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Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 222 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2025
Aus Angst
Kirchner, Jörg

Aus Angst


ausgezeichnet

Jörg Kirchner, der Autor dieses Buches, weiß ganz genau, worüber er schreibt, denn er war selbst in dieser Branche tätig.

Und zum Glück hatte er keine Angst davor, solche Romane ( dies ist Nr.2 ) zu schreiben.

Ich nehme nicht an und hoffe sehr, dass es nicht immer so zugeht, wie im Roman, aber das Leben ist auch nicht immer ein Krimi.

Kirchner beschreibt, wie in einer fiktiven Kanzlei mit Kunden und Personal umgegangen wird, wie gnadenlos der Kampf um ein Mandat ist, besonders, wenn der Anwalt nicht mehr jung ist. Ebenso erfährt man beim Lesen dieses Wirtschaftskrimis, wie Firmen ihre Gelder anlegen, was privat so nebenbei passiert und was man mit neugierigen Anwälten macht.

Man schürt die Angst.

Wenn man erst einmal weiß, wovor der oder die Betreffende Angst hat, ist es ein Kinderspiel, diese Angst ins Unermessliche zu steigern, indem man in kleinen Dosen dem Betroffenen seine Angst real werden lässt.

Ein total perfides Spiel, dem sich schon so mancher durch Aufgabe ( im besten Fall) oder durch Selbstmord ( im schlimmsten Fall ) entzogen hat.

Und dann stehen alle am Grab und sind traurig.....

Dass Angst ein starker Motivator ist, kann man in einschlägigen Medien nachlesen, was man daraus machen kann, dazu braucht es eine Dosis kriminelle Energie, eine Prise Unverantwortlichkeit, eine Portion Gier ( nach allem Möglichen) und vor allem die Bereitschaft, Menschen zu manipulieren.

Davon und noch von vielem mehr hat Kirchner in seinem Krimi geschrieben und eine eigentlich ist es traurige Geschichte, in der die Angst immer wieder um die Ecke lugt, von Firmen, die es eigentlich nicht nötig hätten, die aber trotzdem zu kriminellen Handlunge neigen, von Firmenkonstrukten, die kein normaler Mensch durchschauen und entwirren kann, und besonders von den Menschen, die von der Angst vor Verlust ihres Images, von Verlust ihrer Reputation, vor Verlust von Hab und Gut und besonders vom Verlust ihrer Familie zu Handlungen getrieben werden, die kaum nachvollziehbar sind.

Das alles kann man im Krimi, den man kaum aus der Hand legen will, lesen. Und dann darüber nachdenken......

Auch das Cover ist gut gewählt, ein Manager, Anwalt, Banker samt Koffer zwischen den Prachtbauten der Kunden, Mandanten, Anlegern..

Bewertung vom 01.06.2025
Eine Welt nur für uns
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Die Autorin Claire Deya hat in ihrem Roman eine zum Glück vergangene Zeit aufgeblättert.

Die Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges.
Der Roman hat mehrere Protagonisten, der erste ist für mich Vincent, er lebt nach seiner Flucht aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager unter falschem Namen und meldet sich bei einem Minenräumkommando im Süden Frankreichs.
Eigentlich ist er auf der Suche nach seiner großen Liebe Ariane, aber er weiß weder, wo sie sich aufhält, noch, ob sie überhaupt noch lebt.
Er fragt bei ihren Eltern, bei ehemaligen Freunden, aber niemand weiß etwas Konkretes.

Es gibt auch den Minenentschärfer und Chef der Truppe, Fabien, dem er sich aber nicht anvertraut, weil er Angst hat. Auch Fabien trägt Geister seiner Vergangenheit mit sich herum, auch er schweigt.

Weiters sind da einige deutsche Kriegsgefangene, die aus dem Lager abgestellt sind, um ebenfalls so schnell wie möglich die Minen aufzuspüren.
Lukas, der aus dem Lager fliehen will, es aber alleine nicht schafft, also sucht er nach Verbündeten.

