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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 744 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2025
Vergessen (eBook, ePUB)
Pistor, Elke

Vergessen (eBook, ePUB)


gut

"Vergessen" war für mich das erste Buch der Autorin Elke Pistor.

Ein kleines Mädchen verschwindet, es geschehen kurz hintereinander in Zweifel zu stellende Selbstmorde und Verenas Kollegin verunfallt auf dem Weg zum Einsatzort. Deshalb muss sie nun mit Christoph Todt zusammen arbeiten, ein nicht leichter Charakter und wirkt auf Verena sehr machohaft und dominant.

Der Titel ist Programm. In unterschiedlichen Varianten wird das Thema Vergessen in diesem Kriminalroman beleuchtet. Da ist Ruth, die Großmutter von Verena Irlenbusch, die durch Demenz ins Vergessen verschwindet. Da ist der Fall mit den vermeintlichen Selbstmorden, der Mensch, der vielleicht etwas zur Auflösung des Falls beitragen könnte, hat vergessen, andere wiederum wollten vergessen.

Der Einstieg in die Geschichte war spannend, diese ließ leider im Verlauf der Geschichte doch stark nach. Die Figuren waren interessant gezeichnet, verloren sich jedoch teilweise in Banalitäten. Relativ früh war klar, wer der Täter ist und es kamen dann auch keine überraschenden Wendungen mehr ins Spiel, was mir als leidenschaftliche Krimileserin sehr fehlte. Ruths Erkrankung, deren Konsequenzen und Auswirkungen, die diese auf Verena haben werden gekonnt vermittelt.

Insgesamt ein Krimi, den man schnell weglesen, den ich allerdings unter seichte Unterhaltung verorten würde.

Bewertung vom 03.06.2025
Sputnik
Berkel, Christian

Sputnik


sehr gut

sehr lesenswert
Mit "Sputnik" hat Christian Berkel nach "Der Apfelbaum" und "Ada" seinen dritten autofiktionalem Roman veröffentlicht. Nachdem es in den ersten beiden Bänden in erster Linie um seine Familie und deren Traumata gegangen war, befasst er sich in Sputnik mit seinem eigenen Leben.

Ich hatte das Glück, sowohl das Hör-als auch das Printexemplar zur Verfügung zu haben. Super interessant und gelungen fand ich die Umsetzung der vorgeburtlichen Zeit im Mutterleib. Christian Berkel hat das Hörbuch selber eingelesen, da merkt man in jeder Zeile den Schauspieler im Hintergrund. So etwas von lebendig und facettenreich hört man selten.

Die Sprache ist differenziert und auf den Punkt gebracht. Da gibt es keine überflüssigen Schnörkel oder Umschreibungen. Als Hörer/ Leser bekomme ich einen tiefen Einblick in das Aufwachsen und die Entwicklung von Sputnik. In der Teenie-Phase geht er so weit, mich, als Leserin in die unendlich scheinenden feuchtfröhlichen Träumen und diesen abzuhelfen mitzunehmen. Ob man dies in solch einem Ausmaß wirklich nötig ist, lasse ich mal dahingestellt. Gehört aber wohl zum Entdecken der eigenen Lust.

Sein Aufenthalt in Frankreich prägt den jungen Sputnik für sein gesamtes Leben und lässt ihn als ein anderer nach Deutschland zurückkommen.

Für mich war die Fortsetzung sehr interessant, empfinde aber" Der Apfelbaum" immer noch als Highlight des Autors und Schauspielers. Da das Buch im jungen Erwachsenenalter endet, kann wohl noch ein weiterer Band erwartet werde. Welchen ich dann auch unbedingt lesen/hören würde.

Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.06.2025
Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2 (eBook, ePUB)
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannung pur
Mit "Aschesommer" ist nach Krähentage der zweite Fall für Gruppe 4 eine Sonder-Ermittlungseinheit erscheinen. Es handelt sich also auch um Wiedersehen mit Mila Weiß und Jakob Krogh, die diese Einheit gemeinsam leiten (müssen).

