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Top-Rezensenten Übersicht

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jacky1304

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2025
Coast Road
Murrin, Alan

Coast Road


sehr gut

Colette wird von der Gemeinde wie eine Aussätzige behandelt, als sie nach Ardglas zurückkehrt. Immerhin hat sie ihren Ehemann verlassen, um ihr Glück in Dublin zu finden. Offenbar gescheitert, wohnt sie nun in einem verlassenen Cottage am Rande der Klippen und versucht zu überleben. Aber wie soll das gelingen, wenn man die eigenen Kinder nicht mehr sehen darf, die Trauer im Alkohol ertränkt und kaum soziale Kontakte hat? Einzig Izzy könnte ein Lichtblick sein - aber auch die hat so einige Päckchen zu tragen.

Die Geschichte klang unglaublich vielversprechend. Die Tatsache, dass eine Scheidung noch nicht möglich war, und viele Frauen unglücklich in ihrer Ehe hielt, hat mich neugierig gemacht.
Der Autor beleuchtet gleich mehrerer solcher Geschichten: eine Frau, die ihren Mann verlassen hat; eine, die es gerne würde, aber den Absprung nicht schafft; und eine, die ihrem Mann nahezu alles verzeiht und sich mit ihrem Schicksal arrangiert.
Leider wurde hier meiner Meinung nach einiges an Potenzial verschenkt. Die Charaktere sind zwar durchweg spannend, bleiben aber blass. Und auch das Zwischenmenschliche kam für mein Empfinden zu kurz. Ich hätte mir mehr Tiefgang zwischen Colette und Izzy gewünscht. Leider kam dieser Moment erst ganz am Ende. Schade!

Es kommen unglaublich viele (Neben-) Charaktere vor, die es mir anfangs schwer machten, sie alle zuzuordnen.

Am Schreibstil kann ich nichts aussetzen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Ich mochte, dass man kapitelweise andere Frauen durch ihre Geschichten begleitet.

Die Gemeinde wird bildhaft beschrieben - und auch das Cover passt perfekt zum Buch: düster und einsam.

Es handelt sich mit Sicherheit um keine leichte Kost. Das muss man wissen und mögen. Es schwingt durchweg eine Melancholie mit und auch am Ende bleibt man nachdenklich zurück.

Alles in allem ein gutes Buch, das mit noch etwas Verbesserungspotenzial ein echtes Highlight hätte werden können.

Bewertung vom 13.01.2025
One Perfect Couple
Ware, Ruth

One Perfect Couple


sehr gut

Was beginnt wie ein billiger Abklatsch von Love Island wird zum spannenden Wettkampf ums Überleben.

Lyla wird von ihrem Freund Nico überredet an einem neuen Reality Format teilzunehmen. Die Virologin weiß damit eigentlich rein gar nichts anzufangen, stimmt ihrem Partner zuliebe jedoch ein die nächsten Wochen zusammen mit drei anderen Paaren auf einer einsamen Insel im indischen Ozean zu verbringen und um den Titel „One perfect Couple“ zu kämpfen. Doch als ein Sturm auf die Insel trifft, ist der Kampf um den Titel vergessen und das Überleben das einzige Ziel.

Ich muss zugeben, dass ich eine Weile brauchte, um in die Geschichte reinzufinden. Obwohl ich Reality TV gerne mal schaue, hat mir das Thema der Show und somit der Einstieg in die Geschichte nicht so wirklich gefallen. Ich kam mit den Charakteren nicht zurecht und konnte mir schwer merken, wer zu wem gehört.
Knapp über der Hälfte des Buches nimmt die Story aber richtig Fahrt auf. Es gibt zahlreiche überraschende Wendungen und Plottwists, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Auch das Ende fand ich gut gelungen.

Ich fand die Idee mit den eingebundenen Tagebucheinträgen toll. Erst war ich diesbezüglich verwirrt, aber die Auflösung war nachvollziehbar und durchaus realistisch.

Alles in allem kein neu erfundenes Rad, was die Grundstory angeht und ein etwas langatmiger Einstieg in die Geschichte, am Ende aber wahnsinnig spannend mit gut dargestellten Charakteren, die sich über die Seiten wirklich weiterentwickelt haben.

