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bücherliebe74
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Meinhard

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Sarah Crouch hat mit ihrem Debütroman "Was die Gezeiten verbergen - Middletide" eine gute Mischung aus Roman und Krimi geschaffen! Ich hoffe auf mehr von ihr!

Elijah und Nakita verbindet eine innige Jugendliebe. Als Elijah beschließt, die Kleinstadtidyle seines Heimatortes Point Orchards zu verlassen, um Schriftsteller zu werden, lässt er Nakita zurück. Nachdem sein Erstlingswerk ein Flopp wird, kehrt er nach Jahren zurück. Er zieht in die einsame Waldhütte seines verstorbenen Vaters, versucht sich als Selbstversorger. Sein einziger Kontakt ist Chitto, der ehemalige Freund seines Vaters, der ihm zum väterlichen Freund wird.
Als er Nakita wiedersieht, schöpft er Hoffnung auf eine zweite Chance für ihre Liebe. Doch Nakita ist nicht bereit. Während Elijahs Abwesenheit hat sie geheiratet, doch durch ein tragisches Unglück ihren Mann schon nach kurzer Zeit verloren. So befindet sie sich in großer Trauer. Und sie hat Elijah nicht verziehen, dass er ein Versprechen gebrochen hat.
Als Elijah die junge Ärztin Erin Landry kennenlernt, ahnt er nicht, das die kurze Beziehung zu ihr ihn alles kosten könnte, was ihm wichtig ist.
Als ein schreckliches Verbrechen geschieht und es eindeutige Verbindungen zu Elijahs Buch gibt, beginnt für ihn ein Wettlauf gegen die Zeit!

Das Buch ist in verschiedenen Zeitzonen geschrieben, in die ich mich anfangs erst einfinden musste. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und gut zu lesen. Der Spannungsbogen steigt stetig und die Auflösung kommt erst am Schluss des Buches. Das Finale war unglaublich spannend, für mich nicht vorausschaubar, und wirkt auf mich schlüssig.

In diesem Roman vereint die Autorin gekonnt Liebe, Spannung, Glaube, Naturbeschreibungen, Einblicke in das Leben in einem Reservat und persönliche Schicksalsschläge der Protagonisten auf wunderbare Weise.
Elijah, Nakita, ihr Vater und besonders Chitto waren mir sehr sympatisch und überzeugend dargestellt. Die Naturbeschreibungen und auch die Ausführungen über Elijahs Umgang mit der Natur haben mir sehr gefallen.
Die Verbindung des Titels und dem Inhalt des Buches erschließt sich erst am Ende, was zum Spannungsaufbau beiträgt.
Das Cover ist farblich auffallend und das Motiv ist passend gewählt.
Am Anfang und Ende des Buches Leseeindrücke von VerlagsmitarbeiterInnen abzudrucken, ist eine gelungene Idee.

Das Buch erhält von mir 5 von 5 Punkten!
Und eine Leseempfehlung für LeserInnen, die gern Spannung, Liebe und Naturbeschreibungen vereint mögen!

Bewertung vom 26.01.2025
Coast Road
Murrin, Alan

Coast Road


gut

Alan Murrin verortet seinen Debütroman in einer Kleinstadt an der Küste Irlands. Zeitlich findet die Leserschaft sich vor dem Hintergrund kurz vor der dortigen Durchsetzung der Scheidungslegalisierung 1994/95.

Colette, Dichterin und Schriftstellerin, bricht aus ihrer Ehe aus, verlässt die Stadt, lässt ihre 3 Söhne bei ihrem Ehemann zurück und folgt ihrem Wunsch nach einem selbstbestimmtem Leben und dem Aufbau ihrer Karriere als Schriftstellerin. Doch die Sehnsucht nach ihren Kindern ist groß. Sie kehrt zurück in ihren Heimatort Ardglas und mietet ein kleines Cottage an der Coast Road, um ihren Kindern nahe zu sein. So ist sie der gesellschaftlichen Beobachtung und Beurteilung des 1000-Seelen-Ortes ausgesetzt. Als ihr Ehemann ihr den Kontakt zu den gemeinsamen Söhnen verweigert, wendet sie sich hilfesuchend an Izzy, deren Sohn mit ihrem jüngsten Sohn zur Schule geht. Die beiden Frauen nähern sich an, es entsteht ein dünnes Band Verbundenheit und Izzy schafft geheime Möglichkeiten, um Treffen zwischen Colette und ihrem Sohn zu arrangieren. Als diese Treffen auffliegen, bahnt sich eine dramatische Entwicklung an.....

