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Anja Druckbuchstaben
Wohnort: 
Rotenburg

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2025
Die Legendären / Scarlett & Browne Bd.3
Stroud, Jonathan

Die Legendären / Scarlett & Browne Bd.3


ausgezeichnet

Auf diesen finalen Band um die beiden Outlaws Scarlett McCain und Albert Browne habe ich sehnsüchtig gewartet.
Ganz typisch für Jonathan Stroud, startet die Geschichte actionreich mit einer Hinrichtung und einem Raubüberfall. Doch Raubüberfälle sind längst nicht mehr das, was Scarlett und Albert antreiben. Scarlett sucht nach ihrem Bruder und Albert möchte das Geheimnis um die fragwürdige Anstalt Stonemoor lösen. Außerdem befreien sie immer öfter Sklaven und scharen ein paar Verbündete um sich.

Scarlett und Albert ergänzen sich in diesem Finale einfach perfekt. Scarlett ist gerissen, brutal und unerschrocken. Albert nutzt immer mehr seine besonderen Fähigkeiten. In Kombination sind beide so gut wie unschlagbar.
Ich liebe es wie sich die Freundschaft zwischen Scarlett und Albert im Laufe ihrer Abenteuer entwickelt hat. Albert ist mit seiner unerschütterlich positiven und freundlichen Art durch die harte Schale zu Scarlett vorgedrungen. Sie haben in diesem Finale ein paar schöne Momente miteinander. Auch wenn der Autor immer darauf bedacht ist, diese recht kurz zu halten. Dennoch wirken diese Momente nach und bringen etwas mehr Wärme und Zuversicht in die Geschichte.
Obwohl beide viele Rückschläge einstecken müssen, was sehr frustrierend ist, trotzen sie allen Widrigkeiten und geben nicht auf.

In diesem Finale lässt Jonathan Stroud einen alten Bekannten wieder auf der Bildfläche erscheinen: Mallory. Die Wortgefechte zwischen ihm und Scarlett sind sehr unterhaltsam. Der Humor ist einfach großartig. Mallory ist intelligent und wachsam.

Zwischendurch gibt es vereinzelt eingeschobene Rückblicke aus der Sicht von Scarletts Bruder. Man erfährt endlich etwas über die Geschehnisse in der Vergangenheit.

Menschenhandel ist ein zentrales Thema im Buch. Ganz besonders in Bezug auf Kinderarbeit und den Handel mit Kindern. Die Welt in der Scarlett und Albert leben ist nichts für schwache Nerven.

Toll fand ich es, dass endlich ein paar Geheimnisse von Stonemoor gelüftet werden. Kindern wurde dort wirklich schreckliches angetan. Die Seiten sprühten nur so vor Nervenkitzel.

Die Geschichte endet in einem großen Showdown mit uneinsichtigen Fanatikern, schrecklichen Erkenntnissen und gefährlichen Aktionen.
Jonathan Stroud hat einen mitreißenden und humorvollen Schreibstil. Er ist ohne Frage ein Meister des Erzählens. Ich liebe seine Charaktere und seine Gabe, mich an die Seiten zu fesseln.

Beim Lesen und Rezensieren ist mir aufgefallen, dass sich das ursprüngliche Übersetzerduo geändert hat. Das ist zwar schade, ließ sich aber laut Verlag durch die Verzögerung des finalen Bandes und Kapazitätsengpässe bei den Übersetzern nicht vermeiden. Das Finale wurde also von Alexander Wagner übersetzt, der hier einen wirklich guten Job gemacht hat.

Fazit:
Jonathan Stroud ist einfach ein Meister des Erzählens, der mich nicht nur mit diesem Finale, sondern der kompletten Scarlett und Browne Reihe vollständig in seinen Bann gezogen hat. Das Finale bietet spannende Abenteuer mit jeder Menge Nervenkitzel, humorvolle Dialoge und einen übernatürlichen Touch. Ein paar der Themen sind nichts für schwache Nerven. Scarlett & Browne ist eine meiner absoluten Lieblingsreihen!

Bewertung vom 11.06.2025
Die laute Hedda
Michel, Katrin

Die laute Hedda


ausgezeichnet

Hedda ist ein tolles energiegeladenes Mädchen. Sie strotzt vor Ideen und Einfallsreichtum. Selbst wenn Papa mal keine Zeit hat, ist sie in der Lage sich selbst zu beschäftigen. Und das kommt leider sehr oft vor, denn Papa arbeitet von Zuhause und sitzt daher oft am Rechner.

