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Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1603 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2025
Einmal Doppelknuddel, bitte!
Acosta, Alicia

Einmal Doppelknuddel, bitte!


ausgezeichnet

Das Kind auf dem Cover hält die Hände seiner beiden Eltern und lächelt glücklich.
Dann zeigt es uns, wie der Doppelkuddel aussieht. Mama und Papa umarmen und küssen sich und das Kind ist zwischen ihnen eingeklemmt. Aber leider hat sich etwas im Verhältnis der Eltern geändert, sie streiten und geknuddelt wird nur noch einzeln. Und dann ist es so weit die beiden trennen sich. Da sucht das Kind die Schuld bei sich und hat viele Fragen und die wichtigste lautet „Habt ihr mich etwas nicht mehr lieb?“ Beide Eltern erklären liebevoll, dass sie das Kind NIE allein lassen werden und es immer liebhaben. Danach kommt die Trauer, aber auch da finden die Eltern tröstende Worte. Danach versucht das Kind die beiden wieder zusammenzubringen und erklärt ihnen wie toll der jeweils andere ist. Aber trotzdem werden die Eltern zukünftig nur Freunde sein, was nicht bedeutet, dass sie nicht zusammen eine Familie bleiben werden.
Die Geschichte beschreibt aus Sicht des Kindes die Trennung der Eltern, mit allen Gefühlen, die dabei ein Rolle spielen. Die einfachen Zeichnungen auf weißem Hintergrund bilden sehr gut diese Gefühle ab. Da stehen die Eltern, die sich gerade noch schmatzend geküsst haben, Rücken an Rücken. Beide halten ein Smartphone in der Hand mit dem Icon „Mülleimer“. Da ist der traurige Mund des Kindes eine Schlangenlinie oder schreiend weit geöffnet. Oft ist es in Verkleidung zu sehen und ich kann nicht wirklich das Geschlecht festmachen, so werden sich alle Kinder angesprochen fühlen. Obwohl es hier um eine Familie mit Vater-Mutter-Kind handelt, werden andere Formen der Familie erklärt. Ein wirklich sehr gelungenes Bilderbuch zum Thema Trennung.

Bewertung vom 11.02.2025
Kalle will nicht knuddeln - Eine Geschichte zu Consent und Nein-Sagen ab 4 Jahren
Wellerdiek, Jule

Kalle will nicht knuddeln - Eine Geschichte zu Consent und Nein-Sagen ab 4 Jahren


ausgezeichnet

Mit großen runden Augen schaut uns Kalle vom Cover aus an. Seine Vorderpfote schaune aus einem grünen Anzug mit vielen bunten Stacheln hervor. Zwei andere Hundeschnauzen schauen ihn an.
Ale der kleine knuddelige Kalle in den Park kommt, laufen alle anderen Hunde auf ihn zu, sie rufen seinen Namen und nennen ihn „Kuschelfreund“ und rufen eine „Kuddelattackeee!“ aus. Obwohl Kalle seine Freunde mag, möchte er am liebsten wegrennen. Wieder zu Hause sieht er im Spiegel, wie weich und flauschig er auf die anderen wirkt. Da fällt sein Blick auf den Kaktus auf der Fensterbank und er überlegt, dass den niemand knuddeln möchte. Deshalb betritt er am nächsten Tag mit den grünen stacheligen Anzug den Park.
Sowas kennen sicher die meisten Kinder, dass Erwachsene sie gerne drücken, ihnen über die Haar streicheln oder sie sogar küssen. Keiner überlegt, ob er das wohl gerne hätte, wenn andere das mit ihnen machen würden. Meine Enkel kuscheln alle gerne, aber es muss ihnen passen und das finde ich richtig so. Manchmal ist ihnen eben einfach nicht danach und das muss man als Erwachsener respektieren. Im Buch besprechen die Hunde Situationen, die ihnen auch nicht behagen und sicher können die Kinder noch viele davon nennen.
Ich denke, dieses Buch kann uns Erwachsenen Denkanstöße geben, den Kindern macht das Vorlesen der kurzen Texte und das Anschauen der liebenswertes Bilder einfach Spaß.

