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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 472 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2025
Das heimliche Zimmer: Thriller
Shepherd, Catherine

Das heimliche Zimmer: Thriller


sehr gut

„Das heimliche Zimmer“ ist der 10. Teil der Laura-Kern-Reihe.
In einer alten U-Bahn-Station wird ein toter Teenager gefunden, der brutal ermordet wurde. Schnell gerät ein Mitschüler in Verdacht, mit dem er sich kurz vorher gestritten hat. Doch so einfach ist es nicht, denn der Verdächtige hat Erinnerungslücken. Er gehört zu einer Gruppe von Schülern, die andere schikanieren und selbst vor ihrer Lehrerin nicht zurückschrecken, da sie sie angeblich zu streng benotet und ihnen damit die Zukunft verbaut.
Dann gibt es weitere Tote aus dem Umfeld der Schüler und wieder steht er unter Verdacht. Für Laura und ihren Kollegen Max wird es zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn sie wissen nicht, ob und wann weitere Morde geschehen werden. Bei ihren Ermittlungen kommen sie so einigen Geheimnissen auf die Spur und weitere Verdächtige kristallisieren sich heraus.
Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel aus der Sicht des Mörders. Dabei hatte ich natürlich auch immer einen bestimmten Menschen in Verdacht.
In diesem Buch lernt man viele verschiedene Personen kennen, die alle ihre eigenen kleineren und größeren Probleme haben und sehr authentisch beschrieben sind. Laura und Max sind den Stammlesern bereits sehr gut bekannt. Aber auch deren Privatleben ist nicht sorgenfrei. Max’ Frau Hannah drängt auf eine Paartherapie, da sie mit Allem Probleme zu haben scheint, angefangen von Laura als Max’ Partnerin bis zu seinen Arbeitszeiten. Sie ist mir nicht besonders sympathisch. Laura liebt immer noch Taylor. Der hat eine neue, sexy Partnerin bekommen, auf die Laura nicht eifersüchtig sein will.
Die Autorin schafft es meisterhaft, eine spannende Atmosphäre zu erzeugen, die von Geheimnissen und unerwarteten Wendungen geprägt ist. Immer wieder gibt es neue Spuren und Verdächtige. Das Ende war trotzdem überraschend, und die Motive der Morde waren sehr traurig.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.07.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der 4. Fall für Leopold von Herzfeldt.
Die Handlung spielt im Jahr 1896 in Wien. Leopold wurde inzwischen zum Oberkommissar befördert und auch in Julias Leben hat sich einiges verändert. Sie wohnt mit ihrer Tochter Sisi in einem eigenen Zimmer einer Mietskaserne, arbeitet als Fotografin beim Neuen Wiener Journal, weil sie die Gräuel als Polizeifotografin nicht mehr ertragen hat, und hat sich von Leopold getrennt. Aber eigentlich möchte sie Reporterin werden, spannende und gesellschaftskritische Berichte schreiben. Als in der Stadt der berühmte Magier Charles Banton gastiert und einen neuen Trick verkündete, soll Julia darüber berichten. Doch der Trick der zersägten Jungfrau misslingt und die Assistentin des Magiers stirbt. Nach dem ersten Schock nutzt Julia ihre Chance, um hinter die Bühne zu kommen und mehr zu erfahren. Natürlich trifft sie dort auch auf Leopold, der in dem Fall ermittelt. Die Spur führt in den berühmten Wiener Prater, wo der Große Bellini seine Zauberkunst im Ronacher Theater anbietet. Doch sein Geschäft läuft nicht mehr gut, das Theater steht kurz vor dem Aus. Schnell gerät er in Verdacht, seinen Konkurrenten aus dem Weg geschafft zu haben. Julia scheint Leopold immer einen Schritt voraus zu sein. Nach ihrem großartigen Artikel über die zersägte Jungfrau soll sie weitere Informationen beschaffen. Als sie sich im Prater umhört, kommt ihr das Gerücht von mehreren verschwundenen Mädchen zu Ohren. Sie will unbedingt auch dieser Spur nachgehen und begibt nicht nur sich in große Gefahr.
