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Pandas Bücherblog

Bewertungen

Insgesamt 167 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2025
Ring the Bells
McDonnell, C. K.

Ring the Bells


ausgezeichnet

Schon das Cover hat mich wieder sofort abgeholt. Dieser Stil ist inzwischen ein fester Teil meines Lese-Wohlfühlkosmos geworden und ich liebe es, wie gut die kleinen, schrägen Details darauf die Stimmung des Buches einfangen. Es passt perfekt zur Reihe und fühlt sich für mich schon fast wie ein vertrauter Anker an.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, bildhaft und voller herrlich trockenem, schwarzem Humor, den ich auf jeder einzelnen Seite aufsauge. Es ist diese Mischung aus Witz, Skurrilität und überraschend tiefen Momenten, die mich seit Band 1 durchgehend begeistert. C. K. McDonnell schafft es einfach, auch in den absurdesten Situationen eine Wärme und Menschlichkeit einzubauen, die mich immer wieder überrascht und berührt.

Der Einstieg hat sich für mich ein bisschen wie Nach-Hause-kommen angefühlt. Die Redaktionsräume der Stranger Times sind für mich inzwischen ein Ort, die sich beim Aufschlagen der ersten Seite sofort wieder vertraut anfühlen. Ich liebe diese chaotische, unfassbar liebenswürdige Truppe, und ich liebe, wie der Autor sie in diesem Band wieder agieren lässt. Die Dialoge sind herrlich scharf, schräg und oft so unfreiwillig komisch, dass ich mehrmals laut lachen musste.
Inhaltlich hat mir die Grundidee dieses Mal besonders gefallen. Dass die Weihnachtswünsche der Kinder zum Leben erweckt werden, ist so irre, so skurril und gleichzeitig so perfekt für diese Reihe, dass ich einfach nur grinsen musste. Dazu tauchen altbekannte Gesichter wie John Mór, Zeke usw. auf – solche Momente fühlen sich für mich nach purer Stranger-Times-Magie an. Und natürlich Banecroft: Ich fand es großartig, dass er in diesem Band ein wenig weichere Töne anschlägt, ohne jemals seinen Charme oder seine grantige Grundenergie zu verlieren.
Die vielen Handlungsstränge sorgen dafür, dass wirklich immer etwas los ist. Dadurch kam zwischendurch bei mir zwar das Gefühl auf, dass einzelne Charaktere etwas zu kurz kommen, aber das ist am Ende wirklich Meckern auf hohem Niveau. Vor allem, weil McDonnell den Spagat zwischen albern, absurd, rührend und ernst so unglaublich gut meistert. Ich war oft gleichzeitig am Lachen und am Schlucken.
Was mir weniger gefallen hat, war das Tempo des Finales. Die Sache mit Zalas wurde über das ganze Buch hinweg sehr sorgfältig aufgebaut, nur um dann etwas zu schnell gelöst zu werden. Da hätte ich mir mehr Raum gewünscht - vor allem nach all dem großartigen Hinführen.
Clint fand ich zwischendurch ganz schön anstrengend, aber irgendwie bringt er auch genau den frischen Wind rein, der der Redaktion gutsteht. Und die Szenen rund um Manny haben mich wirklich getroffen. Einerseits hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht, andererseits waren die Einblicke in seine Vergangenheit so emotional und so notwendig, dass ich am Ende tatsächlich ein paar Tränen verdrückt habe.
Die eingestreuten Zeitungsartikel waren wieder einmal ein absolutes Highlight. Sie lockern die Handlung so wunderbar auf und unterstreichen diesen ganz eigenen Humor der Reihe, den ich einfach liebe. Ich hätte noch stundenlang weiterlesen können!

Fazit:
„Ring the Bells“ war erneut ein absolutes Wohlfühlbuch für mich: schräg, warmherzig, voll rabenschwarzem Humor und trotzdem mit diesen unerwartet berührenden Momenten, die mich tief getroffen haben. Trotz kleiner Schwächen im Finale ist dieser Band wieder ein Herzenshighlight gewesen. Ich hoffe so sehr, dass im nächsten Teil mehr über Stella ans Licht kommt – und dass diese Reihe nie endet.
4,5/5 Sterne

Bewertung vom 07.12.2025
The Second Death of Locke
Bovalino, V. L.

