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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2025
Yoko / Die Rache Bd.1
Aichner, Bernhard

Yoko / Die Rache Bd.1


ausgezeichnet

Unglaublich rasant und spannend
Der Triller Yoko von Bernard Aichner nimmt den Leser von der ersten Seite an in Beschlag.
Damit, dass Yoko einem Hund helfen möchte, der von seinen Peinigern zu Tode geprügelt wird, stellt sich ihr Leben, wie sie es gewohnt war, vollkommen auf den Kopf. Schnell stellt sich heraus, dass diese Männer, die sie grausam vergewaltigen, der Chinesenmafia angehören, mit der man sich besser nicht anlegen sollte – was Yoko jedoch nicht davon abhält.
Als sie ihren Rachefeldzug beginnt, ahnt sie noch nicht, dass diese Leute vor nichts zurückschrecken und ihr alles nehmen, was ist ihr lieb und teuer ist. Die ehemalige Fleischerin hat die Fleischerei nach dem Tod ihres Vaters zu einer Glückskeksmanufaktur umfunktioniert. – Das Glück scheint ihr jedoch gerade nicht hold zu sein. Bald weiß sie nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann.
Die Geschichte ist sehr rasant und actiongeladen, Aichner spart nicht mit grausigen Details und sein Schreibstil ist faszinierend. Kurze, prägnante Sätze steigern die Dramatik.
Ich habe diesen Thriller kaum aus der Hand legen können und war über die vielen unvorhergesehenen Wendungen überrascht.
Es ist ein Pageturner, wie man ihn sich nur wünschen kann – absolute Empfehlung für Fans von Nervenkitzel bis ins Mark!

Bewertung vom 01.02.2025
Sweet Nightmare
Wolff, Tracy

Sweet Nightmare


sehr gut

Ein ziemlich realer Albtraum
Das Cover zu „Sweet Nightmare“ von Tracy Wolff ist ein sehr edel und wunderschön gestaltet, der Farbschnitt dazu ist ohnehin ein Eyecatcher.
Wir checken ein in der Calder Academy, einer familiengeführten Academy für paranormale Jugendliche, deren magische Fähigkeiten während ihrer Zeit auf der Academy geblockt sind. Hauptprotagonistin ist Clementine Calder, die Tochter der Direktorin. Sie träumt davon, irgendwann einmal die Insel, auf der die Academy ansässig ist, zu verlassen, was jedoch außer Reichweite zu liegen scheint, ihre Mutter ist strikt dagegen.
Als sie bei einem Literaturprojekt ausgerechnet mit Jude Abernathy-Lee eingeteilt wird, muss sie sich dem Jungen stellen, der einst ihr bester Freund war, bis er sie geküsst und seither geghostet hat.
Warum ist er nur so abweisend, andererseits versucht er immer wieder Clementine zu helfen und sie vor den Monstern zu beschützen, die im Keller der Academy gehalten werden.
Nachdem sich ein Sturm ankündigt, den selbst die Hexen mit ihrer Magie nicht bannen können, wird beschlossen, die Insel zu evakuieren und es bricht allgemeines Chaos aus.
Tracy Wolff schafft es, eine düstere Atmosphäre mit dunklen Wesen und Monstern zu erschaffen, tragische Elemente einzubinden, aber trotz allem auch witzige Dialoge zwischen den Protagonisten zu konstruieren, die das Buch auflockern und ihm ein wenig die Krallen stutzen.
Die Charaktere werden je nachdem vielschichtig dargestellt, Clementine ist die Tochter der Direktorin, die darunter leidet, dass sie oft härter bestraft wird als ihre Mitschüler, sie hat nur sehr wenige Freunde, was sich aber im Laufe des Buchs zum Positiven verändert.
Jude ist ein mysteriöser, undurchsichtiger Charakter, der trotz allem was Clementine über ihn zu wissen scheint, ein gutes Herz hat und der Clementine schützen möchte.
Das Ende des Buchs war toll gelöst und es macht natürlich schon Lust auf den zweiten Teil dieser Reihe – freue mich schon darauf.
Ich kann das Buch all jenen empfehlen, die düstere, magische, kämpferische Elemente mögen und in eine faszinierend konstruierte Welt eintauchen möchten!

