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Benutzername: 
ninchenpinchen
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Potsdam

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2025
Das Lieben danach
Bracht, Helene

Das Lieben danach


sehr gut

Süße Träume, aber für wen?

Ich dachte, ich hielte einen Roman in Händen und war gar nicht auf ein Sachbuch eingestellt. Denn ich lese lieber Belletristik als Sachbücher. Dass sich aber „Das Lieben danach“ von Helene Bracht so flüssig wie ein Roman lesen würde, hätte ich auch nicht gedacht. Ebenso fiel mir nie zuvor die Tiefe des Textes von Annie Lennox auf, diesen „sweet dreams“ eben. Hier kann jeder jeden ausnutzen oder sich ausnutzen lassen. Jeder jeden missbrauchen oder eben – sich missbrauchen lassen. Vielleicht sogar mit einem gewissen Wohlgefallen. Ja, so ambivalent ist auch der Text des Romans. Ich habe selten so eine Eigenanklage gelesen, wenn sie denn autobiographisch ist, was so anmutet. Dennoch löst sich alles – zwar winzig klein – aber doch positiv auf, in gänzlich ungeahnter Weise.

Beginnen wir mit dem Leben der Protagonistin im zarten Alter von fünf Jahren. Und Strecker, dem Missbraucher mit den ungeahnten Fähigkeiten. Denn er singt und dichtet und schafft es mit dem bedeutungsschwangeren Satz: „Du bist was ganz Besonderes“ das Kind alles Negative vergessen zu lassen. Und zwar immer wieder und wieder. Ist das die Kunst der Pädophilie? Das Kind freut sich aufs nächste Mal, obwohl es am Ende immer weh tut. Und bis schlussendlich die Mutter entdecken will und kann, was da los ist, ging das Spiel immer weiter.

„Ein halbes Erwachsenenleben lang habe ich gebraucht, um den Köder >Du bist was ganz Besonderes< zu verdauen.“ (S. 57) „Und manchmal reicht eine ganze Lebenszeit nicht aus, um das wieder ins Lot zu bringen.“ (S. 133) Hier geht es um das Ausgeliefertsein beim sexuellen Missbrauch.

Aber auch das Kind ist nicht frei von Schuld. Und wird zur Täterin. „Nüchtern betrachtet hatte ich mir den ersten Anblick eines männlichen Geschlechtsteils mit einer Rücksichtslosigkeit verschafft, die einem Übergriff nahekommt, einer missbräuchlichen Handlung. Ich hatte mich ungefragt eines schwächeren Wesens als Mittel zum Zweck bemächtigt.“ (S. 22)

Die erwachsene Protagonistin ist nicht frei, tut sie doch immer das Gegenteil von dem, was möglicherweise angebracht wäre. Unfreiheit eingehandelt aus Trotz. Die sexuellen Partner und Partnerinnen wechseln schnell und an manche erinnert sie sich später gar nicht. Die sich an sie aber umso mehr. Verdrehte Welt. Was erst der Heiratsschwindler mit ihr anstellt, so was kann frau sich kaum ausdenken, das muss von irgendwem erlebt sein. Immerhin zwei Jahre Verweildauer sind dem Lügenbaron in ihrem Bett und Herzen vergönnt.

Eine typische Gefahrensituation der damaligen Zeit, nämlich das Fahren per Anhalter, meistert Lene für sich und ihre Freundin mit Bravour, nur durch Sprache, ohne Gewalt. „Wenn sich das Sprechen den etablierten Erwartungen widersetzt, können bestehende Machtverhältnisse unterlaufen und soziale Grenzen überschritten werden.“ (S. 81)

Fazit: Ein Debüt, das es in sich hat. Möglicherweise nichts für allzu zart Besaitete. Für Eltern und Psychologen und alle, die es werden wollen, sollte es allerdings Pflichtlektüre sein. Verdiente 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 18.03.2025
Die Tochter
Nettel, Guadalupe

Die Tochter


sehr gut

Verwandlungen

Es hat mich sehr gefreut, mal wieder einen Roman aus Mexiko lesen zu dürfen, ist doch die amerikanische Literatur bei uns in Deutschland so vorherrschend, dass ich versuchen möchte, dies wenigstens etwas einzuschränken, zugunsten von Autoren aus anderen Ländern oder Erdteilen.

Laura und Alina, die beiden Protagonistinnen dieser Geschichte, kommen abwechselnd zu Wort, bzw. es wird abwechselnd erzählt, immer mit der Ich-Stimme von Laura.

