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Worldofbooksanddreams

Bewertungen

Insgesamt 120 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2025
City of Storm and Thunder
Elser, Manuela

City of Storm and Thunder


ausgezeichnet

Ravenport ist die Stadt, in der Magie verboten ist und während die so genannten Stormguards die Bevölkerung vor den gefährlichen Stürmen schützen sollen, leben im vergessenen Viertel immer noch Menschen mit Magie, für die sie einen hohen Preis zahlen müssen. Eine von ihnen ist Rain, die in der Lage ist, Energie aus Blitzen im Körper zu speichern, doch dafür ist ihr Geruchssinn weg. Als ihr Bruder, der ebenfalls über starke Kräfte verfügt, von den Stormguards verhaftet wird, setzt Rain alles daran, ihn zu befreien. Gemeinsam mit einer Rebellengruppe und dem gerade erst zum Stormguard gewordenen Kite, der über Nebelmagie verfügt, schmieden sie einen Plan, um ihn zu befreien.
Das düstere Cover fängt die Stimmung der Story perfekt auf und macht neugierig.
Autorin Manuela Elser hat einen wirklich tollen und sehr bildgewaltigen Schreibstil, Charaktere und vor allem die Stadt Ravenport werden beim Lesen lebendig.
Der Einstieg ist anders als gewohnt, man wird hier mitten ins Geschehen geworfen, was hier allerdings wirklich los ist, erfährt man erst nach und nach. Wie bei einem Puzzle werden die einzelnen Teile nur langsam miteinander verknüpft und bei jeder Auflösung gibt es einen Aha-Moment für den Leser. Also wer zunächst verwirrt ist über all die Ereignisse, keine Sorge, Aufklärung kommt nach und nach und macht vor allem Sinn. All diese losen Fäden im Überblick zu behalten, ist große Kunst, von daher gibt es ganz großes Lob.
In dieser Geschichte finden wir Kämpfe, Action, Lügen, Intrigen und auch was fürs Herz und das ganz ohne Kitsch und Spice, worüber ich mich persönlich immer ganz besonders freue.
Das Magiesystem ist etwas ganz Besonderes hier, Magie wird aus den Stürmen genommen, die die das beherrschen benötigen allerdings einen Fokus. Alle, bis auf Rain und ihren Bruder, weshalb sie als besonders gefährlich gelten. Doch für die Menschen im verlorenen Viertel ist Rain ein Glücksfall. Was mich besonders fasziniert hat, ist die Betonung darauf, dass alles seinen Preis hat und für Magie fehlt den Menschen meist eine Sinnesfunktion.
Erzählt wird die Geschichte durch einen personellen Erzähler aus wechselnden Perspektiven zwischen Kite und Rain. Beide werden erst nach und nach greifbarer, aber vor allem Kite war ich gegenüber zunächst skeptisch. Auch sonst wird es schwer, abzuschätzen, wem man vertrauen kann.
Rain mochte ich vom ersten Moment an, sie fühlte sich sofort ehrlich und loyal an und auch wenn ich zunächst gar nicht so genau wusste warum, habe ich mit ihr mitgefiebert. Sie entwickelt sich zu einer absolut starken und mutigen Protagonistin.
Kite wirkt mysteriös, was natürlich auch mit seiner Nebelmagie zusammenhängt. Doch auch seine Gedanken, sind eher düster und vernebelt, wie seine Magie. Aber auch ihn dürfen wir nach und nach intensiver kennenlernen.
Die Anziehungskraft zwischen den beiden kommt im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nichts, wird aber auch, wie alles hier, nach und nach ersichtlicher.
Mein Fazit: Eine spannende und vor allem mit neuen Ideen daherkommende Geschichte, die ich gerne weiterempfehle. Starke Charaktere und eine mega Grundidee sorgen für Lesefluss. Das Ende ist sehr offen gehalten, was mich auf einen zweiten Band hoffen lässt. Wer eine Mischung aus Dystopie und Fantasy mag, kommt hier auf seine Kosten.