Nach einer fürchterlichen Explosion entsteht zwischen den beiden Gruppen so etwas wie eine Gemeinschaft und sie beginnen, miteinander zu reden.
Vincent erhofft sich Neues über Ariane davon, aber es geht nur langsam.

Und da ist auch noch Saskia, die als einzige ihrer Familie das Lager überlebt hat und nun das Haus ihrer Eltern wieder beziehen will, aber da sind Fremde, die sie wegschicken. Auch sie hat es sehr schwer.

Die Autorin hat es geschafft, die Lebenswege aller dieser Personen auf die eine oder andere Weise miteinander zu verknüpfen und das ist sehr spannend zu lesen, da natürlich alles ganz anders kommt, als man es als Leser erwartet.

Ein schönes Cover rundet das Leseerlebnis ab.

Bewertung vom 01.06.2025
Hope
Harbison, Niall

Hope


ausgezeichnet

Als ich das Buch gesehen habe, dachte ich, ich würde die Geschichte eines Hundes kennenlernen. Nachdem ich das Buch dann in Händen hatte, wurde ich eines Besseren belehrt. Aber auch wieder völlig anders, als angenommen.

Das Buch beschreibt eindringlich und keinesfalls übertrieben, was eine Sucht an einem Menschen anrichten kann.

Was dann aber kommt, ist wirklich faszinierend. Der Autor des Buches, Niall Harbison schreibt ohne Beschönigung, wie er sich beinahe zu Tode soff, beziehungsweise wie er auch Drogennahm, aber seine Hauptsucht war der Alkohol. Und, er beschreibt auch, wie er mit Hilfe einer Entzugstherapie und ganz viel eigener Kraft da herauskam.

Besonders haben ihm aber Hunde geholfen, denn er hat sich nach dem Entzug entschlossen, den Streunerhunden auf der Insel Koh Samui zu helfen. Zuerst nur mit Futter, dann kamen auch Helfer dazu und schließlich auch Spenden über seinen Internet-Auftritt.

So wurden Hunderte von Hunden kastriert und Hündinnen sterilisiert und Welpen an Familien und Freunde vermittelt.

Eine Win-Win-Situation wie aus dem Bilderbuch.

Der Hund Hope hat es auf die Titelseite geschafft, seine Geschichte ist äußerst berührend und wird keinen kalt lassen.

Bewertung vom 30.05.2025
Die Erste Kommissarin (eBook, ePUB)
Hirche, Moritz

Die Erste Kommissarin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Moritz Hirche, der Autor dieses sowohl spannenden als auch zeitlich in einer komplizierten Zeit angesiedelten Romans, hat auch jede Menge Humor mit hineingepackt.

Alleine die Vergleiche sind echt ein Hit.

Die Handlung des Romans zeigt auf jeden Fall, dass die deutsche Kriminalpolizei noch nicht ganz reif für weibliche Kriminalbeamtinnen war, kaum ein Mann, der nicht zumindest in Gedanken etwas dagegen zu sagen (denken) wusste.

Aber Jette, die Hauptperson des Geschehens, machte allen ganz schnell klar, dass sie nicht umsonst diesen Beruf ausüben wollte und wurde dann auch zähneknirschend anerkannt.

Für den Fall, den es zu lösen gab, hat man Jette immerhin an die gefährlicheren und ungemütlicheren Orte abgestellt, sie aber hat auch dort ihre Frau gestellt.

Interessant waren für mich als Nicht-Berlin-Kennerin die Wege, die da gefahren und gegangen wurden, Google hat mit hier einige Wissenslücken gefüllt.

Tankstellen zum Beispiel wurden gerade erst installiert, davor musste man sich seinen Treibstoff in der Apotheke oder in der Drogerie besorgen. Auf heute umgesetzt wäre das der Lacher des Jahrhunderts.

Die Armenviertel von Berlin und Hamburg waren wohl Orte des Grauens, nicht nur wegen der Kriminalität, und im Gegensatz dazu der unermessliche Reichtum am anderen Ende der Stadt.

Nicht zu vergessen die Lehrstunde über die samoanischen Kulturgüter, für die der ganze Aufwand im Buch betrieben wurde.

