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Emmy29

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2025
House of the Beast
Wong, Michelle

House of the Beast


gut

Dieses Buch handelt von Monstern – sowohl physisch als auch psychisch gesehen. Als Außenseiterin und nach dem Tod ihrer Mutter hat Alma immer eine Begleitung bei sich: ihr Monster, eine unsichtbare Bestie, die zusammen mit ihr nach Rache durstet. Zusammen durchstehen die beiden die düstersten und traurigsten Schicksale. Begleitet werden sie dabei immer von einer gewissen bedrückenden, finsteren Atmosphäre, wie es auch schon Ava Reid auf dem Klappentext erwähnt.

Dem kann ich definitiv zustimmen. An sich ist das auch eine gute Erfrischung in der Buchbubble, aber manchmal hatte ich das Gefühl, als würde diese Stimmung fast schon erzwungen. Ständig wird mit ihr schlecht umgegangen, es ist als wären 90% der Menschen böse, hätten schlechte Charaktereigenschaften und generell fehlte einfach die Lebensfreude. Rache, Macht und Angst – das sind die prägnantesten Emotionen. Zudem findet auch häufig ein schwarz-weiß-denken der Charaktere statt und selten eine Entwicklung dieser.

Die Protagonistin Alma ist an sich ein verlorenes Mädchen, das schwere Schicksale erlitten hat und zu dem ich nicht wirklich eine Verbindung knüpfen konnte. Sie bleibt eher oberflächlich. Bei ihrem Biest war es ähnlich. Nur konnte ich bei ihm nicht wirklich seine Handlungen nachvollziehen. Besonders gegen Ende des Buches musste ich öfters den Kopf schütteln. Insbesondere hier habe ich des Öfteren Logikfehler feststellen müssen – oder es lag an dem sprunghaften Schreibstil, der zwar stellenweise sehr detailliert und generell auch flüssig zu lesen ist, aber dafür auch einiges auslässt. Wie beispielsweise das Worldbuidling. An sich ist die Grundidee wirklich fantastisch, aber obwohl mehrfach versucht wurde diese Welt zu erklären, hatte ich nicht das Gefühl, als würde die Wortwahl dies auf den Punkt treffen. Positiv anmerken muss ich auch, dass es zwar eine gewisse Beziehung zwischen Alma und dem Biest gibt, aber diese nicht in einer Romanze ausgeschlachtet wird. Dafür wird mehr Fokus auf die Handlung an sich gelegt.

Die Gestaltung des Buches ist zudem ein richtiger Traum! Wunderbares Cover, Buchschnitt und auch die Illustrationen zwischen den Seiten sind wunderschön! Auch die abwechslungsreiche Story, Stimmung und Charaktere im Vergleich zu anderen Geschichten auf dem Buchmarkt sind erfrischend. Nur hat mir hier eine gewisse Ausarbeitung gefehlt, wodurch ich 3 Sterne vergebe.

Bewertung vom 24.10.2025
Das Lied der Tiefe
Cassidy, Kalie

Das Lied der Tiefe


weniger gut

Grausam, Oberflächlich und unverständlich.

So würde ich die Geschichte rund um Imogen beschreiben. Diese wuchs als Schützling von König Nemea in einer furchtbaren Welt auf, in der Sirenen gejagt werden – und sie ist eine Sirene. Obwohl sie dabei unglaublich viel Potenzial hat zu einer starken Persönlichkeit heranzuwachsen, verliert sich Imogen in Gedanken, einer toxischen Beziehung und einer gewissen Oberflächlichkeit. Diese ist generell allen Charakteren zuzuschreiben. Keiner konnte mich berühren, die Handlungen sind oft unverständlich und schlussendlich war es mir quasi egal, was mit ihnen geschieht.

Der Schreibstil ist sehr sprunghaft und die Autorin liebt es grausame Szenen auszuschmücken, sodass ich manchmal fast schon Ekel empfand. Generell ist in diesem Buch viel passiert – aber vieles wurde eher zusammenhangslos erzählt und nicht weiter ausgeführt. Manchmal entdeckte ich Logiklücken und auch wenn die Autorin eine gewisse Romantik fast schon erzwungen hat, fühlte sie sich einfach nicht echt an. Dem geworbenen Spice Level von 3/5 würde ich auch stark widersprechen.

