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Benutzername: 
Carolinchen89
Wohnort: 
Tiefenbronn

Bewertungen

Insgesamt 24 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2025
Klaus, die Büchermaus
Andrés, José Carlos

Klaus, die Büchermaus


ausgezeichnet

"Klaus die Büchermaus" - als ich den Titel gelesen habe, wusste ich, das ist genau das richtige Buch für mich. Denn auch kenne den Hunger nach Büchern und Geschichten schon seit ich lesen kann und hoffe sehr, diesen auch an meine Kinder weitergeben zu können.

Klaus ist eine kleine Maus, die ständig hungrig ist. Er probiert viele verschiedene Dinge aus. Käse, Brot, Äpfel, Trauben und so weiter. Doch nichts kann seinen Hunger stillen. Es bleibt das wortwörtliche Loch im Bauch. Als die Maus auf einen Buchladen trifft, ist sie sich sicher, dass es nicht schaden kann, hier den Versuch zu starten, ihren Hunger zu stillen. Nachdem Klaus ein paar Bücher gekostet hat, wird ihm klar, dass ihm genau das gefehlt hat. Geschichten von Räubern, vom Rotkäppchen und so vielen Abenteuern begannen seinen Bauch zu füllen und Klaus merkte endlich, was es hieß nicht mehr hungrig zu sein.

Ich glaube ich habe selten ein Bilderbuch, was sag ich, selten ein Buch gesehen, dass es mit so wenigen Worten schafft, die Liebe zu Büchern auszudrücken. Da ich selbst eine sehr große Buchliebhaberin bin, sprechen mich Bücher, egal ob Kinderbücher oder Bücher für Erwachsene, die das Thema "Liebe zum Lesen" haben, immer besonders an. Und hier wird das einfach in jedem Bild, in jedem Satz so deutlich, dass die Geschichte mich tief berührt. Bekommt man heutzutage immer mal wieder den Eindruck, dass vergessen wird, wie wertvoll Bücher sind. Wie wertvoll und wichtig Geschichten sind. Wie sehr sie die Fantasie anregen, den Wortschatz bilden und auch Aufklärung schaffen. So beweisen mir solche Bücher immer wieder, dass es noch so viele Menschen auf der Welt gibt, denen genau diese Liebe zu Büchern wichtig ist. Die sie teilen und aufrecht erhalten wollen.

Ehrlicherweise bin ich nicht ganz sicher, inwieweit die Botschaft bei meiner vierjährigen Tochter angekommen ist, der ich das Buch vorgelesen habe. Denn dafür muss man vielleicht schon etwas mehr hinter die Geschichte schauen. Meine älteren Töchter sind da vermutlich etwas weiter, sodass ich diesen das Buch auf jeden Fall auch noch zeigen werde. Was das Buch aber in jedem Fall schafft, ist es dem Kind zu zeigen, dass Bücher, Geschichten und das Vorlesen etwas tolles sind.

Die Illustrationen sind so besonders, dass sie perfekt zur Geschichte passen. Man kann nichts anderes sagen, als dass diese Kunst sind. Sie sind wunderschön gemacht, perfekt für Kinderaugen, aber auch perfekt, dass der Vorlesende angesprochen wird. Es gibt so viel zu entdecken und doch wirken die Bilder dabei zu keinem Zeitpunkt überladen. Der Stil erinnert mich etwas an Aquarellmalerei und gefällt mir wirklich sehr gut. Die Illustrationen sind tatsächlich für mich persönlich immer etwas, auf das ich mein Hauptaugenmerk lege, da ich auch Spaß beim Vorlesen haben will. Ich möchte selbst sehr gerne die Illustrationen anschauen und die Geschichte genießen. Dabei ist es mir wichtig, dass ich immer wieder auf unterschiedliche Illustrationen treffe, immer wieder auf unterschiedliche Stile und dabei überrascht werde. Und genau das ist hier wunderbar gelungen.

Ein ganz tolles Bilderbuch, das in jede Bücherei, in jeden Kindergarten und in jede Grundschule gehört!

Bewertung vom 14.04.2025
Der kleine Maulwurf als Maler
Miler, Zdenek;Nettingsmeier, Simone

Der kleine Maulwurf als Maler


ausgezeichnet

Ich denke, "Der kleine Maulwurf" ist vielen schon begegnet, die gerne Bilderbücher kaufen, in der Hand haben, vorlesen. So kann ich ihn natürlich auch. Aber ich muss gestehen, dass wir bisher kein Bilderbuch vom kleinen Maulwurf hatten. Dieses ist also das erste in unserer Sammlung. Bei dem Bilderbuch handelt es sich um eine Neuauflage. Ich liebe es ja, wenn Klassiker immer wieder neu aufgelegt und so die Chance bekommen, gesehen zu werden.

