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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1224 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2025
Der Weltraumpostbote - Panik im Postamt
Perreault, Guillaume

Der Weltraumpostbote - Panik im Postamt


ausgezeichnet

Bob ist zurück: galaktisch gut und außerirdisch amüsant! Ein rasantes Abenteuer im Postamt mit wimmligen Illustrationen.


Inhalt:

Bob liebt seine Arbeit über alles. Mit Leib und Seele ist er Postbote. Doch Bob und seine Kolleg:innen bringen nicht einfach Briefe und Pakete von Tür zu Tür, sondern liefern sie mit Raumschiffen von Planet zu Planet. Und das sogar in die hintersten Winkel des Weltalls.

Doch dieses Mal herrscht Alarmstufe Rot im Planeten-Postamt:

Die Elektronik spielt verrückt, die Mitarbeiter:innen sind plötzlich an Bord des fliegenden Postamts gefangen und zu allem Unglück ist ein Kollege plötzlich spurlos verschwunden ... und kurz darauf in doppelter Ausführung zurück?!?

Was geht hier nur vor sich?

Weltraumpostbote Bob und seine Kollegin Marcella versuchen Ordnung in das Chaos und Licht in das Dunkel zu bringen.


Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre


Mein Eindruck:

Dies ist bereits Bobs viertes Abenteuer. Vorkenntnisse benötigt man jedoch nicht.

Neben herrlich schrägen und charmanten Charakteren punkten seine Weltraumabenteuer mit phantasievollen und abwechslungsreichen Kulissen sowie mit kurzen, humorvollen Dialogen und die ausdrucksstarken, farbenfrohen Zeichnungen, die teilweise Wimmelbildern gleichen.

In einigen Panels verstecken sich Easter Eggs: X-Wing-Starfighter und der Kopf von C3PO, aber auch Snoopy ;-)

Aufgrund der geringen Textmenge und kurzen Dialoge ist das Abenteuer bereits für geübte Erstleser geeignet. Die Handlung ist stringent, beschränkt sich dieses Mal vollständig auf das Planeten-Postamt und punktet erneut mit vielen lustigen Situationen.

Man könnte annehmen, die Kulisse wäre dadurch eingeschränkt, die Panels nur Wiederholungen. Im Gegenteil: von diversen Räumen über Stromausfälle bis hin zur Notbeleuchtung ist die Kulisse überraschend vielseitig. Dies gilt auch für die Crew: vom kleinen Männlein und winziger Maus bis zum muskelbepackten Riesen in der Küche.

Während des turbulenten und nervenaufreibenden Abenteuers wachsen Verzweiflung und Mut gleichermaßen. Marcella macht sich die größten Vorwürfe - auch an ihrer Körpersprache deutlich zu erkennen - und Bob hat Mühe, die Ruhe zu bewahren ... unvorhergesehene Ereignisse und Abenteuer sind nach wie vor nicht seins.

Ein galaktisches Lesevergnügen für Jung und Alt!


Fazit:

Bob und seine Kollegin Marcella stolpern abermals in ein herrlich schräges und lustiges Weltraumabenteuer, wenn auch dieses Mal räumlich begrenzt auf das Planeten-Postamt.

Die kurzen Dialoge und die ausdrucksstarken, farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt.

Aufgrund der geringen Textmenge ist die Comic-Reihe auch für Anfänger und Weniglesende sehr zu empfehlen!


...

Rezensiertes Buch: "Der Weltraumpostbote - Panik im Postamt" aus dem Jahr 2025

Bewertung vom 21.11.2025
Die fantastischen Geschichten der Frederike Fabula
K., Ulf

Die fantastischen Geschichten der Frederike Fabula


ausgezeichnet

Ein phantasievolles Abenteuer mit Humor und Herz. Spannend erzählt und ausdrucksstark gezeichnet.


Inhalt:

Frederike Fabula kommt zu spät zur Schule. Das ist bei ihr keine Seltenheit.

Doch Frederike hat nicht einfach nur verschlafen, denn sie ist pünktlich losgegangen. Sie hat auch nicht auf dem Schulweg getrödelt.

In der letzten Nacht hat es viel geregnet. Der ganze Schulweg ist voller Pfützen.

Frederike muss einfach von einer Pfütze in die nächste hüpfen ... eine davon war sehr tief ... so tief wie der Ozean.

Das Mädchen sinkt immer weiter hinab und begegnet schließlich dem Meeresbiologen Professor Dagoni in seinem Forschungs-U-Boot.

Bevor Frederike zurück zur Schule kann, hilft sie ihm noch kurz, die Welt zu retten ...


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre


Mein Eindruck:

Das Abenteuer wird stringent und altersgerecht erzählt. Die kurzen Dialoge sind bereits für geübte Erstlesende sehr gut geeignet.

Von allem ist nur das, was nötig ist, enthalten; keinerlei Ablenkung vom Wesentlichen.

Auch passt hier der Zeichenstil einfach perfekt: reduziert und trotzdem vielseitig.

Die diverse Gestaltung der Figuren besticht zusätzlich durch deren schlichte aber effektvolle Mimik.

Die Unterwasserwelt ist einfach wunderbar und anzusehen und im direkten Vergleich der Müllstrudel erschreckend.