Bewertung vom 11.02.2025
Moor Myrte und das Zaubergarn
Sharp, Sid

Moor Myrte und das Zaubergarn


ausgezeichnet

Das Haus, in dem die zwei Schwestern wohnen sieht ein wenig unheimlich aus. Beatrice ist etwas fülliger und ein positiver Mensch, Magnolia dagegen ist dünn und ihre Mundwinkel könnten nicht weiter nach unten gehen. Da sie sehr arm waren, gab es Ratten und Kakerlaken zu essen. Zu den Spinnen, die es in Massen in dem alten Haus gab, hatten die Schwestern unterschiedliche Verhaltensweisen. Während Beatrice sie gerne beobachtete, riss Magnolia ihnen die Beine aus. Während Beatrice gerne bastelte, erteilte Magnolia ihr in sehr bösem Ton Anweisungen. Weil es Magnolia so kalt war, wollte Beatrice ihr einen Pullover stricken, doch ihr erster Plan misslang und so stieß sie im Wald auf die „Moor Myrthe“. Sie ist ein eigenartiges Geschöpf mit Vampirzähnen, aber sie liebt, wie Beatrice, den Wald und so unterstützt sie Beatrice mit einem besonderen Geschenk.
Neben kleinen Texten besteht das Buch aus comicartig zusammengestellten Bildern mit Sprechblasen. Beatrice wird durch ihre erfindungsreiche, nette Art mit einer schönen Zukunft belohnt, wohin gegen ihre böse, habgierige Schwester ihre Strafe bekommt.
Ein schauriges Märchen über ungleiche Schwestern und das System der Ausbeutung der Arbeitskraft in ungewöhnlichen, faszinierenden Illustrationen erzählt. Ob es bei Kindern gut ankommt, wage ich zu bezweifeln, Erwachsene werden sicher in den beiden Bekannte, Vorgesetzte oder Kolleg*innen wiedererkennen.

Bewertung vom 11.02.2025
9 kleine Menschen
Feldmann, Regina

9 kleine Menschen


sehr gut

Auf dem Cover sind die neun kleinen Menschen zu sehen, es sind Jungen und Mädchen mit unterschiedlicher Hautfarbe, zwei tragen Brillen und zwei nutzen Gehhilfen.
„Neun kleine Menschen kommen heute raus.“ War zunächst für die Kinder nicht so leicht zu verstehen, erst als ich auf die Bäuche der abgebildeten Frauen hinwies, bekam der Satz einen Sinn. Auch die acht Frauen sind sehr unterschiedlich im Aussehen, eine sitzt im Rollstuhl, eine hat einen Hund dabei. Und dann sehen wir sie, die neun Babys, eine Frau hat Zwillinge bekommen. Schlafend, manche auf dem Arm ihrer Mütter, sind die satten Säuglinge abgebildet. Dann geht es mit Kinderwagen und im Tragegurt durch die Stadt, ein Kind wird vom Papa ausgeführt und ein anderes von der großen Schwester. In der Bahn sitzen alle auf dem Schoß. „9 kleine Menschen werden in Familien groß.“ bildet ganz unterschiedliche Familien ab. Im Laufe des Buches werden die Kinder größer und ein Gruppe im Kita-Alter lesen der Buch, dass wir auch lesen und wissen, dass sie Freunde fürs Leben bleiben werden.
Ganz kurze gereimte Sätze, die immer mit „9 kleine Menschen“ beginnen, machen der Buch zum Vorlesespaß für unsere Kleinen. Es gibt eine Menge zu entdecken, denn die Illustrationen zeigen die kleinen Menschen in den verschiedensten Situationen. Wir können ein bestimmtes Kind im Auge halten und auf jeder Seite suchen, die Mütter zuordnen und einfach schauen, was die neun so erleben.

Bewertung vom 11.02.2025
Alle weg
Hergane, Yvonne

Alle weg


ausgezeichnet

Seit „Einer mehr“, dem absoluten Lieblingsbuch meiner vier Enkelkinder, warte ich auf ein gleichwertiges Buch. Mit „Alle weg“ hat Yvonne Hergane sich wohl noch gesteigert. Die wilden Kinder sind uns gleich ans Herz gewachsen. Auf dem Cover sehen wir Kai, der sich die Augen zuhält, während die anderen Kinder loslaufen, um sich zu verstecken. Auf der ersten Doppelseite sehen wir dann auch alle „zehn wilde Kinder.“ Danach platsche alle mit nackten Füssen in einem Bach und jedes einzelne lohnt sich anzuschauen, so fröhlich sind sie unterwegs. Nachdem sich Lou hinter einem Stein versteckt, sind es dann nur noch acht und die gehen zu den Ziegen. Diesmal taucht Thea ins Heu ab und so kann der Text mit „Sieben wilde Kinder“ beginnen. Die Verstecke sind sehr einfallsreich gewählt und so verschwindet Jonas als letztes Kind hinter einer Tanne. Auf der letzten Seite geht Kai auf die Suche und hinter den Klappen finden sich die anderen Kinder. „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht und neun, hurra! Nach Kai dazu, zehn wilde Kinder. Alle wieder da!“
Neben den niedlich und doch frech wirkenden Kindern auf den Illustrationen, lieben wir alle die Reime, die so schnell ins Ohr gehen, dass alle Enkel (2 ½- 6 Jahre) den Text mitsprechen. Das fördert die Sprache, Wort und Bild werden verbunden und was das Wichtigste ist, wir haben alle einen Riesenspaß. Ich freue mich schon jetzt, wen ich das Buch bei Vorleseaktionen Kindern vorlesen kann. So haben wir jetzt wieder ein neues Lieblingsbuch“ Danke Yvonne Hergane und Christiane Pieper, ihr seid ein tolles Team.