Kaum war es bei uns angekommen haben wir uns auch schon ans Vorlesen und anschauen gemacht. Der Maulwurf ist in einem ganz speziellen Stil gezeichnet, sodass man schon von weitem erkennt, welches Bilderbuch zu dieser Reihe gehört. die Zeichnungen würde ich schon als etwas altmodisch bezeichnen, was aber gar nicht schlimm ist. Denn der Stil bleibt dadurch trotzdem zeitlos. Meinen Kindern gefallen sie trotzdem sehr gut. Was ich besonders schön finde, sind die Gesichtsausdrücke des Maulwurfs. Diese sind so gut getroffen und so gut an die Situationen angepasst, dass allein davon die Geschichte sowas von lebt. Das ist wirklich toll zu sehen.

In diesem Bilderbuch wird der kleine Maulwurf also Maler. Diese Idee wird aber eher aus der Not geboren, weil er vor dem Fuchs fliehen muss, der ihn sehr gerne essen würde. Und so geht eine wilde Verfolgungsjagd los. Zwischen Malertöpfen, unter Pinseln. Hin und her, bis der Maulwurf komplett mit Farbe bedeckt ist. Dadurch bekommt der Fuchs so Angst, dass er flieht und der Maulwurf gerettet ist. Die anderen Tiere finden das so toll, dass sie auch gerne farbig sein möchten. Nun beginnen sie, sich einen Spaß daraus zu machen und den Fuchs so sehr zu erschrecken, dass sie ihn für eine lange Zeit los sind.

Viele bunte Bilder, relativ wenig Text. Dadurch ist das Buch auch schon super die kleinsten Bilderbuchfans geeignet. Die Kinder brauchen nicht so viel Geduld beim Zuhören, können auch einfach nur die Bilder anschauen. Dadurch, dass diese so bunt und vielfältig sind, ist man auch damit schon gut beschäftigt.

Der kurze Text ist auch sehr einfach geschrieben, sodass hier keine komplizierten Wörter erklärt werden. Es werden viele Wörter verwendet, die auch schon im Sprachgebrauch ganz kleiner Kinder vorkommen, was ich ebenfalls richtig gut finde. Die vielen Tiere sorgen dafür, dass die Kinder auch viel sehen, was sie vielleicht schon kennen und vor allem kleinere Kinder auch schon viel mit ihrem Wortschatz benennen können.

Ein tolles kurzweiliges Bilderbuch. Ein neuer kleiner Schatz in unserem Bücherregal, der bestimmt noch oft in die Hand genommen und angeschaut werden wird.

Bewertung vom 14.04.2025
Fatal Secrets
Saxx, Sarah

Fatal Secrets


ausgezeichnet

Dieses Buch ist eines der wenigen, die ich aus dem Genre Dark Romance gelesen habe und ich bin ein bisschen zwiegespalten. Zwiegespalten, vielleicht auch, weil Dark Romance nicht ganz mein Genre ist, zwiegespalten aber auch, weil mich die Widersprüchlichkeit, das Unlogische stört.

Aber fangen wir mal ganz von vorne an. "Fatal secrets" erzählt die Geschichte zweier Protagonisten. Da ist zum einen Jaxon. Jaxon ist auf der Suche nach seiner Schwester Caroline, die offensichtlich entführt wurde. Mit der Polizeiarbeit ist er unzufrieden, also macht er sich selbst auf Spurensuche. Außerdem begegnen wir Solène. Eine Französin, die gemeinsam mit ihrem Verlobten Romain in die USA ausgewandert ist und sich dort ein neues Leben aufbauen will. Doch dann erfährt sie schockierenden Dinge über ihren Verlobten und flieht vor ihm. Aufgrund dieser Flucht begegnet sie einige Zeit später Jaxon und die beiden fangen an, eine Bindung zueinander herzustellen. Da viel Misstrauen und Zwiespälte im Spiel sind, ist dies kein leichtes Unterfangen und so ist ihre "Beziehung" auch vielen Schwankungen unterworfen. Und währenddessen wissen beide nicht, dass die größte Gefahr noch auf sie wartet.

Ich mache wirklich selten einen Ausflug ins Genre Dark Romance. Bei "Fatals secrets" habe ich aber die etwa 50 Seiten umfassende Leseprobe gelesen und war total gefesselt von der Geschichte. Spannend, wahnsinnig packend und mit einem tollen Erzähltempo wird die Geschichte der beiden Protagonisten erzählt. Dabei wirft einen die Autorin Sarah Saxx quasi ins kalte Wasser und es gibt keine Seite, auf der mal durchgeschnauft werden kann. Auch ist auf den ersten Seiten noch nicht so viel von Dark Romance zu spüren. Für mich ging es eher in die Thriller Richtung.

Im Verlauf der Geschichte wird es dann aber durchaus immer brutaler, auch wenn vieles nur angedeutet und nicht in aller Ausführlichkeit erzählt wird, wofür ich der Autorin sehr dankbar bin. Allerdings sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, dass es sich hierbei um Dark Romance handelt, was nicht vor heftigen Themen zurückschreckt. Bitte beachtet unbedingt die Triggerwarnung!

Ich finde das Buch ist super leicht geschrieben und durch die Perspektivwechsel, die Kapitelweise von statten gehen, lässt das Tempo auch nie nach. Was mich etwas gestört hat, ist das Gefühl, dass hier ein Lektorat fehlt. Es gibt immer wieder Formulierungen, die ich sehr unglücklich finde und die sich für mich grammatikalisch nicht korrekt anhören. Hier wäre gar nicht sooo viel Arbeit nötig gewesen, aber es wirkt auf mich so, als hätte der letzte Blick auf die Geschichte gefehlt.