Der neue Fall beginnt kurios, eine Traueranzeige mit Koordinaten lässt Mila und Jakob quasi in den neuen Fall stolpern. Was sie finden ist an Perfidität kaum zu überbieten, mitten im Hochsommer bei unerträglichen Temperaturen finden sie zwei erfrorene Leichen. Die Botschaft, die bei den Leichen gefunden wird, ist unmissverständlich: Das Sterben hat begonnen.
Es hat den Anschein, dass sie nun einen Serienkiller suchen und finden müssen. Bei den Ermittlungen kommt allerdings nur einer als Täter infrage: Jan-Christian Bode, doch der sitzt seit 8 Jahren in der geschlossenen Psychiatrie.

Genauso wie der erste Band um Mila und Jakob hat mich der Autor wieder von der ersten Seite an gefesselt, und hielt einiges an Überraschungen bereit. Dabei waren die Kapitel so aufgebaut, dass am Ende immer ein Cliffhanger das Weglegen des Buches fast unmöglich machte. Genauso muss ein Thriller sein. Durch die Perspektivenwechsel wurden Einblicke sowohl in die Gedankenwelt des Täters, als auch die der Opfer gegeben, was den Fall nur noch spannender machte.

Jakob und Mila tragen einiges an Ballast mit sich herum, welcher allerdings nicht zu viel Raum bei den Ermittlungen einnimmt und beide menschlich macht. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und ich gehe davon aus, dass es auch noch einen dritten Band mit Gruppe 4 geben wird.

Sehr lesenswerter Thriller, der diesem Genre alle Ehre macht.

Bewertung vom 29.05.2025
Beeren pflücken
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

berührend
"Beerenpflücken" ist das Debüt der kanadischen Autorin Amanda Peters. Selber ist sie indigener Abstammung und beschreibt in ihrem eindringlichen Roman, wie eine falsche Entscheidung das Leben von Menschen für immer verändern und belasten kann.

Ruthies Familie, die zum Stamm der Mi'kmaq gehört, kommt jedes Jahr zum Beerenpflücken nach Maine. So auch im schicksalshaftem 1962, in dem die kleine Ruthie als die Familie Beeren pflückt, spurlos verschwindet. Da sie zu den Indigenen gehört, befasst sich die Polizei nicht wirklich mit dem Verschwinden von Ruthie. Einzig Joe, ihr Bruder, gibt die Hoffnung nicht auf, Ruthie eines Tages wiederzufinden.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, da ist einmal Joe, der nie verwunden hat, dass er seine Schwester nicht retten konnte und auf der anderen Seite die Geschichte von Norma. Einer Frau, die immer wieder von Träumen heimgesucht wird, die auf ein anderes Leben schließen lassen.

Mich hat das Buch sehr bewegt, der Schreibstil ist flüssig, dabei aber auch sehr emotional. Die Gefühle, insbesondere von Joe sind sehr detailliert, ebenso wie die Umgebung, beschrieben. Diese Geschichte zeigt sehr gut, die Zerrissenheit, die in einem Familiengefüge entsteht, wenn etwas Tiefgreifendes die Strukturen nachhaltig verändert.

Gerne gebe ich für "Beeren pflücken" eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2025
Locked in
Faber, Henri

Locked in


ausgezeichnet

"Locked in" des Autors Henri Faber ist der vierte Thriller, den ich von ihm gelesen habe und der mich ebenso wie die anderen fesseln konnte.

Kommissar Paul Maertens ist mit seiner neuen Kollegin Stefanie einem Entführer auf der Spur, der schon drei Menschen in seiner Gewalt hat. Zwie von ihnen sind tot aufgefunden worden, nun heißt es, das dritte Opfer lebend zu finden. Als Maertens den Täter stellen will, verletzt er diesen und dieser fällt ins Wachkoma. Ein Täter der geistig voll da ist, nur nicht mir in der Lage, mit seiner Umwelt zu kommunizieren.
An diesem Punkt kommt der Neurologe Paul Linde ins Spiel, der die revolutionäre Methode entwickelt hat, mit Locked In Patienten über die Gedanken zu kommunizieren.
Kann er das letzte Opfer damit retten?

Die Story ist spannend aufgebaut und wieder hat mich der Schreibstil von Henri Faber von der ersten Seite an begeistert. Die Charaktere werden dadurch äußerst lebendig und authentisch dargestellt. Durch tolle Wendungen im geschilderten Fall schickte mich der Autor des Öfteren auf die falsche Fährte. Genau so muss ein guter Thriller geschrieben sein.