Bewertung vom 11.02.2025
Zu Hause ist es am schönsten, sagte die linke Hand und hielt sich an der Heizung fest
Kermani, Navid;Zaeri, Mehrdad

Zu Hause ist es am schönsten, sagte die linke Hand und hielt sich an der Heizung fest


weniger gut

Der Schriftsteller schwärmt von einer Reise nach Afrika. Er stellt sich vor, was seine einzelnen Körperteile wohl dort besonders genießen werden. So freuen sich die Augen auf den Nil, die Ihren auf dem Jazz in Addis Abeba und die Nase auf den Duft der frischen Kräuter in Timbuktu. So machen wir mit seinen Körperteilen eine Reise durch den Kontinent.
Erst als er auf die linke Hand zu sprechen kommt, fängt die Geschichte an, denn diese Hand möchte nicht reisen. Deshalb hält sie sich an der Heizung fest. Der Mann ist nicht in der Lage seine Hand von der Heizung zu lösen. Sie mummelt immer wieder, dass sie nicht nach Afrika will. Die anderen Körperteile äußern sich und die Rechte Hand spricht sogar von Abschneiden. Die Lösung scheint zunächst, dass der Klempner die Heizung ausbaut und die mit der Hand ins Flugzeug muss. Doch die Hand findet einen neuen Halt und die verrückte Geschichte geht in die nächste Stufe.
Ich glaube, dass ich durchaus Humor habe und mich auch verrückte und skurrile Erzählungen ansprechen, aber mit dieser Geschichte kann ich leider gar nichts anfangen. Natürlich haben wir nicht alle die gleiche Sehnsucht nach der Ferne und Mensch, wie meine Mutter, sehen im Reisen generell keinen Sinn, wo es doch zu Hause so schön. Aber das einzelne Körperteile das Reisen verweigern, verwundert mich doch.

Bewertung vom 11.02.2025
Atlas, Elena und das Ende der Welt
Woltz, Anna

Atlas, Elena und das Ende der Welt


ausgezeichnet

Elenas Mutter macht sich für einen Monat auf nach Indien und Elena muss zu ihrer Tante in die Einöde eines heruntergekommenen Bauernhofs. Ihr Quartier ist ein Raum in einem Holzschuppen, dass ihre „Cousine“ Kennedy mit Bildern aus einem Handwerkerkatalog verschönert hat. Überall im Haus gibt es Weihnachtssachen und Tante Maude leidet unter Long COVID, deshalb kann sich wenig um ihre neue Familie kümmern. Neben ihrem zurückhaltenden Freud, gibt es noch Atlas, den 14jährigen Sohn.
Während Kennedy scheinbar lustig plappernd über alles berichtet, ist Atlas sehr verschlossen und schnell wird klar, dass er ein Geheimnis hat, denn er schleicht sich nachts immer aus dem Schuppen. Aber auch Elena hat einen Grund ihr Handy am Bahnhof zu entsorgen.
Es dauert einige Zeit, bis die beiden offen miteinander reden können und dann wird der Sommer doch noch schön, denn Mauds neuen Familie ist nicht creepy, trotz der eigenartigen Unterkunft und der komischen Namen.
Der Anfang des Buches hat mich zunächst ein wenig ratlos gemacht, denn die Geheimnisse der Jugendlichen sind schon ungewöhnlich, oder vielleicht sind sie das gar nicht? Es hat mir gut gefallen, wie sich die Geschichte und die beiden Protagonisten sich entwickelt haben.
Eine spannende, ungewöhnliche Geschichte voller Blamagen und mit noch mehr Gefühl.