An Heddas Beispiel zeigt Autorin Katrin Michel ganz deutlich, dass Kinder Bedürfnisse haben und nicht einfach nur nebenher laufen können. Hier sind gegenseitiges Verständnis und Kompromisse gefragt.

Die Illustrationen von Josephine Wolff passen einfach perfekt zu dieser Geschichte. Genau wie Hedda sind die Bilder bunt, laut und voller Energie!

Wir haben uns so sehr in Heddas und Papas Situation wieder entdeckt. Auch ich arbeite oft von Zuhause und manchmal kommt es vor, dass ich nachmittags noch eine Besprechung habe oder sonstige Dinge erledigen muss. Das ist wirklich eine ziemliche Herausforderung, mit Kind nebendran, das auch gerne meine Aufmerksamkeit hätte. Ich versuche solche Situationen über eine entsprechende Planung so gut es geht zu vermeiden.

Ein wunderbares Buch, das uns Eltern den Spiegel vorhält und bei dem ich mich mal wieder frage, wer von Kinderbüchern eigentlich mehr lernen kann. Die Kinder oder vielleicht doch die Erwachsenen?

Fazit:
In diesem tollen Bilderbuch werden Papa und Hedda vor eine ziemliche Herausforderung gestellt. Papa muss arbeiten und hat noch im Haushalt zu tun aber Hedda möchte so gerne spielen. Wenn sie sich alleine beschäftigen soll, ist das nicht immer leise. Ein richtig tolles Beispiel dafür, welche Herausforderungen Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit sich bringen und wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen. Wir lieben Hedda!

Bewertung vom 11.06.2025
Schlaf jetzt ein, kleines Schaf!
Krüger, Thomas

Schlaf jetzt ein, kleines Schaf!


sehr gut

Die Gute-Nacht-Geschichte rund um das kleine Schaf lesen wir aktuell jeden Abend vor dem zu Bett gehen. Dabei lauscht der kleine Zuhörer meist mit müden Augen und einem Grinsen im Gesicht.

Kein Wunder, denn das kleine Schaf hält alle anderen Schafe ordentlich auf Trapp. Es will einfach nicht schlafen. Während alle anderen Schafe vor Müdigkeit fast umfallen und sichtlich genervt sind, fallen dem kleinen Schaf noch tausend andere Dinge ein. Es hat noch Hunger und Durst, möchte lieber springen oder muss mal niesen.
Nur mit viel Geduld und Ruhe seitens Mama und Papa, kommt das kleine Schaf endlich zur Ruhe.

Die Situation kommt uns sehr bekannt vor. Obwohl man abends feste Rituale etabliert hat, können die kleinen Energiebündel oft nicht so schnell runterfahren wie man es als Eltern vielleicht gerne hätte. Ich finde die Botschaft, trotz all der Anstrengung, Ruhe und Geduld zu bewahren einfach toll. Denn genau das hat sich auch bei uns Zuhause bewährt.

Mit viel Witz und in Reimform hat Autor Thomas Krüger diese Gute-Nacht-Geschichte verfasst. Passend dazu liefert Ina Hattenhauer mindestens ebenso witzige und süße Zeichnungen. Wir haben grafisch ein paar lustige Details auf den Seiten entdeckt.

Ein kleiner Kritikpunkt geht an die ausgewählte Schriftart. Bei uns ist es zur Bett-geh-Zeit nicht mehr taghell im Zimmer und daher habe ich mich beim Vorlesen anfangs öfter mal verhaspelt.

Fazit:
Die Gute-Nacht-Geschichte rund um das kleine Schaft ist in Reimform und mit viel Witz und Charme geschrieben. Passend dazu gibt es süße Illustrationen bei denen sich einige witzige Details entdecken lassen. Es ist ein tolles Vorlesebuch für Kinder und all jene, denen es abends auch manchmal schwer fällt zur Ruhe zu kommen.