Über die Spannung kann ich mich, wie eben schon erwähnt, wirklich nicht beklagen. Ich habe das Buch super schnell gelesen und war bis zur letzten Seite gefesselt. Es endet dann auch ziemlich gemein und offen und ich bin mir sehr sicher, dass ich den zweiten Teil, der für Juli angekündigt ist, definitiv lesen werde.

Bei den Protagonisten und deren Handlungsweisen bin ich etwas unschlüssig. Ich finde Solène verhält sich in einigen Punkten nicht nachvollziehbar. Da wurde sie auf der einen Seite von Männern gequält und erniedrigt und dann muss auf der anderen Seite nur Jaxon daher kommen und schon hat sie das scheinbar alles vergessen und ist sofort von seinem tollen Duft angetörnt. Das ist jetzt nur ein kleines Beispiel, aber solche Dinge sind für mich dann nur wenig nachvollziehbar. Ich bin mir natürlich im Klaren darüber, worauf ich mich bei Dark Romance einlasse. Aber dass man das den Frauen so wenig anmerkt, kann ich einfach nicht glauben. Das ging mir zu schnell und hat mich dann einfach auch gestört. Die Autorin konnte in der Geschichte auch keine ausgereifte nachvollziehbare Erklärung dafür finden.

Letztendlich bleibe ich etwas zwiegespalten zurück. Da ist die spannende Geschichte, die mich unterhalten, gefesselt, aber stellenweise auch sehr schockiert hat. Und da sind die Formulierungen, die teilweise nicht rund sind, da ist das hin und her, dass mich teilweise angefangen hat zu nerven und die nicht ganz nachvollziehbaren Handlungen der Protagonistin. Und diese vielen Punkte führen dann am Ende dazu, dass ich zwischen einer 3-4 Sterne Bewertung schwanke und hier eigentlich sehr gerne 3,5 Sterne vergeben hätte.

Bewertung vom 05.04.2025
Tüfteln und Knobeln mit Dominosteinen. 30 Karten mit kniffligen Rätseln für Kinder
Wrede, Anja

Tüfteln und Knobeln mit Dominosteinen. 30 Karten mit kniffligen Rätseln für Kinder


sehr gut

Diese Knobelbox sieht auf den ersten Blick recht einfach aus, es steckt aber deutlich mehr Knobelarbeit dahinter, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. D

Die Knobelbox ist klein und handlich und besteht aus 30 einzelnen Karten auf denen verschiedene Rätsel abgebildet sind, sowie eine Anleitung. Die Rätsel werden alle mit Dominosteinen gelöst. Das schöne ist, dass man dafür gar nicht unbedingt Dominosteine braucht. In der Anleitung wird erwähnt, dass man sich ganz einfach Dominosteine selbst aus Papier basteln kann. Wichtig ist es, dass man ein vollständiges Dominosteineset hat, sei es echte Dominosteine oder aus Papier. Ein vollständiges Set besteht aus 28 Steinen. Durch die Kobelbox haben wir gemerkt, dass uns ein Dominostein fehlt, wir konnten das Rätsel nämlich erst nicht lösen. Also hat meine Tochter fix den fehlenden Dominostein nachgebastelt.

Bei den Rätseln handelt es sich um Bilder, die mit Dominosteinen dargestellt werden. Nun fragt sich vielleicht der ein oder andere, wo hier die Schwierigkeit liegt. Die Schwierigkeit liegt darin, dass die Dominosteine exakt angelegt werden müssen. Das heißt die Punkte müssen immer passend angelegt werden. Natürlich kann man die Steine auch frei aneinander legen, aber das ist dann tatsächlich sehr einfach.

Ein bisschen schade finde ich es, dass die Karten nicht nach Schwierigkeit gekennzeichnet sind. Es gibt eindeutig welche, die viel schneller funktionieren als andere. Zudem finde ich die Altersangabe ein bisschen schwierig. Die Rätsel sind bestimmt durchaus für sechsjährige Erstklässler lösbar, aber ich denke, dass die Karten besser für etwas ältere Kinder geeignet sind. Die sind der Herausforderung etwas besser gewachsen und haben vielleicht auch schon durch die Schule etwas ausgereifteres logisches Denken.

Meine Töchter sind 7 & 9 Jahre alt und in der ersten und dritten Klasse. Beide haben die Knobelkarten ausprobiert und ihren Spaß gehabt. Meine ältere Tochter hat sich deutlich leichter mit den Karten getan, als meine jüngere. Ich denke da ist das logische Denken einfach etwas mehr ausgeprägt. Beide mussten immer wieder die Lösungen zur Hand nehmen - diese befinden sich auf der Rückseite. Da hat ihnen dann tatsächlich die Geduld gefehlt immer wieder neue Varianten auszuprobieren, bis das Rätsel richtig gelöst war.

