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unicorn_flowers
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Schöffengrund

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 22.06.2025
Loving Lucas / Preston Brothers Bd.1
McLean, Jay

Loving Lucas / Preston Brothers Bd.1


ausgezeichnet

Zwischen Schmerz und Liebe: Ein Herz, das für alle schlägt
„Loving Lucas“ hat mich tief in ein Gefühlsmeer gezogen – ein Meer aus Verantwortungsbewusstsein, Verlust, Freundschaft und Liebe. Lucas ist das Herzstück: ein Sohn, der plötzlich für fünf Brüder und seinen Vater alles sein muss. Er ist stark für alle anderen, aber innerlich bricht er auseinander.
Seine Beziehung zu Laney, seiner engsten Freundin seit Kindheitstagen, ist das emotionale Zentrum des Buches. Aus Zuneigung wird Liebe – langsam, schmerzhaft, zärtlich. Jeder Blick, jedes Zögern, jeder ungesagte Satz baut Spannung auf, bis sie gemeinsam vor der Schwelle stehen – und ein Moment ändert alles.
„Loving Lucas“ ist eine Reise in die Tiefe echter Gefühle: Freundschaft, Verantwortung, Verlust und Liebe. Lucas’ Nähe zu Laney beschreibt nicht nur Zuneigung, sondern ein Fundament aus Vertrauen, das über Jahre wächst.
Das Buch erzählt keine einfache Freunde-zu-Liebe-Geschichte – es zeigt, wie toxische Bindungen sich anfühlen und wie schwer es ist, sich aus ihnen zu befreien. Laney wird in einer Beziehung gefangen, die übergreift: emotional, gefährlich, fast lebensbedrohlich. Lucas versucht alles um ihr zu helfen und sie zu beschützen.
Fazit: Wenn du ein Buch suchst, das berührt und nicht nur unterhält – die dir das Herz gleichzeitig brechen und heilen lässt –, dann ist Loving Lucas ein Buch, das dich für lange Zeit nicht mehr loslässt.

Bewertung vom 14.05.2025
Die unsichtbare Hand
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


ausgezeichnet

Erinnerungsfäden
Manche Bücher finden einen genau im richtigen Moment – Die unsichtbare Hand war für mich so ein Buch. Schon das Cover hat mich magisch angezogen, aber was ich zwischen den Seiten gefunden habe, war noch viel intensiver: eine Geschichte über Familie, Erinnerungen und die schmerzhafte Suche nach Wahrheit.
Olivia Dumont ist Ghostwriterin. Nachdem sie sich mit einem bekannten Kollegen anlegt und dadurch ihre Karriere ruiniert, steht sie vor den Trümmern ihres Lebens. Hoffnungslosigkeit bestimmt ihren Alltag – bis plötzlich ihr Vater auftaucht. Ausgerechnet er bittet sie, ein Buch über seine Jugend zu schreiben – und über den Mord an seinen Geschwistern Poppy und Danny. Ein Auftrag, den sie erst widerwillig annimmt, der sie aber tiefer trifft, als sie erwartet hat.
Denn mit diesem Projekt holt sie nicht nur die Geister ihrer Vergangenheit ein – sie muss sich auch ihrer zerrissenen Beziehung zum Vater stellen. Die grausame Familiengeschichte, über die sie schreiben soll, ist ein dunkler Schatten: 1975 wurden Poppy und Danny auf brutale Weise ermordet. Der Verdacht: Ihr Vater soll sie in Wut erstochen haben. Doch er selbst ist mittlerweile an Demenz erkrankt. Was ist Wahrheit, was Erinnerung, und was vielleicht schon nur noch Illusion?
Ich bewundere Olivia zutiefst. Sie stellt sich Stück für Stück ihrer eigenen Familiengeschichte und geht konsequent ihren eigenen Weg. Ihre Stärke liegt nicht im Laut sein, sondern in der Entschlossenheit, die Wahrheit rauszufinden. Das hat mich sehr berührt.
Julie Clarks Schreibstil ist feinfühlig, ruhig und zugleich voller emotionaler Kraft. Sie schafft es, mit wenigen Worten tiefe Bilder zu erzeugen, und lässt Raum zum Nachfühlen. Gerade die leisen Töne geben der Geschichte eine besondere Intensität.
Die Zeitsprünge sind wundervoll konstruiert und machen das Buch lebendig. Ich habe die Schatzsuche, auf die Olivia sich begibt, mit angehaltenem Atem begleitet – mit jedem Faden, den sie löst, wird das Bild ihrer Familie klarer. Und gleichzeitig bricht es ihr – und mir als Leserin – das Herz.
Mein Lieblingszitat, das mich sehr berührt hat:
„Weil auch meine eigenen Erinnerungen in diesem Wandteppich verwoben sind, der langsam vor meinem Auge entsteht. Fäden, die meine Geschichte mit dieser verbinden.“
Fazit:
Julie Clark erzählt nicht einfach eine Kriminalgeschichte – sie schreibt über Verluste, Schweigen, Liebe und Vergebung. Die unsichtbare Hand ist emotional tief bewegend, voller unerwarteten Wendungen und mit einer berührenden Hauptfigur, deren Weg mich nicht mehr loslässt. Ein Buch, das nachklingt – wie ein Echo aus der Vergangenheit, das einen nicht mehr loslässt. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.05.2025
Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1
Gaida, Dominik

Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1


ausgezeichnet

Dominik Gaidas Gestern waren wir unendlich hat mich emotional wirklich gepackt. Als ich das Buch begann, war ich mir zunächst unsicher, ob ich mich auf die Mischung aus Trauer, Liebe und fantastischen Elementen einlassen wollte. Doch von der ersten Seite an konnte ich mich der Erzählung nicht entziehen. Die Geschichte von Louis, der die Chance bekommt, das Leben seines geliebten Partners Henry zu retten, indem er immer wieder denselben Tag erlebt, ist sowohl herzzerreißend als auch faszinierend.
Die Beziehung zwischen Louis und Henry fühlt sich unglaublich authentisch an. Gaida schafft es, die tiefe Verbundenheit und Liebe zwischen den beiden so zu schildern, dass man sich beinahe selbst als Teil dieser Geschichte fühlt. Die Art und Weise, wie Louis‘ Trauer und die quälende Ungewissheit, ob er den Tag noch einmal richtig gestalten kann, beschrieben werden, hat mich tief berührt. Ich konnte die inneren Kämpfe von Louis förmlich spüren – den Drang, etwas zu ändern, aber auch die Angst, dass es keinen Sinn hat, da das Schicksal ohnehin seinen Lauf nimmt. Es war wie eine Welle aus Hoffnung und Verzweiflung, die mich immer wieder ergriff.
Die wiederholte Zeitschleife, in der Louis immer wieder denselben Tag erlebt, ist nicht nur ein spannendes fantastisches Element, sondern auch eine brillante Metapher für Trauer und Verlust. Die Vorstellung, dass man die Möglichkeit hätte, eine Entscheidung zu ändern, die man später bereut, ist eine unheimlich starke und zutiefst menschliche Vorstellung. Ich habe mich gefragt, was ich tun würde, wenn ich in Louis‘ Situation wäre – könnte ich wirklich das Schicksal ändern, oder würde ich nur noch mehr zerbrechen?
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Darstellung der queeren Beziehung. Gaida zeigt eine Liebe, die sich so natürlich und real anfühlt, dass es leicht ist, in die Geschichte einzutauchen. Queere Liebe ist in vielen Bereichen noch nicht so präsent, wie sie sein sollte, und es war erfrischend zu sehen, wie selbstverständlich sie hier dargestellt wird, ohne in Klischees abzurutschen.
Fazit: Gestern waren wir unendlich ist ein sehr emotionaler und tiefgründiger Roman, der weit über eine simple Liebesgeschichte hinausgeht. Die Erzählung über Verlust, Trauer und die Frage, ob man das Schicksal ändern kann, hat mich persönlich sehr bewegt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Geschichten liebt, die sowohl die Herzen berühren als auch zum Nachdenken anregen.