Bewertung vom 11.02.2025
Alles Safe. Ein Comic-Abenteuer
Bertram, Rüdiger

Alles Safe. Ein Comic-Abenteuer


ausgezeichnet

Da ist Rüdiger Bertram zusammen mit Horst Hellmeier wieder eine echt witziger Comic gelungen. Schon das Cover zeigt uns, dass in dem Buch wenig safe ist.
Aber „safe“ ist Flos Lieblingswort, denn so mag er sein Leben sicher!!!
Zum Urlaubsstart trägt er Knieschützer und Helm, auf dem Rücken ein riesiger Rucksack, damit ist er für alle Fälle gewappnet. Seine leichtsinnigen Familie nervt ihn ständig, nur Utz, der Bernhardiner unterstützt Flo, denn sein Spezies war lange als Retter unterwegs.
Flo findet Urlaub in den Bergen viel zu gefährlich, aber dann steigt er doch zu seiner Familie ins Auto, obwohl er sich ständig ausmalt, was passieren könnte. Da er nicht mit seiner Familie zu Wandertour aufbricht, lernt er im Hotel Kaya kenne, ein Mädchen, die keine Angst hat und es mag, „wenn`s gefährlich ist.“ Mit Herzchen in den Augen ist Flo „knallschockverliebt“ und nachdem ihm sein kleiner Bruder, der bisher immer nur „blablabla“ gesagt hat, ihm rät, dass er auch mal was wagen muss, macht er sich zusammen mit Kaya auf eine Bergbesteigung.
Der Comic besteht aus vielen teilweise einseitigen Bildern und kurzen witzigen Texten. Die Geschichte ist teilweise haarsträubend, irre komisch, aber dabei so voller Gefühl und Humor, dass gefällt sicher nicht nur mir.

Bewertung vom 11.02.2025
Große sind Schisser
Hein, Sybille

Große sind Schisser


gut

Auf dem Cover sehen wir einige der Erwachsenen, die ängstlich zu uns herüberschauen, während die Kinder fröhlich unterwegs sind.
Auf dem Hof steht eine alte Badewanne, die wohl als Sofa genutzt wird, darin drei Kinder und die Frage „Wusstet ihr, dass Erwachsene Schisser sind?“ Man sieht durch die Fenster einige Erwachsene, eine Frau hängt Wäsche auf. Es folgen anders Begriffe für ängstliche Menschen bis zu Hosenscheißerin, der mir nicht so gut gefällt, den die Kinder sicher feiern werden. Dann lernen wir anhand von Familienfotos „meine“ Familie (Frauen mit Kopftuch), Adams Familie (bis auf Opa nur Frauen oder ist der Typ mit Brille doch ein Mann?) und Neles Familie (mit blonden Haaren und Krawatte). Von Onkle Baran erfahren wird, dass er trotz seiner körperlichen Stärke Angst vor Zahnarzt hat. Tante Neles Herz schlägt ängstlich, wenn sie am Freitag, den 13. Eine schwarze Katze sieht. Die Eltern haben Angst, wenn sie die Kinder Klettern sehen, und die Erzählerin stellt fest, „Hasenfüße, wo man hinguckt.“
Im Laufe des Buches versuchen die Kinder die Erwachsenen von ihrer Angst durch Konfrontation zu befreien. So wird die Angst vor Bärten dadurch, dass alle Kinder mit Bärten auftauchen verharmlost und schließlich von Frau Wuttke, die eigentlich sehr nett ist, überwunden.
Leider muss ich gestehen, dass mir der Sinn des Buches etwas unverständlich ist. Sicher ist es gut sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzten, aber ob das die richtige Methode ist? Selbstbewusst endet das Buch mit dem Satz „Erwachsene sind solche Schisser. Gut. Dass wir Kinder ihnen hin und wieder ein bisschen Mut in ihre Köpfe und Bäuche schnipsen.“
Die Illustrationen gefallen mir gut, weil sie die geschilderte Situation gut einfangen und die Bilder Atmosphäre haben.

Bewertung vom 07.02.2025
Die geheime Welt der Bäume
Fraile, Laura

Die geheime Welt der Bäume


ausgezeichnet

Dieses Sachbilderbuch für Grundschulkinder ist schon sehr umfassend. Nach der Klassifizierung der Bäume geht es gleich an den Anfang zurück. Erstaunlich, wie lange es schon einige Bäume, wie den Ginko gibt. Ein Zeitstrahl und viele Abbildungen zeigen uns die Entwicklung. Blätter oder Nadeln, Nacktsamer oder Bedecktsamer, Giganten oder Urgesteine sind interessante Unterschiede. Aber ganz besonders unterscheiden sich die Kronen der Bäume in ihrer Form. Wie ein Baum aufgebaut ist und wie es funktioniert, dass das Wasser aus den Wurzeln aufsteigt, wird verständlich, durch Abbildungen unterstützt, erklärt. Kennt ihr den Regenbogenbaum? Ich kannte ihn bisher nicht. Nach einem Besuch im Regenwald gibt es eine Erklärung zu den Jahresringen. Erstaunlich wie verschieden die Blüten und Früchte der Bäume sind.
Es macht Spaß in diesem Buch alles über Bäume zu erfahren, Der Text ist übersichtlich und nicht zu lang, die Illustrationen geben zusätzliche Erklärungen zu den Themen. Eindrucksvolle Bäume in eine eindrucksvollen Buch vorgestellt.