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Chiralu

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2025
The Serpent and the Wolf
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


ausgezeichnet

Starke Charaktere, starke Handlung, spannendes Ende

Als Erstes hat mich wohl das Cover überzeugt. Aber das Buch kann nicht nur gut aussehen, auch inhaltlich ist es eine absolute Empfehlung!

Besonders hat mir gefallen, dass wir hier eine äußerst starke Frau als Hauptcharakter haben. Die Königstochter Vaasa ist keine Braut, die nur hübsch aussieht und ansonsten "nutzlos" ist, sie ist eine Waffe. Und Reid wird als Berg von einem Mann beschrieben, der so sanft mit Vaasa umgeht und ihren Willen berücksichtigt. Ich hab diese beiden Charaktere direkt in mein Herz geschlossen und fand es spannend zu verfolgen, wie aus Feinden Liebende wurden. Hach, das war schön!

Aber nicht nur die Liebesgeschichte hat mich gepackt, auch das ganze drumherum fand ich super spannend und fesselnd - vor allem, was es mit den Schatten auf sich hat. Allerdings muss ich gestehen, dass ich im mittleren Teil kurz etwas den Faden verloren habe, da es dort dann sehr politisch zuging und ich die vielen Informationen, die man bekommen hat, um in diese Welt abzutauchen (ich sag nur Worldbuilding), irgendwie nur oberflächlich überflogen habe.

Trotz allem konnte ich den Handlungen aber gut folgen und war gespannt, was da für Intrigen vor sich gehen. Mit der Wendung habe ich allerdings überhaupt nicht gerechnet und war dementsprechend überrascht. Und vor allem schockiert über das Ende. Nun sitze ich mit tausend Fragezeichen vor dem Buch, das ich soeben beendet habe, und warte sehnsüchtig auf den nächsten Teil. Ja, das war mal ein erfolgreicher Spannungsaufbau!

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich das Buch sehr empfehlen kann, wenn man eine Kombination aus Fantasy, Romantasy und Enemies-to-Lovers mag. Mir hat es sehr gefallen und ich möchte nun unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Bewertung vom 01.04.2025
Von dir gezeichnet / Dynasty of Hunters Bd.2
Ried, P. J.

Von dir gezeichnet / Dynasty of Hunters Bd.2


sehr gut

Spannend und emotional

Ich hab mich sehr auf den zweiten Teil von Dynasty of Hunters gefreut und konnte wieder sofort gut in die Geschichte eintauchen. Wie bereits im ersten Buch hat mich auch der Schreibstil der Autorin in diesem Buch wieder gefesselt - flüssig, bildlich und leicht poetisch. Kein Wunder also, dass ich das Buch nur so verschlungen habe!

Ich fand es toll, dass es nun einen weiteren Hauptcharakter gibt, aus deren Sichtweise erzählt wird. So bekam die Geschichte noch mehr Tiefe und die Person, die ich eigentlich nicht mochte, wurde mir nach und nach immer sympathischer. Generell fand ich die Charakterentwicklung faszinierend. Laurent war mir zum Beispiel bereits im ersten Teil sehr unsympathisch, aber ich hätte nie gedacht, was sich da noch für Abgründe auftun könnten. Seine Wandlung wurde großartig beschrieben und gesteigert, sodass man es beim Lesen vor dem geistigen Auge sehen konnte, wie er immer gewissenloser wurde.

Und dann gibt es da natürlich noch Amber. Ganz ehrlich? Sie ist zu meiner heimlichen Heldin der Geschichte geworden!

Nur mit Laelia war ich hier und da nicht ganz glücklich. Ihr Charakter wirkt im direkten Vergleich hier schwächer als im ersten Teil, was ich schade fand. Und damit meine ich nicht, dass sie zeitweise gebrochen und verzweifelt und dementsprechend schwach war, sondern dass mir bei ihrem Charakter teilweise etwas zu sehr an der Oberfläche gekratzt wurde. Zwischendurch konnte ich ihre Gefühle, die in ihr zweifellos tobten, nicht richtig mitfühlen, da sie mir persönlich nicht so 100%ig vermittelt wurden. Gleichzeitig gab es aber auch großartige Momente, wo mich ihre Emotionen total mitgerissen haben, zum Beispiel bei der Verlobungsfeier. Das war ganz großes Kino!