The Second Death of Locke


gut

Das Cover finde ich sehr gelungen. Es wirkt düster und auffällig zugleich, und der farbige Buchschnitt macht optisch wirklich etwas her. Es passt gut zur Stimmung der Geschichte und wirkt insgesamt hochwertig. Auch die Charakterillustrationen innen fand ich direkt schön, da sie die Welt noch greifbarer machen.
Mit dem Einstieg ins Buch habe ich allerdings etwas gehadert. Der Schreibstil ist sehr eigen und häufig verschachtelt, was mich anfangs eher ausgebremst hat als hineingezogen. Man merkt, dass die Autorin gerne bildhaft und atmosphärisch schreibt, aber manche Sätze wirkten für mich unnötig schwerfällig. Sobald man einmal drin ist, liest es sich flüssiger, aber der Weg dahin war für mich etwas steinig.

Was die Handlung angeht, finde ich die Idee hinter dem Magiesystem wirklich spannend. Die Verbindung zwischen einer Quelle und einem Magier ist ungewöhnlich und bringt automatisch viel emotionale Spannung mit sich. Die Welt wirkt düster und von politischen Konflikten geprägt, was mir grundsätzlich gut gefallen hat. Trotzdem muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht komplett fesseln konnte. Einige Abschnitte zogen sich für meinen Geschmack zu sehr und manche Wendungen wirkten weniger überraschend, als sie vermutlich sein sollten.
Mit den Figuren ging es mir ähnlich. Grey mochte ich noch am meisten, weil sie trotz ihrer Unsicherheiten einen inneren Antrieb hat, der nachvollziehbar wirkt. Bei Kier habe ich jedoch länger gebraucht, um einen Zugang zu finden. Ich mochte die Dynamik der beiden grundsätzlich, hatte aber nicht immer das Gefühl, emotional wirklich mitgenommen zu werden. Es war okay, aber es hat mich nicht überwältigt.

Fazit:
Alles in allem ist "The Second Death of Locke" ein Buch mit einer tollen Grundidee, spannenden magischen Ansätzen und sehr schöner Gestaltung. Die Umsetzung konnte mich jedoch nicht durchgängig überzeugen, was vor allem am Stil und an einigen Längen lag. Ich bin aber neugierig, wohin die Reihe sich entwickelt, da die Welt definitiv Potenzial hat.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 07.12.2025
Beautiful Venom (Vipers, Band 1)
Kent, Rina

Beautiful Venom (Vipers, Band 1)


sehr gut

Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen. Die Kombination aus Schwarz, Rot und dem metallisch wirkenden Effekt passt perfekt zur Stimmung des Buches. Auch der Farbschnitt ist ein Hingucker und macht das Buch im Regal wirklich besonders. Optisch definitiv eins der stärkeren Dark Romance Bücher, die zuletzt erschienen sind.
Der Schreibstil von Rina Kent war für mich wieder leicht wegzulesen. Ich bin schnell in die Story reingekommen und hatte nie das Gefühl, hängen zu bleiben. Sie schreibt direkt, sehr atmosphärisch und mit genug emotionaler Spannung, dass man weiterblättern will, auch wenn manche Szenen wirklich heftig sind. Spice gibt es reichlich, aber für mich hat vor allem der psychologische Aspekt die Geschichte getragen.

Inhaltlich folgt man Dahlia, die ans College kommt, um endlich Antworten zu finden und die Menschen aufzuspüren, die für das verantwortlich sind, was ihrer Schwester passiert ist. Ihr Weg führt sie ausgerechnet zu den Vipers und damit zu Kane, dem Captain des Teams, der für ihren Plan wichtig wird und gleichzeitig derjenige ist, der sie am gefährlichsten werden könnte. Die Dynamik zwischen den beiden ist intensiv, manchmal explosiv und definitiv nichts für Leser, die es sanft mögen.
Dahlia mochte ich, weil sie eine klare Motivation hat und nicht einfach in alles reinrutscht. Manche Entscheidungen waren mir etwas zu impulsiv, aber insgesamt konnte ich ihre Wut und ihren inneren Konflikt gut nachvollziehen. Kane ist ein typischer Dark Romance Protagonist, aber einer, der genügend Tiefe besitzt, sodass ich verstehen konnte, warum es Dahlia immer wieder in seine Nähe zieht. Er ist nicht einfach nur düster, sondern hat Facetten, die erst nach und nach sichtbar werden.
Was mir gut gefallen hat, war die Verbindung aus dem College-Alltag, dem Eishockey-Umfeld und dieser geheimen, dunklen Struktur im Hintergrund. Das Setting ist nicht überladen, aber bietet ausreichend Spannung, damit die Geschichte nicht nur aus Spice besteht. An ein paar Stellen war es mir dennoch ein wenig zu viel - vor allem gegen Ende -, aber das ändert nichts daran, dass das Buch mich durchgehend gut unterhalten hat.