Alan Murrin gelingt es, Familienstrukturen und die Gefühlswelten von Frauen und Männern vor dem Hintergrund des damaligen Scheidungsverbotes eindrücklich darzustellen. Ehefrauen, die selten oder nur eingeschränkt ihrem Beruf nachgehen können, fast ausschließlich für den Haushalt und die Versorgung der Kinder und des Ehemannes zuständig sind. Und dem gesellschaftlichen Druck durch Wertvorstellungen anderer ausgesetzt sind. Ehemänner, für die ihre eigene Karriere und das öffentliche Ansehen über allem stehen.
Kinder, die unter den Missständen innerhalb der Ehe ihrer Eltern leiden.

Der Blick und die Verurteilung durch die Gesellschaft, die politischen und gesellschaftlichen Normen und Werte in diesem Buch am Beispiel der Kleinstadt Ardglas, wo jeder jeden kennt, viele vieles voneinander wissen oder zu wissen glauben, machen den Druck deutlich, der viele Menschen dazu bringt, Träume aufzugeben, zu verzweifeln, gar zu zerbrechen.

Das Cover ist einfallsreich. So scheint es, als gäbe ein Riss im Umschlag den Blick frei - in die Natur...oder in die Freiheit ?!
Nimmt man den Buchumschlag ab, zeigt sich eine wunderschöne Küstenlandschaft.
Der Schreibstil ist nur bedingt flüssig und der Spannungsbogen recht flach. Bis sich zum Ende hin die Ereignisse zu überschlagen scheinen.

"Coast Road" ist ein lesenswerter Gesellschaftsroman und bekommt von mir 3 von 5 Punkten!

Bewertung vom 29.12.2024
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


sehr gut

Sturmflut im Küstenort Bad Seeberg.
Während der kleine Ort vor den drohenden Wassermassen evakuiert wird, schafft es Elisa nicht aus ihrem Haus. Traumatisiert durch den Tod der Eltern und des Mordes an ihrer Schwester Lizzy kann sie sich kaum gegen Angst -und Panikattacken wehren und verpasst die letzte Möglichkeit zur Flucht vor dem Deichbruch. Als sie Unterschlupf im Nachbarhaus findet, stellt sie schnell fest, dass dort nicht alles so ist, wie es scheint. Denn auch die Nachbarn haben einen Grund, warum sie ihr Haus nicht verlassen...
Als der Deich bricht und aus der nahegelegenen JVA Häftlinge fliehen können, sind nicht nur das steigende Wasser und das merkwürdige Verhalten der Nachbarn eine Gefahr für Elisa. Denn unter den entflohenen Häftlingen befindet sich auch Paul, der Mörder und Ex-Mann ihrer Schwester Lizzy.

Das Cover lässt die Kraft des Wassers erahnen, aber auch die der Vergangenheit. Beides spielt in "Nachtflut" von Stina Westerkamp eine große Rolle.
Anfangs ist die Spannung nur zögerlich spürbar, aber es lohnt sich, geduldig weiter zu lesen. Denn die Handlung entwickelt einen Sog, bishin zu einem überraschenden Finale.
Elisa war mir schnell sympatisch, die Beschreibungen ihrer Angst -und Panikattacken lesen sich authentisch.
Gespickt mit Tagebucheinträgen und den damit verbundenen Rückblicken erschließt sich die Story nach und nach. Auch eine unerwartete Wendung fehlt nicht und gibt der Handlung und dem Spannungsbogen Auftrieb.
Das Ende lässt eine Fortsetzung erahnen!

Der Thriller bekommt von mir 4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für LeserInnen, die es nicht eilig haben und Wendungen mögen!

Bewertung vom 27.12.2024
Allein gegen die Lüge
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


ausgezeichnet

Während eines Urlaubs in Mexiko stirbt Matts Familie - seine Eltern und seine beiden jüngeren Geschwister. Nur sein Bruder Danny bleibt ihm, doch der sitzt im Gefängnis, wegen dem Mord an seiner College-Freundin. Matt reist nach Mexiko, um die sterblichen Überreste seiner Familie zu überführen. Doch dort stößt er auf Widerstand der mexikanischen Behörden und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Was hat es auf sich mit der spontanen Reise der Familie nach Mexiko?
Hat es etwas mit den Recherchen des Vaters zu tun, um endlich Dannys Unschuld zu beweisen?
War es wirklich eine defekte Gasleitung, die zum Tod der Familie führte?

