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Lettereater
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Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


ausgezeichnet

Anders de la Motte hat mich wie in Band 1 wieder total überzeugt. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen, so hat es mich gefesselt.

Weder der Titel Eisiges Glas noch der in einem Glas eingelegte Frosch haben mich erahnen lassen, um was es in diesem Kriminalroman geht.

Ohne lange Einleitung steigt man direkt in ein spannendes und gruseliges Geschehen ein. Zwei junge urban Explorer erkunden eine Privatinsel mit verlassenem Observatorium obwohl sie von Ufobeobachtern darauf hingewiesen werden, dass dort ungewöhnliche Dinge vor sich gehen.

Es ist dunkel, alles strahlt Gefahr aus und als Leser liest man angespannt mit hochgezogenen Schultern und fürchtet schon, was den beiden jungen Männern passieren wird. Und es ist nichts Gutes.

Es gibt mehrere Erzählstränge, immer wieder Rückblicke, viele Tote (auch aus der Vergangenheit), den Konkurrenzkampf zwischen zwei Ermittlern, Prepper, UFO Anhänger, verrückte Wissenschaftler, geheime Gänge sogar unter Wasser und einen tollen Erzähler, der so anschaulich beschreibt, dass man alles genau vor sich sieht und die ganze Zeit unter Spannung steht. Und so verrückt die Aufzählung klingt, am Ende wird alles logisch aufgelöst.

Von mir eine unbedingte Leseempfehlung. Gerne auch Band 1 vorher lesen.

Bewertung vom 21.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Ich habe schon andere Bücher von Eva Björg Aegisdöttir gelesen und es waren alles gut konstruierte und psychologisch durchdachte Kriminalromane. So ist es hier auch.

Eine reiche isländische Großfamilie hat ein Hotel auf dem Land ganz alleine für sich reserviert, um am 100. Geburtstag an den verstorbenen Patriarch zu denken.
Wie üblich scheint es viele Spannungen zwischen den Familienmitgliedern zu geben und dann wird ein Familienmitglied ermordet.

Bis zuletzt weiß man nicht, wer ermordet wurde. Es gibt viele Wendungen und Irrwege und man hat Gelegenheit mitzurätseln.

Dennoch fiel es mir manchmal schwer der Geschichte zu folgen. Trotz Stammbaum am Anfang kam ich häufiger mit der großen Zahl der Protagonisten durcheinander und ich musste häufiger nachschlagen, wer wer ist.

Gut gefallen hat mir, dass jedes Kapitel aus Sicht einer anderen Person in der Ichform geschrieben wurde. Das hat es mir leicht gemacht, die Gefühle und Handlungen der jeweiligen Person zu verstehen. Aber es war trotzdem deprimierend, dass wirklich ohne Ausnahme jeder Probleme hatte.
Darum habe ich trotz logischer Kriminalgeschichte 1 Punkt abgezogen.

Das aus fester Pappe bestehende Cover, das Titelbild und der (gegen den Trend) weiße Seitenschnitt gefallen mir sehr gut.

Bewertung vom 10.01.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


ausgezeichnet

Nina steht kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, wurde vor 5 Jahren von ihrem mehr als gutverdienendem Mann für eine 20 Jahre jüngere Frau verlassen, ist dank Ehevertrag mittellos und hatte seit 3 Jahren keinen Sex mehr.

Bis hierhin klingt die Geschichte so vertraut, dass es langweilig sein könnte. Aber weit gefehlt!
Anika Decker verfügt über einen unglaublichen Wortwitz, treffend böse Überzeichnungen und einen absolut flüssigen Schreibstil.

Und dann passiert es: Nina verliebt sich auf der Kinderparty ihres Ex in einen dreißigjährigen und ist von der Rolle. Wie wird es mit ihr und David weitergehen? Denn dass es weitergehen wird steht außer Frage!

Neben dieser Frage werden jede Menge Familienprobleme aufgearbeitet, eine me too Debatte geführt, gegen einen übergriffigen Schauspieler vorgegangen und starke Frauen gefeiert.

Das Ganze liest sich gut, jedes Kapitel wird aus Sicht eines anderen Protagonisten beschrieben, sodass man deren Verhalten und Gefühle gut nachvollziehen kann.

Ich gebe eine Leseempfehlung ab!