Bewertung vom 04.11.2025
HEN NA IE - Das seltsame Haus
Uketsu

HEN NA IE - Das seltsame Haus


gut

Als ein junger Autor, der sich gerne mit dem Okkulten beschäftigt, von seinem Freund gebeten wird, einmal auf einen Grundriss eines zum Kauf dargebotenen Hauses zu schauen, stößt dieser auf Ungereimtheiten. Um sich aber sicher zu sein zieht er einen Architekten hinzu, der sich ebenfalls sicher ist, dass mit diesem Haus etwas nicht stimmt. Ein Kinderzimmer mitten im 1. OG, ohne Fenster und mit doppelten Türen? Ein Geheimraum, den man scheinbar nicht betreten kann? Gemeinsam beginnen die beiden zu spekulieren, was in diesem Haus wohl vorgefallen sein könnte und als eine Leiche in der Nähe des Hauses gefunden wird, beginnen sie immer mehr hineinzuinterpretieren.
HEN NA IE Das seltsame Haus ist das Debüt des Autors Uketsu, bei uns ist es das zweite Buch aus seiner Feder, das veröffentlicht wurde.
Der Einstieg fiel mir recht leicht, der Schreibstil liest sich flott und da hier sehr vieles aus Dialogen zwischen Autor und Architekt bestand, war ich mittendrin im Spekulieren und Überlegungen anstellen. Dabei findet man vor allem zu Beginn auf sehr vielen Seiten die Grundrisse des besagten Hauses, was mir persönlich zu viel war, aber gut, so musste man nicht zurückblättern.
Die Spekulationen rund um den merkwürdigen Grundriss fand ich spannend und gerade auf den ersten 70 Seiten löste dieser Grundriss und die Ideen dahinter absolute Beklemmung aus, weil in meinem Kopf sofort Bilder von einem eingesperrten Menschen, evtl. sogar ein Kind, entstanden. Bis dahin fand ich die Geschichte noch absolut gelungen und fesselnd und auch ein wenig unheimlich, obwohl gar nicht wirklich was passierte.
Doch als dann eine junge Frau hinzukommt, die ebenfalls den Grundriss eines Hauses dabeihat und in der Nähe des besagten Hauses ebenfalls ein Mord geschah, beginnt die Geschichte ein wenig ins Absurde zu driften. Zwar wurden weiterhin Spekulationen rund um Morde und Geheimräume von Autor, Architekt und der jungen Frau angestellt und auch die Häuser miteinander verglichen, doch die Beklemmung war bei mir nicht vorhanden.
Die Auflösung nachher fand ich furchtbar verwirrend, unglaublich viele chinesische Namen, Verbindungen und dann noch ein Familienfluch und noch mehr brachten mich völlig raus. Hier hat der Autor einfach zu viel des Guten versucht, was leider völlig absurd wurde.
Zu den Charakteren gibt es nicht viel zu erzählen, da man sie hauptsächlich durchs Erzählen beobachtet. Wirklich überrascht hat mich da nichts.
Mein Fazit: Der Anfang war für mich mega, doch mit Fortschreiten der Geschichte driftete es leider immer mehr ab in Verwirrung und Kopfschütteln. Das war für mich leider drüber, dafür gefiel mir der Schreibstil sehr gut und ich werde mir definitiv noch sein anderes hier erschienenes Buch zulegen.

