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Klara

Bewertungen

Insgesamt 203 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2025
Die Spatzenmorde von Onikobe / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.5 (eBook, ePUB)
Yokomizo, Seishi

Die Spatzenmorde von Onikobe / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die rätselhaften Morde von Onikobe
Mit „Die Spatzenmorde von Onikobe“ erscheint ein weiterer Kriminalroman von Seishi Yokomizo erstmalig in deutscher Sprache. Das japanische Original stammt aus dem Jahr 1959 und spielt in Japan in der Nachkriegszeit. Meisterdetektiv Kosuke Kindaichi will sich eine Auszeit gönnen und reist in das Bergdorf Onikobe in der Präfektur Okayama. Dort will er Inspektor Isokawa besuchen. Auf Empfehlung seines Freundes bucht Kindaichi ein Zimmer im Gasthaus der Witwe Rika Aoike, deren Ehemann Genjiro 20 Jahre zuvor ermordet wurde. Der Mord wurde nie aufgeklärt. Dann verschwindet der Ortsvorsteher, und es gibt ein neues Mordopfer, das in einer skurrilen Position aufgefunden wird. Kindaichis Auszeit ist beendet, bevor sie richtig angefangen hat. Die beiden Freunde beginnen mit den Ermittlungen. Es geschehen weitere Morde, die alle mit einem Kinderlied zu tun haben, das von Kindern gesungen wird, wenn sie mit den Temaribällen spielen. Isokawa und Kindaichi befragen die Mitglieder von fünf Familien, die zum Teil miteinander verfeindet sind. Die Ermittlungen gestalten sich langwierig und schwierig, und Täter und Motiv sind lange nicht erkennbar.

Ich habe das Buch gern und mit großem Interesse gelesen, vor allem, weil der Krimi Einblick in die japanische Kultur gewährt, zum Beispiel durch das Temarilied. Für mich war es allerdings schwierig, bei der Vielzahl der Figuren mit den fremden japanischen Namen nicht den Überblick zu verlieren. Es gibt viele Verbindungen der Personen untereinander. Da hilft nur, Stammbäume zu erstellen und immer wieder die Liste der Figuren zu konsultieren. Es ist dennoch eine sehr empfehlenswerte Lektüre.

Bewertung vom 15.12.2025
Tod zur Teestunde
Horowitz, Anthony

Tod zur Teestunde


ausgezeichnet

Miriam Crace und Lady Chalfont
Die Lektorin Susan Ryeland ist nach London zurückgekehrt und übernimmt nun Aufträge von Michael Flynn, dem Verleger des kleinen Verlags Causton Books. Sie soll einen jungen Autor namens Eliot Crace betreuen, der die überaus erfolgreiche, neunbändige Reihe um Atticus Pünd beenden soll, deren Autor Alan Conway einige Jahre zuvor ermordet wurde. Susan und Conway mochten sich nicht, und Susan geriet durch ihn zweimal in Lebensgefahr. Trotz aller Bedenken übernimmt sie den Auftrag dann doch. Sie ist überrascht, dass Causton Books Eliot Crace beauftragt hat und merkt sehr schnell, dass Grace über seine eigene Familie schreibt. Zwar spielt sein Roman in einem Schloss an der Côte d´Azur, aber in den Figuren verbergen sich die Mitglieder der englischen Familie Crace unter neuen Namen. In beiden Familien kommen die Großmütter ums Leben – Miriam Crace starb viele Jahr zuvor angeblich eines natürlichen Todes, die reiche Lady Chalfont wurde vergiftet. Eliot Crace will nun öffentlich machen, wer seine Großmutter auf dem Gewissen hat. Bei einer öffentlichen Veranstaltung der Crace-Stiftung verkündet er seine Absicht und kommt kurz danach durch einen Unfall mit Fahrerflucht ums Leben. Merkwürdig ist, dass immer mehr belastende Indizien auftauchen, die auf Susan Ryeland als Täterin deuten. Ihre Verhaftung scheint unmittelbar bevorzustehen. Sie wird bedroht, ihre Wohnung verwüstet und ihr Kater fast getötet. Nur Detective Inspector Ian Blakeney ist nicht von ihrer Schuld überzeugt. Susan versucht aufzuklären, wer für die Morde verantwortlich ist, um nicht das nächste Opfer des Täters zu werden.