Frederike ist ein fröhliches Kind: gewitzt und nicht auf den Mund gefallen, unerschrocken und neugierig.

Der Professor berichtet ihr von der geheimnisvollen Kutula, die seit langer Zeit auf dem Meeresgrund liegt und schläft. Sie bringt - solange sie selbst schläft - den Menschen ihre Träume. Doch durch die Verschmutzung der Meere wird ihr Schlaf bedroht.

Nur allzu verständlich, dass Frederike - mitfühlend und hilfsbereit - den Professor bei der Lösung dieses Problems unterstützen möchte.

Die Schule kann noch kurz warten.

Ein kleiner Sprung in die Pfütze ... eine große Veränderung für die Welt ;-)

Der Comic ist nicht nur spannend erzählt, sondern verbindet ein phantasievolles Abenteuer mit aktuellen Umweltthemen. Er schafft ein Bewusstsein für die Problematik, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken.

Da der Titel "Die fantastischen Geschichten der Frederike Fabula - Der Schlaf der Kutula" und das Augenmerk auf dem Plural von "Geschichte" liegt, ist eine Fortsetzung wohl nicht auszuschließen ... Was Frederike dann sonst noch alles erlebt? Es bleibt spannend!

Eine Leseempfehlung für Jung und Alt!


Fazit:

Ein phantasievolles und unterhaltsames Abenteuer, welches durch eine sympathische Protagonistin, ein fantastisches und zugleich sehr reales Problem und atmosphärische Zeichnungen besticht.

Der Comic bietet lehrreichen Lesespaß und ist zugleich ein Türöffner für Gespräche über Umweltschutz und Klimawandel.


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Rezensiertes Buch: "Die fantastischen Geschichten der Frederike Fabula - Der Schlaf der Kutula" aus dem Jahr 2025

Bewertung vom 21.11.2025
Einmal kurz nicht aufgepasst
Kehn, Regina

Einmal kurz nicht aufgepasst


ausgezeichnet

Liebenswertes Waschbär-Duo erlebt ein turbulentes Abenteuer! Unterhaltsam und gleichzeitig tiefgründig. Wunderschön gezeichnet.


Inhalt:

Einmal kurz nicht aufgepasst: Die beiden Waschbären Walther und Juri sind vollkommen übermüdet in einer Abfalltonne eingeschlafen und finden sich zunächst in der Müllsortierung und dann im Tierheim wieder.

Den pfiffigen Freunden gelingt die Flucht. Nach all der Aufregung legen sie am Hafen erst einmal eine kurze Verschnaufpause ein.

Einmal kurz nicht aufgepasst: Die Anstrengungen setzen ihnen allerdings so sehr zu, dass sie auf einem Frachtcontainer einschlafen und mit diesem auf ein Schiff verladen werden.

Als steckten die Freunde nicht schon tief genug im Schlamassel, geht's jetzt auch noch hinaus in die weite Welt ... Dabei wollen sie doch nur eines: nach Hause!


Altersempfehlung:

etwa ab 6 Jahre


Mein Eindruck:

Die beiden Hauptfiguren schleichen sich sofort ins Herz großer und kleiner Leser:innen.

Obwohl beide Waschbären und beste Freunde sind, unterscheiden sie sich optisch und charakterlich sehr:

Der kleine Juri ist ein pfiffiges Kerlchen, neugierig und abenteuerlustig, weiß viel und ist manchmal mit seiner etwas zwanghaften und neunmalklugen Art eine (liebenswerte) Nervensäge.

Walther dagegen ist groß und kräftiger gebaut, ein durch und durch ruhiger, gemütlicher und immer hungriger Geselle.

Die beiden Freunde ergänzen sich sehr gut und erhalten im Laufe ihres turbulenten, mitreißenden Abenteuers Unterstützung von einem weiteren blinden Passagier, dem Kaninchen Dexter, und von Schiffshündin Tony.

Die Tiere lernen auf ihrer Reise viel über andere Lebensweisen, aber noch viel mehr über sich selbst und wissen das Glück, das sie hatten haben, und die Freiheit vielmehr zu schätzen.

"Unter den Pfoten das Meer,
über den Schnauzen die Sterne."
(vgl. S. 94)

Dieser Comic ist nicht nur unglaublich liebevoll und atmosphärisch gezeichnet und durchdacht strukturiert, sondern er regt auch zum Nachdenken an. Man erkennt schnell, wie viel Herzblut in der Geschichte und in den Figuren steckt.

Der Humor kommt keineswegs zu kurz und zugleich finden sich wertvolle Themen, z. B. Freundschaft und Zusammenhalt, Fernweh und Heimweh.

Zum Fortgang des Abenteuers der vier Freunde werde ich an dieser Stelle nichts weiter verraten, denn es steckt voller Überraschungen, die ich keinesfalls vorwegnehmen möchte.

Von Herzen gerne gebe ich 5 von 5 Cräcker sowie eine Leseempfehlung!


Bewegte Bilder:

Auf der Homepage des Kibitz Verlags finden sich neben Leseproben auch ein Buchtrailer, der die ersten einmal-kurz-nicht-Aufgepassts und somit den Beginn von Juris und Walthers Road-Trip eindrucksvoll in Bild und Ton wiedergeben.


