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Benutzername: 
Petra Sch.
Wohnort: 
Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 586 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2025
The Final Wife
Blackhurst, Jenny

The Final Wife


gut

Der Mörder von Luke ist glasklar - oder?

Detective Rebecca Dance wird eines frühen morgens zu einem Ferienhaus in den Cotswolds gerufen. Der Schönheitschirurg Luke Whitney liegt erstochen in der Küche, neben ihm seine Frau Anna. Sie gesteht die Tat sofort. Somit scheint der Fall gelöst. Oder?

Vorab: Jenny Blackhurst weiß nach wie vor mit ihrem Schreibstil zu fesseln. Man fliegt regelrecht durch die Seiten, saugt alle Infos, die man bekommt, auf und will unbedingt wissen, wie es weiter- bzw. ausgeht. Die abwechselnde Erzählweise aus Sicht von Rebecca und Anna, jeweils in ich-Form, machen es spannend.
Vor allem, weil man wie Rebecca sofort merkt: hier stimmt etwas nicht.
Obwohl der Fall auf den ersten Blick glasklar scheint, gibt es einige Ungereimtheiten, was Rebecca sofort aufgefallen ist.
Und Rose, die Ex-Frau von Luke, tritt natürlich verbal gegen Anna; auch Lukes Partner in der Schönheitsklinik verhält sich eigenartig.

Diesmal fand ich leider vieles unglaubwürdig, einige Dinge nicht schlüssig, etliches wurde nicht mehr weiterverfolgt bzw. aufgelöst. Leider kann ich auf keinen Kritikpunkt näher eingehen, sonst würde ich alles spoilern.
Ich konnte auch absolut nicht nachvollziehen, warum sich Luke von seiner ersten Frau Rose scheiden hat lassen und dafür Anna geheiratet hat, die aus einer unteren Sozialschicht kommt und als Kellnerin gearbeitet hat. Somit keine Ahnung hat, wie man sich in gehobenen (Ärzte-)Kreisen verhält, worüber man spricht etc. Und Luke war ja ambitioniert.
Ebenso fragwürdig fand ich Rebeccas Liebesleben; dieses war mMn sehr unnötig, da es sich "wie hingeschmissen" angefühlt hat und keinerlei Bezug zum Fall und dem Ausgang der Geschichte hat.
Die Auflösung konnte mich leider auch nicht überzeugen.
Trotzdem ich (zumindest zu Beginn) gut unterhalten wurde und gerne mitgerätselt habe, fand fand "The Final Wife" leider bisher das schwächste Buch der Autorin.


Fazit:
Das Buch ist wie von der Autorin gewohnt fesselnd geschrieben, man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider gab es viele Dinge, die unglaubwürdig bzw. nicht schlüssig waren und die Auflösung konnte mich auch nicht überzeugen.

Bewertung vom 29.10.2025
Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


sehr gut

ein Trauerredner, der ungewollt zum Ermittler wird

Mads Madsen ist Trauerredner in Glücksburg im Norden Deutschlands. Er führt ein ruhiges Leben, bis er eine Nachricht vom kürzlich verstorbenen Patrick erhält (dessen Trauerrede er auch halten soll).
Doch er hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu Patrick. Die Freundschaft ist nicht im Guten auseinander gegangen, deshalb wundert er sich, dass Patrick ihm eine geheimnisvolle Nachricht geschickt hat. Doch Mads ist neugierig und will dem Geheimnis auf die Spur gehen.

Anfangs habe ich mir ein bisschen schwer getan, um in die Geschichte zu kommen. Es plätscherte eher dahin. Aber als Mads dann erste Hinweise findet, und ihm alles dubios erscheint, fiebert man ihm mit und will auch unbedingt wissen, warum Patrick gestorben ist, und worauf er Mads so dringlich hinweisen will.
Manchmal kommt Mads einem etwas verpeilt vor, doch dann hat er wieder einen scharfen Verstand und kann die Hinweise entschlüsseln und deckt so das Geheimnis der Vergangenheit um Patricks Tod Stück für Stück auf. Und dabei gerät Mads selbst in Gefahr...
Als Leser/in möchte man unbedingt wissen, was Patrick in seinem früheren Leben angestellt hat. Denn er war nicht immer auf der guten Seite des Lebens.

