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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 488 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2025
Mord an Weihnachten
Paulsen, Hanna

Mord an Weihnachten


sehr gut

Staatsanwalt Broder Jacobsen ist vom Festland zu Besuch bei seinen Eltern und freut sich auf ein Wiedersehen mit Lina auf dem Oldesumer Adventbasar. Doch die Freude währt nicht lange. Mehrere Besucher des Basars brechen zusammen und müssen ins Krankenhaus. Ein Mensch stirbt sogar. Broder soll nun zusammen mit den örtlichen Kollegen herauszufinden, wer die Kekse vergiftet hat. Doch dann gibt es einen weiteren Todesfall und es wird komplizierter. Immer wieder gibt es neue Aussagen der Befragten und es gilt, neue Spuren zu verfolgen. Und das ausgerechnet zwei Tage vor Weihnachten. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse einiger Inselbewohner ans Licht.
Der Fall beginnt langsam und die Spannung steigert sich schrittweise. Die Hinweise sind geschickt verteilt und der Leser kann bis zum Ende mitraten. Der Autorin ist es gelungen, die Weihnachtsstimmung mit Weihnachtsmarkt und Familienritualen mit der harten Realität der Morde zu kombinieren und schafft damit einen starken Kontrast. Viele Dinge haben mich aber auch sehr traurig gemacht.
Auch die Charaktere sind authentisch und mit ihrer norddeutschen Art sehr charmant beschrieben. Die Ermittler finde ich alle sehr sympathisch, sie sind ein gutes Team und verstehen sich. Ebenfalls wird das Privatleben in die Handlung einbezogen, steht aber nicht im Vordergrund.
Gefallen hat mir die Kapitelgestaltung mit dem Weihnachtsgebäck in der Überschrift, und auch der Brauch der Schornsteinfeger, an Silvester über die Insel zu gehen und den Menschen Glück zu wünschen.
Das Cover ist ebenfalls schön weihnachtlich gestaltet.

Bewertung vom 21.10.2025
Mord in besserer Gesellschaft
Lloyd, Josie

Mord in besserer Gesellschaft


sehr gut

Alice Beeton betreibt zusammen mit ihrer Schulfreundin Jinx und einer weiteren Mitarbeiterin sehr erfolgreich eine Agentur zur Vermittlung von Hauswirtschaftskräften. Ihre langjährige Kundin Camille Messent braucht ganz dringend eine neue Haushälterin. Zum Glück bewirbt sich genau zum richtigen Zeitpunkt Enya, die alle erforderlichen Qualifikationen mitbringt. Aufgrund der Dringlichkeit unterlässt Alice eine genauere Prüfung und stellt Enya ein. Einige Tage später wird diese tot aufgefunden. Sie wurde im Arbeitszimmer des Hausherrn gefunden. Als Alice entsetzt im Haus ankommt, muss sie zunächst ihrer vorwitzigen Hündin nachlaufen, die sich von der Leine losgemacht hat und zielstrebig zum Tatort eilt. Dort lernt Alice Detective Rigby kennen. Dieser erweist sich letztendlich doch als ganz nett. Enyas Freundin bittet Alice herauszufinden, was passiert ist. Und schon steckt sie in einer Mordermittlung.
Die Handlung ist nicht unbedingt sehr spannend oder blutig, aber sehr unterhaltsam und humorvoll geschrieben. Durch ihre Arbeit in der Agentur kennt Alice sehr viele Menschen, die ihr nun hilfreich zur Seite stehen. Mit viel Raffinesse schmieden sie einen Plan, wie sie dem Mörder auf die Schliche kommen können. Es gibt immer wieder neue Wendungen und viele Geheimnisse werden aufgedeckt.
Alice ist eine sehr sympathische, mitfühlende und hilfsbereite Person, sie ist vielseitig interessiert, talentiert und liebt ihre Agatha über alles. Sie kocht und backt gern und die Rezepte finden sich auch im Buch wieder. Als ihr zu Hause buchstäblich die Decke auf den Kopf fällt, ist das schon der erste Schritt zur Aufklärung des Mordes. Leider ist sie ihrem Bruder gegenüber zu gutmütig. Dieser hat das Familienanwesen geerbt und wirtschaftet es herunter. Damit ihr geliebtes Elternhaus nicht verfällt, steckt Alice ihr ganzes Geld und noch mehr hinein, was ihr Bruder nicht zu würdigen weiß. Er finanziert damit das Leben seiner anspruchsvollen Frau und jammert nur herum. Ihre Freundin Jinx mag ich auch sehr. Sie ist modisch immer auf dem neuesten Stand. Der Besuch des Luxus-Secondhand-Ladens war sehr amüsant.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es liest sich leicht, ist durchweg unterhaltsam und gegen Ende doch etwas rasanter. Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Charmant und sympathisch die bürgerlichen Personen und extravagant und arrogant die High Society. Und wer weiß, vielleicht hat Alice auch einen Freund fürs Leben gefunden.
Das Cover ist wunderschön und lädt zum Lesen ein.

