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Insgesamt 1566 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

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ausgezeichnet

Immer wieder (Time after time)

Marlenes Mann war Arzt. Er hat sich das Leben genommen, weil er seine Krebs-Diagnose nicht verkraftet hat. Die Trauerfeier macht es ihr nicht leichter, damit umzugehen. Der Pfarrer hat mehrfach den Namen seiner ersten Frau anstelle Marlenes genannt. Die Kinder und Enkel von Rolf stehen ihr nicht wirklich nahe. Auch ignoriert sie alle Anrufe. Sie achtet nicht mehr auf sich, denn sie denkt darüber nach, wie sie Rolf folgen kann. Als sie einen Klempner braucht, kommt Jack, ihr ehemaliger Schüler. Er spürt, dass es Marlene nicht gut geht und freundet sich vorsichtig mit ihr an. Er zieht bei ihr ein und auch Marlenes Ärztin Ida spielt bald in Jacks Leben eine größere Rolle. Gemeinsam machen die drei sich auf eine ganz besondere Reise, denn Marlene ist wütend, nicht traurig.

Die Geschichte ist leise und unaufgeregt, obwohl die Gefühle von Marlene sehr groß und mächtig sind. Dieser Spagat ist eine riesige Kunst! Die Trauer, die sie empfindet, kann man absolut gut verstehen. Ich habe von Anfang an Zuneigung zu ihr empfunden und verstanden, wie groß der Graben zur Familie ihres toten Mannes für sie ist. Besonders reizend sind jedoch auch Ida und Jack. Nicht nur miteinander, sondern auch einzeln genommen und besonders im Trio mit Marlene. Sie sind eine so wundervolle Gemeinschaft! Man möchte gerne der vierte im Bunde sein.

Anfangs läuft die Geschichte sehr langsam an. Genauso langsam, wie sich Marlene durch die Ereignisse ausgebremst fühlt. Es geschehen nach und nach unfassbare Dinge, die genauso verrückt wie stimmig sind. Gefühle spielen einem manchmal Streiche und Trauer treibt die seltsamsten Blüten. Die schicksalhaften Begegnungen passen zu Marlene und dass Jack gleich bei ihr einzieht, ergibt im Laufe der Geschichte einen Sinn. Dass am Schluss dann so viele offene Enden übrigbleiben, passt absolut zur Story. Einen echten Abschluss hätte sie gar nicht haben dürfen, denn es geht ja von hier aus weiter.

Vielleicht muss man ein gewisses Maß an Trauer in sich haben, um mit diesem Buch so viel anfangen zu können, wie ich. Ich empfinde es als außerordentlich tröstend und weiß, dass es noch lange in mir nachhallen wird. Fünf Sterne.

Bewertung vom 07.02.2025
52 wilde Fermente
Goertz, Alexis;Grube, Jonas

52 wilde Fermente


sehr gut

Ausführliche Lektüre rund um das Fermentieren

Die Autoren teilen das Jahr in 52 Jahreszeiten ein, die etwa den Wochen entsprechen. Dabei sind die Wild-Pflanzen der jeweiligen Woche meist länger zu finden. Dennoch gefällt mir die Idee, jede Woche eine andere Wild-Pflanze zu entdecken und zu fermentieren. Die Einführung und Erklärungen sind sehr ausführlich und gut verständlich geschrieben. Schnell mal loslegen ist nicht, man muss lesen, lesen, lesen! Denn nur gut vorbereitet mit Wissen und auch Ausstattung, kann man fermentieren.

Den Autoren geht es um Gesundheit, Ökologie und Natürlichkeit. Auch wenn man selbst das alles nicht ganz so intensiv umsetzen mag, findet man eine Menge Anregungen und vor allem interessantes Wissen rund um die Fermentation, was sie bewirkt, wozu man sie nutzen kann uvm. Es kommt auf die richtigen Techniken an, die zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Pflanzen zu sammeln und sie mit Fermentation haltbar zu machen.

Die Rezepte sind außerordentlich ausführlich beschrieben. Es gibt immer viele Informationen zu den Pflanzen, wie man sie erntet, wie man sie fermentiert und wie man sie verwendet. Zudem sind Zubehör, Zutaten und Gärzeit dafür schön aufgelistet. Sehr schön finde ich auch die gezeichneten Pflanzen im Überblick.