Bewertung vom 05.06.2025
Motten im Kopf
Zacher, Hanah

Motten im Kopf


sehr gut

Die Autorin Hanah Zacher wagt sich mit "Motten im Kopf" an das sehr komplexe Thema Magersucht. Sie schafft es eindrücklich die negativen Gefühle zu beschreiben, die mit einer solchen Essstörung einhergehen können. Linn hat oft das Gefühl allein zu sein. Andererseits möchte sie aber auch niemanden nerven oder eine Belastung für jemanden sein. Sie hadert mit ihrem Selbstwert und denkt, dass sich über die Optimierung körperlicher Makel (aus ihrer Sicht) eine Verbesserung für sich erzielen lässt. Die Kontrolle über ihren Körper und das Messen ihrer Leistung auf der Waage bestimmen ihren Alltag.

Ich konnte ihre Ängste und Unsicherheiten so gut nachvollziehen.

Das Buch ist keine wirkliche Geschichte, sondern schildert zu Beginn am Beispiel von Linn wie sich eine Magersucht äußern kann. Es ist im Stil einer Graphic Novel, mit vielen Illustrationen aufgebaut.

Die Illustrationen im schwarz-weiß Stil passen perfekt zu der bedrückenden Stimmung im Buch. Die Motten symbolisieren die steigenden Selbstzweifel und negativen Gedanken.

Die Autorin macht erschreckend deutlich wie gedanklich eingeengt betroffene Personen sind. Alles dreht sich um das Kalorien zählen. Sie erkennen nicht, dass sie ein Problem haben und ernten ggfs. vom Umfeld auch noch positive Rückmeldungen in Bezug auf die anfänglichen körperlichen Veränderungen.

Im Anschluss an Linns Geschichte werden weitere Informationen zur Magersucht gegeben: Wie fängt es an, was sind Merkmale, wie lässt sich der Schweregrad ermitteln und Erklärungsversuche zu einer möglichen Entwicklung.

Weiterhin bietet das Buch mögliche Hilfestellungen und Arbeitsmaterialien. Beispielsweise kann sich eine Person an Hand eines Selbstbeobachtungsbogen oder einem Gedankendetektiv etwas klarer über die eigene Situation werden.

Fazit:

Kinder und Jugendliche werden mehr denn je vom Schönheits- und Optimierungswahn beeinflusst. Einen erheblichen Anteil daran tragen vor allem die sozialen Medien. Die Graphic Novel "Motten im Kopf" bietet einen leicht verständlichen Einstieg in das Thema Magersucht. Hintergründe für Essstörungen sind sicherlich weitaus komplexer, als es in einem solchen Kontext dargestellt werden kann. Dennoch ist es eine gute Gelegenheit Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit und Verständnis zu schaffen. Ich würde das Buch sowohl Jugendlichen als auch Eltern und Freunden von Betroffenen empfehlen.

Bewertung vom 05.06.2025
Thirteen Witches - Das Meer der Ewigkeit
Anderson, Jodi Lynn

Thirteen Witches - Das Meer der Ewigkeit


ausgezeichnet

Endlich geht es mit der Geschichte der jungen Hexenjägerin Rosie Oaks weiter. Wer hätte gedacht, dass eine Reise durch die Zeit in einem Wal so komfortable sein kann? Mampfi versorgt seine Insassen mit allem, was sie sich wünschen. Ihre wichtige Mission kann er ihnen jedoch nicht abnehmen.

Ich bewundere Rosie weiterhin für ihre innere Stärke, ihren Mut und ihre Hoffnung. Ihre Gefühle und Ängste sind für den Leser absolut nachvollziehbar.

Keim stellt sich als loyale Freundin heraus. Ich gebe zu, dass ich da im ersten Band schon ein wenig Zweifel hatte. Sie begleitet Rosie auf ihrem gefährlichen Abenteuer. Dennoch sehnt sie sich immer wieder nach Zuhause, Freunden und Partys.

Im Laufe der Geschichte bekommen die beiden Unterstützung von unvorhersehbarer Seite und zwar in mehrerlei Hinsicht. Damit hat mich die Autorin wirklich überrascht.
Bei der Abarbeitung der einzelnen Schritte ihres Schlachtplans, habe ich mich oft gewundert, dass es ihnen so leicht gemacht wird. Was das angeht, hat mich dann der Showdown auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Es gibt außerdem neue und erschreckende Erkenntnisse zu Rosies Zwillingsbruder, die mich richtig aufgewühlt haben.

Die Autorin schafft es, die Grenzen des Vorstellbaren immer wieder auf's neue zu verschieben. Immer wenn ich denke, dass ich die Welt von Rosie kenne und verstehe, belehrt mich die Geschichte eines Besseren. Auch nach dem Showdown lies mich Jody Lynn Anderson einfach nicht zu Atem kommen. Ich habe tausend Fragen und freue mich schon sehr auf den dritten und finalen Band der Reihe.

