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Bewertungen
Insgesamt 41 Bewertungen| Bewertung vom 21.10.2025 | ||
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Das Tagebuch (1880-1937), Band 4 (Das Tagebuch 1880-1937, Bd. 4) Die Gespräche mit Dungern, vielleicht angereichert um die gemeinsam mit Rathenau und Hoffmansthal angestellten Überlegungen und die politische und persönliche Kurzbiographie Hardens könnte eine bessere, präzisere Darstellung der Sexualmoral und des Einflusses ihrer Verlogenheit auf die Biographien der Herrschenden als die üblichen ergeben. Besonders niederschmetternd ist das Bild des Kronprinzen und seiner Frau, eher verständnisvoll das von Wilhelm II, auch oder vielleicht gerade, weil Kessler bei ihm homosexuelle Neigungen denkbar macht. |
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| Bewertung vom 21.10.2025 | ||
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Tagebücher 1918-1937: Graf von Kessler Der Band ist, was erreichbar war, bis weitere Tagebücher in Moskau aufgefunden und dann in einer Monumentalausgabe zugänglich gemacht wurden. |
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| Bewertung vom 07.10.2025 | ||
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Der Versuch, sozusagen aus der Sicht eines Schriftstellers, kundig durch Herausgeberschaften, die Biographie eines Musikers zu schreiben, misslingt eher. Zerrbilder werden an einander gereiht, die – fast naturgemäß, vielleicht aufgrund des Rückgriffs auf die zitierte, eher an der Musik orientierte Literatur - eine Stellung innerhalb der Musikschriftstellerei, aber kein eigenständiges Leben haben. |
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| Bewertung vom 07.10.2025 | ||
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Die Frage der Entmythologisierung Ein inhaltlich eher unfreundlich ausgetragener, unübersichtlicher Streit, in dem es um so vieles geht, was Vielen am Herzen gelegen haben dürfte, u. a. wie folgerichtig Seelsorge sein, inwieweit Sachverhalte wie die der Bibel wahrgenommen werden können kann. Bultmann liest sich diesbezüglich recht klar: Wer Christentum beibringen will, hat sich mit den Sprachen der Bibel zu beschäftigen. Schon die Frage, warum das Christentum der Bibel-Autoren wichtiger als das ihrer Exegeten wird nicht behandelt. So deutet sich eine Groteske an, die wohl auch wiederum nur bei weiterer, genauer Lektüre dieses und anderer Werke genauer offen gelegt werden könnte: Der so an der Rekonstruktion der Erfahrung älteren Denkens interessierte Jaspers, dass er ein Werk über die "großen Philosophen" herausgegeben hat, scheint Probleme mit Erkundigungen darüber zu haben, wie die Größe Jesu zu erklären ist. |
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| Bewertung vom 05.10.2025 | ||
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Raimund von Doblhoff 1914-1993 Eben sprang mir der Name in den Kopf, und ich freue mich, dass es eine Veröffentlichung über ihn gibt: in den 80-igern studierte ich in München und war oft bei meinen Eltern in Stuttgart, schaute also immer einmal wieder in Augsburg vorbei. Dabei muss ich in einer Ausstellung (eines gemässigt modernen Malers?) auf ihn getroffen sein. Er hatte mich Jungspund angesprochen, von seiner Nähe zum Hause Fugger, seinen Projekten und pointierten Ansichten zur damaligen Diskussion über die Moderne erzählt. Ich weiss nicht mehr, ob wir uns mehrfach trafen. Jedenfalls blieb die Erinnerung über die Jahrzehnte. |
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| Bewertung vom 19.09.2025 | ||
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Zusammengefasstes Nachdenken über Zeit hat nicht viele Vorbilder. Merkwürdiger ist daher, dass Blumenberg weniger Allgemeines wie die Zeit des Lebens eines Menschen (die ja auch individuelle Gationalitäten begrenzt) oder Vorstellungen über das Ende der Welt, Neues oder Wiederkehrendes und mehr Anekdotisches, etwa erhellend zum Verhältnis zwischen Heidegger und Husserl, behandelt. Eher hintergründig-feullietonistisch ist das, wenn er an Montaignes Zweifel bei der Einführung eines allgemeinen Kalenders erinnert. Zur Philosophie, einer eigenartigen Begrenzung der Freiheit durch den Stand der Entwicklung, kommt Blumenberg bei der Unterscheidung zwischen dem zurück, was er Muss- und Kannzeit nennt. So regt das Buch sehr vielfältig an, beeindruckende Gedankenführung ist aber nicht seine Stärke. |
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| Bewertung vom 19.09.2025 | ||
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Zusammengefasstes Nachdenken über Zeit hat nicht viele Vorbilder. Merkwürdiger ist daher, dass Blumenberg weniger Allgemeines wie die Zeit des Lebens eines Menschen (die ja auch individuelle Gationalitäten begrenzt) oder Vorstellungen über das Ende der Welt, Neues oder Wiederkehrendes und mehr Anekdotisches, etwa erhellend zum Verhältnis zwischen Heidegger und Husserl, behandelt. Eher hintergründig-feullietonistisch ist das, wenn er an Montaignes Zweifel bei der Einführung eines allgemeinen Kalenders erinnert. Zur Philosophie, einer eigenartigen Begrenzung der Freiheit durch den Stand der Entwicklung, kommt Blumenberg bei der Unterscheidung zwischen dem zurück, was er Muss- und Kannzeit nennt. So regt das Buch sehr vielfältig an, beeindruckende Gedankenführung ist aber nicht seine Stärke. |
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| Bewertung vom 16.09.2025 | ||
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Eben habe ich - wie Bewertungen zu löschen sind, weiss ich nicht - ein Buch, das die offenbar eindrucksvolle Leitung der Schlacht im 2. Weltkrieg betraf, rezensiert, als handle es sich um dieses. Beide sind das Durchblättern wert! |
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| Bewertung vom 16.09.2025 | ||
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Das Buch ist vielleicht das hinsichtlich der Geschichte aussagekräftigste einer Serie von Kolberg-Verbundenen und -Vertriebenen: Man kann aus ihm entnehmen, wie umkämpft (vielleicht wegen der Hafenlage und dem Hinterland) die Stadt war, wie der (an der vorherigen Niederlage der Preussen in Jena/Auerstedt gemessen: erfolgreiche) Widerstand gegen die Franzosen die Katastrophe im 2. Weltkrieg veranlasste. Es fehlt die polnisch/deutsche Problematik, der Untergang (und sein wahrscheinliches Verblassen nach dem Tod der Vertriebenen) wirkt also wie von einem übermächtigen, fernen Schicksal gesteuert, die Übrigbleibsel der Vergangenheit wie ein Verweis auf eine gute alte Zeit, deren Konflikte ja eben bewusst in den Hintergrund gedrängt werden. |
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| Bewertung vom 15.09.2025 | ||
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Mommsens Block. Brief an einen Senator Der "Brief an einen Senator" wäre ein würdiger Teil einer DDR-Theatergeschichte; mit ebensoviel Liebe wie Offenheit geht er mit der Geschichte des Berliner Ensembles in ihr um und spekuliert über die inzwischen ja vergangene Zukunft im vereinten Deutschland.. |
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