Für mich ist es spannende Lektüre rund um die Fermentation. Das Fermentieren bleibt mir jedoch weiter weniger für mich geeignet. Sauerteig hat bei mir noch nie überlebt und ich vermute, das ist ein guter Indikator, wie wenig ich für die Technik der Fermentation geeignet bin. Auch bin ich wohl einfach nicht der Typ für Wildkräuter. Dennoch ist das Buch eine echte Bereicherung und nachschlagbares Wissen schadet nie! Vier Sterne.

Bewertung vom 06.02.2025
Heißluftfritteuse GOLD Kochbuch

Heißluftfritteuse GOLD Kochbuch


ausgezeichnet

Der Titel ist Programm!

Auch wenn die Bezeichnung eigentlich falsch ist, die Heißluftfritteuse ist einfach genial. Die Mini-Backöfen sparen Zeit und Energie und teilweise natürlich auch Fett. Hat man erst mal entdeckt, wie vielseitig diese Geräte sind, will man immer mehr damit und darin machen. Dieses Buch von Antje Watermann präsentiert geniale, leckere Rezepte für eines der vielseitigsten Küchengeräte überhaupt!

Mit den Kapiteln Snacks und Partyfood; Hauptgerichte vegetarisch; Hauptgerichte Fleisch; Hauptgerichte Fisch; Hauptgerichte Geflügel; Pasta; Trendklassiker; Beilagen; Kuchen, Kekse, Gebäck; Desserts liefern Rezepte für jede Gelegenheit und jeden Geschmack. Ganz ohne Einführungstext und Theorieteil geht es mit den Rezepten los. Ganz besonders erfreulich ist, dass es zu jedem Rezept ein herrlich appetitanregendes Foto gibt. Da fällt bei mir keins hintenüber, was bei Rezepten ohne Foto sonst immer passiert. Die Autorin hat das Rad nicht neu erfunden. Die Rezepte kennt man alle bereits. Der Unterschied ist, dass sie erklärt und zeigt, wie sie mit der Heißluftfritteuse gemacht werden.

Die einzelnen Rezepte folgen dem klassischen Aufbau mit Titel, Portions- und Zeitangabe, Zutatenliste und Arbeitsschritten. Gelegentlich gibt es noch einen extra Tipp. Ein kleines Icon oben rechts zeigt dabei an, in welchem Kapitel man sich befindet. Zudem steht das aber auch links oben. Die verwendeten Zutaten sind leicht zu bekommen und nicht sonderlich exotisch. Die Anweisungen für die Zubereitung sind knapp, aber gut verständlich beschrieben. Für gute Esser könnten die Portionen etwas klein erscheinen. Einige Rezepte erfordern, dass man auf mehrere Etappen gart. Das trübt die Freude über das Buch ein wenig, ist aber nachvollziehbar. Die Bandbreite geht nicht nur über die vielen Kapitel, sondern auch quer durch die internationale Küche.

Für mich ist hier der Titel Programm. Ganz klar, dass ich trotz der kleinen Kritik die vollen fünf Sterne gebe!

Bewertung vom 06.02.2025
Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder? (MP3-Download)
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder? (MP3-Download)


gut

Leider nur Mittelmaß

Jonathan und Lotta laden die alte Clique zu einem Krimi-Dinner ein. Seit Maria verschwunden ist, haben sie sich nicht mehr getroffen. Schnell werden die Freunde misstrauisch, denn ihre Rollen sind eindeutig an sie selbst angelehnt. Wer hat das eingefädelt und warum? Es kommen Wahrheiten ans Licht, die keiner erwartet hätte. Und die Lage spitzt sich zu.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven von den Protagonisten erzählt. Noch dazu werden unterschiedliche Zeitebenen bedient. Das ergibt ein Mosaik mit groben Formen, da nicht alle die jeweilige Situation gleich sehen und empfinden. Man weiß dadurch aber mehr, als die einzelnen Figuren und vor allem weiß man von den Geheimnissen, die jeder hat. Dabei ist es besonders reizvoll, dass beide Geschlechter gleich suspekt daherkommen. Allerdings birgt das auch eine Schwäche, denn man bekommt alles, wirklich alles, von allen Figuren aus deren Sicht erzählt. Also oft. Zu oft.

Für meinen Geschmack sind Drogen-, Alkohol- und Sexszenen zu häufig und zu detailreich beschrieben. Die Sprache ist dann auch extrem vulgär. Das muss doch nicht sein. Es trägt auch nicht wirklich zum Verständnis oder Vorankommen bei und die Situation hätte man auch mit weniger deftiger Sprache beschreiben können.

