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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dana09
Wohnort: 
Altomünster

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2025
InvestiGators (Band 3) - Die Rache der Brösel
Green, John Patrick

InvestiGators (Band 3) - Die Rache der Brösel


gut

Im dritten Band der humorvollen InvestiGators-Reihe treffen die Alligator-Detektive Keck und Mango auf den Schurken Crackerdil.
Schon beginnt eine schräge ausgeflippte Agentenstory mit zwei chaotischen und überdrehten Ermittlern. Die Geschichte beginnt rasant in einem Zug, wo der Superbösewicht Crackerdil Keck gefangen genommen und gefesselt hat. Weil Mango seinen Kumpel retten musste, gelang es dem Schurken zu entkommen.
Eine abgefahrene Idee ist es, Crackerdil in die superböse und gefährliche Riesenwaffel Waffeldil zu verwandeln. Zum Glück wird die schurkische Waffel am Ende mit Beton übergossen und so zu Stein verwandelt. Der verletzte Keck muss sich im Krankenhaus erholen und Mango wird zum Top-Agenten befördert.
Dem Autor ist es gelungen, eine sowohl spannende wie auch humorvolle Geschichte zu erzählen. Allerdings wurden einige Wortwitze von meinen fünf- und achtjährigen Nichten nicht verstanden. Dafür waren sie von den schrägen Figuren, besonders von der hypnotisierenden Schlange, begeistert.
Zuerst habe ich den Beiden das Buch vorgelesen, zurzeit liest es die Achtjährige allein. Die Zeichnungen haben besonders die jüngere Nichte begeistert. Sie musste sehr oft über die witzigen Gestalten laut und begeistert lachen. Den Waffeldil musste sie (nach der Zeichnung am Ende der Geschichte) natürlich gleich nachmalen. Ab jetzt werden Waffeln sicher anders gegessen.....
John Patrick Green ist auch mit dem dritten InvestiGators-Band wieder eine spannende und verrückte Geschichte, sicher auch für etwas ältere Kinder, gelungen. Auf Mango und Keck wartet sicher bald ein neues Abenteuer.

Bewertung vom 08.07.2025
Im Finsterwald
Hermanson, Marie

Im Finsterwald


gut

Das Naturhistorische Museum im schwedischen Göteborg ist Schauplatz dieses düsteren historischen Krimis.
Wir befinden uns im Jahr 1926. Nachdem die neunjährige Alice bei einem Museumsbesuch spurlos verschwindet, wird Wachtmeister Nils Gunnarsson mit dem Fall d.h. mit der Suche nach dem Mädchen, beauftragt. Wie dieser Hauptakteur dem Leser vorgestellt wird, ist einfühlsam und empathisch beschrieben. Dadurch wurde nicht nur die Person Nils Gunnarsson für mich zum Leben erweckt sondern auch die anderen Akteure und das verschneite Göteborg nahmen Gestalt an.
Der Autorin gelingt es gut, die düsteren Räumlichkeiten des Museums zu beschreiben und dadurch ein wohliges Gruseln zu erzeugen. Interessante Exponate werden anschaulich verdeutlicht, präparierte Tiere scheinen in der unheimlichen düsteren Umgebung lebendig.
Der Hauptwachtmeister stößt bei seinen Ermittlungen bald an eine Wand voller Misstrauen, Unwahrheiten und Schweigen. Auch die Familie, der inzwischen tot aufgefundenen Alice, hat ihre Geheimnisse.
Die Journalistin Ellen, die Nils bei den Ermittlungen unterstützt, findet Zugang zu Maj, dem völlig überforderten sechzehnjährigen Kindermädchen der Familie. Unter ihrer Aufsicht verschwand Alice.
Marie Hermanson ist mit Finsterwald ein guter historischer Roman gelungen. Ihr Schreibstil ist unaufgeregt und gemählich. Allerdings fielen mir einige Kleinigkeiten auf, die es wohl im Jahre 1926 noch nicht gegeben hat (Ventilatoren, warmes Leitungswasser, Menschen, die auf Taxis warten müssen).
Ausserdem denke ich, dass diese Geschichte als Theaterstück besser geeignet wäre. Die Suche nach dem Mörder der kleinen Alice ist interessant zu verfolgen, der Thrill bzw. Nervenkitzel fehlt.