Trotzdem wurde sich stellenweise wirklich in die Rätsel reingefuchst und es war der unbedingte Wille da die Bilder zu lösen. Wir haben bei weitem noch nicht alle gelöst, aber das werden wir mit Sicherheit nach und nach tun.

Das handliche Format der Karten finde ich super. So sind sie perfekt zum Mitnehmen, weil sie nicht viel Platz einnehmen. Zudem sind es Rätselaufgaben, die die Kinder auch alleine lösen können. Natürlich kann man ab und zu unterstützen, aber man muss nichts vorlesen und die Kinder müssen nicht darauf warten, dass man ihnen sagt, was sie zu tun haben. Das ist super. Hier wird eigenständiges Denken gefördert, Logik und Zusammenhänge.

Tolle Beschäftigung für Kinder, die man mehrfach verwenden, immer wieder ausprobieren und an der man wachsen kann. Lediglich die Altersangabe würde ich etwas mit Vorsicht betrachten.

Bewertung vom 05.04.2025
Die tausend Farben von Paris
Durand, Catherine

Die tausend Farben von Paris


sehr gut

Ein tolles Buch geht zu Ende. Ein Buch welches voll von allem ist, was ein gutes Buch braucht. Spannung, Liebe, historisches Wissen und Protagonisten mit denen man als Leser mitfiebert.

Das Buch erzählt die Geschichte des Amerikaners Jack. Dieser lebt einige Zeit nach Ende des zweiten Weltkrieges in Frankreich. Hier versucht er sein Glück als Künstler, was ihm bisher aber verwehrt geblieben ist. Und so ist er recht mittellos und kommt gerade so über die Runden. Hilfe erhält er dabei von seinem Freund Frank. Dieser ist ein in Frankreich sehr berühmter Sänger, der keinen Schmerz damit hat, Jack an seinem Erfolg teilhaben zu lassen. Als Jack einen bekannten aus seiner Vergangenheit wieder trifft, stellt dies sein komplettes Leben auf den Kopf. Denn es kommen Dinge ans Licht, mit denen er niemals gerechnet hat.

Das Buch hat eigentlich vier Hauptpersonen und wird auch aus mehreren Perspektiven erzählt, da jeder quasi mal zu Wort kommen darf. Neben Frank und Jack, sind Rose und Amelie zwei Charaktere, die eine sehr wichtige Rolle spielen. Und auch wenn sie zunächst nur durch Zufall auf die beiden Männer treffen, so sind sie schneller in das Geschehen involviert als ihnen lieb ist. Es gibt noch zwei weitere Personen und auch diese Perspektiven werden erzählt.

Der Perspektivwechsel wird sehr elegant und eindeutig vollzogen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat der Person, aus deren Perspektive das nächste Kapitel erzählt wird. Das Buch ist in der personalen Erzählform geschrieben, nicht in der Ich-Perspektive. Das heißt es wird über die Person erzählt und nicht direkt aus ihrer Sicht. Dies wechselt bei jedem Kapitel, wie eben beschrieben.

Diese Personenwechsel bringen viel Geschwindigkeit und Spannung in die Geschichte, da man durch jeden Teil unheimlich viel dazu lernt und immer wieder auf neue Seiten der Charaktere stößt. Man lernt sie besser kennen und mag sie entweder oder auch nicht.

Der Schreibstil ist super gut zu lesen. Er ist wirklich ganz toll, locker leicht und hat dafür gesorgt, dass ich ab einem gewissen Zeitpunkt nur so durch die Seiten geflogen bin. Bei mir ist es immer ein gutes Zeichen, wenn ich nicht auf die Seitenzahlen achte und gar nicht mehr merke, wie ich voran komme.

Das Buch beginnt zwar direkt mit einem Knall, danach passiert aber erst mal wenig und die Geschichte plätschert etwas vor sich hin. Das macht aber gar nichts und ist auch gar nicht negativ gemeint, da man so als Leser die Möglichkeit hat, perfekt in der Geschichte anzukommen und Paris und die Charaktere kennenzulernen. Schnell nimmt die Geschichte aber an Fahrt auf und wird von Seite zu Seite spannender. Teilweise wurde sie sogar deutlich spannender, als ich ehrlicherweise erwartet hatte und das fand ich richtig super. Ab dem Zeitpunkt, zu dem ich so richtig in der Geschichte drin war, konnte ich das Buch kaum mehr zur Seite legen und habe sogar beim Gang in die Küche einfach weitergelesen. Auch die Liebe kommt hier definitiv nicht zu kurz. Neben all der Spannung und den politischen Verstrickungen, gibt es immer wieder Lichtblicke durch zwei wunderbar zarte, wunderschöne und positive Liebesgeschichten. Das hat die Geschichte perfekt abgerundet.

Das Buch spielt 1951, also nicht so lange nach Ende des zweiten Weltkrieges. Es geht um politische Verstrickungen und um Spionage. Manches beruht auf historischen Tatsachen, manches ist nur lose angelehnt an historische Persönlichkeiten und manche Orte entspringen der reinen Fantasie der Autorin. Dies erklärt sie ganz wunderbar in ihrem Nachwort, welches ich mit großem Interesse gelesen habe. Sie erklärt nochmal in Ruhe die politischen Zusammenhänge und wie es in den fünfziger Jahren in Paris wirklich war. Gerade bei einem Buch, welches so viel historischen Hintergrund hat finde ich so ein ausführliches Nachwort extrem wichtig. Die Autorin hat es geschafft hiermit alle offenen Fragen zu klären und nebenbei historisches Wissen zu vermitteln.