Nichtsdestotrotz hab ich die Geschichte inhaliert und war etwas traurig, als ich bei der letzten Seite angekommen war. Was für ein Ende! Wobei, so richtig glücklich war ich mit einem Ereignis am Ende allerdings nicht, doch vermutlich war es einfach nötig und wichtig. Denn es verdeutlichte, was bedingungslose Freundschaft bedeutet. Uff, vielleicht hab ich da ein Tränchen verdrückt.

Bewertung vom 31.03.2025
Breakups and Butterflies
Groh, Kyra

Breakups and Butterflies


ausgezeichnet

Wir brauchen viel mehr Männer wie Marius und weniger Sebastians

Eigentlich kann man sich sicher sein: Greift man zu einem Buch von Kyra Groh, dann können es nur tolle Lesestunden sein. Und was soll ich sagen, so war es auch dieses Mal.

Mara hat alles im Griff und ihr Leben genau durchgeplant. Doch plötzlich kommt alles anders, denn ihr Verlobter trennt sich heiterem Himmel von ihr und setzt sie damit vor die Tür. Nun steht sie vor einem Scherbenhaufen und weiß nicht, wohin mit sich. Weder ihre Familie noch Freunde sind eine Option, wo sie um Unterschlupf bitten könnte oder möchte, und so landete sie im Co-Working-Office. Dort findet sie nicht nur ein Sofa zum Schlafen, sondern auch Marius, der so ganz anders ist als sie - nämlich planlos. Ach und sieben Jahre jünger.

Kyra Groh hat es mal wieder geschafft ihren Hauptcharakteren so viel Leben einzuhauchen, dass man sie einfach direkt mögen muss. Während man Mara erst als sehr strukturiert und durchgeplant wahrnimmt, wird nach und nach immer mehr von ihrer Vergangenheit preisgegeben und man kann als Leser unfassbar gut nachempfinden, warum sie gewisse Charaktereigenschaften hat und so handelt, wie sie handelt.

Marius ist hingegen das komplette Gegenteil von ihr und hat nicht nur Mara mit seiner Leichtigkeit, seinem Humor und seiner charmanten, hilfsbereiten Art Herzklopfen beschert, sondern auch mir.

Auch einige Nebencharaktere mochte ich sofort! Liebevoll, authentisch und einfach echt - so habe ich sie wahrgenommen und mich dementsprechend gefreut, als sich Mara vor allem einer Person wieder angenähert hat. Und um nicht zu viel vorwegzunehmen: Ich finde es toll, wie die Autorin einen Safe-Space geschaffen hat, in der man einfach man selbst sein kann und, egal wie verrückt es andere Menschen vielleicht finden würden, alles einfach normal ist. Dort würde ich auch direkt einziehen!

Außerdem gefiel mir sehr die Wandlung, die Mara durchgemacht hat. Wie sie sich von der Vergangenheit gelöst hat und plötzlich lernt, für sich einzustehen. Man merkt einfach, wie sie wächst und ich habe mich sehr mit ihr darüber gefreut.

Kyra Groh schafft es in diesem Buch schwere Themen wie Trennung, Perspektivlosigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse, entfremdete Freundschaften und Selbstfindung mit Herzklopfen und Humor zu verbinden. Es hat mir viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich musste des Öfteren schmunzeln oder aber gerührt seufzen. Dementsprechend ist es wohl nicht verwunderlich, dass ich dieses Buch definitiv weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 14.03.2025
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Wenn die "red flag" auf die "green flag" trifft und das Happy End wirklich glücklich macht

Kyra Groh hat es wieder einmal geschafft, dass ich bereits nach den ersten Seiten die Hauptprotagonistin Becca in mein Herz geschlossen habe. Wie könnte es auch anders sein? Becca ist einfach liebenswert, hilfsbereit und immer auf das Wohl anderer bedacht. Die vielen kleinen Feinheiten, wie zum Beispiel, dass sie sich zu Weihnachten eigentlich das Legoset gewünscht hat statt die Gläser, die ihr erwachsenes Ich dann stattdessen bekommen hat, brachten mich zum Schmunzeln und gleichzeitig sympathisierte ich dadurch noch mehr mit ihr.