Bewertung vom 05.01.2025
To Die For
Gray, Lisa

To Die For


gut

Die Makleragentur, in der Andi beschäftigt ist, bekommt den Auftrag eine Luxusvilla im Wert von 50 Millionen Dollar zu verkaufen. Die Provision dafür beträgt eine Million Dollar - natürlich sind bei dieser Summe alle fünf Makler der Firma Feuer und Flamme. Bald geht das Gerangel um die potenziellen Kunden los und schließlich liegt eine Leiche im Pool des Hauses. Es wird klar: nicht alle spielen mit fairen Mitteln und jeder ist sich selbst der Nächste.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Sowohl die Farbgestaltung, als auch die Spiegelung in der Sonnenbrille gefallen mir richtig gut.

Ähnlich ging es mir beim Lesen des Klappentextes. Das kann doch nur spannend werden, dachte ich. Leider wurde meine Euphorie ein wenig gedämpft. Aus meiner Sicht handelt es sich eher um einen Krimi, als um einen Thriller. Die Spannung ist zwar meist vorhanden, allerdings gibt es auch längere Passagen, die sich ziemlich ziehen. Das hätte man anders lösen können.

Gefallen hat mir, dass das Buch aus den Blickwinkeln der fünf Makler*innen erzählt wird. So erfährt man viel über deren Backgrounds. Viele Handlungen werden nachvollziehbarer, wenn auch nicht unbedingt sympathischer.
Das Leben in der High-Society ist eben kein Zuckerschlecken. Aber es hat mir Spaß gemacht dort herein zu schnuppern.

Das Ende war leider so zu erahnen. Natürlich nicht in Gänze, aber eine komplette Überraschung war es nicht. Gelungen dagegen war der Epilog. Der hat mir gefallen!

Alles in allem ein nettes Buch für Zwischendurch, aber auch kein Drama, wenn man es nicht gelesen hat.
Deshalb: 3,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 28.12.2024
Die Anwältin
Kistler, Bonnie

Die Anwältin


ausgezeichnet

Kelly ist erfolgreiche Anwältin und kämpft für jeden ihrer Mandanten. Diesmal ist es Dr. Benedict, berühmter Wissenschaftler, der der Vergewaltigung angeklagt wird. Kelly gewinnt den Fall, muss aber danach schmerzhaft erfahren, dass ihr Mandant kein Unschuldslamm ist. Und sie beschließt sich zu rächen - komme was wolle. Denn schließlich ist sie Kelly McCann und die verliert nie - oder?

Das Thema ist unglaublich interessant. Viele Bücher enden nach einem Urteilsspruch, dieses beginnt dann erst. Man begleitet Kelly zwar auch in Rückblicken durch den Prozess gegen Dr. Benedict, das Hauptaugenmerk liegt aber in der Gegenwart. Und diese ist durch den rasanten Schreibstil so spannend, dass man nur so durch die Seiten fliegt.
Kelly ist unglaublich tough, aber auch Mutter zweier Kinder, die neben ihrem herausfordernden Job den Familien-Alltag zu meistern hat.

Ich möchte gar nicht zu viel verraten, deswegen nur so viel: das Buch hält weitaus mehr bereit als man vermuten würde. Es hat mich wahnsinnig gut unterhalten, strotzt nur so vor Spannung und unvorhergesehenen Wendungen.
Von mir ein großes Lob und eine absolute Empfehlung für alle, die kein Problem mit dem Lesen über die „#metoo“-Thematik haben.

Bewertung vom 16.12.2024
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Für die Erzieherin Becca ist Silvester seit einiger Zeit immer gleich: sie verbringt den Tag mit ihrem besten Freund Nils und landet über den Jahreswechsel mit ihm im Bett. Doch dieses Jahr, am 10. Jubiläum, hat sie einen anderen Plan: Nils endlich ihre wahren Gefühle gestehen. Aber alles kommt anders, als Nils mit seiner Verlobten aufkreuzt, die er nie zuvor erwähnt hat, und dann noch Raphael, der unausstehliche Onkel eines ihrer Kita-Kinder auf der Matte steht und anbietet ihre Fake-Beziehung zu spielen. Bald knistert es gewaltig und das nicht nur wegen des Feuerwerks.

