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Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 265 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2025
The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?
Howard, Catherine Ryan

The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?


sehr gut

Dieses Buch war ein sehr interessanter Thriller, der das Thema "Schwesternliebe" mal auf eine ganz andere Art verarbeitet hat. Denn nach der Entführung ihrer Schwester, greift die andere Schwester nach jedem Strohhalm und versucht sie mit allen Mitteln zu finden. Und dabei geht sie wirklich eigentlich zu weit. Man muss hier die Schreibweise der Autorin mögen. Es geht hier nicht um die lückenlose Aufklärung der Geschehnisse, sondern zeigt die Realität auf, die nicht immer so verständlich für andere Leute nachvollzogen werden kann. Ich habe es jedenfalls so empfunden. Es fängt ja schon sehr spannend an und obwohl es zwischendrin mal was ruhiger wird, wird dem Leser aber auch der Schluss spannend dargeboten. Es ist manchmal etwas unbefriedigend keine Antworten auf offene Fragen zu finden. Aber dafür sind die vorkommenden Personen sehr interessant und abwechslungsreich. Es gibt da natürlich die beiden Schwestern und den Freund der verschwundenen Schwester, der irgendwie seltsam rüberkommt. Er steht in meinen Augen immer etwas neben den Ereignissen und man weiß nicht so recht, was man über ihn denken soll. Die Ermittlerin Denise ist eine sehr interessant Frau und sie lässt sich auch nicht so aufs Glatteis führen. Mit ihr anlegen sollte man sich wohl auch nicht. Allerdings eckt sie bei ihren Vorgesetzten auch ziemlich an. Aber sie ist in meinen Augen eine gute Ermittlerin, die auch mal um die Ecke denkt. Sie holt sich Hilfe bei Angela, die ja noch keine Ermittlerin ist, aber unheimlich gerne in den Polizeidienst treten möchte. Dabei stehen allerding ein paar Hürden im Weg. Aber auch sie kann sich hier gut beweisen, auch wenn sie etwas unüberlegt handelt. Angela ist mir aber auch sehr sympathisch. Die Handlung selbst ist gut zu verfolgen und man kann den Text gut und flüssig lesen. Das Ende des Thrillers hat mich allerdings sehr überrascht. Zwar nicht bei allen Dingen, aber bei den wichtigsten. Diese Wendungen waren echt unvorhersehbar und gaben der Geschichte eigentlich einen ganz anderen Blickwinkel. Das war sehr interesssant und hat mir großen Spaß gemacht. Es ist ein etwas anderer Thriller und nicht jedem wird er gefallen, aber gerade das macht auch den Reiz aus. Es ist nicht immer alles so klar, wie man denkt und das muss es ja auch nicht.

Ich kann den Thriller weiterempfehlen, wenn man bereit ist, auch mit offenen Fragen am Ende anzukommen. Dafür erlebt man interessante Protagonisten und gefährliche Entscheidungen. Mir hat dieser Thriller jedenfalls unterhaltsame Lesestunden bereitet.