Bewertung vom 16.10.2025
Dunkelnah
Klementovic, Roman

Dunkelnah


sehr gut

Simon möchte sein altes Leben hinter sich lassen. Über eine Annonce findet er einen Job zum Herrichten eines Luxushotels, das bald wiedereröffnet werden soll. Als er dort ankommt, findet er eine Bruchbude in einer düsteren Atmosphäre vor und sein Albtraum beginnt. Die Reiters, Besitzer des Hotels, erweisen sich als sehr sonderbar. Die Frau scheint völlig verrückt zu sein, sieht anscheinend den Verfall des Hauses nicht und will in Kürze eröffnen. Ihr Mann läuft mit einer Waffe und einem Bluthund durch die Gegend und hat ein massives Aggressionsproblem. Auch das Haus ist sehr groß und total verwinkelt, sodass Simon oft orientierungslos durch die Gegend irrt. Mehr als einmal fühlt er sich beobachtet und verfolgt. Als er vom Verschwinden einer jungen Frau erfährt, kommt ihm der Verdacht, dass die Reiters etwas damit zu tun haben und die Frau im Hotel versteckt ist. Also macht er sich auf die Suche. Nebenbei wird er immer zu neuen Arbeiten gerufen, die er aber auch nicht beenden kann. Mehrmals will er dieses gruselige Haus verlassen, doch sein schlechtes Gewissen gegenüber der Verschwundenen hält ihn dort fest.
Es ist eine völlig verrückte Geschichte, die meinen Puls beim Lesen immer wieder beschleunigen ließ. Ich habe mitgefiebert, habe Simon verflucht, weil er geblieben ist und hatte auch Angst, dass er das Ganze nicht überlebt wegen der gefährlichen Arbeiten. Ich fand ihn leicht beeinflussbar und willensschwach. Bis zum Ende bleibt unklar, warum er ein neues Leben beginnen will. Man erfährt nichts Persönliches über ihn. Das macht die Sache noch geheimnisvoller. Eine Zeitlang dachte ich, er liege vielleicht im Koma und träume das alles.
Der Autor versteht es meisterhaft, eine Atmosphäre der Spannung und des Unbehagens zu erzeugen, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Der Schreibstil ist von Beginn bis Ende sehr mitreißend, der Spannungsbogen hält an und steigt zum Ende hin noch einmal an. Die Personenzahl ist sehr begrenzt und die wenigen Charaktere sind mit ihren Eigenarten sehr gut beschrieben. Da das Hotel auch etwas abgelegen im Wald liegt und das Wetter meist düster und regnerisch ist, steigt der Gruselfaktor noch an. Dazu passt auch das Cover.

