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murphy12

Bewertungen

Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2025
Eine Prise Liebe / A Taste of Cornwall Bd.1
Herzog, Katharina

Eine Prise Liebe / A Taste of Cornwall Bd.1


ausgezeichnet

Cornwall, Kochen und die Liebe

Dieses Buch hat mich rein optisch direkt angesprochen. Jedoch war ich in Sorge, ob es mich überzeugen kann, denn von der letzten Bücherreihe dieser Autorin (Das kleine Bücherdorf) bin ich restlos begeistert gewesen. Es ist immer ein Risiko, ob mir das nächste Werk auch so gut gefällt. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Ja, das Buch konnte mich für sich einnehmen.
Ich konnte mich von Beginn an entspannt in die Geschichte hineingleiten lassen. Überraschungen und Unbill wechseln sich mit angenehmen Augenblicken ab. Die Beschreibung der Umgebung in Cornwall, sowie des Pubs an sich, in dem diese Geschichte im Wesentlichen spielt, gaben der Erzählung den Rahmen und den Anker. Das Buch ist inklusive Cover stimmig. Sprache und Wortwahl sind angenehm. Das Buch lässt sich einfach weglesen. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die bereits angekündigte Fortsetzung dieser Reihe.
Inhaltlich geht es um Sophie, die nach einem beruflichen Bruch nach Cornwall kommt, um sich neu zu beweisen. Sie will einen Pub übernehmen und zu einem Gourmettempel umgestalten. Sie bringt ihre betagte Mutter und ihre muffelige Teenagertochter mit, die sie überraschend tatkräftig in ihrem Vorhaben unterstützen. Im gepachteten Pub übernimmt sie auch direkt einen Koch mit Vergangenheit, einen überforderten Kellner, eine stumme Angestellte und einen alten muffeligen Hausmeister. Auch die Dorfgemeinschaft scheint nicht gerade auf sie gewartet zu haben. Durch einen Notfalleinsatz finden alle Gruppen jedoch zueinander. Gerade als sich alles zu stabilisieren scheint, kommt es zu neuen Turbulenzen. Auch das Herz kommt nicht zu kurz.
Vielen Dank für diesen Lesegenuss. Ich finde es nur schade, dass ich das Buch nun schon durchgelesen und es mir nicht für den Urlaub aufgehoben habe!

Bewertung vom 07.07.2025
Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1
Petrowitz, Michael

Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1


ausgezeichnet

Drachen, Ninja, Zauberei

Ich war zunächst nicht so sehr von dem Buch, insbesondere der Buchidee, überzeugt. Die Bücher waren schon in 2020 als gebundenes Buch und als e-book erschienen und kamen nun als Taschenbuch neuaufgelegt heraus. Die Grundidee ist auch nicht gerade brandneu (Internat, ein neuer Schüler, der bisher nirgendwo dazugehörte und nun der Auserwählte ist, Magie, Drachen). Von diesen Argumenten ließ sich mein Sohn jedoch nicht überzeugen.

Im Nachhinein muss ich einräumen, dass ich überzeugt werden konnte. Die Hauptpersonen Lian, Sui und Pepp sind freundliche und charmant beschrieben. Die Geschichte ist spannend, aber nicht total überdreht. Pepp der freundliche Jungdrache bringt den Witz in die Geschichte. Die Wortwahl und Satzbau lassen sich angenehm lesen. Den jungen Lesern wird zwar einiges abverlangt, jedoch nichts, dass sie nicht auch leisten könnten. Die große Schrift unterstützt den Selbstleser. Die Bilder sind schön gestaltet und unterstreichen die Geschichte. Wer möchte könnte die Bilder auch ausmalen. Wir überlegen da noch.