Fun Facts für große Lesende:

Es lohnt sich, einen Blick auf die Kapitelüberschriften zu werfen. Diese stammen (nicht in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben) aus dem Lied "La Paloma" von Hans-Albers.

Außerdem finden sich Zitate aus berühmten Reden der Weltgeschichte, die - teilweise frei Schnauze - von den Tieren wiedergegeben werden.

Insgesamt also ein Comic für Jung und Alt :-)


Fazit:

Ein außergewöhnlicher Road-Trip zum Mitfiebern!

Der Comic ist herrlich witzig und unterhaltsam gestaltet, dabei tiefgründig und einfühlsam erzählt und ganz wundervoll und atmosphärisch gezeichnet.


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Rezensiertes Buch: "Einmal kurz nicht aufgepasst - Zwei Waschbären und ein Meer von Problemen" aus dem Jahr 2025

Bewertung vom 04.11.2025
BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?
Nguyen-Kim, Mai Thi;Meimberg, Marie

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?


ausgezeichnet

Überbewertet oder lebensnotwendig? Naturphänomen altersgerecht und auf Augenhöhe erklärt. Veranschaulicht durch farbenfrohe Illustrationen.

Inhalt:

BiBiBiber hat Großes geplant: ein gigantisches Bauprojekt! Aber er kann unmöglich den riesigen Damm alleine bauen.

Doch ganz egal wen er fragt, niemand hat Zeit. Für WaWaWaschbär beginnt die Winterpause, MöMöMöwe muss nachts schlafen und Fred Fledermaus verschläft nicht nur nahezu den gesamten Tag, er hält ab jetzt sogar Winterschlaf.

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage:

Warum müssen wir schlafen?

Schon bald kommen immer mehr Fragen hinzu:

- Manche schlafen mehr und einige weniger. Aber aus welchem Grund? Und warum schläft einer nachts und der andere tagsüber?

- Wozu gibt es Winterschlaf?

- Was geschieht im Körper und im Gehirn, wenn wir schlafen?

- Warum sollten wir unsere innere Wecker-Uhr und innere Sand-Uhr keinesfalls ignorieren?

- Weshalb träumen wir?



In diesem Sachbilderbuch geben Mai Thi Nguyen-Kim und Marie Meimberg Antworten auf all diese Fragen sowie auf alle darauf folgenden Fragen.



Altersempfehlung:

etwa ab 8 Jahre



Illustrationen:

Farbenfrohe Illustrationen begleiten und unterstützen die Sachtexte und veranschaulichen das Gelesene.

Ohne diese stark vereinfachten und trotzdem ausdrucksstarken Zeichnungen, d. h. nur mit erklärenden Texten, wäre man aufgeschmissen.

Die komplexen Zusammenhänge werden eingängig und gut verständlich und mit viel Humor dargestellt.



Mein Eindruck:

Dies ist bereits der vierte Band, der jedoch unabhängig von den anderen gelesen werden kann, da jeweils ein anderes Thema behandelt wird.

Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim erklärt in ihrer Sendung sowie auf ihrem YouTube Kanal hochkomplexe wissenschaftliche Vorgänge und zwar gut verständlich und auch für Laien nachvollziehbar.

Klar, dass - als langjähriger Fan - auch die Sachbuchreihe für Kinder mit großem Interesse genauer unter die Lupe genommen wurde.

In diesem Sachbilderbuch dreht sich alles um Schlaf, Traum und biochemische Prozesse.

Zugegeben: es ist ein sehr komplexes Thema, das allerdings mit vielen Illustrationen und Grafiken sowie bildhafte Vergleiche veranschaulicht wird.

Beispiel der Photosynthese wird die Zellen kurzerhand zum Bäcker, für den sich die Arbeit nur am Tag lohnt, weil zu dieser Zeit der Ofen funktioniert (die Sonne scheint).

Der Schlafrhythmus wird mit Tauchen verglichen: langsam taucht man ab bis zum Tiefschlaf, immer mal wieder geht's aufwärts Richtung Wasseroberfläche (Wachzustand), wobei in der Nacht die meisten nur zwei Mal kurz aufwachen und sich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern. Die Traumphase (hier das Traumriff) liegt direkt unterhalb der Wasseroberfläche und ist besonders groß vor dem Aufwachen.

BiBiBiber stellt auf seine kindliche und naive Art die richtigen Fragen - in herrlich schnoddriger Ehrlichkeit - und ermöglicht es so, das Thema zu vertiefen.

Durch die Dialoge zwischen BiBiBiber und den Autorinnen bekommt die Wissensvermittlung eine angenehme Dynamik: Es sind zwar sehr viele Informationen auf einmal, aber alles wird anschaulich und auf Augenhöhe erklärt.

Hier können auch Erwachsene noch etwas lernen ;-)

Nebenbei finden auch Themen wie Vielfalt und Gleichberechtigung einen Platz. Schlaf ist wertvoll!

Es ist ein Irrglaube, dass wer wenig schläft, besser ist. Im Gegenteil: zu wenig Schlaf führt dazu, dass die " geheime" Arbeit von Körper und Gehirn zu kurz kommt: man macht Fehler, ist schlecht gelaunt, wird schneller krank.