Bewertung vom 12.10.2025
Advent im Grandhotel (eBook, ePUB)
Maly, Beate

Advent im Grandhotel (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Rahmen ihrer freiwilligen Arbeit in der Bibliothek hat Ernestine eine Einladung zu einer Kunstauktion erhalten. Da es in Wien einfach nicht schneien will, fahren sie, Anton, seine Enkelin Rosa und ihr kleiner Freund Fritzi also ins winterliche Semmering. Schon auf der Bahnfahrt lernen sie ein Paar kennen, was nicht die letzte Begegnung mit unangenehmen Menschen sein sollte. Der Abend der Auktion setzt sich aus einer illustren Gesellschaft zusammen und endet in einem Desaster. Zwei Bilder verschwinden spurlos. Eines der Bilder zeigt eine Tänzerin, die zusammen mit dem Maler persönlich vor Ort ist. Es begegnen sich Personen wieder, die sich nicht ausstehen können und einander nur Schlechtes wünschen, selbstverliebte Künstler und neidvolle Konkurrenzhotel-Erben wollen das Südbahnhotel in ein schlechtes Licht rücken. Anton und Ernestine haben schon ein wenig Erfahrung mit Kriminalfällen und während Anton sich heraushalten will, kann Ernestine ihre Neugier nicht zügeln und findet alles sehr spannend. Besonders erfrischend sind die Kinder Rosa und Fritzi, die durchs Hotel geistern, was nicht ungefährlich ist.
Das Buch ist sehr schön geschrieben, angenehmer Schreibstil, bildhafte Beschreibungen und authentische Charaktere. Auch die damalige Zeit um 1926 ist gut eingefangen. Die Standesunterschiede zwischen den Gesellschaftsschichten, die Stellung der Frauen und auch der aufkommende Antisemitismus sind gut eingearbeitet. Es ist eine Mischung aus Weihnachtsflair und einem unblutigem Kriminalfall.
Das Cover wirkt schon sehr weihnachtlich und alles zusammen hat mir wunderbar gefallen.

Bewertung vom 09.10.2025
Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5 (eBook, ePUB)
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5 (eBook, ePUB)


gut

„Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code“ ist der 5. Fall für die Senioren.
Wenn es keine Verbrechen aufzuklären gibt, wird eben geheiratet. So steht die Hochzeit von Joyce‘ Tochter, natürlich an einem Donnerstag, vor der Tür. Am Hochzeitsabend wendet sich Nick Silver, ein Trauzeuge, in Todesangst an Elisabeth und bittet sie um Hilfe, weil er bedroht wird. Er betreibt eine Sicherheitsfirma. Für den Sicherheitsbereich bestimmter Daten haben er und seine Geschäftspartnerin jeweils einen Code. Dieser ist nun in Gefahr. Irgendwer tut alles dafür, um ihn zu bekommen und schreckt auch vor Mord nicht zurück. Das ruft den gesamten Donnerstagsmordclub auf den Plan und die Nachforschungen beginnen. In ihrer eigenen subtilen Art und Weise gehen die Mitglieder verschiedenen Spuren nach. Dabei sind die früheren Kontakte sehr nützlich und jeder trägt seinen Teil zur Aufklärung bei.
Es gibt noch einige Nebenhandlungen aus verschiedenen Perspektiven, die auch sehr ausschweifend erzählt werden, am Ende aber zu einem Gesamtbild zusammenfinden.
Ich hatte einige Probleme, in die Handlung einzusteigen. Die vielen Gedanken einzelner Charaktere über Gegenwart, Vergangenheit und das Leben überhaupt sind langatmig und nervig. Ein Spannungsbogen oder Spannung überhaupt sind nicht wirklich erkennbar. Auch im weiteren Verlauf gibt es zu viele solcher Abschweifungen und es fiel mir schwer, mich auf die eigentliche Handlung zu konzentrieren.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Joyce ist stolz auf ihren Schwiegersohn, schreibt Tagebuch, hat eine lebhafte Fantasie und fühlt sich hier oft unnütz. Elizabeth, die ehemalige Agentin, ist ungeduldig und herrisch, Ron mag ich am meisten. Der frühere Gewerkschaftler und Redenschwinger ist mir sympathisch. Er hat hier noch mit größeren familiären Problemen zu kämpfen und schmiedet Mordpläne. Ibrahim therapiert seine Lieblingskriminelle und merkt nicht, dass es nicht hilft. Jeder hat eigene Stärken, Träume und Ecken, die sie glaubwürdig und liebenswert machen. Die Dynamik im Quartett bleibt charmant-chaotisch. Der Ton ist locker, doch hinter jeder Pointe stecken scharfe Beobachtungen über Erinnerungen, Freundschaft und Sinnsuche im späteren Lebensalter.
Das Cover passt gut zu den vorigen Teilen und gefällt mir sehr gut.

