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Lesezauber

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2025
Allein gegen die Lüge (MP3-Download)
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge (MP3-Download)


gut

Eher Familiendrama, statt spannender Thriller

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich total angesprochen. Es klang nach einem wirklich spannenden und gefährlichen Thriller.

Und der Start ist auch sehr mitreißend. Man erfährt zusammen mit Protagonist Matt, dass seine komplette Familie bei einem Urlaub in Mexiko ums Leben gekommen ist. Eine wahnsinnige Tragödie, die mich berührt hat. Dazu kommt natürlich auch noch, dass Matts anderer Bruder im Gefängnis sitzt, da er vor sieben Jahren seine Freundin ermordet haben soll.

Die emotionale Seite dieser Geschichte hat mich wirklich sehr berührt und fand ich auch sehr stark. Ebenso die Tatsache, dass die Familie durch die Verurteilung von Danny total erschüttert wurde und sich das weitere Leben einiger Familienmitglieder eigentlich nur noch darum gedreht hat, Dannys Unschuld zu beweisen.

Und auch die moralische Frage dahinter, ob es in Ordnung ist, Verdächtige so unter Druck zu setzten, dass sie evtl. falsche Geständnisse abliefern und somit unschuldig verurteilt werden, während die wahren Täter auf freiem Fuß bleiben, hat mich immer wieder beschäftigt.

Jedoch war mir das alles zu wenig Thriller. Die Erzählart an sich, ist im Grunde nicht schlecht, jedoch fand ich es manchmal etwas zu kleinteilig und zu langatmig, für das Genre, dass es sein sollte.

Denn, neben den Haupthandlungssträngen aus der Gegenwart, die sich mit Matt und FBI-Agentin Keller beschäftigen, gibt es auch noch einige Rückblicke aus der Vergangenheit der unterschiedlichsten Familienmitglieder. Solche mag ich zwar prinzipiell ganz gerne, aber hier waren es insgesamt doch viele und vor allem auch ein paar, die die Handlung erstmal nicht wirklich weitergebracht haben. Nichtsdestotrotz, verdeutlichen diese Rückblenden im Gesamten auch Hintergründe und Zusammenhänge, die sich aber erst nach und nach gänzlich erschließen.

Was ich hingegen gar nicht gebraucht hätte, waren die Ausschnitte aus der True-Crime-Doku, die ich irgendwie nur störend fand, auch weil da jede Szene usw. genau beschrieben wurde, also auch mit Setting usw..

Insgesamt ist mir die Geschichte einfach viel zu oft vor sich hingeplätschert. Handfeste Spannung kam selten auf und auch wenn es prinzipiell stimmt, dass Matt bei seinen Recherchen in Gefahr gerät, ist diese doch deutlich geringer, als man das nach dem Lesen des Klappentextes vermuten könnte.

An sich lag der Fokus eher auf dem Familiendrama. Und auch, wenn es einige falsche Fährten gibt, habe ich schon recht schnell durchschaut, wer am Ende wirklich hinter allem steckt. Trotzdem fand ich das Ende recht versöhnlich und zufriedenstellend.

Gelesen wird die Geschichte von Oliver Brod, Vera Teltz und Steffen Groth, wobei ich aber eigentlich nur einen Sprecher im Kopf behalten habe, der den Großteil vertont hat. Die anderen beiden kommen eigentlich nur bei den unnötigen Ausschnitten aus der Doku zu Wort. Dabei wurde prinzipiell aber ganz gut gelesen und es gab einige Stimmvariationen.

Fazit:
Die Kurzbeschreibung hat mich wirklich angesprochen, jedoch konnte mich die Geschichte selbst nicht vollständig überzeugen. Sie ist zwar unterhaltsam, mit einigen Wendungen und falschen Fährten versehen und zeigt durchaus auch eine große emotionale Seite, aber für mich war es einfach kein Thriller. Meist ist alles vor sich hingeplätschert und wirkliche, handfeste Spannung kam viel selten auf - und das, obwohl das schon die gekürzte Version ist. Deshalb war es für mich eher ein recht unterhaltsames Familiendrama, das ich mit guten 3 Sternen bewerte.

Bewertung vom 08.03.2025
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente. Teil 2: Das Zeichen der Fünf
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente. Teil 2: Das Zeichen der Fünf


sehr gut

Meinung:
Den Auftakt fand ich ja wirklich grandios, weshalb ich mich sehr auf diese Fortsetzung und ein Wiedersehen mit den besonderen Charakteren gefreut habe. Erneut haben Arthur und seine Freunde einen kniffligen Fall zu lösen und müssen dafür viele Indizien sammeln, Überlegungen anstellen und sich auch auf Übernatürliches einlassen.