Das Worldbuildung hätte an sich so viel Potenzial gehabt! Aber bis auf ein paar Ausflüge in die geographische Situation, fehlte einiges, um ein gutes Leseerlebnis zu erreichen. Der Anfang und das Ende habe ich schon als recht grausam empfunden und das leider nicht im positiven Sinne. Da es sich hier um den ersten Teil einer Dilogie handelt, werde ich den zweiten Band nicht lesen. Generell hätte ich es besser gefunden, wenn in irgendeiner Art und Weise kommuniziert geworden wäre, dass es sich nicht um einen Einzelband handelt.

Von mir gibt es nur 2 Sterne. Die Grundidee hat Potenzial, aber die Umsetzung war leider ein Griff ins Klo.

Bewertung vom 25.09.2025
Heart of the Damned - Ihr Versprechen ist sein Untergang / Forsaken Promises Bd.1
Pauss, Julia

Heart of the Damned - Ihr Versprechen ist sein Untergang / Forsaken Promises Bd.1


ausgezeichnet

Wow, einfach wow! Dieses Buch hat mich unglaublich begeistert.

Anfangen mit diesem wunderbaren Worldbuildung. Eine Welt voller Magie, Dämonen und einer geheimnisvollen Rivalität, über die man zwar immer mehr herausfindet, aber trotzdem noch genug Fragen übrig bleiben, um es spannend zu machen. Vermischt wurde dies mit einer Enemies to Lovers Liebesgeschichte, die wunderbar funktioniert und nicht wie jede 0815 Geschichte wirkt.

Scarlett ist eine Gestaltwandlerin, dämonisch infiziert und somit laut Ren, dem König von Lethia ganz klar eine Feindin. Trotzdem ist er durch den Tod seiner Verlobten auf Scarlett angewiesen, dadurch ist eine gewisse Nähe unvermeidlich, aber die Autorin schafft es geschickt trotz der Annäherung auch eine gewisse Distanz zu schaffen, sodass alles sehr realistisch dargestellt wird.

Scarlett ist eine starke Protagonistin, die keinen Blatt vor dem Mund nimmt, sich für keinen Kampf zu schade ist und für ihre Ideale einsteht. Ihr Humor ist zudem genial. Ren hingegen würde ich das ein oder andere Mal wachrütteln, aber grundsätzlich ist auch er ein loyaler und liebenswürdiger Mensch, der die ein oder andere Charakterentwicklung durchlebt.

Zu Beginn des Buches gibt es einen Glossar, um sowohl die Dämonen, als auch Personen besser zu verstehen. Das hat mir ungemein weitergeholfen.

Der Schreibstil ist ein absoluter Knaller. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Geschichte trieft nur so vor unerwarteten Wendungen, Spannung und einem grandiosen Ende, welches Lust auf den zweiten und somit finalen Band der Dilogie macht! Ich kann es garnicht erwarten weiterzulesen.

Fazit: Es ist ein fantastisches, humorvolles und spannendes Leseerlebnis, das nicht nur von Worldbuildung, sondern auch von wunderbaren Charakteren und unglaublichen Wendungen lebt. Wer „Throne of Glass“ und die „Blood and Ash“ Serie mag, wird auch hier einen weiteren Schatz finden.

Bewertung vom 31.08.2025
Heart of Night and Fire / Das Nachtfeuer-Quartett Bd.1
Tuli, Nisha J.

Heart of Night and Fire / Das Nachtfeuer-Quartett Bd.1


gut

Das Buch hat mich begeistert, gefesselt und verwirrt. Das Lesen war ein Mischung aller möglichen Gefühle, die ich nicht so ganz einordnen konnte.

Zarya als Protagonistin ist recht stark. Sie hat ihr ganzes Leben an einem Ort verbracht und verspürt einen großen Freiheitsdrang, der absolut nachvollziehbar ist und empfindet den Menschen, die sie eingesperrt haben, eine Mischung aus Dankbarkeit und Hass. Obwohl ich dieses Verhalten noch verstehe, war das bei manch anderen Situationen nicht der Fall. Sie vertraut vielen Personen viel zu schnell, die Liebesgeschichte ist urplötzlich vorhanden und auch sie selber wird plötzlich mitten in einem Freundeskreis aufgenommen, zu dem es eigentlich keine Begründung gibt. All dies erschien mir gewollt, weil es halt nur Story passen muss, und nicht wirklich natürlich. Zu keinem der Charaktere habe ich wahrhaftig eine Verbindung gespürt.