Wir haben jedenfalls Lians erste Schritte auf dem Weg zum Ninja gerne begleitet und sind schon auf den nächsten Band gespannt. Dort sollen Lian und die Leser auch mehr über seinen Vater erfahren. Vielleicht sehen wir auch den weißen Ninja wieder.
Wir geben eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.07.2025
Neuanfang in Notting Hill
Clarke, Norie

Neuanfang in Notting Hill


sehr gut

Vergangenes Bewältigen für einen Neubeginn
Die Grundidee der Geschichte konnte mich direkt überzeugen. Das Cover ist farbenfroh, auffällig und ansprechend gestaltet- ein echter Blickfang. Schreibstil und Wortwahl sind angenehm und lassen sich stundenlang flüssig und schnell lesen.
Auch der Aufbau der Geschichte ist gut gewählt. Die Hauptfiguren sind Jess und Joan. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jess bzw. Joan geschrieben. Zudem sind verschiedene Briefe aus der Vergangenheit und Gegenwart eingestreut, die insgesamt charmant geschrieben sind. Die Zeitsprünge sind gut eingebettet und waren gut einzuordnen. Ich habe gerade die Briefe sehr genossen.
Jess ist Anfang 30 und in letzter Zeit vom Leben gebeutelt. Sie hat ihr Studium abgebrochen, um ihre Mutter zu pflegen. Diese ist zwischenzeitlich verstorben. Sie wollte sich nach dem Tod der Mutter mit ihrem neuen Freund Liam ein gemeinsames Leben aufbauen und eine gemeinsame Wohnung kaufen. Liam hat sie jedoch um die Anzahlung betrogen und ist abgetaucht. Nun ist sie verletzt, allein und ohne finanzielle Mittel zurückgeblieben. Halt findet sie in ihrer besten Freundin Debs. Dort ist sie auch wohnlich untergekommen. Sie wohnt in der Abstellkammer von Debs und ihrer Familie- da ein weiteres Kind bald kommen und der Platz dann dringend gebraucht wird, muss sie aufziehen (nach einem Jahr). Doch Wohnraum ist teuer in London. Beruflich leitet sie ein familienbetriebenes Kino, welches ihr ein Zuhause bietet. Dieses wird jedoch bedroht, da es nicht mehr rentabel ist.
In dieser Situation findet sie zusammen mit Debs und deren Mann in der Zeitung eine Anzeige für eine bezahlbare Wohnung in Notting Hill, die nur an eine Frau vermietet werden soll. Sie bewirbt sich um die Wohnung und zieht schließlich –trotz diverser Zweifel- bei der 80 jährigen Joan an.
Die beiden Frauen freunden sich an- stellen fest, dass beide Ereignisse in der Vergangenheit haben, die sie lieber verdrängen möchten und unterstützen sich gegenseitig bei der Bewältigung der Vergangenheit und der Probleme der Gegenwart. Sie profitieren voneinander und wachsen gemeinsam. Ich fand es besonders ansprechend, dass hier auch beide Protagonistinnen voneinander lernen und beide Schwächen haben, die die jeweils andere entweder ausgleichen kann, oder Impulse gibt, um schließlich die Sorgen zu überwinden. Hier ist nicht eine Person die ewige Ratgeberin, sondern ein Anregen und liebevolles Unterstützen einer gesunden und wachsenden Freundschaft. Auch die Liebe kommt bei beiden Hauptfiguren, die sehr ansprechend und nachvollziehbar gezeichnet sind, nicht zu kurz.
Das letzte Drittel des Buches bot zwar für die verschiedenen aufgeworfenen Probleme Lösungen und Abschlüsse, jedoch geriet dabei manches recht kurz, dass ich gerne näher beleuchtet hätte.
Insgesamt hatte ich schöne Lesestunden mit einer angenehmen Geschichte, die mich mit einem angenehmen Gefühl zurückließ.