Die wunderschönen und auffällig schimmernden Cover der Bücher sind ein Augenschmaus und machten sich gut in jedem Bücherregal. Mir gefällt das Design unglaublich gut.

Fazit:
Mit ihrer Fortsetzung rund um die junge Hexenjägerin Rosie Oaks, führt Jodi Lynn Anderson ihre Fantasy-Geschichte fort und liefert ein spannendes Abenteuer, tolle Verbündete und ein perfides Spiel der Hexen. Sie erweitert Stück für Stück die Grenzen der Vorstellung ihrer Leser.
Das Buch konnte mich wieder durchweg begeistern und ich freue mich nun auf den dritten und finalen Band, der im Juli erscheint.

Bewertung vom 14.05.2025
Flieg, Hummelchen, flieg!
Beier, Judith;Imlau, Nora

Flieg, Hummelchen, flieg!


ausgezeichnet

Das kleine Hummelchen ist krank. So krank, dass es zwischen seinen vielen aufregenden Abenteuern, immer wieder auf der Krankenstation Kraft sammeln muss. Dort wird es liebevoll von Doktor Nektar und seinen Eltern umsorgt.

Für Eltern sind kranke Kinder wohl eins der schlimmsten Dinge des Elternseins. Egal ob einfache Erkältung, fiebrige Nächte oder Knochenbrüche. Das Gute ist, dass diese Erkrankungen irgendwann abklingen. Doch es gibt auch Kinder, die länger oder schwer krank sind. Das stellt Eltern und Umfeld vor ganz andere Herausforderungen.

Die Krankheit des kleinen Hummelchens im Buch geht leider weit über eine einfache Erkältung hinaus.
Die Geschichte zeigt ganz wunderbar, dass alle Kinder und Hummelchen wichtige und ganz nachvollziehbare Bedürfnisse haben und Abenteuer erleben wollen.
Dieses ständige geduldig sein müssen, neben all den tollen Ideen und Zielen, die man im Kopf herumschwirren hat. Trotz Krankheit, ist das kleine Hummelchen voller Bewegungs- und Tatendrang. Das hat die Geschichte ganz toll rüber gebracht. Die Darstellung des familiären Miteinanders und Zusammenhalt fand ich auch sehr gelungen.
Dazu gibt es auf jeder Seite ein paar liebe Zeilen für mehr Kraft und Motivation. Die wunderbaren Illustrationen von Lisa Rammensee muss man einfach lieben.

Die Autorinnen Judith Beier und Nora Imlau wollen mit diesem Kinderbuch vor allem betroffenen Kindern, Eltern und allen weiteren Beteiligten Mut machen, Unterstützung bieten und Sichtbarkeit schaffen.

Die kleine Tochter Fritzi von Judith Beier ist als Kleinkind leider scher erkrankt und auch daran gestorben. Als Mutter macht mich das sehr betroffen. Obwohl wir das Buch schon so viele Male gelesen haben. fällt es mir aus diesem Grund immer noch schwer eine Rezension zu verfassen. Um eure Kinder müsst ihr euch jedoch keine Sorgen machen, denn die Geschichte selbst geht auf diesen ernsten Hintergrund nicht ein. Es ist einfach eine schöne Geschichte.

Fazit:
"Flieg, Hummelchen, flieg" ist eine ganz zauberhafte Geschichte über ein krankes Hummelchen, das viel Geduld mit sich haben muss und dennoch seine ganz eigenen Ziele und Abenteuer verfolgt.
Trotz des wirklich ernsten Hintergrundes, auf dessen Grundlage das Buch entstanden ist, ist es einfach eine ganz tolle Vorlesegeschichte für Kinder, denn krank wird ja schließlich jeder mal.

Bewertung vom 14.05.2025
Ab ins Bett, Winnifrett!
Sabbag, Britta

Ab ins Bett, Winnifrett!


ausgezeichnet

Die Gute-Nacht-Geschichte rund um das kleine Frettchen Winnifrett gehört aktuell fest zu unserem Abendritual. Vor dem Schlafengehen lesen wir es gemeinsam.
Ich bin nicht sicher, ob unser Kleiner sich darin direkt wiedererkennt, als Mama kann ich jedenfalls sagen, dass sich die Geschichte um Winnifrett fast 1:1 auf die Situation Zuhause übertragen lässt =).
Es ist Schlafenszeit und das kleine Frettchen soll ins Bett. Doch Winiifrett fallen noch so viele Dinge ein, die er vorher tun möchte. Denn alles ist besser als schlafen oder zuzugeben, dass man müde ist. Na wem kommt das noch bekannt vor?

