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Insgesamt 1437 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2025
Die Briefeschreiberin
Evans, Virginia

Die Briefeschreiberin


ausgezeichnet

Die Briefe eines Lebens

Der Roman macht seinem Titel alle Ehre und ist eine Aneinanderreihung unterschiedlichster Korrespondenzen in Briefform von und an Protagonistin Sybil van Antwerp. Ich finde es spannend, welch tiefe Einblicke man in das Leben der Figuren nur anhand der Korrespondenzen bekommt. Es gibt keine aktive Handlung, nur indirekte Kommunikation. Und trotzdem wird in diesen Briefen, die man meist nur als einseitige Perspektive erfährt, viel offenbart und aufgezeigt, was die Figuren ausmacht und bewegt.

Die Korrespondenzen erstrecken sich über einen Zeitraum mehrerer Jahre. Man erfährt dadurch einiges über und von Protagonistin Sybil, die ein bewegtes Leben führt. Die unterschiedlichen Beziehungsgrade zu den Empfängern ihrer Briefe werden gut herausgearbeitet und einige davon sind auch in deutlichem Wandel begriffen, den man als Leser indirekt miterlebt. Auch ergibt sich im Kontext der Gesamtheit aller Briefe ein sehr detailliertes Bild eines Lebens, das von Liebe, aber auch Schmerz gezeichnet war.

Ich finde Sybil amüsant und sympathisch, sie hat einfach Schneid und ist um keinen bissigen Kommentar verlegen, was ihre Korrespondenzen sehr unterhaltsam macht. Die Briefe sind durchweilig, beleuchten verschiedene Aspekte von Sybils Leben und sind auch nicht um Konflikte und Differenzen verlegen. Man taucht überraschend tief in das Leben der Protagonistin ein, sodass es sich am Ende in bisschen so anfühlt, als würde man selbst zurückbleiben.

Mochte ich sehr. Ist mal was völlig anderes, aber tatsächlich sehr charmant und toll zu lesen.

Bewertung vom 08.12.2025
Denial of Service
Mira, Aiki

Denial of Service


gut

Bin unentschlossen


Also zuerst folgendes: die Grundidee und das Frankfurter Setting haben mir richtig gut gefallen. Ich bin aber einfach mit der Erzählweise nicht so richtig warm geworden, wodurch die Geschichte für mich irgendwie distanziert und wenig greifbar blieb.

Es werden teilweise irgendwie abstrakte Bilder geschaffen, die einerseits super schön und interessant sind, gleichzeitig aber irgendwie unerklärt im Raum stehen. Und unterschwellig wohnt dem ganzen eine beängstigende Bedrohlichkeit inne. Kanns nicht anders sagen, ich habe zwischen Staunen und Schaudern geschwankt.
Der Vibe ist irgendwo zwischen Sci-Fi und Steampunk angesiedelt und erinnert mich ein bisschen an Marie Grasshoff.

Die Figuren bleiben vage und wenig greifbar. Dabei sind sie nicht uns unsympathisch, aber es passiert so viel um sie herum, dass sie selbst eher in den Hintergrund rücken und ich teilweise einfach nichts richtig wusste, wo es mit der Erzählung hingehen soll. Obwohl immer mal wieder die "Ethik der Stadt" erwähnt wird, spielt Frankfurt selbst und das Stadtsystem eigentlich kaum eine Rolle.

Ich bleibe auch am Ende des Buches so ein bisschen unschlüssig zurück, die Handlung wird zwar zum Abschluss gebracht und eine durchaus interessante Ausrichtung genommen, aber irgendwas hat mir gefehlt.

Hat sich aber angenehm lesen lassen, Themen rund um Technik und KI werden eher nicht vertieft, sodass es leicht verständlich ist, aber eben auch eher oberflächlich ist.
Insgesamt nicht schlecht, aber für mich auch kein Buch, das übermäßigen Eindruck hinterlässt.

Bewertung vom 08.12.2025
Gift / Dora und Rado Bd.2
Jónasson, Jón Atli

Gift / Dora und Rado Bd.2


sehr gut

Düsterer Island Krimi

Für einen zweiten Band ist dieser Krimi richtig stark, man muss aber den ersten Band nicht unbedingt gelesen haben, um hier in dir Handlung einzusteigen. Der Fall selbst rund um das Thema Drogen ist brisant und interessant angelegt. Die Ermittler tauchen tief in das Milieu ein, sind selbst betroffen oder haben selbst jemanden an Drogen verloren. Das macht die Geschichte nicht nur nahbar, sondern auch intensiv.