Bewertung vom 22.06.2025
Der Schlaf der Anderen
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


ausgezeichnet

Sanfte Veränderungen

Schon das letzte Buch dieser Autorin hatte mir gut gefallen. Dieses empfinde ich als noch ausdrucksstärker, da ich mich in den Protagonistinnen Janis und Sina wiederfinde. Das Cover ist hervorragend gewählt- ich könnte es stundenlang betrachten.
Der Text hat keine eigentlichen Kapitel, es werden die einzelnen Abschnitte entweder aus der Sicht von Janis oder der Sicht von Sina erzählt. Hierbei werden nicht die einzelnen Szenen von verschiedenen Seiten beleuchtet, sondern die Geschichte aus der jeweiligen Position weitererzählt. Mit der Beschreibung der Hauptfiguren Janis, die Krankenschwester ist und aktuell als Nachtwache im Schlaflabor arbeitet und Sina, die von ihrem Hausarzt dorthin überwiesen wurde und nun dort eine Nacht verbringen soll, hatte mich das Buch direkt gefangen genommen. Gerade in diesem ersten Teil des Buches, in dem sich die beiden Frauen erst kennenlernen, wird in dem nächsten Abschnitt oft ein Gedanke oder eine Begrifflichkeit der einen von der anderen Frau aufgenommen, ohne dass dieses Wort laut ausgesprochen worden wäre. Diese Technik verdeutlicht die wachsende Beziehung zwischen den Beiden. Es entwickelt sich eine zarte Freundschaft, die nach kurzer zeit wieder beendet scheint, aber von beiden nicht vergessen wird. Ich hatte mir gewünscht, dass die Beiden wieder zueinander finden.
Mir hat auch gut gefallen, dass die Erwartungen, die von verschiedenen Seiten (Ehemann, Familie, Eltern, Arbeitgeber, Freunde, Nachbarn, Dritte) an die Frauen herangetragen werden, realistisch dargestellt werden, dabei aber ohne Wut und ohne Schuldzuweisung auskommen. Sie werden nur aufgezeigt, ohne Bewertung. Das hat mir imponiert. Als Leserin hatte ich dadurch die Ruhe, die mich befähigte wichtigere Aspekte, als die offensichtlichen Probleme der Alltagsbewältigung, zu erkennen.
Im Buch stellen die Frauen jede für sich fest, dass ihr Leben, so wie sie es führen, nicht erfüllend ist und suchen leise und ruhig nach einem neuen Weg für sich. Ich habe sie gerne dabei begleitet, fühlte mich erinnert an eigene lustige Anekdoten und verspürte den Drang meine Freundinnen auch wieder zu treffen.
Ich danke für dieses Buch- es ist ein leiser, besonders tröstender Genuss, es zu lesen.
Eine volle Leseempfehlung von mir.
5 Sterne

Bewertung vom 09.06.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


gut

Überzeichnete Figuren

Immer wenn ich ein neues Buch dieser Autorin sehe, möchte ich es lesen. Dieser Wunsch stammt von den ersten beiden Trilogien, die sie veröffentlicht hat. Diese haben mich vollkommen begeistert. Die danach erschienenen einzelnen Bücher konnten inhaltlich nicht an daran heranreichen. Dieses Buch hatte nach dem Klappentext und den ersten Seiten durchaus Potential, konnte mich jedoch nicht vollends überzeugen.
Die freiberufliche Ermittlerin Andy wird auf eine Feuerwehreinheit in New York City angesetzt. Sie soll undercover ermitteln, wer einen Polizisten ermordet hat, diverse schwere Diebstähle mit erheblichen Schaden verübt hat und soll zudem den Verbleib einer Mutter mit ihres kleinen Sohns klären. Sie ist inoffiziell beauftragt worden und hat somit keine Berechtigungen, eine Ermittlung durchzuführen, sieht sich dadurch auch nicht in der Pflicht selbst rechtmäßig zu handeln. Jegliche notwendige Handlung zur Erreichung des Ziels ist ihr recht. Ben ist Feuerwehrmann und selbst in die Diebstähle verwickelt, will jedoch, dass der Verbleib seiner Freundin und deren Sohns ermittelt werden und ist bereit hierfür seine andere Schuld einzugestehen.
Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt. Dabei konzentriert sie sich auf den Hauptstrang und wirft kurze Blicke in die Vergangenheit von Ben und Andy. Diese Rückblicke sind datiert und lassen sich gut einordnen.