Die Ausgangslage fand ich erneut sehr spannend, jedoch gibt es in diesem Band auch etwas Misstrauen zwischen den Freunden. Dies ist zwar eine glaubhafte und wichtige Entwicklung für die Figuren und den Plot an sich, ich fand aber schon, dass dieses Misstrauen manchmal etwas zu Lasten der tollen Atmosphäre ging, die ich im ersten Teil so gern mochte.

Außerdem erfährt man in diesem Teil leider fast gar nichts vom Unterricht und dem Schuljahr an sich und auch die Nebencharaktere sind sehr kurz gekommen, was ich etwas schade fand. Irgendwie fand ich das Verhältnis von allgemeinem Alltag und Fallanalyse im ersten Teil etwas stimmiger.

Nichtsdestotrotz habe ich mich wieder super unterhalten gefühlt. Ich mag die Freundschaft dieser unterschiedlichen Figuren total gerne und auch die neu ausgelegten Parallelen zu den bekannten und weniger bekannten Figuren aus den Originalromanen von Arthur Conan Doyle, finde ich einfach super. Modern und gleichzeitig doch noch erkennbar.

Der Fall hat mir auch gut gefallen. Er ist nicht sofort durchschaubar und hat doch auch ein paar Überraschungen zu bieten, auch wenn das große Thema etwas dem vom Vorgänger ähnelt, bzw. darauf aufbaut.

Aber, dass dies noch nicht vom Tisch ist, merkt man auch am Ende, der nochmal eine interessante Entwicklung für den nächsten Teil dieser Reihe andeutet.

Gut gefallen hat mir auch, dass es am Ende der Geschichte noch eine interessante Kurzzusammenfassung über das Leben des echten Arthur Conan Doyle gab.

Sprecher Johann von Bülow hat wieder super zur Geschichte gepasst. Er liest wirklich sehr lebendig und verleiht den unterschiedlichen Figuren viel Authentizität und Persönlichkeit.

Fazit:
Eine gute Fortsetzung, die erneut zu unterhalten weiß, auch wenn ich sie insgesamt nicht ganz so stark fand, wie den grandiosen Auftakt. Der Fall ist wieder spannend, jedoch kommen Schulalltag und Nebencharaktere etwas zu kurz. Ich fand es auch schade, dass die Stimmung ab und an etwas sehr vom Misstrauen der Freunde untereinander geprägt war, auch wenn diese Entwicklung an sich glaubhaft und wichtig war. Ich vergebe gute 4 Sterne und freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Reihe, der wohl leider auch der Abschluss sein wird.

Bewertung vom 06.03.2025
Das Muster des Bösen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.5 (MP3-Download)
Strobel, Arno

Das Muster des Bösen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.5 (MP3-Download)


sehr gut

Der beste Teil der Reihe, aber das Ende ist total lieblos...

Meinung:
Auch wenn ich bei den letzten Teilen dieser Reihe doch auch immer ein paar Kritikpunkte hatte, habe ich mich gut unterhalten gefühlt und war auch auf den neuen Teil gespannt.

Und ich muss sagen, dass ich diesen bisher echt am besten fand. Schon allein auch von der Ausgangslage her. Max und Marvin sind kurz vor der Eröffnung ihrer Privatdetektei, Max ist endlich nicht mehr so von Selbstzweifeln geplagt und mit Jana an seiner Seite glücklich. Und durch Horsts Beförderung gibt es auch keine unsinnigen Stolpersteine mehr von Eslem Keskin.

Ich finde die Kombi aus Max und Marvin wirklich erfrischend, da Marvin einfach immer einen humorvollen, und/oder schlagfertigen Spruch auf den Lippen hat und ich ihn mir einfach super gut vorstellen kann und er die eher klassische Art von Max einfach gut ergänzt.

Aber auch das Grundthema fand extrem spannend. Eine Internetseite, auf der Richter angeprangert werden, die zu lasche Urteile verteilen, weshalb es dann zur Selbstjustiz kommt. Ein wirklich interessantes Grundthema, das auch moralische Fragen aufwirft.

Prinzipiell fand ich den Plot dieses Mal echt ausgeklügelt und wendungsreich. Es gibt viele falsche Fährten, die ich alle für möglich gehalten hätte und mir selbst sogar noch einige mehr erdacht habe. Und es gibt auch wieder abschreckende Kapitel aus der Sicht des Täters, die ich sehr vertiefend fand. Insgesamt ist das Spannungslevel immer weiter gestiegen und hat auch in einem eigentlich sehr mitreißenden Showdown geendet, der dann aber leider total schnell abgefallen ist und die Geschichte einfach etwas lieblos beendet hat.

