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Dana

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2025
Der goldene Schlüssel / Cassandra Morgan Bd.1
McKenna, Skye

Der goldene Schlüssel / Cassandra Morgan Bd.1


sehr gut

"Der goldene Schlüssel" ist ein wundervoller Auftakt zu einer neuen magischen Reihe, die uns sofort verzaubert hat. Skye McKenna schafft es meisterhaft, eine Welt zu erschaffen, die gleichzeitig märchenhaft und düster wirkt. Ein England, in dem Hexen über uralte Kräfte wachen und das geheimnisvolle Land Faerie nur einen gefährlichen Wald entfernt liegt.

Cassandra ist eine sympathische, neugierige Heldin, in der man sich sofort wiederfindet. Ihr Weg von der ahnungslosen Schülerin zur jungen Hexe voller Mut und Entschlossenheit ist spannend und emotional erzählt. Besonders gut gefallen hat uns die Atmosphäre rund um Hartwood Hall, das alte Anwesen mit seinen sprechenden Porträts, verborgenen Türen und magischen Bewohnern ist einfach der perfekte Schauplatz für ein Abenteuer dieser Art. Die Geschichte entfaltet sich mit genau dem richtigen Tempo: ein bisschen Detektivarbeit, eine Prise Gefahr, viele zauberhafte Details und immer wieder diese leise, magische Spannung, die einen beim Lesen nicht mehr loslässt. Einziger kleiner Kritikpunkt: Gegen Ende hätten wir uns noch etwas mehr Tiefgang bei den Nebenfiguren gewünscht, aber das wird sicher in den nächsten Bänden folgen.

Fazit: Ein magischer Reihenauftakt voller Charme, Geheimnisse und Herz.

Bewertung vom 03.11.2025
Before I met Supergirl (eBook, ePUB)
Garvey, Rea

Before I met Supergirl (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich war ehrlich gesagt erst unsicher, ob mich Rea Garveys Buch wirklich packen würde. Musikerbiografien sind oft vorhersehbar, Erfolgsgeschichten, ein paar Krisen, am Ende eine versöhnliche Moral. Doch schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass "Before I Met Supergirl" anders ist. Rea schreibt nicht, um sich selbst zu feiern, sondern um sich selbst zu verstehen. Das macht das Buch für mich so besonders.

Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass er direkt mit mir spricht. Diese Mischung aus Nachdenklichkeit und Wärme hat mich sofort abgeholt. Besonders mochte ich, wie ehrlich er über Zweifel und Unsicherheit schreibt, über Momente, in denen er sich selbst verliert. Da habe ich mich an vielen Stellen wiedergefunden. Es geht nicht nur um das Leben eines Musikers, sondern um das ganz normale Ringen mit sich selbst, mit Erwartungen, mit der Frage, was im Leben eigentlich zählt.

Man spürt, dass Rea ein Mensch ist, der sich immer wieder neu erfinden musste und dass dieser Prozess nicht immer schön oder einfach war. Seine Art, darüber zu schreiben, ist nie pathetisch, sondern ruhig, fast demütig. Das hat mich berührt. Ich habe beim Lesen oft innegehalten, weil mich bestimmte Sätze zum Nachdenken gebracht haben. Trotz der Tiefe ist das Buch leicht zu lesen. Rea hat ein gutes Gespür für Rhythmus, für Timing und man merkt, dass da ein Musiker schreibt. Ich habe mich nie gelangweilt, im Gegenteil. Die Mischung aus persönlichen Geschichten, Reflexionen und humorvollen Momenten hat das Ganze lebendig gemacht.

Was mir besonders gefällt, ist, dass er sich nicht hinter schönen Worten versteckt. Er zeigt auch seine Widersprüche, seine Unsicherheiten und genau das macht ihn sympathisch. Ich hatte am Ende das Gefühl, ihn als Mensch besser zu verstehen, und gleichzeitig auch ein Stück mich selbst. Wenn ich überhaupt etwas kritisieren müsste, dann vielleicht, dass man nicht alles ins Deutsche übersetzt hat, da beziehe ich mich aufs ebook. Vorwort und Danksagung hätten auch ruhig übersetzt werden können. Bei den einzelnen Kapiteltitel hat es mich nicht weiter gestört.