Der neue Roman von Anthony Horowitz verbindet die Geschichte zweier Familien auf raffinierte Weise und ist trotz seiner Länge unglaublich spannend. Für den Leser sind die Personenvielfalt und die vielen falschen Spuren eine echte Herausforderung, denn fast jeder hatte ein Motiv für den Mord. Nur widersetzt sich keiner, um nicht den Verlust seines Anteils am Erbe zu riskieren. Die Handlung ist so kompliziert, dass der Leser die Auflösung nicht erraten kann. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, und es wird sicher nicht mein letztes Buch von Horowitz sein.

Bewertung vom 20.11.2025
1,2,3 - fertig ist die Weihnachtsbäckerei
Leesker, Christiane

1,2,3 - fertig ist die Weihnachtsbäckerei


ausgezeichnet

Weihnachtsplätzchen blitzschnell
„1,2,3 – fertig ist die Weihnachtsbäckerei“ von Christiane Leesker überzeugt mich auf der ganzen Linie. Zu Beginn des Backbuches gibt es erst einmal ein paar Seiten zu lesen. Das Back-ABC ist informativ, kurz und prägnant und ausgesprochen hilfreich. Wenn man sich damit eingehend beschäftigt hat, sollte es keinerlei Probleme mehr mit den Weihnachtsplätzchen geben. Die Rezepte sind aufgeteilt in „Taler, Schnecken & Stangen“, „Bällchen, Busserl & Cookies“, „Schnitten, Rauten & Ecken“. Vor jedem Abschnitt gibt die Autorin hilfreiche Tipps und Tricks, z.B. dass man sich unbedingt an die Mengenangaben halten soll (S. 65). Obwohl ich schon etwas länger backe, habe ich es mir dieses Mal einfach gemacht und mit den schnellen Plätzchen begonnen. Nachgebacken habe ich die saftig-zitronigen Plätzchen aus Italien auf S. 67 und die Husarenbusserl auf S. 72. Alle Rezepte sind einfach erklärt, die Zubereitungsdauer ist angegeben sowie die Herdtemperatur, die Kühl- und die Backzeit. Wenn man das Rezept genau abarbeitet, gelingen die Plätzchen in der vorgegebenen Zeit. Geschmacklich sind sie ausgesprochen köstlich. Die Zutaten stellen keine große Herausforderung dar, weil sie in jeder gut sortierten Küche vorrätig sind.
Ein Backbuch, das nicht nur in der Weihnachtszeit genutzt werden sollte, denn Plätzchen schmecken das ganze Jahr. Ich sehe noch sehr viele Rezepte, die ich nachbacken möchte. Gefallen haben mir auch die zusätzlichen Register am Ende des Buches, sortiert nach veganen und glutenfreien Rezepten sowie nach Plätzchen ohne Nüsse oder Ei. Hier wurde an alles gedacht.
Das Buch ist auch von der Gestaltung her wunderbar gelungen. Die Autorin hat mit der Fotografin Vanessa Jansen ein Werk geschaffen, das ich auch als Geschenk mit gutem Gewissen empfehlen kann.

Bewertung vom 16.11.2025
Das Antiquariat am alten Friedhof
Meyer, Kai

Das Antiquariat am alten Friedhof


ausgezeichnet

Leipzig im wogenden Nebel
Im Jahr 1930 gründen vier junge Männer in Leipzig den Club Casaubon. Felix, Vadim, Julius und Eddie sind aus gutem Haus und fasziniert von Büchern. Vadim führt ein Antiquariat im Graphischen Viertel, das aber schlecht läuft. Als die Freunde beginnen, wertvolle Bücher zu stehlen, unterstützen sie Vadim mit dem Geld aus den Verkäufen. Dann wird Eddies Schwester Eva in die Gruppe aufgenommen. Sowohl Felix als auch Vadim verlieben sich in sie. Felix wandert aus und wird Amerikaner. 1945 kehrt er nach Europa zurück und hilft im Auftrag der Amerikaner mit, Millionen von geraubten Büchern zu katalogisieren. Er hält sich zum ersten Mal wieder in Leipzig auf. Vadim lebt nicht mehr, und auch Eva soll gestorben sein. Felix macht sich auf die Suche nach ihr und überlebenden Freunden. In Leipzig treibt zu der Zeit ein Serienmörder sein Unwesen und hinterlässt auf den Körpern der Opfer eine verstörende Botschaft, die Felix in seine Vergangenheit zurückkatapultiert. „Ich starb von Hoffmanns Hand“ ist ihm nur allzu bekannt. Außerdem soll Felix mit einem Mann sprechen, der behauptet, Hitlers Vorleser gewesen zu sein. Durch ihn wollen die Amerikaner an Hitlers Bibliothek kommen. Im zerstörten Leipzig gerät Felix in ein Netz von Intrigen und muss um sein Leben fürchten.
Der neue Band der Serie um das Graphische Viertel gefällt mir wieder sehr gut, auch wenn die Vielzahl von Personen und Handlungselementen teilweise verwirrend ist. Meyers extrem detaillierte Darstellung sorgt dafür, dass sich das Buch streckenweise etwas zäh liest. Dennoch werde ich mit Sicherheit auch mögliche Folgebände lesen. Kai Meyer ist einfach ein großartiger Erzähler.