Das hat mich echt enttäuscht, da vieles vorher wirklich gut aufgebaut und am Ende dann einfach so abrupt und schnell abgehandelt wurde. Die Gründe dafür kann ich nicht nachvollziehen, denn wenn man da noch etwas mehr auf die Hintergründe eingegangen wäre, wäre alles viel stimmiger gewesen.

Erneut wird es für eine Person in Max Umfeld gefährlich, was ja einfach schon dazu gehört, aber da der Fokus nicht so sehr darauf lag, hat es mich dieses Mal nicht so gestört, wie die Tatsache, dass das Ende so lieblos bleibt.

Sprecher Dietmar Wunder hat wieder einen guten Job gemacht. Ich mag seine Stimme und seine Vorlesesart sehr gerne und er passt für mich auch einfach sehr gut zu Max, Horst und Marvin.

Fazit:
Der beste Teil der Reihe, mit einem spannenden Grundthema, das auch moralische Fragen aufwirft. Außerdem ist die Ausgangslage stimmig und die tollen Figuren ergänzen sich gut. Gleichzeitig ist der Plot sehr ausgeklügelt und wendungsreich und auch die Spannung steigt stetig. Nur das Ende passt leider gar nicht dazu. Nach einem, im Kern, guten Showdown, kommt das Ende total abrupt und offene Fäden werden nur noch oberflächlich verknüpft. Schade, das hat den guten Gesamteindruck leider geschmälert. Denn, somit kann ich „nur“ gute 4 Sterne, statt der eigentlich verdienten vollen 5 vergeben.

Bewertung vom 22.02.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


ausgezeichnet

Spannend, kurzweilig und wendungsreich

Meinung:
Ich muss ehrlich zugeben, dass vor allem die vielen positiven Rezensionen meine Neugier auf „Die Villa“ geweckt haben, aber auch das Cover finde ich mit seinen kräftigen Farben wirklich sehr ansprechend und auch der Klappentext klingt interessant.

Den Start ins Buch fand ich soweit ganz gut und das spanische Setting gut beschrieben. Die Geschichte ist von Beginn an interessant und mit Spannungen versehen, da Protagonistin Dani die anderen „Freundinnen“ mit falschen Versprechungen zurück nach Mabella, an den Ort des Geschehens, lockt. Nicht die feine Art, aber doch auch irgendwie verständlich, dass Dani mit den Erinnerungslücken zu Kämpfen hat und diese schließen möchte. Einzig über den ungewöhnlichen und etwas sperrigen Namen Aoife bin ich zu Beginn ständig gestolpert. Da hat es mir wirklich geholfen, den Namen mal zu googlen.

An sich wird von Anfang an klar, dass sich die Figuren nicht ganz grün sind und alle auch Geheimnisse haben. Diese werden nach und nach aufgedeckt, da es zwischen der aktuellen Handlung, auch immer wieder Rückblenden von damals gibt, und das auch von allen Charakteren, sodass man mit der Zeit ein durchaus stimmiges Gesamtbild bekommt.

Natürlich gibt es auch einige Zickereien und wirklich unschönen Aktionen, weshalb mir die Figuren kaum sympathisch waren. Dennoch habe ich ihre Geschichte gerne verfolgt und konnte am Ende, vor allem zu Dani, einen verständnisvollen Bezug aufbauen.

Der Plot ist wirklich extrem spannend, da sich von Anfang an viele Möglichkeiten ergeben, was sich damals zugetragen haben könnte und die Figuren wirklich fast alle Dreck am Stecken haben. Ich mochte die Wendungen und fand die Auflösung auch wirklich unerwartet und doch schockierend.

Den Schreibstil von Jess Ryder fand ich wirklich gut. Immer mitreißend, sehr anschaulich und die Seiten sind nur so dahin geflogen.

Fazit:
Ein wirklich spannender Pychothriller, der mir gut gefallen hat. Er war sehr kurzweilig, der Plot mit viel Tiefe und einigen Wendungen versehen und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Einzig die Charaktere leisten sich einige unschöne Aktionen, weshalb es mit der Zeit immer weniger Sympathien gab, aber das passt ja auch zu einem Thriller mit Geheimnissen und Intrigen. Und dennoch hat des die Autorin am Ende geschafft, dass ich mit der Auflösung sehr zufrieden war und auch mit Protagonistin Dani mitfühlen konnte. Somit vergebe ich gerne die vollen 5 Sterne.