Beide Frauen sind im Alter der möglichen Mutterschaft, lehnen dies aber rigoros für sich ab. Sie kennen sich schon lange und ihre Freundschaft hat sogar den „Distanztest“ (S. 29) bestanden. Dann findet allmählich eine Verwandlung statt, mit beiden Frauen. Alina möchte plötzlich doch ein Kind, es klappt aber ewig nicht, so wird bei ihr eine künstliche Befruchtung veranlasst, mit dem Samen ihres langjährigen Partners Aurelio.

Und Laura, die sich sterilisieren ließ, kümmert sich unerwartet und aufopferungsvoll um den Nachbarsjungen Nicolás und später sogar auch um seine schwer depressive Mutter Doris. Kann der bewusste Mensch vielleicht nicht leben, ohne Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu tragen? Macht uns die Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu einem besseren Menschen?

Alina wird schwanger und sie und Aurelio freuen sich sehr. Allerdings wird die Freude von unerfreulichen Prognosen getrübt, denn es stimmt etwas nicht mit dem Fötus. Eine degenerative mangelnde Gehirnentwicklung wird bei dem kleinen Mädchen festgestellt und es wird vermutet, dass sie bei der Geburt stirbt. Auch hier gibt es zahlreiche Wandlungen, Wendungen und Überraschungen. Hilfreiche Menschen in der Umgebung mindern den Schmerz auf unterschiedliche Weisen.

Der Roman war zu Recht auf der Shortlist des internationalen Booker Prize 2023 unter dem englischen Titel: „Still born“. Der OT der spanischen Ausgabe lautet: „La hija única“.

Guadalupe Nettel beschreibt sehr sensibel und teilweise sogar chirurgisch präzise die Verwandlungen der beiden Frauen, die, getragen von inneren Konflikten, dennoch ihr Leben meistern, jede auf ihre Art erfolgreich.

Fazit: Es ist ein leiser, eindringlicher Roman, der ohne große Action auskommt. Und gerade hier liegt die Eindrücklichkeit und das „nicht Ablassen können“ vom Weiterlesen. Und auch wenn uns drastische Entwicklungen zum Glück erspart bleiben, schafft es dieser Roman uns unentwegt bei der Stange zu halten. Ich habe nur wenige Tage dafür gebraucht. Sehr empfehlenswert. 4 Sterne.

Bewertung vom 11.03.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


weniger gut

Viel Rauch um zu wenig oder wie ich meine Zeit verschwendete

Auf dem Cover vom „Gott des Waldes“ steht: „Ein literarischer Thriller der Spitzenklasse“. Nö. Fand ich gar nicht. Der Roman ist unglaublich aufgebläht auf fast 600 Seiten mit zahlreichen – meist unnötigen – Figuren. Man könnte also den Eindruck gewinnen, dass die vielen Protagonisten zwanghaft zur Seitenfülle beitrugen. Der eigentliche Plot wäre schnell erzählt und ist auch m. E. nach ziemlich unglaubwürdig. Kommt im Grunde ebenso unglaubwürdig daher wie die meisten der Figuren. Ich habe mehrfach an Abbruch gedacht, dann aber doch durchgehalten, in der Hoffnung auf eine „Belohnung“, die dann aber leider ausblieb.

Die einzelnen Überlebenstrainings der Jugendlichen im Wald fand ich nicht schlecht. „Wer in Panik gerät“, sagte T. J., „macht sich den Wald zum Feind. Wer ruhig bleibt, ist sein Freund.“ (S. 61)

Und die Vorsatzpapiere gefielen mir auch. S. u. Das war’s dann aber auch schon. Eine Sympathie mit einer der Figuren kam bei mir nicht auf. Das Handeln der meisten ist nicht nachvollziehbar. Auch die merkwürdige Ehe der Eltern der verschwundenen Kinder lässt an Glaubwürdigkeit sehr zu wünschen übrig. Vieles wirkt überkonstruiert. Neues wird wenig bis gar nicht geboten. So oder so ähnlich gab es schon viele Romane zum Thema verschwundener Kinder. Mit weniger schwachem Ende.

Was ich ganz gut fand: Im Vorsatzpapier vorn und hinten befindet sich ein Lageplan des Naturreservats mit den einzelnen Gebäuden des Camps, den Wegen und der Umgebungsnatur.

Das Ganze geht los im August 1975, als Barbara van Laar, 13-jährig, plötzlich spurlos verschwindet. Ihrem Bruder Bear ist sie allerdings persönlich nie begegnet. Denn der war schon verschwunden, bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblickte. Eine heikle Rolle, die Barbara, als Nachfolgekind eines totgeglaubten Bruders, auszufüllen hatte. Denn Bears Verschwinden konnte nie aufgeklärt werden, trotz umfangreicher Suche mit zahlreichen Beteiligten. Gedankt wurde es den Suchern von der reichen Familie van Laar nie. Es wurde wohl von ihnen als selbstverständlich erachtet, fünf Nächte im eiskalten Wald deren verschwundenes Kind zu suchen. Und das leider erfolglos.