Bewertung vom 09.11.2025
Lebensbande
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


ausgezeichnet

Die Freundschaft dreier Frauen im Schatten der Geschichte
“Lebensbande“ erzählt die Geschichte von drei Frauen vor dem zeitgenössischen Hintergrund von 1931 – 1993 auf zwei Zeitebenen. Es handelt sich um Lene, Nora und Lieselotte, genannt Lotte. Lene lebt am Niederrhein und verliebt sich als 17jährige in den charmanten jungen Holländer Joop de Jong. Die Eltern verbieten die Beziehung. Sie wollen einen Bauern als Schwiegersohn, der später den Hof übernehmen kann. Dann wird sie von Franz Krähler aus Ratingen schwanger. Sie heiraten und bekommen drei Kinder, aber Lene ist nicht glücklich mit dem gewalttätigen Mann, der früh verstirbt. Ihr erstes Kind Leo ist nach einer schwierigen Geburt leicht behindert. Man entzieht ihr das Sorgerecht und bringt den Kleinen in Bonn in einem Krankenhaus unter, wo ihre Cousine Nora sich um ihn kümmert. Als Leo in eine spezielle Einrichtung verlegt werden soll, verhindert Nora dies, weil sie weiß, dass Kinder wie Leo dort keine Überlebenschancen haben. Bei der Rettungsaktion geht etwas schief, was Nora für ihr weiteres Leben belasten wird.
Überwiegend wird die Geschichte aus der Perspektive einer der drei Frauen erzählt, deren Identität der Leser zunächst nicht kennt. Sie lebt seit Jahrzehnten in Kühlungsborn an der Ostsee, blickt 1991-1993 auf ihr Leben zurück und schreibt es schließlich auf, wodurch auch ihr Geheimnis enthüllt wird. Für den heutigen Leser werden die Schrecken der Nazizeit und des Krieges sichtbar, aber auch die Freundschaft und der Mut der drei Frauen, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um den anderen zu helfen. Nach acht Jahren unter härtesten Bedingungen in einem russischen Gulag hat 1953 entweder Lotte oder Nora die Chance, freigekauft zu werden und in die Heimat zurückzukehren.
Mich hat auch der neue Roman der Autorin wieder sehr beeindruckt und ich werde mit Sicherheit auch weitere Bücher von ihr lesen. Ich empfehle “Lebensbande“ ohne Einschränkung.

Bewertung vom 23.10.2025
Hensslers Schnelle Nummer - morgens, mittags, abends
Henssler, Steffen

Hensslers Schnelle Nummer - morgens, mittags, abends


ausgezeichnet

Steffen Henssler - wie immer ein heißer Tipp
Steffen Hensslers neues Kochbuch „Hensslers Schnelle Nummer – morgens, mittags, abends“ enthält über 100 Rezepte für jede Tageszeit, und ein Rezept ist verlockender als das andere. Die ausgewählten Rezepte sind für einen Kochprofi relativ schnell und einfach zuzubereiten, ein Hobbykoch schafft das in dem vorgegebenen Zeitrahmen nicht immer. Für die Zubereitung muss man nicht noch unendlich viele Zutaten zusammensuchen und unendliche Wege gehen, vieles ist in einer gut organisierten Küche vorrätig. Zumindest trifft das für die meisten Rezepte im Buch zu, denn wer hat schon Kaviar vorrätig und bereitet sich damit ein schnelles Frühstück zu? Wer noch nicht weiß, wie man das perfekte Spiegelei zubereitet, bekommt das gleich zu Beginn des Kochbuches erklärt. Und natürlich darf auch die Zubereitung für das perfekte Rührei nicht fehlen.
Im Praxistest habe ich den Spaghettikuchen mit Parmesan nachgekocht und bin auch ungefähr auf die angegebene Zeit gekommen. Geschmacklich gibt es nichts zu meckern. Das trifft auch für die Bruschetta alla Henssler und den Eisbergsalat zu. Allerdings bin ich hier nicht mal annähernd in 15 Minuten fertiggeworden. Da muss der Hobby- oder Gelegenheitskoch schon einen Zahn zulegen. Jedes Rezept verfügt über eine kurze und übersichtliche Zutatenliste und einfach erklärte Zubereitungsschritte, die nicht zu komplex sind, dass sie einen überfordern könnten. Mir gefällt das Kochbuch ausgesprochen gut, nicht zuletzt auch wegen der sehr attraktiven Fotos, die richtig Appetit machen.
„Ein Buch, das man wirklich benutzt - nicht nur hinlegt“ um es mit den Worten von Steffen Henssler auf den Punkt zu bringen. Ich werde es noch öfters zur Hand nehmen und habe mir schon einige Rezepte markiert, die ich unbedingt ausprobieren werde. Das Kochbuch darf in keiner gut sortierten Kochbuchsammlung fehlen. Ich kann es wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 15.10.2025
Sonnenaufgang Nr. 5
Henn, Carsten Sebastian