Bewertung vom 11.12.2024
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


sehr gut

Der Titel Ausweglos könnte auch Atemlos heißen. Der Einstieg in diesen Thriller ist spannend, in jedem Kapitel werden unterschiedliche Personen und ihre Hintergründe und Erlebnisse vorgestellt und auch die Zeit wechselt. Das Erzähltempo ist durchweg hoch. Kurze stakkatohafte Sätze halten die Spannung hoch.

Auch der Inhalt hält verspricht atemlose Spannung. Ein Serientäter verstümmelt eine Frau in ihrem Schlafzimmer, nachdem er einen Nachbarn mit Schlüssel gezwungen hat ihm Zutritt zu der Wohnung zu ermöglichen. Der Nachbar liegt schwer verletzt im Krankenhaus, ist bisher aber der einzige Zeuge.

So weit so gut. Es klingt nach einem fulminantem Thrillerdebut.
Es gibt vier Ich-Erzähler und mit keinem von ihnen werde ich warm. Weder der verbissene Polizist, noch der Mann, der den Mörder zur Nachbarin geführt hat, noch seine Frau, die mit dem Leben hadert, weil sie nicht schwanger wird und auch alle anderen handelnden Personen sind keine Sympathieträger.

Trotzdem rätselt man die ganze Zeit mit, es gibt unerwartete Wendungen und ein Hollywood Ende.
Insgesamt eine Leseempfehlung..

Bewertung vom 09.12.2024
Der König
Nesbø, Jo

Der König


sehr gut

Jo Nesbo gelingt es immer wieder mich mit seinen Büchern in den Bann zu ziehen.

Auch Der König gehört zu den Kriminalromanen, die ich unbedingt lesen wollte. Erstaunlicherweise habe ich von dem Vorgänger: Ihr Königreich, gar nichts mitbekommen.

Der Auftakt ist ruhig, die Sprache gewählt und die Erzählfigur Roy berichtet bei der gedanklichen Vorbereitung auf einen Bestechungsversuch, dass sie bereits mehrere Morde verübt hat. Man mag es kaum glauben, aber Roy ist der klein gewachsene ältere Bruder von Carl, dem König eines kleinen Bergdorfes in Norwegen, der von Kindheit an dem Bruder den Rücken frei gehalten hat und mit ihm schon einige Verbrechen verübt hat.
Trotzdem ist mir Carl, im Gegensatz zu seinem Bruder, auf unerklärliche Weise sympathisch.

400 Seiten später stehe ich Roy etwas skeptischer gegenüber. Zu viele Morde, Bestechungsversuche und Erpressungen haben ihren Tribut gefordert.

Es gelingt Joe Nesbø hervorragend die Beweggründe jeder handelnden Person zu beschreiben und auch ich als Leserin gelange vollständig in den Strudel der Handlung. Das Buch ist toll geschrieben, aber die Harry Hole Reihe war mir lieber.

Bewertung vom 19.08.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


gut

Als ich den Klappentext gelesen habe war ich nicht besonders interessiert.
Das hat sich nach der Leseprobe total geändert.
Die Barkeeperin vergleicht ihre Gäste und vor allem Männer mit unliebsamen Insekten und ist mehr als verärgert über ihr unhöfliches, schlechtes und aufdringliches Benehmen.
Als ein Mann sie besonders übel belästigt, wehrt sie sich und tötet ihn. Ich schreibe bewusst, dass sie ihn tötet und nicht ermordet, denn man könnte es vielleicht noch als Notwehr betrachten.
Aber danach kommt es zu Morden und ihr Verhalten wird immer bizarrer.

Ihre weibliche Gegenspielerin ist eine Polizistin, die immer wieder im Schlaf oder Halbschlaf die Leichen ihrer vorherigen Fälle vor sich sieht und in der männerdominierten Polizeiarbeit keinen leichten Stand hat, bis auf ihren direkten Chef, der sie fördert.

Die Sicht der Erzählerin wechselt kapitelweise zwischen den beiden Protagonistinnen. Das ist gut gemacht.