Beim Lesen müssen wir nun mit dieser Überfülle an Protagonisten klarkommen, die zum Teil die einzelnen Kapitel bestimmen. Auch in den Zeiten wird hin und her gesprungen, die Aufklärung erfolgt dann im September 1975. Die Rückblicke gehen bis etwa 1950.

Ich versuche mal, die Personenfülle alphabetisch so halbwegs in den Griff zu kriegen: Die Hauptpersonen: Alice (die Mutter), die Geschwister Barbara van Laar und Bear van Laar.

Die Nebenfiguren: Carl (Feuerwehr); Jacob (ein Mörder); Judyta (Polizistin); Louise (eine Betreuerin im Jugendcamp); Tracy (Barbaras gleichaltrige Freundin).

Dazu kommen noch die Nebenfiguren, denen keine Kapitelüberschriften nebst Jahreszahlen gewidmet sind: Delphine (Alices Schwester); George (Delphines Ehemann); Vic Hewitt (der Aufseher); John Paul (Louises „Verlobter“); John Paul senior samt Familie; Lee Towson (der Schwarm der Camp-Mädchen); Lowell Cargill (Camp-Teilnehmer); Maryanne (Carls Frau); Peter (der Vater der Geschwister und seine Eltern, Mr und Mrs van Laar); Tessie Jo (die Tochter des Aufsehers); Walter (Lowells Kumpel) etc.

Fazit: Eine extrem aufgeblähte, unglaubwürdige Geschichte mit unsympathischen Darstellern. Schwaches Ende. Wenig empfehlenswert.

Bewertung vom 31.12.2024
Lass uns doch noch etwas bleiben
Shriver, Lionel

Lass uns doch noch etwas bleiben


ausgezeichnet

Moderner Horror

„Should we stay or should we go“, so lautet der etwas „richtigere“ OT des neuen Romans von Lionel Shriver. Kay und Cyril Wilkinson, das englische Ehepaar hier, sie sind die Hauptpersonen. Deren Geschichte und deren Entscheidung in diversen Varianten erzählt wird. Wie könnte ein Leben aussehen, wenn man dieses getan und jenes gelassen hätte?

Ich sah mal einen Film, der hieß: „Smoking or no smoking?“, wo die Dauer einer gerauchten Zigarette die jeweiligen Veränderungen beeinflusst hat. Paul Austers „4321“ erzählt auch ein Leben in vier Varianten.

Zuallererst wird vom 14-jährigen Verfall von Kays Vater berichtet: Demenz in den schlimmstmöglichen Vorstellungen. Ich habe mehrere demente Menschen kennengelernt und viel hängt von der körperlichen Verfassung ab. Es hört sich makaber an, aber je besser die körperliche Verfassung des Kranken ist, desto schlimmer wird die Pflege für die Angehörigen. Denn bei jemandem, der sich heftig wehrt oder dauernd weglaufen will und dies noch kann, da schafft es ein Mensch allein oft nicht, die Aufgabe zu bewältigen. Und wenn dies vierzehn Jahre lang praktiziert werden muss, da wird alles „überschrieben“, was den Kranken jemals ausgemacht hat. Und das wollen Kay und Cyril weder sich noch ihren drei Kindern zumuten.

Also beschließen sie, sich an ihrem 80sten, bzw. 81sten umzubringen. Cyril als Arzt, der er ist oder war, kann leicht tödliche Dosen für beide besorgen. Ich kenne ein betagtes Ehepaar, das auch so entsprechend vorgesorgt hat. Der Mann ist über neunzig und auch dement, aber sehr freundlich und leicht lenkbar. Und nicht hoch aggressiv wie Kays Vater. Denn ins Heim wollen sie nicht, genau so wenig wie unsere Protagonisten.

„Sie verfallen wie alle anderen und verbringen ihr jammervolles Lebensende wie alle anderen: entweder mit einer Bulgarin im Gästezimmer, die sie verabscheut und ihnen heimlich ihren Whisky klaut, oder in einer zynischen Anstalt, die Zeit und Geld spart, indem sie ihnen jeden Mittag altbackenes Brot mit Streichwurst auftischt.“ (S. 25)

Was droht im Heim? In den Kapiteln: „Spaß mit Dr. Mimi“ und „Mehr Spaß mit Dr. Mimi“ erfahren wir, was da kommt. Oder kommen könnte. Es soll möglicherweise Satire sein, aber in meiner Vorstellung könnte das bitterernst sein. Schlimmstmögliche Unterbringung und schlimmstmögliche Behandlung der „Gäste“. Je preiswerter, desto übler. Ich kenne eine Krankenschwester, die erzählte, dass es in einem Heim in Berlin durchaus üblich sei, die Bewohner nachts um Drei zu wecken und zu duschen. Der heilende Schlaf wird dann jedes Mal unterbrochen. Schon früher musste ich das Buch: „Abgezockt und totgepflegt“ abbrechen, weil ich es nicht ertragen konnte. Hier habe ich durchgehalten, weil Shrivers Humor das möglich macht.