Bewertung vom 30.12.2024
Die Insel der Angst
Griffin, Martin

Die Insel der Angst


gut

Nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber in der zweiten Hälfte besser und am Ende mit einigen guten Twists

Meinung:
Da ich „Zwei Fremde“ vom Autor irgendwie besonders fand, hat auch sein neues Werk mein Interesse geweckt. Vor allem, weil ich das Cover sehr ansprechend finde und auch der Klappentext spannend klingt. Den endgültigen Ausschlag zum Lesen, hat der richtig geniale Prolog gegeben. Selten hab ich so einen spannenden und mitreißenden Prolog gelesen, der einen auch noch direkt anspricht und einfach viele Fragezeichen hinterlässt.

Jedoch konnte die Geschichte selbst damit leider nicht wirklich mithalten. Die erste Hälfte fand ich ziemlich zäh und leider wenig spannend.

Protagonistin Tess hat eine schwierige Zeit durchgemacht. Sie hat einen ausgezeichneten Dokumentarfilm veröffentlicht, aber danach kam der große Absturz. Ihre Kollegin ist dabei ums Leben gekommen und die Ermittlungen werden jetzt wieder neu aufgerollt, was sie sehr belastet. Was damals genau passiert ist, erfährt man erst nach und nach, eingeschoben in die Haupthandlung, die sich auf der verlassenden Insel Navigaceo abspielt.

Auf der Insel sollen eigentlich Robben markiert und dargestellt werden, weshalb die Insel für Tiere und Natur menschenfrei bleiben soll, aber im Buch selbst liest man sehr wenig davon. Es geht eher darum, dass Tess schnell auf die Leiche trifft, ihren Mitreisenden misstraut und schnell verschiedenste Theorien aufstellt, die anfangs für mich doch auch etwas aus der Luft gegriffen waren. Vielleicht liegt dies einfach an ihrer Vergangenheit und ihrer Neigung, Sachen aufdecken zu wollen, aber wirklich gut dargestellt wurde es für mich nicht.

An sich gab es für mich auch zu wenig handfestes von den Charakteren und ihren wahren Beweggründen, weshalb sie mir alle ziemlich fern geblieben sind, auch Tess selbst.

In der zweiten Hälfte wurde es definitiv besser, die beklemmende Atmosphäre der einsamen Insel kam dann manchmal bei mir an, aber leider auch nicht durchgehend. Irgendwie wurde es dann schnell etwas wild und auch wenn ich die Auflösung unerwartet, im Kern stimmig und durchaus mit einigen guten Twists versehen fand, wäre vielleicht doch auch noch ein bisschen mehr möglich gewesen, vor allem, weil eine Person nicht gefunden wird und man damit nicht weiß, ob Tess in Zukunft sicher ist.

Und auch beim Geheimnis um Gretchen hatte ich irgendwie noch etwas mehr erwartet, als am Ende kam.

Dennoch kam am Ende noch ein recht zufriedengestelltes Gefühl auf, da ich die Wendungen, Erklärungen und Twists doch irgendwie gut fand.

Den Schreibstil fand ich prinzipiell in Ordnung, jedoch hatte ich das Gefühl, dass die vom Autor beabsichtige Stimmung und Emotion nicht immer so bei mir ankam, wie gewollt.

Fazit:
Ein Thriller, der leider nicht ganz das geboten hat, was der Klappentext und der geniale Prolog versprochen haben. Die erste Hälfte fand ich sehr zäh und eher langweilig, in der zweiten wurde es definitiv besser, die unheimliche Atmosphäre kam eher an und es gab wirklich einige gute Wendungen und Twists, die ich so nicht erwartet hätte, weshalb am Ende auch ein relativ zufriedenes Gefühl bleibt. Aber trotzdem wäre in allen Bereichen auch noch mehr möglich gewesen und die schwache erste Hälfte darf man wirklich auch nicht vergessen, weshalb es am Ende nur für solide 3 Sterne reicht.

Bewertung vom 26.11.2024
Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsam und wendungsreich

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sofort gepackt, denn nicht nur, dass ich solche Jagdspiele immer wieder schockierend und erschreckend finde. Ich fand auch den Gedanken total faszinierend, dass es nun eine Adelige selbst trifft und sie gezwungen ist, die Seiten zu wechseln. Und dazu kommt dann noch der Aspekt, dass ihr Jäger, ihre große Liebe ist. Gleichzeitig finde ich auch das Magiesystem in dieser fiktiven Welt sehr interessant.