"Die tausend Farben von Paris" ist ein unglaublich gelungenes Buch, welches mich bestens unterhalten hat. Habe ich zu Beginn kurz gebraucht in die Geschichte hineinzufinden, so flogen die Seiten nur so dahin, sobald ich einmal angekommen war. Historische Begebenheiten, tolle Charaktere und ein super leicht zu lesender Schreibstil bieten tolle Unterhaltung für alle, die ins Paris der fünfziger Jahre reisen möchten.

Bewertung vom 03.04.2025
Zipfelmaus und die grandiose Gartenschule
Becker, Uwe

Zipfelmaus und die grandiose Gartenschule


ausgezeichnet

Ein ganz tolles Vorlesebuch, das wir heute zu Ende gelesen haben und uns Lust auf weitere Bände aus der Reihe macht.

"Zipfelmaus und die grandiose Gartenschule" erzählt natürlich von der Zipfelmaus und ihren tierischen Freunden. Diese beginnen sich eines Tages zu fragen, warum sie eigentlich nicht in die Schule gehen dürfen, schließlich dürfen das Kinder ja auch. Und so beschließen sie eine eigene Schule zu gründen, weil sie auch unbedingt schreiben lernen wollen. Als sie allerdings feststellen, dass sie ganze 26 Buchstaben lernen müssen, sind sie sich nicht sicher, ob Ferien nicht vielleicht nicht die bessere Idee sind.

Was für ein wunderschön erzähltes Kinderbuch. Wir hatten so großen Spaß beim Vorlesen. Ich habe das Buch meinen beiden Töchtern (7&9) vorgelesen. Manchmal hat auch noch meine jüngste (4) zugehört. Beiden hat das Buch sehr gut gefallen. Immer wieder mussten sie herzhaft lachen, weil die Tiere ganz schön komische Ideen hatten und sich manchmal auch ein bisschen tollpatschig anstellen. Was ich besonders gut gelungen fand, war dass auch immer wieder Sätze eingebaut sind, bei denen nur der Erwachsene den Witz versteht. So ist auch für die Unterhaltung der Vorlesenden gesorgt. Daran wird nicht so oft gedacht und das finde ich ganz toll.

Meine Neunjährige Tochter könnte das Buch definitiv auch schon alleine lesen, meine siebenjährige (1.Klasse) eher noch nicht. Aber das macht ja gar nichts. Damit ist das das Buch perfekt um reinzuwachsen. Meine Kinder mögen es sehr, Geschichten mehrfach zu hören oder zu lesen und so wird das Buch sicherlich noch häufiger zum Einsatz kommen.

Die Schriftgröße ist nicht ganz so groß wie in einem Erstlesebuch (was es ja auch nicht sein soll), aber trotzdem von der Größe her für geübtere Leser angenehm zu lesen. Untermalt wird die Geschichte von zahlreichen, wunderbar gelungenen Illustrationen von Ina Krabbe. Diese sind so treffend und passen so gut zur Geschichte. Sie waren der Grund, warum meine vierjährige Tochter auch ab und zu mit zugehört hat. Sie wollte nämlich die Bilder sehen. Sie waren auch der Grund warum meine Kinder um die besten Plätz auf oder neben meinem Schoß gestritten haben. Jede wollte den bestmöglichen Blick in das Buch haben. Ich mag die Illustrationen auch sehr sehr gerne. Gerade die Gesichtsausdrücke sind so ausdrucksstark. Ganz toll illustriert.

Ich finde das Buch ist die perfekte Mischung zwischen toller Geschichte und wunderbar gelungenen Illustrationen. Die Geschichte ist unterhaltsam, witzig, leicht geschrieben und ab und an sogar etwas spannend. Die Spannung ist auch nicht zu doll, sodass meine Kinder es nicht aushalten konnten, sondern genau richtig. Da ist wirklich eine rundum gelungene Geschichte entstanden.

Ich bin sehr froh, dass ich diese - für mich neue - Reihe kennengelernt habe. Ich freue mich schon auf alle weiteren Abenteuer, die meine Kinder und ich gemeinsam mit der Zipfelmaus erleben werden.

Bewertung vom 29.03.2025
Ámbar
Ferraro, Nicolás

Ámbar


gut

Puh das war nicht einfach. Die erste Hälfte des Buches bzw. die ersten 200 Seiten waren wirklich anstrengend. Ich musste mich regelrecht zum Lesen zwingen, weshalb ich nur langsam vorwärts kam.