Fazit:
Ein intensiver Dark Romance-Auftakt, der sich schnell weglesen lässt, optisch überzeugt und knisternde Spannung zwischen den Charakteren bietet. Ein paar Szenen waren mir zu extrem, aber insgesamt ein sehr fesselnder Einstieg, der Lust auf Band 2 macht.
4/5 Sterne

Bewertung vom 07.12.2025
Earthventure in Las Vegas
Beatrice Sonntag

Earthventure in Las Vegas


gut

„Earthventure in Las Vegas“ hat mich vor allem mit seinem auffälligen Cover neugierig gemacht. Es ist bunt, frech und passt perfekt zu der schrägen Idee, Außerirdische ausgerechnet in Las Vegas auf die Menschheit loszulassen. Die Gestaltung ist wirklich gelungen Und auch der Schreibstil ist locker und leicht, perfekt für zwischendurch.

Die Grundidee fand ich richtig unterhaltsam: Ein Alien, das Urlaub auf der Erde macht, und ein Mensch, der versucht, das Ganze halbwegs unter Kontrolle zu halten. Das klingt nach einer Menge Chaos, und genau das bekommt man auch. Viele Szenen sind lustig, manche sogar überraschend charmant, besonders wenn Ulionk mit den Eigenheiten der Erde kämpft und Josh einfach nur versucht, nicht völlig den Verstand zu verlieren. Allerdings hat sich der Humor für mich nicht immer getragen. Manches wirkte etwas überdreht oder zu bemüht witzig, sodass der rote Faden zwischendurch verloren ging. Auch die Charaktere hätten etwas mehr Tiefe vertragen können, vor allem Josh bleibt blasser, als ich es mir gewünscht hätte.

Fazit:
Insgesamt hatte ich beim Lesen Spaß, auch wenn mich die Story nicht dauerhaft gefesselt hat. Die Idee ist kreativ, die Umsetzung solide, aber nicht ganz rund. Wer schräge Science-Fiction mit Humor mag und kein Problem damit hat, wenn es mal etwas chaotisch wird, dürfte hier trotzdem auf seine Kosten kommen.
3/5 Sterne

Bewertung vom 04.12.2025
Of Flame and Fury
Bridge, Mikayla

Of Flame and Fury


gut

Das Cover wirkt sehr minimalistisch, sticht durch die knalligen Farben aber auf jeden Fall hervor. Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, sodass man gut durch die Kapitel kommt. Besonders die actionreichen Szenen sind bildlich und mitreißend geschrieben. Trotzdem fehlt es der Story an manchen Stellen etwas an Tiefe. Vor allem in den ruhigeren Momenten hätte ich mir mehr Atmosphäre und Emotionen gewünscht.

Der Einstieg ist sehr rasant. Man wird mitten in ein Rennen geworfen und bekommt sofort ein Gefühl für die Dynamik dieser Welt. Gleichzeitig wirkt der Anfang etwas unübersichtlich, weil viele Namen und Begriffe auf einmal auftauchen. Nach und nach findet man sich jedoch besser zurecht, und man findet besser in die Handlung hinein.
Mit Kel bin ich erst spät warm geworden. Sie ist mutig und willensstark, reagiert aber oft impulsiv und unüberlegt, was ich oft sehr anstrengend fand. Coup fand ich im Verlauf interessanter und wesentlich sympathischer. Ihre Beziehung entwickelt sich zwar in eine interessante Richtung, hat mich emotional aber nicht wirklich erreicht.
Die Phönixrennen waren für mich das große Highlight. Diese Szenen sind spannend, eindrucksvoll und emotional geschrieben. Besonders gut gefallen hat mir auch die Bindung zwischen Kel und ihrem Phönix Savita - sie ist glaubhaft, stark und fügt sich schön in die Geschichte ein.
Trotzdem konnte mich das Buch nicht durchgehend fesseln. Das Worldbuilding bleibt insgesamt recht oberflächlich, viele Dinge werden nur angerissen, aber nicht richtig erklärt. Auch das Ende wurde mir zu schnell abgehandelt und ließ zu viele Fragen offen, auf die ich aber nicht näher eingehen kann, ohne zu spoilern.