Während der ersten Kapitel fieberte ich sehr auf dieses Happy End mit. Nach 10 Jahren sollte aus dem jährlichen One-Night-Stand zu Silvester endlich eine Beziehung mit Nils werden. Ich konnte mit Becca so gut mitfühlen, war gemeinsam mit ihr aufgeregt und verstand all die Vorbereitungen, die sie traf. Es sollte besonders werden!

Stattdessen kam alles anders. Plötzlich traf sie in dem romantischen Alpenchalet, welches sie extra für diesen Anlass gebucht und dafür all ihr Erspartes ausgeben hatte, auf Raphael, der der Onkel eines ihrer Kita-Kinder ist und der sie in dem Kindergarten regelmäßig auf die Palme brachte. Schnöselig, immer zu spät kommend, ja, so lernte man ihn zu Beginn des Buches kennen.

Und dann kam der große Wandel. Nils, der vorher noch recht sympathisch wirkte, entpuppte sich als riesiger Idiot, als er plötzlich mit seiner Verlobten im Hotel auftauchte, von deren Existenz Becca bisher nichts gewusst hatte. Und Raphael, oder sollte ich eher Rapha sagen, verwandelte sich zum rettenden Prinzen, als er in die Rolle des Fake-Freundes sprang. Doch was ist hier wirkliche "fake"?

Das Buch war wirklich großartig, mit tiefen, ehrlichen, schmerzvollen und romantischen Gefühlen. Ich hatte jedoch eine leichte Story zum Jahreswechsel erwartet, stattdessen ist es ein Buch mit tiefen, ernsten Themen, die wirklich großartig verpackt und aufbereitet wurden. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, wenn man zu diesem Buch greift.

Es geht um "green flags" und "red flags", es handelt von toxischen Verhaltensweisen, vom klein gemacht und gehalten werden, von People Pleasing, von zerbrochenen Freundschaften und von häuslicher Gewalt - Themen, die wirklich alles andere als leicht sind. Und doch hat Kyra Groh es geschafft, mit ihrem leichten, bildlichen und gefühlvollen Schreibstil in Kombination mit humorvollen Passagen dem Buch die Schwere etwas zu nehmen.

An dieser Stelle möchte ich auch die Nebencharaktere noch lobend erwähnen, denn nicht nur Becca und im Verlauf dann auch Rapha waren großartige Charaktere, auch Beccas Bruder und sein Partner haben einen Teil zu meiner Begeisterung beigetragen. Und auch Beccas ehemals beste Freundin möchte ich noch kurz erwähnen, denn auch, wenn die Freundschaft aufgrund des Silvester-Pakts zerbrochen war, so zeigt Kyra Groh die Wichtigkeit von Freundschaft.

Ich habe das Buch nur so inhaliert und bin absolut begeistert! Könnte ich mehr Sterne vergeben, würde ich das ohne zu zögern tun. Deshalb: Große Empfehlung!

Bewertung vom 12.03.2025
The First to Fall / Red Summer Bd.1
Moninger, Kristina

The First to Fall / Red Summer Bd.1


ausgezeichnet

Ein Meisterwerk!

Auf den ersten Blick konnte das Cover direkt überzeugen - ich mag die harmonische, fast schon romantische Farbgebung in Lila und Orange, die einem Sonnenuntergang oder Aufgang ähnelt, in Kombination mit den Bergen, die toll integriert wurden. Der Klappentext klang ebenfalls vielversprechend, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Und dann schlägt man das Buch auf und findet: ein Meisterwerk! Der Schreibstil von Kristina Moninger konnte mich direkt überzeugen - das Setting in der Berglandschaft tauchte sofort vor meinem geistigen Auge beim Lesen auf, die Stimmung, die erzeugt wurde, war zum Greifen nahe und die Emotionen waren so gefühlvoll dargestellt, dass ich sie automatisch mitgefühlt habe.