Das Leben sollte daher kein Wettbewerb sein, sondern gerecht. Auf sich und andere achten, hilfsbereit sein und Verständnis aufbringen ... für die armen, müden Eulen, die in der ersten Schulstunde Mathe lernen müssen ;-)

Abgerundet wird das Sachbilderbuch mit einer lehrreichen gute-Nacht-Geschichte.

"Wir können LIEB SEIN. Zu allen, die müde sind. Zu allen, die es schwer haben. Auch zu uns selbst, wenn wir zu wenig geschlafen haben. Und vielleicht können wir auch einfach mal alle zusammen einen Mittagsschlaf machen. Und dann gemeinsam von einer gerechten Welt träumen. Wer weiß, vielleicht lösen wir ein paar Probleme im Traum."

(vgl. S. 103)

5 von 5 Kuscheldecken für dieses lehrreiche Bilderbuch, das Neugierde weckt auf die weiteren Fragen von BiBiBiber!



Bonus:

Per QR-Code gelangt man zum Bonusmaterial bestehend aus einer Hörprobe zum Hörbuch, Schlafliedern und Quellenangaben.



Fazit:

Geballtes Wissen zum Thema "Schlaf" für kleine Weltentdeckende etwa ab 8 Jahren (aber auch für erwachsene Fans von "maiLab" und "MaiThink X").

Das Sachbuch ist gut strukturiert, lehrreich und zugleich spannend. Reichlich Wissen auf Augenhöhe und altersgerecht vermittelt.

Ergänzt werden die Informationen durch zahlreiche farbenfrohe Illustrationen.



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Rezensiertes Buch: "BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?" aus dem Jahr 2025

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2025
Elon & Jeff on Mars
Kling, Marc-Uwe

Elon & Jeff on Mars


ausgezeichnet

Kritisch und pointiert! Ein fiktives Kammerspiel (gefühlt zu nah an der Realität) eindrucksvoll inszeniert und illustriert.

Inhalt:

Die beiden Multimilliardäre Jeff Jezos (Gründer von The Shop - weltweit größter Versandhändler) und Elon Dusk (Chef des Automobilherstellers Edison) liefern sich ein Kopf an Kopf Rennen zum Mars.

Dort angekommen gehen sich die beiden Alphatiere gehörig auf den Keks: angefangen beim Maschendrahtzaun und der Aufteilung des Planeten in zwei (unterschiedlich große) Bereiche bis hin zum Philosophieren über das große Leid im Leben eines Multimilliardärs.

Schnell steht fest: der Mars ist definitiv zu klein für die beiden Milliardäre!



Ein Spin-Off der Känguru Comics: Szenario von Marc-Uwe Kling und Zeichnungen von Bernd Kissel.

Kolorierung zusätzlich durch Unterstützung von Jan Thüring und Ralf Marczinczik.



Mein Eindruck:

Bereits die Comic-Strips mit Elon & Jeff in den Känguru-Comics, die von Dezember 2020 bis zum Frühjahr 2023 nahezu täglich bei Zeit online erschienen sind, waren herrlich absurd und kritisch zugleich. Naheliegend und höchste Zeit, dass die beiden egozentrischen Herren ihr eigenes Comic-Album bekommen.

Selbstverständlich ist alles vollkommen fiktiv. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen sind reiner Zufall ;-)

Die Ereignisse von der ersten Begegnung auf dem Mars und den vielen Versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen, werden mit gemächlichem Tempo geschildert. Insgesamt eher zurückhaltend, aber pointiert.

Die kurzen Dialoge der beiden Streithähne und die ausdrucksstarken Zeichnungen ergänzen sich perfekt. Sämtliche Emotionen stehen den Charakteren ins Gesicht geschrieben. Die abwechslungsreiche Mimik gefällt sehr.

Nicht nur die Gestaltung der Charaktere, auch die der Kulissen sind detailliert und durchdacht bis ins Kleinste.

Verständlicherweise empfindet man wenig Sympathie mit den Multimilliardären.

Und wenn doch ein Hauch von Mitleid im Anflug ist, wird dieser rigoros zu nichte gemacht durch die nächste Bemerkung von Jeff oder Elon.

Arroganz und Ignoranz, Selbstüberschätzung und Selbstverliebtheit sowie das fehlen jeglicher Empathie und vollkommene Lebensunfähigkeit sowie irrwitziger Größenwahn.

Aus dem Kopfschütteln kommt man so gar nicht mehr heraus.

Den kleinen Roboter Alex, der Jeff Jezos jeden Wunsch erfüllt, Bestellungen an The Shop übermittelt und als fleißiges Helferlein im Hintergrund fungiert, lässt das Herz jedes Lesenden schmelzen.

Die Rivalität und die Sticheleien der beiden Egoisten gipfeln in abstrusen Dialogen (es kommt tatsächlich kurzzeitig zum Aktion geladenen Showdown) und zugleich erkennt man schnell, dass bei zwei Alphatieren auf dem Mars, eines zu viel ist.

Andererseits: Auf der Erde möchte man diese auch nicht haben. Sollen die beiden sich doch auf dem Mars den letzten Nerv rauben und bitte die Menschheit in Frieden lassen!