Das Worldbuilding an sich gefiel mir hingegen schon viel mehr. Die Autorin dreht die Welt der bekannten Fantasiewesen einmal auf den Kopf und bringt etwas Frische in die Literaturwelt. Eine Welt voller magischer Wesen, und Namen, die man sich erst einmal merken musste. Übrigens: am Ende des Buches gibt es einen Glossar, den habe ich leider übersehen. Zusammen mit Zarya hat man Stück für Stück die magische Historie und Intrigen der Welt hinterfragt und geschaut, inwiefern sie selber hineinpasst. Leider habe ich den Plot der Geschichte schon sehr schnell herausgefunden. Es kam mir vor, als würde die Autorin regelrecht mit ihren Andeutungen um sich schmeißen und mich wundert es wahrhaftig, wie Zarya erst nach unglaublich langer Zeit die Bedeutung herausgefunden hat. Andererseits erschien es mir auch nicht so, als würde sie großartige Neugierde packen, ihre Geschichte herauszufinden.

Generell wurden viele Geheimnisse oder Ergebnisse, auf die man als Leser schon seit einigen Seiten vorher hingefiebert hat, recht abrupt erzählt, ohne einen großartigen Spannungsbogen. Der Schreibstil an sich hat mir hingegen sehr gefallen. Gegen Ende der Geschichte kam es noch zu einigen Veränderungen, die mich neugierig auf den zweiten Teil gemacht haben.

Die Stichwörter, die bei der Bewerbung des Buches aufkamen, habe ich in diesem Band nicht wirklich wahrgenommen. Ich denke diese beziehen sich eher auf die Reihe als Ganzes.

Fazit: Wer Wert auf eine fantasiereiche, neu gedachte Welt legt, ist hier richtig. Dennoch sollte man meiner Meinung nach mit Abstrichen bei Charakteren und dem Plot machen, welcher für mich zu vorhersehbar war. Trotzdem sehe ich auch Potenzial in den nachkommenden Bänden.

Bewertung vom 04.06.2025
The Deer and the Dragon / No Other Gods Bd.1 (eBook, ePUB)
Cj, Piper

The Deer and the Dragon / No Other Gods Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

"The Deer and the Dragon" ist ein Buch mit einer wunderschönen Aufmachung und einem überraschenden Inhalt.

Die Protagonistin Marlow stammt aus ärmlichen Verhältnissen und wuchs mit einer streng religiösen Mutter auf. Kein Wunder also, dass ihr eine Psychose angedichtet wurde, als sie begann Übernatürliches zu sehen. Und dabei handelt es sich ausgerechnet um den Prinzen der Hölle, mit dem sie eine jahrelange Liebschaft verbindet. Als dieser verschwindet, begibt sie sich auf die Suche.

Leider habe ich nach dieser außergewöhnlichen Liebschaft vergeblich gesucht. Obwohl sich Marlow auf die Suche nach ihrem Seelenverwandten begibt, hat sie kein Problem andere Typen anzuschmachten und setzt ihren Fokus auf komplett nebensächlich Handlungen. Generell empfand ich sie leider als recht anstrengenden Charakter. Sie verleugnet offensichtliches und handelt sehr impulsiv. Andere Charaktere hingegen mochte ich sehr gerne, wie die süßigkeitenabhängige Fauna, Caliban und Azrames.

Vielleicht lag die Darstellung von Marlow auch am Schreibstil, mit dem ich nicht wirklich warm wurde. Der Fokus wird oft auf komplett nebensächliche Handlungen gelegt, wie die Süßigkeiten von Fauna oder das Aussehen von Marlow. Dadurch verliert sich die Autorin häufig in Einzelheiten und der rote Faden wird verloren. Das Buch besitzt 560 Seiten, ich wurde behaupten, dass einige Seiten weniger ihm definitiv gut getan hätten. Teilweise werden auch geschlechtsneutrale Pronomen verwendet, was ich keinesfalls schlecht finde, nur musste man sich dran erstmal gewöhnen.