Bewertung vom 04.11.2025
Witch of Fate and Poison
Fuchs, Alexandra

Witch of Fate and Poison


sehr gut

Unbemerkt zwischen den Menschen leben magische Wesen wie z. B. Vampire. Der magische Rat und die Hexen sorgen dafür, dass das auch so bleibt. Studentin Arina ist eine von ihnen. Gemeinsam mit ihren beiden Cousinen Khay und Myra, die für sie wie Schwestern sind, lebt sie in London. Eigentlich könnte alles gut sein, zwar versteht sie sich nicht gut mit den Vampiren an der Uni, allen voran mit dem arroganten Henry, doch damit kann sie gut umgehen. Bis sie eines Tages Zeugin davon wird, wie Myra vom Schuldach springt, doch glaubt sie im Hintergrund ausgerechnet Henrys Cousin gesehen zu haben. Hat er Myra geschubst? Als wäre das nicht schon schlimm genug, scheint auch noch Khay ihre Magie verloren zu haben, doch ohne die ist sie nichts mehr als eine leere Hülle, die nur noch durch Arinas Magie überleben kann. Als ausgerechnet Henry vor ihrer Tür auftaucht und sie bittet, mit ihm gemeinsam seinen Cousin zu suchen, ist Arina nicht begeistert, lässt sich aber darauf ein. Mit dem, was sie herausfinden, hätten sie allerdings nicht gerechnet und auch nicht damit, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen.
Dieses Buch gehört wieder einmal zu den besonders schön gestalteten Ausgaben und machte mich sehr neugierig.
Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, dabei kann ich noch gar nicht so genau sagen, woran das genau lag, denn der Schreibstil selber liest sich flüssig und leicht. Was mir hier vielleicht etwas gefehlt hat, war das Lebendige, Arina grübelt viel und oftmals versinkt sie in Gedanken und Beobachtungen, so dass man zur Welt keinen richtigen Zugang erhält.
Das Setting ist in London, also haben wir hier eine interessante Urban Fantasy, die auch mit dem gesamten Magiekonzept hierhinter gelungen ist. Hexen sind hier einmal die Wesen, die über alle magischen Wesen stehen, was allerdings nicht immer gerne gesehen wird und was auch unter anderem zu den Zwistigkeiten zwischen Hexen und anderen führt. Von London selber bekommt man nur beiläufig etwas mit, vielmehr stehen hier Arinas Suche nach einer Lösung und die Frage nach dem ob alles richtig ist im Vordergrund.
Die Handlung ist mal spannend und fesselnd, mal ruhiger und nachdenklich. Diese Mischung hat mir recht gut gefallen und konnte durchaus überzeugen.
Protagonistin Arina ist zu Beginn ein eher stiller Charakter, doch ihre Entwicklung ist hier absolut gelungen und sie wächst über sich selbst hinaus.
Henry hingegen ist sehr von sich eingenommen, zumindest auf dem ersten Blick, doch tatsächlich ist er gar nicht so, wie es zunächst scheint. Die Dialoge zwischen den Beiden sind teilweise witzig, da es ja vor allem zu Beginn Reibereien gibt. Doch nach und nach nähern sie sich einander an und Henry ist für Arina da. Die Lovestory zwischen den beiden habe ich allerdings nicht ganz so fühlen können, mir fehlte hier einfach das Kribbeln.
Mein Fazit: Insgesamt eine schöne Geschichte rund um Hexe, bei der ich kleinere Startschwierigkeiten hatte, die mir aber nachher noch recht gut gefallen hat. Gerade die Entwicklung der Protagonistin fand ich sehr gut und schlüssig. Schöne Geschichte, die sehr gut in den Herbst passt.

Bewertung vom 04.11.2025
House of Hollow - Ein Horror-Fantasy-Roman
Sutherland, Krystal

House of Hollow - Ein Horror-Fantasy-Roman


ausgezeichnet

Einige Jahre ist es bereits her, dass die drei Hollow Schwestern bei einem Spaziergang am Silvesterabend spurlos verschwanden. Das sie allerdings nach einem Monat wieder auftauchen, nackt und ohne Erinnerungen, damit hätte niemand gerechnet. Doch dies ist nicht die einzige Veränderung an ihnen, ihr Haar wurde weiß, ihre Augen dunkel und ihre Schönheit betört jeden. Nun sind die beiden älteren Schwestern, Grey und Vivi ausgezogen und nur noch Iris lebt allein bei ihrer Mutter, seitdem ihr Vater starb. Nun ist Grey, die älteste Schwester und erfolgreiches Model, wieder verschwunden. Iris und Vivi müssen in ihren Erinnerungen suchen, was damals wirklich geschah, um Grey wiederzufinden.
Fantasy mit Horrorelementen? Da gab es für mich keinen Weg dran vorbei und ich war extrem neugierig auf dieses Buch.
Der Prolog ist mega spannend und spiegelt schon in einem ersten Eindruck die Atmosphäre wider, die den Leser hier erwartet.
Dieser Schreibstil zieht in seinen Bann, er ist unglaublich flüssig, dabei bildlich für das passende Kopfkino und düster und doch hoffnungsvoll. Die Mischung ist wirklich richtig gelungen.
Das gesamte Setting wirkt irgendwie bedrückend und der ein oder andere Augenblick bringt Gänsehautstimmung. Ich hatte zwar eine kleine Ahnung, was damals mit den Schwestern wirklich geschah, aber dazu verrate ich an dieser Stelle nichts. Die Idee dahinter ist aber absolut gelungen und trotz aller Phantastik hervorragend rübergebracht, so dass hier sehr authentisch wirkt.
Die Handlung hat eine ganz eigene Dynamik, es ist keine Geschichte, bei der sich die Ereignisse überschlagen oder man vor atemloser Spannung kaum Zeit zum Umblättern findet. Stattdessen ist sie ein bisschen unheimlich, mysteriös und punktet mit einem eher subtilen Horror, der auf den Punkt gebracht wird.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Iris begleiten wir durch die Geschichte. Als jüngste der Schwestern fällt es ihr am schwersten, sich an die Ereignisse zurückzuerinnern und dementsprechend tappen wir gemeinsam mit ihr durchs Dunkle und decken Stück für Stück auf, was wirklich geschah.
Iris ist sehr sympathisch, eher ruhig und ausgeglichen und auch verantwortungsbewusst. Ihre Schwestern hingegen sind rebellisch und kümmern sich nicht darum, was andere von ihnen halten. Trotzdem sind die drei tief miteinander verbunden und füreinander da. Die innige Zuneigung der Schwestern fand ich richtig gut und authentisch.
Es gibt nur wenige Nebencharaktere, z. B. Iris Mutter, die diese beschützen will oder Greys Freund Tyler, der zunächst noch oberflächlich scheint, aber ein Herz aus Gold hat.
Mein Fazit: Ein Buch das mit fein eingestreuten Horrorelementen und unglaublich viel Atmosphäre daherkommt und dass man kaum aus der Hand legen möchte. Auch wenn ich eine grobe Ahnung hatte, Was wirklich geschah, bringt die Geschichte auch schon durch Iris‘ Sichtweise etwas ganz Besonderes. Wer Angst vor großen Ekelmomenten hat, der kann hier beruhigt zugreifen, denn meiner Meinung nach ist es durchaus auch für zartbesaitete Leser geeignet. Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.11.2025
Kreuzweg der Raben / The Witcher Bd.6
Sapkowski, Andrzej