Ich mochte besonders Mads Malteserhündin Bobby, seinen grummeligen Vater Fridtjof, und auch seinen chaotischen Freund Fiete, der im Bestattungsunternehmen seiner Mutter arbeitet. Da gibt es auch noch eine Überraschung ;)
Witzig fand ich die Dynamik zwischen Mads und der Kommissarin Luisa Mills, die ihn (manchmal nicht zu Unrecht) als Verdächtigen sieht.
Mir gefiel besonders die lebendige Beschreibung der Gegend, die skurrilen Charaktere und die Situationskomik und ich freue mich schon auf den nächsten Band!


Fazit:
Ein unterhaltsamer Krimi, der ein bisschen braucht, um in Fahrt zu kommen, über einen Trauerredner, der ungewollt zum Ermittler wird. Die Geschichte lebt von den skurrilen Charakteren und der Situationskomik.

Bewertung vom 26.10.2025
Irida und die Stadt der Geheimnisse / Irida Bd.1
Heitz, Markus

Irida und die Stadt der Geheimnisse / Irida Bd.1


gut

der Auftakt der Irida-Reihe konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Das Cover ist ein Traum, und dazu dieser wunderschöne Farbschnitt - doch ich muss zugeben, dass ich mir mit der Geschichte etwas schwer getan habe.
Zu Beginn werden die Protagonistin Irida und ihre 3 Freunde Cedric, Jeremy und Jinjin vorgestellt sowie der Ort Hohenburg und die dazugehörige Gegend, wo sich alles abspielt, was ich immer sehr gut finde, um erstmal einen Überblick zu bekommen.
Die 14- (bzw. 13)-jährigen Jugendlichen haben alle kleine Handicaps, weshalb sie sich den Namen "die Furchtlosen" gegeben haben.
Um den Ort Hohenburg mit seinen Höhlen und Ruinen ranken sich viele mystische Sagen.
Die Geschichte beginnt superspannend, gruselig und mysteriös mit dem Raub eines angeblichen Keltengrabs in einem Maisfeld, ein Stück eines abgebrochenen magischen Schlüssels, auf dem sich unbekannte Runen befinden, Menschen, die in den Schlossberghöhlen verschwinden und der Spuk der weißen Dame.
Und dann ist da noch ein zahmes Kaninchen mit einem Glöckchen um den Hals, das überall auftaucht.

Irida und ihre Freunde sind von dem Fall des Grabraubs fasziniert und wollen der Sache auf den Grund gehen. Dabei verstricken sie sich immer mehr in mysteriöse Dinge.
Doch dann tritt man lange auf der Stelle, weil man auch aus Sicht anderer Lebewesen liest, bzw. diejenigen, die den Schlüssel suchen. Warum sie unbedingt den Schlüssel zur Anderswelt finden müssen, wird sich vermutlich erst im nächsten Band auflösen.
Sehr lange Zeit weiß man nicht, wer diese einzelnen magischen Gruppierungen sind, die als Menschen getarnt in Hohenburg leben. Wer diese Wesen sind, hat sich auch erst ziemlich gegen Ende des Buches aufgelöst.
Auch gab es viele Wiederholungen, zB dass Iridia unverständlich viel Kraft hat. Oder Jeremy, der aus Rumänien kommt, ständig Wörter falsch sagt/verwendet und immer von seinen Freunden korrigiert wird. Das war mit der Zeit etwas nervig.

An und für sich fand ich die Idee mit den magischen Wesen richtig spannend; ich finde es jedoch für ein Kinder-/Jugendbuch nicht so schön, wenn es keine Art von Abschluss gibt, denn es sind noch viele Fragen offen geblieben und viele Dinge nicht aufgeklärt worden. Dann sollte es von vornherein klar sein, dass es eine aufeinander aufbauende Dilogie bzw. Trilogie ist. Denn so hat man das Gefühl, dass Band 1 'hur' ein langer Epilog ist.


Fazit:
Spannende Plotidee mit den mystischen Märchen um den Ort Hohenburg und die Anderswelt sowie den magischen Wesen; doch es bleiben so viele Fragen offen, dass man das Gefühl hat, hier 'nur' einen Epilog gelesen zu haben.

