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KristallKind

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2025
Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


sehr gut

Mich hat die Idee, die in den heiligen Hallen von Oxford spielt, schnell fasziniert: Das ungleiche Ermittlerpaar, das voneinander profitiert und sich während der Handlung zusammenraufen muss.
Doch die erhofften mystischen Momente, bzw. elitären Hintergründe, waren rar gesät. Die Atmosphäre wurde vom Autor zwar hochgehalten und überzeugend transportiert, doch der Fokus lag eindeutig auf den beiden Ermittlern, die aus verschiedenen sozialen Schichten in die Geschichte eintraten.

Trotz der vorhandenen Wendungen und einer recht hohen Anzahl an Verdächtigen, schien mir der Fall eher stiefmütterlich behandelt, während die Persönlichkeiten der Protagonisten ins Licht gezerrt wurden. Ryan und Ray, die beiden Ermittler, fand ich unheimlich interessant. Auch, wenn mich die absurde Ähnlichkeit der Namen oft verwirrte, mochte ich die verschiedenen Lebenswege, die hier skizziert wurden. Ryan zeigte ein hohes Maß ganz eigener Emotionalität, was mancher Leser vielleicht nicht mögen wird, ich aber äußerst interessant und auch passend fand. Letztlich spielte der Autor mit erwähnenswerter Gesellschaftskritik, die er behutsam in sein Werk einbaute.

Alles in allem mochte ich diesen Oxford-Krimi, der sich erfrischend anders zeigte. Lesen ließ sich das Buch sehr gut, auch wegen der kurzen Kapitel. Wer sich einem Krimi einmal von einer anderen Seite nähern will: Bitteschön! Probiert`s aus.

Bewertung vom 04.05.2025
Verliebt in Stockholm
Lönnqvist, Anna

Verliebt in Stockholm


gut

So federleicht wie das Cover wirkt, war die Story am Ende überhaupt nicht. Die Idee hatte eine gewisse Tiefe, die emotional aber leider nicht richtig bei mir ankam. Zudem stand vieles zwischen den Zeilen, was permanent zu Vermutungen führte, unklar blieb und eine Form der Distanz schaffte. Auch die Protagonistin Mira, deren Unsicherheit ich ganz gerne mochte, blieb mir gefühlsmäßig bis zum Ende fremd.

Interessant fand ich die Einblicke in das Dasein einer Profi-Geigerin, während mir zu wenig auf den Handlungsort Stockholm eingegangen wurde. Ich vermisste durchweg ein wenig das schwedische Flair, auf das ich mich im Vorfeld gefreut hatte.

Gesamt gesehen hatte ich mehr erwartet, denn die Autorin wurde bereits mit dem „Feelgood-Preis“ ausgezeichnet. Ich mochte die Idee, doch zur Umsetzung hatte ich wenig Zugang. Aber alleine von der Thematik her würde ich die Story weiterempfehlen. Ausgezeichnet lesbar ist sie auf jeden Fall. / 3,5 Sterne

Bewertung vom 06.04.2025
Note to myself: Liebe ist keine Option
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option


gut

Kira Mohn hat mit Ihrem neuen Werk eine amüsante Story auf den Tisch gebracht. Sie erzählt gewohnt locker und unterhaltsam, verpackt damit nachdenkliche Momente und lebensverändernde Entscheidungen auf ihre Art. Ich fand das sehr erfrischend, obwohl ich die Geschichte rückblickend insgesamt ziemlich langatmig empfand.

Ich mochte Lennon als Protagonisten unheimlich gern. Schade, dass ich stets das Gefühl hatte seinen Charakter nur am Rande kennenlernen zu dürfen. Seine Versuche, Alice für sich zu gewinnen, fand ich nämlich überaus herzerwärmend. Alice hingegen war mir zwar sympathisch, im Laufe der Handlung aber nicht präsent genug. Die Liste der „10 Dinge…..“, die Alice am Anfang der Kapitel aufstellte, gefielen mir dafür ausgesprochen gut, weil dies genau meine Art von Humor ansprach.