Sonnenaufgang Nr. 5


sehr gut

Versionen eines Lebens
Die einstige Diva Stella Dor, inzwischen Anfang 70, reagiert auf ein Inserat des 19jährigen Jonas Engelbaum, der ihr Ghostwriter werden möchte, nachdem er sein Germanistikstudium geschmissen hat. Stella lebt in dem abbruchreifen Strandpavillon Die Krabbe, den die Gemeindeverwaltung bald abreißen wird. In Stellas Bleibe gibt es nicht nur unzählige Biografien, die sie alle gelesen hat, sondern auch unendlich viele Notizzettel an allen möglichen Orten, die sie konsultiert, um Jonas die benötigten Informationen für die Biografie zu liefern. Es soll die Geschichte eines überaus erfolgreichen und glücklichen Lebens werden. Bald hat Jonas Zweifel an der offensichtlich geschönten Erfolgsgeschichte und konsultiert Quellen aus Stellas früherem Umfeld, und schon bietet sich ein völlig anderes Bild, das Jonas in einem zweiten Buch festhält. Davon kann Jonas Stella nichts erzählen, obwohl sie sich inzwischen angefreundet haben. Stella Dor ist nicht sein einziger Kontakt. Vor Ort lernt Jonas eine Reihe von Menschen kennen, zum Beispiel die Schwestern Imke und Britta Roose, in deren Pension er wohnt, den alten Paul, der Stella verehrt und täglich mit seinem Hund Guter Junge vorbeikommt, um kleine Reparaturen an ihrem Haus vorzunehmen und sie vergeblich um einen Tanz zu bitten. Dann ist da noch der Maler Geraldo, der Stella vor wunderschönen Sonnenuntergängen malt und vor allem die junge Nessa, in die Jonas sich verliebt, aber auch die Witwe Bentje von der Bushaltestelle, die immer noch um ihren Mann Gustaf trauert.
In der sehr warmherzig erzählten Geschichte geht es um Trauer und Verlust, um schmerzhafte Erinnerungen, denen wir uns nicht stellen wollen, auch darum, dass Geschehnisse sich bei jedem Erinnern ein wenig verändern. Welche Version unseres eigenen Lebens lassen wir selbst zu? Mir hat der Roman gefallen, obwohl er mich nicht so begeistert hat wie “Der Buchspazierer“. Er hat mich nicht in der gleichen Weise erreicht.

Bewertung vom 12.10.2025
Emmi backt einfach (Emmi kocht einfach - das 1. Backbuch)
Prolic, Christiane Emma

Emmi backt einfach (Emmi kocht einfach - das 1. Backbuch)


ausgezeichnet

Emmi bietet Hilfe für Backangsthasen
Nach drei sehr erfolgreichen Kochbüchern veröffentlicht Emmi nun ihr erstes Backbuch mit dem Titel “Emmi backt einfach“. Es enthält 75 Rezepte für Kuchen und Gebäck, darunter viele Klassiker wie Käsekuchen und Obstkuchen aller Art. Die Autorin spricht nicht nur Backprofis an, sondern bietet auch Anfängern ausführliche Anleitungen und jede Menge hilfreicher Tipps. Die Anleitungen sind reich bebildert und erläutern zum Beispiel auch schwierige Teile eines Rezepts. So kann nichts schiefgehen. Mir hat das Käsekuchenrezept besonders gut gefallen. Es gibt aber auch viele andere sehr empfehlenswerte Kuchenrezepte und Anleitungen für Gebäck aller Art. Auch wenn man schon eine reichhaltige Bibliothek an Backbüchern hat, ist dieses Buch sehr hilfreich und optisch sehr gelungen.