Ich konnte Auroras Schmerz und Verzweiflung fühlen und den Drang, mehr über den Unfall zu erfahren, so sehr nachvollziehen. Ich mochte sie sofort, ebenso auch Jakob. Bei ihm wurde diese innere Zerrissenheit wirklich mehr als authentisch dargestellt und all die Gefühle fühlten sich während der ganzen Geschichte echt an. Genauso, wie die Beziehung, die sich langsam zwischen den beiden aufgebaut hat. Aber nicht nur die beiden Hauptcharaktere waren großartig, auch die Nebencharaktere möchte ich hier lobend erwähnen - Kit ist der Knaller.

Das Buch hat aber nicht nur große Gefühle (und damit ist unter anderem sowohl Liebe, Trauer und Selbstvorwürfe gemeint), sondern auch wirklich spannende Momente bereitgehalten und hätte der Wecker nicht frühmorgens geklingelt, ich hätte das Buch wohl gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Mit dem Ende habe ich absolut nicht gerechnet und mir klappte die Kinnlade herunter. Bitte was?! Der nächste Teil steht auf jeden Fall schon auf meiner Wunschliste und wird definitiv gelesen, sobald er veröffentlicht wurde.

Kurz und knapp: Ich kann das Buch absolut empfehlen!

Bewertung vom 12.03.2025
Our Infinite Fates
Steven, Laura

Our Infinite Fates


weniger gut

Die Idee war super, die Umsetzung leider zäh und langatmig

Ich hatte mich wirklich sehr auf "Our Infinite Fates" gefreut und vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, denn um es vorab zu nehmen: Leider konnte es mich letztendlich doch nicht überzeugen.

Als Erstes hat mich das Cover angesprochen, was ich wirklich schön, stimmig und passend finde - mystisch und geheimnisvoll. Die Zeilen zwischen dem Titel "Sie haben sich in tausend Leben geliebt. Und einander tausend Mal verloren. Bis jetzt." haben mich neugierig gemacht und auch der Buchrücken hat sich sehr vielversprechend angehört. Oh, ich war neugierig!

Das Buch handelt von Evelyn, die jedes Mal vor ihrem 18. Geburtstag stirbt, weil sie von ihrer großen Liebe Arden getötet wird - aus einem Grund, den sie nicht kennt. So führte sie schon etliche Leben und während die Hauptgeschichte im Jahr 2022 in England spielt, so hat man immer wieder Rückblicke in ihre anderen Leben.

Das fand ich einerseits interessant, andererseits fragte ich mich jedoch, warum sie sich nun an dieses Leben so klammerte, wo sie scheinbar ihre anderen Leben auch gut fand und ihre jeweiligen Familien sehr mochte. Was ist jetzt in diesem Leben so anders? Das war für mich ehrlich gesagt nicht ganz schlüssig.

Generell fand ich die Storyline aber auch sehr zäh und langatmig, was letztendlich dazu führte, dass ich eher gelangweilt als gut unterhalten war. Mit über 400 Seiten ist es kein dünnes Buch, aber wenn auf 400 Seiten nicht wirklich viel passiert und man das Gefühl hat auf der Stelle zu treten, kaum neue Informationen erhält und diese "große Liebe" eigentlich auch gar nicht richtig spürt (leider konnte ich mit Arden wirklich wenig sympathisieren und da dieses Geheimnis, warum er sie in jedem Leben tötet, einfach nicht gelöst wurde, war die Liebe für mich auch einfach nicht fühlbar), so könnte man den Umfang des Buches auch deutlich reduzieren.

Erst in den letzten Kapiteln passierte dann wirklich etwas und man erfährt, warum es Leben für Leben zu den Morden vor dem 18. Geburtstag gekommen ist. Aber bedauerlicherweise konnte mich das Ende auch nicht richtig überzeugen.

Es ist wirklich schade, denn die Idee fand ich super und der Schreibstil war auch wirklich angenehm zu lesen, die Rückblenden in den vorherigen Leben hatten Potenzial. Aber da es ein Buch ist, durch das ich mich stellenweise wirklich durchbeißen musste, würde ich es leider nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.02.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


gut

Magie trifft auf Ägypten - interessant, aber manchmal etwas zäh

Ich habe mich sehr auf diese Slow Burn Romance gefreut und bin voller Erwartungen in die Welt von Inez Olivera eingetaucht.