Denn, jede Fürstenfamilie hat ihre eigene Farbe und damit ihre eigene Magie. Alle können Menschen „zeichnen“ und sie damit unterwerfen, aber jede Familie hat ihren eigenen Fokus. So beherrscht eine Familie eher den Körper, andere die Erinnerungen und wieder andere den Tod. Sehr spannend, jedoch bleiben die Hintergründe dazu noch etwas im dunkeln. Denn es wird nicht wirklich genauer darauf eingegangen, wie dies möglich ist, oder wie sich die Unterschiede so wirklich zeigen. Dazu hätte ich gern noch etwas mehr erfahren, aber auch so ist es glaubhaft, dass die Bürgerlichen keine Lust darauf haben, Diener der Adeligen zu werden und sich selbst aufzugeben.

Den Aufbau der Geschichte fand ich gut gelungen. Zunächst lernt man Protagonistin Lia in ihrem normalen Leben kennen. Erst als Kind, wo sie fast ihre Cousine unerlaubt gezeichnet hätte und dann als Jugendliche, kurz vor ihren eigenen Spielen. Es wird deutlich in welchem Prunk die Adeligen leben und auch wenn es nur einen kurzen Einblick gibt, verdeutlicht dieser doch auch krass die privilegierte Stellung der Adeligen.

Als die Auslosung dann so extrem schief geht, ging es mir etwas zu schnell damit, wie leicht sich alle damit abfinden, dass Lia nun eine Gejagte ist. Es wird oft auf die Prinzipien der Fürstentümer verwiesen, die besagen, dass das Los Gesetz ist, aber trotzdem hätte ich mehr Widerstand und vor allem auch mehr Suche nach einem Schuldigen erwartet. Dennoch fand ich gut, dass sich mit der Zeit alles auflöst und ich diese Auflösung so auch nicht erwartet hatte. Und dies trifft auf mehrere Entwicklungen in der Handlung zu, weshalb ich davon wirklich gut unterhalten wurde.

Auch wenn der Großteil der Handlung sich eher damit beschäftigt, zu verdeutlichen, wie hart und ungerecht die Spiele für die Bürgerlichen wirklich sind und wie sehr Lia dies am eigenen Leib erfahren muss. Sie entwickelt sich auf jeden Fall glaubhaft weiter und auch wenn es manchmal schon etwas viel Mitleid und Selbsthass war, konnte ich ihre inneren Konflikte wirklich gut nachvollziehen und habe sie gerne als Protagonistin begleitet.

Natürlich gibt es auch wieder eine Liebesgeschichte, jedoch fand ich es angenehm, dass der Fokus darauf kleiner war, als erwartet. Auch Freundschaft spielt eine große Rolle, was ich persönlich ja immer lieber lese. Und auch die Umgebungsbeschreibungen auf der Insel fand ich wirklich fantasievoll und besonders.

Die Auseinandersetzung am Ende zwar zum Teil erwartbar, zum Teil endet sie mit einem gemeinen Cliffhanger und ich bin echt gespannt, wie es weitergeht.

Fazit:
Dieser Auftakt hat mich wirklich gut unterhalten. Es gibt nicht nur eine spannende Ausgangslage, sondern es gibt einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte und die mich richtig mitgerissen haben. Auch wenn das Magiesystem und durch den Fokus auf die Insel, auch das normale Leben in den Fürstentümern etwas kurz kommt, fand ich es für einen Auftakt erstmal ausreichend und mochte Protagonistin Lia und ihre Entwicklung echt gerne und ich bin nicht nur wegen des gemeinen Cliffhangers gespannt, was der zweite Teil noch so zu bieten hat. Ich vergebe gerne die vollen 5 Sterne.

Bewertung vom 24.11.2024
Das Kalendermädchen
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


sehr gut

Wieder ein interessanter Thriller!

Meinung:
Wie bei jedem neuen Thriller von Fitzek war meine Neugier wieder groß. Vor allem, weil ich auch das Cover der Sonderausgabe total genial finde. Ein Cover, dass man feucht abwischen kann, und welches erst dann den Blick auf das wahre Cover freigibt und mit der Zeit dann auch wieder „vereist“, habe ich so noch nicht gesehen.

Die Kurzbeschreibung hat mich auch angesprochen und klang gleich wieder sehr mysteriös. Was auch den Start in die Geschichte widerspiegelt. Es gibt von Anfang an verschiedene Zeitebenen und Sprünge zwischen den Perspektiven, weshalb ich doch etwas gebraucht habe, um mich zu orientieren.

Zum einen haben wir Protagonistin Olivia, die versucht, die wahre Mutter ihrer Adoptivtochter Alma zu finden. Ich habe zwar verstanden, weshalb sie jeden Strohhalm ergreifen möchte, um das Leben ihrer Tochter zu retten, fand es aber schon etwas viel, was sie dafür auf sich nimmt.