Die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen. Leider wirken die Personen dieser Geschichte insgesamt sehr überzeichnet. Es werden viele auffällige Persönlichkeiten skizziert, die alle Probleme und Makel haben. So hat jeder Feuerwehrmann der Einheit unter Beobachtung massive Probleme von Spielsucht bis zu gewalttätigen Aussetzern. Sympathie konnte ich für niemanden richtig entwickeln. Aber auch Andy ist keine leicht zu greifende Persönlichkeit. Sie lebt ständig undercover- kann jeden Job oder erlernt ihn innerhalb einer Woche und hat kein eigentliches echtes Leben, zu dem sie zurückkehren könnte. Für mich waren viele Szenen sehr gestellt und unrealistisch. Schon das Einschleusen von Andy war völlig übertrieben. Sie nimmt so viele Positionen ein (Freundin, neue Partnerin, Bewährungshelferin etc.) und ist gleichzeitig taff und selbstsicher bis hin zur Prügeleien und kurz darauf wieder die kleine schwache Frau, die zurückgehalten werden kann und lediglich droht die Polizei zu rufen, sonst aber nicht eingreift. Ben wird von ihr auch ungefragt als Kanonenfutter benutzt. Sie schützt den Informanten nicht. Zugleich wissen die beiden auch nicht, ob sie sich lieben oder hassen sollen.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist zweifellos spannend, hat mich jedoch nicht mitgerissen, so dass ich die Aktionen distanziert wahrgenommen habe und das Buch auch problemlos während des intensivsten Spannungsbogens weglegen konnte. Insgesamt bin ich leider wieder enttäuscht worden. Das Buch ist ein solider Thriller- aber sicher kein Highlight.

Bewertung vom 18.05.2025
Als ich dich traf
Serle, Rebecca

Als ich dich traf


sehr gut

Solange es währt

Das sehr farbenfrohe und schon fast kitschige Cover ist definitiv ein Eyecatcher. Also nahm ich das Buch zur Hand. Schreibstil und Wortwahl versprachen bereits auf den ersten Seiten eine angenehme Lesezeit. Zudem hat mich die Grundidee des Buches angesprochen.
Die Hauptperson der Geschichte ist Daphne. Sie bekommt im Zuge des anfänglichen Kennenlernens eines Mannes einen Zettel vom Universum. Darauf ist der Name des Mannes notiert und eine Zeitangabe. Diese stellt das Verfallsdatum der angehenden Beziehung dar, denn tatsächlich enden die Beziehungen von Daphne am festgelegten Datum. Von dieser Prämisse hatte ich mir einiges versprochen. Ich dachte an lustige Begebenheiten oder ein Aufbegehren gegen diese kosmische Einmischung. Trubel und Irrungen und Wirrungen erwartete ich.
Stattdessen kam mir Daphne oft eher teilnahmslos und zurückgenommen vor. Sie nahm die Zettel ernst und verstand sie als unumstößlich. Die Quintessenz daraus war, dass Daphne sich emotional schlicht nicht mehr wirklich auf die Männer einließ, um nicht verletzt zu werden. Mehrere Beziehungen –teilweise auch eher Begegnungen- wurden beschrieben. Diese ersten Dates waren fast schon Routine. Dann kam Hugo und dieser Mann war anders. Trotzdem hielt die Beziehung (wie vorhergesagt) nicht. Beide hielten jedoch als Freunde aneinander fest. Hugo war auch der Einzige, der in das Geheimnis der Zettel eingeweiht wurde. Schließlich kam Jake und für ihn eine Notiz ohne Zeitangabe.
Die melancholische Grundhaltung von Daphne wurde durch einen Rückblick verständlich- das Buch hatte jedoch für mich deutlich weniger Leichtigkeit (die ich jedoch erwartet hatte) dafür einige tiefergehende Wahrheiten. Es ließ sich flüssig lesen und sprach mich insgesamt an.
Ich vergebe 4 Sterne für diese angenehme Leseunterhaltung.