Bewertung vom 21.04.2025
Die Kurve
Schmidt, Dirk

Die Kurve


sehr gut

Ruhrpott Flair zum nachdenken
Das Buch hat mich absolut überrascht. Ich habe einen typischen Krimi erwartet und bekommen habe ich einen Thriller mit spitzzüngigen Dialogen, mit Ruhrpott-Charme. Die Erzählung ist schnell und clever konstruiert, wobei die Charaktere durch ihre Vielschichtigkeit überzeugen. Inmitten von Erinnerungen an Jugendzentren, verlorene Ideale und Gewalt im Schatten der Industrieanlagen entwickelt sich eine Geschichte, die so rau, scharfkantig und grau ist wie der Himmel über Essen an einem Novembertag.
Im Zentrum steht Carl, ein ehemaliger Sozialarbeiter des Jugendzentrums „Die Kurve“ im Ruhrgebiet, der nun ein Gangster im Untergrund ist. Die Hauptfigur hat mich beeindruckt. Er ist nicht laut, nicht besonders charismatisch, aber echt. Er hat seinen eigenen Kodex, dass die Loyalität nicht mehr dem Gesetzt gehört, sondern nur noch seinem Profit, ist selbstverständlich.
Carl ist kein Held, dass weiß er auch, doch zieht er geschickt an Fäden, um an sein Ziel zu kommen. Vertrauen ist gefährlich und jede Entscheidung ein Risiko. Die Rückblicke an sein altes Leben macht die Geschichte und den Charakter vielschichtiger. Vor allem die Nebenfiguren machen das Buch zu etwas besonderen. Diese Figuren sind keine Helden, keine Opfer, keine Bösewichte – sie sind Menschen in einem System, das keine einfachen Entscheidungen mehr zulässt.
Dirk Schmidts Schreibstil ist knapp und mit schwarzem Humor gespickt. Sie ist sehr direkt und gefällt mir persönlich sehr gut. Sie ist wirkungsvoll und manchmal sogar überraschend emotional.
Das Buch ist mehr als ein Thriller, es geht um Verantwortung, Freundschaft und die Grauzonen moralischer Entscheidungen.
Ich muss ehrlich stehen, dass ich das Buch nicht verschlungen habe. Es gab so einige Passagen, über die man intensiver nachdenken musste. Es ist ein Krimi über die Geschichte von Menschen und ihrer vermeidlich schlechten Entscheidungen. Ist man erstmal in die Ruhrpott- Realität eingestiegen, bleibt man bei diesem Buch hängen.

Bewertung vom 21.04.2025
Skin City
Groschupf, Johannes

Skin City


ausgezeichnet

Weniger Thriller als gedacht
Sommer 2024. In dem Buch geht es um drei verschiedene Persönlichkeiten. Am Anfang sind dies noch drei verschiedene Geschichten, doch im Laufe des Buches merkt man schnell, dass diese miteinander verwebt sind. Romina Winter einer der drei Geschichtsstränge ist Kriminalpolizist. Im Außenbezirk hat sie mit georgischen Einbrechern zu tun, die die ruhige Nachbarschaft in Angst und Schrecken versetzen. Doch Romina ist nicht bei der Sache, sie muss ihre Schwester finden, die verschwunden ist. Der zweite Geschichtsstrang ist ein entlassener Straftäter, der versucht wieder auf die Beine zu kommen. Doch auch jetzt versucht er es nicht auf die ehrliche Art und Weise. Außerdem ist er auf einen Rachefeldzug der ungeahnten Wendungen parat hält. Der dritte im Bunde ist Koba. Er ist jeden Tag unterwegs, um weitere Einbrüche zu begehen, bis er sich bei einem Einbruch verletzt.
Die Charaktere sind detailreich beschrieben. Die Sprache und Schreibstil sind gewöhnungsbedürftig. Leider konnte ich mich bis zum Ende des Buches leider nicht damit anfreunden. Das Cover hat was Brutales, aber das Buch hält leider den Thrill nicht stand, obwohl es am Anfang das Potenzial dazu gehabt hätte. Ich habe leider noch nie 232 Seiten so langsam gelesen, weil die Spannung einfach fehlt. Das Ende der Geschichte hätte ausführlicher sein können, da man doch sehr überrascht wird.
Fazit: Alles in allem bekommt man einen soliden Eindruck über den Sommer von Berlin, aber fesselnd war das Buch leider nicht. Eigentlich schade, dass am Ende doch nur viele Vorurteile über ethnische Gruppen, sowie Plattitüden bedient wurden. Das Buch hätte echt potenzial gehabt.

Bewertung vom 21.04.2025
Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und das ein oder andere Mal laut aufgelacht. Schon nach den ersten Seiten war ich in Emilias Welt gefangen. Die sich mit Intrigen, Magie und Geheimnisse bestückt ist. Jennifer Alice Jager schafft es, mit ihrer bildhaften Sprache eine tolle Atmosphäre zu erschaffen.
Die tollpatschige Emilia ist stark, klug.
Der Verlauf der Geschichte ist mitreißend. Ich habe mit ihr gelitten, gehofft und gekämpft. Auch die Nebencharaktere sind vielschichtig und bleiben im Kopf. Sie sind detailreich beschrieben.
Was mir besonders gefallen hat, ist die Mischung aus Spannung, Romantik und überraschenden Wendungen. Die verwobenen Machtspiele und innere Konflikte finde ich wahnsinnig interessant.
Das Ende hat mich sprachlos zurückgelassen. Bitte der nächste Band.
Fazit: Ein absolutes Highlight! Für alle, die starke Heldinnen, eine düstere Atmosphäre und eine spannende Handlung lieben

Bewertung vom 21.04.2025
Sidebitch 2
Wood, Jona

Sidebitch 2


ausgezeichnet

Ich muss ehrlich sagen: Dieses Buch hat mich auf eine ganz eigene Art überrascht. Anfangs wusste ich nicht so recht, was mich erwartet. Der Titel klang provokant, vielleicht sogar etwas klischeehaft, aber ich war neugierig.