Die Geschichte ist grundsätzlich nichts neues: eine gespielte Beziehung aus der bald echte Gefühle entstehen. Trotzdem hat mich hier die Umsetzung komplett überzeugt.
Becca ist eine unglaublich sympathische Protagonistin. Ich mochte ihre Art, den Humor der Konversationen, das Thema Arbeit in der Kita und die Beziehung zu ihrem Zwillingsbruder und seinem Partner. Aber auch die „problematischeren“ Themen wie verlorene Freundschaft oder Abhängigkeit von einem anderen Menschen wurden von der Autorin gut umgesetzt. Sie hat die perfekte Mischung aus leichtem, lockeren Liebesroman und ersteren Aspekten hinbekommen.
Raphael ist von Anfang an ein spannender Charakter. Auch wenn Becca ihn nicht leiden kann, mochte ich ihn direkt. Auch er strotzt nur so vor Humor und Eloquenz. Und natürlich Sexappeal ;-)

Die wachsende Anziehung der beiden ist Kyra Groh perfekt gelungen. Es wirkte niemals übereilt oder zu weit hergeholt. Ich habe mit Spannung verfolgt, wie die beiden sich näher kommen.

Unbedingt erwähnen möchte ich noch das grandiose Vorwort der Autorin. Danke an dieser Stelle!

Ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne Liebesromane mit tollen Protagonist*Innen liest und auch für das ein oder andere ernstere Thema offen ist.
Für mich ein ganz klares Highlight.

Bewertung vom 06.12.2024
Disney - Malen nach Zahlen: Classics

Disney - Malen nach Zahlen: Classics


ausgezeichnet

Ich bin sowohl ein Malen nach Zahlen-Fan, als auch total disneybegeistert. Deshalb war mir direkt klar, dass ich dieses Buch haben muss! Und ich wurde nicht enttäuscht.

Dieses toll gearbeitete Buch enthält 100 Motive, wobei sowohl die bekannten Klassiker, als auch Filme aus den 2000ern dabei sind. Von „Arielle“ über „Ein Königreich für ein Lama“ bis hin zu „Monster AG“ oder „Küss den Frosch“ ist für quasi jeden was dabei.
Am Ende des Buches gibt es eine Übersicht, welches Motiv sich auf welcher Seite verbirgt - falls man sich nicht überraschen lassen möchte. Toll finde ich auch, dass vermerkt ist, aus welchem Film das Motiv ist und in welchem Jahr er veröffentlicht wurde.

Die Bilder sind wunderschön ausgesucht und gewohnt farbenfroh.
Unter jedem Bild gibt es eine Farbskala, die verrät, welche Zahl welchen Farbton bekommen soll.

Wichtig zu erwähnen wäre, dass man innerhalb einer Farbfamilie manchmal sehr ähnliche Töne benötigt. Meine Buntstiftsammlung hat dafür nicht ausgereicht, weil Grün- oder Blautöne gefehlt haben. Aber auch wenn man diese durch ähnliche Farben ersetzt, wird das Ergebnis wunderschön. Jemand dem das wichtig ist sich an die Vorgaben zu halten, müsste ggf. nochmal nachrüsten.

Ich würde das Buch für jeden Disneyliebhaber empfehlen, der gerne malt - allerdings nicht für Kinder. Die Felder sind oft recht klein. Man muss sich schon konzentrieren, um nicht überzumalen und sitzt eine Weile an einem Bild. Dafür hat man aber länger was vom Buch :-)

Auch als Weihnachtsgeschenk eine tolle Idee!

Bewertung vom 30.11.2024
Die Frau des Serienkillers
Hunter, Alice

Die Frau des Serienkillers


sehr gut

Beth lebt das perfekte Leben: glückliches Leben mit ihrem Mann Tom, eine süße Tochter, ein eigenes Café und ein schönes Haus. Doch die Idylle trügt. Plötzlich wird Tom wegen Mordes verhaftet und die Einwohner des kleinen Dorfes sind sich sicher: Beth muss davon gewusst haben.