Dann gibt es noch Valentina, deren Geschichte gleich auf zwei Ebenen erzählt wird. Zum einen erleben wir sie in einem kleinen, abgeschiedenen Häuschen in Bayern, in dem auch die Tradition des lebendigen Adventskalenders herrscht. Diese war mir auf jeden Fall neu und diese Zeitebene fand ich sehr interessant dargestellt. Gleichzeitig gibt es noch Einblicke in Valentinas schreckliche Vergangenheit, in der sie als Kind einen Adventskalender aus Folter und Unterdrückung durchleben musste.

Gut fand ich, dass diese Folter zwar durchaus verdeutlicht, jedoch nicht so ausführlich beschrieben wurde, dass man dies alles hautnah miterlebt hätte, so wie z. B. bei Der Heimweg, der mir da deutlich zu detailliert war.

An sich ist die Handlung lange Zeit etwas wirr und ich wusste im ersten Drittel so gar nicht, wo die Reise hingeht. Dafür ergeben sich dann aber wieder viele unerwartete Wendungen und auch einige Schockmomente, die wieder alles über den Haufen werfen. Durchgängig ans Buch gefesselt, war ich dieses Mal aber nicht so sehr, wie bei manch anderen Werken vom Autor, aber insgesamt fand ich das Spannungslevel durchaus in Ordnung.

Außerdem fand ich die Auflösung in vielen Punkten eigentlich ganz gut und auch mal nicht ganz so extrem abgedreht, wie bei den letzten Büchern des Autors. Klar, gab es wieder einige Szenen, die ich sehr übertrieben fand, aber insgesamt hat das meiste doch irgendwie Sinn ergeben. Und ich fand es schön, dass es am Ende sogar eine Art kleines Happy End gibt.

Auch das Nachwort des Autors ist wieder besonders und lesenswert.

Fazit:
Wieder ein interessanter Thriller von Sebastian Fitzek. Schon allein das Cover der Sonderausgabe ist besonders, aber auch die Handlung ist wieder recht typisch für den Autor. Es gibt verschiedene Zeitebenen, anfangs etwas Verwirrung, mit der Zeit aber immer mehr Antworten, unerwartete Wendungen und durchaus einige Schockmomente, die dieses Mal aber nicht so total in die Tiefe gehen. Jedoch fand ich das Ende, trotz krasser Wendungen, recht zufriedenstellend und etwas weniger abgedreht, als bei manch anderen Werken und fand auch das kleine Happy End ganz passend. Dafür fand ich das Spannungslevel dieses Mal nur solide und nicht so ultra-hoch wie manchmal sonst. Insgesamt hab ich den Thriller aber wieder gern gelesen und vergebe wieder solide 4 Sterne.

Bewertung vom 09.11.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


weniger gut

Sehr atmosphärisch, aber Spannung kam für mich viel zu selten auf...

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich neugierig gemacht. Es klang nach einer kleinen Schauergeschichte, genau das richtige für diese trübe, dunkle Jahreszeit.

An sich habe ich viel von dem, was im Klappentext beschrieben ist, auch bekommen, wenn auch anders, als ich mir das vorgestellt und gewünscht hätte.

Da ist Protagonistin Opal, die versucht, mit allem, was ihr möglich ist, ihrem Bruder ein besseres Leben zu ermöglichen. Eine Kleinstadt, die sehr verschroben und eingeschworen ist und Charaktere, die sehr speziell, eigenbrötlerisch und negativ gestimmt sind. An sich ist die Stimmung von viel Schwermut geprägt und definitiv sehr atmosphärisch, aber leider hat mir über weiter Strecken einfach Spannung gefehlt.

Hauptsächlich geht es um Opals täglichen Kampf mit den Herausforderungen des Leben, mit ihren Wünschen und Sehnsüchten, die sie nicht zu lässt und ihrer überausgeprägten Sorge ihrem Bruder gegenüber. Die mysteriösen Elemente werden zwar immer wieder angedeutet, aber lange auch einfach so hingenommen und auch wenn es zwar gegen Ende Erklärungen dafür gibt und ich diese auch echt tiefgründig, recht zufriedenstellend und gut erarbeitet fand, war es mir doch insgesamt zu wenig Fokus darauf und der große Wow-Effekt hat einfach gefehlt.