Auch die englischen Behörden bekommen in einer der dystopischen Varianten ihr Fett weg: „Die Aufklärungsquote der britischen Polizei bei Diebstahl, Betrug und Überfällen ging gegen null, und einige Dienststellen hatten seit Monaten keinen einzigen Einbrecher gefasst. Sie schikanierten ältere Steuerzahler, weil verängstigte, fügsame, gesetzestreue Menschen leichte Beute waren.“ (S. 167)

Die drei Kinder des Paars: Simon, Hayley & Roy lernen wir kennen, teils von ihren schlimmstmöglichen Seiten. „Was auch immer Leute besonders nachdrücklich behaupten, nicht zu tun, ist ein zuverlässiger Indikator für das, was sie tun.“ (S. 188) Wie: „Wir sind alle aus Sorge hier, und wir wollen für euch nur das Beste. Es ist nicht so, dass wir hier über euch zu Gericht sitzen.“ ebd.

Auch die Migration, die in England wohl inzwischen jedes halbwegs normale Maß längst hinter sich gelassen hat, wird thematisiert: „Und was für einen Sinn hat ein Land, wenn es nicht seine Bürger beschützt? Sonst ist die Staatsbürgerschaft doch bedeutungslos. Wenn die Rechte von Einwohnern auf eine Stufe mit den Rechten von allen anderen Menschen auf der Welt gestellt werden, gibt es kein Land mehr.“ (S. 278)

Fazit: Das Buch hat mich regelrecht umgehauen. Dankbar bin ich Sven Böttcher, der es bei „B & B – wir müssen reden“ empfohlen hat. Sollte jeder lesen, denn dieses „beißend komische Gedankenexperiment“ (laut The Times) bleibt wohl für immer haften. *****

Bewertung vom 10.12.2024
Die Schlangen werden dich holen
Malfatto, Emilienne

Die Schlangen werden dich holen


ausgezeichnet

Erschütternd und sehr berührend

Da ich gestehen muss, den Verlag „orlanda“ bisher nicht gekannt zu haben, wurde es Zeit. Beim Lovelybooks-Award 2024 war dieser Roman: „Die Schlangen werden dich holen“ aufgelistet in der Sparte „Literatur“. Da ich längere Zeit in Kolumbien verbracht habe – wenn es auch schon länger her ist – war ich sehr neugierig, was es wohl mit dieser literarischen Reportage auf sich hätte. Und ja, vieles kam mir sehr bekannt vor und scheint leider immer noch aktuell zu sein.

Allem voran die Korruption (auch bei der Polizei) und die Armut. Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, dass in Bogota die Geschäfte bei Ladenschluss Gitter herunterließen, dass man keinen Schmuck auf der Straße tragen sollte, dass es einen Riesengürtel an Slums um die Hauptstadt herum gab und immer noch gibt und auch Obdachlose ohne Ende. Denn die Reichen wohnten in eingezäunten Vierteln mit Personal und Security.

Die Autorin Emilienne Malfatto hat sich hereingewagt in diesen undurchdringlichen Dschungel – auch der Verlogenheit. Und der Angst. Angst vor Repressalien und natürlich vor Folter oder Mord. Verständlich, dass die Kinder der getöteten Maritza ihre Namen geändert haben und ihre Wohnorte geheim halten. Etliche Jahre zuvor wurden auch Maritzas Mann und ein Onkel ermordet und somit musste die Familie schleunigst diese Finca verlassen. Und damit auch die sichere Selbstversorgung.

Seit der Ermordung des Partners und des Vaters fast aller Kinder, ging es Maritza zunächst sehr schlecht. Sie nahm später dann an einem merkwürdigen Projekt teil mit Landzuordnung. Führte das schon zu ihrer Ermordung? Auch auf dieser Finca konnte der Rest der Familie nicht mehr bleiben und suchte zwangsweise Kontakt zur Verwandtschaft.

Die aufnehmende Verwandtschaft war allerdings wenig begeistert und die Kinder mussten teilweise weit verstreut aufgeteilt werden. Möglicherweise verständlich bei der Anzahl.

An mehreren Stellen hat die Autorin ein Riesenglück gehabt, mit dem Leben davongekommen zu sein.