Kreuzweg der Raben / The Witcher Bd.6


sehr gut

Gerade erst hat der junge Geralt von Riva seine Ausbildung als Hexer abgeschlossen. Aus diesem Grunde verlässt er Kaer Morhen, um seine eigenen Wege zu gehen. Als Geralt sich selbst in eine gefährliche Situation bringt, begegnet er Preston Holt der ihm zu Hilfe kommt. Holt bietet Geralt an, sein Mentor zu werden und Geralt nimmt an. Von Holt lernt er nicht nur zu kämpfen, sondern auch mehr über die Monster, auch von den menschlichen.
Kreuzweg der Raben ist das Prequel aus dem Witcher Universum, in dem wir ganz viel über den jungen Geralt von Riva erfahren und mit dem man einige Lücken im bereits vorhandenen Wissen schließen kann. Es ist aber auch tatsächlich nicht notwendig, die Saga zu kennen, da dieses Buch einfach die Vorgeschichte erzählt.
Der Stil Sapkowskis ist hier natürlich absolut erkennbar, fesselnd, lebendig, aber auch mit ein wenig Humor. Die Atmosphäre ist nach wie vor eher düster, mittelalterlich angehaucht, voller Gefahren und Monster jeder Art. In diesem Sinne bleibt der Autor sich absolut treu.
Spannend ist, dass wir hier mehr über Geralts Vergangenheit erfahren, gerade auch, was den Hexenzirkel betrifft oder über Kaer Morhen. Damit schließt der Autor die ein oder andere Lücke.
Was hier definitiv anders ist, ist das Tempo, denn hier wird auf langwierige Charakterentwicklungen oder Weltenaufbau eher verzichtet. Stattdessen gibt es hier Episoden, die aus diversen Aufgaben etc. bestehen und jede davon dient, den späteren Charakter des Geralt von Riva kennenzulernen und zu verstehen. Was mich allerdings ein wenig an den einzelnen Episoden gestört hat, ist, dass ihnen ein wenig der Fluss in der Handlung fehlen, es wirkt eher zusammengesetzt, was ein bisschen schade ist, aber vielleicht auch so gewollt.
Geralt muss hier definitiv lernen, dass das Leben nicht einfach nur gut oder böse, schwarz oder weiß ist. Er wird hier als sehr idealistischer Mann dargestellt, doch hier wird er lernen müssen, wie er mit Enttäuschungen und Verrat umgehen muss. Das erklärt durchaus den späteren Geralt.
Mein Fazit: Für Fans der Witcher Reihe eine gute Ergänzung, da man einfach ganz viel erfährt, wie Geralt zu dem geworden ist, der er später ist. Für Einsteiger ebenfalls perfekt, da man gleich Grundlagen hat, auf die die spätere Reihe aufbaut. Mir hat es gefallen und ich kann es empfehlen.