Die Geschichte wird überwiegend aus Beth‘ Perspektive erzählt, es gibt aber auch einzelne Kapitel aus Toms Sicht. Das macht das Ganze unglaublich spannend. Beth ist zwar von Toms Unschuld überzeugt, hegt aber nach und nach kleine Zweifel, die natürlich auch vor dem Leser keinen Halt machen.
Ich mochte Beth als Charakter. Sie hat ihre Ecken und Kanten, kümmert sich aber wundervoll um ihre kleine Tochter Poppy und versucht das Drama bestmöglich von ihr fernzuhalten.
Tom ist kein Sympathieträger - das ist aber sicher so gewollt. Ich mochte die Rückblicke, die dem Leser nach und nach Einblicke in seine vorherigen Beziehungen geben.
Die Spannung war durchgehend vorhanden. Trotzdem hätte es für mich einzelne Passagen über Beth‘ Gedankengänge nicht gebraucht. Hier wiederholt sich manches, das hätte man meiner Meinung nach besser machen können.

Die Auflösung fand ich sehr gelungen. Damit habe ich so nicht gerechnet.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, die Folgebände werde ich mir auf jeden Fall angucken! Für Thrillerfans, die gerne auf blutige Passagen verzichten möchten, ist das Buch eine gute Wahl.

Bewertung vom 17.11.2024
In a Holidaze - Ihr Weihnachtswunsch führt zu Gefühlschaos unterm Mistelzweig
Lauren, Christina

In a Holidaze - Ihr Weihnachtswunsch führt zu Gefühlschaos unterm Mistelzweig


gut

Die Geschichte dreht sich um Maelyn, die jedes Jahr Weihnachten mit ihrer Familie und engen Freunden in einer Hütte in Utah verbringt. Doch dieses Jahr gerät alles durcheinander, als sie das Universum um Hilfe bittet und sich plötzlich mitten in einer Zeitschleife wiederfindet. Jedes Mal, wenn etwas schiefgeht, wird sie zu Beginn der Feiertage zurückgeworfen, was ihr die Gelegenheit gibt, ihre Entscheidungen zu überdenken und den vermeidlich "richtigen" Weg für ihre Zukunft zu finden.

Der Roman bemüht sich, die klassische Romantik mit einem Hauch von Magie und übernatürlichem Chaos zu verbinden. Leider wirkt die Zeitschleifen-Idee schnell ermüdend, da sie die Handlung nur mühsam voran bringt. Obwohl die Ausgangsidee durchaus Potenzial hat, fand ich die Geschichte besonders im ersten Drittel unfassbar langatmig. Dadurch kam die toll aufgebaute Weihnachtsstimmung immer wieder abhanden. Schade!

Mit Maelyn hatte ich meine Schwierigkeiten. Ihre Familie fand ich unglaublich entzückend, sie hingegen ziemlich anstrengend. Ihre Unsicherheiten und die häufig unentschlossenen Handlungen wirkten oft mehr nervig als nachvollziehbar. Das übernatürliche Element der Zeitschleife war im Vergleich zur sonst bodenständigen Geschichte irgendwie fehl am Platz. Ich verstehe zwar den Grundgedanken, hätte mir aber eher eine klassische Liebesgeschichte gewünscht statt dieser merkwürdigen Mischung aus tollem Weihnachtszauber und surrealen, übernatürlichen Wendungen.

Positiv hervorheben möchte ich den Charakter Benny und die warmherzige Atmosphäre, die die Autorinnen absolut gekonnt herüberbringen.
Außerdem hat das Ende mein Herz erwärmt. Solche Momente hätte ich mir einfach mehr im Verlauf des Buches gewünscht.