Bewertung vom 27.06.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Ich liebe den Schreibstil und die Geschichten von Oliver Pötzsch, Thriller und historische Erzählungen. All das ist in diesem Buch vereint.
Am Anfang des Prologes meint man kurz, sich in den USA zu befinden. Eine Squaw läuft durch die Dunkelheit, auf der Flucht vor den Männern, die sie entführten. Es handelt sich um die maskierte Marie. Sie befindet sich im Prater, betritt das Wachsfigurenkabinett und ein Mann mit einem Schlachterbeil stürzt sich auf sie..... So spannend beginnt der vierte Teil der Totengräber-Reihe.
Am Anfang der Geschichte wird Julia, in die Leo von Herzfeldt seit langer Zeit unglücklich verliebt ist, Zeugin als bei einer Zaubershow eine junge Frau zu Tode kommt. Sie bleibt nicht die Einzige. Nach und nach fallen mehrere Frauen, vorwiegend Dirnen und Dienstmädchen, die sich am Prater aufhalten, einem Serienmörder zum Opfer. Leo von Herzfeldt geht nun, unterstützt von seinem alten Freund dem Totengräber Augustin Rothmayer, im Wien des Jahres 1896auf die Suche nach dem Verbrecher.
Dem Autor gelingt es, das Wien des 19. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Beim Lesen taucht man sofort in das Geschehen ein. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Auch der bekannte und typische "Wiener Schmäh" kommt nicht zu kurz. Fazit: ein typisch wienerischer historischer Thriller, der zu lesen Spaß macht.

Bewertung vom 20.06.2025
Die Schrecken der anderen
Clavadetscher, Martina

Die Schrecken der anderen


sehr gut

Auf den ersten Blick hat mich das düstere abschreckende Buchcover im Stil alter flämischer Meister angesprochen. Mit großer Neugierde bzw. Erwartung las ich die erste Geschichte von dem Jungen, der beim Schlittschuhfahren den Toten im Eis des schweizerischen Ödwiller Sees findet. Schon jetzt offenbart sich der anspruchsvolle, komplexe Schreibstil der Schweizer Autorin. Manchmal sind die Passagen kurz, dann folgen ausschweifende Schilderungen. Ich brauchte einige Seiten um mich in den Erzählstil einzufinden.
Bald lernen wir die ersten Akteure bzw. Hauptdarsteller kennen. Dabei handelt es sich um den älteren, verschrobenen Archivar Schibig, den wohlhabenden Erben Kern sowie dessen verschrobener, schauerlichen Mutter, die meistens nur als "Die Alte" bezeichnet wird. Der Leser erfährt, wie die Familie Kern zu ihrem Wohlstand kam und erfährt dabei einiges über die Nazi-Vergangenheit und damit der dunklen Geschichte der "neutralen" Schweiz. Es gibt sperrige und rätselhafte Charactere, die einfühlsam beschrieben werden.
Beim Lesen bemerkte ich die Liebe zur Sprache und Literatur der mir nicht bekannten Martina Clavadetscher. Ihre Studienfächer spürt man und kann sie in diesem Roman wahrnehmen.
Meine beiden Kritikpunkte sind:
Das Ende kam für mich zu plötzlich und
dass die direkte Rede nicht in Anführungszeichen gesetzt wird, störte mich.
Diese Art des Schreibens ist nicht so flüssig und deutlich lesbar.