Bewertung vom 07.10.2025
Idefix und die Unbeugsamen 08
Goscinny, René;Uderzo, Albert;d'Andréa, Lison

Idefix und die Unbeugsamen 08


sehr gut

Band 8 um Idefix und seine unbeugsame Bande im Kampf gegen die Römer

Wir befinden uns wie immer bei den Idefix und die Unbeugsamen- Geschichten im Jahre 52 vor Christus in Lutetia.
Zuerst werden wieder Idefix und Freunde Turbine, Dertutnix, Katze Sardine, Eule Weissnix und Taube Astmatix vorgestellt, die Widerstand gegen die Römer leisten, und danach kommen drei Comic-Geschichten.

In der ersten, "Die Jagd nach dem grünen Fläschchen", will der römische General Unmengen einer Tinktur gegen das Hygiene-Problem, wobei die Unbeugsamen die Eichen retten müssen.
In der zweiten Geschichte "Der Tutnix braucht Vitamine" geht es um die Bulldogge Dertutnix, der schrecklilchen Liebeskummer hat. Und die römische Katze Monalisa heckt einen fiesen Plan aus.
Die dritte Geschichte heißt "Mit Laib und Seele" und darin geht es um einen Laib Brot für den alten Täuberich Astmatix.

Mit viel Witz und typischen Zeichnungen hat man wieder Spaß am Kampf der Tiere gegen die Römer.
Humorvolle Dialoge und lustiges Verhalten, besonders der Liebeskummer von Dertutnix, machen Spaß beim Lesen!

Kritisieren kann man wohl wieder nur die wirklich sehr kleine Schrift; da hätte das Buchformat und somit die Schriftgröße gerne etwas größer sein können.


Fazit:
Auch Band 8 von Idefix und seinen Freunden im Kampf gegen die Römer ist wieder amüsant und unterhaltsam.

Bewertung vom 05.10.2025
Fernwehland
Naumann, Kati

Fernwehland


ausgezeichnet

Kreuzfahrtschiff Völkerfreundschaft - Astoria

In diesem emotionalen Familienroman steht das reale Kreuzfahrtschiff Astoria im Mittelpunkt, das früher zu DDR-Zeiten Völkerfreundschaft hieß, und das Personen, die mit diesem Schiff in Verbindung standen, zusammengeführt hat und diesen nie aus dem Kopf gegangen ist bzw. deren Leben geprägt hat.
Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Zeitebenen, und nach und nach klärt sich auf, wie die Schicksale der Personen durch dieses Schiff verwoben sind.
Man lernt ab dem Jahr 1938 Erwin kennen, der schon von Klein an von der Seefahrt geträumt hat.
Sein Sohn Henri hat es dann geschafft - er wird Matrose auf der "Völkerfreundschaft", dem ersten Kreuzfahrtschiff der DDR, die sich das Schiff nur leisten konnte, da das ursprünglich schwedische Kreuzfahrtschiff "Stockholm" nach einer Kollision und schwerer ..verwundung.. 1960 günstig an die DDR verkauft wurde und weil durch die Steckenpferd-Bewegung der Arbeiter der DDR Mittel dafür erwirtschaftet wurden.
Und im Jahr 2019 macht dieses Kreuzfahrtschiff, das nun Astoria heißt und das älteste, noch fahrende Passagierschiff ist, seine letzte Fahrt - auf ihr sind Henri dabei und seine Frau Simone, die damals als Stewardess auf der Völkerfreundschaft gearbeitet hat, wo die beiden sich vor über 40 Jahren kennen- und lieben gelernt hatten.
Und auch die Schwedin Frida ist dabei, die als Kind bei der Schiffstaufe dabei war.