Bewertung vom 23.01.2025
Widder Willi will aber!
Pohl, Romy

Widder Willi will aber!


ausgezeichnet

Manchmal muss man über seinen eigenen Schatten springen
Das Bilderbuch „Widder Willi will aber!“ von Romy Pohl besticht durch einen besonderen Wortwitz und ist gekrönt mit unglaublich tollen Illustrationen von Marta Balmaseda.
Der kleine Widder Willi ist manchmal ganz schön widderwilli(g) – ganz besonders dann, wenn seine Hörner wieder zu wachsen beginnen und das ist scheinbar oft. Stur und egoistisch wie er ist, macht er es seiner Familie oft wirklich schwer.
Als er dann den kleinen Steinbock Hörnchen kennenlernt, trifft er quasi auf einen Gleichgesinnten. Die beiden haben ähnliche Probleme und verstehen sich gleich recht gut, sie sind kompromissbereit und versuchen „über ihren Schatten zu springen“.
Diese Geschichte eignet sich hervorragend als Lektüre für Kinder in der Trotzphase. Es hilft Kindern zu verstehen, dass es nicht nur ihnen so geht und auch so mancher Erwachsene kann überlegen, ob die vorgeschlagen Strategien zur Konfliktbewältigung so wirklich ausgeklügelt sind.
Auf jeden Fall ist das Ende genial!
Das Buch regt zum Schmunzeln an und ist einmalig grandios illustriert.
Unbedingt vorlesenswert!

Bewertung vom 19.01.2025
Mordscoach
Pabst, Lilli

Mordscoach


sehr gut

Humorvolle Domino-Mordserie
Sophie Stach ist Psychotherapeutin, ihr Mann Jakob ist der Erfolgreiche der beiden, der auch für ein gutes Familieneinkommen sorgt.
Als die neue Klientin Amelie in Sophies Praxis auftaucht und ihr verklickert, dass sie die Geliebte ihres Manns ist, fällt Sophie aus allen Wolken, bei einem darauffolgenden Gerangel kommt Amelie eigentlich durch einen Unfall zu Tode, doch Sophie hat ein Problem.
Sie muss die Leiche wegschaffen, und hofft natürlich, dass sie dabei keine Zeugen hat. Leider stalkt sie Nils Bergmann, ein anderer Klient von ihr. Er macht ihr klar, dass er alles beobachtet hat und erpresst sie.
Nachdem Nils Sophie bedrängt, muss auch er sterben – mehr oder weniger Notwehr, aber jetzt ist sie schon für zwei ausgelöschte Menschenleben verantwortlich. Als dann auch noch ein netter Kommissar auftaucht, der die Ermittlungen leitet, kommt richtig Fahrt ins Geschehen.
Die Personen in diesem Krimi sind sehr toll gezeichnet. Sophie ist dem Leser gleich sympathisch, obwohl ihre Handlungen so gar nicht schönzureden sind. Witzig sind die Dialoge, in den Sophie ihre Gedanken einfließen lässt, was das Geschehen für den Leser einfach gewitzt und amüsant darstellt – dies ist natürlich auch ihrem Beruf geschuldet, sie muss ja alles und jedes hinterfragen und analysieren.
Auch Jakob ist sehr gut beschrieben, der leidende Ehemann, der vor Sorge um seine große Liebe im Ausnahmezustand ist.
Im Großen und Ganzen kann ich diesen Krimi für alle Leser empfehlen, die gerne mal schmunzeln und sich nicht auf detaillierte ermittlerische Kleinarbeit festnageln, die werden sie hier nicht vorfinden. Das Ende wurde relativ kurz abgearbeitet und lässt Spielraum für einen Nachfolger offen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.01.2025
Blumen im Schuh
Spratte, Annette