Bewertung vom 27.05.2025
Eine Welt nur für uns
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


sehr gut

Die Geschichte beginnt in Hyéres, an einem Ort an der Côte d` Azur, unmittelbar nach Kriegsende. Minenräumer sind unterwegs um die vergrabenen Minen der Deutschen aufzuspüren. Die Anzahl der auf französischem Staatsgebiet vergrabenen Minen wird auf mindestens 13 Million geschätzt.
Vincent ist einer der jungen Männer, die sich an der Suche nach Minen und deren Entschärfung beteiligen. Als Kriegsgefangener der Deutschen kehrt er nach Jahren in seine südfranzösische Heimat zurück um seine verschwundene Geliebte Ariane zu finden. Dabei trifft er auf Lukas, einen deutschen Gefangenen, der zum Aufspüren der Minen gezwungen wird. Vincent vermutet, dass Lukas etwas vom Verschwinden Arianes weiß. Bei seiner Suche trifft Vincent auf die Jüdin Saskia, die ein deutsches Konzentrationslager überlebt hat und nun auf der Suche nach ihrer Familie und dem Menschen, der sie an die Nazis verraten hat, ist. Die Figur Saskia hat mich besonders beeindruckt, da ihr Erlebnisse auf tatsächlichen Ereignissen basieren. Eine KZ-Überlebende erzählte der Autorin ihre bewegende Geschichte, die diese in ihren Roman einfließen ließ. Unvorstellbar, was diese tapfere Frau er- und überlebt hat. Mit Gedanken an diese Frau endet der Roman.
Das Leben im Nachkriegsfrankreich ist hart und entbehrungsreich, die Menschen sind gebrochen, traumatisiert und hoffnungslos.
Claire Deya ist ein beeindruckender Roman gelungen. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven bekommt der Leser Einblick in die Lebensweise und Gedanken der handelnden Personen. Alle Charaktere sind eindrucksvoll und einfühlsam beschrieben, Gegebenheiten und Örtlichkeiten lebendig und gut vorstellbar.
Die Autorin schildert in ihrem Roman nicht nur die für Frankreich relevanten Themen wie zum Beispiel Résistance und Vichy-Regime sondern auch Judenfeindlichkeit und Hass und Verrat auf beiden Seiten der Kriegsgegner.
Natürlich geht es auch um Hass, Schuld und Versöhnung.
Claire Deya und ihre zukünftigen Bücher werde ich im Auge behalten. Von dieser begabten jungen Autorin werden wir sicher noch mehr hören bzw. lesen.

Bewertung vom 03.05.2025
Der Junge aus dem Meer
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


sehr gut

Nachdem ich den Klappentext zu "Der Junge aus dem Meer" gelesen habe, wusste ich schon ungefähr was beim Lesen auf mich zukommen würde. Ich erwartete eine bewegende, klar geschilderte Geschichte über das Leben einfacher Küstenbewohner im Irland Anfang der 1970er Jahre. Schon der erste Satz des Buches hat meine Vorahnung bestätigt.
Die Bewohner der schroffen kleinen Insel in der Donegal Bay leben im Einklang mit der Natur und sind an harte Arbeit gewöhnt. Eines Tages findet Mossy Shovlin am Steinstrand, etwas ausserhalb der Stadt, in einem aufgeschnittenen blauen Plastikfaß ein erst wenige Tage altes Baby. Der Fischer Ambrose Bonnar und seine Frau adoptieren den Findling und der zweijährige Declan bekommt damit einen kleinen Bruder. Zwanzig Jahre lang begleiten wir die Familie Bonnar durch ihr nicht immer leichtes, von finanziellen Sorgen geprägtes Leben. Das nicht ganz einfache Verhältnis zwischen den Brüdern steht dabei im Mittelpunkt.
Garrett Carr beschreibt die Menschen und deren Lebensumstände so lebendig und authentisch, dass man sich nicht nur als Leser bzw. Beobachter begreift, sondern sich direkt als Teil der westirischen Gemeinde fühlt. Nicht nur die persönlichen Höhen und Tiefen werden einfühlsam und bildhaft geschildert sondern auch die wirtschaftlichen (wie der Beitritt Irlands in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG) und politischen Veränderungen und deren Auswirkung auf die Bewohner von Donegal.
Ein beeindruckender Debütroman, der durch seinen flüssigen und gut lesbaren Schreibstil überzeugt. Daran hat auch die erstklassige Übersetzung von Kathrin Razum ihren Anteil. Auf die nächsten Werke des Autors freue ich mich.