Die Autorin hat wieder eine gefühlvolle und bewegende Geschichte um eine Familie (und ein Passagierschiff) kreiert, die so interessant und spannend verwebt ist, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen kann.
Auch die vielen Infos über die Binnenschifffahrt (auf dem Personendampfer Diesbar hatte Erwins Mutter Dora sowie später er selbst auch gearbeitet) und Seeschifffahrt sind total interessant in der Geschichte verarbeitet, ebenso wie die geschichtlichen Hintergründe - zB über die Steckenpferd-Bewegung, ohne die der Ankauf eines Passagierschiffs niemals möglich gewesen wäre.
Die Recherche der Autorin hat ergeben, dass es die Astoria, die nach der Zeit in der DDR unter mehreren Eignern und Namen lief, zwar noch gibt, diese aber seit Jahren ungenutzt im Hafen von Rotterdam liegt. (Und laut meiner Internetrecherche aufgrund einer schweren Beschädigung nur mehr verschrottet werden kann, was mich sehr traurig macht, nachdem ich nun die Geschichte dieses Schiffes kennenlernen durfte.)


Fazit:
Eine wunderbar berührende Familiengeschichte, die über mehrere Jahrzehnte und Generationen erzählt wird; gespickt mit vielen historischen Details und interessanten Infos zur Binnen- und Seeschifffahrt sowie im speziellen zum Kreuzfahrtschiff Astoria (Völkerfreundschaft). Wieder ein emotionaler, bewegender und unterhaltsamer Roman von Kati Naumann!

Bewertung vom 26.09.2025
Das Bierkomplott
Heer, Carina

Das Bierkomplott


ausgezeichnet

bieriger Cosy-Crime

4,5 Sterne

Evi Pflaum ist frisch getrennt zurück in ihrem Heimatort Schweinsbrunn und lebt wieder in ihrem alten Kinderzimmer bei ihren Eltern, obwohl sie das nie wollte.
An ihren ersten Arbeitstag als Staatsanwältin landet gleich ein seltsamer Mordfall auf ihrem Tisch: eine Tote im Puff, die die Designerdroge Honey intus hatte; doch das Eigenartige ist ein grüner Flaum auf der Haut, der intensiv nach Malz riecht.

Evi erzählt uns die Geschichte aus ihrer Sicht in ich-Form, womit man noch tiefer in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen kann.
Auch wenn sich Evi manchmal wie ein Teenager verhält (aber vielleicht ist das normal für 32jährige Single-Frauen ohne Kind, die eben keine Verantwortung übernehmen müssen), ebenso wie das Trinken von Alkohol unter der Woche, obwohl sie ja doch einen verantwortungsvollen Job hat und dafür eigentlich nüchtern und fit sein müsste, habe ich Evi trotzdem sofort ins Herz geschlossen. Sie ist einfach super sympathisch, vielleicht auch gerade EBEN wegen ihrem teenagerhaften Verhalten, das sie manchmal ins Chaos stürzt ;)
Auch ihre romantischen Gefühle bzw. Verhalten ist eher teenagerhaft und oft zu sehr im Vordergrund, doch die Flirterei mit dem Gerichtsmediziner Dr. Niklas Rosenbeet (der laut Evi wie Clark Kent aussieht), war amüsant zu beobachten.

Ich fand besonders interessant und lustig, dass ein Kind eben immer ein Kind bleibt, auch wenn es erwachsen ist - denn Evi reibt oft mit ihren Eltern aneinander, als sie wieder unter deren Dach lebt.
Auch das Zusammentreffen mit ihrem Jugendfreund Peter Schneider, der ebenfalls in der Staatsanwaltschaft arbeitet, war spannend und das soziale Miteinander ist wirklich gut herausgearbeitet.

Manchmal ist mir der Kriminalfall ob der privaten Dinge von Evi etwas in den Hintergrund geraten; und obwohl ich den Bösewicht recht schnell identifiziert hatte, war es spannend zu verfolgen, wie Evi den malzigen Spuren folgt und den Fall löst (und ich denke, so viel darf ich spoilern: und sich dabei in Gefahr begibt).
Ich wurde jedenfalls bestens unterhalten und würde mich freuen, Evi bei weiteren Ermittlungen (und natürlich auch in ihrem Privatleben) begleiten zu dürfen!


Fazit:
Ein humorvoller Cosy Crime mit einer sympathischen Protagonistin, Lokalkolorit, vielen romantischen Gefühlen und einem bierigen Kriminalfall.