Auch das Worldbuilding hat mich verwirrt. Mythologie und Religionen werden aufgegriffen und zu einem komplexen System verbunden. An sich eine gute Idee, nur gab es keinen springenden Punkt im Buch, an dem dies aufgeklärt wurde, sondern dem Leser wurde dies nur häppchenweise zugeflüstert. Generell fand ich diese Weltanschauung zwar spannend, aber es wurde viel zu wenig aufgeklärt und dadurch blieb nur ein unscharfes und widersprüchliches Bild.

Wer es beim Wort "Liebhaber" vom Klappentext noch nicht vermutet haben sollte, so muss ich auch aufklären: es wird eine Menge an Sexualität behandelt und beschrieben. Ich würde sogar behaupten, das Buch dreht sich hauptsächlich darum.

Das Ende war relativ schnell abgearbeitet, für mich eher unzufriedenstellend. Dennoch wirkt es so, als würde der zweite Band mehr an das Worldbuilding und den Gottheiten anschließen.

Fazit: Der Auftakt der Reihe war für mich ein eher holpriger Start. Dies lag sowohl an der Protagonistin, der Liebesgeschichte, als auch an dem zu wenig ausgeführten Worldbuilding. Dennoch ist es eine Geschichte, bei der man sich fallen lassen kann, wenn man gewisse Punkte beiseitelässt, da die Grundidee auf jeden Fall Potenzial hat.

Bewertung vom 08.02.2025
The Stars are Dying / Nytefall Bd.1
Peñaranda, Chloe C.

The Stars are Dying / Nytefall Bd.1


sehr gut

Optisch ein Meisterwerk: Ein wunderschönes Cover, passender Farbschnitt und traumhafte Illustrationen. Doch spiegelt sich das auch im Inhalt wieder?

Teilweise. Der Weltenaufbau hat mich ein wenig an ACTAR von Sarah J. Maas und „Liebe kennt keine Grenzen“ von Jennifer L. Armentrout erinnert und das habe ich geliebt! Es gibt Vampire, Celestrials, Fae und eine Menge Magie! Jedoch muss man sagen, dass vieles angeschnitten, jedoch nicht vollständig erklärt wird. Ich hoffe dies nimmt im zweiten Band mehr Seiten in Anspruch.

Die Protagonistin Astraea versucht eine selbstbewusste und eigenständige Protagonistin zu sein, schafft es aber nicht wirklich. Man muss ihr zugutehalten, dass sie aus schwierigen Verhältnissen stammt und dem entsprechend kann man ihre Handlungen nachvollziehen, jedoch ist es manchmal anstrengend zu lesen, wie sie ständig Hilfe in Anspruch nimmt, sich hinter anderen Leuten versteckt und teilweise etwas begriffsstutzig ist. Dies kommt vor Allem daher, dass man als Leser die offensichtliche Lösung von vor hunderten Seiten erkannt hat, während Astraea noch im Dunklen tappt. Jedoch muss man auch sagen, dass ihre Entwicklung recht realistisch gestaltet wurde.

Generell hat mich das Buch jedoch in seinem Bann gerissen: Durch spannende und humorvolle Dialoge, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, bis zu tollen Charakteren wie Nyte, in den ich glatt auch verschossen wäre. Er ist sehr mysteriös und man konnte die Spannungen zwischen Nyte und Astraea förmlich spüren. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage durchgesuchtet. Generell ist die Storyline etwas vorhersehbar, was mich aber nicht wirklich gestört hat, weil ich mich in der Liebesgeschichte fallen lassen konnte. Wer mehr Wert auf Worldbuilding und einen wahnsinnigen Plot legt, wird sich hier vielleicht mehr dran stören.

Fazit: Ein Buch mit einer tollen Lovestory und Magie, jedoch schwächelt es etwas im Bereich Worldbuilding und Frauenpower. Ich bin aber optimistisch, dass sich das im zweiten Band noch ändert!

Bewertung vom 24.10.2022
Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1
Benkau, Jennifer

Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1


sehr gut

Wie wahrscheinlich auch jeder andere Leser, bin ich durch das wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Es ist die dritte Dilogie, die in der geschaffenen Welt von Jennifer Benkau spielt. Die erste Dilogie habe ich bereits gelesen und war begeistert.