Bewertung vom 05.10.2025
No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Gefährliche Dreiecksbeziehung
Im Mittelpunkt von T.C. Boyles neuem Roman “No Way Home“ stehen drei Personen, zwei Männer und eine Frau. Da ist zunächst der junge Assistenzarzt Terry, der in Los Angeles in einem Krankenhaus arbeitet und sich auf seine Abschlussprüfung vorbereitet. Doch dann stirbt seine Mutter, und er kehrt vorübergehend in sein Elternhaus in Boulder City im Staat Nevada zurück, um sich um sein Erbe zu kümmern. In einer Bar lernt er die um einige Jahre jüngere Bethany Begany kennen, eine Schönheit, die alle Blicke auf sich zieht. Bethany hat sich kürzlich von ihrem Freund Jesse getrennt und braucht dringend eine Unterkunft und Geld. Sie scheint einige Erfahrung darin zu haben, Männer zu manipulieren und auszunutzen. Terry verliebt sich in sie und ist zu schüchtern und zu unerfahren, um sich erfolgreich zu wehren, als sie, ohne ihn zu fragen, in sein Haus einzieht. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr Ex immer wieder auftaucht und Besitzansprüche erhebt. Auch Bethany hat offensichtlich mit der Beziehung zu Jesse noch nicht abgeschlossen. Es entwickelt sich eine gefährliche Rivalität zwischen den Männern, die schon bald zu körperlichen Attacken mit erheblichen Verletzungen führt, zuerst bei Terry und seinem Hund Daisy, dann auch bei Jesse.
Boyle zeichnet nicht nur ein gelungenes Porträt dieses brutal ausgetragenen Dreieckskonflikts, sondern auch vom Leben in der amerikanischen Provinz mit übermäßigem Alkoholkonsum und Tablettenmissbrauch. Dies trägt zu einem enthemmten Leben der jüngeren Generation bei. Die Geschichte liest sich sehr gut, weckt aber keinerlei Sympathie für die Protagonisten. Der bekannte deutsche Übersetzer Dirk van Gunsteren hat den Roman gekonnt wie immer ins Deutsche übersetzt. Er erscheint bei uns Monate vor den englischsprachigen Ausgaben, was unter anderem zeigt, wie wichtig der deutsche Markt für den Autor geworden ist.

Bewertung vom 07.09.2025
Love, Mom
Xander, Iliana

Love, Mom


sehr gut

Immer neue Lügen und Geheimnisse
Mackenzie Casper ist eine 21jährige Studentin mit einer berühmten Mutter, die mit erfolgreichen Thrillern reich geworden ist. Sie hat sich stets überwiegend um ihre Karriere und ihr Image gekümmert. Da blieb wenig Zeit für ihre Tochter. Das Verhältnis zwischen den beiden war entsprechend distanziert. Das erklärt, warum Mackenzie keine Trauer empfindet, als sie plötzlich bei einem Spaziergang ums Leben kommt. Auch ihr Vater scheint merkwürdigerweise überhaupt nicht zu trauern. Es ist nicht klar, ob der Tod von Elizabeth Mackenzie ein Unfall war oder sie Opfer eines Verbrechens geworden ist. Gründe genug, sie zu umzubringen, hätte es gegeben, wie ihre Tochter bald herausfindet, als sie versucht, endlich etwas über die Vergangenheit ihrer Familie zu erfahren. Äußerer Anlass für ihre Nachforschungen sind Briefe eines Unbekannten, die Tagebuchseiten in der Schrift ihrer Mutter enthalten. Mackenzie ist nicht nur über den Inhalt dieser Aufzeichnungen erstaunt, sondern auch über die liebevolle Frau, die sie ausdrücklich für sie verfasst hat und die so ganz anders ist als die Mutter, die sie 21 Jahre lang gekannt hat. Bei ihrer Suche wird Mackenzie von ihrem Freund EJ unterstützt, der die nötigen Kontakte hat, um an Informationen aller Art zu kommen.
Der Debütroman von Iliana Xander liest sich schnell und ist sehr spannend mit immer neuen Wendungen bis hin zum Epilog, der die letzten offenen Fragen beantwortet. Da ist wirklich nichts, wie es schien. Am Schluss wird es fast ein bisschen viel mit den ständigen Handlungsumschwüngen. Mir hat der Thriller dennoch so gut gefallen, dass ich mit Sicherheit auch ihren nächsten Roman lesen werde.