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seyke

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2025
Himmel ohne Ende
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


gut

Die fünfzehnjährige Charlie lebt bei ihrer alleinerziehenden Mutter. Mitten in der Pubertät dürfen wir Charlie ein Jahr lang in ihrem Leben begleiten. Sie erlebt die typischen Sorgen und Nöte, die man in diesem Alter hat. Der Vater fehlt ihr in ihrem Leben. Ihre beste Freundin wendet sich von ihr ab und schließt sich einer anderen Freundin an. Ihr heimlicher Schwarm nimmt sie nicht wahr. Zu allem Überfluss lernt ihre Mutter einen neuen Mann kennen. Das sind alles keine leichten Themen in diesem Alter. Als Kornelius, genannt Pommes, neu in die Klasse kommt, verstehen sich die beiden auf Anhieb und verbringen viel Zeit miteinander. Sie geben sich Halt und Trost, erleben aber keine Liebesgeschichte miteinander.

Das Buch hat mir gut gefallen. Charlie sucht ihren Platz im Leben. Der Roman ist lebensnah geschrieben, und man kann sich gut in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen. Der Schreibstil ist locker und gut lesbar. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Buch sich eher an eine jüngere Leserschaft richtet. Irgendwie habe ich erwartet, dass noch etwas mehr passiert. Es hat mir trotzdem Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich habe mich in dieses Alter zurückversetzt gefühlt.

Bewertung vom 15.07.2025
Furye
Rubik, Kat Eryn

Furye


sehr gut

Der Roman beginnt mit einem Unfall. Ein Cabrio kommt von der Straße ab und stürzt an den steilen Klippen in die Tiefe. Die Erzählerin kennt die Insassen und weiß die Wahrheit über den Unfall.

Die namenlose Erzählerin ist eine erfolgreiche Musikmanagerin, eine Powerfrau, die sich selbst zu Erfolg gebracht hat. Äußerlich wirkt sie taff, doch in Wahrheit ist sie einsam. Der Vater ist verstorben, und sie macht sich Sorgen um ihre vereinsamte Mutter. Die biologische Uhr tickt, und sie hätte so gern eine Familie gegründet.

Ein Anruf wirbelt ihr Leben durcheinander. Sie macht sich auf den Weg in ihre alte Heimat. Dort durchlebt sie noch einmal ihre Kindheit und Jugend. Sie erzählt die Geschichte der drei Furien – ihrer Freundinnen Alec, Meg und Tess. Dabei kommen alte Gefühle wieder hoch und viele Erinnerungen.

Mir hat die Hauptfigur sehr gut gefallen, und ich konnte mich gut in den Charakter hineinversetzen. Der Schreibstil war für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber das hat sich schnell gelegt. Ich fand das Buch sehr interessant und es hat mich nachdenklich zurückgelassen.

Bewertung vom 15.07.2025
Die Schrecken der anderen
Clavadetscher, Martina

Die Schrecken der anderen


sehr gut

Das Cover fand ich direkt sehr ansprechend und spannend. Auch der Klappentext hörte sich sehr interessant an.

Die Geschichte beginnt damit, dass ein Junge beim Schlittschuhlaufen auf eine Leiche im gefrorenen See stößt. Damit beginnt eine außergewöhnliche Geschichte. Einige skurrile Menschen beschäftigen sich mit der Aufklärung. Hier treffen wir auf den Archivar Schilbig, den reichen Herren Kern und dessen fast hundertjährige Mutter. Und dann ist da noch Rosa, eine schrullige alte Frau, die im Wohnwagen lebt. Mir hat es gut gefallen, wie der Autor die verschiedenen Figuren miteinander verwoben hat. Der Schreibstil ist ausgefallen.

Ehrlich gesagt habe ich mich etwas schwer getan, Zugang zum Buch zu finden. Der Titel hat sich nicht unbedingt im Buch wiedergefunden. Der Roman an sich war anspruchsvoll und interessant. Dennoch bin ich nicht wirklich damit warm geworden.

Bewertung vom 22.05.2025
Perlen
Hughes, Siân

Perlen


ausgezeichnet

Die 8-jährige Marianne lebt mit ihren Eltern und ihrem neugeborenen Bruder Joe in einem kleinen Dorf in England. Doch eines Tages geschieht das Unfassbare: Ihre Mutter verschwindet spurlos. Niemand weiß, was geschehen ist. Hat sie ihre Familie und das Baby verlassen? Wurde sie Opfer eines Unfalls? Oder war es vielleicht Selbstmord? Das plötzliche Verschwinden stürzt die Familie in eine tiefe Krise. Mariannes Vater übernimmt die Rolle des alleinerziehenden Elternteils und kümmert sich so gut es geht um seine Kinder.