Hier begleiten wir Kaya, ein Mädchen aus dem Land Amisa auf ihrer Reise als Hufschmiedin, bei der sie jedoch durch einen Überfall als Heilerin fungieren muss. Sie war mir äußerst sympathisch, charakterstark und definitiv nicht auf die Zunge gefallen. Den Anführer Mirulay hingegen konnte ich schwer einschätzen. Mal benimmt er sich abweisend, mal hingebungsvoll – und das wirkt sich auch auf die Liebesgeschichte aus. Anfangs scheint sie nicht zu existieren, dann gibt es klare, gefühlvolle Sätze und dann wiederum wird nicht mehr von Liebe gesprochen. Ich würde da generell eher von Begierde, als von Liebe sprechen.

Das Gleiche habe ich bei anderen Charakteren wahrgenommen wie z.B. Cisca und Nevan. Beide scheinen ganz klar eine gewisse Rolle zu übernehmen, als die feindselige und loyale Anführerin und der hilfsbereite Freund. Doch plötzlich verändern sie sich – ohne dass man auch nur irgendeine Entwicklung erkennt.

Doch natürlich kann ich nicht nur Kritik äußern. Die Weltenbeschreibung war mal wieder unglaublich, genauso wie die Kampfszenen. Die dunkle, als auch liebevolle Aura der Wälder war geradezu greifbar. Man konnte die Kultur der Völker förmlich spüren und verstehen. Der Schreibstil ist generell detailliert und ladet den Leser geradezu dazu ein in die Welt der Fantasy einzutreten. Ich konnte das Buch garnicht aus den Händen legen und darin versteht sich die Autorin sehr gut, obwohl ich sagen musste, dass mir „One True Queen“ definitiv besser gefallen hat.

Fazit: Obwohl mir die Welt unglaublich gut gefallen hat, fehlte mir es mir generell an Charakterentwicklung. Ich hoffe, dass sich das im nächsten Band wieder aufgreift und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 19.11.2020
Die Mächte der Moria Bd.1
Cordova, Zoraida

Die Mächte der Moria Bd.1


sehr gut

Als Kind wurde Renata an den Hof des Königs gebracht, um dessen politische Gegner auszuschalten. Denn sie ist eine Moria und kann Erinnerungen stehlen. Doch nun kämpft sie an der Seite der Rebellen. Als ihr Geliebter Dez gefangen genommen wird, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und kehrt an den Hof zurück. Dabei deckt sie Geheimnisse auf, die das Schicksal des Königreichs verändern könnten…

Das Cover ist wirklich wunderschön und ein richtiger Blickfang. Der Klappentext hat mich auch neugierig gestimmt. Der Anfang hat es mir jedoch schwer gemacht. Ich hatte das Gefühl in die Welt geworfen zu werden, ohne jemanden neben mir, der mich an die Hand nimmt und durch die Geschichte führt. Es wurden Namen genannt, denen ich kein Gesicht zuordnen konnte. Zudem ist die Welt ziemlich komplex. Eine Karte wäre als Orientierung hilfreich gewesen.

Mit der Hauptprotagonistin Renata war ich anfangs nicht auf einer Wellenlänge. Sie schien besonders bei den ersten hundert Seiten naiv zu sein und sie behandelte andere Menschen, als hätte nur sie die schwere Last zu tragen. Zum Glück entwickelte sich ihre Persönlichkeit über die Seiten hinweg. Sie setzt sich mit ihrer Vergangenheit auseinander und erkennt ihre Fehler. Sie wuchs zu einer starken und verantwortungsbewussten Persönlichkeit heran, welche ich besonders gegen Ende ins Herz geschlossen habe. Neben Renata erhalten wir sowohl Einblicke in das Leben der Rebellen, als auch in das Leben innerhalb der Palastmauern. Obwohl ich bei Büchern mit einer Rebellion prinzipiell deren Sicht unterstützen kann, so hatte ich hier ein kleines Gefühlschaos. Die Persönlichkeiten der dortigen Charaktere wirkten eher eindimensional auf klare Sichtweisen reduziert. Bei Margo beispielsweise habe ich immer die vorwurfsvolle und wütende Miene vor Augen. Bei Hofe hingegen ist mir bei manchen Charakteren das Herz aufgegangen. Dort habe ich auch schon mehr Entwicklungen, Geheimnisse und Intrigen entdeckt.