Bewertung vom 04.11.2025
Delicate / Copenhagen Cinnamon Bd.1
Neeb, Stefanie

Delicate / Copenhagen Cinnamon Bd.1


ausgezeichnet

Als Tochter eines wohlhabenden Rechtsanwalts fehlt es Jonna an nichts, doch ihr wirkliches Ziel im Leben hat sie noch nicht gefunden. Als ihr Vater sie mit der Wegnahme ihrer finanziellen Unterstützung dazu bringen will, in seiner Kanzlei einzutreten und dabei Jura zu studieren, stellt Jonna sich quer. Auf 180 stürmt sie ins Copenhagen Cinnamon, das Café, das von Mads betrieben wird. Trotz Jonnas schlechter Laune fühlen sie sich voneinander angezogen und als etwas geschieht und Jonna spontan als Kellnerin im Café aushilft, scheint es, als hätte sie zumindest schonmal einen Job gefunden. Mads geht ihr unter die Haut, doch Jonna spürt, dass da etwas ist, dass es ihm schwer macht, sich zu öffnen.
Irgendwie sprach mich hier tatsächlich der Titel des Buches total an, vielleicht aufgrund des Cafés und weil ich bekennende Kaffeesüchtige bin?
Wie auch immer, der Einstieg fiel mir unglaublich leicht, denn Stefane Neeb erzählt so voller Leben von ihren Figuren, dass diese mir real vorkamen. Ich habe alles vor mir gesehen und konnte bei beiden Protagonisten absolut mitfühlen. Die Autorin hat mich zum Schmunzeln gebracht, aber auch seufzen und schwärmen lassen und den Duft nach frischem Kaffee hatte ich hier permanent in der Nase.
Die Geschichte selber erzählt von zwei jungen Menschen, die beide auf der Suche nach sich selbst sind. Die Handlung liest sich so flott, dass man in kürzester Zeit durch die Seiten geflogen ist. Vielleicht bekommt man hier nicht die mega unerwarteten Überraschungen und doch habe ich mich keine Sekunde lang gelangweilt.
Das Café, das hier nicht nur den Titel gibt, sondern in dem sich weite Teile der Handlung abspielen, ist unheimlich gut beschrieben. Ich wäre sofort dabei, Jonna und Mads einen Besuch in diesem Café abzustatten.
Erzählt wird aus wechselnder Perspektive jeweils in der Ich-Form von Jonna und Mads. Dadurch lernen wir beide intensiv kennen.
Jonna ist so voller Leben, sie strahlt und doch ist sie auf der Suche nach dem, was sie aus ihrem Leben machen will. Ich bin froh, dass sie sich von ihrem Vater nicht verbiegen gelassen hat. Sie bringt auf jeden Fall Schwung in den Laden, aber auch in Mads Leben.
Mads hat nach dem tödlichen Unfall seines Bruders schwer mit sich und seinem Leben zu kämpfen. Dabei ist er ein Mann mit ganz großem Herz, der mir auf dem ersten Blick sympathisch war.
Die Tension zwischen den Beiden ist so schön, ich musste so manches Mal bei den Schlagabtäuschen schmunzeln und bin so manches Mal weggeschmolzen, wenn Mads einfach da war, wenn Jonna ihn brauchte.
Doch auch die Nebenfiguren, allen voran Mads Großvater Knut und die Mitarbeiter des Copenhagen Cinnamon sind lebendig und authentisch und sorgen ebenfalls für Schwung in der Geschichte.
Mein Fazit: Diese Geschichte ist einfach wunderschön und intensiv und ich habe sie in einem Rutsch verschlungen. Wundervolle Charaktere und einfach den Zauber des Herbstes in Kopenhagen machen das Buch perfekt für einen schönen Lesenachmittag. Ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.10.2025
The Witch Collector / Witch Walker Bd.1
Weaks, Charissa

The Witch Collector / Witch Walker Bd.1


sehr gut

Für Raina Bloodgood gibt es seit längerem nur ein Ziel, sie möchte ihre Schwester wiederfinden, die der Witch Collector entführt hat, wiederfinden. Zum Tag der Ernte wird er in ihr Dorf zurückkehren und dann kann sie sich endlich an ihm rächen. Doch es kommt ganz anders, als ihr Dorf von den Ostländern überfallen und abgebrannt wird. Ausgerechnet Alexus Thibault, der Witch Collector, kommt ihr zur Hilfe. Bei ihrer gemeinsamen Flucht wird ihr klar, dass ausgerechnet der Mann, den sie zu hassen glaubt, der einzige sein wird, der verhindern kann, dass ihre Schwester in die Hände der Feinde fallen wird. Notgedrungen muss sie ihm vertrauen und dabei noch aufpassen, dass sie ihr Herz nicht verlieren wird.

