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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 723 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2025
Schmerz (eBook, ePUB)
Jónasson, Jón Atli

Schmerz (eBook, ePUB)


sehr gut

"Schmerz" des Autors Jón Atli Jónasson ist der Auftakt eine Reihe um das außergewöhnliche Ermittlerduo Dora und Rado. Schon bei der Namenswahl hat sich der Autor anscheinende etwas gedacht, erhält man durch umstellen doch beide Namen.

Morgan, ein Teenagerin, verschwindet beim Klassenausflug im Thingvellir-Nationalpark spurlos. Das Einzige, was von ihr gefunden wird, ist ein nasser Schuh und ihre Jacke. Dora, die nach einer Verletzung im Dienst nur noch Innendienst absolviert, wird aufgrund mangelnden Personals mit dem Fall betraut. An ihre Seite wird Rado gestellt, der privat mit einer großen Razzia verknüpft ist und darum zur Verfügung steht. Bei ersten kennenlernen sind sie nicht voneinander begeistert, obwohl sie im Kommissariat beide zu den Außenseitern zählen. Der Vater des Mädchens zeigt nicht viele Sorgen und nimmt ihr verschwinden anscheinend sehr locker.
Gleichzeitig wird nach der Razzia in Rados privaten Umfeld ermittelt und er beurlaubt. Doch dies hält ihn und auch Dora, die sich zwischenzeitlich eine Verletzung zugezogen hat, nicht davon ab weiter zu ermitteln. Hängen die Drogen Mafia und das Verschwinden des Mädchens vielleicht zusammen?

Der Schreibstil war kurz und knackig und machte den Einstieg ins Buch leicht. Doras Geschichte nahm etwas viel Raum ein und die Suche nach dem Mädchen blieben da ein wenig im Hintergrund, was ich aber nicht als sehr störend empfunden habe.
Rado und Dora als Ermittlerteam haben ein großes Potenzial zu einem tollen Team zusammen zu wachsen und einige Fälle gemeinsam zu lösen. Die beiden Handlungsstränge wurden logisch zusammengeführt und auch die Auflösung konnte mich überzeugen.

Ich kann "Schmerz" gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 09.04.2025
Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20
Almstädt, Eva

Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20


sehr gut

Ostseedämmerung ist der mittlerweile 20. Fall in dem Pia Korittki mit ihrem Team ermittelt.

Als Trine und Vito im Teich auf dem Gutshofgelände einen Gegenstand finden, der sich als Gewandfibel entpuppt, ahnen die Kinder nicht, dass sie hier eine Spur zu einem Cold Case entdeckt haben. Vor 18 Monaten war die Archäologiestudentin Mira Schneider spurlos verschwunden, bei ihr die Gewandfibel. Pia und Broders sollen nun entscheiden, ob dieser Fund zu einer neuen Ermittlung führt. Nach einem Besuch im Dorf und Befragungen der Bewohner haben sie schnell den Verdacht, dass vor 18 Monaten einiges unter den Tisch gekehrt wurde und die Bewohner mehr wissen als sie sagen.

Nachdem Pia und das K1 den Fall wieder aufrollen, wird kurz darauf Mias Leiche gefunden und die Ermittlungen nehmen Fahrt auf. Es gibt unzählige Verdächtige, nicht nur unter den Dorfbewohner, auch die Mitarbeiter der Ausgrabungsstätte an der Mia beschäftigt war, rücken in den Fokus von Pia und Broders.
Als Broders verschwindet, ist klar, dass sie dem Mörder wohl näher gekommen sind als sie ahnen.

Mir persönlich hat der 20. Fall um einiges besser gefallen, auch wenn das Ende ziemlich abrupt und überstürzt kam.
Es besteht Hoffnung, dass im nächsten Band das Privatleben von Pia endgültig geklärt wird und die Geschichte mit Hinnerk ein Ende nimmt. Diese nimmt für mich in den letzten Bänden einfach neben den Ermittlungen zu viel Raum ein.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es gerne weiter empfehlen.

Bewertung vom 08.04.2025
Schweben
Ben Saoud, Amira

Schweben


gut

Amira Ben Saoud hat mit "Schweben" eine Dystopie veröffentlicht, in der es augenscheinlich keine Gewalt, und nach einer Klimakatastrophe nur einzelne Siedlungen auf der Welt existieren, welche nur den Zweck haben, Waren zu tauschen, um ein Überleben zu sichern.

