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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dana09
Wohnort: 
Altomünster

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 03.02.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


sehr gut

Bei dem Titel dachte ich sofort an den Westernklassiker "Spiel mir das Lied vom Tod", der ewig mit den Stars Henry Fonda und Charles Bronson verbunden werden wird. Ivy Pochado hat mit "Sing mir vom Tod" allerdings keinen Western sondern einen spannenden und blutigen Thriller geschrieben.
Schon der Prolog hat mich ungemein neugierig auf die Geschichte gemacht. Sie beginnt mit den beiden Insassinnen Florence, genannt Florida", und Dios, die in benachbarten Zellen untergebracht sind.
Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und wahrscheinlich hätten sie sich in Freiheit nie kennen gelernt. Sehr schnell wird klar, dass sich die beiden kriminellen Frauen nicht ausstehen können.
Ich konnte nicht nachvollziehen dass beide, obwohl sie in den Mord an einer Mitgefangenen verwickelt sind, auf Bewährung frei gelassen wurden.
Jetzt beginnt der aufregende Road Trip der sie in den trostlosen Teil von Los Angeles führt. Hier treffen wir auf die dritte Hauptdarstellerin, Detective Lobos. Schon deren Einführung in Kapitel 2 beginnt blutig und macht dem Leser klar, dass sie in Sachen Taffheit den beiden Protagonistinnen in Nichts nachsteht.
Der Schreibstil der Autorin hat mich sehr angesprochen. Klar, dicht und mitreissend ist die Geschichte erzählt, die mich am Ende wieder an einen Film erinnert hat - "L.A. Confidential" von 1997. Ein Film im Stil des Neo-Noir nach einem Roman von James Ellroy. Genau an den musste ich beim Lesen von "Sing mir vom Tod" immer wieder denken

Bewertung vom 23.01.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


sehr gut

Die Alles beherrschende Frage lautet: Was ist mit Aoife passiert, die vor drei Jahren mit vier Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied feiern wollte?
Wie ich schon anhand der Leseprobe vermutete, waren nicht alle Fünf wirkliche Freundinnen. Dass die Geschichte mit einem Prolog beginnt, hat mir gut gefallen. Auch dass jede der Freundinnen eine andere Erinnerung an dieselben Ereignisse hat, finde ich einen interessanten Plot.
Dani, die beste Freundin von Aoife kann sich auch Jahre danach nicht mit den Ereignissen abfinden und versucht Licht in das Dunkel, das den damaligen Abend umgibt, zu bringen. Ohne den anderen drei Dabeigewesenen den Grund
und Ort des Treffens zu verraten, lockt sie diese am 3. Jahrestag wieder in die Villa, in der damals alles geschah. Hier kommen nach und nach die einzelnen Charaktere und Geheimnisse ans Licht und es entwickelt sich eine spannende Geschichte.
Dass diese aus den verschiedenen Sichten der vier "Freundinnen" erzählt ist und auch noch zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt macht das Lesen sehr interessant. Nach den ganzen Konflikten und Geheimnissen will man unbedingt wissen, wer die Veranwortung an Aoife´s Tod trägt.
Allerdings muss ich bemerken, dass die Geschichte anfangs etwas unübersichtlich ist und man ein bisschen Zeit braucht um sich an das Umherspringen zwischen Zeit und Personen zu gewöhnen. Die Schilderung des dramatischen Abends mit Junggesellinnenabschied traf nicht so meinen Geschmack.
Trotzdem vergebe ich vier Sterne für unterhaltsame und spannende Lesestunden

Bewertung vom 18.12.2024
Leserabe Sonderausgaben - Deine große Leseraben Box

Leserabe Sonderausgaben - Deine große Leseraben Box


ausgezeichnet

Von der „Großen Leseraben Vorschul-Box“ bin ich total begeistert. Zuerst war ich von dem relativ hohen Gewicht überrascht. Beim Öffnen der Box war klar, warum. Sie ist wirklich prall gefüllt mit Büchern, Kartenspielen und Puzzles. Wie man es vom Ravensburger Verlag erwartet, ist der Inhalt qualitativ hochwertig. Alle Teile sind aus stabiler Pappe oder starkem Papier gefertigt. Deshalb werden sie sicher viele Spieltage und mehrfaches Benutzen überstehen.
Neben Büchern, einem Rätselheft, Kartenspiel, einem Brettspiel usw. befinden sich auch Buchstabensticker in dem Fundus. Sticker kommen bei Kindern immer gut an und mit diesen kann man sogar Schreiben lernen. Das ABC-Poster ist gut gestaltet und wird auch wegen der kräftigen Farben und Zeichnungen etliche Kinder begeistern.
Bei der Zusammenstellung der Box hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht. Der Inhalt ist ideal dazu geeignet bei den zukünftigen ABC-Schützen spielerisch die Lust auf Lesen- und Schreibenlernen zu wecken.