Blumen im Schuh


ausgezeichnet

Herausfordernder Neubeginn mit toller Unterstützung
Ich muss gestehen, dass dies das erste Buch der Autorin Annette Spratte war, das ich bisher gelesen habe und das Cover hat mich nicht zu hundert Prozent abgeholt, umso begeisterter war ich, als ich im Buch angekommen war und es am liebsten gar nicht mehr zur Seite gelegt hätte.
Elisabeth Göpfert hat alles, was sich eine Frau nur wünschen kann. Bald wird sie Silberhochzeit mit ihrem Mann Wolfgang feiern, für den sie ihre berufliche Karriere geopfert hat, um sich um den Haushalt und den gemeinsamen mittlerweile erwachsenen Sohn zu kümmern. In der kirchlichen Gemeinde ist sie engagiert und sie ist die perfekte Gastgeberin für die Freunde und Geschäftspartner ihres Mannes.
Als ihre Schwägerin Anja, mit der sie eigentlich keinen Kontakt hat, plötzlich bei ihr auftaucht, um Elisabeth zu eröffnen, dass ihr Mann sie betrügt, kann sie dies erst nicht glauben. Sie stellt ihm jedoch nach und erwischt sie ihn mit seiner Sekretärin in flagranti.
Elisabeths Welt bricht zusammen.
Ihre einzige Zuflucht ist ihre Schwägerin, die auf einem abgelegenen Bauernhof lebt. Anja ist das komplette Gegenteil von Elisabeth, sie ist Sozialarbeiterin und hat ein offenes Ohr für jeden, versteht es zuzuhören, ohne zu werten und schert sich nichts darum, was jemand von ihr halten könnte.
Spratte versteht es, die Charaktere authentisch auszuarbeiten, sie werden eindeutig glaubwürdig mit allen Höhen und Tiefen gezeichnet.
Elisabeth, die es mit Hilfe von Anja und deren Freundes- und Klientenkreis schafft, ihrem narzisstischen Ehemann zu entfliehen und ihr verlorenes Selbstwertgefühl wieder zu stärken. Sie findet in dieser schwierigen Zeit heraus, wer ihre wahren Freunde sind und wer nur oberflächlich mit ihr befreundet war und sich der Hetze ihres Mannes hingegeben hat.
Anja ist ein sprudelnder Quell der Leichtigkeit und Einfühlsamkeit. Obwohl sie selbst eine harte Zeit aufgrund von Wolfgangs Verleumdungen im Bezug auf das Erbe des Bauernhofs ihrer Großmutter erdulden musste, schafft sie es, positiv durchs Leben zu gehen und auch Elisabeth immer wieder zu ermutigen.
Wolfgang ist ein sprichwörtlicher Kotzbrocken, ein Narzisst, wie er im Buche steht. Er schafft es, Elisabeth zu diskreditieren und sich selbst als Opfer darzustellen.
Ich habe dieses Buch, das zwar in einfacher Sprache verfasst ist, aber doch einen gewissen Tiefgang bietet, geliebt und so rasch verschlungen, dass es bestimmt nicht das letzte Buch von Annnette Spratte bleiben wird.
Unbedingte Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 27.12.2024
Only Margo
Thorpe, Rufi

Only Margo


ausgezeichnet

Wachsen an der Herausforderung
Das Cover im Pop Art Style zeigt eine junge Frau, die ausgepowert auf der Couch liegt, die eine Hand am Laptop und im Vordergrund ein Schnuller.
Sie ist wohl die Protagonistin aus „Only Margo“ von Rufi Thorpe, die von ihrem Collegeprofessor schwanger wird und sich gegen alle gut gemeinten Ratschläge für das Baby entscheidet.
Sie liebt ihren Sohn Bodhi vom ersten Moment an, doch bald muss sie feststellen, dass es für eine alleinerziehende Mutter, ohne einen Rückhalt aus der Familie beinahe unmöglich ist, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ihre WG bricht auseinander, da sich 2 der drei Mitbewohnerinnen durch das Babygeschrei gestört fühlen und damit beginnen auch die Geldsorgen. Wie ein Wink des Schicksals scheint es hier, dass plötzlich Margos Vater, ein Ex-Wrestler auftaucht und sie um Asyl bittet. Doch der gerade aus dem Entzug kommende Vater Jinx bringt auch Probleme mit sich.
Als Margo OnlyFans entdeckt, tut sich für Margo eine Chance auf, Geld zu verdienen und trotzdem bei ihrem Baby zu Hause bleiben zu können. Wäre da nicht der Kindsvater Mark, der plötzlich Sorge um seinen Sohn hat und das alleinige Sorgerecht für ihn beantragt.
Die Erzählweise von Rufi Thorpe ist ein wenig ungewöhnlich, es wird einerseits von Margo als Ich-Erzählerin berichtet, andererseits ist jedoch der Großteil der Geschichte aus der Erzählperspektive über Margo in der dritten Person verfasst. Dies lässt den Leser tief in die Gedankenwelt der Protagonistin hineinblicken.
Die Personen werden in dem Roman recht gut und nahbar dargestellt. Einerseits ist Margo die Hauptperson, sie macht die größte Entwicklung durch – vom naiven Mädchen, das sich auf eine Affäre mit ihrem verheirateten Professor einlässt bis hin zur löwenstarken alleinerziehenden Mutter, die mit allen Mitteln darum kämpft ihr Kind zu behalten.
Margos Vater Jinx ist ihr trotz seiner schwierigen persönlichen Lage eine große Stütze, wohingegen Margos Mutter vor Selbstmitleid trieft und ihr keinen Halt geben kann.
Mich hat die Geschichte von Margo fasziniert, obwohl ich mir nicht genau vorstellen kann, wie die digitale Geldmachmaschinerie tatsächlich abläuft und es für mich ein völlig neues Thema war.
Der Roman hat mir einige witzig, tragische Lesestunden bereitet und ich habe bis zuletzt mit Margo mitgefiebert. – Von mir gibt es eine eindeutige Empfehlung!