In den Siedlungen herrscht scheinbar keine Gewalt, es gibt starre Regeln und verlassen kann man die Siedlung nicht. Auf Menschen, die den Versuch unternehmen, die Grenze zu übertreten, wird ohne Pardon geschossen. Die schlimmste Strafe, die in der Siedlung bekannt ist, ist die Ausstoßung aus der Gemeinschaft. Auch wenn das System keine Gewalt auf ihre Bürger ausübt, so verprügeln sich Jugendliche aufs Äußerste und es gibt Tote, welche dann im Abgrund entsorgt werden.

Die Protagonistin des Buches, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hat für sich den Beruf der Begegnung kreiert. Durch dieses hineinfinden in fremde Personen und diese für andere zu repräsentieren, hat sie sich und ihre eigene Identität verloren. Ihr neuer Auftrag lässt sie jedoch an ihre persönlichen Grenzen kommen. Emma, die Frau, die sie für Gil verkörpert, ist für sie ein Rätsel und ist sie wirklich aus der Siedlung geflüchtet?

Mich lässt die Dystopie etwas zwiegespalten zurück. Die Thematik und auch der Klappentext haben mich sehr angesprochen, doch mit der Umsetzung hadere ich. Der Einstieg war spannend, doch aufgrund des distanzierten Schreibstils konnte ich mit der Protagonistin ohne Namen nicht warm werden. Das Ende lässt mich mit zu vielen Fragezeichen zurück, auch wenn sich das Buch insgesamt gut und flüssig lesen lässt.

Bewertung vom 03.04.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

In "Die Kammer" begleite ich als Leserin eine Gruppe von 6 Sättigungstauchern bei einem ihrer, nicht ungefährlichen Tauchgängen, um die Ölpipelines in den Tiefen der Nordsee zu kontrollieren.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Ellen Brook geschildert, die in der Truppe die einzige Frau ist. Der Einstieg in das Buch ist sehr beklemmend, die Schilderung der Enge in der sogenannten Kapsel, in der die Taucher nun für 4 Wochen leben müssen, löste schon beim Lesen Ängste in mir aus. Es gibt keinen Platz und vor allem auch keinerlei Privatsphäre. Ellen beschreibt ihre Kollegen sehr genau und die meisten kennt sie schon von der anderen Tauchgängen. Das wichtigste ist das große Vertrauen, welches man seinen Kollegen bei diesen Tauchgängen entgegenbringen muss.
Gerade dieses Vertrauen wird immens erschüttert, als einer der Taucher tot aufgefunden wird. Die Kapsel muss schnellstmöglich dekompensiert werden, aber auch dies dauert 4 ganze Tage, ansonsten wären die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Taucher verheerend und können zum Tod führen. Doch nun beginnt die Suche nach der Todesursache, zumal es nicht bei einem Toten bleibt. Gefangen in der Kapsel ist inzwischen jeder verdächtig und bei den übrigen Teilnehmern entstehen Ängste, Paranoia und irrationales Verhalten.

Für mich war es super interessant so viel über den Beruf des Sättigungstauchers verpackt in einen spannenden Thriller zu erfahren. Hinzu kommt, dass es der Autor schafft, die beklemmende und bedrückende Atmosphäre durchweg aufrechtzuerhalten.

Auch wenn das Ende nicht nach meinem Geschmack war, vergebe ich gerne 4 Sterne.

Bewertung vom 01.04.2025
Narbensommer #Thriller (eBook, ePUB)
Dominik, Chris

Narbensommer #Thriller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bei "Narbensommer" des Autors Chris Dominik handelt es sich um den zweiten Band um das tolle, unterschiedliche Ermittlerduo Marc Davids und Zoe Martins.

Eine Abifeier, die der Start in einen neues, freieres Leben sein soll, endet für Michelle tödlich und das Leben eines Klassenkameraden wird sich durch seine Beobachtungen während der Tat für immer verändern. Zwanzig Jahre später gibt es Prostituiertenmorde, die auf den ersten Blick den Milieus zuzuordnen sind. Aufgrund dessen entfacht ein Krieg zwischen den Albanern und den Wölfen, zwei rivalisierende Gruppen um Drogen und Rotlicht.

Der Einstieg war fesselnd, die Rangeleien unter den Ermittlerteams ein wenig schleppend und bis ich alle Protagonisten richtig zugeordnet hatte, dauerte eine Weile. Doch dann hatte der Thriller eine echte Sogwirkung auf mich und wurde zum Pageturner.