Für Marianne beginnt eine schwierige Zeit. Sie fühlt sich oft verloren und sucht verzweifelt nach Halt und Zugehörigkeit. Die Leere, die der Verlust ihrer Mutter hinterlassen hat, prägt ihr Leben nachhaltig. Selbst als sie später früh Mutter einer Tochter wird, die sie alleine großzieht, lässt sie das Rätsel um das Verschwinden ihrer Mutter nicht los. Zeit ihres Lebens versucht sie, die Wahrheit zu erfahren. Die Erinnerungen an ihre Mutter begleiten sie wie ein stiller Schatten – stets präsent und voller unbeantworteter Fragen.

Mit diesem Roman ist Siân Hughes ein außergewöhnliches Werk gelungen, das von der ersten Seite an fesselt. Die Autorin bereichert die Erzählung mit einer Vielzahl von Reimen, Märchen und kleinen Geschichten, die sich passend in die Handlung einfügen. Der Schreibstil ist poetisch und zugleich angenehm lesbar. Die Geschichte berührt und zieht den Leser durch ihre Tiefe und Melancholie in ihren Bann. Die Trauer und Sehnsucht Mariannes sind nahezu greifbar. Eine klare Leseempfehlung für alle, die bewegende und kunstvoll erzählte Geschichten schätzen!

Bewertung vom 12.05.2025
Wie Risse in der Erde
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Beth und Gabriel erleben miteinander die erste große Liebe und planen eine gemeinsame Zukunft. Beide stammen aus unterschiedlichen Schichten. Gabriels Mutter ist von Anfang an gegen diese nicht standesgemäße Beziehung und spinnt im Hintergrund ihre Fäden. Als Beth denkt, Gabriel hätte sie betrogen, trennt sie sich von ihm.

Beth heiratet schließlich den herzensguten Frank und führt eine glückliche Ehe. Auch Gabriel heiratet, ist aber inzwischen getrennt als er mit seinem Sohn in seine alte Heimat zurückkehrt. Als Beth und Gabriel sich erneut begegnen, ist es fast unausweichlich, dass ihre Leidenschaft erneut entflammt. Das alles endet allerdings in einer Tragödie, die ein Mensch mit seinem Leben bezahlen wird.

Mir hat der Schreibstil der Autorin gut gefallen. Die Charaktere sind gut beschrieben und man kann sich gut in Beth hineinversetzen, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist. Es geht um die wichtigen Themen des Lebens wie Liebe und Leidenschaft, Partnerschaft und Familie, aber auch die Dramen, die das Leben mit sich bringt. Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings fand ich es zum Ende hin tatsächlich etwas zu dick aufgetragen, aber das ist Geschmackssache. Wer Liebesgeschichten mit Drama mag, dem wird dieses Buch auf jeden Fall gefallen.

Bewertung vom 25.04.2025
Der Junge aus dem Meer
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


sehr gut

Garrett Carrs Roman „Der Junge aus dem Meer“ entführt uns an die Westküste Irlands und spielt im Jahr 1973. Die Geschichte beginnt, als ein neugeborener Junge in einem halben Fass am Strand gefunden wird. Die Bewohner des kleinen Küstenortes nehmen sich liebevoll des Babys an. Der Fischer Ambrose und seine Frau Christine entscheiden sich schließlich, den kleinen Jungen zu adoptieren und nennen ihn Brendan. Sie haben bereits einen zweijährigen Sohn namens Declan. Von Anfang an herrscht eine gewisse Konkurrenz zwischen den Brüdern. Declan zeigt seinem Bruder gegenüber Abweisung, während Brendan sich nach Zuneigung sehnt. Das führt leider dazu, dass keine echte Harmonie in der Familie aufkommt, zumal sie auch mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Besonders ungewöhnlich ist, dass Carr die Geschichte in der Wir-Form erzählt, aus Sicht der Dorfbewohner. Dadurch fühlt man sich sehr nah an den kleinen Details und Eigenheiten der irischen Gemeinschaft. Carr versteht es meisterhaft, die irische Kultur und ihre Geschichten lebendig werden zu lassen. Mit feinem Humor und viel Einfühlungsvermögen beschreibt er die Figuren, sodass man das Gefühl hat, jeden einzelnen persönlich zu kennen.

Für alle Irland-Fans ist dieses Buch definitiv zu empfehlen. Lediglich die ausführlichen Beschreibungen der Fischerei empfand ich manchmal als etwas langatmig. Hier hätte ich mir noch mehr Einblicke in die Familiengeschichte des „Jungen aus dem Meer“ gewünscht.

Bewertung vom 25.03.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


sehr gut

Das Cover ist schön gestaltet und verspricht eine entspannte Wohlfühlgeschichte. Genau das ist der Roman von Charlotte Lucas auch.

Gabriel ist Schriftsteller, leider mit Schreibblockade und in depressiver Verfassung. Sein Leben nimmt eine Wende als ihm ein roter Luftballon sozusagen zufliegt. An diesen Ballon hängt eine Botschaft der kleinen Luzie, die ihren Papa verloren hat und sich nichts sehnlicher wünscht als einen neuen Vater. Gabriel ist sehr betroffen, als er die Zeilen liest und beschließt, irgendwie zu helfen. So lernt er auch Luzies Mama Miriam kennen, indem er sich zunächst unter falscher Identität der kleinen Familie nährt. Kann das alles gut gehen?