Bewertung vom 06.10.2025
Todesstimme
Haller, Elias

Todesstimme


ausgezeichnet

„Todesstimme“ ist der 2. Teil der Tara-Kronberg-Reihe.
In diesem Buch pendelt KHK Tara Kronberg zwischen Dresden und Leipzig, um die Kollegen vom Morddezernat zu unterstützen. Dort gibt es eine Reihe rätselhafter Selbstmorde, die mit einem Podcast zusammenzuhängen scheinen. In diesem bietet ‚Kadaver‘ Menschen mit großen seelischen Problemen seine Hilfe an. Besonders sind nicht nur die Tötungsmethoden, sondern auch die Abschiedsworte. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Denn es gibt weitere Podcasts. Es werden sehr viele Spuren verfolgt, die auch in die Vergangenheit führen. Für die Ermittler ist es ein nervenaufreibender Fall, der sie an ihre Grenzen bringt.
Tara gehört einem Sonderdezernat zur Aufdeckung extremer Gewaltverbrechen beim LKA an. Sie hat eine überwachende Funktion, ohne aktiv in die Fälle einzugreifen. Trotzdem kann sie es nicht ganz lassen. Sie arbeitet viel vor Ort mit den Leipziger Kollegen zusammen. Dort hat sie vor Kurzem einige Missstände aufgedeckt, was zu personellen Konsequenzen führte, Trotzdem wird sie gut aufgenommen.
Auch in diesem Fall bekommt sie es mit den unterschiedlichsten Personen zu tun. Nicht nur mit homophoben Kollegen, sondern auch mit vielen verzweifelten Menschen.
Die Charaktere sind wieder sehr authentisch beschrieben. Man fühlt die Qualen und Zerrissenheit der Betroffenen und leidet mit. Anderen möchte man am liebsten anständig die Meinung sagen.
Tara ist eine durchsetzungsstarke Frau, ohne arrogant zu sein. Sie verfügt über einen großen Gerechtigkeitssinn. Sie arbeitet mit ihrem Kollegen Gabriel Schneider zusammen, der nicht im Außendienst tätig ist, aber sehr hilfreich bei den Recherchen. Ihn finde ich immer noch ziemlich geheimnisvoll und auch Tara macht sich so ihre Gedanken über ihn.
Die Atmosphäre ist oft düster, vor allem, wenn Auszüge aus dem Podcast geschildert werden. Diese sind wie in einem Drehbuch geschrieben und beschreiben auch die Stimme des Redners. Diese Gefühle wurden sehr gut eingefangen.
Die kurzen Kapitel sind mit dem Namen der jeweiligen Erzählperspektive überschrieben.
Kaum glaubt man, der Täter sei entlarvt, gibt es neue Erkenntnisse und die Suche geht weiter. Obwohl die Handlung nicht wie gewohnt sehr blutig ist, ist es ein packender mitreißender Thriller, der mit jeder Seite spannender wird und zu einem überraschenden Ende führt.
Ich bin wieder völlig begeistert und freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 30.09.2025
Nightingale
Weidig, Danielle

Nightingale


sehr gut

Nach ihrer ausgedehnten Hochzeitsreise zieht die Amerikanerin Lydia in das Schloss ihres angetrauten Earl Nigel Nightingale bei Whispering Pines ein. Das stellt sie vor einige Herausforderungen. Kaum hat sie Zeit, sich im Schloss zurechtzufinden oder den Ort kennenzulernen, wird ihr Mann des Mordes an seiner Ex-Geliebten beschuldigt. Die Leiche wurde im Musensaal des Kunstmuseums gefunden, zusammen mit einer Botschaft. Während die Polizei den Täter bereits kennt, beschließt Lydia, selbst zu ermitteln. Dabei bekommt sie Hilfe von Butler Godfrey Goodfellow.
Es ist eine wunderbare Krimikomödie mit typisch englischem Setting und britischem Humor. Mit viel Einfallsreichtum und Geschick kommen Lydia und Godfrey dem wahren Mörder auf die Spur. Dabei ist der Butler natürlich sehr wichtig, da sich Lydia weder im Schloss noch im Ort auskennt. Und gerade so ein Schloss hat viele versteckte Gänge.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Besonders Lady Charlotte, Lydias Schwiegermutter, mit ihrem Standesdünkel ist gut getroffen und hat mich amüsiert. Trotzdem hat sie Lydia akzeptiert und in die Familie aufgenommen, wenn auch nicht ohne den einen oder anderen kleinen Seitenhieb.
Lydia ist eine selbstbewusste junge Frau aus Amerika, die sich nicht so leicht abschrecken oder abwimmeln lässt, was besonders der Polizei gegen den Strich geht. Mein Lieblingscharakter ist Godfrey, er ist in allen Lebenslagen hilfreich, ist immer für alles ausgerüstet und hat Dinge parat, die sonst keiner bei sich trägt. Und das alles mit einer Contenance, die eines Butlers würdig ist.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig, detailliert und bildhaft. Obwohl das Buch in der Gegenwart spielt, fühlte ich mich immer zu Beginn des 20. Jahrhunderts versetzt. Die Handlung ist gut konstruiert, spannend und führt oft in die Irre.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Fälle mit Lady Lydia und Butler Godfrey.