Ich habe mich auf den ersten Blick in die wunderschöne Gestaltung des Buches verliebt, Cover und Farbschnitt sind wunderschön gestaltet.

Der Einstieg ist relativ ruhig und ich fühlte mich zu Beginn ein wenig von den verschiedenen Charakteren überfordert, doch nach den magischen ersten 100 Seiten war ich in der Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin Charissa Weaks hat mir gut gefallen, er ist bildhaft, flüssig, wenn auch hin und wieder etwas ausschweifend.

Das Worldbuilding ist für eine High Romantasy ausreichend beschrieben, man erfährt, wo sie sich befinden und wer Freund und wer Feind ist. Die Hintergründe dafür brauchen allerdings etwas, um deutlich zu werden.

Das Magiesystem hat mir sehr gut gefallen und war geschieckt in die Handlung mit eingebunden.

Die Handlung hatte vom Tempo her ein wenig auf und ab, gerade im Mittelteil gibt es ein paar Längen.

Erzählt wird das ganze abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Raina und Alexus. Mein Manko hier war, Alexus eher sofort einschätzen zu können, so dass es mir schwerfiel, ihn gedanklich als Rainas Feind einzuordnen.

Raina fand ich spannend, gerade auch weil sie stumm war. Das hatte ich zwar in letzter Zeit häufiger, aber dann bei den männlichen Charakteren.

Die Lovestory entwickelt sich eher langsam, was ich als passend empfunden habe. Auch Spice hält sich hier in Grenzen, wer das also auch eher weniger gerne hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Mein Fazit: Insgesamt mochte ich The Witch Collector, auch wenn es deutliche Höhen und Tiefen gab. Trotzdem ist es fesselnd geschrieben und hat gut ausgearbeitete Charaktere. Besonders gelungen empfand ich das Magiesystem. Tolle Romantasy für zwischendurch.

Bewertung vom 28.10.2025
Autumn Academy. Die Tochter des Nebels
Ciseau, Karolyn

Autumn Academy. Die Tochter des Nebels


ausgezeichnet

Mitten in den Wäldern Kanadas liegt die Autumn Academy, hier werden junge Frauen zu Kämpferinnen gegen die Nebelwanderer ausgebildet. Als Eris, Tochter der Academy Direktorin, bei einem Einsatz ausgerechnet von Callum, dem Sohn des Anführers der Nebelwanderer, entführt wird, glaubt sie zunächst, alles sei vorbei, doch Callum hat ganz andere Pläne. Doch was Callum wirklich von ihr möchte, überrascht Eris, denn er will seinen Vater vernichten und in Frieden leben. Trotz allem Misstrauen muss Eris eine Entscheidung treffen und diese bezieht sich nicht nur auf die Academy, sondern auf die gesamte Menschheit.
Ich habe die wunderschöne Hardcover Schmuckausgabe von diesem Buch der Reihe und kann einfach nur die Gestaltung loben.
Doch dieses Buch punktet natürlich nicht nur durch seine traumhaft schöne Gestaltung, allein Karolyn Ciseaus Schreibstil ist wieder super fließend und locker und wie immer so bildlich, dass das Kopfkino lebendig wird.
Die Geschichte ist eine Urban Fantasy und spielt in den Wäldern Kanadas, was ein Gefühl von Einsamkeit vermittelt und auch die Atmosphäre erscheint eher düster. Für die geheimnisvollen und brutalen Nebelwanderer ist das also die passende Szenerie wenn sie angreifen. Hin und wieder betreten wir auch die Welt der Nebelwanderer, die parallel zur unserer existiert.
Der Einstieg ist gleich actionreich, denn die Autorin wirft den Leser gleich mitten in den ersten Kampf.
Insgesamt ist die Handlung sehr spannend und abwechslungsreich. Das ein oder andere lässt sich vorhersehen, aber dafür gibt es auch so einige Überraschungen für den Leser.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Protagonistin Eris in der Ich-Perspektive. Sie ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten und wächst im Laufe der Geschichte mehr und mehr.
Callum bleibt ein wenig undurchschaubar, auch gerade am Anfang noch häufig eher im Hintergrund. Ich habe etwas Zeit benötigt, bis ich ihn einschätzen konnte.
Die Geschichte zwischen den Beiden steht gar nicht so im Mittelpunkt und ist ein eher langsames annähern. Für mich persönlich so wie es ist, perfekt.
Die Nebencharaktere sind zahlreich, viele sind mir sofort sympathisch, andere, wie Eris‘ Mutter eher weniger. Insgesamt sind sie glaubhaft und vorstellbar.
Mein Fazit: Ich habe jetzt mehr oder weniger erst nach dem Lesen bemerkt, dass Autumn Academy der dritte Band der Seasons of Fate Reihe ist, allerdings sind die Geschichten unabhängig voneinander lesbar, was ich auch bestätigen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es lässt sich leicht lesen, Spannung und Action sowie eine Lovestory sind vorhanden und vor allem die Protagonistin ist mir ans Herz gewachsen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.10.2025
How Does it Feel? / Infatuated Fae Bd.1 (eBook, ePUB)
O'Riley, Jeneane