Natürlich darf auch der Totengräber Augustin Rothmayer nicht fehlen. Für sein neues Buch forscht er gerade an seinen Leichen zu Verwesungsprozessen und anderen biologischen Abläufen nach dem Tod. Von Leopold wird er gebeten, sich im Prater etwas umzuhören, da er sich dort besser auskennt. So geht auch Rothmayer auf Spurensuche. Nebenbei muss er sich um sein Lehrmädchen und Ziehtochter Anna kümmern, die inzwischen 15 Jahre alt und etwas schwierig geworden ist. Außerdem gibt es Gerüchte zu bestechlichen Bestattern, dem er nachgehen will. Also – viel zu tun für alle.
Neben der Aufklärung der Fälle spielt auch der Fortschritt eine große Rolle. Im Polizeirevier werden Schreibmaschinen eingeführt, die von den Älteren verpönt werden, Leopold befasst sich mit der Daktyloskopie, Wien wird nach und nach elektrifiziert, die ersten Autos fahren bzw. rasen durch die Stadt und das neumodische Fußballspiel ist bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt geworden.
Die Charaktere sind wieder sehr gut und authentisch ausgearbeitet. Leopold ist ein echter Piefke aus Preußen, der in Wien immer noch belächelt wird. Er kommt aus reichem Haus, ist immer erstklassig gekleidet und kann sich benehmen, wirkt dadurch auch immer etwas arrogant. Er versteht immer noch nicht wirklich, warum Julia sich von ihm getrennt hat. Diese ist eine selbstständige, unabhängige Frau, die sich neben ihrem aufreibenden Job um ihre kleine gehörlose Tochter Sisi kümmern muss, was nicht immer einfach ist. Rothmayer ist der immer grantig wirkende Totengräber, der sich auf dem Friedhof und bei seinen Forschungen am Wohlsten fühlt. Er hat aber auch ein weiches Herz, was er kaum zeigt. Auch hat er schon einige wissenschaftliche Bücher geschrieben und arbeitet nun an seinem neuesten Werk. Seine Anna ist ein intelligentes Mädchen, was sich ins Fußballspielen stürzt und dabei großes Talent zeigt. Sie weiß sich gegenüber den Jungs zu wehren und lässt sich nicht unterkriegen. Auch die anderen Charaktere sind zeitgemäß gut beschrieben.
Ebenso werden politische Themen im Buch angesprochen. Herzfeldt hat jüdische Wurzeln und auch sein Vorgesetzter ist Jude. Sie erfahren viel Hass und Beleidigungen, auch aus den eigenen Reihen. Außerdem sollen noch der österreichische und der deutsche Kaiser nach Wien kommen, was viele Polizeikräfte zur Bewachung bindet, da Ausschreitungen der Anarchisten zu befürchten sind.
Der Schreibstil ist rasant und spannend, oft auch mit wienerischem Dialekt, was ich sehr charmant finde. Die historischen und menschlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit sind gut eingefangen und vorstellbar. Auf der vorderen Umschlagseite des Buches findet sich eine Karte von Wien aus dem Jahr 1896 sowie ein Personenverzeichnis. Am Ende gibt es noch ein Glossar.
Das Buch war wieder großartig, spannend und authentisch.