Inzwischen habe ich dieses Jahr schon mehrere Krimis und Thriller genossen, die um eine quasi unerklärlich verschwundene Person aufgebaut worden sind und von der alle ausgehen, dass sie noch lebt oder von jemandem aus dem Freundeskreis ermordet wurde. Das ist aktuell wohl Trend, beginnt mich aber wirklich langsam zu langweilen. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, aber diese Häufungen wirken immer ein wenig nach Ideenneuverwertung. Die eingebauten Twists sind gut, aber nicht ganz unerwartet.

Die Figuren sind für mich einander etwas arg ähnlich, sodass ich hin und wieder überlegen musste, wer nun was gesagt und getan hat. Sie alle sind problembeladen. Erschreckend ist das Frauenbild, das die Autorin hier zeichnet. Alle weiblichen Figuren sind schwach, devot und für jede Kleinigkeit überaus dankbar. Schlimm! Drogensucht ist ein großer Faktor, ebenso Missbrauch. Die geschilderten Ereignisse und Zusammenhänge sind so gewählt, dass lange Zeit wirklich jeder verdächtig ist. Als dann die schuldige Person identifiziert wurde, fühlte sich das für mich nicht richtig an. Entsprechend ist das Ende dann ein Knaller. Trotzdem hätte ich in der Zeit auch spannendere und interessantere Lektüre genießen können. Für mich ist Das Dinner Mittelmaß. Daher auch drei Sterne.

Bewertung vom 05.02.2025
Seven Ways to Tell a Lie
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


gut

Hat für mich zu viele Schwachpunkte

Ziemlich genau ein Jahr, nachdem Enya verschwunden ist, taucht ein erschreckendes Video auf und geht viral. Zu sehen ist, wie die ehemalige Clique mit einem Schulbus in eine Schlucht stürzt und in Flammen aufgeht. Schnell ist klar, dass noch weitere Deepfakes auftauchen werden. Die Clique muss zusammenfinden und sich gemeinsam der Vergangenheit stellen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten.

Gut, bei einem Jugendbuch sollte man wohl die eine oder andere Schwäche verzeihen. Dennoch war für mich sehr schnell ein großes Problem so präsent, dass ich das Buch nicht so wirklich genießen konnte. Jedem war doch klar, dass es ein Deepfake ist, denn die gesamten Mitglieder der Clique lebte ja noch und das Busunglück im Film war nicht zu überleben. Warum dann getuschelt und beschuldigt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Da erwarte man doch eher, dass alle hinter jenen stehen, die mit dem Deepfake virtuell getötet wurden. Die weiteren Filme wären viel schwerer als Deepfake zu enttarnen gewesen, hätte es das erste nicht gegeben. Aber die komplette Schule glaubt alles, was in jedem einzelnen Film passiert? Nicht wirklich realistisch!

Die Figuren sind gut gezeichnet und besonders Thea mochte ich sehr. Dass alle ihr Geheimnis haben, dürfte niemanden wundern. Welcher Teenager hat keins! Wie schlimm oder nicht schlimm die sind, ist eine andere Frage. So ganz fürchterlich schrecklich fand ich keinen aus der Clique. Wie die Fäden dann zusammenfanden, war gar nicht so schlecht gelöst. Der Showdown jedoch ist meiner Meinung nach etwas arg überspannt und weniger realistisch. Auch hätte eine ganz bestimmte Aktion nicht wirklich sein müssen, um den Täter dingfest zu machen.

Auch wenn Teenager nicht immer rational handeln, fand ich einige der Aktionen der Cliquenmitglieder reichlich überzogen und unrealistisch. Der Schreibstil ist gut, jedoch verwendet Hadler ein paar Wörter inflationär, was mich stört. Hier ist jedoch das Lektorat gefragt, das solche Schnitzer ausmerzen sollte.

Auch wenn ich aus dem Alter der Zielgruppe längst heraus bin, lese ich gerne Jugendthriller. Dieser hier ist nicht wirklich schlecht, aber die reißerische Werbung von Ursula Poznanski passt nicht wirklich. Für mich ist dies ein drei-Sterne-Buch.

Bewertung vom 05.02.2025
Ziemlich vegetarisch
Bouhlou, Aicha

Ziemlich vegetarisch


sehr gut

Flexitarier-Rezepte

Seit einigen Jahren reduziere ich meinen Konsum an tierischen Produkten, allem voran Fleisch. Ich habe nicht vor, mich komplett vegetarisch zu ernähren, schon gar nicht vegan. Auch nutze ich keine Ersatz- oder Austauschprodukte, wie Tofu. Dieses Buch passt zur Art des Kochens in der Zeit meiner Kindheit: weniger Fleisch, aber hochwertig. Und noch dazu sind die Rezepte herrlich alltagstauglich und wahnsinnig lecker. Was will man mehr?