Bewertung vom 16.12.2024
Not your Darling
Blake, Katherine

Not your Darling


ausgezeichnet

Liebenswerte Protagonistin mit Hang zur Selbstjustiz
Not your darling entführt den Leser in das nicht immer nur glamouröse Hollywood der 50er Jahre.
Die Engländerin Margaret überredet Jimmy, der Nylonstrümpfe schmuggelt, sie als Tarnung mit nach Amerika zu nehmen und sie als seine verstorbene Frau auszugeben. In Amerika angekommen, nimmt sie ihm den Pass ab und erpresst ihn, sie nach Hollywood zu bringen.
Ab diesem Zeitpunkt trägt sie den Namen von Jimmys verstorbener Frau – Loretta.
In Kalifornien angekommen, hilft ihr die Bordellbesitzerin Primrose ein Zimmer zu finden, die beiden freunden sich an.
Loretta beginnt eine Affäre mit Raphael Goddard, der sich erst von ihr aushalten lässt und sie an ihrem Hochzeitstag zu einer Party schleppt, die sich als Orgie entpuppt und wo Loretta beinahe vergewaltigt wird. Hier merkt man erstmals, dass Loretta ein extremes Problem mit übergriffigen Männern hat.
Lorettas Traum ist es, Maskenbildnerin zu werden und sie verfolgt diesen zielstrebig. Der berühmte Maskenbildner Alecs Petraś erkennt Lorettas Talent und lässt sie für sich arbeiten.
Loretta ist zielstrebig und intrigant, sie hat von ihrer Mutter eine umfassende Kunde über die Wirksamkeit von Kräutern gelehrt bekommen, die sie sich immer wieder zunutze macht – nicht nur beim Experimentieren mit eigenen Lippenstiftkreationen.
Die Charaktere des Buchs finde ich gut herausgearbeitet.
Loretta schafft es, trotz ihrer harten Kindheit, in einer von Männern dominierten Welt, ihre Frau zu stehen. Sie lernt viele Menschen kennen, die ihr eine Stütze sind, aber sie hat auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und Beschützerinstinkt und duldet keine Gewalt gegen Frauen.
Der Drehbuchautor Eliot entpuppt sich als Retter von Loretta und die beiden scheinen das perfekte Paar zu sein obwohl Eliot lange keine derartigen Avancen tätigt.
Primrose ist eine Prostituierte, die jedoch das Herz am rechten Fleck hat und eine gute Freundin für Loretta ist.
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und bin abgetaucht ins Hollywood der 50er, einigen Themen gehen wirklich unter die Haut und ich konnte Loretta nur bewundern, wie sie sich allein eine Karriere aufgebaut hat.
Für mich war es ein Leseerlebnis und ich kann diese Lektüre nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 10.12.2024
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


sehr gut

Auf Mörderjagd am Campingplatz
Björn Kupernikus ist Schauspieler im Ruhestand und möchte diesen in seinem alten Camper am Campingplatz „Himmelreich“ genießen.
Als er eines Tages eine Frau verzweifelt rufen hört, die ihn bittet einen Hund auf einem Stand Up Paddling Board zu retten, der mitten am See treibt, ist es mit der Ruhe vorbei.
Unter dem Board ist eine Leiche festgezurrt und nun beginnt Kupernikus mit der Dame namens Annabelle auf eigne Faust zu ermitteln, da die Polizei mit nur wenig Eifer bei der Sache ist.
Der Hund wird kurzerhand adoptiert und Pinguin genannt.
Die Charaktere in diesem humorvollen Krimi sind sehr gut beschrieben.
Kupernikus ist eher kleinerer Mann mit einem beginnenden Bierbauch, er schließt Pinguin sofort ins Herz und genießt es, von Annabelle kulinarisch eindeutig zweideutig verwöhnt zu werden. Im Glossar findet man sogar die Rezepte, die Annabelle für Björn kocht. Er ist sehr pedantisch und eigentlich der volle Gegensatz zu der Künstlerin Annabelle, die Farben liebt und bei der alles am liebsten wild zusammengewürfelt ist.
Pinguin ist sowieso der Star der Geschichte, er bzw. sie ist eine Hundedame, die sich sogar einen Nahkampf mit ihrem Entführer liefert.
Durch seine besonnene Art, gelingt es Kupernikus einige Geheimnisse rund um den Campingplatz zu lüften und auch so manche Probleme mag er lösen.
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, wenn man eine leichte Lektüre sucht, die humorvoll ist und keine zu hohen Erwartung an kriminalistische Kleinarbeit voraussetzt.
Habe mich bei diesem Buch bestens unterhalten!