Bewertung vom 22.09.2025
Tote wohnen besser
Troi, Heidi

Tote wohnen besser


sehr gut

„Tote wohnen besser“ ist der 7. Fall für Lorenz Lovis
Als Luis Lazzari erschlagen aufgefunden wird, gerät schnell sein Sohn Reini unter Verdacht, der zur Tatzeit im Haus war und angeblich nichts gemerkt, ihn aber gefunden hat. Kurz danach taucht Mirco Mader, Lovis ärgster Konkurrent, auf seinem Hof auf und bietet ihm eine Zusammenarbeit bei der Aufklärung des Falls an. Damit beginnt Lovis‘ Desaster. Nicht nur Mader quartiert sich, natürlich kostenlos, in seiner Ferienwohnung ein, um nah am Geschehen zu sein, sondern auch Hanne Wiedenhof ist angereist und mischt wieder kräftig mit. Er lässt alles willenlos über sich ergehen. Außerdem sind da noch die die Hochzeitsvorbereitungen mit Angelika zu erledigen. Er ist hoffnungslos überfordert. Alle mögen Mader, nur Lovis nicht. Mader verbreitet immer gute Laune, hat auf alles eine Antwort und baggert Angelika an. Lovis fühlt sich auf seinem eigenen Hof wie ein Fremdkörper und flüchtet zu Alma. Aber nicht mal die hält noch zu ihm.
Trotzdem gelingt es durch die Zusammenarbeit oder auch die Alleingänge der Privatermittler, den Fall zu lösen. Dabei stoßen sie auf einige zwielichtige Personen und noch mehr zwielichtige Geschäfte.
Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich habe mit Lovis gelitten. Er ist einfach zu gutmütig, aber auch etwas träge. Eh er in die Gänge kommt, haben andere schon mehr Informationen bekommen und auch die Apfelernte ist erledigt. Aber man muss ihn einfach mögen.
Die Handlung ist spannend und es werden einige gesellschaftspolitische Themen angesprochen, wie überteuerte Wohnungen, Kredithaie, der Bau eines Nobelhotels mitten im Wald. Und dann gibt es noch ein Familiengeheimnis, was es zu lösen gilt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen. Es gibt wieder schöne Landschaftsbeschreibungen, auch die viele Arbeit auf dem Hof wird thematisiert.
Geschrieben ist hauptsächlich aus Lovis‘ Perspektive, in einigen kurzen Kapiteln kann man die Gedanken von Mader verfolgen, die aber nicht genug preisgeben. Am Ende gibt es dann noch eine saftige Überraschung.
Ich würde mich auch freuen, wenn es mit Lovis weitergeht.

Bewertung vom 15.09.2025
Post, Mord und Provinzgeflüster - Tod an einem stillen Ort (eBook, ePUB)
Kaltenborn, Jill