Die Geschichte ist in Reimform geschrieben und was soll ich sagen? Wir lieben Gute-Nacht-Geschichten in Reimform. Zum einen ist es inhaltlich einfach super süß und witzig, zum anderen kommt man beim Lesen so richtig schön in einen Lese-Rhythmus.

Wer noch Lust auf ein wenig Interaktion hat, der kann den Fragen und Hinweisen folgen, die zusätzlich zur Geschichte abgebildet sind.
Die Illustrationen von Anka Schwelgin sind so niedlich und toll geworden. Sie passen perfekt zu der Geschichte.

Fazit:
Eine super süße und witzige Geschichte rund ums Schlafengehen. In dem kleinen Frettchen Winnifrett werden sich Kinder sicherlich wiedererkennen. Und auch den Eltern wird die Situation bekannt vorkommen. Winnifrett hat noch viele Ideen, bevor er bereit zum Schlafen ist. Ein richtig tolles Vorlesebuch für Kinder ab 2 Jahren.

Bewertung vom 14.05.2025
Crossover Affection
Kampmann, Emily

Crossover Affection


sehr gut

Der Klappentext und das Setting für das Buch haben mich direkt angesprochen. Hach so langsam entwickle ich ein Fable für Sports Romance =). Dazu kommen interessante Tropes wie #FakeRelationship #StrangerstoLovers #ForcedProximity #DifferentWorlds #HiddenSecrets.

Miriam and Aaron haben mir eine Achterbahnfahrt an Gefühlen beschert. Die Grenzen zwischen dem, was nur Show ist und dem, was echt ist, waren sehr verwaschen. Besonders Aarons Gefühle sind wie ein unknackbarer Tresor. Ein Kapitel aus seiner Sicht wäre Gold wert gewesen. Glücklicherweise lässt er sich irgendwann darauf ein, über seine Gefühle zu sprechen.
Es gab viele Momente zwischen Miriam und Aaron, die mich an die Seiten gefesselt haben. Den Spice-Faktor würde ich als moderat einstufen.

Die Art und Weise wie die Flitzer-Wette zustande kommt, wirkte auf mich konstruiert. Macht man das so unter angeblichen Freunden? Es hat seinen Zweck, die Geschichte anzukurbeln, auf jeden Fall erfüllt. Danach steigt der Unterhaltungswert immens an.

Neben Miriam und Aaron bleiben andere Charaktere wie seine Teammitglieder oder Miriams Freunde und Familie recht blass. Die Handlung beschränkt sich hauptsächlich auf Basketballspiele und gemeinsame Auftritte bei Terminen. Ich hätte gerne noch viel mehr von Miriams eigenem Unternehmen und daraus resultierenden Challenges erfahren.

Fazit:
Habt ihr euch schonmal gefragt, was Leute dazu bewegt, als halbnackte Flitzer öffentliche Sportveranstaltungen zu crashen? Das ist sicherlich einer von vielen Gründen, das Buch zu lesen.
Wer auf Sports Romance und Tropes wie #FakeRelationship oder #StrangerstoLover steht, der kommt hier ebenfalls auf seine Kosten.

Bewertung vom 28.04.2025
Naya
Suttle Müller-Westernhagen, Lindiwe

Naya


ausgezeichnet

Naya ist ein fröhliches und lebhaftes Mädchen mit vielen Stärken und Interessen. Ihre Welt ist bunt, aufregend und schön, genauso wie es für jedes Kind sein sollte. Äußerlich fällt Naya durch ihren wuscheligen Lockenkopf auf. Sie bekommt oft Komplimente für ihr Haar, was dazu führt, dass sie sich sehr wohl in ihrer Haut fühlt.
Plötzlich fängt jemand an, Naya wegen ihrer Haare auszulachen und die anderen lassen sich davon anstecken.