"Ein wahrer Ausnahme-Thriller" sagt Karin Slaughter! Ich kann mich nur anschließen! Ab der ersten Seite ist der Thriller von Alex Finlay hochspannend, gut durchdacht und aufgrund gut positionierter Wendungen packend bis zum Schluß!
Die Story wird unterbrochen durch Auszüge der Netflix-Serie um den Prozess des Bruders und Rückblicke auf die Zeit vor dem Tod der Familie. Was keinesfalls störend ist, sondern die Komplexität der Story zeigt!
Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend - ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen!
Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung für Thriller-Fans, die sich bei der Auflösung der Story bis zum Schluss gedulden können! Denn die Lösung gibt es hier tatsächlich erst am Ende!

5 von 5 Punkten!

Bewertung vom 15.12.2024
Alles büddn wild
Paulsen, Annemarie

Alles büddn wild


ausgezeichnet

Annemarie Paulsen öffnet mit ihrem Buch "ALLES BÜDDN WILD" Augen und Herzen für das Leben von Bauern, Altbauern und Landwirten, deren Leben und oft das damit verbundene Lebenswerk - das leider noch viel zu wenig Beachtung findet in der Gesellschaft.
Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof, als eins von 8 Kindern, hat sie vieles mit der Muttermilch aufgesogen. Die Kindheit mit 7 Geschwistern, einem arbeitsreichen landwirtschaftlichen Betrieb, liebevollen Eltern und der Dorfgemeinschaft haben sie geprägt und stark gemacht.
Locker, wie der Schnabel ihr gewachsen ist, (fast) ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, mit viel Humor, aber auch mit dem nötigen Ernst und reflektierend, beschreibt sie ihre Kindheit, das Heranwachsen und ihren Werdegang bishin zum eigenen landwirtschaftlichen Betrieb auf unbeschreiblich ehrliche Weise!
Sie schafft ein Bewusstsein für die essentielle Wichtigkeit landwirtschaftlicher Betriebe für die Gesellschaft, und zeigt die Hürden auf, mit denen Bauern um ihre Existenz kämpfen.
Wer Annemarie aus ihren Podcarts kennt, weiß, dass sie über einen großen Sinn für Humor verfügt. Mit ihrem Buch hat sie einen neuen Weg für sich gefunden, der Gesellschaft Einblick zu verschaffen in das wahre Leben der Bauern, Landwirte und allen, die daran beteiligt sind.

Das Cover gefällt mir gut. Es zeigt die Autorin in ihrer Umgebung, offen und fröhlich sieht sie den LeserInnen entgegen.
Der Schreibstil ist toll und für ein Erstlingswerk ist das Buch sehr gut gelungen. Es bekommt von mir 5 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für alle, die sich für das Landleben, Traditionen und die Verantwortung für die Gesellschaft interessieren!
Manche ehemaligen Dorfkinder werden einiges wiedererkennen!

Bewertung vom 01.12.2024
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


gut

Quentin Peck schafft es, den Leser in eine eiskalte Umgebung zu versetzen...

Laura, Studentin der Fotografie, wird nachts während ihres Radtrainings auf offener Straße entführt. Sie erwacht in einer Plexiglaszelle, nur durch einen Lautsprecher mit dem Entführer verbunden, der sie mit Nahrung versorgt, während sie unter Beruhigungsmitteln immer wieder in Dunkelheit versinkt. Und sie mit einem Ultimatum vor ein schier unlösbares Rätsel stellt.

Ariane, promovierte Biologin, lebt zurückgezogen in ihrem Haus am See, in selbstgewählter Einsamkeit. Ihr einziger Gefährte ist eine Nebelkrähe. Eines Tages rettet sie einen Eisläufer, der im See vor ihrem Haus ins Eis einbricht, vor dem Ertrinken. Und schützt eine auf ihrem Grundstück campende Frau mit kleiner Tochter vor deren gewalttätigen Ehemann.

Die anfangs unzusammenhängenden Handlungsstränge werden unterbrochen von Mitschriften einiger Tonbandaufnahmen einer zunächst unbekannten Person.
Häufige Szenenwechsel und Wendungen sorgen für Abwechslung, während die wirkliche Spannung aber auf sich warten lässt.
Erst nach der Hälfte des Buches hatte der Spannungsbogen einen Punkt bei mir erreicht, an dem ich das Buch nicht mehr abbrechen wollte.
Die Ermittlungsarbeit des Kriminalkommissars Lukas Johannsen ist teils nicht nachvollziehbar, dafür erfährt man einiges über ihn persönlich.

"Ein Buch über Entscheidungen und Konsequenzen".
Und über Familienbande und die starke Liebe zum eigenen Kind.