Post, Mord und Provinzgeflüster - Tod an einem stillen Ort (eBook, ePUB)


sehr gut

„Tod an einem stillen Ort“ ist der dritte Fall für Briefträger Sully Morland.
Die Flammangs feiern das 500jährige Jubiläum ihres Anwesens. Dazu sind viele Gäste eingeladen. Unter ihnen ist auch Jou, die Tochter des Hauses und Sullys Jugendliebe. Sie reist extra aus Norwegen an und trifft hier alte Schulfreunde wieder. Doch nicht alle waren damals Freunde. Denn am Ende des Festes ist einer von ihnen tot und Jou gerät in Verdacht. Wollte sie sich nach alle den Jahren an dem Toten rächen? Für Sully ist es ein sehr persönlicher Fall, denn er kennt die Familie und auch die alten Schulfreunde schon sehr lange, da er als Kind die Ferien bei seiner Patentante Rose verbracht hat. Daher beginnt er mit eigenen Ermittlungen. Damit kennt er sich schließlich aus.
Den jetzigen Postboten Sully, seine Patenfamilie und seine Freunde kennt man ja bereits aus den vorherigen Teilen. Hier kommt nun noch Jou dazu, die inzwischen mit ihrer Familie in Norwegen lebt. Alle kennen sich schon seit Kindertagen. Trotzdem kannte er nicht alle Geheimnisse von damals, die jetzt nach und nach ans Licht kommen. Auch die Polizistin Claire ist wieder mit dabei. Zwar gibt sie sich anfangs sehr zugeknöpft, doch sie lässt sich wieder in die privaten Ermittlungen hineinziehen, was ihr natürlich zugutekommt.
Auch wenn von Beginn an der Täter für die Polizei feststeht und es auch lange keine anderen Verdächtigen gibt, kommt es gegen Ende doch wieder zu Überraschungen.
Es war wieder ein wundervoller Wohlfühlkrimi mit einer abwechslungsreichen Handlung, vielen sehr sympathischen Personen und einem unerwarteten Täter. Ich liebe die Familie Flammangs, sie pflegen einen sehr liebevollen Umgang miteinander und sind immer füreinander da. In diesem Fall sind sie allerdings persönlich involviert, was es für sie sehr emotional macht. Doch auch diese Krise meistern sie gemeinsam.
Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt zur Handlung und zu den Vorgängerbüchern. Ich möchte unbedingt mehr davon lesen.

Bewertung vom 08.09.2025
Tödlicher als Hass (eBook, ePUB)
B., Kris

Tödlicher als Hass (eBook, ePUB)


gut

„Tödlicher Hass“ ist der 4. Fall für Rick London.
In London wird die berühmte Operndiva Kyra Callahan tot in ihrer Wohnung gefunden, eindeutig ermordet. Natürlich gerät zuerst der Ehemann in Verdacht, der allerdings als Pilot ein Alibi hat. Rick hat gerade einen Fall abgeschlossen, in dem er und seine Nichte Cece involviert waren und nur knapp entkommen konnten. Das steckt beiden noch in den Knochen und lässt Rick über einige Dinge im Leben nachdenken. Der Fall Kyra Callahan wird ihm entzogen, also macht er sich zusammen mit deren Ehemann allein auf die Suche nach dem Mörder. Die beiden Männer finden einen guten Draht zueinander und in seiner besonderen und ruhigen Art erfährt Rick viel Persönliches aus dem Leben des Ehepaares.
Nebenbei bekommt er es auch noch mit seinem ungeliebten Bruder und dessen Frau zu tun. Sie wollen ihre Tochter Cece zwingen, mit ihnen nach Hause zu kommen und geben an allem, was passiert ist, Rick die Schuld. Cece hat ein sehr gutes Verhältnis zu Rick, beide hatten eine schwere Vergangenheit und finden auch gemeinsam Trost.
Für mich war es das erste Buch dieser Reihe. Ich bin aber schnell in die Handlung eingestiegen und habe auch die Charaktere kennengelernt. Diese sind gut beschrieben. Rick ist ein ungewöhnlicher, aber sehr sympathischer Ermittler und Mensch. Er hätte Karriere als Pianist machen können, ist aber lieber zur Polizei gegangen. Für Rick bringt dieser Fall berufliche und persönliche Veränderungen mit sich.
Das Buch ist eher ein ruhiger, unaufregender Krimi, der angenehm zu lesen ist. Nach dem Mord passiert eigentlich nichts Spannendes mehr. Trotzdem ist es nie langweilig. Es gibt einige Perspektivwechsel, wodurch die Handlung wieder etwas Auftrieb bekommt. Das Ende ist nicht überraschend und war vorhersehbar.
Das Cover ist sehr einfach gehalten, passt aber zu den Vorgängerbüchern.