Bewertung vom 14.05.2025
Killer Potential
Deitch, Hannah

Killer Potential


gut

Schnelle Entscheidungen

Dieses Erstlingswerk hat tatsächlich einige überraschende Wendungen, konnte für mich aber dennoch keine rechte Spannung übermitteln. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und bleibt auch überwiegend logisch, trotz der eingebauten Irrungen und Wirrungen. Der Umstand, dass das Buch als Thriller klassifiziert wird, tut ihm nicht gut. So wurden zumindest bei mir Erwartungen geweckt, die das Buch nicht erfüllt hat.

Ja, ich habe es gerne gelesen und auch gerne weitergelesen. Die Sprache und Wortwahl sind stimmig und angenehm. Einen konkreten Spannungsbogen konnte ich jedoch nicht ausmachen. Die Story plätschert über weite Strecken eher so dahin. Die Seiten werden mit einer Art Nabelschau der jungen Protagonistin Evie gefüllt, die dem Leser ihren Background verraten, aber hier wurde bei mir eher eine Neugierde, als eine Spannung hervorgerufen. Zwischendurch wird das Tempo –teilweise unverhofft- angezogen und es kommt zu verschiedenen gefährlichen Situationen, die dann auch thrillerwürdig sind. Diese blitzen jedoch eher kurz auf und verblassen danach wieder innerhalb der weiteren Erzählung.

Einige Aspekte hinsichtlich der Frau aus der Kammer und des Hauses der Victors überzeugt mich auch nicht wirklich. Weitere Ausführungen würden jedoch spoilern, deshalb belasse ich es bei diesem Hinweis.

Deshalb habe ich insgesamt nun ein Problem. Als Roman habe ich gerne gelesen. Als Thriller wäre es mir zu flach, auch wenn ich die Grundidee erfrischend finde, ich habe einfach nicht mitgefiebert und mitgelitten. Der Klappentext spricht von einem Romandebüt- das Cover von einem Thriller. Worauf liegt hier das Hauptaugenmerk? Da das Cover von jedermann gesehen wird, während der hintere Klappentext ggf. gar nicht bei der Kaufentscheidung Berücksichtigung findet, vergebe ich insgesamt 3,5 Sterne.

Bewertung vom 16.04.2025
Die Bucht
Webb, Liz

Die Bucht


gut

Verwirrung auf einer schottischen Insel
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu beschreiben, ohne zu spoilern. Die Geschichte ist zwar nicht verworren im eigentlichen Sinne, aber reich an Wendungen. Dabei verlor der Thriller leider etwas an Glaubwürdigkeit. Einige Ungereimtheiten fielen mir beim Lesen auf- sobald ich die Lesegeschwindigkeit angezogen hatte, gefiel mir das Buch besser.
Nancy zieht nach einem Seitensprung (im Suff) mit dem besten Freund ihres Partners Calder mit ihm auf eine kleine schottische Insel. Dort ziehen die beiden nach dem Tod seiner Mutter in das Calders Elternhaus. Nancy wird durch ihr schlechtes Gewissen nachhaltig umgetrieben und versucht das Geheimnis zu wahren und gleichzeitig die Beziehung zu Calder zu retten. Zudem belastet das Paar, dass sie seit 2 Jahren ungewollt kinderlos sind. Nancy verlor früh ihre Eltern auf Grund eines Autounfalls, an dem sie sich schuldig fühlt. Calder fühlt sich daran schuldig, dass sein Vater im Meer ertrunken ist. Calder war zu dieser Zeit 14 Jahre alt.
Soweit die Ausgangssituation. Das kleine Cottage steht abseits – allein an einer Bucht. Zudem kann Nancy nicht Autofahren und ist dadurch auf die Hilfe anderer angewiesen, oder muss zu Fuß die Wege meistern. Das Setting ist eigentlich gut gewählt, jedoch neigt die Erzählung zu Übertreibungen. Alles ist schwarz oder weiß- jemand war gar nicht da oder ein Mörder. Nancy hat panische Angst vor Calder und will sich aus dem Haus schleichen, im nächsten Moment bricht sie einen Streit vom Zaun. Die Einheimischen tragen gleichfarbige Regenmäntel- ist es eine Sekte? Freund oder Feind? Diese starke Polarisierung hat mich dabei gestört in den Lesefluss zu kommen. Teilweise haben verschiedenste Personen nach meinem Dafürhalten unlogisch gehandelt. Das Ergebnis aus diesen Handlungen war zwar teilweise wichtig für die weitere Geschichte, jedoch fühlte ich mich teilweise eher hingezwungen, als hingeführt.
Schade, ich hatte mir mehr von diesem Buch versprochen. Insgesamt war das Buch durchaus spannend. Ein solider Thriller, aber er wird nicht lange nachwirken.