Fazit: Insgesamt hat mich das Buch sehr berührt und gleichzeitig gut unterhalten. Es ist ehrlich, inspirierend und überraschend nahbar, so, wie ich es nicht unbedingt erwartet hätte. Für mich war es eine kleine Reise, die nachhallt.

Bewertung vom 29.10.2025
Ich hab dich ganz genauso lieb
Knightley, Keira

Ich hab dich ganz genauso lieb


gut

Als wir das Buch das erste Mal in den Händen hielten, waren wir neugierig. Schließlich stammt es von Keira Knightley und ist inspiriert von ihren eigenen Erfahrungen als Mutter. Das Thema hat uns sofort angesprochen. Wie fühlt sich das ältere Kind, wenn plötzlich ein Geschwisterchen da ist? Wie kann man ihm zeigen, dass Liebe nicht weniger wird, sondern einfach mehr Platz bekommt?

Beim Lesen hat uns besonders berührt, wie feinfühlig die Geschichte erzählt ist. Die Unsicherheit der großen Schwester, die Angst, nicht mehr genug geliebt zu werden. All das wird mit so viel Verständnis und Poesie beschrieben. Diese Botschaft finden wir wunderschön. Die Liebe teilt sich nicht, sie wächst.

Was uns allerdings ein bisschen gefehlt hat, sind hellere, fröhlichere Illustrationen. Gerade bei einem Buch, das Trost und Geborgenheit schenken soll, hätten wir uns Zeichnungen gewünscht, die Kinder sofort mitnehmen und ein warmes Gefühl hinterlassen.

Trotzdem ist "Ich hab dich ganz genauso lieb" ein liebevolles und tröstendes Buch, das wir gerne gemeinsam lesen. Es hilft, über Gefühle zu sprechen und erinnert uns alle daran, dass jedes Kind auf seine eigene Weise wichtig und geliebt ist.

Bewertung vom 27.10.2025
Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


sehr gut

Eine Studentenclique fährt für eine Woche nach Åre zum Skifahren. Nach einer Nacht mit reichlich Alkohol und Drogen wird die halbnackte Leiche von der 19jährigen Fanny Smedsås gefunden. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog übernehmen den Fall.

Dies ist bereits der vierte Teil der Åre-Morde-Reihe (ehemals Polarkreis-Reihe) und wir begleiten Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ein weiteres Mal bei einem ihrer Fälle.

Wie immer war ich sofort wieder in dieser besonderen, winterlichen Atmosphäre gefangen. Viveca Sten versteht es einfach, das verschneite Åre so lebendig zu beschreiben, dass man meint, selbst durch die kalte Bergluft zu atmen. Ich liebe dieses Setting, es hat etwas Ruhiges und zugleich Bedrückendes, das perfekt zu einem Krimi passt. Trotzdem hat es diesmal etwas gedauert, bis die Geschichte mich wirklich gepackt hat. Der Einstieg dreht sich stark um das Privatleben der Ermittler und die Anreise einer befreundeten Clique. Da kam für mich die Spannung anfangs etwas zu kurz. Ich wollte wissen, wann endlich der Fall ins Rollen kommt. Aber sobald die Ermittlungen begonnen haben, war ich wieder voll dabei.

Die Figuren begleiten mich nun schon seit mehreren Bänden, und ich merke, dass sie mir vertraut sind, auch wenn sie mich manchmal zur Weißglut treiben. Gerade bei den beiden Hauptfiguren Hanna und Daniel habe ich mir mehr Entwicklung und klare Entscheidungen gewünscht. Einige Verhaltensmuster wiederholen sich einfach zu sehr, und das nimmt ein bisschen die Dynamik raus. Dafür hat mich Anton dieses Mal positiv überrascht. Bei ihm spürt man, dass er innerlich wächst, auch wenn der Weg dorthin kein leichter ist.