Bewertung vom 17.04.2025
Egal, sagt Aal
Regett, Julia

Egal, sagt Aal


sehr gut

Bevor ich die eigentliche Geschichte bewerte, will ich darauf hinweisen, dass sich der CalmeMara Verlag mit dem Verkauf seiner Bücher für soziale Projekte für Tiere und Umwelt einsetzt.
Natürlich habe ich selbst das Buch mit den Augen einer Erwachsenen gelesen. Dabei stellte ich zuerst fest, dass Aal keiner geschlechtlichen Identität zuzuordnen ist. Der anfangs freche, laute und wilde Fisch ist einfach Aal, dem alles egal ist. Das ruft er auch immer wieder laut durch den Teich, in dem er mit vielen anderen Tieren lebt. Rücksicht auf die anderen Teichbewohner nimmt Aal keine.
Erst als er durch sein rücksichtsloses und gleichgültiges Verhalten Chaos am Teichgrund anrichtet und deswegen Fred, den kleinen Flusskrebs, zum Weinen bringt, fühlt sich das EGAL plötzlich gar nicht mehr so gut an.
Kindern wird durch diese Geschichte Achtsamkeit und Empathie nahegebracht. Sie lernen auch, dass nicht ihre eigenen Bedürfnisse um Vordergrund stehen sollen und Rücksicht und Mitgefühl für andere wichtig sind.
Das Buchcover ist einfach und schlicht gehalten. Deshalb wird man von den vielen ansprechenden, kindgerechten Illustrationen im Inneren überrascht.
Dass dieses Buch komplett vegan hergestellt wurde, passt zu der liebenswerten Geschichte von Aal und den restlichen Teichbewohnern.

Bewertung vom 13.04.2025
Im Wind der Freiheit
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit


sehr gut

Die Bücher von Tanja Kinkel lese ich seit Anfang der 1990er Jahre mit Begeisterung. Das erste Buch, das ich gelesen habe, war "Die Löwin von Aquitanien". Das war so fesselnd, dass ich seitdem keinen historischen Roman der Autorin ausgelassen habe.
Die Autorin erzählt in ihren Büchern oft die Geschichte von Frauen und verwebt diese mit großen historischen Persönlichkeiten oder Ereignissen.

Beim Prolog von "Im Wind der Freiheit" befinden wir uns im sächsischen Meißen, man schreibt das Jahr 1835. Hier bekommt man einen Einblick in die Lebensumstände der ersten Protagonistin Louise, die aus einem großbürgerlichen Hause kommt. Einige Seite später springen wir ins Jahr 1843 wo die dreizehnjährige Susanne mit ihrer mitellosen Mutter in einem ärmlichen Dorf beim alten Dorflehrer wohnt und von diesem mißbraucht wird.
Die eigentliche Geschichte spielt im Jahr 1848. Der Deutsche Bund, ein Staatenbund, gegründet vor über 30 Jahren, droht zu zerfallen. Die Menschen sind unzufrieden mit der politischen Situation und begehren gegen die Macht der souveränen Fürsten auf. Die Revolutionäre forderten politische Freiheiten und demokratischer Reformen.
In dieser Zeit der Unruhen und Umbrüchen begegnen sich die zwei unterschiedlichen Frauen. Die folgenden Ereignisse erzählt die Autorin beeindruckend mit atmosphärischer Dichte und mitreissend und spannend.
Ausser den beiden Einführungen will ich nichts zum Inhalt bzw. Abfolge und Auflösung der Geschichte verraten.
Tanja Kinkel ist wieder ein großer historischer Roman mit beeindruckenden Protagonistinnen gelungen. Dass die Geschichte noch dazu in einer weniger bekannten und beschriebenen Zeit spielt ist das Glanzlicht.