"Ámbar" erzählt die Geschichte eines jungen 15-jährigen Mädchens mit dem Namen Ámbar. Deren Vater ist ein brutaler Verbrecher und immer auf der Flucht. Ámbar unterstützt ihren Vater dabei zwangsläufig. Sie flickt seine Wunden, sie steht Schmiere. Dabei gerät sie selbst regelmäßig in Gefahr. Eigentlich träumt sie von einem Tattoo, wäre gerne ein normaler Teenager. Doch das Leben lässt ihr keine Wahl und so befindet sie sich einmal mehr gemeinsam mit ihrem Vater auf der Jagd nach einem Gegner.

Das als Thriller angepriesene Buch, lies für mich in weiten Teilen der Geschichte den Thrilleranteil vermissen. Für mich grenzte es mehr an einen brutalen Roadtrip von Vater und Tochter, der mit brutalen Szenen nicht spart. Leider fehlte mir einfach komplett die Spannung. Vergeblich wartete ich darauf, dass das Buch packend wird, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Doch dieser Fall trat leider bis zum Schluss nicht ein. Ja, die Geschichte ist auch eine Coming-of-Age-Geschichte und ja diese wird auch gut dargestellt. Aber ein Thriller ist das Buch für mich auf gar keinen Fall.

Der Schreibstil des Buches ist gewöhnungsbedürftig. Ich musste sehr lange kämpfen, bis ich damit klar kam und stand zwischenzeitlich sogar kurz vor dem Abbruch des Buches. Irgendwann habe ich für mich festgestellt, dass dies eine Geschichte ist, bei der ich größere Mengen am Stück lesen muss, um diese richtig zu verstehen. Mal kurz zehn Minuten am Abend vor dem Schlafengehen reichten hier nicht aus. Sobald ich mich länger mit der Geschichte beschäftigt habe, sobald ich tiefer in diese eingetaucht war, kam ich auch viel besser mit dem Schreibstil klar. Ich begann die Besonderheiten zu erkennen und auch zu schätzen. Der Autor hat eine extrem bildgewaltige Sprache. Nutzt teilweise kurze, eindrucksvolle Sätze um die Situation rund um Ámbar zu verdeutlichen.

Schwer machten mir es auch die vielen Szenenwechsel, die vielen ausländischen Begriffe und die vielen Personen, die in der Geschichte vorkommen. Teilweise kam ich einfach nicht mit, konnte Personen nicht richtig zuordnen. Und das blieb leider auch bis zum Ende so, als eine Person nochmal eine größere Rolle einnimmt, von der ich überhaupt keine Ahnung hatte, wer sie ist.

Die letzten 100 Seiten haben das Buch für mich ein stückweit gerettet, da hier zumindest ansatzweise etwas Unterhaltung bei mir aufkam und ich mich nicht mehr beim Lesen gequält habe. Die Geschichte nahm deutlich an Spannung zu, die Entwicklung von Ámbar war sehr deutlich zu erkennen. Auch gibt es gegen Ende einiges an Action, was die Geschichte an diesen Stellen tatsächlich auch spannend machte. Leider war das zu wenig um das Buch für mich zu einem herausragenden Erlebnis zu machen, reicht jedoch für eine Platzierung im Mittelfeld.

Das Ende ist komplett passend zur Geschichte und gab mir als Leserin einen gewissen Frieden. Der Autor rundet damit sein Buch ab und führt das zu Ende, was sich unterschwellig schon über den kompletten Verlauf der Geschichte angedeutet hatte.

Bewertung vom 29.03.2025
Das Wuschelmonster - The Fluffy Monster
Blum, Ingo

Das Wuschelmonster - The Fluffy Monster


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Bilderbüchern und so bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Büchern, die ich meinen Kindern vorlesen kann. Neuen Büchern, die sich von anderen abheben, die etwas besonderes bieten. Und so bin ich sehr schnell auf dieses Buch aufmerksam geworden.

Die Idee eine Geschichte zweisprachige zu erzählen ist toll. Dadurch entsteht die Chance noch viel mehr Kinder zu erreichen. Hinten im Buch gibt es auch den Tipp, dass man das Buch in der Sprache vorlesen soll, in der man sich am wohlsten fühlt, in der man am sichersten ist. Und so habe ich das Bilderbuch auf Deutsch vorgelesen. Da meine älteste Tochter aber bereits Englisch in der Schule liest, hat sie sich das Bilderbuch später noch einmal geschnappt und sich gleichzeitig auch die Englische Variante durchgelesen. Das fand ich super, denn so hat sie direkt ihren bereits vorhandenen englischen Wortschatz genutzt und erweitert.

Schon auf Deutsch finde ich die Geschichte toll. Sie erzählt die Geschichte von Wuschel, um den sich Mythen ranken. Die Tiere haben Angst vor ihm, halten ihn für ein Monster. Wuschel hingegen lebt komplett zurückgezogen, weil auch er einen Groll gegen die anderen Tiere hegt. Mit der Zeit wird klar, dass allem ein Missverständnis zugrunde liegt, welches dann auch recht schnell aufgelöst werden kann, was zu einem schönen Ende führt.

Besonders gut hat mir die Botschaft des Bilderbuches gefallen. Wie schnell es zu Vorurteilen kommen kann und was das eigentlich mich einem und den Beziehungen, die man hat, machen kann. Auch die Entwicklung von Vorurteilen, über die Erkenntnis, das Vorurteile vorhanden sind, bis hin zum Auflösen derselbigen, fand ich toll zu beobachten.