„Letztlich lässt sich die Problematik folgendermaßen zusammenfassen: Jeder, der sich den Mächtigen oder ihren wirtschaftlichen Interessen – Drogenhandel, großen Energie-, Bergbau-, Landwirtschafts- oder sonstigen Projekten – in den Weg stellt, wird beseitigt. Es geht um zu viel Geld, als dass Menschenleben dabei ins Gewicht fallen könnten. Man könnte sogar noch weiter gehen und von einem Massaker sprechen, das die Behörden beharrlich verharmlosen – oder sogar glattweg leugnen. Die politischen und wirtschaftlichen Eliten, die das Land seit Generationen, seit Jahrhunderten fest im Griff haben, haben keinerlei Interesse daran, dass sich etwas ändert. Das Chaos kommt ihnen zugute.“ (S. 18)

Aber mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn es lohnt sich auf jeden Fall, diesen (kurzen) Roman selbst zu lesen.

Fazit: Ich bin immer noch erschüttert, auch über die Hartherzigkeit der Menschen und ihre immerwährende Gier nach Profit um jeden Preis. Ein kleines, feines Büchlein, sehr schön gestaltet und sehr, sehr lesenswert. 5 verdiente Sterne.

Bewertung vom 23.11.2024
Intermezzo
Rooney, Sally

Intermezzo


sehr gut

Unkonventionelle Konstellationen

Man kommt schwer rein in diesen Roman „Intermezzo“ von Sally Rooney. Es ist nicht nur die Konstellation der Figuren ungewöhnlich, sondern auch der Schreibstil. Unvollständige Sätze, keine „An- und Abführung“ bei den vielen Dialogen. So könnte man fast sagen, der Schreibstil passt zum Inhalt: unkonventionell. Da ich das Original nicht kenne, hat möglicherweise die Übersetzerin Zoë Beck eine Arbeit geleistet, die hervorragend zum Inhalt passt.

Es geht also um die beiden Brüder Ivan und Peter mit einem Altersunterschied von mindestens zehn Jahren. Christine, die Mutter, hat Kinder und Mann früh verlassen, um sich einem anderen Mann und anderen Kindern zuzuwenden. Das schmerzt. Da war nicht mal Peter, der Ältere, erwachsen. Und völlig überfordert mit der Situation, hat er sich dann entsprechend früh ins Jura-Studium und in die nachfolgende Karriere geflüchtet. Zu allem Überfluss hat die Liebe seines Lebens einen schrecklichen Unfall mit ebenso schrecklichen Folgen. Da kommt eine konventionelle Ehe mit Kindern nicht mehr in Frage.

Ivan, der Jüngere, hat sehr am in der Familie verbliebenen Vater gehangen. Aber der Krebs rafft den Vater dahin, da ist er erst etwa sechzig. Ivan hängt in der Luft und sein geliebter Hund Alexei muss erstmal zu Christine, wo er mehr schlecht als recht aufgenommen wird. Denn weder Christine, noch der Mann und die Stiefkinder können mit dem Hund etwas anfangen.

Ivan ernährt sich von Schach und von gelegentlichen IT-Aufträgen als freier Mitarbeiter. Bei einem Schachevent lernt er Margaret kennen, die wunderschöne, aber vierzehn Jahre ältere Frau.

Die sehr langen Kapitel kümmern sich immer abwechselnd um das Leben und Treiben der Brüder und deren Erlebnisse und Befindlichkeiten. Wie z. B. Peter, der immer noch mit Sylvias Unfall hadert und oft Selbstmordgedanken hat. „Dankbar, dass seine Verluste nur bis hierhin und nicht weiter gegangen sind. Dass ihm Gott in seiner unergründlichen Weisheit und Gnade das andere gelassen hat. Die Kühle ihrer Hand in seinem Gesicht. Das Aufblitzen von Kaugummi, die schwarze Strumpfhose. Seine Mutter, sein Bruder, gesund und wohlauf. Kalte, nasse, windgepeitschte Straßen. Bücher, die er noch nicht gelesen hat.“ (Seite 460)

Aber auch Systemkritik ist zu vermerken. „Anna (Margarets Freundin) spricht wieder von genetisch modifizierten Moskitos, die wie sie sagt, irgendwo in den USA in die Wildnis entlassen werden, um die alten, klassischen Moskitos, Gottes Originale, zu töten – oder vielleicht auch nur unfruchtbar zu machen …“ (Seite 93)

Was ich der Autorin auch hoch anrechne, ist, dass sie sich einem systemischen Verlag verweigert hat und lieber auf eine Veröffentlichung verzichtet, als ihre Weltanschauung gemäß Meinungsdiktatur umzukrempeln.