Hier hat mich eine starke Protagonistin erwartet, die selbstständiger war, als es zu ihrer Zeit wohl üblich war. Ihre Willensstärke zeichnete Inez im ganzen Buch aus, auch wenn sie deshalb hin und wieder ziemlich unüberlegt handelte. Trotz allem, oder vielleicht auch genau aus diesem Grund, hab ich mit ihr sehr sympathisiert.

Mit ihrem Aufpasser Whit bin ich hingegen leider nicht sonderlich warm geworden. Während der Charakter von Inez so toll ausgearbeitet wurde, wirkte Whit für mich eher flach und seine Persönlichkeit nur oberflächlich angekratzt. Man erfährt wirklich wenig von ihm, was ihn vermutlich interessant und mysteriös wirken lassen soll (gerade auch im Bezug darauf, dass er scheinbar einige Geheimnisse mit sich trägt), aber das machte ihn für mich auch nicht richtig greifbar. Das fand ich schade, da ich aus diesem Grund auch die sich langsam aufbauende Beziehung zwischen Inez und Whit nicht wirklich mitfühlen konnte.

Die Mischung aus Ägypten, etwas Magie und vielen Geheimnissen fand ich jedoch gelungen und das Buch hielt so einige Wendungen bereit, die mich überrascht und gefesselt haben. Zwischendurch gab es jedoch auch immer Phasen, die sich inhaltlich ziemlich in die Länge gezogen haben. Der Schreibstil hingegen war durchgängig sehr angenehm und flüssig zu lesen und mir gefiel die vielen, bildlichen Beschreibungen, sodass ich problemlos in diese Zeit und Welt abtauchen konnte.

Das Ende hat mich mit einem Fragezeichen zurückgelassen, sodass ich trotz des ein oder anderen Kritikpunktes auch den zweiten Teil lesen werde. Schließlich möchte ich unbedingt die Auflösung wissen und bin gespannt, wie es weitergeht. Auch erhoffe ich mir, dass Whit im nächsten Teil mehr Tiefe erhält, denn ich könnte mir vorstellen, dass er auch ein Charakter ist, der uns Leser noch voll überzeugen kann.

Bewertung vom 18.02.2025
Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1
Omah, Anya

Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1


sehr gut

Unterhaltsame Royal Romance mit kleinen Schwächen

Während der Titel "Dark Cinderella" düster und geheimnisvoll klingt, bildet das Cover mit seiner weichen, verspielten, fast pastelligen Farbgebung einen ganz schönen Kontrast. Tatsächlich wäre das Buch mir aufgrund des Covers gar nicht wirklich ins Auge gesprungen, was schade gewesen wäre, denn ich habe mich gut unterhalten gefühlt - auch wenn es kleine Abzüge gibt.

Die Hauptprotagonistin Sofia ist auf der Suche nach ihrer besten Freundin Alva, die seit über einem Jahr spurlos verschwunden ist. Das letzte Mal wurde sie im Schloss gesehen und genau dort möchte Sofia suchen. Als sie in einem Club die, aufgrund von Koks, bewusstlose Prinzessin Linnea fand, war dies quasi ihre "Eintrittskarte" ins Schloss. Sie bekam so nämlich eine Stelle im Schloss angeboten, nachdem ihre Bewerbung zuvor abgelehnt wurde. Endlich kann sie dort suchen, wo ihre beste Freundin das letzte Mal gesehen wurde. Doch da gibt es noch den Kronprinzen Maximilian...

Ich bin sehr schnell und gut in die Geschichte hineingekommen und mochte den Schreibstil von Anya Omah sehr. Flüssig, bildlich, mit Gefühl und gut ausgearbeiteten Charakteren. Besonders gut fand ich die wechselnden Perspektiven, sodass man Sofia und Maximilian direkt viel besser verstehen konnte - und sie auch ins Herz geschlossen hat. Ich konnte die Motive für das Handeln von beiden Charakteren absolut nachvollziehen. Da ist die ehrliche, direkte und starke Sofia, die unbedingt die Wahrheit herausfinden wollte, und Maximilian, der seine Schwester schützen will und eine ganz andere Seite an sich hat, die die Öffentlichkeit gar nicht kennt. Zwei starke Protagonisten mit viel Tiefe.