Der Klappentext und das passende Cover erzeugen eine gewisse Spannung in der Erwartung auf einen Psychothriller, der einem das Blut gefrieren lässt.
Die Story ist gut durchdacht und die Lösung hat mich überrascht! Allerdings war für mich der Spannungsbogen zu flach, um mich so wirklich packen zu können!
Deshalb bekommt das Buch von mir nur 3 von 5 Punkten!

Bewertung vom 27.11.2024
Über allen Bergen
Goby , Valentine

Über allen Bergen


ausgezeichnet

Der 12jährige Vadim macht sich auf die Reise von Paris in die französischen Alpen, nicht nur wegen seines Asthmas, sondern weil er Jude ist.
Seine Reise führt ihn per Zug, dann zufuß auf alten Schmugglerrouten durch die tiefverschneite Landschaft, bis zur schweizerischen Grenze, zu einem Hof einer fremden Familie. Dort wird er bedingungslos aufgenommen. Aus Vadim wird Vincent. Und er erlebt dort, fernab im "Tal der Bären", den Zauber der folgenden drei Jahreszeiten, die ihn verändern werden.

Valentine Goby beeindruckt durch ihren ruhigen, detaillierten Schreibstil, und lässt den Leser eintauchen in die verschiedenen Jahreszeiten, die damit verbundenen Naturereignisse und das einfache Leben dieser Zeit. Sie schreibt intensiv, sodass man sich nach wenigen Zeilen an Vadims Seite fühlt. Die Beschreibungen der Natur, der Umgebung, der Menschen, selbst der Alltäglichkeiten, und Vadims Gefühlswelt, erscheinen fast poetisch.

Es ist ein überaus lesenswertes Werk, dessen Handlung während eines Kriegswinters 1942/43 beginnt. Die Zeit, in der diese Geschichte spielt, wird nur am Rande erwähnt, gibt aber doch den Rahmen vor.
Das Buch ist in drei Kapitel aufgeteilt, den Jahreszeiten, die Vadim dort verbringen darf. Bei 341 Seiten erscheint dies zunächst vielleicht befremdlich, allerdings findet der Leser durch kleine Absätze zwischendurch immer wieder die Gelegenheit, zu pausieren - wenn man möchte.

Für mich war es kein Buch, dass man schnell "weglesen" kann! Viele Beschreibungen waren derart intensiv, dass ich innehalten musste und wollte!
Das Cover ist wunderschön und zeigt sich auch unter dem Buchumschlag. Es lässt die Weite der Berge und vielleicht auch die Tiefe dieses Buches erahnen!

Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Punkten, und eine Leseempfehlung für diejenigen, die gern tief eintauchen in eine Geschichte, die nachhallt!

Bewertung vom 13.11.2024
Sei schnell wie der Wind! / Retter der Drachen Bd.1
Stütze, Annett;Vorbach, Britta

Sei schnell wie der Wind! / Retter der Drachen Bd.1


ausgezeichnet

Annett Stütze und Britta Vorbach haben mit "Retter der Drachen - Sei schnell wie der Wind!" ein wirklich tolles Buch geschrieben!

Lea ist gerade umgezogen und ist noch nicht so recht angekommen in Drachenfels. Alles ist neu. Als sie auf dem Weg zum Bäcker ist, trifft sie die Nebelfee Nebula. Als hätte diese auf Lea gewartet, überreicht sie ihr ein magisches Drachenei, mit der Bitte, gut darauf aufzupassen und den kleinen Drachen darin zu beschützen. Denn der 13.Drache, ein Lichtschlucker, möchte die Macht über alle Drachen übernehmen und macht Jagd auf alle Drachen. Als der kleine Drache Avindur aus dem Ei schlüpft, beginnt ein großes Abenteuer!

Den Autorinnen ist es gut gelungen, Themen wie Mut, Freundschaft und Verantwortung in eine tolle Geschichte einzuflechten! Lea und die anderen ProtagonistInnen sind kindgerecht dargestellt, sodass eine Identifikation für kleine LeserInnen gut gelingen kann. Es ist für Mädchen als auch für Jungs gleichermaßen geeignet.
Das Cover fällt durch die farbenfrohe Gestaltung gut ins Auge und lässt ein tolles Abenteuer erahnen.
Die Illustrationen von Stefanie Klaßen sind sehr liebevoll und farblich wunderschön.
Die Kürze der Kapitel und die große Schrift eignen sich gut für ErstleserInnen. Und als Einstieg in die Fantasy-Literatur für Kinder finde ich das Buch absolut empfehlenswert!
Mich freut besonders, dass es bereits 2025 einen 2.Teil geben wird - so können sich kleine (und große) LeserInnen schon auf das nächste magische Abenteuer mit Lea und dem Drachen Avindur freuen!
5 von 5 Punkten!