Leider ist es anscheinend der letzte Faber, ich drücke dem Autor und auch seinen Lesern die Daumen, dass sich doch noch ein Verlag findet, der diesen Ausnahmeautor verlegt.

Bewertung vom 24.05.2025
Die gute Tat / Erdmann und Eloglu Bd.4
Borck, Hubertus

Die gute Tat / Erdmann und Eloglu Bd.4


sehr gut

In "Die gute Tat" haben Franka und Alpay es mit Wasserleichen zu tun, die aber allesamt nicht ertrunken sind. Mir gefällt wie schon bei den vorherigen Bänden die Entwicklung der beiden Ermittler. Besonders Alpay sticht für mich in diesem Band heraus, und auch Franka geht sehr gut mit der Entwicklung ihres Kollegen um, so dass er zeitweilig die Ermittlung alleine führt. Franka mit ihrer doch etwas spröden und kauzigen Art in Kombination mit Alpay sind für mich insgesamt ein tolles Ermittlungsduo.

Die Spuren reichen 30 Jahre zurück und die Schilderungen aus dieser Zeit fesselten mich ungemein und die Vorhersage, dass das Morden weiter geht, macht den Fall auch ein wenig mystisch. Doch warum trifft es immer Ehrenamtler, die doch ihr Leben mit etwas Gutem aufwerten wollen?
Die Antwort könnte überraschend sein.
Hinzu kommen diesmal auch noch die Umstrukturierungen innerhalb des Teams, da für das Dezernat eine neue Leitung gesucht wird. Da bleiben Querelen nicht aus und zeigen ungeahnte Charaktereigenschaften.

Leider handelt es sich anscheinend um den vorletzten Band um Alpay und Franka, was ich sehr schade, ist mir dieses Duo mit all ihren Eigenheiten sehr ans Herz gewachsen.

Ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 15.05.2025
Auch das noch!
Pinzler, Petra;Schmitt, Stefan

Auch das noch!


ausgezeichnet

Den Podcast "Auch das noch?"Petra Pinzler und Stefan Schmitt finde ich genial und war auf das Buch mehr als gespannt.

Die Macher des Podcasts verstehen es immer wieder mir positive Gefühle bezüglich der Probleme in Deutschland und in der Welt zu machen. Dass dies nun auch in gedruckter Form möglich ist, finde ich nach dem Lesen einfach nur gut. Die Kapitel sind klar gegliedert und beschäftigen sich mit 12 Podcastfolgen, die in erster Linie ums Verstehen der Situation geht. Dafür werden die Zusammenhänge mit Experten erläutert, aber das Beste kommt wie immer zum Schluss, der Ausblick auf die Situation in 10 Jahren gepaart mit einer möglichen Lösung.

Ich war mir nicht sicher, wie die Umsetzung in den schriftlichen Bereich funktionieren wird und muss sagen, einfach nur perfekt. Da wird nichts beschönigt, sondern be- und durchleuchtet.

Das Buch kommt auf meine Geschenkliste für Geburtstage, sodass noch viele Menschen in den Genuss kommen werden sich nicht alles so aussichtslos im Weltgeschehen anzusehen.

Bewertung vom 13.05.2025
Der dunkle Sommer
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Ein Haus für 1. Euro, Tilda kann es kaum glauben. Nun hofft sie, dass sie in dem unbelebten Dorf Botigalli im östlichen Sardinien nun endlich zur Ruhe kommen kann. Nach einem traumatischen Schicksalsschlag will sie die Brücken hinter sich abbrechen und nur 3 ganz vertraute Menschen haben ihre Handynummer. Bei der Renovierung des Hauses fallen ihr Einschusslöcher in den Wänden auf und es gibt dunkle Flecken, die sich auch mit dem stärksten Reinigungsmittel nicht entfernen lassen.