Bewertung vom 06.07.2025
Inspector Pescadores und der Tote im Pool (eBook, ePUB)
Verano, Daniel

Inspector Pescadores und der Tote im Pool (eBook, ePUB)


sehr gut

„Der Tote im Pool“ ist der 1. Teil für den Grand-Canaria-Mordclub.
Nach seiner Scheidung wandert Kriminalhauptkommissar Markus Fischer nach Gran Canaria aus, wo im schnell das Glück einen millionenschweren Lottogewinn beschert. Nun wohnt mit netten deutschen Nachbarn, die ebenfalls Auswanderer sind, in einer Bungalowanlage und will demnächst eine Tapas-Bar im Nachbarort eröffnen. Er fühlt sich sehr wohl. Bis er am Morgen nach dem Vertragsabschluss für die Bar eine Leiche im Pool der Anlage findet. Die einheimische Polizei schießt sich gleich auf einen Verdächtigen ein und nimmt ihn fest. Für sie ist der Fall damit erledigt. Doch Fischer und seine Freunde glauben nicht daran und beginnen selbst zu ermitteln. Der Tote war Inhaber einer deutschen Bäckereikette, sodass sie erste Anhaltspunkte haben. Nach und nach kommen sie nicht nur einigen Geheimnissen auf die Spur, sondern geraten auch selbst in Gefahr.
Markus‘ drei Freunde sind sehr unterschiedliche Personen. Petra ist eine verwitwete Rentnerin und betätigt sich als Privatdetektivin, Marianne ist fast Rentnerin, eine sehr korrekte, ruhige und ernste Person. Andreas ist der Jüngste von ihnen und arbeitet als Bademeister. Er ist ein lustiger Kerl, hat immer einen lockeren Spruch parat und überschätzt ständig seine Wirkung auf Frauen. Von ihnen weiß keiner, dass Markus beider Kripo war und auch bei anderen offenbaren sich im Zuge der Ermittlungen Eigenschaften, die nicht zu erwarten waren.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war ein schöner Urlaubs-Sommer-Krimi mit vielen schönen Landschaftsbeschreibungen und auch die kulinarischen Genüsse kamen nicht zu kurz, für die Markus sorgte. Durch Andreas gab es auch eine gesunde Brise Humor. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, auch mit einigen spanischen Redewendungen und Ausdrücken, die aber übersetzt wurden. Außerdem findet man am Schluss des Buches einige Rezepte der im Buch beschriebenen Gerichte.
Am Ende wurden nicht alle Geheimnisse gelüftet und ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.
Auch das Cover deutet auf Urlaubsstimmung hin und gefällt mir ebenfalls sehr.

Bewertung vom 25.06.2025
Elsässer Bescherung (eBook, ePUB)
Laurent, Jean Jacques

Elsässer Bescherung (eBook, ePUB)


gut

„Elsässer Bescherung“ ist der 8. Teil mit Major Jules Gabin und beinhaltet zwei Geschichten.
Major Jules Gabin freut sich auf das Adventtreffen mit seinen alten Schulfreunden des Abschlussjahrgangs. Nach und nach treffen alle ein. Doch noch vor dem Hauptgang stirbt einer der Freunde an einem vergifteten Plätzchen. Da Jules in dem Fall befangen ist, übernimmt die Untersuchungsrichterin Joanna Laffarque, gleichzeitig Jules Frau, die Befragungen. Denn der Mörder muss unter den Anwesenden sein. Danach ist die Stimmung unter den Freunden angespannt, bis hin zu aggressiv. Jeder verdächtigt Jeden des Mordes. Der Tote war ein eher mittelmäßiger Autor. Nun plante er, einen True Crime zu schreiben, der ihn erfolgreich und bekannt machen sollte. Wollte er ein altes Geheimnis seiner Freunde aufdecken? Musste er deshalb sterben? Bei den Befragungen vor Ort stellt sich heraus, dass jeder ein Geheimnis hat und auch, wie gut die ehemaligen Schulfreunde wirklich noch befreundet waren. Dann geschieht ein weiterer Mord.
Gleich nach Lösung dieses Falls folgt der nächste. Jules bekommt Drohbriefe. Im neuesten wird sogar ein Mord an einer ihm nahestehenden Person angedroht. Durch die beruflichen Beziehungen von Jules und Joanne gelingt es recht schnell, den Briefeschreiber zu identifizieren, doch die Suche nach ihm gestaltet sich dann doch schwierig. Das Ende war enttäuschend, es kam zu abrupt und war unbefriedigend.
Da ich die vorherigen Teile nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob dieses Buch besser oder schlechter ist. Mir hat es jedenfalls gut gefallen, auch wenn es, jedenfalls bei der ersten Geschichte, eher ruhig zuging. Die zweite dagegen war schon etwas aufregender. Auf das Leben von Jules und Joanne wird nicht näher eingegangen, was wohl daran liegt, dass es bereits der 8. Teil mit den beiden ist. Charakterlich mag ich sie. Jules scheint eher ein etwas ruhiger Mensch zu sein und stellt sich nicht in den Vordergrund. Joanne dagegen handelt sehr entschieden, professionell und wirkt auch mal einschüchternd.
In dem Buch wird in beiden Geschichten bildhaft auf kulinarische Spezialitäten der Gegend eingegangen, sodass ich gleich Appetit bekam. Auf den letzten Seiten des Buches findet man noch einige Rezepte der Region.
Der Schreibstil ist gut und ich konnte zügig lesen. Das Cover finde ich sehr schön.