Fazit: Nach anfänglichen (Stil-)Schwierigkeiten habe ich den Roman mit wachsender Faszination und Begeisterung gelesen und mit großer Verblüffung, dass eine so junge Autorin so tief in die Gefühlslage ihrer Protagonisten eintauchen kann und so stimmig. Respekt. 4 verdiente Sterne. ****

Bewertung vom 02.11.2024
Verkin
Wagner, David

Verkin


sehr gut

Reisen ins Märchenland …

… oder ich schaue einer schneeweißen Katze zu lange in ihr blaues und ihr braunes Auge.

David Wagner ist beneidenswert, hatte er doch eine orientalische Fremdenführerin gefunden, um die ich ihn glühend beneide. Denn meine eigene Reise in die Türkei vor nunmehr sechsunddreißig Jahren war alles andere als ein Traum, eher ein Albtraum. Aber das ist lange her und es soll sich viel, sehr viel, geändert haben.

Auf jeden Fall hat Herr Wagner gründlich recherchiert, mag er Verkin, die titelgebende Fremdenführerin, nun erfunden haben oder nicht. Für den Moment tun wir mal so, als gäbe es diese Fee aus Tausendundeiner Nacht wirklich.

Alles beginnt damit, dass Verkin auf einen Wunsch hin eine dieser schneeweißen Vankatzen vom Vansee nach Deutschland, nach Berlin, geschmuggelt hat. Auf der Katzenwillkommensparty nun lernt David die Schmugglerin kennen. Später soll er zum Katzendank ein deutsches Wurstpaket in die Türkei bringen und so bezeichnet er sich von da an – hin und wieder – als „Wurstbote“.

Als Schriftsteller möchte er ein Buch über die türkischen Malls schreiben, die wie Pilze aus dem Boden schossen. Als ich damals dort war, gab es nur eine. Und ich weiß nicht mehr genau, ob ich sie nun gesehen habe oder nicht. Inzwischen gibt es zwanzig. (Siehe Seite 144.) Von Baujahr 1987 bis 2014. „Look them up“ würde Verkin sagen.

Der Wurstbote wird von Verkin, ihrem Hund und ihrer Freundin und Assistentin Nevin überaus herzlich aufgenommen. Und ab da beginnt die Luxus-Fremdenführung der allerersten Klasse. Denn Verkin ist reich und Geld spielt keine Rolle. Verkins Vater hatte damals den größten Elektrokonzern der Türkei aufgebaut und seine geschäftstüchtige Tochter hat mit Bravour dieses und andere Geschäfte weitergeführt, bzw. neu aufgebaut.

Aber auch ein schlimmer Unfall bestimmte Verkins Leben mit unzähligen Operationen. Auch für die Schönheit lag sie diverse Male unter dem Messer.

Aber jetzt zeigt Verkin David das Land. Zu Wasser, auf der Straße oder Schiene oder auch in der Luft, alle Transportwege sind dabei. Die Begleiter der beiden wechseln und David kommt öfter zu Besuch, bringt auch noch einmal Wurst aus deutschen Landen mit.

Und natürlich werden die sagenumwobenen Vankatzen am Vansee besucht. Ob sie wirklich schwimmen können, schaue ich mal bei YT nach. (Können sie, können sie!) Verkins Geschichten möchte man tage- und nächtelang lauschen, nie, nie wird es langweilig. Ihre Ehen, teils mit Deutschen, ihre unzähligen Affären sind sehr ungewöhnlich für eine orientalische Frau. Aber Verkin ist eben besonders, ganz besonders. „Die meisten Menschen sprechen ununterbrochen von sich selbst. Fast alle wollen ihr Leben erzählen, nur leider ist es nicht immer interessant. – Oh, jetzt bekomme ich Angst! Langweile ich dich mit meinen Anekdoten? Im Gegenteil Verkin. […] Stoff für Tausendundeine Nacht.“ (S. 366)

Fazit: Erzählungen aus dem Märchenland, Reiseabenteuer, gespickt mit Anekdoten. „Es ist die Geschichte einer besonderen Freundschaft und einer außergewöhnlichen Frau.“ (Umschlag, hinten) Mir hat es ganz viel Spaß gemacht. ****

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Bewertung vom 25.10.2024
Die Rose von Nischapur
Cheheltan, Amir Hassan

Die Rose von Nischapur


weniger gut

Zerfasert **

Ob ich schon mal einen Roman las, von einem persischen Autor? Ich glaube nicht, von den Märchen aus tausendundeiner Nacht mal abgesehen. Auch in meinem Stapel ungelesener Bücher findet sich da nichts. So war ich höchst gespannt auf „Die Rose von Nischapur“, deren Originaltitel ich nicht lesen kann.

Wir haben hier drei Hauptprotagonisten: David, den jungen Engländer. Sein Traum: Iran bereisen.
Nader, der fünfzehn Jahre ältere Einheimische, ist ein Schriftsteller. Dann gibt es noch Naders Freundin Nastaran, die titelgebende Rose. Alle drei verehren den antiken Dichter Omar Khayyam. (Wer mag, kann da noch ein Zeitzeichen hören.)