Die Charaktere sind gut beschrieben und ich habe alle liebgewonnen, auch wenn ich mich nicht so recht mit den einzelnen Figuren identifizieren konnte. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Alles in allem hat es mir Spaß gemacht, den Roman zu lesen. Es ist ein Buch zum Wohlfühlen, welches in den grauen Tagen doch einen Sonnenstrahl schickt.

Bewertung vom 21.03.2025
Radikale Freundlichkeit
Blum, Nora

Radikale Freundlichkeit


ausgezeichnet

Schon das farblich schön gestaltete Cover macht gute Laune. Den Titel fand ich sofort sehr spannend. An Freundlichkeit fehlt es heutzutage überall. Zugegebenermaßen fällt es auch mir manchmal schwer, freundlich und gelassen zu bleiben. Deshalb wollte ich das Buch unbedingt lesen.

Nora Blum ist ein interessanter und lebensnaher Ratgeber gelungen, der zum Nachdenken anregt. Mir hat auch ihr Schreibstil gut gefallen; alles ist leicht und verständlich geschrieben. Besonders positiv fand ich die praktischen Übungen, die einfach im Alltag umsetzbar sind. Die Autorin spart nicht mit hilfreichen Tipps. Hilfreich war für mich, dass man trotz Freundlichkeit auch Grenzen setzen darf und zunächst zu sich selbst freundlich sein muss.

Auf jeden Fall werde ich das Buch ein zweites Mal lesen, um es noch genauer zu betrachten. Ich bin schon sehr gespannt, wie mir die Umsetzung gelingen wird. Fünf Sterne möchte ich hier trotzdem schon mal vergeben.

Bewertung vom 19.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


sehr gut

Die unverheiratete Noriko lebt mit ihrer Mutter zusammen in Japan. Eines Tages besucht sie einen Shinto-Schrein und flüstert: "Schenk mir Glück". Ihr Wunsch soll in Erfüllung gehen. Unter einem Magnolienbaum entdecken die beiden Frauen eine Katze, die gerade 5 kleine Kätzchen zur Welt gebracht hat. Die beiden Frauen sind erst sehr skeptisch und möchten sich nicht an die Tiere binden. Aber schließlich ziehen Katzenmama Mimi und die 5 kleinen Kätzchen bei ihnen ein. Das Leben der beiden Frauen nimmt eine Wendung. Plötzlich kommt sehr viel Besuch. Die Zuneigung zu den Kätzchen wächst mehr und mehr, so dass es beiden sehr schwer fällt, die Kleinen an andere Familien abzugeben. 

Als Katzenliebhaberin hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Aufmachung ist sehr schön und liebevoll. Die Geschichte ist liebevoll und lässt das Herz aufgehen. Zwischendurch fand ich den Roman jedoch sehr langgezogen, nicht jede Einzelheit der Entwicklung der Kätzchen fand ich spannend. Hier hätte etwas Poesie besser gepasst. Das Büchlein ist auf jeden Fall lesenswert und auch ein schönes Geschenk für alle Katzenfreunde. 

Bewertung vom 24.02.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


sehr gut

Theresa und Márta sind nicht nur Cousinen, sondern auch beste Freundinnen. Die beiden Mädchen wachsen in ländlicher Umgebung am Balaton in Ungarn auf. Obwohl ihre Väter Brüder sind, sind die Familien doch unterschiedlich. Theresas Vater ist alkoholabhängig, schließlich verlässt ihre Mutter die Familie. Für Theresa keine leichte Situation mit dem Vater alleine. Sie flüchtet schließlich zu Márta nach Ostberlin, deren Vater dort als Handelsvertreter arbeitet. 

In "Rückkehr nach Budapest" schreibt Theresa die Geschichte aus ihrer Sicht. Ein großer Teil davon spielt in der Vorwendezeit in Ostberlin, der sie sehr geprägt hat. Ihre Cousine Márta hat Kontakte in die Künstlerszene und so lernen die beiden jungen Frauen den Schriftsteller Konstantin kennen. Beide verlieben sich in ihn. Márta scheint die glückliche Gewinnerin zu sein, aber Konstantin hat auch ein Auge auf Theresa geworfen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. In die Vorwendezeit konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Für die ansässige Künstlerszene war es keine leichte Zeit und die Stasi war immer präsent. Die verschiedenen Charaktere waren gut dargestellt und man konnte sich in jede einzelne Person hineinversetzen. Die verwobenen Liebesgeschichten sind geschickt in die unterschiedlichen Zeiten eingebettet. Auch die angespannte Freundschaft von Theresa und Márta ist interessant dargestellt. Obwohl beste Freundinnen, so waren sie doch zeitlebens auch Konkurrentinnen. Etwas verwirrt haben mich die vielen Zeitsprünge, deshalb ein Punkt Abzug. Ansonsten ein sehr lesenswertes Buch.