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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anne

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2025
Organisch
Enders, Giulia

Organisch


sehr gut

Ein achtsamer Blick auf den ganzen Körper

Das Buch überzeugt mit einem schlichten, ansprechenden Cover und liebevoll gestalteten Illustrationen, die komplexe Abläufe verständlich machen. Inhaltlich erweitert die Giulia Enders ihren Blick von Darm mit Charme auf den gesamten Körper: Immunsystem, Haut, Gehirn oder Muskeln werden in einem größeren Zusammenhang betrachtet. Besonders gefällt mir, dass sie nicht bloß schnelle Tipps liefert, sondern zum bewussteren Wahrnehmen unseres Körpers anregt. Der Schreibstil ist klar, wissenschaftlich fundiert und trotzdem nahbar, wenn auch ernster und weniger humorvoll als im Vorgänger. Wer unterhaltsame Anekdoten oder tiefe Fachdetails erwartet, könnte etwas enttäuscht sein. Für mich macht gerade die Mischung aus Wissen, Illustrationen und reflektierter Haltung den Reiz aus. Fazit: Ein empfehlenswertes Sachbuch für alle, die Körperprozesse verstehen und ein achtsameres Verhältnis zu sich selbst entwickeln wollen.

Bewertung vom 15.09.2025
Das glückliche Leben
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


sehr gut

Nachdenklich und authentisch

Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hielt, hat mich das Cover direkt angesprochen. Es wirkt schlicht und trotzdem irgendwie elegant, sodass ich neugierig geworden bin. Ich finde, es passt gut zum Titel, denn es strahlt etwas Mysteriöses, aber auch Positives aus.
Die Geschichte selbst hat mich überrascht. Anfangs dachte ich: Okay, das ist wieder so eine typische Midlife-Crisis-Geschichte. Aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr habe ich mich auf die Gedanken und Zweifel der Hauptfigur eingelassen. Man merkt, wie sehr er zwischen Sicherheit und Neuanfang schwankt. Wer kennt das nicht, dass man überlegt, ob man wirklich glücklich ist mit dem, was man tut?
Der Schreibstil verstärkt das dabei auf eine unaufgeregte Art, die mir gefallen hat. Er ist leicht verständlich, aber nicht banal. Gerade die kleinen Beobachtungen im Alltag fand ich sehr treffend.
Eric ist nicht unbedingt ein Held, aber gerade das macht ihn glaubwürdig und nachvollziehbar. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass er entschlossener handelt. Amélie war für mich ein spannender Gegenpol – charismatisch, aber auch ein bisschen unnahbar.
Für mich war das Buch keine mitreißende Action-Lektüre, sondern eher ein Buch, das leise wirkt und nachklingt. Es hat mich dazu gebracht, über mein eigenes Leben nachzudenken: Was bedeutet eigentlich Glück? Wann ist man zufrieden, und wann sollte man etwas verändern?

Bewertung vom 18.08.2025
Onigiri
Kuhn, Yuko

Onigiri


sehr gut

Leise Töne voller Nähe

„Onigiri“ ist ein stilles, nachdenkliches Buch, das sich sowohl äußerlich als auch inhaltlich durch Schlichtheit und Tiefe auszeichnet. Schon das Cover, das vermutlich bewusst so reduziert gestaltet ist, gefällt mir sehr. Es wirkt nicht überladen.
Die Geschichte verwebt Familiengeschichte, Erinnerungen und die Auseinandersetzung mit kultureller Zugehörigkeit. Yuko Kuhn gelingt es, ein komplexes Thema – das Leben zwischen zwei Welten und die Beziehung zwischen Mutter und Tochter – in feinen Beobachtungen darzustellen.
Der Schreibstil ist ruhig, beinahe meditativ. Er gibt Raum zum Innehalten und schafft dennoch eine Nähe zu den Figuren.
Wer sich für Familiengeschichten, Erinnerungskultur und die Frage nach Identität interessiert, wird hier eine tiefgründige und bewegende Lektüre finden. Ich empfehle es besonders Leser*innen, die bereit sind, sich auf ein leises, detailreiches Erzählen einzulassen.