Diese persönliche Betroffenheit schafft außerdem Bähe zu den Figuren, die sich verletzlich und verletzt zeigen und Schwächen eingestehen müssen. Generell lernt man Dora und Rado nochmal intensiver kennen.

Ich finde schon, dass die Geschichte auch durchaus brutal ist. Und sehr temporeich, manchmal fast zu temporeich. Es passiert einfach wahnsinnig viel und die Ereignisse überschlagen sich dann völlig ab der Hälfte des Buches. Weiß nicht, wie authentisch ich das noch finde, hat was von einem überzogenen Actionstreifen.

Das Buch liest sich leicht und flüssig, sodass ich super schnell durch die Seiten gekommen bin. Es ist auch nicht allzu komplex, sodass man leicht folgen kann und sich gut innerhalb der Handlung zurecht findet. Insgesamt ist die Geschichte rund, wenn auch in meinen Augen leicht übertrieben. Das Ende ist schon ein ziemlicher Cliffhanger, sodass ich jetzt auf jeden Fall auch den Folgeband lesen will

Bewertung vom 08.12.2025
Holiday Ever After
Grace, Hannah

Holiday Ever After


sehr gut

Absoluter Knaller

Dieses Buch liest sich wie ein Weihnachts-Hallmark-Film inklusive sehr vorhersehbarer Storyline. Ambitionierte Karrierefrau fährt in die winterliche Kleinstadt um kurzerhand ein Problem zu lösen und trifft dort nicht nur auf Hindernisse, sondern auch einen gutaussehenden Fremden. Ich liebs doch.

Aber mal im ernst, nicht nur ist die Story wirklich süß, ich liebe auch die Figuren und Anekdoten über die Bewohner der Stadt. Tommy ist mir dabei besonders an Herz gewachsen, aber auch andere Figuren lassen den Leser schmunzeln und mir ein paar „Ach Donald“ über die Lippen kommen. Dadurch wirkt der Ort geradezu lebendig und die Story sehr nahbar.

Das Setting ist super cosy und gespickt mit winterlichen Aktivitäten. Es gibt ein bisschen Spice, gefühlt aber weniger als in den anderen Büchern der Autorin. Nebenher schneide das Buch auch ein paar wichtige Themen an und ist damit eine gelungene Mischung aus seichter, kurzweiliger Unterhaltung und Momenten, die zu Herzen gehen. Generell mochte ich, wie hier Gemeinschaft und Nächstenliebe im Fokus der Geschichte stehen, was auch schön zu einem weihnachtlichen Roman passt. Die Geschichte selbst ist einfach wunderbar stimmungsvoll.

Und die Lovestory? Einfach absolut bezaubernd. Ganz ehrlich, Jack und Clara sind ein Dreamteam und ich mochte die Dynamik und Chemie zwischen den beiden super gern. Ich fands schön zu sehen, wie sie einander herausfordern und unterstützen.

ich fand dieses Buch super schön und habs wirklich gern gelesen.

Bewertung vom 08.12.2025
Royal Heist Bd.1
Kiefer, Lena

Royal Heist Bd.1


ausgezeichnet

wirklich stark und richtig cool

Ich wusste nicht, dass ich eine Royal Heist Geschichte brauche, bis ich dieses Buch gelesen habe. Bin ja generell großer Fan der Bücher von Lena Kiefer und habe dieses hier wieder sehr geliebt.
Ich mochte den schrägen Gerechtigkeitssinn von Darcys Bande und generell fand ich auch ihre Familiengeschichte und ihren Background super einnehmend.

Das Werben um den Kronprinzen rückt ganz schnell in den Hintergrund als zwischen Tristan und Darcy die Funken und alte Gefühle aufleben. Die Chemie zwischen den beiden war fanatisch und ich fands genial die Geschichte auch aus seiner Perspektive zu erleben. Hatte bisschen Stolz und Vorurteil Vibes gepaart mit der angespannten Atmosphäre von Darcys Trickbetrug.

Bei Tristans Motiven ist mir schier ein bisschen das Herz gebrochen. Generell mochte ich, wie offen hier mir Verlust, Schmerz und Verrat umgegangen wird. Die Figuren sind nicht weichgezeichnet, sondern haben Ecken und Kanten. Das lässt sie verletzlich und authentisch wirken.