Der Kriminalfall selbst hat mir dagegen sehr gut gefallen. Er entwickelt sich spannend, ist emotional aufgeladen und voller Andeutungen, die einen beim Lesen misstrauisch machen. Ich habe immer wieder überlegt, wem ich eigentlich glauben kann. Besonders gelungen fand ich, dass Viveca Sten es schafft, den Leser immer wieder in die Irre zu führen, ohne dass es konstruiert wirkt. Die Auflösung war für mich überraschend und überzeugend. Genau so, wie ich es mir bei einem Krimi wünsche.

Mein Fazit: Nach einem etwas gemächlichen Start hat mich "Lügennebel" richtig gefesselt. Die Atmosphäre ist wie immer grandios, der Fall spannend und emotional, und die Auflösung konnte mich überraschen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.10.2025
Wintern
Leibowitz, Kari

Wintern


sehr gut

In "Wintern – Wie wir mit der richtigen Einstellung durch die dunkle Jahreszeit kommen" untersucht die Psychologin Kari Leibowitz, warum Menschen in nordischen Ländern trotz monatelanger Dunkelheit erstaunlich glücklich sind. Sie zeigt, dass nicht das Wetter, sondern unsere innere Einstellung entscheidend ist.

Ich habe dieses Buch gelesen, weil mir die dunkle Jahreszeit jedes Jahr sehr zu schaffen macht. Die kurzen Tage, die Kälte und das fehlende Licht drücken spürbar auf meine Stimmung. "Wintern" von Kari Leibowitz war deshalb genau das Richtige für mich. Die Autorin zeigt auf inspirierende Weise, wie unsere innere Einstellung den Unterschied machen kann. Sie berichtet von ihren Erfahrungen in Norwegen, wo die Menschen trotz monatelanger Dunkelheit erstaunlich positiv bleiben. Statt den Winter zu bekämpfen, nehmen sie ihn an und zwar mit kleinen Ritualen, Gemeinschaft und einem bewussten Blick auf das Schöne der Jahreszeit.

Mir hat besonders gefallen, dass das Buch keine oberflächlichen Motivationssprüche liefert, sondern wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse mit praktischen Tipps verbindet. Leibowitz erklärt verständlich, wie Gedanken unsere Wahrnehmung und unser Wohlbefinden beeinflussen, und gibt konkrete Anregungen, wie man seine Haltung zum Winter verändern kann. Seit ich das Buch gelesen habe, versuche ich, die dunkle Zeit nicht mehr nur als Belastung, sondern auch als Chance zur Ruhe und Reflexion zu sehen. Natürlich fällt das nicht immer leicht, aber ich merke, dass sich meine Stimmung schon verändert, wenn ich mich bewusst auf kleine Lichtmomente konzentriere, im wahrsten Sinne des Wortes.

Fazit: Insgesamt ist "Wintern" ein ermutigender und warmherziger Ratgeber für alle, die mit der dunklen Jahreszeit zu kämpfen haben. Er zeigt, dass es nicht nur auf das Wetter, sondern vor allem auf unsere Haltung ankommt. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich nach mehr Gelassenheit und innerer Wärme im Winter sehnt.

Bewertung vom 25.10.2025
Dann ruhest auch du / Maya Topelius Bd.3
Åslund, Sandra

Dann ruhest auch du / Maya Topelius Bd.3


ausgezeichnet

Eine Journalistin wurde ermordet, quasi hingerichtet, und ihre Leiche wurde in der Schlossruine von Borgholm gefunden. Der Fall hat Ähnlichkeiten mit einem älteren Fall. Gemeinsam mit ihrem Partner Pär Stenqvist versucht Maya Topelius Licht ins Dunkel zu bringen und muss sich bald ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

"Dann ruhest auch du" ist nach "Im Herzen so kalt" und "Still ist die Nacht" der dritte und ebenfalls finale Fall für Kriminalinspektorin Maya Topelius und ihren Partner Pär Stenqvist.