Nur die Entwicklung der Beziehung zueinander fand ich nicht ganz nachvollziehbar und vor allem zu schnell. Was ist wirklich echt? Was wird gesagt und getan, damit man seinem Ziel einen Schritt näher kommt? Und ist es realistisch, dass man sich innerhalb weniger Tage so sehr öffnet? Auch wenn ich diese Kritikpunkte habe, so war ich trotzdem "all in" und bin gespannt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden noch entwickelt.

Während genau hier der Fokus im mittleren Teil des Buches gelegt wurde, rückte Alvas Verschwinden etwas in den Hintergrund. Hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht, mehr Ermittlungsarbeit, mehr Entdeckungen, um eben jene Spannung, die am Anfang aufgebaut wurde, zu erhalten.

Dafür ging es zum Ende umso spannender einher und das Buch endete mit einem Cliffhanger, der es in sich hatte. Ja, ich werde definitiv auch Teil 2 lesen, das kann ich sagen. Ich mochte "Dark Cinderella" trotz der kleinen Abzüge und bin gespannt, wie das Rätsel um Alva gelöst wird.

Abschließend möchte ich noch ergänzen, dass ich es sehr gut fand, dass in dem Buch auch viele schwere Themen einen Platz gefunden haben, man aber definitiv die Content-Note vorher lesen sollte aufgrund von potenziellen Triggern. Es geht nicht nur um das spurlose Verschwinden eines Menschen (Alva) und den Drogenkonsum der Prinzessin, sondern es wird auch Rassismus angerissen und es geht um den familiären Druck und Verpflichtungen. Ich fand es wirklich gut, dass die Autorin diesen Themen einen Platz in ihrem Buch eingeräumt hat.

Bewertung vom 29.01.2025
Degrees of Engagement
Hennessy, Jennifer

Degrees of Engagement


ausgezeichnet

Freundschaft, Liebe und Anerkennung persönlicher Ziele - I like it!

Bianca Dimitriou hat endlich erreicht, wofür sie so unfassbar hart gearbeitet hat: ihren Doktortitel! Es ist ein großer und wichtiger Meilenstein für sie und als sie diesen mit ihren Lieben feiern wollte, stellt sie fest, dass niemand kam. Nicht, weil ihre Freunde und ihre Familie sie nicht lieben, sondern weil dieses Ereignis für ihr Umfeld einfach nicht wichtig genug war. Nur Xavier, ihr Kommilitone, war an diesem Abend da und so entstand die Schnapsidee einer Fake-Verlobung der beiden. Mit der Vorahnung, dass hier all die Menschen, die ihr wichtig sind, sich melden würden - und genau das bestätigte sich auch...

Ich habe einen ersten Blick auf das Buch durch das, wie ich finde, sehr ansprechende Cover geworfen. Es ist eher schlicht und dezent gehalten in einem sanften Blauton und wurde mit gelben Akzenten kombiniert - sehr schick. Der Text auf dem Buchrücken klang vielversprechend und um es vorwegzunehmen: Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen.

Die Autorin Jennifer Hennessy hat einen angenehmen, flüssigen, leichten Schreibstil. Sie hat es geschafft, dass ich die beiden Hauptcharaktere Bianca und Xavier direkt sympathisch fand und im Laufe der Geschichte wurden die beiden authentisch und gefühlvoll ausgearbeitet. Auch die Entwicklung der Beziehung der beiden war absolut nachvollziehbar und mit viel Gefühl aufgebaut. Vor allem der Zwiespalt und die Unsicherheit, seine Gefühle zu äußern, fand ich toll dargestellt. Das konnte ich sehr nachempfinden.

Natürlich war die Geschichte vorhersehbar und es war klar, wie das Buch enden wird. Trotzdem fühlte ich mich die ganze Zeit sehr gut unterhalten und war in keiner Sekunde irgendwie gelangweilt.