Das Buch ist die Perfekte Mischung aus Täuschung und ungeschönter Wahrheit, es ist cool und emotional ergreifend zugleich und ich hatte eine verdammt gute Zeit mit dieser Geschichte. Ich brauche unbedingt Band 2

Bewertung vom 08.12.2025
All We Lost Was Everything - Deine Liebe brennt wie Feuer
Harlow, Sloan

All We Lost Was Everything - Deine Liebe brennt wie Feuer


gut

Ganz schön, aber auch irgendwie flach

Ich liebe ja Romantic Suspense und mochte das letzte Buch der Autorin super gerne, weshalb ich mich auf diesen Standalone-Roman sehr gefreut habe. Der Suspense-Teil lässt hier für meinen Geschmack sehr lange auf sich warten.

Stattdessen gibt es viel Teenage-Romance. Da ist absolut nichts verkehrt dran und ich mochte die individuellen Geschichten River und Logan sehr gerne, aber ich hätte mir insgesamt mehr Spannung gewünscht. Denn die Themen sind ja quasi von Beginn an präsent, werden aber erst super spät in der Geschichte aufgearbeitet, sodass die Story lange so ein bisschen vor sich hinplätschert.

Ich war mir lange nicht sicher was ich mit den zwischen den Text gestreuten Briefen anfangen soll. Als das aufgelöst wurde, fand ich es zwar einen netten Twist, aber die Briefe hätte es dafür eigentlich nicht gebraucht.
Und das klingt jetzt vllt picky, aber ich fand auch die Sprache nicht so richtig rund. Ich bin immer mal wieder über Ausdrücke gestolpert und mochte dieses ständige „Yeah“ nicht.

Das Buch ist kurzweilig, liest sich super flüssig (abgesehen von der Ausdrucksweise, die nicht ganz so meins war) und ist insgesamt schon interessant unf gegen Ende dann auch durchaus spannend. Für mein Empfinden aber deutlich mehr Romance/Familiendrama als Suspense

Bewertung vom 08.12.2025
Before I Met Supergirl
Garvey,Rea

Before I Met Supergirl


ausgezeichnet

Bodenständig

Ich mag Rea Garvey als Künstler, aber auch rein menschlich von seiner Art her super gern und war sehr gespannt auf seine Biografie. Ich hab das Buch als Hörbuch gehört und der Sprecher passte für mich einfach perfekt zur Geschichte und trifft auch ausgesprochen gut den Ton, den man von Garvey kennt.

Die Story ist überraschend bodenständig. Es geht um das Aufwachsen im eher ländlichen Irland, als Sohn eines Polizisten und einziger Junge in einer 10-köpfigen Großfamilie. Zwischen Mädchen, Schule und Sport spielt Musik eine immer größer werdende Rolle, wobei man hier nicht vom Starpotential in den Kinderschuhen sprechen kann. Vielmehr ist Garvey Jugend geprägt von Rückschlägen, Krankheit und Außenseitertum.

Genial fand ich, dass man hier nebenher viel über die Politik, Gesellschaft und allgemein das Leben in Irland erfährt, da die Geschichte Jahrzehnte umspannt.
Von den namentlich genannten Band kannte ich zwar keine, aber Garveys Erzählungen über Bands, Festivals und Musik an sich, sowie seine Begeisterung sind wirklich ansteckend, sodass man sich wünscht, man wäre dabei gewesen.

Die Geschichte ist einfach super angenehm zu verfolgen, einnehmend erzählt und echt sympathisch. Es macht beim Hörbuch einfach Spaß den Eskapaden der Jugend zu lauschen und den Lebensweg des Sängers nachzuverfolgen. Macht Realität Garvey in meinen Augen einfach nochmal sympathischer, dass er sich hier nicht künstlich in ein gutes Licht rückt und idealisiert, sondern auch offen Fehler eingesteht.

Fands richtig cool.

Bewertung vom 08.12.2025
Memories so Golden Like Us / Blue Eternity Bd.2
Santos de Lima, Gabriella

Memories so Golden Like Us / Blue Eternity Bd.2


ausgezeichnet

Geht an die Nieren

Mit der Autorin und mir ist das so ein stetiges Auf und Ab, aber diese Buch hat mir wieder 100% gefallen und mich vor allem auch thematisch total abgeholt. Ich mochte den Wechsel aus leisen, emotionalen Zwischentönen und unbequemer, präsenter Wahrheit.