Zum einen liegt es daran, dass ich Opal als Protagonistin etwas schwierig fand. Klar, konnte ich ihre Lage verstehen und hab auch ihren Kampfgeist und ihre direkte Art teilweise bewundert, aber sie ist schon sehr stur und braucht lange, bis sie etwas auftaut. Ihre Entwicklung war gut und glaubhaft dargestellt, aber so wirkliche Sympathien konnte sie nicht wecken. Genauso wenig wie die anderen Figuren.

Gleichzeitig fand ich es etwas blöd, dass mal wieder ein recht großer Fokus auf eine Liebesgeschichte gelegt wurde, die zwar nachvollziehbar gestaltet ist, die ich aber in der Geschichte nicht mit diesem Fokus erwartet und auch nicht gebraucht hätte. Eben lieber mehr von den mystischen, gruseligen Elementen, oder einfach etwas Spannendem.

Und auch das Ende hat mich nicht komplett zufriedengestellt. Selbst wenn die Auflösung gut war, hat es für mich keine überwältigenden Abschlussemotionen hervorgerufen. Es ist irgendwie in dieser schwermütigen Stimmung verblieben und sich damit vielleicht auch selbst treu geblieben, aber mir waren es zu wenig wirklich positiv stimmende Entwicklungen.

Sprecherin Maximiliane Häcke hat für mich gut zu Protagonistin Opal und zur Stimmung gepasst und auch solide gelesen, aber keine besonderen Highlights setzen können.

Fazit:
Ein sehr atmosphärischer Roman, der vor allem die schwermütige Stimmung und die kleinen Lichtblicke darin gut hervorhebt. Jedoch gab es zu wenig von den angedeuteten Schauerelementen und viel zu wenig handfeste Spannung. Gleichzeitig konnten die Charaktere für mich keine großen Sympathien wecken, selbst wenn sich Protagonistin Opal glaubhaft weiterentwickelt. Und auch das Ende hat mich nicht gänzlich zufriedengestellt, selbst wenn ich die Auflösung tiefgründig und gut erarbeitet fand. Jedoch haben mir trotzdem die positiven Abschlussemotionen gefehlt. Dementsprechend kann ich auch nicht mehr als gute 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 05.11.2024
Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1
Lück, Anne

Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1


sehr gut

Gut lesbar und hinterlässt große Neugier auf den Abschlussband

Meinung:
Hier haben mich Cover und Idee angesprochen. Ich finde Artus-Adaptionen sehr spannend und war dementsprechend auch auf diese Neuauslegung sehr neugierig.

Ich bin gut in die Geschichte gestartet, fand den Schreibstil von Beginn an sehr flüssig und angenehm und konnte mich recht gut mit Protagonistin Harper identifizieren.

Sie hat für ihre Familie ihr eigenes Leben etwas auf Eis gelegt und handelt auf eigene Faust, als es neue Informationen zu ihrem Vater gibt, der die Familie vor einigen Jahren verlassen hat.

Somit fand ich den Start wirklich spannend, erst Harpers bisheriges Leben, aber auch die Anziehung zu dem geheimnisvollen Ring und alles, was dies mitbringt. Das System der Wächter und ihre Verbindungen zur Artus-Sage haben mir gefallen und ich fand es auch glaubhaft, wie Harper dort hinein gestolpert ist und versucht, sich dort zurechtzufinden. Ihre Cousine Ada ist dabei wirklich ein Fels in der Brandung und ich fand es gut, dass es da wahre Hilfe und keine Feindschaft gab. Denn, Skepsis und Abneigung muss Harper schon von anderer Seite genug erfahren.

Im Mittelteil hat die Geschichte ihren Fokus etwas verloren gehabt und sich ein bisschen im Kreis gedreht. Da ging es dann eher um alltägliches und die Wächter-Sachen sind etwas in den Hintergrund gerückt. War dank des tollen Schreibstils trotzdem gut lesbar, aber irgendwann habe ich mir schon gedacht, dass ich gerne wieder mehr zur Grundproblematik lesen würde.

Dies ist dann am Ende definitiv der Fall. Da gibt es nochmal einige Entwicklungen, die überraschen, fesseln und schockieren. Ein paar davon habe ich mir schon so gedacht, andere haben mich aber kalt erwischt. Vor allem ging es am Ende dann doch Schlag auf Schlag und ich war etwas damit überfordert, dass plötzlich, vorher kaum in Erscheinung getretene Nebenfiguren eine richtig große Rolle bekommen. Somit gibt es einen gemeinen Cliffhanger und ich bin echt gespannt, wie es weiter geht und hoffe, dass es auch etwas mehr Fokus auf die Magie geben wird. Denn diese ist bisher eher schmückendes Beiwerk gewesen.