Julia eine erfolgreiche Architektin, die immer wieder in Affären schlittert. Ihre Mischung aus Stärke, Verletzlichkeit und diesem ständigen inneren Konflikt hat mich berührt. Sie wirkt real, manchmal widersprüchlich, manchmal verloren.
Was mir besonders gefallen hat, war die Begegnung mit Greta. Diese Gespräche hatten Tiefe.
Der Schreibstil war direkt und ehrlich. Die erotischen Szenen waren detailreich und sehr dominant im ganzen Buch verteilt.
Fazit:
„Sidebitch“ war für mich kein typischer Erotikroman. Es war ein Blick in eine Seele, die sich nach Liebe sehnt, allerdings leider sehr oft vorhersehbar.

Bewertung vom 02.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Das 5 Buch des Duos Schwiecker und Tsokos. Ich bin ein begeisterter Fan von Tsokos und seinen Büchern. Wieder einmal ein Buch rund um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt.
Der Krimi spielt wie immer in Berlin. Diesmal geht es um zwei Morde in der Schwulenszene. Beide Männer wurden mit einer Überdosis Liquid Ecstasy vergiftet. Jan Staiger wird verdächtigt. Ihm wird empfohlen sich von Rocco Eberhardt als Strafverteidiger vertreten zu lassen. Dennoch, auch er braucht Hilfe, um seinen Mandanten freizubekommen. Diese Hilfe bekommt er von Tobi, einen befreundeten Privatermittler. Dennoch stellt sich die Frage, ob Rocco Jan Staiger überhaupt vertrauen kann, denn auch Jan erzählt nicht immer die ganze Wahrheit.
Doch es hält noch eine zweite Person weitere Fäden in der Hand. Er nennt sich Fuzz. Wie fügt er sich in den Krimi ein? Was hat er mit den Morden zu tun? Was anfänglich mit einem Internetpost anfing, hat massive Konsequenzen. Was am Anfang sehr eindeutig erscheint, wird nachher zu einer großen Überraschung.
Zum Schluss sind es doch wieder die kleinen Dinge die wichtig sind und zu einem interessanten Ausgang führen.
Obwohl ich am Anfang etwas überrascht war, da dieses Buch stark an den Darkroom-Mörder erinnert. Ich musste die Bilder der Doku erst abschütteln, damit ich mich auf das Buch einlassen konnte. Die Enttäuschung legte sich schnell, denn im Laufe des Buches stand schnell fest, dass da noch mehr hinter dieser Geschichte steckt.
Erzählt wird dieser Krimi aus mehreren Perspektiven. Wie immer finde ich den Schreib- und Erzählstil fantastisch.
Die Charaktere sind wie immer liebevoll und sehr authentisch beschrieben und geschrieben. Sie zweifeln an sich und an andere Menschen. Streit und persönliche Dinge fließen in die Ermittlungen ein und machen somit den Krimi menschlicher und persönlicher. Die verschiedenen Menschen von Kommissaren, Privatermittler bis hin zum Rechtsmediziner wachsen einem ans Herz.
Mein Fazit: Eine absolute Leseempfehlung von mir. Das Buch hat die eine oder andere Wendung, offensichtliches scheinen immer mehr zu verschwimmen. Was ist Wahrheit und was ist eine Lüge? Keine Überraschung, dass es den beiden Autoren wieder mal gelungen ist, ein großartiges Buch zu schreiben. Bitte noch mehr davon.