Die Geschichte gefällt mir grundsätzlich auch. Wer hat nicht schon mal gesagt: Ich könnte den umbringen? Aber das bleibt nur eine befreiende Spinnerei und keine Mordserie einer Verrückten.
Die Barkeeperin Sophie ist für mich und meinen Lesegeschmack zu brutal, darum leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 01.06.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


sehr gut

Das ist mein erster Thriller von Matthew Blake. Mir gefällt sein unaufgeregter informativer Schreibstil und das Thema finde ich außerordentlich interessant.

Ich bin als Kind mehrfach schlafgewandelt und habe heute als Erwachsene sehr verworrene und aufregende Träume. Ich fand es immer schon spannend, ob man im Schlaf Taten begehen kann, von denen man hinterher nichts weiß und die man nicht bewusst begangen hat.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zum Beispiel aus der Perspektive von Ben, dem behandelndem Psychologen, oder es gibt Einblicke in das Notizbuch der vermeintlichen Mörderin Anna.
Das Thema hat mich gepackt, aber trotzdem gab es keine Identifikationsfigur für mich. Ich habe mit niemandem wirklich mitgelitten, sondern blieb immer die grübelnde Leserin von außen.
Die Aufklärung zum Schluss hat mich umgehauen.

Bewertung vom 04.05.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


ausgezeichnet

Ex-Commissaire Albin Leclerc lebt in einem kleinen französischem Dorf und wird von der Dorfgemeinschaft geschätzt, weil er schon eine Reihe von Mordfällen geklärt hat, obwohl er nicht mehr im Dienst ist und weil er ein hervorragender Boule Spieler ist.

Ich habe schon einige Fälle von ihm gelesen und die schöne Beschreibung der französischen Lebensart bei gleichzeitig gut entwickeltem und logischem Kriminalfall haben mir immer gut gefallen.

Auch die Hintergründe für den aktuellen Fall sind von Pierre Lagrange sehr gut recherchiert worden. Ich habe Sachen über Entführungen, Warlords und verwickelte Geheimdienste gelernt, die mir so nicht bekannt waren. Sehr informativ, teilweise lustig, wenn der Mops von Albin Leclerc ins Spiel kommt und immer schön zu lesen.

Auch der 10. Band der Teihe erhält von mir eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.02.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


ausgezeichnet

Ich habe alle vorhergehenden Mörderfinder Bände von Arnim Strobel gelesen und geliebt. Auch Band 4 ist sehr spannend!

Der Fallanalytiker Max Bischoff begegnet auf der Beerdigung seines Mentors Bormann einer rätselhaften Frau, die seiner ermordeten großen Liebe Jenny auf‘s Haar gleicht. 5 Jahre ist Jennys Tod her und Max macht sich noch immer verantwortlich für ihren qualvollen Tod.
Und wieder werden ihm nahe stehende Menschen entführt oder überfallen und Max versucht zusammen mit dem befreundeten Psychologen Dr. Marvin Wagner das Schlimmste zu verhindern.

Es wird aus der Sichtweise verschiedener Personen berichtet und häufig wechselt die Szene im spannendstem Moment, so dass man immer weiter lesen möchte. Das Ende ist tatsächlich unerwartet und vielleicht auch nicht 100 Prozent realistisch, aber aufgrund des herrlich hohen dauerhaften Spannungsbogens nehme ich das gerne so an.

Bewertung vom 06.12.2023
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Karen Rose ist ein Garant für gute Unterhaltung. Ich liebe es, wenn die Bücher nicht zu dünn sind und über 500 Seiten reichen, um eine spannende Geschichte zu erzählen und aufzulösen.
Katherine McKittrick vom San Diego Police Department ist bei einer Pflegefamilie aufgewachsen und ihre Pflegeschwester ist mit sechzehn Jahren verschwunden und wurde nie gefunden.
Darum ist Katherine zur Polizei gegangen. Und es gibt eine Reihe vermisster Mädchen in dem Alter. Sie arbeitet mit dem selben Polizisten zusammen, der vor vielen Jahren das Verschwinden ihrer Stiefschwester untersucht hat. Ein Serienmörder Täter seit über 20 Jahren junge blonde zierliche Frauen und Kit und ihr Kollege Baz ermitteln auf Hochtouren. Dann taucht der Psychologe Sam Reeves auf, der sich als geheimer Hinweisgeber herausstellt. Kit fühlt sich zu ihm hingezogen, aber kann sie ihm trauen?