Das Ende des Comics ist wirklich perfekt gewählt.



Bonuspunkte gibt es für das umfangreiche Bonusmaterial:

Skizzen, Charakterentwicklung, Entstehung einer Szene vom groben Entwurf zur fertig kolorierten Seite. Auch hier erkennt man, wie viel Arbeit und Herzblut in jedem einzelnen Panel steckten.



Fazit:

Eine amüsante Aneinanderreihung von Konflikten im Leben zweier Multimilliardäre.

Ein Comic, der eher ruhig erzählt, mit Tiefgang, Witz und Situationskomik punktet.

Eindrucksvoll in Szene gesetzt.



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Rezensiertes Buch: "Elon & Jeff on Mars" aus dem Jahr 2025

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2025
Ulf und die entführte Lehrerin
Esch, Tanja

Ulf und die entführte Lehrerin


ausgezeichnet

Rundum gelungene Fortsetzung: ein rasantes und unterhaltsames Detektivabenteuer für Jung und Alt!


Inhalt:

Die Juniordetektive Ulf, Uli, Tita, Heiko und Otto warten tagtäglich darauf, dass endlich etwas Spannendes passiert. Wie soll man ermitteln, wenn nichts passiert?! Ein neuer Fall muss her! Und wenn es sich nur um eine geklaute Brotdose handelt. Doch selbst dies geschieht nicht ...

Im morgendlichen Chaos im Klassenraum bemerken die Kinder irgendwann das Fehlen von Frau Süllmann. Wo sie wohl bleibt? Ob ihr etwas zugestoßen ist? Hat sie vielleicht verschlafen?

Die wildesten Theorien werden aufgestellt, als plötzlich ein Hinweis an der Tafel entdeckt wird.

Die Klassenlehrerin wurde entführt!
Der Erpresser verlangt 495,00 Euro Lösegeld.
Keine Polizei! Keine Erwachsenen!

Die Detektivbande lässt die kleinen grauen Zellen auf Hochtouren laufen, während der Rest der Klasse versucht, das Lösegeld zusammenzukratzen. Sparschwein plündern reicht nicht ... Vielleicht ein Flohmarkt?

Auch die Spurensuche gestaltet sich holprig.
Der Fall wird immer verrückter ...


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Zuallererst werden die Hauptcharaktere (Detektiv-Quintett) sowie deren Mitschüler:innen kurz mit Bild und Namen vorgestellt.

Alle Figuren sind vielfältig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Im Fokus der Geschichte stehen Ulf und seine Freunde Tita, Uli, Heiko und Otto.

Zusammenhalt und Teamarbeit werden großgeschrieben. Alle Kinder packen mit an.

Ganz wohl ist ihnen bei den geheimen Ermittlungen, Beschattungen und dem Blick in fremde Wohnungen dann aber auch nicht. Heikos Standardsatz: "Ich habe wieder Bauchweh." ist auch in diesem Band in verschiedenen Varianten zu hören.

Das Zusammenspiel von Bild und Text funktioniert hervorragend. Einige Szenen kommen vollkommen ohne Worte aus und wirken allein dank ausdrucksstarker Mimik der Charaktere oder aufgrund Spannungsaufbau über mehrere Panels hinweg.

Besonders die (abenteuerlichen wie halsbrecherischen) Versuche, in Frau Süllmanns Wohnung weitere Hinweise zu finden, sind herrlich anzusehen.

Die ganze Situation wird immer verrückter und gleichzeitig weckt sie die Neugier der Detektivbande und der Lesenden gleichermaßen.

Insgesamt ist der Comic nicht nur spannend und rasant erzählt sowie abwechslungsreich gezeichnet; er zeigt in der Auflösung des Rätsels einfühlsam auf, dass auch "Bösewichte" ein schwere Zeit haben können und dass jeder eine zweite Chance verdient.

5 von 5 Detektivlupen für dieses absurd lustige und zugleich mitreißende Comic-Detektiv-Abenteuer.


Bewegte Bilder:

Wie bei allen Comics des Kibitz Verlags findet sich auf der Verlagshomepage neben einer Leseprobe auch ein mit Herz und Hingabe gestalteter Buchtrailer, der den ersten Schreck und die Entdeckung des Erpresserbriefes zeigt.


Fazit:

Auch das zweite Abenteuer von Ulf und seiner Bande wird mit viel Humor und noch mehr Herz geschildert.

Die haarsträubende und akrobatische Ermittlungsarbeit der fünf unerschrockenen Jungdetektive bietet ein rundum gelungenes Lesevergnügen!


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Rezensiertes Buch: "Ulf und die entführte Lehrerin" aus dem Jahr 2025

Bewertung vom 07.10.2025
Ausgesorgt
Sosalla, Ulrike;Sembach, Britta

Ausgesorgt


weniger gut

Basiswissen zum Einstieg in die Welt der Finanzen: gut verständlich und anschaulich erklärt.

Inhalt:

Dieser Finanzratgeber speziell für Frauen vermittelt Schritt für Schritt alles, was frau über Sparen, Geldanlagen und finanzielle (Alters-)Vorsorge wissen sollte; unabhängig von der derzeitigen Lebenssituation, beispielsweise in Elternzeit, Scheidung oder bei beruflichem Umbruch oder Neustart.

