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Birdie
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Heusenstamm

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
Aufgeben können die anderen / Sternstunden der Frauen Bd.1
Johannson, Lena

Aufgeben können die anderen / Sternstunden der Frauen Bd.1


sehr gut

Der historische Roman „Aufgeben können die Anderen“ von Lena Johannson ist der Auftakt zur Reihe „Sternstunden der Frauen“. Dabei geht es um die Sportpionierin Alice Milliat und ihren großen Kampf für die Gleichberechtigung von Frauen im Leistungssport, insbesondere bei den olympischen Spielen.

Paris, 1918, als leidenschaftliche Schwimmerin und Ruderin spürt Alice die Ungerechtigkeit der Zeit am eigenen Leib. Während Männer in allen Disziplinen bei den olympischen Spielen antreten dürfen, ist Frauen der Großteil der Wettbewerbe verwehrt oder ihr sportliches Können wird belächelt und als unschicklich abgetan. Der Roman beleuchtet Alices Weg von der persönlichen Tragödie hin zu ihrem unerschütterlichen Ziel: die Organisation der ersten Olympischen Frauenspiele.

Der Roman überzeugt durch ein faszinierendes, oft übersehenes Kapitel der Emanzipationsgeschichte. Johannson zeichnet Alices Entwicklung von einer wohlerzogenen Kaufmannstochter zur resoluten Verbandsgründerin nach. Sie vermittelt eindrücklich, mit welchen hartnäckigen Vorurteilen (Frauensport sei unweiblich, gesundheitsschädlich) und Widerständen aus dem männlich dominierten Millieu des Sports Alice zu kämpfen hat.

Somit ist es mehr als ein Sportroman, es ist eine Hommage an den Mut und die Zähigkeit der Frauen, die ihre Rechte auf dem Sportfeld mit viel Willenskraft erst erkämpfen mussten.

Eine klare Leseempfehlung für Fans von: Historischen Romanen, Biografien und Geschichten über Willenskraft und Gleichberechtigung.

Bewertung vom 02.11.2025
Ups, Ich habe Geburtstag
Spangler, Katharina

Ups, Ich habe Geburtstag


ausgezeichnet

Mir gefällt das Buch „Ups, ich habe Geburtstag“ von Katharina Spangler sehr gut. Bereits im Vorwort wird deutlich, dass das Buch nicht nur unterhalten, sondern Eltern und Kinder dabei unterstützen möchte, über eigene Erfahrungen, Erwartungen und Gefühle rund um das Thema „Geburtstag“ zu sprechen.

Die Erzählungen von der fast 6 jährigen Anna sind abwechslungsreich gestaltet und zeigen typische Geburtstagssituationen auf, die passieren können. Sie sind für Kinder leicht verständlich, humorvoll und schlüssig.

Sehr gelungene, einfache Illustrationen greifen die verschiedenen Szenen auf und machen sie dadurch lebendig und gut nachvollziehbar.

Besonders hilfreich finde ich den Abschnitt „Komm mit deinem Kind ins Gespräch“. Die Fragen und Gesprächsimpulse knüpfen direkt an die Erzählungen an und unterstützen Kinder dabei, Gefühle zu benennen, Erlebnisse zu reflektieren und eigene Wünsche zu äußern. Damit ist es kein reines Vorlesebuch, sondern ein Ratgeber, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Ein wunderbares Buch für Familien, in denen Geburtstage liebevoll geplant und begleitet werden, auch wenn mal nicht alles nach Plan läuft.

Bewertung vom 20.10.2025
All the Way to the River
Gilbert, Elizabeth

All the Way to the River


gut

Mit schonungsloser Offenheit erzählt die Autorin Elizabeth Gilbert in dem Roman „All the way to the river“ über ihre verschiedenen Süchte – nach Liebe, nach Sex, nach Drogen. Und auch über ihrer große Liebe Raya Elias. Aus jahrelanger Freundschaft wird Liebe, überschattet von Sucht und einer tödlichen Krankheit.