Außerdem mochten meine Kinder und ich die liebevollen Illustrationen sehr gerne. Sie sind zwar recht schlicht gehalten, aber manchmal ist weniger mehr und das ist genau hier der Fall. Sehr passend und treffend, sind die Illustrationen auf den Punkt getroffen.

Der Textanteil ist nicht zu hoch, aber durchaus mehr als nur ein Satz pro Seite. Ich finde das super, denn so waren auch meine älteren Kinder bestens unterhalten. Für mich ist es immer ein bisschen eine Herausforderung drei Kinder in unterschiedlichen Altersstufen glücklich zu machen. Und wenn ein Buch das schafft, dann hat es alles richtig gemacht.

Was ich ebenfalls hervorheben möchte, ist das Zusatzmaterial, welches es zum Buch gibt. Über einen QR-Code im Buch kommt man zu einer Audiodatei, in der die Geschichte vorgelesen wird. Außerdem gibt es ein eigens auf das Buch angepasstes Lied. Das Lied gefällt mir unheimlich gut. Auch dieses ist zweisprachig und hat bei mir einen richtigen Ohrwurm ausgelöst. Meine Kinder haben es sich ebenfalls bereits mehrfach angehört. Es ist immer toll, wenn man zum Buch noch weitere Dinge erleben kann.

Das Buch ist sowohl in Deutsch-Englisch als auch in Deutsch-Französisch erhältlich. Ich finde diese zweisprachigen Bücher sind eine Chance. Zum einen bringen sie Kindern eine Fremdsprache näher. Da Kinder von Haus aus neugierig sind, können es bereits einzelne Worte sein, die sie dadurch neu lernen. Außerdem eröffnet das Buch auch neue Chancen in der Leserschaft. Auch Kinder mit Eltern, die vielleicht kein Deutsch können, haben hier die Chance eine ganz tolle Geschichte zu erleben. Auch in Kindergärten können fremdsprachige Kinder abgeholt werden. Ich wünsche dieser Buchreihe noch ganz viele Leser und Käufer, da ich es wirklich eine tolle Idee finde. Ich liebe es, wenn man sich Gedanken macht, wie man Kindern Bücher und das Lesen näher bringen kann und daher bin ich rundum begeistert.

Bewertung vom 23.03.2025
Snø - Ohne jeden Zeugen: Ein Fall für Snø
Lindell, Unni

Snø - Ohne jeden Zeugen: Ein Fall für Snø


sehr gut

Zu diesem Buch gibt es wahnsinnig viel zu sagen. So viele Gedanken schwirrten während des Lesens durch meinen Kopf, so viele Gedanken waren auch danach noch da.

Der Einstieg fiel mir zunächst ziemlich schwer. Sehr kurze Kapitel, was ich eigentlich gerne mag, machten die Geschichte unruhig. Denn jedes neue Kapitel brachte gefühlt neue Protagonisten, neue Handlungsstränge mit sich. Zunächst kam ich absolut nicht klar damit und musste mein Gehirn erstmal etwas sortieren.

Sno mochte ich als Protagonistin eigentlich recht gerne. Sie ist eine aufgeweckte junge Polizistin, die sich gegen ihre älteren Kollegen durchsetzen muss. Sie muss erst einmal beweisen, was sie kann. Leider hatte ich zu oft das Gefühl, dass ihre Kollegen sie nicht Ernst nehmen. Sie hat nicht nur einmal eine gute Idee, die in die richtige Richtung geht und wird einfach nicht gehört von ihren Kollegen. Teilweise agiert die Polizei schon fast dilettantisch. Sieht offensichtliche Spuren nicht oder möchte sie nicht sehen. Mich nervte es, dass Sno da die einzige mit vernünftigen Gedankengängen schien. Im Verlauf der Geschichte bröckelte die Sympathie etwas und ich muss zugeben, dass ich zum Ende etwas unschlüssig bin, ob ich sie jetzt mag oder nicht. Vielleicht würde hier ein zweiter Band Aufschluss geben.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Snos Privatleben bzw. ihrer Vergangenheit und den aktuellen Morden. Das sorgt für ein gewisses Maß an Abwechslung. Gerade Snos Privatleben sorgt dafür, dass man sie besser kennen und verstehen lernt. Natürlich gibt es auch hier einige Mysterien, einiges was in Verborgenem liegt. Aber das kommt nach und nach immer mehr ans Tageslicht.

Ich muss zugeben, dass das Buch mich irgendwie extrem gefesselt hat. Ich mochte die Hintergründe für die Morde und ich mochte die Zusammenhänge, die immer mehr zum Tragen kamen. Ich mochte auch den Schreibstil in gewisser Weise, auch wenn er mir vor allem zu Beginn zu verwirrend war. Mit der Zeit habe ich mich dann aber nach und nach daran gewöhnt.