Dieses Buch beinhaltet unter anderem Informationen zu:

- Finanzgrundlagen und Begriffserklärungen (z. B. ETFs)

- langfristigen Strategien zum Sparen und täglich verfügbarer "Notgroschen"

- Schulden vermeiden bzw. abbauen

- Berufswahl und Gehaltsverhandlungen

- gesetzliche und private Altersvorsorge

Mit praxisnahen Tipps sowie Checklisten und Glossar.



Mein Eindruck:

Täglich kommen wir mit dem Thema "Finanzen" in Kontakt und umso wichtiger ist es eigentlich, dass frau früh Grundlagenwissen lernt, um sinnvoll und ohne Scheu mit Geld umzugehen.

Das Buch richtet sich an Frauen jeden Alters mit dem Hintergrund, dass es - unabhängig von derzeitiger Lebenssituation und Lebensabschnitt - nie zu spät ist, sich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen.

Der Spruch "Über Geld spricht man nicht." ist längst überholt. Auch die Zeiten des klassischen Sparbuches sind vorbei.

Ziel ist es nicht, schwarzmalend in die Zukunft zu blicken, sondern ein Bewusstsein zu schaffen. Finanzen sollten kein Buch mit sieben Siegeln sein.

Die Gliederung ist überwiegend chronologisch aufgebaut. Beginnend mit dem Basiswissen, einer Art Kassensturz und verschiedenen Lebenssituationen (ein Schwerpunkt sind Berufswahl, Gehalt usw.) geht es weiter mit wichtigen Rücklagen für heute (z. B. Notgroschen) und die Zukunft (Altersvorsorge). Dem Thema Aktienfonds wird sehr viel Raum gewährt.

Jedes der Themen in den Kapiteln ist gut verständlich erklärt, auch wenn es hierbei meist an der Oberfläche bleibt. Die Tabellen und Schaukästen wirken etwas lieblos und blass. Auch hier hatte ich mir mehr geballtes Wissen erhofft.

Man kann selbst entscheiden, ab welchem Punkt man mit der Lektüre ein- bzw. aussteigt; denn gerade zu Beginn ist das Meiste bereits bekannt oder vielleicht in der eigenen Lebenssituation nicht passend (Elternzeit, Scheidung und Alleinerziehend, Pflege von Angehörigen o.ä.).

In jedem Fall wird ein (Selbst-)Bewusstsein geschaffen für den Umgang mit Geld und ermutigt dazu, seine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Denn leider unterscheiden sich Lebensläufe von Männern und Frauen noch immer sehr stark.

Umsetzen muss man das neu gewonnenen Wissen natürlich selbst und sich je nach Kreditinstitut/Versicherung noch weiter in die Materie einlesen. Für einen ersten Schritt in die richtige Richtung ist das Buch aber gut geeignet.

4 von 5 Sparbücher für diesen informativen und motivierenden Ratgeber!



Fazit:

Empfehlenswert für Einsteigerinnen, die Berührungsängste mit dem Thema Finanzen abbauen möchten:

Basiswissen gut strukturiert, informativ und unabhängig erklärt.

Die meisten Tipps sind gut verständlich erklärt und zumeist einfach umzusetzen.



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Rezensiertes Buch: "Ausgesorgt - Wie Frauen finanzielle Unabhängigkeit erreichen, Geld anlegen und vorsorgen - Für alle Lebensphasen" aus dem Jahr 2025

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2025
Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat / Trubel bei Tiffany Bd.5
Kling, Marc-Uwe;Henn, Astrid

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat / Trubel bei Tiffany Bd.5


ausgezeichnet

Eine witzige Geschichte mit viel Humor und Herz! Wunderschön illustriert und perfekt vor der oder für die nächste Autofahrt.


Inhalt:

Großtante Ilse will heiraten und das bereits zum vierten Mal. Die Freude hält sich in Grenzen und trotzdem muss die ganze Familie hin!

Und zwar mit dem Auto! Nach Wuppertal.

Nesthäkchen Tiffany ist bestens gelaunt! Übrigens als Einzige.

Mama ist gestresst, weil sie alleine alles packen muss, Papa ist genervt, weil er einen Kratzer in das geliehene Auto gefahren hat. Opa wäre viel lieber mit dem Zug gefahren, Oma sucht verzweifelt ihr Handy und Luisa hat Hormone (wie Papa sagt).

Und was ist mit dem 14-jährigen Max?

Der sieht irgendwie gar nicht gut aus, nachdem er die letzte Nacht auf der Party eines Freundes verbracht hat. Er ist ganz schön grün im Gesicht.

Luisa beantwortet Tiffanys Frage zu den Gründen sehr kryptisch mit "Kleiner Feigling!"

Bereits nach wenigen Minuten kotzt Max das erste Mal ins Auto ...


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre


Illustrationen:

Die ganze Familie eingepfercht in einem Kleinbus! Hochrote Wangen, gestresste Gesichter und Max ist ganz schön blass um die Nase.

Astrid Henn fängt die Eigenheiten der Familienmitglieder wundervoll ein.