Bewertung vom 31.03.2025
Was ich von ihr weiß
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


sehr gut

Von dana09
Die Geschichte beginnt an einem Herbsttag im Jahr 1986. Wir befinden uns in einer Abtei im italienischen Piemont. Der zweiundachtzigjährige Klosterbewohner, dessen Herkunft und Lebensweg ein Geheimnis umgeben, liegt im Sterben und lässt sein langes, ereignisreiches Leben Revue passieren.
Bei dem Sterbenden handelt es sich um den kleinwüchsigen Bildhauer Michelangelo Vitaliani, genannt Mimo. Sein Leben als Halbwaise bei seiner Mutter in Frankreich nimmt eine schicksalshafte Wendung, als er zu seinem Onkel nach Italien geschickt wird und hier das Bildhauerhandwerk erlernt. Vom armen, ungerecht behandelten Hilfsarbeiter über seine Zeit als Zwergenmime im Zirkus zu einem anerkannten und geschätzten Künstler verfolgt der Leser seinen Weg.
Eines Tages tritt die unkonventionelle, abenteuerlustige Viola in sein Leben. Da Viola aus einer angesehenen, alten Adelsfamilie stammt, treffen zwei Welten aufeinander. Zwei starke Charaktere, die aus verschiedenen Milieus kommen, sind nun durch eine tiefe Freundschaft miteinander verbunden.
Jean-Baptise Andrea ist eine bildgewaltige, eindrucksvolle Chronik über das Leben in Italien Anfang des 20. Jahrhunderts gelungen. Der Leser begleitet die Protagonisten durch den prosperierenden Faschismus, zwei Weltkriege sowie verschiedene politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Nicht alle Ereignisse erleben Mimo und Viola gemeinsam, doch kreuzen sich ihre Lebenswege immer wieder.
"Was ich von ihr weiß" ist ein kraftvoller Roman mit Tiefgang und Melancholie, der den Leser auf hohem Niveau unterhält. Die gut 500 Seiten sind flüssig und gut lesbar. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass den Kinder- und Jugendjahren der Hauptfigur zu viel Raum eingeräumt wurde und deshalb die politischen und zeitgeschichtlichen Ereignisse etwas zu kurz kommen.

Bewertung vom 13.03.2025
Campion. Tödliches Erbe
Allingham, Margery

Campion. Tödliches Erbe


weniger gut

Wie wahrscheinlich die meisten Leser erwartete ich anhand der Leseprobe eine" good old english suspense story" im Stil von Agatha Christie oder Arthur Conan Doyle. Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.
Beim Lesen ist sehr lange unklar in welcher Zeit die Geschichte spielt. Ausserdem war mir der hochgelobte Albert Campion von Anfang an unsymphatisch. Vergeblich wartete ich auf eine Einführung dieser doch so wichtigen Person, d.h. eine Charakterstudie bzw. Bemerkungen zu seiner Vorgeschichte. Dass das alles fehlte wurde mir klar, als ich merkte, dass es sich bei dem Roman bereits um den dritten Band der Serie handelt. Üblicherweise beginnt man beim Lesen mit dem ersten Band einer Reihe.
Die verwirrende Geschichte um den mysteriösen Kelch las ich eigentlich ohne großes Interesse. Mir war einfach egal, in welche Machenschaften die hochwohlgeborenen Mitglieder der Familie Gyrth verwickelt werden.
Der Schreib- bzw. Erzählstil ist einfach nicht ansprechend und erzeugt nicht das kleinste Fitzelchen von Spannung. Ich konnte nie wirklich in die Geschichte und Örtlichkeiten eintauchen. Dass immer wieder neue Darsteller (mit nicht einprägsamen Namen) auftauchen, trug auch dazu bei.
Alles in allem musste ich mich dazu fast zwingen, das Buch fertig zu lesen.
Fazit: Leider hat diese Geschichte meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt und Bücher von Margery Allingham lasse ich zukünftig links liegen.