Bewertung vom 20.06.2025
Mörderisches Halleluja
Zingerle, Roland

Mörderisches Halleluja


gut

Beim Pilze sammeln im Wald begegnet die tiefgläubige Monika dem Jesus, der sich mitten auf der Pilzwiese sonnt. Nach und nach erscheint Jesus auch anderen Bewohner von Fackenreuth. Und nicht nur das, ein Dieb geht um im Ort und sogar ein Mörder, ein Bauer verschwindet und nicht nur die Esel drehen durch. Das alles ruft den Bischof, die Medien, Jesusjünger, Satanisten und viele Schaulustige herbei. Dorfpolizist Xaver lässt sich vom Jesus nicht beeindrucken, hat nur aber eine Menge zu tun.
Für dieses Buch braucht man eine hohe Humor-Toleranzgrenze, was ich anfangs bei mir bezweifelt habe. Man bekommt den Eindruck, dass das halbe Dorf, einschließlich Esel und Schweine, durchgeknallt ist. Aber die Geschichte entwickelte sich nicht nur spaßig, sondern auch mörderisch.
Neben den vielen skurrilen Personen gibt es noch Xaver, den anscheinend einzigen Menschen, der sich nicht veräppeln lässt. Er ist ziemlich intelligent und kommt nach und nach dem eigenartigen Verhalten der Menschen auf die Spur und löst auch die Mordfälle. Er und sein Freund und Kollegen Lucki sind ein sehr gutes Team.
Der Schreibstil ist einfach und mit einigen bayrischen Dialekten verfeinert, was aber zu verstehen ist. Die Handlung geht rasant voran, es wird langweilig, was auch an den vielen verschiedenen Themen liegt, die hier aufgegriffen werden und nicht nur Jesus betreffen.
Das Cover gefällt mir sehr und lässt schon eine amüsante Geschichte vermuten. Es ist ein gelungener Auftakt der Fackenreuth-Reihe.

Bewertung vom 16.06.2025
Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2 (eBook, ePUB)
Jacobs, Jan

Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Die Tote in der Gracht“ ist der 2. Fall für Griet Gerritsen.
Die Vorbereitungen für den endlich wieder stattfindenden Elfstädtelauf, dem längsten und härtesten Schlittschuh-Rennen der Welt, laufen auf vollen Touren. Da der letzte Lauf aufgrund der Witterungsverhältnisse 1997 stattfand, werden viele Läufer und Gäste erwartet.
Doch noch bevor der Startschuss fällt, wird eine Tote in der Gracht gefunden. Nachdem Griet und Pieter nach ihrem letzten Fall kaltgestellt wurden und nur noch Cold Cases auf dem Tisch hatten, dürfen sie jetzt endlich wieder ermitteln. Die Tote ist eine junge Reporterin, die vergiftet wurde. Griet und ihr Kollege Pieter gehen den Spuren nach. Langsam kristallisieren sich Zusammenhänge zum letzten Elfstädtelauf heraus und sie finden ein Gruppe Läufer, die schon 1997 teilgenommen hatten. Aber was war damals passiert? Was hat die Tote herausgefunden? Es ist eine langwierige, aber keine langweilige, Ermittlungsarbeit, die immer auf neue und unterschiedliche Spuren führt. Dabei geht es nicht nur um Regelverstöße beim damaligen Lauf, sondern auch um Geldgier und kriminelle Familienangelegenheiten.
Für Griet und Pieter als Team ist es der zweite Fall. Die beiden mag ich sehr, sie sind inzwischen gute Freunde geworden, obwohl Pieter hier etwas verschweigt und Griet durch ihre Hartnäckigkeit auch dieses Rätsel löst. Dabei hat auch sie noch ein Problem. Ihr Ex-Mann will mit der gemeinsamen Tochter über Weihnachten zu ihr kommen. Doch dann bringt er Fenja einige Tage vorher vorbei und lässt sie bei Griet. Diese ist nicht die typische Mutter, sie hat keinen Beug zu Fenja und weiß nicht, was sie mit ihr machen soll. Dabei ist die Kleine ein aufgewecktes, intelligentes Mädchen. Doch auch hier steht ihr Pieter und seine Familie hilfreich zur Seite. Noemi kommt unerwartet früher von ihrem Einsatz aus London zurück und keiner weiß, warum. Sie verhält sich sehr verschlossen und niemand würde sich wundern, wenn sie dort wieder einen Alleingang gestartet hätte. Aber auch dahinter steckt etwas anderes.
Am Ende gehen alle drei bis an ihre Grenzen, um den Fall zu lösen.
Sehr interessant fand ich die historischen Fakten und Hintergründe des Laufes, der leider kaum noch stattfinden kann.
Der Schreibstil ist gut und flüssig, allerdings mit relativ vielen friesischen und niederländischen Sätzen oder Wörtern. Die meisten waren selbsterklärend und viele auch übersetzt worden, sodass es mich nicht weiter gestört hat.
Mir hat das Buch mit diesem außergewöhnlichen Schauplatz sehr gut gefallen. Ich würde gern noch mehr mit diesen Ermittlern lesen.
Auch das Cover passt prima zur Handlung und ist sehr schön.

Bewertung vom 13.06.2025
Ausgespielt
Prammer, Theresa

Ausgespielt


ausgezeichnet

Die Partnervermittlung AMOR verspricht ihren Mitgliedern den perfekten Partner und gibt eine Erfolgsgarantie. Doch nach einem Blind Date ist eine Kundin tot. Das ruft Kommissarin Liv Dorn auf den Plan. Sie hat jahrelang undercover gearbeitet. Bei ihrem letzten Einsatz kam es jedoch zu einem Zwischenfall, sodass ihr Vorgesetzter sie abziehen musste. Es stellt sich heraus, dass die tote Frau nicht die erste war. Liv meldet sich bei AMOR an, um die letzten Kontakte der Toten zu treffen. Dabei entwickelt sie starke Gefühle für ein Date.
Als die pensionierte Kriminalkommissarin Alice Gerber von AMOR erfährt, sieht sie sofort Parallelen zu einem ihrer ersten Fälle als Vorgesetzte im Jahr 1986, bei dem es um eine Partnervermittlung namens Cupido ging. Der damalige Mörder wurde gefasst. Oder war es doch nicht der richtige? Alice nimmt Kontakt zu Liv auf, und gemeinsam wollen sie den Fall aufklären.
Liv ist eine vielschichtige Person. Sie hat viele Jahre mit verschiedenen Identitäten gearbeitet. Nun muss sie eine ganz andere Rolle spielen, was ihr anfangs etwas schwerfällt. Zudem hat sie mit ihrer persönlichen Geschichte zu kämpfen. Vor vielen Jahren ist ihre kleine Schwester verschwunden, die sie immer noch sucht. Sie ist eine mutige und kämpferische Person, die sich nicht unterkriegen lässt.
Auch Alice hatte es damals als eine der ersten Frauen in einer Führungsposition bei der Polizei nicht leicht. Was sie im Nachhinein alles herausfindet, ist furchtbar.
Durch den Perspektivwechsel vom Cupido-Fall im Jahr 1986 zur Gegenwart von Liv und Alice sowie die kurzen Kapitel wird die Spannung durchgehend aufrechterhalten. In jeder Zeit gibt es viele überraschende Wendungen und falsche Fährten. Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und ist einfach großartig.