Den Zeichenstil mag ich sehr. Lustige und liebenswerte Details ergänzen die farbenfrohen Illustrationen; beispielsweise finden sich kleine Hinweise auf andere Kinderbücher des Autors (das NEINhorn und das Klugscheißerchen) und Easter Eggs, über die sich erwachsene Vorlesende freuen (ungewohnt, statt Angela Merkel nun Friedrich Merz vorzufinden).

Auch in diesem Buch hat die älteste Tochter wieder eine neue Haarfarbe. Nach Grün, Pink, türkis-blau und schwarz sind sie inzwischen orange.


Mein Eindruck:

Nach Oma mit kaputten Internet, Opa mit defektem Wasserkocher, Vater Thorsten und das heikle Gespräch sowie Tiffanys Überschwemmung im Badezimmer hat Marc-Uwe Kling sich nun dem Sandwich-Kind Max gewidmet.

Der arme Kerl wird von Übelkeit geplagt, weil der 14-Jährige - so Papas Worte - am Abend zuvor "mit seinen Freunden gesoffen" hat.

Alkoholkonsum wird aber keinesfalls gutheißen. Vielmehr liefert die älteste Tochter Luisa zunächst einen Wortschwall über veraltete Initiationsriten und toxische Männlichkeit, welcher von der kleinen Tiffany mit einem verwirrten "Hä?" quittiert wird.

Während Opa rät, zwischendurch immer Wasser zu trinken, gibt Luisa den Hinweis: "Man muss überhaupt keinen Alkohol trinken." Sie und ihr Freund sind konsequent gegen Drogen und Alkohol.

Die Autofahrt nach Wuppertal entwickelt sich zum Albtraum. Alle zanken, ständig muss jemand auf die Toilette und obendrein - wie der Titel verrät - übergibt sich Max gleich dreimal.
Alles herrlich überspitzt und für Außenstehende irre lustig. Gleichzeitig denkt man sofort an eigene Horrorfahrten mit der Familie ... stundenlange Staus, Streitereien, geplatzte Windeln und andere schöne Ereignisse :-)

Es ist nicht die stärkste Geschichte in der Reihe, allerdings haben die Oma, die das Internet kaputt gemacht hat, und der Vater mit seinem heiklen Gespräch die Erwartungen sehr hoch angesetzt.

Zusätzlich zu Easter Eggs in den Illustrationen finden sich auch welche im Text sowie Hinweise auf die vorherigen Abenteuer der schrägen Familie. Es ist aber zum besseren Verständnis nicht erforderlich, alle zu kennen.

Eine unterhaltsame und herrlich schräge Lektüre! Perfekt für die nächste längere Autofahrt. Wem beim Lesen im Auto schlecht wird oder wer selbst am Steuer sitzt, dem sei das Hörbuch sehr empfohlen ;-)


Fazit:

Ein unterhaltsamer Lesespaß für Jung und Alt:

Die schräg-charmante Familie erlebt auf ihrem Roadtrip nach Wuppertal herrlich schlimme Missgeschicke! Wunderbar überspitzt.

Zauberhaft illustriert und mit tollen Easter Eggs versehen.


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Rezensiertes Buch: „Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat" aus dem Jahr 2025

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2025
Die Sekundenochs
Hennig, Markus

Die Sekundenochs


ausgezeichnet

Witziges und phantasievolles Abenteuer mit sympathischen Charakteren, einer gelungenen Umsetzung und tollen Illustrationen.


Inhalt:


"Dalli dalli!"

"Mach hinne!"

"Zacki, zacki!"

"Leg mal 'n Zahn zu!"

"Avanti, avanti!"


Diese oder ähnliche Sprüche hat jeder schon mal gehört.

Doch auf ein "Beeil dich!" folgt als Antwort zumeist ein "Sekunde noch!"

Smilla hört ständig, dass sie jetzt sofort etwas tun soll. Schnell, schnell und bloß nicht trödeln!


Für die wichtigen Dinge im Leben muss man sich einfach Zeit nehmen. Nur weil die Erwachsenen es verlernt haben, zu trödeln, heißt das nicht, dass Kinder sich permanent beeilen müssen.


Was das Mädchen nicht weiß: tief unter der Erde versteckt lebt ein den Menschen unbekanntes Volk: die Sekundenochs.

Ihre einzige Aufgabe ist es, zu trödeln.


Als Smilla durch Zufall dem kleinen Sekundenoch namens Tjörge begegnet, gerät ihr Alltag ganz schön durcheinander ...


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen:

Den Zeichenstil von Nikolai Renger mag ich sehr: fröhlich, frech und farbenfroh.

Die Gestaltung der quirligen Sekundenochs ist besonders gut gelungen. Die kleinen Kerlchen schließt man sofort in's Herz.

Ein weiteres Highlight ist die wimmelbildartige Gestaltung. Maches Easter Egg entdeckt man erst beim wiederholten Lesen. Es lohnt sich, die Illustrationen genau unter die Lupe zu nehmen. Trödeln beim Umblättern ausdrücklich erlaubt. So viel Zeit muss sein!


Mein Eindruck:

Die Idee hinter der Geschichte finde ich klasse. Ein Thema, das im Familienalltag durchgängig präsent ist und sowohl Eltern als auch Kinder regelmäßig auf die Palme bringen kann.