Bewertung vom 13.12.2024
Über allen Bergen
Goby , Valentine

Über allen Bergen


sehr gut

Ein berührendes, sehr gut geschriebenes Buch, das einen nach dem Lesen noch länger beschäftigt. Aus der Sicht des 13-jährigen jüdischen Jungen Vadim erleben wir die Geschichte während einer politisch sehr unruhigen und gefährlichen Zeit. Vadim wird nicht nur aus seiner Familie und der Großstadt Paris gerissen, sondern bekommt zu seiner Sicherheit auch einen neuen Namen. Als Vincent lebt er nun in der eisigen Welt in den französischen Alpen in der Nähe der Schweiz. Das einsame Leben in dem abgelegenen Bergdorf fällt ihm leichter, da er von der Dorfgemeinschaft herzlich aufgenommen wird und ausserdem die erste Liebe erleben darf. In der Abgeschiedenheit fühlt er sich so wohl und sicher, dass er sogar seine anfängliche Angst verliert und auch neue Freunde findet.
Leider erreicht der große Schrecken Nationalsozialismus nach einigen Monaten auch das entfernte Bergdorf.
Valentine Goby schildert die beeindruckende Bergwelt im Laufe der Jahreszeiten sehr bildhaft. Besonders die Beschreibung des Lebens im Winter hat mir sehr gefallen. Vor meinen Augen entstand eine verschneite, ruhige Landschaft, die kalte Luft konnte ich sogar riechen.
Gut finde ich, dass die Gräuel des Krieges nur am Rande eine Rolle spielen. Der Roman beschreibt hauptsächlich die Entwicklung des zurückhaltenden Stadtkindes Vadim zum selbstbewussten Vincent und den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft im neuen fremden Zuhause.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, das durch seine emotionale Sprache und bildhaften Schilderungen beeindruckt.

Bewertung vom 28.11.2024
Lina und der Schnee-Engel
O'Farrell, Maggie

Lina und der Schnee-Engel


ausgezeichnet

Maggie O’Farrell ist mit "Lina und der Schnee-Engel" ein zauberhaftes, sehr schön gestaltetes Buch gelungen.
Wie so viele Kinder machte das Mädchen Lina im Schnee einen Schnee-Engel. Dieser erscheint ihr Monate später vergrößert an ihrem Bett. Die zauberhafte Beschreibung dieser Erscheinung macht die silbrig-blaue Gestalt vor dem inneren Auge der Leser sichtbar. Ab jetzt weicht der persönliche Schutzengel nicht von Lisa´s Seite und hilft ihr in schwierigen Situationen. Am Ende, als das kranke Mädchen wieder gesund ist, beginnt der Schutzengel zu tauen und zu schmelzen. Auch das wird sehr einfühlend und bezaubernd beschrieben.
Die Geschichte von Lina und ihrem persönlichen Schutzengel wird von wundervollen Zeichnungen von Daniela Jaglenka Terrazzini ergänzt. Für den Teil, der im Winter spielt, wählte die Illustratorin kühle, blaustichige Pastellfarben. Im Sommer und Herbst werden die Zeichnungen farbiger und bunter.
Noch mehr als die wunderbar erzählte magische Geschichte haben mir die Illustrationen gefallen.

Auch viele Erwachsenen werden das aufwenig und liebevoll gestaltete Buch gerne durchblättern und für einen Moment in die Zauberwelt eintauchen.
Ein wunderschönes Buch zum Lesen und Vorlesen für kalte Winterabende.