Bewertung vom 10.06.2025
Mord auf Vlieland / Tödliches Vlieland Bd.1 (eBook, ePUB)
Jacobs, Jan

Mord auf Vlieland / Tödliches Vlieland Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Mord auf Vlieland“ ist der erste Teil der Holland-Krimi-Reihe mit Griet Gerritsen.
Griet wurde wegen Fehler bei ihrem letzten Europol-Einsatz, bei dem ein Beamten getötet wurde, nahegelegt, sich auf eine neue Stelle als Mordermittlerin in Friesland zu bewerben. Durch Beziehungen von ganz oben tritt sie nun ihren ersten Arbeitstag an. Ihr Chef ist natürlich nicht begeistert, betraut sie aber gleich mit dem Fall eines Toten, der auf einer Sandbank in einem Schiffswrack auf Vlieland gefunden wurde. Ihr Team besteht aus dem gemütlichen Mittvierziger Pieter de Vries, der seinen Schreibtisch anscheinend seit Jahren nicht verlassen hat, und der übermotivierten Noemi Bogaard, Anfang zwanzig. Griet ahnt, dass es sich um einen Test handelt, da anscheinend niemand mit ihren beiden Teamkollegen zusammenarbeiten will.
Bei dem Toten handelt es sich um den sehr beliebten und anerkannten Hotelier Vincent Bakker. Vor Ort bekommen sie Unterstützung durch den attraktiven Insel-Polizeichef Henk van der Waal, da die Insulaner Fremden gegenüber sehr verschwiegen sind. Doch je tiefer sie in die Ermittlungen einsteigen, desto mehr dunkle Geheimnisse kommen ans Licht.
Griet weiß, dass sie den Fall nicht vermasseln darf, doch dann passieren unvorhersehbare Dinge, die sie zu einer eigenmächtigen Entscheidung zwingen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und zügig lesbar. Es kommen viele niederländische Begriffe vor, deren Bedeutung man sich denken kann bzw. die auch übersetzt werden.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Griet ist mir sehr sympathisch. Sie hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. Bei einem Einsatz hat sie ihren Freund und Partner verloren und wurde selbst schwer verletzt. Aber sie hat sich wieder aufgerappelt. Mit ihren beiden Partnern in dem neuen Fall hat sie es anfangs schon etwas schwer. Pieter hat die letzten Jahre Cold Cases mehr oder weniger bearbeitet und ist ziemlich träge. Das Küken Naomi ist voller Tatendrang und missachtet schon mal die Vorschriften. Auch als Neuling bei der Polizei sollte sie diese kennen und nicht mit ihrem eigenmächtigen Verhalten die Ermittlungen gefährden. Pieter hingegen hat sich zu einem tollen Kollegen entwickelt, dem am Ende der Außendienst sogar Spaß macht.
Ebenfalls ist die charmante Atmosphäre der Insel mit ihren malerischen Stränden und der rauen Natur sehr gut eingefangen, trotzdem gleichzeitig ein fesselnder Kriminalfall im Mittelpunkt steht.
Auch das Cover passt zur Handlung, ist düster und wirkt nordisch rau.
Insgesamt ist „Mord auf Vlieland“ ein gelungener Krimi, der sowohl Spannung als auch eine Prise nordische Gelassenheit bietet. Die Kombination aus einer packenden Handlung, unterschiedlichen Charakteren und der wunderschönen Kulisse der Insel macht das Buch zu einem echten Lesevergnügen.