Im Gedächtnis bleiben wird mir diese Geschichte allerdings nicht, was ich wirklich bedaure. Von der Idee her hatte ich mir mehr Entwicklungen und emotionale Tiefe gewünscht. Als lockeren Roman, den man mit in die Ferien nimmt, kann ich das Buch aber durchaus empfehlen. / 3,5 Sterne

Bewertung vom 09.03.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Wie in den vorherigen Werken des Autors, fand ich mich in diesem Kriminalroman anfangs ein wenig verloren und tat mich schwer, mich in der Story zurecht zu finden. Doch bald akzeptierte ich die komplexe Geschichte voller Rätsel in dieser begrenzten Welt und ließ die Handlung einfach auf mich zukommen.

Die Geschichte lud geradezu ein, tief in das mysteriöse Geschehen einzutauchen. Emory, die aufgeweckte, unangepasste Protagonistin, forderte mit ihrem Verhalten alle heraus, denn sie weigerte sich, der Masse hinterherzulaufen. Ich mochte die Stärke der Figur sehr, wobei ich sagen muss, dass der Autor grundsätzlich allen Charakteren eine gewisse Tiefe zugeschrieben hat, welche der Story eine unaufdringliche, aber eine  gehörige Portion Emotionalität mitgab. Darüber hinaus fand ich aber auch die Thematisierung einer steuernden KI mutig und brisant. Stuart Turton hat sich in diesem Werk demnach eindeutig dem Zeitgeist verschrieben und griff im Laufe der Handlung viele Entwicklungen und Unsicherheiten dieser Jahre auf.

Persönlich gefiel mir dieser Kriminalroman, der sich zwar stellenweise etwas in die Länge zog, aber von modernen Theorien und dem gewissen Etwas zwischen den Zeilen geprägt wurde, und mit einem originellen, unerwarteten Ende um die Ecke kam. Mich hat dieses Sci-Fi anmutende Werk jedenfalls überzeugt.

Bewertung vom 12.01.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


gut

Nachdem sich Paula Hawkins` Bestseller „Girl on the Train“ in mein Gedächtnis gebrannt hatte, musste ich „Die blaue Stunde“ natürlich unbedingt lesen. Leider war dieses Leseerlebnis für mich nicht mit dem erstgenannten Buch vergleichbar, sondern hinterließ bei mir eher den Eindruck eines stilvoll geschriebenen Romans, als den eines eindrucksvollen Thrillers.

Der Kurator James geht auf Spurensuche, was sich zwar spannend anhört, in der Umsetzung meines Erachtens allerdings ziemlich gescheitert ist. Vor allem die Kapitel aus James` Sicht empfand ich außerordentlich langatmig und legte das Buch daher immer wieder zur Seite. Letztlich hat mich die Story einfach nicht gepackt, trotz der vielen Lobeshymnen bekannter Autoren. Ich mochte allerdings die Atmosphäre und die Beschreibung der rauen Landschaft, was jedoch mit der Zeit für meinen Geschmack überhand nahm und mir ein Gefühl der Leere vermittelte. Einen Hauch von Spannung konnte ich in den Tagebucheinträgen der Künstlerin Vanessa Chapman wahrnehmen, doch im Hinblick auf das vorhersehbare Ende, war dieser Thriller für mich insgesamt ein überraschend laues Lüftchen im sonst üblichen energetisch dichten Thriller-Genre.

So empfand ich „Die blaue Stunde“ eher als stilvoll geschriebenen, etwas ermüdenden Kriminalroman, der mich als Idee fasziniert, in der Umsetzung aber enttäuscht hat. Hier hatte ich definitiv mehr erwartet. / 2,5 Sterne

Bewertung vom 26.12.2024
Say You Swear
Brandy, Meagan

Say You Swear


weniger gut

Ich hatte mich sehr auf diese Geschichte gefreut, denn ich war gespannt, wie die Protagonistin mit den völlig gegensätzlichen Charakteren ihrer potenziellen Wunschpartner umgehen würde. Rückblickend hat mich die Story aber leider überhaupt nicht abgeholt, was vor allem an der Oberflächlichkeit der Szenen und der vielen Längen in der Handlung lag.

