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Bewertungen
Insgesamt 575 BewertungenBewertung vom 16.09.2025 | ||
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Percival Everetts "Die Bäume", eine bissig-geistreiche Satire über Lynchmorde an Schwarzen fand ich großartig, sein Roman "James", eine Neuerzählung des Klassikers über Tom Sawyer und Huckleberry Finn ließ mich zum Fan seiner Literatur werden. Entsprechend große Erwartungen hatte ich an das neueste Werk aus Everetts Feder. |
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Bewertung vom 16.09.2025 | ||
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Der Klappentext von "Der Schlaf der Anderen" verspricht eine spannende Geschichte über Schlaflosigkeit, Überlastung und die Begegnung zweier sehr unterschiedlicher Frauen. Und tatsächlich war ich zunächst positiv überrascht: Die Ausgangssituation ist interessant, die Figuren – die gestresste Fachkrankenschwester Janis und die erschöpfte Kunstlehrerin Sina – wirken auf den ersten Blick wie aus zwei verschiedenen Welten, und gerade darin liegt ein Reiz. Ihre vorsichtige Annäherung, die Freundschaft, die sich daraus entwickelt, aber auch schnell wieder ein Ende findet, fand ich anfangs durchaus fesselnd. |
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Bewertung vom 11.09.2025 | ||
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Gestern Abend war ich zu Gast beim ersten "Silent Reading" des Hanser Verlags in München. Dabei konnte man in das aktuelle Verlagsprogramm reinschnuppern und in angenehmer Atmosphäre knapp zwei Stunden nach Belieben lesen. Mein ursprünglicher Plan, nämlich mir einen ersten Eindruck von drei oder vier Romanen zu verschaffen, ging überhaupt nicht auf: Denn als erstes hatte ich "Das Geschenk" von Gaea Schoeters gewählt, und ich war vom Plot wie auch der inhaltlichen und sprachlichen Umsetzung derart fasziniert, dass ich die 144 Seiten in einem Rutsch komplett gelesen habe. |
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Bewertung vom 31.07.2025 | ||
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Torsten Harmsen (Jahrgang 1961) verarbeitet in seinem 2025 erschienenen Buch die Lebenswege zweier Zeitzeugen, die er als junger Journalist in der DDR interviewte – Herta (Jg. 1903), als junge Frau leidenschaftliche Nationalsozialistin, und Otto (Jg. 1902), überzeugter Kommunist. Beide leben später in der DDR und reflektieren ihre jungen Ideale und ihre Entwicklung in sehr konträren Weisen: Herta wirkt oft selbstkritisch und reflektiert; Otto eher ungezwungen, manchmal regimekritisch. Das dokumentarische Format erlaubt beide Stimmen ohne wertende Moral, bleibt aber bewusst ambivalent in den Deutungen – ganz in Harmsens Stil "ohne Wertung und mit allen Widersprüchen". Der Autor gibt bisweilen Orientierung, indem er geschichtliche Hintergründe ergänzt, manchmal auch falsche Äußerungen von Otto oder Herta korrigiert. Diesen Ansatz habe ich als hilfreich, aber manchmal unzureichend empfunden, und obwohl ich zum Teil selbst noch recherchiert habe, habe ich nicht alle Passagen hinreichend verstanden. |
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Bewertung vom 21.07.2025 | ||
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Elin Anna Labba erzählt in ihrem ersten Roman über rund fünf Jahrzehnte hinweg die Geschichte einer samischen Familie in Nordschweden – aus der Perspektive von drei Frauen: der strotzenden Kämpferin Rávdná, ihrer zurückhaltenden Schwester Ánne und ihrer Tochter Ingå. Jedes Frühjahr kehren sie als Halbnomaden gemeinsam ins „Sommerland“ zurück – nur um zu erleben, wie ihr Dorf mehrfach vom steigenden Stausee überflutet wird. Staatliche Wasserkraftprojekte zerstören ihre Heimat, die Torfkoten versinken im Wasser, ohne dass die Samen vorab einbezogen oder danach entschädigt werden. Die herablassende, rassistische Haltung der schwedischen Regierung war für mich bei der Lektüre kaum erträglich. So wird etwa ein Antrag für einen Baukredit wie folgt abgelehnt: "Die damit (mit dem Bau eines Hauses) einhergehenden Verlockungen würden die Lappen nur verweichlichen. ... Die natürlichen Eigenschaften der Lappen sind für die Sesshaftigkeit nicht geeignet." |
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Bewertung vom 19.07.2025 | ||
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Italia a casa - authentische Familien-Rezepte aus Italien „Italia a Casa“ ist ein Kochbuch, das hält, was es verspricht: authentische, bodenständige italienische Küche – ganz einfach nach Hause geholt. Die beiden deutsch-italienischen Schwestern Natalie und Marisa Bruno laden mit über 70 Rezepten zum Nachkochen ein und setzen dabei auf unkomplizierte Zubereitung und Zutaten, die auch hierzulande problemlos erhältlich sind. |
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Bewertung vom 05.07.2025 | ||
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Was für eine Entdeckung! Zwar war mir Matcha, das leuchtend grüne Pulver aus gemahlenem Grüntee, bereits ein Begriff, doch dass sich dahinter ein derart breites kulinarisches Universum verbirgt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Mit dem neu erschienenen Buch „alles Matcha“ aus dem ZS Verlag hat sich mir eine völlig neue Welt eröffnet – und ich bin hellauf begeistert! |
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Bewertung vom 03.07.2025 | ||
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Ann-Helén Laestadius ist mit "Die Zeit im Sommerlicht" ein zutiefst berührender und zugleich schonungsloser Roman gelungen. In eindringlicher Sprache erzählt sie von der Unterdrückung der samischen Bevölkerung in Schweden – einem düsteren Kapitel, das viel zu lange im Verborgenen lag. |
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Bewertung vom 26.06.2025 | ||
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Ich bin wirklich nicht der Typ für große Gefühlsduselei. Im Gegenteil: Normalerweise brauche ich in der Literatur – wie im Leben – ein gewisses Maß an Action, Tempo und Abwechslung. Lange Landschaftsbeschreibungen oder ausufernde poetische Abschweifungen? Eher schwierig für mich. Und doch… hat mich dieses Buch mitten ins Herz getroffen. Und zwar vor allem mit seinem langsamen Tempo und der überbordenden Liebe zu Irland, seinen Menschen, ihrer Kultur und der rauhen Landschaft. |
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Bewertung vom 18.06.2025 | ||
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Tabea Steiner, selbst in einer strengen freikirchlichen Gemeinschaft aufgewachsen, verarbeitet in ihrem Roman "Immer zwei und zwei" dieses Milieu, das sie aus persönlicher Erfahrung kennt. Als junge Erwachsene hat sie diese Freikirche verlassen – ein biografischer Hintergrund, der sich deutlich im Roman widerspiegelt, auch wenn die Geschichte fiktional bleibt. |
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