Bei Chris Dominik sollte man konzentriert lesen, da der Autor es schafft, auf den ersten Blick etwas total Unwichtiges als Schlüssel zur Lösung zu präsentieren.

Chris Dominik hat wieder einen Thriller geschaffen, in dem von allem die genaue Dosierung vorhanden ist. Ausreichend Spannung, Tatschilderungen die grenzwertig scheinen und Wendungen die auf den ersten Blick nicht zu erwarten waren.
Gespannt warte ich nun auf den dritten Band um Marc Davids und Zoe Martins.

Bewertung vom 31.03.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


sehr gut

Susann Pasztor beschreibt in ihrem Buch "Von hier aus weiter!" den Abschied, die Trauer, die unbändige Wut und den Versuch weiterzuleben nach dem Tod eines geliebten Menschen.

Rolf hat sich, nachdem seine tödliche Krankheit weit fortgeschritten ist, suizidiert. Für ihn als Mediziner war es keine Schwierigkeit sich das Medikament zu besorgen, welches einen Tod quasi garantiert. Marlene ist nun nach 30 gemeinsamen Jahren Witwe und die Tage ziehen in einem grauen Mischmasch an ihr vorbei. Unterstützung lehnt sie ab und vertraut lieber auf Valium, welches ihr anscheinend durch Rolf unbegrenzt zur Verfügung steht. Als sie jedoch einen Klempner benötigt, um ihren Wasserdruck zu reparieren, ändert sich ihr Leben in kleinen Schritten. Jake, der Klempner ist ein ehemaliger Schüler, der nicht nur ihre Dusche repariert, sondern gleich bei ihr einzieht.

Die Geschichte von Marlene beginnt stark, besonders ihre Gedanken und Gefühle hat die Autorin sehr ausdrucksstark transportiert. Diese Gefühle kennt, glaube ich, jeder, der vom Verlust eines geliebten Menschen betroffen ist. Auch die Nebencharaktere in Form von Ida und Rolfs Söhnen aus erster Ehe sind mit ihren unterschiedlichen Eigenarten passend zur Gesamtstory und runden sie in guten Maße ab.

Zum Ende hin hat mich die Autorin leider ein wenig verloren, da wurde es mir dann ein wenig zu kitschig und vorhersehbar.

Insgesamt allerdings ein sehr empfehlenswertes Buch mit viel Gefühl.

Bewertung vom 30.03.2025
Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

"Die Nacht" ist der mittlerweile dritte Band um das ungleiche Ermittlerduo Art Meyer und Nele Tschaikowski.

Art, den das Verschwinden seiner Nachbarin Dana Karasch keine Ruhe lässt, bittet eine hochgestellte Persönlichkeit um Hilfe, damit in ihrem Fall weiter ermittelt werden kann. Knapp eine Stunde später bekommt er einen anonymen Hinweis mit Standortdaten. Als er und Nele, die sich eigentlich noch in Mutterschutz befindet, dort ankommen, machen sie einen grausigen Fund. Dadurch nimmt der Fall um Dana`s Verschwinden neue Dimensionen an. Doch Art und Nele werden von den Ermittlungen ausgeschlossen, was sie nicht daran hindert weiter zu ermitteln und nicht nur sich in Gefahr zu bringen.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei ich die Vergangenheit um Dana als spannender empfunden habe als die Gegenwart, auch wenn natürlich, dass eine vom anderen begründet wird. Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Vorgängerbände zu kennen, damit genügend Hintergrundwissen um Dana, Milla und die Ermittler vorhanden ist.

Ein guter Abschluss des Falls Dana Karasch.

Bewertung vom 25.03.2025
Notizen eines Killers (eBook, ePUB)
Sittmann, Ansgar

Notizen eines Killers (eBook, ePUB)


sehr gut

"Notizen eines Killers" aus der Feder des Autors Ansgar Sittmann hat mich von der ersten Seite an überrascht. Alles beginnt mit einem gelben Notizbuch, passend zum Cover des Buches.