Ich fands so erfrischend, dass Blairs Trauer nicht sanft und ästhetisch ist, sondern laut, wütend und explosiv.
Die abgedruckten Beiträge eines Klatschblattes fand ich in diesem Zusammenhang ein gelungenes Stilmitte, weil es zeigt wir unbarmherzig das Internet ist und dass Frauen in diesem Narrativ eigentlich nur verlieren können

Geschichten wie diese sind die einzige Form von Second Chances, die ich wirklich mag, weil sie zusätzlich diesen Love at first sight Vibe hat. Blair und Connor sind einfach echt, verletzlich, unsicher und einfach emotional greifbar. Das zwischen ihnen ist nicht leicht, aber trotzdem schicksalhaft. Und ich fands total schön und auch irgendwie heilsam ihre Geschichte und Annäherung zu verfolgen.

Die Botschaft des Buches, die aufgegriffenen Themen an sich, sind so wertvoll und wichtig, dass eigentlich jedes Mädchen und jede junge Frau Bücher wie dieses gelesen haben sollte. Denn die meisten würden sich wohl darin wiederfinden. Inhaltlich geht das Buch total an die Nieren, ist aber gleichzeitig auch irgendwie heilsam. Mochte ich wirklich sehr gerne.

Bewertung vom 08.12.2025
To Cage a Wild Bird
Fast, Brooke

To Cage a Wild Bird


ausgezeichnet

Packende Dystopie


Das Buch klang schon richtig cool und hat mich quasi von Beginn an abgeholt. Die Geschichte hat alles um den Leser in den Bann zu schlagen und bis zum Ende darin gefangen zu halten. Absolut grandios, mit epischen Szenen, die mich auf eine Verfilmung hoffen lassen

Obwohl ein Großteil der Handlung innerhalb des Gefängnis-Settings von Endlock spielt, wird ein anschauliches Bild der drei Ebenen von Dividium und auch der anderenen verbliebenen Städte gezeichnet, sodass der Leser einen Eindruck von der Größe der bestehenden Welt bekommt.

Der dystopische Charakter schlägt immer wieder eindrucksvoll durch und verknüpft Politik und Sozialstruktur mit dem tödlichen Entertainment für die Elite. Die Figuren werden herausgefordert ihre virgefertigten Meinungen und Denkmuster zh hinterfragen, Allianzen zu schmieden und Vertrauen im Angesicht des ungewissen zu fassen.

Die Arena erinnert teilweise stark an Tribute von Panem hat aber einen nich düstereren Vibe, bei dem ich total mitgefiebert habe.
Das Finale ist absolut fulminant. Es ist eine mitreißende Geschichte über Freundschaft, Loyalität und den simplen Willen zu überleben und sich nicht einem korrupten System zu beugen. Das Ende macht so Lust auf Band 2, ich kanns kaum erwarten

Bewertung vom 30.11.2025
Belladonnas
Zhang, Liann

Belladonnas


gut

In den Schuhen ihrer Schwester

Dieser Thriller ist eine Art böse „doppeltes Lottchen“ Geschichte, bei der Julie in die Rolle ihrer toten Zwillingsschwester Chloe schlüpft, die ein deutlich privilegierteres, glamouröses Leben geführt hat. Doch mit diesem opportunistischen Rollentausch gehen auch Schwierigkeiten einher, die drohen, Julie zu Fall zu bringen, sodass sie immer tiefer in den Sumpf ihrer eigenen Lügen gerät.

Die Geschichte entwickelt sich anfangs recht gradlinig und vorhersehbar. Und dann wird es plötzlich irgendwie seltsam. Im Leben hätte ich nicht vorhersehen können, in welche Richtung sich die Handlung bewegt. Hätte es diesen Twist nicht gegeben wäre die Geschichte vielleicht sogar langweilig gewesen. Aber stattdessen wurde es schräg, irgendwie verdreht und auch ein bisschen unheimlich.

Ich hatte tatsächlich mehrere WTF-Momente beim Lesen und war total gebannt von der Handlung. Ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht und ob Julie wirklich damit durchkommt. Die Erzählung ist schon super wild und so nen Ticken drüber, sind wir mal ehrlich. Ich würd sagen da ist absolut nichts authentisch und nachvollziehbar. Liest sich mehr wie so ein Fiebertraum. Aber echt nicht schlecht und einfach unfassbar packend.

Die Geschichte selbst ist echt nicht so krass, lebt halt total von den schrägen Episoden und davon, dass man sich permanent fragt, was zur Hölle da vor sich geht. Die Charaktere sind alle insgesamt super flach und ziemlich klischeehaft angelegt.

Definitiv nicht der stärkste Thriller, aber ich hab mich gut unterhalten gefühlt und die Geschichte ist sehr kurzweilig angelegt. So als Standalone kann man das ganz gut machen.