An dieser Stelle macht die Geschichte sehr deutlich, wie leicht sich Personen zu schlechtem Verhalten anstacheln lassen und was für gravierende und grauenvolle Auswirkungen es auf die Opfer hat. Die Autorin hat mit ihren wenigen Worten und den unterstützenden Bildern der Illustratorin eine augenöffnende Geschichte für Mobber, Opfer und Zuschauer geschaffen. Das Thema erzeugt starke Emotionen bei Vorleser und Zuhörern und bleibt dennoch stets kindgerecht. Mein 4-jähriger Sohn reagierte empathisch und betroffen. Natürlich haben wir im Nachgang noch ein wenig über das Thema gesprochen, denn es ist ja selbst für Erwachsene sehr komplex. Aus meiner Sicht kann man nicht früh genug damit anfangen, Kinder für das Thema Mobbing und Selbstliebe zu sensibilisieren

Als das neue Mädchen Ella in Nayas Gruppe kommt, freunden sich die beiden an. Ella sind Kommentare von anderen schnuzpiepsegal und langsam lernt Naya wieder zu sich selbst zu stehen. Wir haben diese Entwicklung sehr gespannt verfolgt.

Fazit:
Früher nannte man es Hänseln, heute bezeichnet man es als Mobbing. Egal wie man es bezeichnet oder wie sehr man versucht es zu verharmlosen, an den schlimmen Auswirkungen, die es für Opfer haben kann, ändert es nichts.
Wir alle wünschen uns starke und glückliche Kinder. Doch sie sind täglich Einflüssen ausgesetzt, die wir nicht kontrollieren können und die sie eventuell an ihrem Selbstwert zweifeln lassen. Deshalb ist es so wichtig, sie für verletzendes und diskriminierendes Verhalten zu sensibilisieren. Sie sollen verstehen lernen, dass Gedanken und Worte anderer, keine Macht über sie haben.
Autorin und Illustratorin dieses Buches haben eine großartige und kindgerechte Geschichte erschaffen, die all die genannten Aspekte ganz wunderbar verdeutlicht und überträgt. Ich bin wirklich beeindruckt!

Bewertung vom 25.04.2025
Ahoi! Alle an Bord und Leinen los!
Blackall, Sophie

Ahoi! Alle an Bord und Leinen los!


sehr gut

Sophie Blackall hat sich hier eine Geschichte ausgedacht, die vollständig aus der Fantasie im Spiel mit Kindern beruht. Ein einfacher Wohnzimmerteppich wird zu einem rauschenden Meer und die Kabel des Staubsaugers zu einer Riesenkrake. Wenn man sich auf ein Spiel einlässt und sich von der Fantasie der Kinder beflügeln lässt, kann man gemeinsam aufregende Welten entdecken.

Schon auf den ersten Seiten des Buches habe ich mich selbst wieder erkannt. Während der kleine Matrose schon mitten in seinem Fantasie-Spiel ist, lehnt der Papa vor lauter Alltagspflichten (der Teppich muss gesaugt werden) ein Mitfantasieren erstmal ab. Doch kleine Matrosen können hartnäckig sein und dadurch landen Papa und Sohn in einem aufregenden und gefährlichen Abenteuer auf hoher See.

Die witzige Geschichte animiert dazu, direkt ein eigenes Fantasie-Abenteuer zu starten, Ich persönlich habe es aber auch ein wenig als Appell an mich und alle anderen Eltern gesehen. Die ach so wichtigen Alltagstätigkeiten und vor allem auch das Smartphone können ruhig mal warten. Stattdessen sollte die volle Aufmerksamkeit den Kindern gelten. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Unser Alltag ist ihre Kindheit. Und ganz ehrlich, spielen macht doch viel mehr Spaß =).

Die Illustrationen von Autorin Sophie Blackall sind mindestens genauso schön und aufregend wie das Abenteuer von Papa und Sohn. Die rauschende See, gefährliche Haie und den bösen Staubsauger ..äh ich meine Riesenkalmar hat sie fantastisch in Szene gesetzt.

Fazit:

Falls ihr heute noch viele Dinge im Haushalt zu tun habt, nehmt bitte lieber dieses Buch zur Hand und startet gemeinsam mit euren Kindern eine aufregende Fantasie-Geschichte! Wenn der Wohnzimmerteppich zur bebenden See wird und Haie um euch rumschwimmen, können Staubsauger und Smartphone ruhig mal warten. Uns hat dieses witzige Abenteuer richtig gut gefallen!