Bewertung vom 24.02.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


ausgezeichnet

sehr gefühlvoll
Cousinen Marta und Theresa.
Marta lebt mit ihrer deutschen Mutter und ihrem ungarischen Vater in Ungarn. Ihre Mutter verlässt die Familie. Sie erträgt die Alkoholabhängigkeit des Mannes nicht mehr und lässt Marta bei ihrem Vater. Marta lernt ihren jetzigen Mann kennen. Dieser unterstützt Marta und ihren Vater. Doch Marta bricht aus der Situation aus und flieht zu ihrer Cousine Theresa nach Ostberlin. Von dort aus beginnt die Reise.
Die Geschichte findet vor der Wende satt und der Sozialismus hat die DDR noch immer fest im Griff. Die beiden Cousinen lernen Konstatin kennen. Er ein systemkritischer Schriftsteller und gefangen in der Zeit des Sozialismus. Beide Frauen verlieben sich in ihn, doch Konstantin entscheidet sich für Theresa. Der Verrat liegt schwer und reißt die zwei Cousinen endgültig auseinander. Die Beziehung zwischen den Beiden ist auch bis zum Tod von Theresa nicht mehr zu kitten.
Die Charaktere sind liebevoll und sehr detailliert ausgearbeitet und beschrieben. Marta und Theresa sind absolut unterschiedlich dargestellt. Marta zweifelt an sich und der Welt und ist sehr zurückhaltend. Sie ist ein Leben lang auf der Suche nach der Liebe und rennt hinter ihr hinterher. Therese dagegen hat ein großes Selbstbewusstsein und lebt dies auch aus. Sie ist für jeden Spaß zu haben und impulsiv in ihren Entscheidungen.
Der Sozialismus ist in jedem Satz spürbar. Vor allem als Schriftsteller und Systemkritiker hatte man es in der Zeit des Sozialismus sehr schwer. Freie Äußerungen waren dort nicht gewünscht und man wurde für diese ins Gefängnis gebracht. Auch nach der Wende ist diese Prägung in der Geschichte noch immer zu spüren.
Die Geschichte reißt einen mit und man ist schnell in der Zeit und leidet und (ver)zweifelt mit den unterschiedlichen Charakteren. Hat man mit dem Buch einmal angefangen, muss man es unbedingt zu Ende lesen. Auch wenn der mittlere Teil sehr langatmig ist.
Das Buch empfehle ich jeden, der politisch hochbedeutende und dramatische Geschichten mit ein bisschen Liebeskummer mag.

Bewertung vom 24.02.2025
FREI - Bester Sommer (FREI 1)
Welk, Sarah

FREI - Bester Sommer (FREI 1)


ausgezeichnet

Projektwoche mit freundschaftlichen Folgen
Frei von Sarah Welk ist ein fantastisches Buch. Ich muss stehen, dass mich das Cover und die Leseprobe sofort überzeugt hat. Das Cover zeigt Joshua. Joshua ist ein Jugendlicher und ist 14 Jahre alt. Seine Mutter lebt seit Jahren mit einer Frau zusammen und ist Künstlerin. In ihrem Leben sind sie schon sehr oft umgezogen. Die Mutter sucht nach Inspiration und wandert von einem Ort zum anderen. Joshua hat keine Chance neue Freunde zu finden und versucht es auch gar nicht. Nach einer Katastrophe in Köln, ziehen sie nach Rottloch. Rottloch ist ein kleines Dorf. Hier kennt jeder jeden. Bei der Ankunft lernt Joshua, Nico kennen und damit ändert sich sein ganzes Leben. Plötzlich hat er einen Freund und kommt nicht ganz allein in die neue Schule. Am ersten Schultag muss er feststellen, dass seine neue Schule anders ist als alle anderen Schulen, die er kennt. Die neue Schule hat ein sehr interessantes Konzept. Die Schüler bestimmen mit den Lehrern die Regeln der Schule. Als Joshua dort eintrifft läuft die Projektwoche direkt an. Die Schüler und Schülerinnen sollen in kleinen Gruppen mehrere Tage im Wald verbringen, ohne Erwachsene. Während dieser Zeit entwickeln sich tiefe Freundschaften und ihre Einstellungen werden hinterfragt.
In diesem Buch geht es um Bindungsängste, Freundschaften und um die erste Liebe. Gepaart mit etwas Spannung und den Mut neue Wege zu gehen. Die Charaktere sind zauberhaft und detailliert beschrieben und ausgearbeitet.
Die Demütigung die Joshua durch seine Mutter am Anfang der Geschichte erlebt, ist so rührend geschrieben, dass man mit Joshua mitfühlt.
Wird Joshua wieder von seinen Freunden getrennt oder wird es noch eine andere Lösung geben? Das erfahrt ihr nur wenn ihr das Buch bis zum Ende lest. Es ist nach meiner Ansicht ein großartiges, sympathisches und teils spannendes Buch. Hat man einmal angefangen muss man dies in einem Rutsch durchlesen. Man fiebert mit den Jugendlichen mit und braucht unbedingt ein Happy- End.
Fazit: Das Buch ist eine absolute Kaufempfehlung.

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