Bewertung vom 28.11.2024
Trinken wie ein Dichter

Trinken wie ein Dichter


ausgezeichnet

Das Autorenpaar, das unter dem Namen Helene Sommerfeld ihre Romane veröffentlicht, war mir bis jetzt nicht bekannt. Obwohl ich die beiden Vorgängerbände der "Töchter der Ärztin"-Trilogie nicht gelesen habe, hat mir der dritte Band sehr gut gefallen.
Anfang der 1930er Jahre lebt Henny, eine der Ärztin-Töchter, als Onkologin in Kalifornien. Nach einem Besuch mit ihrer Familie in der alten Heimatstadt Berlin ist sie sich nicht sicher, ob sie nach Kalifornien zurückkehren soll.. Dass außerdem ihre Schwester Toni in Berlin lebt und dort als Gynäkologin tätig ist, macht ihre Entscheidung nicht leichter. Doch durch die bevorstehende Machtergreifung Adolf Hitlers fühlen sie sich nicht mehr sicher in Deutschland.
Im Laufe der Geschichte wird das Leben im nationalsozialistischen Deutschland erzählt. Die unterschwellige Bedrohung wird beim Lesen spürbar.
Außerdem bekommt man einen Einblick in das glamouröse Leben in Hollywood. Dort arbeitet Henny´s Ehemann in der aufstrebenden Filmindustrie und die Stars der damaligen Zeit gehen in seinem Haus ein und aus.
Obwohl ich die Vorgeschichte der Töchter nicht kenne, hat mich das Buch gefesselt und ich habe es fast in einem Rutsch gelesen. Natürlich wird auch die titelgebende Ärztin Ricarda erwähnt, über deren früheres Leben ich mich auch informieren will. Jetzt muss ich Band 1 und 2 der Trilogie lesen und hoffe, dass ich danach nicht enttäuscht bin, wenn ich weiß, wie die Geschichten der Protagonistinnen enden.
Die Bände chronologisch zu lesen, war mir leider nicht möglich, da ich eine Rezension zum letzten verfassen sollte.

Bewertung vom 28.11.2024
Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3


sehr gut

Das Autorenpaar, das unter dem Namen Helene Sommerfeld ihre Romane veröffentlicht, war mir bis jetzt nicht bekannt. Obwohl ich die beiden Vorgängerbände der "Töchter der Ärztin"-Trilogie nicht gelesen habe, hat mir der dritte Band sehr gut gefallen.
Anfang der 1930er Jahre lebt Henny, eine der Ärztin-Töchter, als Onkologin in Kalifornien. Nach einem Besuch mit ihrer Familie in der alten Heimatstadt Berlin ist sie sich nicht sicher, ob sie nach Kalifornien zurückkehren soll.. Dass außerdem ihre Schwester Toni in Berlin lebt und dort als Gynäkologin tätig ist, macht ihre Entscheidung nicht leichter. Doch durch die bevorstehende Machtergreifung Adolf Hitlers fühlen sie sich nicht mehr sicher in Deutschland.
Im Laufe der Geschichte wird das Leben im nationalsozialistischen Deutschland erzählt. Die unterschwellige Bedrohung wird beim Lesen spürbar.
Außerdem bekommt man einen Einblick in das glamouröse Leben in Hollywood. Dort arbeitet Henny´s Ehemann in der aufstrebenden Filmindustrie und die Stars der damaligen Zeit gehen in seinem Haus ein und aus.

Obwohl ich die Vorgeschichte der Töchter nicht kenne, hat mich das Buch gefesselt und ich habe es fast in einem Rutsch gelesen. Natürlich wird auch die titelgebende Ärztin Ricarda erwähnt, über deren früheres Leben ich mich auch informieren will. Jetzt muss ich Band 1 und 2 der Trilogie lesen und hoffe, dass ich danach nicht enttäuscht bin, wenn ich weiß, wie die Geschichten der Protagonistinnen enden.
Die Bände chronologisch zu lesen, war mir leider nicht möglich, da ich eine Rezension zum letzten verfassen sollte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2024
Empathie und Widerstand
Lunz, Kristina

Empathie und Widerstand


sehr gut

Empathie und Widerstand sind zwei Tugenden, die meiner Meinung nach heute ziemlich aus der Mode gekommen sind.

Das Kapitel "Widerstand" beginnt mit vielen Namen, die sicher nicht jeder Leserin geläufig sein werden. Schnell kommt man zum Thema Feminismus und dem von Frauen ausgehenden Widerstand. Obwohl Pazifismus ein wichtiger Bestandteil von Feminismus ist, handeln nicht alle Feministinnen gewaltfrei.
Die Ansichten der Autorin sind logisch und nachvollziehbar. Sicher verlangen die globalen Herausforderungen, dass wir uns politisieren. Jede/r muss sich aktiv einsetzen für Demokratie, Menschenrechte, Frieden und Sicherheit für alle Menschen. Dazu schildert sie einige positive Beispiele von Aktivistinnen, die in verschiedenen Ländern der Welt agieren.
Die Autorin hinterfragt festgefahrene Meinungen, schildert neue Aspekte und gewährt dadurch eine neue Sichtweise. Sie verurteilt das Denken in starren Rastern und gibt den Rat auch Grau- und Zwischentöne zuzulassen.