How Does it Feel? / Infatuated Fae Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Biologin Callie führt ein ruhiges, beschauliches Leben. Als sie bei einem Ausflug in den Wald, bei dem sie eigentlich nach Pilzen und Insekten suchen wollte, in ein Portal fällt, trifft sie im wahrsten Sinne des Wortes auf den Prinzen der Unseelie, Mendax. Dieser hält Callie fälschlicherweise für eine Angreiferin und nimmt sie gefangen. Um wieder frei zu kommen, muss sie drei Prüfungen bestehen. Wird ihr dies gelingen?
Klingt absolut gut und ich liebe ja Stories rund um Seelie und Unseelie und vor allem rund um das plötzliche Rutschen in fremde Welten. Allerdings zog sich hier der Einstieg ein wenig und was ich zu spät bemerkt habe ist, dass sich die Story eher in Richtung Dark Romance bewegt. Anhand des Klappentextes habe ich das gar nicht so eingeordnet.
Der Schreibstil der Autorin schwankte für mich ein wenig, zu Beginn verliert sie sich in zu vielen Beschreibungen rund um Callies Leben, so dass der Einstieg sich zog. Dabei gibt es durchaus Momente, in denen sie mich fesseln konnte.
Die Welt der Unseelie wiederum hat mir sehr gut gefallen, die Beschreibungen oftmals düster und intensiv. Wir haben eine Welt voller Kontraste zwischen hell und dunkel, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die magischen Elemente empfand ich als spannend.
Die Handlung selber empfand ich verwirrend, mal sprunghaft, mal als fehlte etwas. Zwar war es im Fae Reich spannender als zuvor, aber man muss am Ball bleiben, um die Zusammenhänge greifen zu können.
Ich mag grundsätzlich düstere Romane sehr gerne, gerade Dark Fantasy empfinde ich als spannend, allerdings war dieses Buch für mich eher Dark Romance im Fae-Reich. Es gab eine bestimmte Szene, die für mein Empfinden absolut drüber war und mit dem toxischen Verhalten des männlichen Protagonisten kam ich einfach nicht klar. Das war dann allerdings meine Schuld, weil ich das „Für alle Fans von Dark Romance“ zu spät entdeckt habe.
Callie empfand ich als zu naiv, ihr passieren hier Dinge, die sie akzeptiert, bei denen ich ziemlich verstört war. Aber anstelle von Abwehrhaltung schwärmt sie von Mendax, an Punkten, die ich nicht nachvollziehen konnte.
Mendax hingegen ist zuerst brutal Callie gegenüber, er hasst sie und genau so verhält er sich. Warum und weshalb daraus dann Leidenschaft wird, konnte ich nicht verstehen.
Auch die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den Beiden fiel mir schwer, mir fehlte das Knistern, das bei Enemies to Lovers entsteht.
Zu guter Letzt gibt es noch einen Plottwist, der zwar neugierig macht, aber mich nicht verlocken kann, weiterzulesen.
Mein Fazit: How does it feel? Hatte durchaus auch gute Momente, war aber einfach nicht meine Geschichte. Düster liebe ich, aber nicht in einer Lovestory. Das heißt, ich persönlich muss einfach noch genauer hinschauen bei der Buchauswahl. Dark Romance Fans, die gerne mal ein Setting in einer Fantasywelt erleben würden, wären hier wahrscheinlich gut aufgehoben.