Bewertung vom 27.11.2024
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


sehr gut

Ein gegenseitiger Fels in der Brandung
Das Cover von „Be my shelter“ der Autorin Lana Rotaru ist ein echter Eyecatcher.
Kurz zur Handlung:
Kaira, die versucht, es allen recht zu machen und quasi gar nicht auf ihre eigenen Bedürfnisse achtet, lässt einen Freund ihres Bruders bei ihr übernachten. Dieser Freund Cooper ist so ganz anders als sie selbst, er besitzt nur so viel, wie in seinen Rucksack passt – nicht mal ein Handy.
Ist Kaira mit Studium, Nebenjob, ehrenamtlicher Tätigkeit in einem Tierheim und diversen Gefälligkeiten für ihre Familie maßlos überfordert und ständig am Limit, so lässt Cooper sich auf keine Verpflichtungen ein, die beiden könnten nicht gegensätzlicher sein, jedoch beginnt es natürlich zwischen Ihnen zu knistern. Hat diese Liebe eine Chance?
Beide Hauptcharaktere haben ein Päckchen aus der Vergangenheit mitzutragen und ich finde es toll, dass mentale Gesundheit hier thematisiert wird, weil dies ein ernst zu nehmendes leider noch immer Tabuthema ist.
Der Schreibstil des Buchs ist sehr flüssig und schnell zu lesen und es zwar mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch von Lana Rotaru. Leider hat sich für meinen Geschmack der Text zu Beginn etwas gezogen, sodass ich erst bei den Challenges so richtig in den Flow gekommen bin. Das Dranbleiben hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.
Ein lesenswertes Buch mit einer wichtigen Botschaft.

Bewertung vom 16.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Satirische Mörderjagd
Das Cover des Buchs „Wir finden Mörder“ hat mich sofort angesprochen und vor allem auch der Autor Richard Osman.
Wobei mich „Wir finden Mörder“ noch mehr begeistern konnte, als der Donnerstags Mord Club.
Zugegeben, der Einstieg war etwas verwirrend, da die Kapitel immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurden und viele verschiedene Personen vorkamen, nach einem kurzen Kennenlernen der Charaktere jedoch konnte ich das Buch mit den praktischen, kompakten Kapiteln nicht mehr aus der Hand legen.
Als Amy Wheeler die berühmte Krimiautorin Rosie D’Antonio auf ihrer Privatinsel vor dem russischen Chemie-Oligarchen Wassili Karpin, der ihr nach dem Leben trachtet, schützen soll, gerät sie selber ins Visier eines Auftragskillers.
Da Amy außerdem unter Verdacht gerät, drei Influencer ermordet zu haben, beschießt sie ihren Schwiegervater Steve, einen pensionierten Polizeibeamten mit ins Boot zu holen. Gemeinsam mit Rosie ermitteln die drei auf eigene Faust, wobei sie über immer mehr Leichen stolpern.
Dieses Buch ist einzigartig geschrieben, es handelt sich zwar um einen Krimi, die Szenen sind jedoch keineswegs blutrünstig, im Gegenteil, ich bekam während des Lesens kaum das Schmunzeln aus dem Gesicht. Die Charaktere sind allesamt einzigartig, es war eine Freude mitzulesen und mit zu fiebern, denn Spannung gab es genug.
Amy und Steve haben eine besondere Beziehung, die beiden sind sich näher als Steve und sein eigener Sohn. Amy hat eine harte Kindheit hinter sich und hat gelernt, sich durchzusetzen, trotzdem hat sie das Herz am rechten Fleck.
Steve trauert um seine verstorbene Ehefrau Debbie, er ist sehr schrullig, verpasst nur ungern seinen Mittwochs Quizabend in seinem Stammlokal und ist am liebsten zu Hause in seinen vier Wänden bei seinem Kater Trouble. Er ist jedoch ein aufmerksamer Beobachter und arbeitet daher nebenher als Privatdetektiv.
Rosie ist eine berühmte Autorin, deren Alter nur erahnt werden kann – sie findet sofort Gefallen an der Mörderjagd und stellt sämtliches Equipment wie Privatjets und Chauffeur zur Verfügung.
Auch der Auftragskiller Eddie macht eine Wandlung durch, er ist wie so viele am Ende für eine Überraschung gut.
Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Teil dieser Reihe, habe noch selten ein Buch gelesen, das mit derart schrägem Humor gespickt war! – Unbedingt lesen!!!