Für mich persönlich war es nicht so einfach mich mit dem Buch auseinander zusetzen. Wahrscheinlich können Betroffene das besser. Es war für mich zu viel Aufarbeitung mit sich wiederholenden Themen. Die eingefügten Zeichnungen und Gedichte haben mich auch nicht so wirklich angesprochen. Insgesamt fand ich das Erlebte der Autorin ganz schlimm, so wirklich ans Herz gegangen ist es mir aber irgendwie nicht.

Elizabeth Gilbert wünsche ich alles Gute und bewundere ihre schonungslose Ehrlichkeit. Sicher ist das ihr Weg mit dem Erlebten klarzukommen.

Bewertung vom 18.10.2025
Ups, ich darf auch Nein sagen
Hummel, Inke

Ups, ich darf auch Nein sagen


ausgezeichnet

Für Eltern und Kinder ist das Thema „Nein-Sagen“ ein ziemlich schwieriges Thema. Warum dürfen Kinder manche Dinge selbst entscheiden, andere nicht?

In dem Buch „Ups ich darf auch NEIN sagen“ wird dieses Thema sehr gut aufgegriffen. Die 6jährige Leonora ist dabei die Hauptfigur. Zum Beispiel mag sie überhaupt nicht wenn die Tante sie drücken möchte. Leonora kommt daher mit ihren Eltern ins Gespräch und lernt welche Entscheidungen sie selbst treffen kann und welche nicht. Hierbei gibt es viele Situationen und zu jedem Thema eine Vorlesegeschichte für Kinder und im Anschluss Gesprächsanregungen für Eltern. Die Bilder sind farbenfroh und passen zur jeweiligen Situation.

Ich finde, es ist ein sehr gelungener Ratgeber, der anregen möchte, aber genug Platz für eigene Auslegungen lässt. Deshalb kann ich das Buch für Eltern aber auch für Kindergärten sehr empfehlen.

Bewertung vom 07.10.2025
Il mondo della Pasta
Gentile, Domenico

Il mondo della Pasta


ausgezeichnet

Ich liebe die italienische Küche und besonders Pasta. Da ist dieses Buch genau richtig. Domenico Gentile entführt Nudelliebhaber in alle möglichen Regionen Italiens und zu den dort traditionellen Rezepten.

Es fängt mit der Geschichte der Pasta an, zeigt die Pastasorten mit den dazugehörigen Zutaten auf und enthält Rezepte für alle möglichen Nudelformen, dazu Saucen und Füllungen. Dabei erklärt Gentile nicht nur die 80 besten Rezepte für Pastagerichte, sondern liefert Anfängern und Fortgeschrittenen tolle Informationen und Tricks rund um die Herstellung.

Die Fotos von Oliver Brachat sind sehr gelungen, zeigen die Zubereitungsschritte und fertigen Gerichte sehr appetitlich. Aber sie geben auch einen Einblick in Manufakturen und Menschen aus den verschiedenen Regionen Italiens beim Herstellen von Pasta.

Deshalb ist das Buch eine Pflichtlektüre für Hobbyköche und Liebhaber der italienischen Küche, die einmal keine Nudeln aus der Packung, sondern Pasta selbst kreieren möchten. Mehr Aufwand aber der Genuss ist unbeschreiblich.

Ich kann das Buch nur empfehlen, es macht ganz viel Lust verschiedene Rezepte auszuprobieren.

Bewertung vom 19.09.2025
Peggy Guggenheim
Horncastle, Mona

Peggy Guggenheim


ausgezeichnet

Die Schriftstellerin Mona Horncastle beschreibt das Leben von Peggy Guggenheim in chronologischen Abschnitten. Es beginnt mit ihrer Herkunft und Kindheit, geht weiter mit ihrer Emanzipation, ihrer Rolle als Sammlerin und Mäzenin sowie ihrem großen Engagement als Förderin moderner und avantgardistischer Kunst. Dem Aufbau ihrer Galerien und des Museums in Venedig, sowie ihrer Rolle als Fluchthelferin während des zweiten Weltkriegs.