Bewertung vom 29.03.2025
Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1
Schreiber, Christiane

Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1


ausgezeichnet

Aufregung um die Monsterpflanze

Dieses Kinderbuch ist sicherlich für Selbstleser ab 8 Jahren (ca. 3. Klasse) gut geeignet. Die größere Schrift, die relativ kurzen Kapitel und die passenden und schönen Illustrationen laden die Kinder zum Lesen ein. Schon das ansprechende Cover mit den Flusenwutzen und der Hinweis auf ein Detektivabenteuer haben meinen Sohn überzeugt.
Hauptperson sind Karl und seine Freundin Elsa. Sie wohnen beide in der Andersgasse Nummer 7 und bilden ein Detektivteam, welches die sonderbaren Vorkommnisse in ihrem Haus undercover untersucht. (Gelungen finde ich insoweit auch die Vorstellung aller Hausbewohner als Übersicht direkt auf dem Vorsatzpapier.) In ihrem Haus leben allerlei verdächtige Gestalten. Befreundet ist Karl zudem mit dem alten Seemann Matties, der viele aufregende Dinge aus seiner Zeit als Seefahrer in seiner Wohnung hat. Als Karl mit Unterstützung von Elsa einen Dieb fangen will, der Matties beklaut hat, kommen sie zudem in Kontakt zu einer sonderbaren und gefährlichen Pflanze. Karl möchte mit dieser heimlich experimentieren- das führt zu Ungemach.
Das Buch strotzt vor ungewöhnlichen Personen und ist dadurch auch spannend. Der Leser sollte mit unsichtbaren Menschen, Geistern, Klabautermännern, explosionsartig wachsenden Pflanzen, Hexen und diversen Krabbeltieren zurechtkommen, andernfalls wird es zu gruselig. Uns haben die phantastischen Wesen (insbesondere der Flusenwutz) sehr gefallen.
Volle 5 Sterne von hier!

Bewertung vom 12.03.2025
Der Duft von Kuchen und Meer
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


ausgezeichnet

Heimat, Wurzeln und Backen

Ich liebe die Kuchen am Meer Reihe von Anne Barns. Deshalb habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Schon die Aufmachung des Buches mit den goldenen Akzenten und der Muschel lassen mich lächeln.
Das Lesen dieser Geschichte war für mich wie Urlaub und eine warme Umarmung. Besonders angenehm empfinde ich den Erzählstil. Probleme werden nicht überdramatisiert und logisch gelöst. Das Setting ist zwar ein Sehnsuchtsort, wird aber nicht insgesamt in rosarot getaucht. Liebe und Verbundenheit findet man in diesem Buch reichlich, jedoch geht es im Kern nicht um eine neue partnerschaftliche Liebe. Ich habe mich in dieses Buch fallen lassen können und habe meine Auszeit auf Amrum und an der Nordsee sehr genossen.
Die Hauptfiguren wurden glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben. Sie wurden für mich real und haben dadurch die Geschichte getragen. Insbesondere Maren und ihre kleine Tochter habe ich ins Herz geschlossen und möchte sie nicht missen. Sinnvoll ist es selbst auch dem Backen zugetan zu sein, denn es nimmt einen großen Bereich des Buches ein. Für Leser, die nicht ständig etwas übers Backen, Rezepte und das Tüfteln an der Verfeinerung einer Backware lesen möchten, ist das Buch wahrscheinlich eher weniger geeignet.
Für mich lag die einzige Schwierigkeit darin, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen und es gleichzeitig nicht zu Ende lesen wollte.
Ich vergebe für diesen Hochgenuss 5 sonnige Punkte!