Leider war der Roman aufgrund der Zeitschleifendynamik nicht das, was ich mir erhofft hatte. An dieser Stelle hätte mir eine klassische romantische Weihnachtsgeschichte besser gefallen

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2024
The Freedom Clause
Sloane, Hannah

The Freedom Clause


sehr gut

Daphne und Dominic sind seit der Uni ein Paar und inzwischen drei Jahre verheiratet. Unter dem Einfluss vom „Neujahrskater“ schlägt Dominic vor ihre Ehe zu öffnen. Aber nur für einen Tag im Jahr und das für fünf Jahre. Daphne ist schockiert, lässt sich aber doch überreden. Die beiden vereinbaren verbindliche Regeln und gehen das „Projekt“ an.

Wir begleiten die beiden über die vereinbarten 5 Jahre und bekommen die Situation aus beiden Perspektiven erzählt. Das hat mir gut gefallen. Ebenso wie die Entwicklung von Daphne. Ich konnte ihr Verhalten oft, wenn auch nicht immer, nachvollziehen. Dominic hingegen war mir gänzlich unsympathisch. Sein Charakter war langweilig, seine Aussagen und Taten haben mich oft mit den Augen rollen lassen. Sobald sich Daphne weiterentwickelt, versucht er das zu boykottieren. Er war mir oft zu stereotypisch.

Süß fand ich auch die Rezepte, die Daphne auf ihrem Blog postet.

Die Autorin schafft es immer wieder Gedankengänge aufzugreifen, die mich haben nachdenken lassen. Ich habe sogar mit meinem Mann darüber diskutiert - und das obwohl ihn sonst nur mäßig interessiert, worum es in den Büchern, die ich lese, geht ;-)

Es geht um so viel mehr als um das Thema „offene Ehe“. Kinderwunsch, Familienkonflikte, Freundschaften, Vorrat, Selbstfindung, Zukunftsängste und noch so viel mehr.

Fast wäre das Buch ein Highlight geworden. Viel hätte nicht mehr gefehlt. Aber leider liegt es überwiegend an Dominic…

Danke an die Autorin für dieses wirklich gelungene Buch und das äußerst aussagekräftige Nachwort!

Bewertung vom 31.10.2024
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


gut

Enyas Leben gerät aus den Fugen, als sie in einer gewittrigen Nacht einen verletzten Jungen am Straßenrand versorgt. Als Ärztin weiß sie, was sie tut, trotzdem lässt sie dieses Ereignis nicht los. Geplagt von Panikattacken, Ängsten und dem Gefühl ihr Leben ändern zu müssen, verlässt sie ihre Familie und fängt in einem irischen Dorf als Ärztin an.
Doch schon bald merkt sie, dass man vor manchen Dingen nicht fliehen kann.

Die Grundstory des Buches hat mich unheimlich angesprochen. Leider war die Umsetzung nicht so, wie ich es erwartet oder erhofft hatte. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi, die vordergründige Stimmung ist melancholisch und düster. Wer mit solchen Gefühlen aktuell nicht umgehen kann, sollte sich das Buch nicht zur Hand nehmen.

Enya als Person blieb mir leider bis zum Schluss fremd. Ihr Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen. Ihre teilweise wahnhaften Gedanken waren wirr und für mich als Leserin schwer zu durchblicken. Als Ärztin müsste ihr eigentlich klar sein, in welcher gesundheitlichen Situation sie sich befindet, trotzdem verschließt sie mehrfach die Augen und verhält nicht nach dem Motto „wenn ich so tue, als wäre nichts, dann ist auch nichts“.
Ich hätte mir so viel mehr über die Beziehungen zu ihren Mitmenschen gewünscht: ihrem Sohn Finn, ihrer Schwester Flora. Manches wurde angeschnitten, aber der Tiefgang fehlte mir.

Positiv erwähnen möchte ich Margaret. Der Charakter hat mir unglaublich gefallen. Die Dialoge, die sie mit Enya führt, haben die Story etwas aufgelockert und hätten für mein Empfinden mehr Raum einnehmen können.

Vollkommen überrascht hat mich das Ende. Dafür, dass sich die Story so dermaßen in die Länge zieht, fand ich den Schluss dann viel zu kurz und wenig beachtet.

Leider waren meine Erwartungen zu hoch. Und auch die Einstufung als „Liebesroman“ kann ich nicht nachvollziehen.