Bewertung vom 01.11.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


sehr gut

Mittsommer in Schweden.
Kriminalinspektorin Maya Topelius aus Stockholm hat Urlaub und fährt auf die abgelegene Schäreninsel Sjögull. Sie hat sich den Urlaub verdient, freut sich auf entspannte Tage und möchte auf der Insel am Yogaretreat ihrer Freundin Emely teilnehmen.
Doch die Vorfreude ist getrübt, als sie bei ihrer Ankunft erfährt, dass auch ihr Exfreund Jonas teilnimmt. Am Abend des Mittsommerfestes kommt es zu einem Streit zwischen den beiden Freundinnen, und als am nächsten Tag die Leiche eines Inselbewohners gefunden wird, ist es endgültig vorbei mit Mayas Urlaubsstimmung. Ihr Kollege Pär kommt auf die Insel und sie beschließen, dass Maya undercover ermitteln soll, innerhalb der Yogagruppe und unter den Inselbewohnern.
Die Insel wird abgeriegelt, alle sitzen fest, ein Sturm zieht auf, und eine 2. Leiche lässt nicht lange auf sich warten.....

"Still wie die Nacht" ist der 2. Teil einer schwedischen Krimi-Triologie von Sandra Aslund. Leider kann er mit dem 1. Teil "Im Herzen so kalt" nicht ganz mithalten. Der Schreibstil ist flüssig, der Spannungsbogen durchweg spürbar, allerdings sind mir die spirituellen Anteile zu viel und wirken auf mich überzogen.
Die Landschaft ist eindrücklich beschrieben und nimmt den Leser mit nach Schweden.
Die Story einsame Insel, Sturm, abgeschnitten von der Außenwelt, erscheint klischeehaft, erzeugt aber trotzdem ausreichend Spannung.
Wie im 1. Teil gibt es Anteile, die sich auf die Freundschaft der Frauen und deren Vergangenheit beziehen. Das hat mir gut gefallen, da ich es mag, wenn neben dem Kriminalfall auch das Privatleben der ErmittlerInnen eine Rolle spielt.
Der Cliffhanger am Ende lässt auf die Lösung im 3. und letzten Teil hoffen, der im Herbst 2025 erscheinen soll!
4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für Schwedenkrimi-Fans!

Bewertung vom 29.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Das Erstlingswerk von Marco De Franchi hat es in sich, 662 Seiten PURE Spannung! Und ich hoffe, er schreibt weiter!

Der 12jährige Fosco wird mitten in der Nacht nackt und völlig verstört auf einer Landstraße nahe Bologna aufgefunden. Was er berichtet, ist haarsträubend! Nach seinen Angaben wurde er entführt, konnte aber entkommen. Und er war nicht allein, er hat noch einen anderen Jungen gesehen...
Valentina Medici, Ermittlerin der italienischen Spezialeinheit aus Rom, soll den Fall untersuchen, doch ihr Vorgesetzter Falcone glaubt zunächst nicht an Fosco`s Geschichte.
Bald darauf verschwindet ein weiterer Junge, sein Vater wird brutal ermordet aufgefunden. Der Junge sieht Fosco zum Verwechseln ähnlich.
Valentina macht sich mit dem Kollegen von der Polizei Bologna Fabio Costa auf die Suche nach dem Entführer und sie stoßen auf eine Verbindung zu Kunstwerken, dabei machen sie eine schaurige Entdeckung!
Weder ihr Vorgesetzter Falcone macht es Valentina leicht, noch gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Fabio leicht, der an einem Trauma aus seiner Vergangenheit leidet und nicht wirklich beliebt ist im Kollegenkreis.

Valentina war mir von Anfang an sympathisch und ist authentisch dargestellt.
Auch Fabio`s Haltung war für mich nachvollziehbar.
Insgesamt sind Handlung und Aufbau des Thriller`s gut und komplex durchdacht, die polizeilichen Ermittlungen nachvollziehbar. Der Autor hat gut daran getan, mit dem Schreiben anzufangen, denn er kann es!!
Für mich war das Buch durchweg spannend und schlüssig, und auch die Wendung, als ich dachte, der Fall sei eigentlich gelöst, ist gelungen und passt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!

Für zartbesaitete LeserInnen könnte allerdings so manche Beschreibung schockierend sein, für Thriller-Fans aber ist es absolut empfehlenswert!
5 von 5 Punkten!