Radetzkymarsch New Edition

sehr gut

Zurückhaltende Adaption der Vorlage von Joseph Roth, dessen Sprache genügend Raum erhält, das Fernsehstück zu tragen. Max von Sydow in seiner Darstellung des Bezirkshauptmannes Trotta ist kongenial und die eigentliche Entsprechung zur literarischen Größe des Romans von Roth. TV-Arbeit dieser Güte ist heute im deutschsprachigen Raum leider nur noch schwer vorstellbar...

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Die artige Kunst

gut

Im Grunde ein seltsames Buch.
Liebling schreibt selbstverliebt über die großen Fighter seiner Zeit - den abdankenden Joe Louis, den kommenden Champion Rocky Marciano; er schildert seine Besuch in Louis' Trainingscamp, in dessen Rahmen er, aus Angst, den Champ etwas Abgedroschenes zu fragen (wie fühlen sie sich? glauben sie, ihn schlagen zu können? etc.), lieber gar nichts sagt; er beschreibt, wie er in der 13. Runde des höllisch spannenden Titelkampfes Marciano gegen Walcott den Knockout nicht mitbekommt, weil er hinter einem Stahlmast sitzt. Kein typischer Sportjournalist, will man meinen. Untypisch auch Lieblings Faible für seinen Schriftstellerkollegen Egan aus dem frühen 19. Jhd., dessen bunte Sittenbilder, rund um die damalige price-fighting-Szene herum gepinselt, ihm als unmittelbare Vorbilder für seine Porträts und Skizzen dienen. Eine Strassenbahnfahrt zu einem Kampfabend, ein Drink in einer Bar nach einem Kampf, die Kommentare aus den benachbarten Sitzreihen während eines Kampfes - in seinen besten Runden nimmt Liebling einen an die Hand und mit zu einem unterhaltsamen Ausflug in eine mitllerweile verschwundene Welt des professionellen Faustkampfes und kommentiert trocken-leger und voll distinguierter Ironie. In seinen schwächeren Runden klingt er eitel und verächtlich den Protagonisten des Sports gegenüber; Boxen erscheint ihm dann alleinig deshalb wichtig zu sein, weil man darüber schreiben kann... Die Übersetzung ist gelungen; nur der deutsche Titel will einem nicht gefallen.

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