Dieser dritte Band der Reihe rund um Maya Topelius war für mich ganz klar der stärkste bisher. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mitten in dieser besonderen, nordischen Atmosphäre, die Sandra Åslund so wunderbar einfangen kann, ruhig, eindringlich und voller unterschwelliger Spannung. Dieses Mal steht Clara, Mayas Freundin, unter anderem im Mittelpunkt. Ich mag es sehr, dass in jedem Teil eine andere ihrer Freundinnen in den Fokus rückt. So bleibt die Reihe lebendig und jede Geschichte bekommt eine neue, persönliche Note.

Thematisch hat mich dieses Buch sehr bewegt. Åslund greift aktuelle und beunruhigende Themen wie Rechtsextremismus, Konsum, Nachhaltigkeit und Vorurteile auf. Beim Lesen wurde mir immer wieder bewusst, wie nah das alles an der Realität ist und genau das macht ihre Geschichten so glaubwürdig und wichtig. Sandra Åslund gelingt es einmal mehr, den Finger in die Wunde zu legen, ohne zu moralisieren. Sie erzählt gesellschaftlich relevante Themen mit viel Feingefühl, Spannung und Herz.

Maya war mir in diesem Band deutlich sympathischer als zuvor. Sie wirkt geerdeter, wieder näher bei sich und ihrer Heimat, auch wenn sie, ganz typisch, ihren eigenen Kopf hat. Ihre Sturheit kann anstrengend sein, aber sie macht sie auch unglaublich menschlich. Besonders beeindruckt hat mich Johan Magnelis, ein Außenseiter, der unbeabsichtigt in die Ereignisse hineingezogen wird. Seine Geschichte hat mich berührt, leise, traurig und gleichzeitig sehr stark.

Fazit: Für mich ist "Dann ruhest auch du" ein intensiver, kluger und bewegender Krimi, der noch lange nachhallt. Ich habe jede Seite genossen und freue mich jetzt bereits auf das nächste Projekt von Sandra Åslund.

Bewertung vom 16.10.2025
Hot Stuff
Zampounidis, Anastasia

Hot Stuff


gut

Anastasia Zampounidis verbindet in ihrem Buch persönliche Erfahrungen mit praktischen Tipps und über 50 Rezepten, die Frauen in den Wechseljahren unterstützen sollen. Besonders positiv ist der warme, authentische Tonfall, durch den man sich verstanden und motiviert fühlt. Die Rezepte sind abwechslungsreich, alltagstauglich und schön präsentiert, und auch der ganzheitliche Ansatz durch Ernährung, Bewegung und Lebensstil macht das Buch sympathisch und vielseitig.

Kritisch sehe ich allerdings, dass die wissenschaftlichen Hintergründe oft nur oberflächlich dargestellt werden oder gar nicht. Manche Empfehlungen bleiben recht allgemein, etwa mehr Gemüse zu essen oder Stress zu reduzieren, ohne dass genau erklärt wird, wie und warum diese Maßnahmen im Körper wirken. Für Leser und Leserinnen, die sich eine tiefergehende, evidenzbasierte Auseinandersetzung mit Hormonen, Studien und medizinischen Zusammenhängen wünschen, bleibt das Buch daher etwas zu vage.

Fazit: Insgesamt ist "Hot Stuff" ein inspirierender und schön gestalteter Ratgeber, der Mut macht und praktische Impulse gibt. Wer vor allem Motivation, Rezepte und einen lebensfrohen Blick auf die Wechseljahre sucht, wird sicher viel Freude daran haben. Wer sich aber detaillierte wissenschaftliche Erklärungen erhofft, wird stellenweise etwas enttäuscht sein.

Bewertung vom 15.10.2025
Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


sehr gut

Joyces Tochter Joanna heiratet ihren Partner Paul, den sie im Internet kennengelernt hat. Elizabeth, Ron und Ibrahim sind ebenfalls eingeladen und feiern gemeinsam mit Joyce das Brautpaar. Während der Feier bittet der Trauzeuge Nick Silver Elizabeth um Hilfe. Jemand hat versucht, ihn umzubringen und er präsentiert ihr gleich mehrere Verdächtige.