Die Sprüche im Buchvorsatz kommen nur allzu sehr bekannt vor :-) Sie könnten nach Belieben ergänzt werden.

Neben Idee, Story und den kunterbunten, fröhlichen Illustrationen gefällt mir die abwechslungsreiche Mischung aus Sprechblasen und Vorlesetext.

Statt Vorwürfen oder Streit entsteht mit viel Humor eine Freundschaft zwischen Smilla und dem kleinen Sekundenoch. Am Ende rutscht Tjörge doch tatsächlich ein "Beeil dich!" raus.

Jeder der beiden lernt vom anderen. Manchmal ist es wichtig, sich zu beeilen. Manchmal allerdings muss man auch Trödeln dürfen.

"Trödeln ist das Gegenteil von Langeweile! Mit Trödeln kann ich schöne Momente verlängern und Blödes weiter wegschieben."

(Tjörge)

Aber Achtung! Tjörge präsentiert großartige Trödeltricks, die nicht nur Smilla supergut gefallen, sondern auch kleinen Lesenden und Zuhörenden ;-)


Fazit:

Ein witziges (nicht ganz ernstgemeintes) Abenteuer rund um das ewige Thema im Familienalltag: Trödeln.

Farbenfrohe Illustrationen erwecken die Sekundenochs zum Leben.


...

Rezensiertes Buch "Die Sekundenochs" aus dem Jahr 2025

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2025
Cosmix
Schafer, Laurent

Cosmix


sehr gut

Ein WOW!-Buch mit Aha!-Effekt: anspruchsvolle Lektüre für naturwissenschaftlich begeisterte Lesende.


Inhalt:

Eine Graphic Novel über das Wunder des Lebens:

"Vom Urknall bis zum Menschen“

Wo kommen wir her?

Bestehen wir tatsächlich aus Sternenstaub?

Welche Zufälle haben dazu geführt, dass man selbst existiert?

Verschiedene Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gehen den großen - und den kleinen - Fragen über das Universum, das Leben und die Menschheit nach und zeigen Lesenden anhand alltäglicher Beispiele die spannende Welt der Biochemie, Astronomie und Physik.


Mein Eindruck:
Das Cover ist ansprechend gestaltet und gibt zusätzlich einen kleinen Einblick auf die Themen im Buch: Urknall, DNA, Schmetterlingseffekt, Evolution uvm.

Die Wissensvermittlung ist abwechslungsreich, gut strukturiert und (zumeist) verständlich.

Von Vorteil ist die gewählte Art der Darstellung: Als Graphic Novel lässt sich Vieles einfach leichter zeigen.

Alltägliche Situationen und anschauliche Beispiele vereinfachen es, das Gelesene zu erfassen. Diverse Charaktere verschiedener Herkunft, Altersklassen und Fachbereiche erläutern spielerisch Fragestellungen, die man selbst schon häufiger im Kopf hatte.

Lesende sollten aber unbedingt Neugier und Interesse an der Wissenschaft mitbringen. Die Graphic Novel ist keine trockene Abhandlung, die Dialoge sind lebendig, bringen aber doch reichlich "Fachchinesisch" mit.

Es gibt kein Glossar o.ä. Einige Fachbegriffe werden im Text oder per Fußnote erläutert, andere werden als bekannt vorausgesetzt.

Es ist definitiv kein Buch für "schnell zwischendurch" oder zum Abschalten. Auch ist es kein Kinderbuch (und wird vom Verlag auch nicht als solches gelistet). Jugendliche ab 16 Jahren mit entsprechenden Vorkenntnissen sollten sich aber zurechtfinden.

Die Kapitel sind sehr lang und eine Lesepause innerhalb der Kapitel ist thematisch nur schwer möglich.

Wer ein Faible für Biochemie und Physik sowie eine gute Auffassungsgabe hat und das notwendige Durchhaltevermögen mitbringt, für den ist die lehrreiche Graphic Novel zu empfehlen.

Die angesprochenen Themen sind teilweise nur angeschnitten und wollen bei Interesse vertieft werden. Konkrete Verweise auf Sekundärliteratur gibt es nicht.

Die Begeisterung für die Wissenschaft ist nicht nur zwischen den Zeilen spürbar und am Ende ist klar, dass jede Antwort auf eine Frage unweigerlich zu weiteren Fragen führt, die ebenfalls beantwortet werden wollen. Auch die Wissenschaft stößt irgendwann an Grenzen. Doch vielleicht sieht das heute unüberwindbare Problem in wenigen Jahren bereits ganz anders aus.

Das Wichtigste ist: niemals aufhören, nachzufragen und Spannendes und Neues zu entdecken!


Fazit:

Auch wenn das Cover und die Gestaltung des Buches zu dieser Annahme verleiten: Cosmix ist kein Kinderbuch.

Eine anspruchsvolle und bildgewaltige Lektüre mit anschaulichen Beispielen, die Vorkenntnisse und Interesse an der Naturwissenschaft voraussetzt.


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Rezensiertes Buch: "Cosmix - Vom Urknall bis zum Menschen" Graphic Novel aus dem Jahr 2025

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