Bewertung vom 04.08.2025
Ja, nein, vielleicht
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


sehr gut

Leise, aber eindringlich
Doris Knecht greift existenzielle Fragen des Älterwerdens und der Selbstbetrachtung auf, ohne ins Melodramatische zu verfallen. Die Geschichte ist fein beobachtet, alltäglich und gleichzeitig tiefgründig – typisch Doris Knecht.
Ihr Schreibstil ist klar, präzise und dennoch voller Zwischentöne, wie schon in ihren anderen Büchern. Die Figuren wirken authentisch. Man begegnet ihnen wie echten Menschen – mit Stärken, Schwächen und allem dazwischen. Besonders beeindruckend ist, wie Doris Knecht Alltagsmomente so auflädt, dass sie plötzlich große Bedeutung erhalten.
Mich fesselt an diesem Buch, wie unaufgeregt, aber intensiv es Themen wie Verlust, Wandel und Selbstakzeptanz behandelt. Doris Knecht bleibt auch hier ihrer Linie treu: kluge Sprache, genaue Beobachtung, ehrliche Emotionen.
Für alle, die literarische Feinarbeit schätzen und Geschichten mögen, die leise, aber lange nachhallen. Wer Doris Knecht kennt, wird auch dieses Buch lieben.

Bewertung vom 03.07.2025
Strandgut
Myers, Benjamin

Strandgut


sehr gut

Wie Treibgut an einem stillen Strand
Ein stiller, tiefgründiger Roman über Verlust, Vergänglichkeit und die Kraft der Erinnerung. Die Geschichte folgt Bucky, einem älteren Mann, der von Schmerz und Einsamkeit gezeichnet ist, aber dennoch den Blick nicht verliert, auf das Meer, auf die Vergangenheit, auf das, was bleibt.
Der Stil ist klar, poetisch und zugleich rau. Myers beobachtet empathisch, aber ohne zu beschönigen. Die Sprache wirkt manchmal lakonisch und dann wieder lyrisch – ein spannender Kontrast, der sich durch das ganze Buch zieht. Die Figuren, sind glaubwürdig: müde, wütend, verletzlich – aber auch sensibel.
Gerade die ruhige Atmosphäre, z.B. die behutsame Annäherung an Schmerz und Erinnerung machen das Buch besonders. Dadurch brauchte ich für das Buch etwas mehr Zeit, aber es lohnt sich!
Für Leser*innen, die ruhige, atmosphärische Literatur schätzen und sich für existenzielle Themen interessieren, ist dieses Buch sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 17.06.2025
Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
Ogawa, Ito

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen


sehr gut

Ein stilles Buch voller Wärme

Bereits das liebevoll gestaltete Cover mit der zarten Farbgebung und dem nostalgischen Schriftzug hat mir Ruhe und Achtsamkeit vermittelt – genau das, was einen im Buch erwartet. Ito Ogawas Roman ist eine stille, poetische Geschichte über Neuanfang, familiäre Wurzeln und die Bedeutung kleiner Gesten.
Der Schreibstil ist ruhig, bildhaft und entschleunigend – alltägliche Routinen wie das Teekochen oder Putzen werden liebevoll beschrieben. Ogawa gelingt es, die Atmosphäre im Buch mit wenigen Worten lebendig werden zu lassen.
Hatoko ist eine sehr nahbare und glaubwürdige Figur mit Tiefe, deren Entwicklung berührend ist. Auch die Nebenfiguren wirkten auf mich authentisch und bereichern das Geschehen mit viel Herz.
Besonders schön fand ich die Verbindung von japanischer Alltagskultur, Melancholie und Hoffnung.
Ein sanftes, berührendes Buch über das Leben, das Schreiben und die Kraft des Gewöhnlichen. Ideal für alle Leser*innen, die ruhige, tiefsinnige Geschichten mögen.

Bewertung vom 03.06.2025
Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1
Dorne, Juli

Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1


sehr gut

Leise Magie, starke Gefühle

Das Cover hat mich sofort angesprochen – elegant, geheimnisvoll, einfach ein Blickfang. Es passte so gut zur Stimmung des Buches und die verstecktden Details hatten sofort mein Interesse geweckt. Außer das Cover hatte ich keine Erwartungen an das Buch und wurde dann umso mehr von dieser zauberhaften Geschichte überrascht. Die Grundidee mit den Spiegeln und dem Wunschhandel ist mal etwas angenehm anderes.
Der Schreibstil ist atmosphärisch und man fließt geradezu durch die Seiten. Juli Dorne schafft es, Emotionen greifbar zu machen, ohne zu übertreiben. Besonders das Gefühl von Einsamkeit und Sehnsucht wurde für mich stark transportiert - fast schon zu dolle. Das hat mich mehr berührt, als ich erwartet hätte.
Empfehlen würde ich das Buch allen, die Fantasy mit emotionalem Tiefgang mögen, ohne gleich in eine komplexe Welt eintauchen zu müssen.