Das Buch startet mit einem recht ausführlichen Theorieteil, der seinen Fokus auch auf das Sparen legt, aber den Genuss immer im Vordergrund hat. Viele der Tipps sind simpel, aber sie sind auch effektiv und die Erfahrung lehrt, dass nicht jeder diese Routinen von den Eltern mit auf den Weg bekommen hat. Weiter geht es dann mit den Kapiteln Salate; Suppen; Gemüse mit Hülsenfrüchten; Gemüse mit Getreide, Nudeln & Kartoffeln; Fisch & Meeresfrüchte; Fleisch.

Jedes Kapitel startet dann mit einem dazu passenden Text. Die Rezepte sind zumeist für vier Portionen ausgelegt. Auf Zeitbedarfangaben und Nährwerte wurde verzichtet, was mir persönlich sehr entgegen kommt. Dafür findet sich immer ein Hinweis auf die Verwertung der Reste der benötigten Zutaten, indem die Seiten mit Rezepten dazu aufgeführt sind. Das finde ich eine sehr gute Idee.

Ansonsten wird jedes Rezept mit ein paar Zeilen erst einmal vorgestellt, bevor die Zutatenliste und die kurz, aber verständlich gehaltenen Zubereitungsanweisungen folgen. Die Fotos dazu sind immer sehr schön und anregend. Vor allem aber freut mich enorm, dass sie von der Autorin selbst gemacht wurden, also nicht von einem Foodstylisten.

Einige der Zutaten und Gewürze habe ich nicht im Vorrat oder mag sie nicht. Dazu gehören leider auch Oliven. Die werden hier aber wirklich sehr oft eingesetzt. Für mich sind dennoch sehr schöne Rezepte im Buch, denn ich lasse einfach die Oliven weg! Wirklich exotisch ist nichts davon und man bekommt alles im gut sortierten Lebensmittelhandel, sowie den kleinen Shops, die sich auf Länderspezialitäten spezialisiert haben.

Die Aufmachung des Buches ist sehr schön. Die Rezepte werden durch die Farbgestaltung besonders übersichtlich. Zubereitungsschritte, Zutatenliste und Texte haben jeweils eine eigene Farbe. Das gefällt mir sehr. Am Ende des Buches findet sich kein Rezeptregister, sondern ein Zutatenregister. Das finde ich erfrischend anders und wirklich sinnvoll. Insgesamt ist dies ein wunderbares Kochbuch, das auch für weniger Geübte ein schönes Rezepterepertoire bietet. Ich hätte mir allerdings erwartet, dass die Gerichte hin und wieder einen kleinen Fleischanteil haben. Hier sind es rein vegetarische Gerichte und Gerichte mit sehr viel Fleisch. Daher gebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 01.02.2025
Dubai-Schokolade
Watermann, Antje;Debus, Volker

Dubai-Schokolade


sehr gut

Hüftgold pur!

Es kommt ja immer wieder ein Hype auf, den man entweder komplett nicht versteht, oder auf den man aufspringt. Dass plötzlich alle so verrückt auf Dubai-Schokolade sind und dafür horrende Preise bezahlen, erstaunt mich allerdings wirklich. Die Zutaten dafür kennt man, die Kombination kann man sich vorstellen. Das ist mir den aufgerufenen Preis dann doch nicht wert. Aber ein Rezeptbuch dazu, ja, das muss ich haben!

Antje Watermann und Volker Debus haben hier eine schöne Sammlung an Rezepten rund um die Dubai-Schokolade zusammengestellt. Damit ist nicht nur die Tafelschokolade gemeint, sondern auch Kuchen & Gebäck und Desserts. Dazu kommen die Kapitel Dubais traditionelle Süßspeisen und Impressionen & Short Facts. Hier gibt es leider keine Rezepte, obwohl ich gerne Baklava, Basbousa und die anderen Leckereien gemacht hätte. Für die Tafelschokolade gibt es die Grundrezepte für Pistaziencreme, Sesammus und Kadayif-Teigfäden, wenn man diese Zutaten nicht bekommt oder nicht kaufen möchte. Die Rezepte zu den anderen Kapiteln lehnen sich an die Dubai-Schokolade an. Da gibt es solche Köstlichkeiten wie Dubai-Schokoladen-Torte, Kekse á la Dubai-Schokolade, Dubai-Schokoladeneis und Dubai-Pralinen. Eins köstlicher als das andere!