Bewertung vom 10.06.2025
Ludwigshöh & Elwetritsch (eBook, ePUB)
Weichmann, Helge

Ludwigshöh & Elwetritsch (eBook, ePUB)


gut

„Ludwigshöh & Elwetritsch“ ist der 3 Teil der Reihe um Kommissar Bleibier.
Nach der Restaurierung der Villa Ludwigshöhe lädt die Landesregierung zu einem Kostümball, wie er zu Zeiten König Ludwigs I. üblich war, ein. Auch der Ministerpräsident wird erwartet. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall, an dem Kommissar Bleibier nicht ganz unschuldig ist. Damit liefert er seinem Vorgesetzten Futter für die angedrohte Schließung der Polizeiwache in Grumberg. Obwohl er suspendiert wurde und Hausverbot für die Villa hat, zieht es ihn wie magisch dorthin. Irgendetwas geht da vor, und er will herausfinden, was es ist. Dank der vielen und besonderen Fähigkeiten seiner Elwetritsch gelingt es Bleibier, das Geheimnis zu lüften und damit groß gefeiert zu werden.
Die Geschichte verbindet lokale Legenden, humorvolle Anekdoten und eine Prise Mystik. Die Charaktere sind doch sehr speziell. Bleibier bangt um seine Polizeistation und tut alles, um sie zu erhalten, auch mit sehr unkonventionellen Mitteln. Sein einziger Kollege Manfred Blümlein ist etwas behäbig und begriffsstutzig. Er glaubt alles, was Bleibier ihm erzählt. Am lustigsten dabei ist die „Andacawwa“- Mission.
Es gab ziemlich viel Dialekt, wovon ich nicht alles verstanden habe.
Zunächst hat mich das sehr schöne Cover zum Lesen animiert. Man muss sich jedoch auf die Geschichte einlassen, da man ansonsten an der Handlung zweifelt. Mir ist das anfangs etwas schwergefallen, als ich von einem unersättlichen Sagenwesen gelesen habe, das nur für Bleibier sichtbar ist und ihm am Hacken hängt. Nach und nach fand ich die Tritsch aber ganz niedlich – jedenfalls, wenn sie genug Alkohol und Essen hatte.
Insgesamt war es ein amüsantes und unterhaltsames Buch.

Bewertung vom 02.06.2025
Mord bei Schietwetter
Sanne, Manuela

Mord bei Schietwetter


sehr gut

Regelmäßig treffen sich vier Damen und Derk zum Stricken und Klönen. Doch dieses Mal kommt Connie, die Inhaberin des Wollladens, nicht. Als alle in Derks Oldtimer losfahren, um sie zu suchen, finden sie sie tot in ihrem Laden, ganz offensichtlich ermordet. Derk, als ehemaliger Kriminalkommissar, weiß, was zu tun ist und leitet alles in die Wege. Als Oberkommissarin trifft seine Tochter Pauline am Tatort ein.
Für Derk ist es nicht einfach, ihn juckt es in den Fingern und er würde gerne ermitteln. Aber er ist im Ruhestand und will seiner Tochter nicht in die Quere kommen. Das lässt sich natürlich nicht vermeiden. Schon gar nicht, wenn man die vier Damen vom Strickclub um sich hat, die alle auf ihn einreden und auch selbst versuchen, etwas herauszufinden. Letztendlich sind sie dann doch eine große Hilfe bei der Lösung des Falls.
Es ist ein schöner, humorvoller Krimi in einem bezaubernden Ambiente mit sehr verschiedenen, authentisch dargestellten Charakteren. Zusammen harmonieren sie wunderbar und Derk fühlt sich wie der Hahn im Korb. Seine Strickarbeiten sind zwar nicht vorzeigbar, aber er hat einen sehr persönlichen Grund, bei den Treffen dabei zu sein. Ihn mag ich sehr. Er ist sehr agil und betreibt einen kleinen Gnadenhof auf seinem Grundstück.
Josefas Briefe an ihren toten Mann fand ich sehr emotional.
Der Schreibstil ist locker und leicht, sodass man sich mitten in der Handlung mit ihrem norddeutschen Charme fühlt. Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung lassen die Kälte und den Wind förmlich spüren, was das Leseerlebnis umso intensiver macht.
Ich hoffe, der Strickclub kann noch lange in voller Besetzung ermitteln.
Auch das Cover ist toll und passt zur Gegend, natürlich darf auch ein Schaf nicht fehlen.