Gestört hat mich, dass Frau Lunz sehr viel über ihre eigenen Erfolge und Aktionen schreibt. Trotzdem kann ich mich zum größten Teil ihren Ausführungen anschließen.

Fazit: Ein gelungenes Buch, das von möglichst vielen jungen Menschen gelesen werden muss.

Bewertung vom 18.10.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


ausgezeichnet

Julia Malye schildert den Kolonialismus mit seinen brutalen Verbrechen und furchtbaren Gräueln sehr eindringlich und realistisch.
Die Geschichte beginnt in der psychiatrischen Anstalt Salpétiere - eigentlich eine Aufbewahrungsanstalt für "unbequeme" Frauen, Gefangene und sonstige Aussenseiterinnen, die nicht in die Pariser Gesellschaft passen.
Im Jahr 1720 machen sich 92 ausgewählte "Freiwillige" auf eine lange, entbehrungsreiche Reise über den Ozean. Diese monatelange Schiffsreise ist lebendig geschildert, man kann direkt die Kälte und den peitschenden Wind spüren und die salzige Seeluft riechen.
Ziel der Reise ist die Überseekolonie La Louisiane, die 1721 endlich erreicht wird. Dort warten schon die Bräutigame auf ihre zukünftigen Ehepartnerinnen um durch Zeugung möglichst vieler Nachkommen das Fortbestehen der Kolonie zu sichern.
Die Geschichte fokusiert sich auf die drei Protagonistinnen Pétronille, Geneviéve und das 12-jährige Waisenmädchen Charlotte. Lediglich ein Kapitel ist aus Sicht einer jungen Indigenen vom Stamm der Nachez erzählt. Das finde ich schade und gerne hätte ich mehr aus ihrer Perspektive gelesen.
Julia Malye ist ein hervorragender historischer Roman gelungen. Das langsame Erzähltempo wird wohl von einigen Leser:innen als langatmig empfunden. Mir persönlich gefällt dieser Erzählstil. Sehr nachvollziehbar werden Schauplätze und Gegebenheiten geschildert. Ich wurde sofort in den Bann der Geschichte gezogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Da ich die Südstaaten der USA schon öfters besucht habe, ist das Buch für mich besonders interessant. Beim Lesen hatte ich immer Bilder aus dem heutigen Louisiana und Mississippi vor Augen. Das Land am Golf von Mexico aus der Perspektive des 18. Jahrhunderts zu erleben war eine tolle Erfahrung.

Bewertung vom 27.09.2024
Unendlicher Friede
Poniewaz, Edward

Unendlicher Friede


sehr gut

Ein Paar sitzt beim Italiener, die Frau bestellt Champagner um auf eine gute Nachricht anzustoßen. Sie eröffnet dem Mann, dass er Vater werden wird. Dessen Reaktion ist allerdings ganz anders als erwartet. Er verlangt, das ungeborene Kind abzutreiben.
Da sein Vater ist am Tag seiner Geburt tödlich verunglückte ist er davon überzeugt, dass ihn das gleiche Schicksal trifft.
Die Schwangere wendet sich an den Psychiater Dr. Stefan Heimer. Der hat nun einen speziellen, schwierigen Fall vor sich. In seiner Freizeit nimmt er letzte Korrekturen an seinem neuen Buch "Wer die Erinnerungen verändert, verändert seine Zukunft"
vor. Eine Geschichte, die sich mit Manipulation von Erinnerungen beschäftig
Dadurch, dass sich der Psychiater in seine Patientin verliebt, wird er in einen Strudel von Ereignissen gezogen, in dem das Finanzsystem der Schweiz und Mafiosi eine Rolle spielen.
Der werdende Vater leitet als berühmter Psychiatrieprofessor die luxuriöse Schlossklinik, die an ungewöhnlichen und neuartigen Heilmethoden forscht. Dabei spielen die Manipulation von Gedanken und auch der Einsatz von Avataren eine große Rolle.
Irgendwann überschlagen sich die Ereignisse in der Geschichte. U.a. wird die Frau entführt, ihr Ehemann wird erpresst. Die Protagonisten handeln irgendwann unverständlich, die Geschichte wirkt überfrachtet. Dazu tragen auch die verschiedenen Handlungsstränge bei.
Meiner Meinung nach passiert in der Geschichte zu viel. Die komplexen Themen bräuchten mehr Raum, d.h. Länge des Romans ist nicht ausreichend. Trotzdem handelt es sich um einen spannenden Thriller mit immer neuen Wendungen.
Den Schreibstil finde ich gut, das Buch ist flüssig zu lesen.

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