Bewertung vom 02.06.2025
Dark Labyrinth - Gefährliches Verlangen / Labyrinth-Dilogie Bd.1
May, AdriAnne

Dark Labyrinth - Gefährliches Verlangen / Labyrinth-Dilogie Bd.1


sehr gut

Düster und spannend

Das Cover hat mich direkt angesprochen – düster, und geheimnissvoll von Anfang an. Man sieht gleich, dass da etwas Gefährliches auf einen wartet. Die Story mit dem Labyrinth und dem unbekannten Daemon fand ich echt mal etwas anderes zu den sonstigen Romantasy-Büchern, die ich kenne. Nicht klassisch Fae oder Vampire, sondern was Eigenes. Es war auch gut, dass man nicht nicht von Anfang an wusste, was vor sich geht, sondern das Stück für Stück erst herausgefunden hat. Ich dachte mir die ganze Zeit beim Lesen: Was passiert hier eigentlich?
Der Schreibstil war manchmal ein bisschen drüber, aber ich fand es trotzdem spannend und konnte es nicht weglegen. Man fühlt richtig mit, auch wenn der Typ echt ein Arsch ist. Ich würd es allen empfehlen, die auf düstere Lovestorys in Kombination mit Fantasy und einer ungeklärten Handlung stehen.

Bewertung vom 26.05.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

Lügen und dunkle Geheimnisse

Das Cover hat mich direkt auf den ersten Blick neugierig gemacht – schlicht, aber irgendwie geheimnisvoll, mit dunklen Farben, die schon andeuten, dass es hier nicht nur um heile Welt geht. Es wirkt ein bisschen wie ein Krimi, aber edel verpackt.
Die Geschichte selbst fühlt sich nicht komplett neu an – reiche Leute, perfekte Fassade mit vielen Geheimnissen – trotzdem hat es mich gleich gepackt. Der Aufbau ist spannend gemacht, mit dieser Zeiteinteilung nach Tagen und Uhrzeiten. Das gibt dem Buch einen Countdown-Charakter, als würde man auf etwas zusteuern, was man unbedingt wissen will.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Die Sprache ist nicht zu anspruchsvoll, eher alltagstauglich, und doch emotional, sodass man gut mitfühlen kann. Man ist irgendwie schnell in dieser Welt drinne, obwohl sie so fremd wirkt. Gerade die Figuren haben mich überrascht – sie sind anders, als sie auf den ersten blick zu sein scheinen, was die ganze Geschichte lebendig macht.
Ich würde das Buch allen empfehlen, die Spannung mögen, aber keine Lust auf klassische Krimis haben. Perfekt für Leute, die sich gern mal in das Leben anderer hineinträumen – mit Drama, Glamour und einem Schuss Abgrund.

Bewertung vom 05.05.2025
Mickey und Arlo
Dick, Morgan

Mickey und Arlo


sehr gut

Zwei Schwestern im Therapiechaos
Das Cover ist schlicht, aber hat mich sofort angesprochen – irgendwie melancholisch und gleichzeitig ein bisschen frech. Man merkt direkt eine gewisse Distanz zwischen den Figuren und, dass es kein typischer Wohlfühlroman ist. Die Idee, zwei Schwestern durch Therapiestunden zusammenzubringen, fand ich total spannend und mal etwas anderes. Es ist keine klassische Familiengeschichte.
Der Schreibstil ist locker, manchmal fast ein bisschen rotzig, aber sehr echt – wie jemand, der einem seine Lebensgeschichte erzählt, ohne viel Schnörkel und Drumherum. Emotional hat es mich oft kalt erwischt, obwohl die Figuren nach außen hin kühl wirken. Gerade Mickey ging mir mit ihrer trockenen Art richtig unter die Haut. Kein tiefes Drama, aber dafür viele kleine Momente, die bleiben.
Empfehlen würde ich das Buch allen, die gerne Geschichten über komplizierte Familienverhältnisse lesen, ohne dass es zu schwer oder kitschig wird – ideal für Fans von ehrlichen, schrägen und trotzdem berührenden Alltagsdramen.