Auch wenn die Sachlichkeit vorherrscht, ist der Erzählstil von Horncastle lebendig, man hat schnell einen persönlichen Eindruck von Peggy Guggenheim. Dazu tragen auch die vielen Bilder und Zitate bei.

Es gibt aber keinen tieferen Einblick in ihre persönlichen Beziehungen, innere Kämpfe oder psychologische Entwicklungen. Die Schriftstellerin legt den Fokus hauptsächlich auf Peggys Rolle als Mäzenin, Kunstsammlerin und ihr Engagement für die Kunst.

Ich finde diese Biografie sehr gut recherchiert und auch ohne großes Vorwissen gut lesbar. Vor allem empfehlenswert für alle, die sich für Kunstgeschichte und moderne Kunst interessieren und mehr über das Leben einer Frau wissen möchten, die in einer männerdominierten Welt Grenzen überschritt. Mir hat es sehr gut gefallen.

Bewertung vom 17.09.2025
Bittere Nacht / LKA Hamburg Bd.2
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Bittere Nacht / LKA Hamburg Bd.2


sehr gut

Bittere Nacht ist der zweite Krimi mit dem sympathischen Ermittlerduo Juha und Lux. Beide arbeiten in der Mordkommision beim LKA Hamburg.

Der neue Fall beginnt mit zwei aufsehenerregenden Mordfällen. Eine Leiche wird von einer Standup-Paddlerin im Alsterkanal entdeckt. Weiter geht es mit einem grausigen Mord. Über das Handy des ersten Opfers kann man live sehen, wie sein Geschäftspartner in der Sauna gefesselt ist und stirbt. Ermittlungsspuren führen in den Freundeskreis der Opfer, sie kannten sich seit ihrem Studium. Stück für Stück erfährt man was vor einiger Zeit passiert ist.

Bittere Nacht ist ein solider Krimi, in dem Vergangenheit und Gegenwart geschickt verknüpft werden. Besonders gefallen hat mir der humorvolle Umgang der beiden Ermittler und der Einblick in ihr Privatleben. Allerdings finde ich manche Abschnitte etwas langatmig. Trotzdem ein solider Krimi mit einigen Überraschungen am Schluss.

Bewertung vom 27.07.2025
Willkommen. Ein Buch über Freundschaft
Scheffler, Axel;Green, Alison

Willkommen. Ein Buch über Freundschaft


ausgezeichnet

In dem Buch „Willkommen“ mit Texten von Alison Green und Bildern von Axel Scheffler (bekannt durch „Der Grüffelo“) geht es um das große Thema „Freundschaft“ und wird mit vielen verschiedenen Tieren dargestellt. Es beginnt schon damit, dass man von einem Eichhörnchen ins Buch hereingebeten und willkommen geheißen wird.

Ganz egal ob groß oder klein, ob man flattert oder springt, ob laut oder leise. Hauptsache es wird zusammen fröhlich gespielt, erzählt, gelacht und sich auch gegenseitig geholfen. Jeder soll sich angenommen und gemocht fühlen. Auch wenn man einmal streitet ist es nicht schlimm, man entschuldigt und verzeiht sich anschließend und alles ist wieder gut.
Stell dir mal vor, die ganze Welt wäre wie dieses Buch, ein wirklich schöner Satz und dafür wird wirklich jeder gebraucht. Egal welche Fähigkeiten er hat.

Ich finde, das ist ein ganz wichtiges Kinderbuch mit einer großen Botschaft, wunderbar kindgerecht, bunt und lebensfroh gestaltet . Auf jeder einzelnen Seite gibt es für die Kinder sehr viel zu entdecken und man kommt miteinander gut ins Gespräch. Deshalb empfehle ich es gerne weiter. Wir werden das Buch jedenfalls garantiert noch oft in die Hand nehmen.