Die Spannung ist über die komplette Zeit hoch. Man weiß nie, was einen auf der nächsten Seite erwartet. Zeitweise dachte ich sogar, dass mir das Buch etwas zu düster und gruselig sein könnte. Dem war zwar nicht so, aber es war schon sehr packend und düster. Zudem ist es absolut nichts für schwache Nerven. Mann muss auf jeden Fall ein paar Grausamkeiten abkönnen, denn diese werden stellenweise relativ genau beschrieben

Das Ende hat mich tatsächlich nicht vollständig überzeugt. Die Auflösung kam recht früh und so blieben die letzten 70, 80 Seiten relativ blass gegenüber dem Rest der Geschichte. Es passiert tatsächlich noch einiges, aber mir fehlten die überraschenden Momente. Die meisten Dinge waren vorhersehbar und mir war oft klar, wie die jeweilige Situation ausgehen wird. Ich liebe diese Aha-Momente in Thrillern. Diesen Wow-Effekt, wenn etwas passiert, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Und das hat mir hier leider etwas gefehlt.

Das Buch bekommt von mir trotzdem vier von fünf Sterne. Denn es war über die komplette Zeit gute Unterhaltung, die zwischendurch (nur am Ende nicht) mit der ein oder anderen Überraschung aufwarten konnte. Packend und unterhaltsam geschrieben, mit Protagonisten, die man mal mag und mal weniger mag und manchmal gerne an die Wand klatschen würde. Trotz ein paar Schwächen würde ich trotzdem gerne den zweiten Band lesen, sollte dieser auf Deutsch übersetzt werden.

Bewertung vom 22.03.2025
Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?
Sabbag, Britta

Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?


ausgezeichnet

Gestern kam das Bilderbuch bei uns an. Und sofort musste es vorgelesen werden. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich da selbst auch drauf gebrannt habe, nicht nur meine Kinder. Ich konnte es kaum abwarten, bis das Buch endlich bei uns ankommt und wir es gemeinsam entdecken können. Bilderbücher sind einfach immer toll, da ich oft alle meine drei Kinder damit abholen kann auch wenn sie vom Alter her recht unterschiedlich sind (9,7,4). Aber selbst meine Große hört noch gerne zu, wenn ich Bilderbücher vorlese.

Gerade in dem Moment, in dem ich die Rezension schreibe, sitzt sie neben mir und liest sich das Bilderbuch durch. Immer wieder höre ich sie leise kichern. Und damit kommen wir auch schon zu dem Buch selbst.

Das Buch erzählt die Geschichte vom "Känguru Knickohr". Wir begleiten das kleine Känguru von seinem Start in den Tag, über den Weg zum Hüpfkreis, bis hin zum Abend. Geschrieben ist das Buch in Reimen. Aber tatsächlich nicht ausschließlich. Es ist eine Mischung aus Reimen und nicht gereimten Sätzen, so ähnlich, wie man es vielleicht auch vom "Neinhorn" kennt. Das kleine Känguru scheint etwas schwerhörig zu sein, versteht immer genau das Gegenteil von dem, was zu ihm gesagt wird. Doch ist es wirklich schwerhörig? Das gilt es herauszufinden.

Mit viel Witz und Humor erzählt Britta Sabbag die Geschichte. Nicht nur einmal mussten meine Kinder herzhaft lachen. Der Textanteil ist relativ gering, was für die Geschichte aber genau richtig ist. Die Textmenge eignet sich super für Kinder ab ca. 3/4 Jahren. Die Menge ist genau so richtig, dass das Kind aufmerksam zuhört und nicht die Geduld verliert. Die gereimten Witze hat meine jüngste Tochter noch nicht ganz verstanden. Meine älteren Töchter aber sehr wohl. Die Kinder werden durch direkte Ansprache in die Geschichte mit einbezogen. Auf jeder Seite werden sie gefragt, was sie denken, was das Känguru verstanden haben könnte. So sind die Kinder nicht nur Zuhörer, sondern werden aktiv an der Geschichte beteiligt.

Ganz besonders gut gefallen mir bei diesem Buch die Illustrationen. Ich erwähne es eigentlich in jeder meiner Bilderbuchrezensionen, aber auch hier möchte ich betonen, wie wichtig für mich persönlich schöne Illustrationen sind. Bücher, die mir persönlich richtig gut gefallen, nehme ich weitaus lieber in die Hand, als Bücher, bei denen die Illustrationen nicht ganz mein Fall sind. Ich bin als Erwachsene einfach immer noch ein sehr großer Bilderbuchfan. Ich blättere unheimlich gerne darin und liebe schöne Bilder. Und genau das ist hier der Fall. Dieses Buch wird sicherlich noch sehr sehr häufig aus dem Regal gezogen und angeschaut werden. Igor Lange hat hier einen ganz besonderen Stil getroffen. Die liebevollen Bilder sorgen dafür, dass man das Gefühl bekommt, das Känguru würde einen direkt anschauen.

Ich bin hellauf begeistert von diesem Bilderbuch. Wunderschöne Illustrationen und eine unterhaltsame und sehr humorvolle Geschichte sorgen für gemeinsame Lach- und Lesestunden. Und jeder weiß doch: Es gibt nichts besseres, als ein Buch, das einen zum Lachen bringt.