Als David einen nicht näher bezeichneten Unfall erleidet, kümmern sich Nader und Nastaran aufopferungsvoll um ihn und nehmen ihn in Naders Wohnung auf, da er z. B. Hilfe bei der Körperpflege braucht. Und da von den Freunden befürchtet wurde, dass er in der Pension nicht allein zurechtkäme.

Es gibt leidenschaftliche Diskussionen über den o. g. Dichter, über Politik und Philosophie. Die politische Situation im Land scheint sehr speziell, für Aus- und Inländer nicht ungefährlich mit recht strengen Gesetzen. Es wird Gründe geben, dass der Autor in seiner Heimat nicht veröffentlichen darf. Da ich mehrere Perser kenne, die in Deutschland leben, werde ich sie fragen, ob die Regeln und Gesetze wirklich so streng sind. Auf Fotos aus den siebziger Jahren wirkte es nicht so. Es wird sich viel geändert haben. Auch bei uns weht ja jetzt ein anderer Wind.

Die Verehrung für den antiken Dichter konnte ich anhand der Beispiele nicht nachvollziehen. Überhaupt wirkt der ganze Roman sehr unstrukturiert, zerfasert, ein roter Faden fehlt gänzlich. Und alles plätschert vor sich hin, obwohl grausame Details politischer Verfolgung nicht fehlen. Das alte Spiel: Die Regierenden und ihre Befehlsgeber maßen sich an, dem Volk ihre abstrusen Regeln aufzuzwingen. Was ja leider in den letzten Jahren weltweit extremer geworden ist.

Auf den aller letzten Seiten nimmt der Roman endlich Fahrt auf und die Situation der drei Personen spitzt sich zu. Vorher, beim Geplätscher, hat man vergebens darauf gewartet. Das unstimmige Ende passt auch nicht so recht.

Fazit: War absolut nicht meins, die Lektüre halte ich von daher nicht für empfehlenswert. Zerfasert eben. Mit Mühe gerade noch so zwei Sterne. Möglicherweise hätte ich lieber „Der Zirkel der Literaturliebhaber“ lesen sollen.

Bewertung vom 10.10.2024
Das große Spiel
Powers, Richard

Das große Spiel


gut

Makatea gibt es wirklich

Das große Spiel ist schwierig zu bewerten, denn eine durchgehende Handlung gibt es nicht. Dafür wird den vier Hauptprotagonisten viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Evelyn, die Taucherin, schreibt am Ende ein erfolgreiches Buch und die ganzen Fische muss ich mir noch anschauen. Viele Namen habe ich noch nie gehört. Sehr zu Herzen geht die Szene, wie ein in Netzresten verstrickter Riesenmanta Evelyn um Hilfe bittet und sich später bedankt. Bei Säugetieren habe ich schon öfter davon gehört, z. B. bei Bären. Aber bei Meeresbewohnern las ich davon zum ersten Mal.

Und endlich habe ich durch Evelyn ein Gedicht wiedergefunden, dass ich schon so lange gesucht hatte, wusste leider nicht, von wo und von wem es ist, auf Seite 333 „Ariels berühmter Gesang aus dem Sturm:
Fünf Faden tief dein Vater liegt, Sein Gebein ward zu Korallen, Zu Perlen seine Augenballen, Und vom Moder unbesiegt, Wandelt durch der Nymphen Macht Sich jeder Teil von ihm und glänzt in fremder Pracht.“

Die andere weibliche Protagonistin Ina ist eine typische Insulanerin. Sie sammelt Plastikmüll und fertigt Skulpturen daraus. Sie hat mit Rafi zusammen zwei elternlose Inselkinder adoptiert. Ob sie keine eigenen bekamen oder wollten, bleibt unerwähnt.

Rafi, Inas Mann, ist ein schwieriger, komplexbeladener Zeitgenosse. Er wurde von seinem Vater extrem indoktriniert: „Schwarze auf Erfolgskurs“. So funktioniert die Studienfreundschaft mit …

Todd, dem Weißen zwar anfangs, wird aber zunehmend von Rafi boykottiert. Zu Unrecht, wie ich finde. Und Todd wird extrem erfolgreicher Multimillionär oder -milliardär.

Rafi und Todd spielen in ihrer Studentenzeit viele Spiele, erst Schach, dann Go. Zu Go: „Es ist das älteste ununterbrochen gespielte Brettspiel der Welt. Milliarden von Menschen haben es gespielt. In China gehört es zu den vier Vierteln der persönlichen Weiterentwicklung. In Japan wird es staatlich subventioniert, als Weg zur Erleuchtung.“ (S. 180)

So ersinnt Todd (mit Rafis Ideen) ein digitales Spiel, was einschlägt wie eine Bombe. Und so schnell so viele User begeistert, dass die Teams nicht mehr hinterherkommen. Was das dann am Ende mit Makatea zu tun hat? Lest selbst.