Bewertung vom 15.09.2025
Aber bitte mit Sonne
Schwarzhuber, Angelika

Aber bitte mit Sonne


ausgezeichnet

trotz ernstem Thema ein wundervoller Wohlfühlroman

4,5 Sterne

Die 29jährige Lucy glaubt plötzlich, bald sterben zu müssen. Denn sie ist familiär vorbelastet.
Um den Rest ihres Lebens lieber schön zu verbringen anstatt sich mit Behandlungen zu quälen, beschließt sie zu kündigen und ihren Traum wahr zu machen: eine Reise in die Karibik!
Doch das Leben macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund eines Unfalls kann sie nicht reisen und muss mit einem Gipsbein bei ihrem Onkel Mike in Bayern bleiben. - Doch Mike hat einen neuen Koch aus Italien, Matteo, und den hält sie nicht länger aus.

Die Geschichte ist in Ich-Form aus Sicht von Lucy geschrieben, wodurch man noch tiefer in ihre Gedanken- und Gefühlswelt abtauchen kann.
Die Erzählweise ist lebendig, authentisch und mitreißend; und man fühlt so sehr mit Lucy mit!
Auch die Kabbeleien zwischen ihr und Matteo konnte ich gut nachvollziehen und waren teilweise humorig; und ich war genauso wie Lucy überrascht, als Matteo sich plötzlich als so achtsam und einfühlsam entpuppt, und durch die verschiedenen Einfälle, Karibik-Feeling in Lucys Leben zu bringen, ihre Stimmung heben will.
Und auch Onkel Mike (der mein heimlicher Favorit war) ist so ein besonderer Mensch, denn er kümmert sich liebevoll um seine erwachsene Nichte.

Die ganze Geschichte, die Atmosphäre ist so wundervoll, doch ich hatte einen großen Kritikpunkt: mich hat soo geärgert, dass Lucy einfach etwas angenommen hat, ohne sich überhaupt untersuchen zu lassen. Da hätte ich sie gerne mal geschüttelt - ja, ich kann ihre Angst durchaus nachvollziehen, aber gerade deshalb sucht man in so einem Fall doch so rasch wie möglich einen Arzt auf!


Fazit:
Ein humorvoller, sommerlicher Wohlfühlroman mit einem ersten Thema - doch Lucy hätte ich öfter mal schütteln wollen.

Bewertung vom 14.09.2025
Whisperling - Die Geister-Detektivin
Hoskins, Hayley

Whisperling - Die Geister-Detektivin


ausgezeichnet

großartiger Auftakt! magisch-mystisch-übersinnlicher historischer Kinder-Krimi

England, 1897: Die 12jährige Peggy Devona kann Geister sehen. Menschen mit dieser Gabe werden Whisperlinge genannt. Vielen sind diese ein Dorn im Auge, daher verheimlicht Peggys Familie ihre Gabe. Nur Peggys beste Freundin Sally weiß davon.
Als diese wegen Mordes an ihrer Dienstgeberin verhaftet wird und gehängt werden soll, muss Peggy ihre Gabe nutzen, um Sallys Leben zu retten!

Ich hatte große Erwartungen in diese Gruselgeschichte, die so viel mehr ist als nur eine Geistergeschichte, und wurde nicht enttäuscht! Es ist magisch-mystisch-übersinnlich, mit einem spannenden Krimianteil. Die Gabe des Geister-Sehens ist faszinierend ausgearbeitet und die ganze Atmosphäre ist sehr gruselig: Sallys Eltern haben ein Bestattungsinstitut, in dem sie auch mitarbeitet, wodurch der Kontakt zu Toten etwas ganz Normales für Sally ist; und dann ist da noch der aufdringliche und verhasste Onkel, der einen übersinnlichen Salon betreibt und unbedingt will, dass Sally für ihn arbeitet.
Auch die Darstellung der damaligen viktorianischen Zeit ist wundervoll gelungen. Die ganze Geschichte ist so lebendig, und dabei gleichzeitig total düster.
Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie die Zustände der damaligen Zeit waren, vor allem für Frauen und Kinder (die schon von klein auf arbeiten mussten) - einfach nur schrecklich.
Das Nachwort der Autorin hat das nochmal betont und ich stimme ihr zu, dass ein Schornstein-Kind ein zu deprimierender Protagonist gewesen wäre für ein Kinderbuch. Trotzdem lernt man viel darüber und ich hoffe, dass dies Kinder zum Nachdenken anregt, wie gut es ihnen im Vergleich heute geht - und dass sie die Schule dann vielleicht doch wieder etwas mehr schätzen.
Auch der Kriminalfall ist komplex und spannend, und obwohl ich sehr schnell wusste, wer der Bösewicht ist, war die Auflösung sehr aufregend. Die Autorin konnte mich am Schluss dann auch nochmal überraschen.