Im Gegenteil, ich habe sehr mit Bianca mitgefühlt. Diese Wut, die sie verspürte, als ihre Familie und Freunde nicht zu dem für sie wichtigsten Ereignis auftauchten, aber alles stehen und liegen ließen, als sie von ihrer (Fake-)Verlobung hörten, konnte ich total nachempfinden. Das Buch ist somit nicht nur eine schöne Liebesgeschichte, es übt auch Kritik an unsere Gesellschaft und die Anerkennung von Zielen, die außerhalb von "Hochzeit, Haus, Kind" bestehen.

Abschließend kann ich nur sagen: Ich wünsche jedem einen Xavier. Es muss nicht das größte Ziel sein, jemanden an seiner Seite zu haben, aber es ist doch schön, wenn jemand bedingungslos da ist.

Bewertung vom 15.01.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


ausgezeichnet

Ein Buch, das meine Erwartungen mehr als übertroffen hat!

- Ja, so kann man meine Bewertung wohl passend zusammenfassen und um es vorwegzunehmen: Ich kann das Buch mehr als empfehlen.

Das Cover hat mich mit den farbenfrohen Wörtern aufmerksam gemacht, wenn gleich es mich auch nicht direkt überzeugt hat. Aber es hat Interesse geweckt, beim Titel musste ich ordentlich schmunzeln und beim Überfliegen des Buchtextes war ich dann total begeistert, denn es klang wirklich vielversprechend.

Die Hauptprotagonistin Nina ist fast 50 Jahre alt und befindet sich gerade an einer Stelle in ihrem Leben, die vermutlich viele kennen: Nach Ehe, Haus und zwei Kindern folgte die Scheidung. Während ihr Exmann im pompösen Haus wohnen blieb und eine blutjunge Influencerin heiratete, zog es Nina in eine bescheidene Anderthalb-Zimmer-Wohnung. Und plötzlich steht ihr David gegenüber und ihre Gefühle fahren Achterbahn.

Es war mein erstes Buch von Anika Decker und ich kann nur sagen: Ich liebe ihren Schreibstil! Das war die perfekte Mischung aus tiefen Gefühlen und viel Witz, ernste Themen wurden gekonnt mit leichten, humorvollen Passagen abgewechselt, gleichzeitig war es nie flach und auf schnulzige, schmalzige Passagen wurde verzichtet. Das Buch hat sich wunderbar leicht und flüssig lesen lassen, wobei man es eigentlich nicht lesen nennen konnte - ich habe es inhaliert.

Besonders toll fand ich die wechselnde Erzählsicht. Neben Nina wurde auch in die Perspektive anderer Charakter gewechselt und man hat ein ganz neues Bild auf unterschiedliche Situationen erhalten. Oft nimmt eine Person nämlich etwas ganz anders war, als es von einer anderen Person eigentlich beabsichtigt war. Das war wirklich super umgesetzt und hat der Geschichte noch mehr Tiefe und Leben eingehaucht.

Ich fühlte mich köstlich unterhalten und gleichzeitig habe ich mich dabei ertappt, dass mich einiges doch zum Nachdenken gebracht hat - und ich denke, das wird anderen beim Lesen auch so gehen. Es ist nämlich nicht nur eine humorvolle Geschichte, sondern die Autorin bringt hier auch ernste Themen wie Feminismus, Selbstfindung, zwischenmenschliche Beziehungen, Kritik an gesellschaftliche Normen und MeToo mit ein.

Am Ende lösten sich einige Probleme und Herausforderungen meiner Meinung nach etwas zu schnell, sodass es einen etwas unrealistischen Eindruck erweckte. Doch es passte zu der restlichen Geschichte und zu dem Schreibstil, sodass es der Story keinen Abbruch tat. Etwas ewig in die Länge zu ziehen kommt bei uns Lesern schließlich auch nicht gut an.

Zusammenfassend kann ich wohl nur sagen: Kauft das Buch. Ich habe es geliebt und es ist definitiv schon jetzt eines meiner Highlights in 2025.