Fazit:
Alles in allem ist "Of Flame and Fury" ein solides Fantasydebüt mit einer spannenden Idee, schönen Momenten und einer faszinierenden Grundthematik. Für mich hatte es starke Szenen und viel Potenzial, auch wenn vieles leider nicht ausgeschöpft wurde. Eine Story, die unterhält, aber mich nicht ganz so sehr von sich überzeugt hat, wie ich es mir gewünscht hätte.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 23.11.2025
To Cage a Wild Bird
Fast, Brooke

To Cage a Wild Bird


ausgezeichnet

Schon beim ersten Blick hat mich das Cover abgeholt. Die kräftige rote Farbe fällt sofort ins Auge und wirkt gleichzeitig modern und leicht bedrohlich, was super zum Setting passt. Normalerweise bin ich nicht der größte Fan von so knalligen Covern, aber hier funktioniert es richtig gut und macht neugierig auf die Geschichte dahinter.
Der Schreibstil hat mich sofort überzeugt. Brooke Fast schreibt flüssig, bildhaft und angenehm direkt, sodass ich ohne Mühe in die Welt von Dividium eintauchen konnte. Es gibt keine unnötigen Längen, dafür viele Szenen, die sich beim Lesen fast wie ein Film anfühlen. Besonders die Beschreibungen von Endlock haben bei mir sofort Kopfkino ausgelöst.

Raven mochte ich von Anfang an. Sie ist nicht weichgespült, sondern eine Figur mit Kanten, Fehlern und einer Vergangenheit, die sie geprägt hat. Genau das hat sie für mich interessant gemacht. Ihr Verhältnis zu Jed war für mich das emotionale Herz der Geschichte und hat erklärt, warum sie bereit ist, so weit zu gehen. Vale war ebenfalls eine spannende Figur, weil er nicht so eindeutig zu greifen ist. Die Entwicklung zwischen ihm und Raven hat sich langsam aufgebaut und nie aufgesetzt gewirkt.
Das Setting hat mich insgesamt total abgeholt. Die Mischung aus Dystopie, Gefängniskämpfen, Überlebenskampf und dem moralisch verrotteten System fand ich extrem spannend. Die Jagden und die ständige Bedrohung haben dafür gesorgt, dass ich eigentlich ständig weiter lesen wollte. Besonders gut gefallen hat mir auch, wie sich inmitten dieser brutalen Welt kleine, echte Momente zwischen den Figuren entwickeln. Die Gruppe, die Raven in Endlock um sich schart, hat für mich das perfekte Gegengewicht zu der düsteren Grundstimmung gebildet.
Einziger Punkt, der mich minimal gestört hat: An ein, zwei Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, gerade bei manchen Nebenfiguren. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, weil das Buch mich insgesamt wirklich begeistert hat.
Das Ende hat mich dann komplett erwischt. Ich brauche jetzt schon die Fortsetzung, auch wenn ich weiß, dass das noch dauern wird.

Fazit: Eine starke, atmosphärische Dystopie mit Spannung, Gefühl, tollen Charakteren und einem Setting, das beim Lesen unter die Haut geht.
4,5/5 Sterne

Bewertung vom 23.11.2025
Nein ist Nein! Das gilt für Groß und Klein
Blattmann, Sonja;Derks, Karin

Nein ist Nein! Das gilt für Groß und Klein


sehr gut

Das Cover hat mir direkt gut gefallen, weil es freundlich wirkt und mit den warmen Farben sofort zeigt, dass das Buch ein wichtiges, aber nicht einschüchterndes Thema behandelt. Die Illustrationen im Inneren passen dazu und sind kindlich, ohne zu simpel zu sein. Ich finde es schön, dass unterschiedliche Kinder gezeigt werden, sodass viele sich darin wiederfinden können.
Der Schreibstil ist bewusst einfach gehalten und richtet sich wirklich an die Jüngsten. Die kurzen Sätze eignen sich gut zum gemeinsamen Anschauen und Nachsprechen.