Die Protagonistin Peggy ist sympathisch, aber auch stur, empathisch und mutig; und ihre übersinnliche Kräfte sind interessant, beeindruckend und auch spannend - wie sie dem Bösewicht das Handwerk legt, war einfach genial. Schön, dass sie mit ihren Vorfahrinnen (und Nachfahrin - DAS fand ich allerdings etwas zu viel) Sally retten konnte (ich denke, so viel darf ich spoilern, dass es ein Happy-End gibt.) Immerhin ist es ein Kinderbuch ab 10, auch wenn man aufgrund der düsteren Atmosphäre und gruseligen Stimmung manchmal meinen könnte , dass die Altersempfehlung von 10 angehoben werden sollte.
Das Cover sieht auch viel zu "kindlich" für diese doch düstere und komplexe Handlung aus.

Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband, weil ich unbedingt wissen möchte, wie Sally mit ihrem Erbe umgeht, wie sie endlich alles über ihre Gabe lernen und ihre Kräfte bändigen kann und v.a. wie es mit "Die Gerechten" weitergeht, die den Whisperlingen noch großen Ärger machen können.


Fazit:
Eine außergewöhnliche Protagonistin, die mit Geistern kommunizieren kann und mithilfe dieser Gabe einem Bösewicht das Handwerk legt. Magisch-übersinnliche Geschichte mit einer gruseligen Atmosphäre und viel historischem Feeling.

Bewertung vom 11.09.2025
Schule mit Juli
Eimer, Petra

Schule mit Juli


ausgezeichnet

tierische Projekttage in der Schule - mit Juli!

4,5 Sterne

Im 6. Band der Juli-Reihe muss die Tierische Bande eine Präsentation über Tiere halten, denn in der Projektwoche geht es um Tiere. Und für Max geht es um alles: wird er versetzt?

Es ist wieder so schön, auf die Freunde zu treffen - Paul, der die Geschichte aus seiner Sicht in ich-Form erzählt, seine Nachbarin Anna, die sehr fleißig in der Schule ist, und Max, der ein paar schulische Probleme hat.
Und der tierische Teil der Bande sind Pauls Pony Juli, ihr Fohlen Juno (das jetzt Anna gehört), und Max' Hund Watson. Die Nachbarskatze Emma ist auch ab und zu dabei.
Alle Charaktere werden zu Beginn vorgestellt, sodass auch neue Leser sofort in der Geschichte sind - und Geschehnisse aus den Vorgängerbänden werden immer wieder eingeworfen, sodass man Lust bekommt, diese zu lesen.

Anfangs war ich etwas zwiegespalten, einerseits ist die Projektwoche mit dem Thema "Tiere" total toll und lehrreich, andererseits glaube ich nicht, dass eine Gruppenpräsentation darüber entscheiden kann, ob ein Schüler versetzt wird oder nicht. Aber dieses Thema ist schön gewählt, da auch über Therapie- und Assistenz-Tiere gesprochen wird, die für viele Menschen Unterstützung und Hilfe im Alltag sind.
Großes Thema Ist Schule bzw. schulische Probleme im Alltag, und - ganz aktuell - die (missbräuchliche) Verwendung von KI.

Die Vorführung mit den Tieren war ganz bezaubernd, aber auch chaotisch, und das hat es so unterhaltsam und authentisch gemacht. Und danach erfährt man erst, warum der Direktor diese Aufführung unbedingt wollte, und dass Presse dabei ist.
Die Beziehung zwischen den Kindern und ihren Tieren ist herzerwärmend, und es wird viel Wert auf Tierwohl gelegt.
Gut fand ich, dass die Leser (ebenso wie die Kinder im Buch) von Herrn Hoppe lernen, wie man die "Sprache" der Tiere richtig deutet. Und dass man nichts erzwingen kann und lernen muss, wie die Tiere kommunizieren, um ihnen was beizubringen.
Und wieder sind auch die zentralen Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.
Und natürlich gibt es ein schönes Happy-End.
Toll sind auch wieder die Illustrationen, die finde ich ganz großartig!!