Sie lernt auf dem Friedhof Enzo kennen, einen Journalisten, der zu der Geschichte des Dorfes recherchiert. Er möchte das vor 40 Jahren stattgefundene Drama des Dorfes endlich lösen. Durch diesen Kontakt erfährt Tilda, dass sie wohl doch nicht die einzige Bewohnerin in Botigalli ist, sondern Silvio, der einzige Überlebende des Dramas, mit seiner Pflegerin auch noch im Dorf lebt.
Nachdem Tilda immer wieder das Gefühl hat beobachtet zu werden und ihr Bruder Nino, der bei ihr zu Besuch ist, verschwindet, ist ihr klar, mit dem Dorf stimmt ganz gewaltig etwas nicht und jemand setzt alles daran, dass Geheimnis des Dorfes zu wahren.

Erzählt wird die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven, eingeschoben immer wieder Gedanken und Gefühle von Entführungsopfern, die grausam festgehalten werden.

Wieder einmal konnte mich Vera Buck mit ihrem Thriller auf ganzer Linie überzeugen. Der Thriller hat leichte Gruselelemente, die bedrohlich wirken. Der Aufbau ist logisch und auch die Auflösung dazu absolut stimmig.
Die Charaktere machen eine gute Entwicklung durch und gerade die Geschichte von Franca ist äußerst berührend. Es sollte unbedingt das Nachwort gelesen werden.

Klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 11.05.2025
Signalrot
Haller, Elias

Signalrot


ausgezeichnet

Mit Spannung habe ich den Auftaktband zur neuen Thriller - Reihe des Autors Elias Haller erwartet. Tara Kronberg ist die Ermittlerin im neu geschaffenen Dezernat 47 bei den Dresdner Ermittlungsbehörden.

Tara kehrt nach zwei Jahren in einem japanischen Kloster, in dem sie eine dringend benötigte Auszeit verbrachte, zurück in den Dienst. Nachdem eine halb verweste Frauenleiche ohne Füße aufgefunden wurde, wird die Sondereinheit Signalrot ins Leben gerufen.Helge Trautmann der Kriminaloberrat holt sie als Leiterin ins neu gegründete Dezernat 47. Dort hat sie allerdings keine Ermittlungsbefugnisse. Kommt sie mit dem neuen Kollegen und vor allem dieser Einschränkung ihrer Arbeit zurecht? Nicht alle in ihrem beruflichen Umkreis sind mit Taras Zurückkommen glücklich, Besonders vom Leiter der Mordkommission wird ihre Arbeit massiv boykottiert.

Ein Sadist mordet Frauen und trennt ihnen die Füße ab, eine gruselige Entdeckung und dann auch noch das Verschwinden von Taras Jugendfreundin lassen die Zeit und die Luft den Täter zu finden rasant schmelzen. Der Täter nimmt Kontakt zu Tara auf und streut mit seinen Andeutungen und Aussagen verschiedene Fährten. Wem kann Tara noch trauen?

Mich hat der Einstiegsband, wie ich es von Elias Haller gewohnt bin, wieder ab der ersten Seite gefesselt. Tara als neue Ermittlerin ist mir sehr sympathisch und außerordentlich gut charakterisiert. Der Schreibstil ist kurz, knackig und passt zu den kurzen Kapiteln, in denen aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird.

Ein toller Pageturner und super Einstieg in die neue Reihe.

Bewertung vom 11.05.2025
Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


weniger gut

Mich hat im Klappentext der Vergleich zu Lynley und Havers von Elizabeth George angesprochen, da ich dieses Ermittlerteam immer sehr gerne gelesen habe.

Die Geschichte spielt in London, eher gesagt in Oxford, welches absolut gut beschrieben wird und der Autor schafft es die Atmosphäre, die dort herrscht gut zu transportieren.

Von den beiden Ermittlern hatte ich mich mehr versprochen, dort sind mir viel zu viele Klischees eingearbeitet, wie auch bei einigen anderen Personen. Dadurch hatte ich manchmal das Gefühl eine Komödie denn einen Krimi zu lesen.
Die ähnlichen Vornamen der beiden Wilkens machte es mir auf Dauer schwer und kann ich in Bezug auf die Charaktere nicht wirklich nachvollziehen.

Leider konnte mich das Buch nur Atmosphärisch überzeugen, ich wurde weder mit den Personen noch mit dem Schreibstil so richtig warm.