Da die Rebellion sich bereits auf Hochtouren befindet, begleiten wie Renata anfangs bei Plänen und Angriffen der Rebellen. Durch verschiedene Vorkommnisse landet sie dann beim Königshof. Es werden die unterschiedlichsten Landschaften beschrieben, sodass ich mich in der Welt Zuhause gefühlt habe. Die Grundidee kennt man in manchen Punkten bereits von anderen Jugendbüchern, aber die Idee mit den unterschiedlichen Arten von Moria mochte ich dennoch sehr. Besonders die Fähigkeit Erinnerungen zu rauben hört sich unglaublich an und ich habe es genossen, wie die Autorin es schafft das Vorgehen im Gedächtnis von Renata wiederzugeben.

Ein großes Highlight waren definitiv die Geschehnisse am Ende. Es werden Geheimnisse gelüftet, Intrigen geschmiedet und viel verraten. Die Spannungskurve steigt an und ich konnte oft nicht den Mund schließen, so überrascht und begeistert war ich. Durch den Verlauf der Geschichte ist für mich klar, dass ich auch Band zwei lesen muss.

Fazit: Während ich anfangs Probleme hatte mich in der Geschichte zurechtzufinden, so konnte ich das Buch gegen Ende nicht mehr aus der Hand legen. Intrigen, Geheimnisse, Erinnerungen und jede Menge Erinnerungen lassen sich in diesem Werk finden! Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 31.10.2020
Wonderlands

Wonderlands


ausgezeichnet

Ein Reiseführer durch die unterschiedlichsten Welten. „Wonderlands“ führt uns mit 100 Essays durch die fantastischsten Orten der Weltliteratur. Beginnend mit dem Gilgamesch-Epos bis hin zu „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ werden 3000 Jahre von den ersten Epen bis zur Fantasy dargestellt.

Das Buch ist in fünf Rubriken eingeteilt. Es beginnt mit „Alte Mythen & Legenden“ und endet mit dem Computerzeitalter. Wichtig bei der Zusammenstellung war, dass die Geschichten in einer frei erfundenen Welt oder einem erdachten Land spielen. Jeder Geschichte werden zwei bis vier Seiten des Gesamtwerkes zugeteilt. Neben dem Inhalt werden interessante Informationen über den Autor und das Originalcover abgebildet. Mit einem einheitlichen Layout und schwarz-weiß Bilder der Autoren wird eine Einheitlichkeit gezaubert. Die Gestaltung des Buches ist zudem ganz klar eines der Highlights. Durch das Cover wurde ich ja bereits neugierig, aber auch inhaltlich wurde nicht mit Illustrationen und Fotos gespart. Das war ein passender Ausgleich zu den Essays und veranschaulichte den Inhalt.

Die Ausarbeitung waren wirklich außergewöhnlich. Bei diesem Buch handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Zusammenstellung von Werken, sondern anhand des Schreibstils hat man als Leser gemerkt, wie genau die Autorin bei dieser Sammlung recherchiert hat. Neben dem Inhalt werden die gestalteten Welten analysiert, interpretiert und auch auf die Gegenwart bezogen. Oft wird Bezug auf bereits genannte Werke genommen, um beispielsweise einen Vergleich darzustellen oder um zu zeigen, von welchen Geschichten sich der jeweilige Autor inspiriert hat. Auch wenn „J. K. Rowling“ und „Lewis Carroll“ möglicherweise darauf schließen lassen, dass dieses Buch von Kindern gelesen werden kann, kann ich das nicht empfehlen! Der Schreibstil ist anspruchsvoll und teilweise von Fachbegriffen durchzogen. Selbst als Leser brauchte ich ein wachsames und kein müdes Auge, um die Zusammenhänge nachvollziehen zu können. Erst dadurch wird das Leseerlebnis wirklich magisch und außergewöhnlich.

Anfangs war ich etwas enttäuscht, da mir bei den „Alten Mythen und Legenden“ nur wenige bekannt vorkamen. Im Nachhinein sehe ich es jedoch nicht mehr ganz so kritisch. Die Werke ähneln und unterscheiden sich gleichermaßen gravierend und konnten mich auf unterschiedliche Art und Weise faszinieren. Bei „Der Report der Magd“ hat mir besonders die feministische Seite gefallen, welche auch bei „Ihrland“ einen Platz findet. Beides werde ich in bald lesen. Bei „Der Zauberer von Oz“ und „Alice im Wunderland“ konnte ich die konstruierte Welt schätzen lernen, während ich bei „Herr der Ringe“ und „Das letzte Einhorn“ mehr über den Hintergrund erfahren habe.