Die Autorin konnte, meines Erachtens, mit Noah und Chase zwar unterschiedliche Stimmungen erzeugen, aber nur wenige, echte, herzerfüllende Momente in den Roman bringen. Der wirklich unsympathische Chase hatte beispielsweise Ari so sehr um den Finger gewickelt, dass sie ihm schon fast hörig war, was ich absolut bedenklich fand. Meagan Brandy hat sich zwar bemüht, Aris Gefühle für den Bad Boy zu beschreiben, doch damit ging ich überhaupt nicht in Resonanz.

Grundsätzlich kamen die Lebenseinstellungen und das lockere, besitzergreifende Verhalten der jungen Leute bei mir überhaupt nicht gut an. Daher konnten mich viele Szenen emotional überhaupt nicht abholen. Zudem war die Wendung, die sich in der zweiten Hälfte des Buches zeigte, keine wirkliche Überraschung. Unnötig und nervend fand ich, in diesem Zusammenhang, dann das folgende, völlig überzogene Drama zwischen den Protagonisten.

Am Ende hat „Say You Swear“ den Weg in meine Gefühlswelt verpasst, was ich etwas bedaure. Die Idee mochte ich nämlich sehr, doch hätte ich mir mehr Tiefe und besser ausgearbeitete Szenen gewünscht. Ich verzichte in diesem Fall auf eine Empfehlung, denn ich finde, der Verlag hat bessere Geschichten aus seinem Programm zu bieten.

Bewertung vom 15.12.2024
Der Viscount und das unerwartete Glück (eBook, ePUB)
MacBride, Freda

Der Viscount und das unerwartete Glück (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Freda MacBride präsentierte auch in diesem Band ihrer wundervollen Reihe, für die Epoche moderne Protagonisten und eine ausgewogene Mischung an prickelnden Momenten und schelmischem Humor. Für mich bedeutete dies ein überaus unterhaltsames Lesevergnügen.

Die Idee, die Protagonisten durch eine gemeinsame Mission zusammen zu bringen, fand ich anfangs zwar etwas langweilig, doch mit jedem Kapitel gefiel mir die Handlung besser. Die Begegnungen und Entwicklungen zwischen den Liebenden wurden immer interessanter und lockten bald meine romantische Ader aus der Reserve.

Die kluge, bodenständige Charlotte ließ sich nämlich nicht die Butter vom Brot nehmen und zeigte mehr als deutlich, was sie wollte. Das tat sie allerdings auf eine sympathische Art und Weise. Man musste sie einfach gern haben. Timothy konnte sich demnach dieser starken Frau nur anpassen. Mir gefiel diese Beziehungs-Konstellation in diesem Buch außerordentlich gut, das Zueinanderfinden fühlte sich sehr natürlich an.

Vor allem mochte ich die Reaktionen der Hauptfiguren, als diese sich in der Kennenlernphase begegneten. Die witzigen Dialoge und die prickelnden Szenen ergänzten sich unwahrscheinlich gut!

Das Ende war mir allerdings gefühlt ein wenig zu abrupt, jedoch im Grunde ausreichend. Ich hatte aber trotzdem herrliche Lesestunden und freue mich daher auf den kommenden Band der Reihe. / 4,5 Sterne

Bewertung vom 04.12.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Richard Osman hat mich mit seinem neuen Reihenauftakt wunderbar unterhalten! Der etwas schräge, aber unheimlich sympathische Protagonist hatte nach kurzer Zeit meine volle Aufmerksamkeit, da ich sehr gespannt war, auf welche Art und Weise er seine Ermittlungen verfolgen würde. Ohne zu viel zu verraten, kann ich berichten, dass der Humor in diesem Kriminalroman keine Grenzen kennt und definitiv einen Schwerpunkt setzt. Denn der Fall, den die Ermittler zu lösen hatten, war gar nicht so ohne. Kombiniert hat der Autor diese Aspekte fabelhaft, meiner Meinung nach. Man muss allerdings den britischen Humor mögen.

Neben dem Ex-Kommissar Steve mochte ich auch die weiblichen Hauptfiguren Amy und Rosie, deren verbaler Schlagabtausch in den meisten Fällen ein regelrechter Leckerbissen war. Hier jagte ein Witz den anderen, während die gefährlichen Momente dabei regelrecht verblassten und ins Absurde abtrifteten. 