Dies ist bereits der fünfte Band der beliebten Reihe rund um den Donnerstagsmordclub. Ich habe zum ersten Mal den Donnerstagsmordclub gelesen und gleich mit Band 5 begonnen. Normalerweise starte ich ungern mitten in einer Reihe, aber Richard Osman schafft es, die Figuren und die Handlung so charmant einzuführen, dass man sofort hineinkommt. Gleichzeitig hat mich das Buch neugierig auf die ersten vier Bände gemacht, die nun definitiv auf meiner Leseliste stehen.

Im Mittelpunkt steht diesmal ein geheimnisvoller Code, der Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim auf den Plan ruft. Hinter dem Rätsel steckt nicht nur eine spannende Geschichte voller Wendungen, sondern auch Themen wie Vertrauen, Loyalität und die eigenen Grenzen. Osman verbindet die Spannung des Kriminalfalls mit Humor und warmherziger Leichtigkeit, sodass das Lesen sowohl unterhaltsam als auch berührend ist.

Die Figuren sind das Herzstück des Buches. Elizabeth wirkt klug, kontrolliert und überlegt, mit ihr bin ich persönlich allerdings nur schwer warm geworden. Vielleicht liegt es an ihrer oft distanzierten Art, die für die Geschichte zwar wichtig ist, mir aber etwas zu kühl erschien. Ibrahim hingegen bringt Ruhe und Struktur in die Gruppe, Ron überzeugt mit seiner ehrlichen, emotionalen Art, und Joyce war ganz klar meine Lieblingsfigur. Sie ist humorvoll, lebensnah und einfach zum Liebhaben. Ihre oft unbedachten, aber ehrlichen Gedanken haben mich mehrmals laut lachen lassen. Sie erinnerte mich stark an meine eigene Mutter. Die Dialoge zwischen den vier Freunden sind durchweg witzig, liebevoll und voller Charme.

Neben dem Hauptfall gibt es auch einige Nebengeschichten, die anfangs etwas verstreut wirken, sich aber nach und nach ins Gesamtbild einfügen. Besonders interessant fand ich Joannas und Pauls Geschichte sowie Rons familiäre Probleme, die ihm neue Tiefe geben. Diese Nebenhandlungen verleihen der Geschichte zusätzliche Menschlichkeit, auch wenn sie den Lesefluss an manchen Stellen leicht bremsen.

Insgesamt hatte die Story für mich ein paar Längen, besonders im Mittelteil. Einige Passagen wirkten etwas ausufernd, bevor die Handlung wieder an Fahrt aufnahm. Trotzdem überwiegt der positive Gesamteindruck. Osmans Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und angenehm zu lesen. Er schafft es, ernste Themen wie Alter, Freundschaft und Verlust in eine spannende und humorvolle Rahmenhandlung einzubetten.

Fazit: Alles in allem hat mich "Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code" sehr gut unterhalten. Ich habe gelacht, mitgefiebert und mich in der Gesellschaft dieser besonderen Senioren richtig wohlgefühlt, auch wenn nicht jede Figur mein Herz gleichermaßen erobern konnte. Band 5 war für mich ein gelungener Einstieg in die Reihe, und ich freue mich darauf, die ersten vier Bände nachzuholen, um die Anfänge dieser liebenswerten Gemeinschaft kennenzulernen.

Bewertung vom 10.10.2025
Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall
Hach, Lena

Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall


ausgezeichnet

Als Liv im Tunnel of Love einen Waggon betritt, landet sie plötzlich auf einem Jahrmarkt in der Vergangenheit. Dort wird ein mächtiger Kristall gestohlen, und Liv gerät mitten in ein gefährliches Abenteuer. Zwischen Zeitreisen, Geheimnissen und einer aufkeimenden Liebe muss sie beweisen, was in ihr steckt.

Dies ist der Auftakt zu einer neuen Reihe von Lena Hach rund um den Jahrmarkt der Zeitreisenden. Band zwei soll im März 2026 erscheinen.

Der Auftakt der neuen Reihe von Lena Hach hat uns sofort begeistert. Schon die Grundidee, ein Waggon im Tunnel of Love als Portal durch die Zeit, ist originell und verspricht Spannung, Abenteuer und eine Prise Romantik.