Auch wenn meine Begeisterung für das Buch groß ist, habe ich doch das Gefühl, die Autorin hätte nicht alle wichtigen Werke der letzten Jahrhunderte genannt. In dieser Sammlung ist eine Grenze vorhanden, das ist mir klar, jedoch sind Autoren wie „Michael Ende“ und „Patrick Rothfuss“ nicht mehr aus dem Genre der Fantasy zu denken.

Grundsätzlich habe ich besonders bei der „Neuen Weltordnung“ und dem „Computerzeitalter“ Lieblinge gefunden – was vielleicht auch daran liegt, dass mir viele Bücher dort bekannt vorkamen und ich auch das ein oder andere wie „Harry Potter“, „Tintenherz“ und „Alles, was wir geben mussten“ gelesen habe. Da mir deren Rahmenhandlung bekannt war, fiel mir ein weiteres Mal die Detailverliebtheit der Autorin auf. Kleinigkeiten zur Entstehung der Geschichte animieren den Leser weiterlesen zu wollen und zaubern dabei eine außergewöhnliche Atmosphäre.

Fazit: Es ist ein fantastisches Buch, um aus der Realität zu fliehen und sich in unbekannte Welten entführen zu lassen. Durch die ungewöhnlichen Welten und den wunderschönen Illustrationen ist es ein geeignetes Geschenk für Fantasy und Science-Fiction-Liebhaber. Von mir gibt es 4,5 bis 5 Sterne!

Bewertung vom 26.10.2020
QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2
Kling, Marc-Uwe

QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2


sehr gut

Nach dem Anschlag auf John of Us darf Peter Arbeitsloser endlich als Maschinentherapeut arbeiten. Zudem versucht ein Billionär Präsident zu werden, Martyn wird von Drohnen verfolgt und Kiki schnüffelt in ihrer Vergangenheit herum und gerät in große Gefahr. Doch was hat ausgerechnet den dritten Weltkrieg ausgelöst?

Dieser Nachfolger schließt nahtlos an den ersten Band von Qualityland an und ist dem entsprechend aufbauend. Man sollte vorher unbedingt Band eins gelesen haben! Beide haben einen ähnlichen Aufbau. Zwischen den Kapiteln gibt es immer kleine Werbeanzeigen oder Dialogie, welche die Geschichte auflockern. Auch die Gespräche von Peter Arbeitsloser mit seinen Maschinen sind ein großes Highlight. Durch die ganzen humorvollen Dialoge, der skurillen Weltanschauung und den außergewöhnlichen Figuren rückt die Haupthandlung jedoch ein wenig in den Hintergrund. Diese orientiert sich sehr an den ersten Band, mir fehlte jedoch ein wenig Eigenständigkeit. Der Plot hätte passender sein können.

Für mich war direkt klar, dass ich das neue Buch von Marc-Uwe Kling lesen muss. Sein humorvoller Schreibstil bringt mich immer wieder zum Lachen – und so war es auch hier wieder der Fall. Der Autor schafft es geschickt mit Worten Unterhaltung und ernsthafte kritische Fragen aus der Gegenwart zu vereinen. Klimawandel, Gleichberechtigung und Globalisierung spielen hier eine zentrale Rolle. Diese offensichtliche Kritik wurde teilweise auch als Zukunftsszenario behandelt, in dem eine Menge Wahrheit versteckt ist.

Meiner Meinung nach gibt es unterschiedliche Möglichkeiten dieses Buch zu lesen. Entweder man sieht den Unterhaltungswert an erster Stelle, denn Peter Arbeitsloser und seine Maschinen lassen einige Sprüche los, bei denen man sich am Boden kringeln möchte vor lachen, oder man schaut speziell auf die Politisierung. Anders als in Band eins erschien mir diese als Leser stärker. Das Ende macht Hoffnung auf einen dritten Teil, der Potenzial hat noch besser zu werden!

Fazit: Eine geschickte Kombination von Humor und Gesellschaftskritik, die gut an den ersten Band anknüpft. Die auf Technik basierte Welt zusammen mit den kuriosen Bürgern konnten mich wieder einmal unterhalten und zum Lachen bringen. Ich würde mich sehr auf einen dritten Band freuen und vergebe 4 bis 4,5 Sterne!