Kurzum, ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen, und ich bin schon sehr gespannt, auf welches Abenteuer sich Steve im kommenden Band der Reihe einlassen wird. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


sehr gut

„Blutrotes Karma“ hat es definitiv in sich! Wie schon in seinen früheren Werken bringt der Autor viel Atmosphäre ins Spiel, die mir allerdings stets etwas undurchsichtig schien und damit die Spannung aufrecht erhielt.

Der Einstieg in den Thriller fiel mir relativ schwer, da die politischen Ereignisse und gesellschaftlichen Auswirkungen der Studentenproteste in den 60er Jahren ausgiebig eingebunden wurden, bevor man die Ermittlungen zum ersten Mord aufnahm. Mir persönlich war dies zu langatmig, jedoch hilfreich, um die zeitgenössische Stimmung in der französischen Hauptstadt zu verinnerlichen.

Den Protagonisten fehlte es im Vergleich dazu ein wenig an Tiefe, meiner Meinung nach . Auf mich wirkten deren Reaktionen auf die schockierenden Momente und Entdeckungen, welche im Laufe der Handlung immer rasanter zunahmen, zu dumpf in den einzelnen Persönlichkeiten nach. Vor allem hätte ich diesbezüglich im Rahmen des Showdowns mehr erwartet. Doch grundsätzlich mochte ich die Interpretation der einzelnen Charaktere, alle sehr individuell wie eigenwillig, und jeder auf die eine oder andere Weise interessant. Vor allem Jean-Louis, in seiner rauen Schale, überraschte mich nicht nur einmal mit seinem Verhalten.

Die Handlung wechselte immer wieder von leise, distanziert, zu einem Paukenschlag von Blutbad und Grauen. Dies war für mich ein etwas seltsames Leseerlebnis, aber durchaus eindrucksvoll. Zudem hat mich die psychologische Komponente, vor allem gegen Ende, das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen. Vor allem die letzten Kapitel zeigten das erschreckende Ausmaß des perfiden Spiels, welches über so lange Zeit gespielt wurde. Allerdings wurde mir diese Auflösung zu schnell abgehandelt. Hier fehlte mir, kurz gesagt, das gewisse Etwas.

Insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen. In Teilen blutig und brutal, mit erschreckenden Prinzipien des Täters, aber auch atmosphärisch, informativ und gut lesbar, ordentlich mit geschichtlichen und kulturellen Hintergründen gewürzt. Ein Thriller/Kriminalroman-Hybrid, der sich aus meiner Sicht sehen lassen kann.

Bewertung vom 28.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


sehr gut

Marco de Franchi brachte mit seinem neuesten Werk „Das zweite Kind“ einen rasanten, schockierenden Thriller in den Buchhandel und setzte damit eine ganz neue Dimension des psychopathischen Mördertypus ins Rampenlicht.

Ganz besonders mochte ich den Aufbau der Geschichte und die damit zusammenhängenden Wendungen, denn es war gefühlt mehr als nur ein Fall, welchen das schlagkräftige Ermittlerteam zu bewältigen hatte. Nach der ersten Hälfte des Buches führte diesbezüglich ein vermeintlicher Abschluss in einen großartigen Twist, der das Ausmaß der aufgedeckten Verbindungen und Motive ziemlich beunruhigend zum Vorschein brachte. Letztlich fanden sich in diesem Buch also die besten Voraussetzungen für einen Pageturner, der aus meiner Sicht allerdings nicht vollständig gelang.

Ich stolperte nämlich immer wieder über die Unnahbarkeit der Figuren. Vor allem die Protagonistin Valentina Medici blieb mir bis zuletzt fremd, und auch der charakterlich interessante Fabio Costa legte, meiner Meinung nach, nur ein unvollständiges Bild an den Tag. Kein Wunder, dass sich die Beziehung zwischen den beiden künstlich anfühlte, was mich immer etwas irritierte. Bei mir konnte der Autor damit jedenfalls keine Emotionen hervorrufen, was er jedoch mittels der beklemmenden Hintergrundthematik des Falls mit Leichtigkeit wieder wettmachte.

Insgesamt hatte ich aber eine spannende Lesezeit mit diesem atmosphärisch düsteren Thriller, der viele erschreckende Einblicke, erschütternd bildhafte Beschreibungen und ein aufregendes Konzept des Spannungsbogens bot. Empfehlenswert!