Für mich funktioniert das Buch vor allem als Gesprächsanstoß, weil es Situationen zeigt, in denen Kinder ein „Nein“ äußern dürfen und sollen. Manche Seiten bleiben inhaltlich sehr kurz, aber das ist für ein Pappbilderbuch dieser Altersgruppe völlig in Ordnung.
Was mir besonders gefällt, ist der Gedanke hinter dem Kinderschutz-Rap, der über den QR-Code erreichbar ist. Das macht das Thema interaktiver und sorgt dafür, dass es einprägsamer wird. Gleichzeitig muss ich sagen, dass der Rap vielleicht nicht jeden Geschmack trifft. Ich kann mir vorstellen, dass manche Kinder Spaß daran haben, andere aber eher irritiert sind. Das hängt sehr vom Typ ab.
Insgesamt finde ich das Buch aber wirklich sinnvoll und wertvoll. Die Botschaft ist klar und wichtig, und das Ganze ist so umgesetzt, dass Kinder es gut aufnehmen können, ohne Angst oder Druck zu spüren. Für Familien und auch für den Kindergarten ist es eine gute Ergänzung, um über Gefühle, Grenzen und Selbstbestimmung zu sprechen.

Fazit: Ein liebevoll illustriertes und wichtiges Buch, das Kindern Mut macht, auf ihr Bauchgefühl zu hören. Inhaltlich eher kurz, aber als Einstieg ins Thema absolut empfehlenswert.
4/5 Sterne

Bewertung vom 23.11.2025
Was wütest du so sehr, kleiner Pandabär?
Imlau, Nora

Was wütest du so sehr, kleiner Pandabär?


sehr gut

Das Cover ist ein echter Hingucker. Die kräftigen, warmen Farben passen perfekt zum Thema. Auch innen haben mich die Illustrationen richtig begeistert. Sie sind detailreich, emotional und fangen die Wucht der Gefühle sehr gut ein, ohne dass es zu überladen wirkt.
Der Schreibstil ist warm, nahbar und lässt sich angenehm vorlesen. Die Reime wirken nicht erzwungen, sondern fließen schön mit, was für ein Pappbilderbuch wirklich wichtig ist. Ich fand es außerdem sehr hilfreich, wie klar und gleichzeitig liebevoll die Emotionen beschrieben werden. Nicht wertend, nicht belehrend - eher wie ein kleiner Reminder: Wut ist okay, und Kinder brauchen Begleitung, keine Strafen.

„Was wütest du so sehr, kleiner Pandabär?“ hat mich direkt beim ersten Durchblättern abgeholt, weil es ein Thema aufgreift, das wahrscheinlich bei sehr vielen präsent ist. Genau deshalb war ich gespannt, wie Nora Imlau dieses Gefühl verpackt, und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte begleitet den kleinen Pandabären Tilly durch verschiedene Alltagssituationen, in denen die Wut einfach überhandnimmt. Das passiert schnell, manchmal ohne ersichtlichen Grund, und genau das macht das Buch so realistisch. Kinder erkennen sich darin sofort wieder, und auch wir Erwachsene fühlen uns an so manche Szene im eigenen Wohnzimmer erinnert.
Was mir persönlich besonders gut gefallen hat: Das Buch richtet sich nicht nur an Kinder, sondern gibt uns Erwachsenen am Ende einen kleinen Denkanstoß mit. Dieser Teil war für mich fast genauso wertvoll wie die Geschichte selbst.
Ein kleines „Aber“ habe ich trotzdem. Manche Seiten wirken ein bisschen textlastig für ganz junge Kinder. Mit kurzen Pausen beim Vorlesen ist das aber gut auszugleichen.

Fazit:
Ein warmherziges, liebevoll illustriertes Buch über ein großes Gefühl in einem kleinen Körper. Absolut empfehlenswert für Familien mit Kindern im Kita-Alter.
4,5/5 Sterne

Bewertung vom 23.11.2025
OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland
Ottenschläger, Madlen

OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland


ausgezeichnet

Das Buch hat bei mir sofort für Winterstimmung gesorgt. Schon das Cover wirkt warm und einladend. Die Mischung aus Schnee, Lichtern und Ottos freundlichem Gesicht macht richtig Lust auf eine gemütliche Leserunde.
Der Schreibstil liest sich leicht und angenehm. Die Sprache ist kindgerecht, aber nicht zu einfach, und funktioniert beim Vorlesen sehr gut. Was mir aufgefallen ist: Die Übergänge zwischen den Szenen sind manchmal recht schnell. Man landet oft von einem Moment auf den nächsten in einer neuen Situation. Das ist nicht schlimm, aber ich hätte mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Zeit gewünscht, um tiefer in die Szenen einzutauchen.