Das Cover zeigt das Brandenburger Tor und davor wohl Jette in Damenkleidung.

Bewertung vom 26.05.2025
Beeren pflücken
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

Der Autorin Amanda Peters ist ein wirklich berührender Roman gelungen.
Sie erzählt eine derart traurige, aber doch auch hoffnungsvolle Geschichte, dass man das Buch am Liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte.

Es geht um die Geschichte eines Indianermädchens, das "gestohlen" wurde.

Abwechselnd gibt Peters die Stimme Joe, ihrem Bruder und Norma, wie sie in der neuen Familie genannt und durchaus auch geliebt wird.

Ben, ihr Bruder, gibt sich die Schuld an Ruthies Verlust, aber natürlich kann er nichts dafür.
Es läßt ihn aber nicht los und er kann sich nicht davon lösen, trinkt, hat einen schweren Unfall und seit dem auch immer Schmerzen.

Norma dagegen hat Träume, die sie nicht verstehen kann, aber sie träumt ihr altes Leben. Ihre "neue " Mutter hat natürlich Angst, dass der Schwindel auffliegt und ist dementsprechend angespannt.

Die leisen Zwischentöne sind es am Ende, die das Buch so faszinierend machen.
Ein wunderschönes Cover mit Heidelbeeren lädt zum Zugreifen ein.

Bewertung vom 16.05.2025
Das Erbe der Karolinger
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Claudius Crönert, der Autor dieses sehr interessanten und durchaus unterhaltsamen historischen Romanes führt seine Leser in das erste Jahrtausend nach Christi. Das riesengroße Reich der Karolinger, von zwei Kaisern und zwei Königen regiert, hat wohl viele große Herausforderungen für die Regenten gebracht. Diese wurden aber meisterlich bezwungen.

Der "alte" Kaiser Ludwig und sein Sohn Lothar, den er zum Mitkaiser ernannt hat, sowie seine beiden anderen Söhne aus erster Ehe, Pippin und der "kleine" Ludwig wurden zu Königen von Teilen des riesengroßen Reiches ernannt.

Und Ludwig war immer für Frieden, Lothar wollte aber kämpfen, Pippin und der kleine Ludwig standen wohl ebenfalls für Frieden, waren aber durch einen Schwur auch Lothar verpflichtet. So wechselten sie eben zwischen Vater und Bruder hin und her, unterstützt von mehr oder weniger loyalen Beratern.

Als Ludwig, der Vater eine zweite Ehe einging, aus der eine Tochter und noch ein Sohn, Karl, hervorging, waren die Brüder nicht begeistert, bedeutete es doch eine Schmälerung ihrer Gebiete, falls es der Vater wünschte.

Natürlich gab es auch Machtkämpfe und Ränkespiele von mehreren Seiten, aber der große Krieg blieb allen zum Glück erspart.

Das Buch ist mit seinen 810 Seiten sehr gut zu lesen, man findet sich auch mit den doch recht vielen Personen ganz einfach zurecht.

Solche Bücher sollte es öfters geben. Sehr schön finde ich das Cover mit der am Anfang des Buches erwähnten Mondfinsternis.

Bewertung vom 09.05.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


ausgezeichnet

Ein Cover wie ein Feuerwerk. Die Autorin Candice Fox, bekannt durch viele spannende Romane und Thriller, mit denen sie die amerikanische Literatur bereichert hat, ist wirklich außergewöhnlich.
Ihre Themen sind aus dem Leben gegriffen und beinhalten immer einige Körnchen Wahrheit.
So, wie in " Devils Kitchen".
Da sind es die strahlenden Helden der New Yorker Feuerwehrszene, die immer schnell zur Stelle sind, um bei Bränden, Gasaustritt oder Explosionen zu helfen.
Der Hintergrund allerdings sieht im Roman ganz anders aus.
Die Elitetruppe " Engine 99 ", der auch der Feuerwehrmann Ben angehört, löscht und hilft nicht nur, die Herren kassieren auch kräftig ab dabei, denn sie haben dafür gesorgt, dass es brennt und kracht, während ein Teil der Mannschaft, Tresore und Geschäfte ausräumt.
Und als dann auch noch Bens Freundin und ihr Kind plötzlich verschwinden, hat Ben die Nase voll und verständigt die Polizei.
Andy, die daraufhin unter falschem Namen in die Truppe eingeschleust wird, soll Licht in die Geschichte bringen.
Aber auch Andy hat Vergangenheit.
Ein rasanter, spannender und lesenswerter Thriller, der mitunter nahe an der Wirklichkeit vorbeischrammt.