Fazit:
Band 6 der Reihe überzeugt wieder mit tollen Illustrationen und den tierischen Freunden. Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Zusammenhalt sind große Themen. Denn die Tierische Bande muss Max' Versetzung mit Hilfe einer Präsentation über Tiere retten.

Bewertung vom 10.09.2025
Der Trailer / Donkerbloem Bd.1
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


sehr gut

düsterer Auftakt der Thriller-Trilogie über Camp Donkerbloem

Vor 15 Jahren ist die junge Studentin Lisa Martin spurlos vom Camp Donkerbloem in den belgischen Ardennen verschwunden.
Dieser Fall lässt auch in der Gegenwart die suspendierte Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke nicht los, da sie Lisa aus ihrer Jugend kannte, weshalb sie in einem True-Crime-Podcast darüber spricht. Doch was sie nicht weiß: dies löst weitere Morde aus.
Wout Meertens, ein verurteilter Stalker, der in Köln eine Bar betreibt, meldet sich daraufhin anonym bei Frieda, denn er war damals zur gleichen Zeit auf dem Campingplatz.
Doch irgendwann hat Frieda die Identität des anonymen Anrufers ermittelt - und nur gemeinsam können sie herausfinden, was der Campingplatzbesitzer Vince Jacobs über die damaligen Geschehnisse weiß und nur so den Fall lösen. Doch sie geraten dabei selbst in Gefahr.

Ich fand die Geschichte, die anfangs eher wie ein ruhiger Krimi daherkommt, sehr düster. Nicht nur die Vorstellung des Campingplatzes, auf dem nicht so schöne Dinge vorgehen, sondern vor allem Wout. Sein Leben ist so deprimierend aus meiner Sicht, dass die ganze Atmosphäre des Buches so gefärbt wurde, denn man liest viel aus seiner Sicht.
Seinen türkischen Freund Tayfun mochte ich hingegen sehr, auch wenn er manchmal etwas dümmlich daherkommt (vielleicht ein Boxer/Bodybuilder-Vorurteil?). Aber er ist loyal, empathisch, mutig und hilfsbereit.
Kathinka, Wouts Untermieterin, fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, doch "die Kleine" hat echt was drauf.
Frieda konnte ich zuerst nicht so richtig fassen, sie ist für mich auch eher blass geblieben bis zum Showdown. Dieser war sehr actionfilmmäßig.
Das Setting fand ich sehr schön - Camp Donkerbloem ist ja ein sehr gepflegter, heimeliger Campingplatz, wo man sich wohlfühlt. Die vielen Erwähnungen, dass es ein schlimmer Ort ist, konnte ich eigentlich nicht so ganz nachvollziehen, denn die Partys, die Vince Jacobs dort veranstaltet, sind nicht illegal.

Das Rätsel um das Verschwinden von Lisa Martin wurde gelöst; ich fand die Erklärung hingegen nicht so ganz zufriedenstellend. Ich konnte es einfach nicht so ganz nachvollziehen.
Für belastete Frauen wäre in diesem Buch eine spezielle Triggerwarnung gut gewesen (auch wenn das für Thriller unüblich ist).

Es gibt auch noch eine Nebenhandlung; der Grund, warum Frieda suspendiert wurde: ein Immobilienmogul, der angeblich mit der kriminellen Clans zusammenarbeitet und vor nichts zurückschreckt. Und die Gruppe einflussreicher Menschen um ihn herum, die nur ihre (materiellen) Vorteile im Sinn haben. Hier bleibt die Geschichte noch offen und ich bin schon auf die Fortsetzung im nächsten Band gespannt.


Fazit:
Auftakt der Thriller-Trilogie über Camp Donkerbloem mit drei total unterschiedlichen Protagonisten. Ich fand es sehr düster.