Zu jedem Rezept gibt es ein äußerst appetitanregendes Foto. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet. Man sieht sofort die Zubereitungszeit und für welche Menge (Portionen, Glas, Gramm usw.) das Rezept ausgelegt ist. Die Zutaten sind fein säuberlich gelistet. Falls erforderlich, wird auch benötigtes Zubehör, wie z.B. eine Eismaschine, eine Springform, Holzspieße, aufgeführt. Die Zubereitungsschritte sind knapp, aber sehr gut erklärt. Die meisten Rezepte sind ohne große Schwierigkeiten umzusetzen. Auf alle Fälle machen die Ergebnisse Eindruck bei den Gästen!

Mir gefällt das kleine Buch sehr und es wird mir auch in vielen Jahren noch Erinnerungen an diesen Hype hochholen. Auch als Geschenk für alle, die gerne Süßes herstellen oder einfach nur Schokoholic sind, eignet es sich wunderbar. Ein Stern Abzug, da mir echt die Rezepte beim Kapitel Dubais traditionelle Süßspeisen fehlen!

Bewertung vom 31.01.2025
Udo Lindenberg Posterbuch
Bartsch, Frank

Udo Lindenberg Posterbuch


ausgezeichnet

Gigantisch!

Eigentlich muss man zu diesem wundervollen Posterbuch gar nicht mehr viel sagen, denn die Buchbeschreibung trifft komplett ins Schwarze!

Der Einband selbst ist schon mal ein Poster, das man aufhängen kann, wenn man möchte. Da ist es echt schade, dass dieser riesige grüne Sticker aufgeklebt wurde. Dafür entschädigt dann das beiliegende Plakat.

Man ist versucht, seine Lieblingsposter oder Lieblingsplakate herauszutrennen und gerahmt aufzuhängen. Ich schwelge in Erinnerungen an meine Teenagerzeit, in der ich mir eine ganze Menge Tourneeplakate von Udo Lindenberg besorgte und fast jedes Poster aus den LPs aufgehängt habe. Auch heute noch trifft dieser vielseitige Künstler den Zeitgeist, doch in meiner Teenagerzeit war das prägend und für mich enorm wichtig.

Nicht nur seine Musik wird hier in Plakaten und Postern festgehalten, auch seine anderen künstlerischen Aktionen kommen zu Ehren. Hier hat man ein Buch mit fast 200 Seiten voller Udo-Power, von seinen Konzerten über seine Malerei bis zu Filmen und Musicals aus den Jahren 1969 – 2022. Da kommt einiges zusammen!

Für Udo-Fans vielleicht nicht zwingend ein Must-Have, aber definitiv ein tolles Buch, ein prima Geschenk, ein ganz besonderes Stück. Ich find’s klasse! Fünf Sterne!

Bewertung vom 30.01.2025
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


sehr gut

Schöne Adaption eines Klassikers

Der Titel erinnert nicht ohne Grund an David Copperfield von Charles Dickens. Barbara Kingsolver hat diesen Klassiker in die moderne Zeit transportiert, aber den dunklen, depressiven, aber fast schon emotionslosen Stil beibehalten, zu dem auch gehört, dass man Sinn und Zweck der Erzählung aus der Ich-Perspektive bis zum Ende nicht zwingend erkennt. Selbst die Namen der restlichen Figuren lehnen sich sehr stark an die des Originals an. Es hat fast den Anschein, als würde Demon Copperhead, der eigentlich Damon Fields heißt, einfach grundlos seine komplette Lebensgeschichte erzählen. Das allein ist schon ein Grund, warum es sicher nicht für jeden geeignet ist. Man muss sich darauf einlassen und der Story die Führung überlassen. Das kann nicht jeder. Wer das Original kennt, weiß aber, wohin die Reise geht.