Bewertung vom 23.10.2025
Star-Crossed Hearts
Meyer, Marissa

Star-Crossed Hearts


gut

Der größte Wunsch der jungen Catherine Pinkerton wäre es, in ihrem kleinen Heimatort eine Bäckerei zu eröffnen. Mit großer Leidenschaft backt sie die kreativsten Werke, doch ihre Mutter hat andere Pläne für Cath. Denn der Herzkönig scheint mehr als nur ein wenig an Cath Interesse zu haben. Dumm nur, dass dieser Herzkönig ein alberner, kleiner Wicht ist, der Cath überhaupt nichts bedeutet. Ganz im Gegensatz zu Jest, der neue Hofnarr des Königs, der nicht nur geheimnisvoll, sondern auch sonst sehr anziehend ist. Doch gibt es wirklich eine Chance für die Beiden?
Ich bin ein großer Fan der Autorin Marissa Meyer, die mich eigentlich bisher immer mit ihren Büchern überzeugen konnte, auch Star-crossed Heart sieht optisch einfach nur traumhaft aus und ein Retelling zu einer Nebenfigur aus dem Wunderland: Keine Frage, das Buch musste ich lesen.
Mir fiel hier der Einstieg etwas schwerer, denn der gewohnte Schreibstil der Autorin blieb für mich dieses Mal aus. Stattdessen wurde ich hier doch eher an den eher skurrilen und ausschweifenden Schreibstils des Autors des Originalwerkes erinnert.
Das Setting, in diesem Fall Alices Wunderland, fand ich wiederum sehr gut dargestellt, ob es jetzt der Ball des Herzkönigs oder die Teegesellschaft des Hutmachers oder die zynischen Kommentare der Grinsekatze waren, ich hatte definitiv das Wunderland vor Auge beim Lesen.
Mein leider größtes Manko an der Geschichte ist, dass leider nur wenig Spannung aufkam und mir damit die Sogwirkung fehlte. Marissa Meyer greift hier zwar gelungen das Leben der späteren Herzkönigin auf und beschreibt, warum sie so wird, wie sie dann ist, aber das ganze wird sehr ausführlich geschildert. Nur hin und wieder, wenn die eher düsteren Kreaturen auftauchten, wurde es temporeicher, was aber leider oft nur von kurzer Dauer war.
Catherine war mir durchaus sympathisch. Ihre Träume und Wünsche empfand ich als nachvollziehbar, genauso wie ihre Abneigung gegenüber diesem gnomigen Herzkönig, der in meinen Gedanken schon gleich äußerst lächerlich wirkte. Da wir hier die Geschichte aus ihrer Sicht erleben, kann man all das sehr gut nachempfinden. Was mir zunächst schwerfiel, war, diese zauberhafte Person mit der Herzkönigin in Verbindung zu bringen, auch wenn das später sehr gut gezeichnet wurde, warum und weshalb sie so wird.
Jest blieb mir leider ein wenig zu oberflächlich, wäre dieser ein wenig intensiver gezeichnet gewesen, hätte ich schon viel eher für die beiden mitfiebern können. So fehlte mir ein kleines bisschen die Tension zwischen den Beiden und das Kribbeln blieb aus.
Die Nebencharaktere sind recht lebendig, als Alice Fan konnte ich diese durchaus schnell zuordnen und sah diese direkt vor mit, von Grinsekatze bis hin zu den Spielkarten war alles dabei und natürlich fehlte auch der Hutmacher nicht. Diese Figuren alle zusammen sind natürlich so skurril wie in Lewis Carolls Original. Das ist Marissa Meyer absolut gelungen.
Mein Fazit: Ich liebe Marissa Meyers Bücher und ich liebe Alice im Wunderland, die Kombination klang vielversprechend, konnte aber nicht ganz so gut funktionieren, wie erhofft. Zwar sind der Schreibstil und die Figuren nah dran am Original, für mich für ein Retelling absolut ausreichend, allerdings blieben mir die beiden Protagonisten, Cath und Jest sehr fern. Das Worldbuilding ist sehr gut gelungen, das Tempo der Handlung dafür eher schleppend. So war das Buch für mich leider ein Auf und Ab, das zwar nett für zwischendurch war, aber nicht das erhoffte Highlight.