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Bewertungen
Insgesamt 88 BewertungenBewertung vom 29.08.2025 | ||
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Obwohl Mobbing sicher kein amüsantes Thema ist, beschreibt Stanišić die Woche im Wald so witzig und originell, dass ich beim Lesen aus dem Lachen nicht herausgekommen bin. Auch nachts passiert einiges im Lager, zumindest in Kemis und Jörgs Unterkunft. Und hier kommt der Titel ins Spiel. Aber ich will nicht zu viel verraten, sondern kann diesen von Regina Kehn phantasievoll illustrierten Roman über Andersartigkeit und Isolation, aber auch über Verständnis und Freundschaft Jugendlichen wie Erwachsenen nur wärmstens empfehlen. |
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Bewertung vom 08.08.2025 | ||
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Einige verregnete Tage am Mondsee schienen mir in diesem Sommer der ideale Zeitpunkt, Arno Geigers so bekannten wie hochgelobten Briefroman „Unter der Drachenwand“ zu lesen. Während es draußen immer wieder goss und die Drachenwand hinter dicken Wolken verschwand, kam die richtige Stimmung für diesen harten Stoff auf, der den ganzen Irrsinn des Krieges in den Jahren ab 1943 zeigt. |
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Bewertung vom 18.07.2025 | ||
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Frau Komachi empfiehlt ein Buch Für dieses – sagen wir – wenig komplexe Werk fanden sich bereits in über 20 Ländern Leser in vielen verschiedenen Sprachen und es wurde 2023 auf die 100-Must-Read-Liste der TIME gesetzt. In Buchhandlungen liegen Stapel des Buchs mit dem gefälligen bunten Deckblatt. Möglicherweise gehört es in den Bereich Wohlfühl-Literatur, mit dem Menschen sich aus dem Alltag verabschieden, um Antworten auf ihre Sinnkrise zu finden? Der Erfolg scheint der Autorin recht zu geben. Ich jedenfalls finde diesen Roman nur insofern bemerkenswert, als er mit ganz einfachen Mitteln das schafft, was heute selbst Weltliteratur eher selten gelingt, nämlich viele zu begeistern. |
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Bewertung vom 20.06.2025 | ||
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Dies ist auch die Geschichte eines Menschen, der vielfach zunächst unterschätzt wurde. Jutta Limbach war mit 1,60 m selbst für eine Frau ihrer Generation klein. Zudem war sie stets freundlich, herzlich und höflich. Solche Menschen werden oft zunächst in die Schublade "harmlos" gesteckt, was in ihrem Fall komplett falsch war. Sie selbst fragte Journalisten gerne: "Glauben Sie, dass ich mit Nettigkeit so weit gekommen wäre?" Sie war eben ein Beweis dafür, dass man zuvorkommend UND hocherfolgreich sein kann. |
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Bewertung vom 30.05.2025 | ||
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Ziemlich großes Kino |
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Bewertung vom 02.05.2025 | ||
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Dem Leser bietet sich ein Panorama, das in vielen französischen Filmen aus den Banlieues zu sehen ist. Und doch bietet Azzeddine mehr als unzählige umgangssprachliche Elemente und die üblichen Klischees. Denn es geht auch darum, wie der heranwachsende Junge trotz der sich vertiefenden Bildungskluft weiter an seinem Vater hängt. Paul macht dabei eine Wandlung durch, die viele Einwandererkinder kennen. Die Unfähigkeit seiner Eltern, sich sprachlich einzuleben, führt zu ihrer Isolation. Der Sohn traut sich nicht, seine Eltern zu korrigieren, und so wird der sprachliche Abstand zwischen den Generationen immer größer. |
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Bewertung vom 20.04.2025 | ||
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Eine Freundin bemängelte das Hin und Her zwischen verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, aber das hat mich nicht gestört. Der rote Faden war für mich immer klar erkennbar. Ich habe hier etwas vorgefunden, das mir in vielen Romanen fehlt: eine wirklich packende Geschichte. Zudem habe ich noch nie eine so starke Beschreibung der Stadt Frankfurt direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelesen. Wenn Kurbjuweit beispielsweise schildert, wie eine kanadische Militärmaschine mit Kriegsgefangenen über der komplett zerstörten Frankfurter Innenstadt kreist, müssen nicht nur die Soldaten an Bord schlucken. |
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Bewertung vom 28.03.2025 | ||
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Die Welt im Fluss. Über Bewegtes und Vergängliches in der Japanischen Kunst Wer sich mit Bewegtem und Vergänglichem beschäftigen möchte, dem kann ich diesen sehr hochwertig gestalteten Katalog nur ans Herz legen oder - noch besser - die Ausstellung selbst. |
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Bewertung vom 09.03.2025 | ||
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Anlässlich des 100. Geburtstags von Siegfried Unseld erschien eine Auswahl von 100 aus der unfassbaren Fülle von über 50.000 Briefen des Verlegers. Ja, richtig gelesen: über 50.000 Briefe hat Unseld im Rahmen seiner rastlosen Tätigkeit über Jahrzehnte verfasst. Er entdeckte schon im Studium Briefe für sich als wichtige Arbeits- und Lebensform. Er schrieb unaufhörlich Briefe, um seine ständig sprudelnden Ideen festzuhalten, Kontakte aufzubauen und Freundschaften zu pflegen. Briefe waren DAS Mittel für ihn, um sich mitzuteilen und zu arbeiten. |
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Bewertung vom 07.02.2025 | ||
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Das Ganze liest sich erstaunlich mühelos, wirkt wie ein längerer Essay in vier Teilen mit medizinischen Metaphern als Überschriften. Er überzeugt dabei durch eine straffe Gedankenführung und einen sachlichen Ton. Wieso nicht einmal über neue Möglichkeiten und Wege innerhalb der Politik nachdenken? Die Gedanken sind frei und können Neues hervorbringen. Wer sich dieser Grundidee anschließen kann, wird sich von dem schmalen Band sicher gerne inspirieren lassen. |
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