Bewertung vom 19.07.2025
Wohin du auch gehst
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


ausgezeichnet

Der Erstlingsroman „Wohin du auch gehst“ der in Kinshasa geborenen Autorin Christina Fonthes erzählt die berührende Geschichte zweier kongolesischer Frauen auf verschiedenen Zeitebenen. Das Leben der Beiden ist unterschiedlich und doch total eng miteinander verbunden. Sie sind entwurzelt und sehnen sich nach ihrer Heimat und Dazugehörigkeit. Beide Frauen müssen sich entscheiden, ob sie ihrer Liebe folgen. Dabei erfahren sie große Diskriminierung aufgrund ihrer Homosexualität, aber auch aufgrund ihrer Hautfarbe.

Mira und ihre Schwester Ya Eugénie leben in einer wohlhabenden Familie im Kongo. Ya Eugénie, die ältere ist fleißig und wird Ärztin, während sich die jüngere Mira abends heimlich aus dem Haus stiehlt, um mit ihrer Freundin Chantal tanzen zu gehen. Als Chantal zu später Stunde einfach verschwunden ist, trifft sie auf Charlie Bolingo, der von einer Musikkarriere träumt. Sie verlieben sich ineinander, was die Eltern für nicht standesgemäß halten und die Beziehung verbieten. Mira wird zu ihrer verheirateten Schwester Ya Eugénie geschickt, damit sie diese im Haushalt unterstützt. Sie wird schwanger, möchte das Kind aber nicht. Deshalb kümmern sich ihre Schwester mit ihrem Mann um das Baby. Mira wird wegen dieser Schande von ihren Eltern verstoßen und geht nach Europa.

Bijoux lebt 12 Jahre behütet im Kongo, wird dann aber wegen politischer Unruhen zu Tantine Mireille nach London gebracht. Sie kennt ihre kaltherzige, verbitterte und streng religiöse Tante überhaupt nicht und sehnt sich immer wieder in ihre Heimat zurück. Stück für Stück erfährt man welches Verhältnis Mireille und Bijoux haben und welche Geheimnisse es gibt.

Ein sprachlich außergewöhnlicher und erstklassig erzählter Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Auch wenn ich anfangs mit den vielen Zeitsprüngen und Perspektivwechsel etwas zu kämpfen hatte. Trotzdem haben mich die bildlich erzählten Geschichten der zwei Frauen, ihren Familien und Freunden fasziniert und sehr berührt. Von mir deshalb eine absolute Leseempfehlung und auf jeden Fall 5 Sterne.

Bewertung vom 29.06.2025
6 aus 49
Kornmüller, Jacqueline

6 aus 49


sehr gut

Jacqeline Kornmüller erzählt in dem Roman 6 aus 49 ihre Familiengeschichte, insbesondere die Biografie ihrer geliebten Großmutter Lina, einer starken, unbeugsamen Frau. Diese ist der Mittelpunkt ihres Lebens. Bei ihr fühlt sie sich immer geborgen.

Lina nimmt ihr Leben in die Hand, anstatt daran zu verzweifeln und ist leidenschaftliche Lottospielerin. Niemals verliert sie den Glauben daran, eines Tages zu gewinnen.
In bitterster Armut aufgewachsen, ungewollt schwanger geworden und alleinerziehend, geht sie unbeirrt ihren Weg und eröffnet eine Pension, die sie mit Leib und Seele führt.

Die Autorin hat ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Großmutter und beschreibt ihren Lebensweg einfühlsam und lebendig. Die Kapitel sind kurz gehalten und der Schreibstil ist humorvoll und feinfühlig. Man merkt immer wieder, wie eng die Bindung zwischen der Autorin und ihrer Großmutter ist.

Auf dem Cover sind die wichtigsten Dinge aus dem Leben von Lina zu finden. Ihre Pension „Amalie“, die Zahlen 6 aus 49, Lina und ihre Lebenspartnerin Maria, die Berge und alles ist umrahmt von Blumen, Bäumen und Glücksklee.

Ein wirklich schönes, berührendes und tiefgründiges Buch, das ich sehr gerne empfehle.