Die Geschichte selbst ist ein liebevolles Winterabenteuer. Otto begleitet eine Familie nach Finnland, und dabei erlebt man eine Mischung aus Reisegefühl, weihnachtlicher Atmosphäre und kleinen kulturellen Einblicken. Mir hat besonders gefallen, dass das Buch typische finnische Traditionen aufgreift, ohne dabei überladen zu wirken. Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, die Sauna, die Schneelandschaft und natürlich das Weihnachtsdorf gehören hier zu den Highlights, die Kindern besonders gut gefallen dürften.
Wirklich herausstechend sind die Illustrationen. Stefanie Reich schafft es, diese winterliche Finnlandreise so lebendig zu gestalten, dass man fast das Gefühl hat, selbst im Schnee zu stehen. Die Bilder sind farbenfroh, detailreich und voller kleiner Elemente. Auch die warmen Lichter und der weiche Schnee sind großartig getroffen und erzeugen eine richtig festliche Stimmung.
Ein kleines Detail, das mir gefehlt hat, ist die ausführlichere Karte, wie sie in früheren Otto-Bänden vorkam. Sie hat die Reise immer schön abgerundet. Die kleinere Karte am Ende ist nett, aber ich mochte die große Version zu Beginn etwas lieber.
Trotzdem überwiegt für mich klar das Positive. Wir bekommen eine weihnachtliche Geschichte voller Wärme, Neugier und kleinen Abenteuern. Otto bleibt ein sympathischer Begleiter, und das Buch eignet sich perfekt für die Adventszeit oder als Lektüre an kalten Wintertagen.

Fazit:
Ein wunderschönes Weihnachtsabenteuer mit liebevollen Bildern und viel Herz. Kleine Schwächen im Erzählrhythmus sind kaum der Rede wert.
4,5/5 Sterne

Bewertung vom 16.11.2025
The Academy
Hilderbrand, Elin;Cunningham, Shelby

The Academy


gut

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es wirkt elegant, geheimnisvoll und passt perfekt zu der Atmosphäre eines Eliteinternats, in dem schöne Fassaden und verborgene Geheimnisse eng beieinander liegen. Auch der Buchschnitt und die Gestaltung im Inneren sind gelungen und zeigen, dass hier viel Wert auf Details gelegt wurde.
Der Schreibstil ist flüssig, aber durch die häufigen Perspektivwechsel teilweise anstrengend. Man springt oft zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern hin und her, was zwar Einblicke in verschiedene Sichtweisen gibt, mich aber manchmal aus dem Lesefluss gebracht hat. Einige Kapitel waren dadurch etwas zerfahren, gerade am Anfang fiel es mir schwer, mich zu orientieren.

Inhaltlich hat mich die Geschichte neugierig gemacht. Ein Eliteinternat mit Machtspielen, Geheimnissen und einer mysteriösen App, die Skandale ans Licht bringt, klang nach Spannung und Drama. Leider blieb davon weniger übrig, als ich erhofft hatte. Viele Figuren wurden angerissen, aber kaum vertieft, und die eigentliche Handlung plätscherte lange dahin, bevor sie im letzten Drittel etwas an Fahrt aufnahm. Die Idee hinter der App fand ich spannend, doch sie hätte für meinen Geschmack mehr Raum und Konsequenz verdient. Auch der Umgang mit sensiblen Themen wie dem Tod einer Schülerin oder dem Leistungsdruck blieb recht oberflächlich.
Trotzdem hatte das Buch Momente, die mir gefallen haben. Es gibt gute Dialoge, einige feine Beobachtungen und zwischendurch wirklich stimmungsvolle Szenen, die das Internatsleben greifbar machen. Ich mochte vor allem die Atmosphäre der Tiffin Academy, dieses ständige Schwanken zwischen Prestige und Unsicherheit, zwischen Kontrolle und Chaos.

Fazit:
Insgesamt war "The Academy" für mich ein durchschnittliches, solide geschriebenes Buch mit einem starken Setting, aber zu vielen losen Enden. Wer Internatsgeschichten und komplexe Figurenkonstellationen mag, findet hier sicher unterhaltsame Stunden, sollte aber keine große Spannung oder emotionale Tiefe erwarten.
3/5 Sterne