Besonders der Schreibstil der Autorin hat uns überzeugt, flüssig, angenehm und mit vielen bildhaften Details, die einen mitten in die Atmosphäre eines bunten, modernen Jahrmarkts und zugleich in die historische Vergangenheit hineinziehen. Man hört förmlich das Rattern der Fahrgeschäfte, riecht Zuckerwatte und spürt die geheimnisvolle Magie, die sich zwischen den Ständen entfaltet.

Die Hauptfigur Liv ist eine sympathische Protagonistin, die es leicht macht, mitzufiebern. Durch ihre Augen bekommt man nicht nur Einblicke in das aufregende Leben einer Zeitreisenden, sondern auch in den Alltag und die Traditionen von Schaustellerfamilien. Ein Aspekt, der dem Buch Tiefe und Authentizität verleiht.

Die Mischung aus Abenteuer, Spannung, einem gestohlenen Kristall und der zarten Andeutung einer Liebesgeschichte ist gut ausbalanciert und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.

Fazit: "Jahrmarkt der Zeitreisenden – Der gestohlene Kristall" ist ein gelungener Reihenstart, der Lust auf mehr macht. Wer gerne spannende Geschichten mit historischem Flair, Magie und einer besonderen Jahrmarktsatmosphäre liest, wird an diesem Buch seine Freude haben. Wir freuen uns schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 05.10.2025
Salute - Das letzte Gebet
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Das letzte Gebet


sehr gut

Als Immacolata Ruggeri eines morgens die Pfarrkirche betritt, findet sie dort einen Toten vor, der sich später als Marcello Ferretti aus Monza herausstellt. Commissario Lanza übernimmt die Ermittlungen. Auch der ehemalige Kommissar und jetzige Barista Zeitler mischt sich wieder ein. Einmal Polizist, immer Polizist.

Nach "Salute - Der letzte Espresso" und "Salute - Die letzte Fahrt" ist dies bereits der dritte Fall für den ehemaligen Münchner Kommissar Zeitler und Commissario Lanza am wunderschönen Gardasee.

Diese Reihe entwickelte sich in kürzester Zeit zu eine meiner Lieblingsreihen, weswegen ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut habe. Insgesamt hat mich "Salute - Das letzte Gebet" gut unterhalten, auch wenn ich am Ende sagen muss, für mich war es der bisher schwächste Teil der Reihe. Der Einstieg mit Sofias Tod hat mich sehr getroffen. Sie war mir wirklich ans Herz gewachsen, und Pauls Zukunft war dadurch erst einmal unsicher.

Wie gewohnt fand ich Pauls sarkastische Art großartig, auch wenn er diesmal deutlich brummiger war. Ich habe mich sehr über das Wiederlesen mit den bekannten Figuren gefreut, die die Geschichte für mich einfach lebendig machen. Gleichzeitig hat Lanza mehr Raum bekommen, was einerseits spannend war, weil man seine Ermittlungen besser mitverfolgen konnte. Andererseits ist Paul dadurch etwas in den Hintergrund geraten. Ich träume ja immer noch davon, dass die beiden sich irgendwann mal ohne Misstrauen auf einen Espresso treffen. Der Kriminalfall selbst war solide aufgebaut, aber für mich stellenweise etwas zu ernst. Am Ende, als klar wurde, was passiert ist, hat mich die Auflösung nicht mehr so sehr gepackt und berührt, wie ich es erwartet hätte.

Der Schreibstil liest sich wie gewohnt angenehm leicht, fast wie ein Urlaub in Buchform. Mit seinen lebendigen Schilderungen bringt Friedrich Kalpenstein das italienische Flair erneut wunderbar rüber.

Fazit: Ein spannender dritter Band, der mich trotz kleiner Schwächen gut durch die Seiten getragen hat. Mir fehlten allerdings Witz und Leichtigkeit, die ich an den ersten Teilen so geliebt habe. Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Salute und bin gespannt, wie es mit Paul, Lanza und den anderen weitergeht.