cora Stephan-Buch "Ab heute heiße ich Margo" wenn auch nicht mehr in Einzelheiten, aber insgesamt als beeindruckend in Erinnerung hatte, war ich auf den Nachfolger "Margos Töchter" besonders gespannt.
Anfangs erwog ich dann jedoch überraschenderweise einige Male den Abbruch: So viele Namen/Personen, die Schilderungen einer auf dem Selbstfindungstrip befindlichen Nachkriegs- Tochter aus gutsituierter Familie, all das zog und zog und zog sich. Irgendwann nahm die Geschichte dann an Fahrt auf, und zwar sowohl emotional als auch den historischen Hintergrund betreffend. Das Ende wiederum war zwar schlüssig, wirkte auf mich dennoch ein wenig konstruiert, denn nahezu jeder der Hauptakteure arbeitete irgendwann für Stasi/MfS.
Da Informationsgehalt & Gesamteindruck positiv waren: 4 Sterne

Bewertung vom 03.08.2020
Kostbare Tage
Haruf, Kent

Kostbare Tage


weniger gut

Bedauerlicherweise war ich von der Lektüre von Kent Harufs - wie beim DIOGENES Verlag nicht unüblich, mit einem mich überaus ansprechenden Coverbild versehenen - Roman "Kostbare Tage" sehr enttäuscht.
Dass ich es leider wieder einmal mit einem Buch ohne durch "Gänsefüßchen" gekennzeichnete wörtliche Rede zu tun haben würde, wusste ich zwar bereits durch die Leseprobe, aber ich hatte so viel Positives über diesen Autor gehört, vor allem über "Unsere Seelen bei Nacht", dass ich dieses Werk unbedingt lesen wollte.
Aber es reihten sich kurze Szenen mit immer neuen Personen zusammenhanglos aneinander, so dass ich immer flüchtiger zu lesen begann und schließlich nur noch das Ende herbei sehnte. Ob ich es mit einem weiteren Haruf versuchen werde, weiß ich noch nicht, momentan unter dem Eindruck dieses Romans stehend, sieht es eher nicht danach aus, sorry.

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