Dieses Notizbuch findet die alleinerziehende Mutter Emelie in einer Eisdiele und liest aus Neugierde darin. Schnell ist sie darin gefangen. Scheinbar handelt es sich um ein Manuskript, über einen Pharmareferenten, der im Laufe seines Lebens die Lust am Morden entdeckt. Bei weitere Lektüre entsteht bei ihr die Vermutung, dass es sich um Beschreibungen echter Morde handelt und sie beginnt zu recherchieren. Tatsächlich handelt es sich um beschriebene Cold-Cases und der Autor des Manuskriptes befindet sich auf der Suche nach seinem gelben Notizbuch. Somit ist Emelie in großer Gefahr.
Auf der anderen Seite steht Rudi, der Pharmareferent auf der Suche nach seinem Notizbuch.

Beide Charaktere waren exzellent ausgearbeitet und besonders Rudi hat mich fasziniert. Notizen eines Killers ist ein spannender Thriller, der mich komplett in seinem Bann gezogen hat und einen hohen Spannungsbogen hat. Leider konnte schlussendlich das Ende nicht wirklich überzeugen und die für mich unnötige Liebesgeschichte hat dem Thriller dann letztendlich einen Stern gekostet.

Ein erfrischend neuer Thriller Ansatz, von dem ich gerne mehr lesen würde.

Bewertung vom 25.03.2025
Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3
Hunter, Alice

Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3


ausgezeichnet

"Die Schwester" des Serienkillers" gehört zu der einer Reihe der Autorin Alice Hunter zu der "Die Frau des Serienkillers" und "Die Tochter des Serienkillers" gehören.

Anna Price lebt in einem kleinen malerischen Ort Englands und fühlt sich in ihrem Leben mit ihrem Mann Ross sehr wohl. Beruflich arbeitet sie als Lehrerin an einer exklusiven Privatschule. Mit ihrer Vergangenheit scheint sie abgeschlossen, ihren Bruder Henry hat sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Bis eines Tages die Polizei vor ihrer Tür steht und nach Henry sucht, der unter Verdacht steht, zu einem Serienmörder geworden zu sein. Ab diesem Zeitpunkt steht Annas Leben Kopf und die Vergangenheit holt sie ein. Ihre Gedanken sind wieder in dem Kinderheim, in dem sie mit ihrem Bruder aufgewachsen und traumatisiert worden ist.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, der Gegenwart und ihrer Vergangenheit, in erster Linie aus der Sicht von Anna. Für mich war der dritte Band mit Abstand der beste der Reihe. Die Verstrickungen, die sich im Laufe des Buches offenbaren, sind psychologisch sehr ausgefeilt und die menschlichen Abgründe werden perfekt ausgeleuchtet.
Das Finale hält einige absolut überraschende Wendungen bereit, die ich so nicht erwartet hätte.

Ich kann den dritten Band, der unabhängig der ersten beiden Bände gelesen werden kann, auf jeden Fall für spannende Lesestunden empfehlen.

Bewertung vom 23.03.2025
Haus Waldesruh
Krems, David

Haus Waldesruh


gut

"Haus Waldesruh" des Autors David Krems habe ich fälschlicherweise für mich unter dem Genre Krimi verordnet, doch dem war nicht so.

Eine ehemalige Schülerclique Anna, Lea, Ferdy und Marco trifft sich 15 Jahre nach der Matura (Abitur) in der Waldhütte genannt Waldesruh von Marcos Onkel, der sie alle dahin eingeladen hat. Im ersten Moment überwiegt die Wiedersehensfreude, doch schon nach kurzer Zeit kommt ein komisches Gefühl auf und unterschwellige Konflikte bestimmen den Raum. Damals waren sie noch 5 in der Clique, einer fehlt: Max, dieser hat sich kurz nach dem Abitur suizidiert, zudem war er der Freund von Anna, einer der Protagonistinnen.

Die Stimmung ist passen zum Standort der Hütte von der ersten Seite an dunkel, geheimnisumwittert und bedrückend. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Leider konnte mich die Sprache nicht wirklich erreichen, was das Lesen etwas mühselig machte. Für ein Kammerspiel aber super geeignet. Und genauso war das Buch ja auch deklariert, habe ich nur überlesen. Darum ist meine Enttäuschung über dieses Buch mir zuzurechnen. Im Verlauf der Geschichte habe ich einige Ungereimtheiten für mich entdeckt und auch das Ende war für mich zu abrupt und nicht ganz schlüssig.
Der Spoiler im Klappentext zum Gast war in meinen Augen da auch ausschlaggebend.

Fazit:
sehr gute Atmosphäre
ansprechende Charaktere