Fazit: Der Roman liest sich sehr flüssig und man bleibt begeistert dran. Das Cover mit den Mantas passt zum Inhalt. Aber zum Schluss verstehe ich so Einiges nicht. Ob das dann Fehler vom Lektorat sind oder ist das Durcheinander so gewollt? Da passt m. E. der ganze Ablauf nicht – schade! Dafür ziehe ich 1,5 Sterne ab und runde ab auf drei Sterne. ***

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


sehr gut

Californication

Als ich überlegte, wie wohl die Überschrift meiner Rezension zum Roman von James Kestrel „Bis in alle Endlichkeit“ heißen sollte, kam mir der Titel eines Songs von den Red Hot Chili Peppers in den Sinn. Und tatsächlich passen einige Songinhalte perfekt zum Roman z. B. „Pay your surgeon very well to break the spell of aging.“ Übersetzt heißt das sinngemäß: „Bezahl deinem Chirurgen viel Geld, um den Bann des Alterns zu brechen.“ Deshalb finde ich sogar, dass der deutsche Titel des Romans etwas besser passt, als der Originaltitel: Blood Relations (Blutsverwandte).

Erstaunlich fand ich, dass dieser Thriller eigentlich der Vorläufer von „Fünf Winter“ ist, obwohl erst danach erschienen. So hat sich JK hier warm geschrieben, um dann später den absoluten Knaller zu landen. Nein, gelesen habe ich „Fünf Winter“ noch nicht, aber die Leserschaft ist ja so begeistert. Aber dem sich selbst so nennenden „Schmalspurdetektiv“ Lee Crowe begegnen wir in „Fünf Winter“ nicht. Obwohl ich durchaus nochmal gern mit ihm zu tun gehabt hätte, denn er ist unglaublich kreativ und extrem hart im Nehmen. So fährt er schwer verletzt noch stundenlang durch die Gegend, angetrieben von seinem Herzbusiness.

Unser Kriminalroman Noir spielt also in Kalifornien. In einem Bundesstaat, den wohl niemand, der seine Sinne noch beisammen hat, momentan bereisen würde. Auch wenn zahlreiche Namen mit Sehnsucht verbunden sind, wie etwa der Mulholland Drive in Los Angeles oder der Santa Monica Boulevard, die nur gute vier Meilen voneinander entfernt sind. Um zu entspannen, fliegt unser Held dann nach La Paz, in ein Hotel, in dem er schon sechs Jahre zuvor war, wo sich wenig verändert hat. Und da kommt dann … aber das wird hier nicht verraten.

Lee Crowe, unser Ich-Erzähler, wird oft von dem dubiosen Anwalt Jim Gardner engagiert, der ihn letztlich auch mit der neuen Klientin Olivia Gravesend bekannt macht. Die superreiche Olivia möchte den Mörder ihrer Tochter finden. Und ganz zu Anfang hat ja Lee Crowe die tote Claire auf dem Dach eines eingedrückten Rolls-Royce Wraith gefunden, fotografiert und die Fotos an die Presse verkauft. Ist sie von hoch oben gesprungen oder gestoßen worden?

Wenig später macht der Detektiv die Bekanntschaft von Madeleine, die Claire verblüffend ähnlich sieht und sie auch kannte. Lee Crowe ist gut vernetzt, hat die erstaunlichsten Kontakte und Geld spielt ja keine Rolle, denn Mrs Gravesend hat ja genug davon. Lee Crowe kommt viel herum und kann bald weder in seine Wohnung, noch in sein Büro. Die Wohnung wurde verwanzt, das hat er früh genug auf einer eingebauten Kamera von ferne gesehen und aus dem Büro wurde alles gestohlen, was wichtig war: Der Safe, die Waffe, Claires Briefe, seine Kreditkarten etc. Sein Auto, das „Biest“ befindet sich in einer entfernten Tiefgarage, aber auch dort wird er von der Polizei erwartet. Wir lernen auch einiges über moderne Technik, denn ich hätte nie gedacht, dass man mit einer Drohne, auf dem Dach platziert, ja auch von vorne über die Fotooptik einen Hinterausgang im Auge behalten kann. So kann der treue Elijah vom Auto aus alleine beobachten, was in einem bestimmten Haus vor sich geht. Überwachung zwei-Punkt-null.

Fazit: Ein wirklich sehr empfehlenswerter, hoch spannender Pageturner im Raymond-Chandler-Stil, so was habe ich lange vermisst. So freue ich mich schon auf „Fünf Winter“. ****