Bewertung vom 27.04.2025
Hans Zimmer

Hans Zimmer


ausgezeichnet

Da ich gerne gute Musik höre, habe ich mich für dieses Buch entschieden, denn es gibt ja auch vieles, was man nicht über die Film-Musik-Branche weiß. Hans Zimmer ist einer, der die Musik sieht, wie ich im Buch erfahren habe.

Seine Lern- und Lehrjahre waren nicht immer zu seiner Zufriedenheit, aber diese Jahre hatten für ihn Sinn und haben ihren Zweck erfüllt. Wer seine Musik hört, versteht das auch.

Die Zusammenarbeit mit vielen bekannten und damals oft noch nicht so bekannten Künstlern hat ihm viel gebracht.

Der Autor Andreas Mäckler hat ihn eigenen Angaben nach, nie getroffen, aber was er alles über ihn und sein Schaffen geschrieben hat, ist mehr als beeindruckend.

Das Buch ist keineswegs trockene Materie, sondern es liest sich wie ein guter Roman. Man bekommt Einblick in das Denken und Schaffen, aber auch in die Stolpersteine, die dieser Branche zugrunde liegen.

Bewertung vom 27.04.2025
Tödliches Gebet / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.2
Anour, René

Tödliches Gebet / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.2


ausgezeichnet

Rene`Anour, der Autor dieses ungemein spannenden Krimis aus der Reihe " Ein Fall für Commissaire Campanard" hat auch in Band 2 seiner Reihe wieder geliefert.

Seine drei Protagonisten Louis Campanard, Pierre Olivier und die neu ernannte Sonderermittlerin Linda Delacours, die so gut in den Gesichtern der Menschen lesen kann, haben einen recht mysteriösen und verwickelten Fall zu lösen.

Im Kloster Senanque in der Provence gehen eigenartige Dinge vor. Ein Mönch wird vermisst, ein zweiter kommt bei einem Unfall ums Leben.

Da es sich um ein Zisterzienserkloster handelt, dringen aber absolut keine Informationen nach aussen und Campanard beschließt, als Mönch dort aufzutauchen.

Er erfährt viel über das Leben der Mönche und auch über seinen verunglückten, alten Freund Frere Bernard und er erlebt eine große Überraschung.

Seine beiden Ermittler sind unterdessen ebenfalls in Gefahr, den " er ist hier", wie es in einem im Kloster erstellten You Tube-Video verkündet wird.

Was wiederum zu interessanten, gefährlichen und auch humorvollen Situationen führt.

Und so ganz nebenbei wird wieder auf die Lebensgeschichten der drei Ermittler hingewiesen, aber da bleibt auch noch vieles im Dunklen, was auf viele Folgebände hoffen läßt.

Über allem schwebt der Duft von Lavendel, was sich auch auf die Gestaltung des wieder sehr ansprechenden Covers auswirkt.

Bewertung vom 21.04.2025
Das falsche Leben der Abigail Thornton. Life is a Story - story.one
Weidig, Danielle

Das falsche Leben der Abigail Thornton. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Das Büchlein von Danielle Weidig besticht durch relativ schnörkellosen, aber genau deswegen auch punktgenauen Schreibstil und erzählt eine Liebesgeschichte, bei der man mit ein wenig Fantasie zwischen den Zeilen noch viel mehr lesen kann.

Man erfährt die Lebensgeschichte von mindestens drei Menschen.

Wunderschön ist auch die Bebilderung und das Cover.

Ich finde so ein Büchlein ideal als Mitbringsel bei Einladungen, als Geschenk für verschiedenste Anlässe und natürlich zum Behalten und immer wieder einmal zum Durchlesen.