Die Liebesgeschichte fand ich sogar mal recht nachvollziehbar aufgebaut, nur dass es dann doch wieder so extrem schnell weitergeht, fand ich zu viel. Aber gut, wenn man das Ende gelesen hat, versteht man auch etwas besser, weshalb es plötzlich schnell gehen musste. Aber das Liebesdreieck, welches immer so leicht mitschwingt, wird bestimmt in Teil 2 nochmal von Bedeutung werden.

Fazit:
Ein gut lesbarer Auftakt in eine neue Artus-Adaption. Die Ideen dazu haben mir gefallen, auch wenn im Mittelteil der Fokus etwas abhanden gekommen ist und die Magie eine größere Rolle hätte spielen können. Aber am Ende geht es Schlag auf Schlag und auch wenn ich mir einige Wendungen bereits denken konnte, haben mich andere doch richtig kalt erwischt und mich etwas überfordert. Der Cliffhanger ist sehr fies und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Somit vergebe ich solide 4 Sterne.

Bewertung vom 24.09.2024
Stalker - Er will dein Leben.
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


sehr gut

Ein wahrer Pageturner, bei dem man kaum pausieren kann.

Meinung:
Die Ausgangslage ist wirklich erschreckend und spannend, da es in den sozialen Medien alle treffen kann. Der eigene Ruf wird angegriffen und dieses Gefühl der Machtlosigkeit wurde wirklich extrem gut vermittelt.

Als die Sache dann immer größere Kreise zieht und viel aus der Vergangenheit von Protagonist Eric aufgedeckt wird, kommen einige wirklich unglaubliche Sachen ans Licht. Unglaublich und teilweise auch unrealistisch, aber auch das spricht der Autor offen an, weshalb man es doch nicht ganz ausschließen kann und möchte. Diesen Schachzug fand ich sehr gelungen.

Genauso wie die Wendungen am Ende. Diese sind gut erarbeitet, auch wenn ich mir selbst einen Teil davon schon gedacht habe, da ich schon mehrere Bücher des Autors gelesen bzw. gehört habe und mir die versteckten Andeutungen aufgefallen sind. Wenn auch wirklich nur für einen Teil. Der andere hat mich trotzdem kalt erwischt und war jetzt nicht ganz meine Lieblingsentwicklung, wenn auch, aufgrund der vorherigen Entwicklungen, schlüssig und passend. Das Ende war dann auch etwas abrupt, aber eigentlich ist das wichtigste aufgedeckt und den Rest kann und muss man sich denken.

Protagonist Eric fand ich zu Beginn nicht unbedingt höchst sympathisch, da er gewisse Punkte aus seinem Leben eher negativ darstellt und sich sehr auf seine Berühmtheit fokussiert. Das mag an seinem Job liegen und ist definitiv auch glaubhaft. Jedoch hat sich das schnell gewandelt und ich konnte gut mit ihm mitfühlen, als sein bekanntes Leben immer mehr zusammenbricht und er der ganzen Sache einfach total hilflos gegenübersteht und dann doch bereit ist, für seine Liebsten wirklich alles auf sich zu nehmen.

Das Spannungslevel ist wirklich fast durchgängig hoch. Es gibt eine Entwicklung/Vermutung nach der anderen, mit der Eric erstmal klarkommen muss und es gipfelt immer höher. Zum Durchschnaufen bleibt wirklich kaum Zeit und man muss wissen, wie es weiter geht. Was genau hinter allem steckt, kann man sich auf jeden Fall selbst nicht zusammenreimen, auch wenn man die Schlüsse als neutraler Beobachter definitiv eher ziehen kann, als Eric, der selbst in dieser verzwickten in der Lage ist.

Sprecher Sascha Rothermund macht wieder einen tollen Job. Bei den Verzweiflungsszenen war es mir fast schon etwas zu viel des Guten, aber die Lesung war definitiv sehr emotional und realistisch.

Fazit:
Ein wahrer Pageturner, bei dem man kaum pausieren kann. Die Ausgangslage ist für alle nachvollziehbar, die weiteren Entdeckungen sind emotional belastend, speziell und eigentlich unglaubwürdig, aber da der Autor dies selbst anspricht, vermittelt er das Gefühl, dass man es nicht gänzlich ausschließen kann. Es gibt viele Wendungen, einige davon konnte ich mir denken, andere haben mich kalt erwischt. Auch wenn die Wendungen gut erarbeitet sind, mochte ich eine nicht ganz so gern, weshalb es am Ende auch keine Highlight-Bewertung wird. Aber hörenswert und höchst unterhaltsam war es auf jeden Fall, weshalb ich sehr gute 4 Sterne vergebe.