Erstaunlich, aber kaum erschreckend, ist, dass in einem völlig anderen Zeitalter die Geschichte so gut funktioniert. Man entwickelt nicht gerade eine enge Beziehung zu Demon, dennoch erkennt man die Ungerechtigkeit, die ihm immer und immer wieder widerfährt und findet diese mitnichten tragbar. Mitgefühl habe ich für ihn, aber dennoch ist da eine Distanz, die mich erstaunt. Ich vermute, sein Leben hat ihn so abgestumpft, dass er zwar mit einem ironischen, teils auch sarkastischen Unterton erzählt, aber dabei dennoch ziemlich gefühlslos bleibt. Noch dazu ist die Geschichte in einer Gegend der USA angesiedelt, die rau und etwas hinterwäldlerisch ist. In Virginias Wäldern, in Appalachia, auf Tabakfarmen und bei Schwarzbrennern, den Hillbillys eben. Die Zeit, in der die Story angesiedelt ist, muss man schätzen. Zumindest erfährt man, dass Demon gerade elf Jahre alt wurde, als die Zigarettenwerbung verboten wurde und auch 9/11 wird erwähnt. An solchen Eckpfeilern kann man sich orientieren.

Die Sprachmelodie ist bemerkenswert. Sie ist sehr am Original angelehnt und dennoch auch für die Gegenwart passend und stimmig. Die Erwähnung von Charles Dickens fand ich sehr humorvoll und sie hat mir sehr gefallen. Es fallen unzählige Sätze, die bemerkenswert sind, fast schon philosophisch. Mit der Zeit merkt man, dass es nicht nur um Demon geht, sondern auch um seine Zeitgenossen, seine Freunde und seine Gegner. Eine ganze Reihe schwerer Schicksale werden dem Leser vor den Latz geknallt. So entsteht eine hochaktuelle Sozialstudie und eine Geschichte über das Pech, zur falschen Zeit und bei den falschen Menschen geboren zu werden und das Glück, sich gegen das Schicksal zu stemmen und nie aufzugeben. Dass dazu nicht nur ein eiserner Wille und eine gute Portion Glück gehört, sondern auch die Unterstützung anderer, kommt ebenfalls nicht zu kurz. Da hier nahezu alle Abgründe der Menschheit zur Sprache kommen, ist es keine leichte Kost. Allein der rote Faden der Abhängigkeiten, von Beziehungen über Alkohol bis zu harten Drogen, ist nichts für zarte Gemüter.

Für mich ist es eine fordernde Story, nicht uninteressant, aber ein wenig zu langatmig, dafür mit einem für das Vorangegangene sehr abruptem Ende. Daher gebe ich sehr gute vier Sterne.

Bewertung vom 29.01.2025
Alles vom Gemüse
Gordon, Sophie

Alles vom Gemüse


gut

Ein bisschen schwierig für mich

Nach der ausführlichen Einführung und ein paar Seiten Tipps und Tricks zur Organisation geht es los mit den Kapiteln Willkommen, Frühling; Endlich Frühsommer; Hochsommer-Genüsse; Herbstliebe; Winteranfang; Im tiefsten Winter; Grundrezepte.

Vor dem eigentlichen Rezept steht immer ein einführender Text. Die Angabe, für wie viele Personen das Rezept ausgelegt ist, findet sich ebenfalls. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet. Es folgen Arbeitsanweisungen und Zutatenliste, beides steht nebeneinander. Die Arbeitsschritte sind ausführlich und gut verständlich beschrieben. Tipps und Fotos runden das Ganze ab. Besonders die Fotos erfreuen mich sehr, da ich dazu neige, Rezepte ohne Bilder hintenüber fallen zu lassen. Hier hat es nur wenige Rezepte ohne Foto.

Sophie Gordon zeigt, dass man fast alles vom Gemüse verwerten kann, und sei es nur für Gemüsebrühe. Sie probiert neue Gerichte mit den Blättern aus und vermeidet Abfall, auch durch Resteverwertung und gut geplante Einkäufe. Ihre Gerichte sind allesamt vegan. Ich bin Flexitarier, verzichte aber gern auf Fleisch, koche viel vegetarisch und lehne Austauschprodukte ab. Aber ich finde immer wieder neue und sehr wohlschmeckende Anregungen bei veganen Gerichten. So auch hier. Zudem ist es toll, wenn man Gästen, die sich vegan ernähren, ein wirklich schönes Gericht servieren kann. Ich werde kein Fan von Radieschengrün auf dem Teller, tut mir leid. Tofu mag ich auch nicht. Dafür kann die Autorin ja nichts. Mich stören aber einige Gewürze, die mir für regionale Küche dann doch zu exotisch sind. Hin und wieder sind die Zutaten auch irgendwie aus der zugeordneten Jahreszeit herausgefallen, denke ich.

So schön gemacht das Buch doch ist, finde ich trotz der 130 vorgestellten Rezepte nur ganz wenig, das mir neu ist und mich anspricht. Das ist sehr schade. Für mich ist es ein Drei-Sterne-Buch.