Bewertung vom 29.01.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


sehr gut

Das Cover hat mir super gut gefallen. Da der Titel in dicken roten Buchstaben vor einem unheimlichen Korridor aus roten Bäumen steht, sieht das Cover richtig unheimlich aus und man denkt wirklich sofort an einen spannenden und fesselnden Inhalt. Und ich muss sagen, die Geschichte war ja auch irgendwie unheimlich und seltsam. Wir lernen die Protagonistin Lena kennen, die nach langen Jahren der Abwesenheit, wieder in ihr Heimatdort zurückkommt. Wenn auch nur für eine berufliche Stippvisite. Aber wie es oft so ist, alles kommt anders als geplant. Mir hat Lena gut gefallen. Ihre Idee, wie sie mit der Vergangenheit vielleicht abschließen kann, fand ich schon gut. Nur leider war dann alles doch schlimmer als gedacht. Die Handlungen sind sehr interessant und man wird ja auch tief in die Vergangenheit von Lena geführt. Man kann sie sich auch als Kind gut vorstellen, denn der Autor versteht es sehr gut die seelischen Zustände von Lena dem Leser zu vermitteln. Man gerät genau wie Lena beim Lesen in die zwiespältigen Gefühle zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Da ihr Kollege und die anderen Begleiter nicht mit ihrer Vergangenheit vertraut sind, können sie auch nicht auf ihre Verhaltensweisen eingehen. Es ist schon gut dargestellt, aus wie vielen seltsamen und undurchsichtigen Bewohnern das Dorf besteht. Mir waren diese Charaktere irgendwie immer unheimlich und auch ich wusste nicht, wem man nun vertrauen kann oder nicht. Lena hat jedenfalls einiges zu verarbeiten. Die Spannung durch die sich überstürzenden Ereignisse ist schon enorm und zieht sich auch bis zum Schluß durch. Es wird nie langweilig und immer wieder kommen neue Erkenntnisse zum Vorschein. Auch wenn diese Zeit der Trennung Deutschlands schon lange her ist, so kann man doch noch die Atmoshäre der damaligen Zeit etwas nachvollziehen. Und gerade die Zonenrandgebiete hatten schon was Besonderes an sich. Ich konnte das damals auch mal erleben und auch mir kam beim Lesen diese seltsame Stimmung von meinem Empfinden an diesem Grenzzaun mitten in der Natur mit den Hundeführern usw. wieder ins Gedächtnis. Der Autor versteht es gut, die ganzen Erlebnisse authentisch und sehr lebendig rüberzubringen. Die Menschen haben es nicht vergessen. Die Geschehnisse rund um das Dorf sind schon speziell und man stellt sich schnell alle möglichen Ursachen dafür vor. Ich war jedenfalls am Ende doch etwas überrascht über die ganzen Zusammenhänge. Aber es hat mir gut gefallen und meine offenen Fragen wurden beantwortet.
Es war eine Rückkehr in die Vergangenheit, die ja auch dort noch nicht vergangen war. Ein interessanter und spannender Thriller und ich kann ihn mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 26.01.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Das Cover hat mich sofort gefesselt. Dieser tolle Blick auf die Ostsee ist einfach ein super Hingucker. Und mich hat es neugierig auf die Geschichte gemacht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Aber auch der Titel hat mich interessiert: "Leichenfischer" . Denn jetzt ging das Kopfkino sofort los. Mit diesem Wort kann man soviel meinen und ich wollte nun unbedingt wissen, was sich die Autorin dabei gedacht hatte. Die Gegend in der der Krimi spielt, ist für mich eh eine sehr schöne und interessante Gegend. Und das wird auch hier sehr deutlich. Das Grenzgebiet zwischen Deutschland und Dänemark hat viel zu bieten und das bringt auch das Buch rüber. Die Landschaft ist abwechslungsreich und auch geschichtlich sehr interessant. Daher finde ich die Zusammenarbeit der Archäologin Fria Svensson und Kommissar Ohlsen Ohlsen sehr spannend. Die beiden Protagonisten sind wirklich sehr unterschiedlich, aber gerade ihre so unterschiedliche Herangehensweise an die Mordfälle, ist sehr ergiebig. Auch wenn die Beiden sich nicht immer einig sind, bringt diese Zusammenarbeit doch nur Vorteile. Fria als Archäologin bringt einen ganz anderen Blickwinkel mit und sie ist mir auch menschlich sehr sympathisch. Sie kommt sehr authentisch rüber und die Beschreibungen ihrer normalen Arbeit im Museum finde ich interessant und abwechslungsreich. Ohlsen ist dagegen der typische Polizist, der erstmal nur die harten Fakten sieht und mit Mystik und ähnlichem nicht viel anfangen kann. Dadurch ergänzen sie sich gut und das wird für die Ermittlungen immer sehr wichtig sein. Es macht Spaß ihnen zu folgen und ihre Gespräche und ihre Gedankenspielchen zu verfolgen. Die Fälle sind wirklich sehr interessant und die Ermittlungen sicher nicht einfach. Aber die Autorin versteht es sehr gut, das Ganze aufregend und abwechslungsreich darzustellen. Man kann dem Geschehen gut folgen und der Text an sich lässt sich gut und flüssig lesen. Die Landschaft, die Menschen und die vielen geschichtlichen Besonderheiten der Gegend werden klar und lebendig dargestellt. Man erlebt die unterschiedlichsten Charaktere und dadurch ist die Geschichte sehr lebendig und es wird nie langweilig. Man wird vielleicht auch mal auf eine falsche Fährte geschickt und das bringt dann später einen tollen Aha-Effekt. Aber wir erleben nicht nur die Arbeit, sondern auch die persönlichen Lebensumstände der Protagonisten werden gut dargestellt. Ich hatte mir den ersten Band vorher noch besorgt und gelesen und das war auch eine gute Entscheidung. Man kann zwar jeden Band einzeln lesen, aber ich finde die persönliche Entwicklung der Personen immer sehr interessant und spannend. Man lernt sie von Anfang an kennen und kann sie dann auch besser einschätzen. Obwohl man diesen Band "Leichenfischer" auch ohne Vorkenntnisse genießen kann.
Mir hat dieser Krimi jedenfalls gut gefallen. Er hat alles was man für einen spannenden Krimi benötigt: interessante Persönlichkeiten, spektakuläre Fälle, eine schöne Landschaft und clevere Täter. Die Ermittlungen sind spannend und man kann alles gut nachvollziehen. Ich kann diese Buch - sowie die ganzen Serie - jedenfalls mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Ich freue mich jedenfalls auf den nächsten Band und bin gespannt, welche Verbindungen die Archäologin und den Ermittler wieder zu gemeinsamen Zusammenarbeit führen.

Bewertung vom 07.01.2025
Seelen, die in Scherben springen (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Seelen, die in Scherben springen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jetzt ist es leider soweit: FBI-Profilerin Libby Whitman ermittelt in ihrem letzten Fall. Aber hier wird es dann aber auch sehr emotional und heftig. Owen ermittelt ja jetzt im Bereich von Kinderpornografie und als ein Problem in seiner Abteilung auftritt, springt Libby ein und hilft ihm bei dem Fall. Die ganze Abteilung um Nick ist im Einsatz und wenn man die Geschehnisse rund um diesen Pornoring verfolgt, dann ist auch klar, warum das ganze Team um Libby versucht, hier die Beschuldigten zu erwischen und den Opfern zu helfen. Das Thema ist wirklich grauenhaft und zartbeseitete Leser sollten sich auf einiges gefasst machen. Aber die Autorin versteht es gut, das Thema auf eine Art und Weise rüberzubringen, dass man zwar schockiert und entsetzt ist, aber man informiert wird, was alles auf dieser Welt vorkommen kann und man auch ein Verständnis für die Situation der Ermittler aufbringt. Es ist nicht einfach und manchmal kommen die Menschen an ihre Grenzen. Aber man darf im Buch ja auch erleben, wofür sich der Aufwand der Ermittler und Profiler lohnt. Es gilt geschundene Körper und Seelen zu retten. Die Geschichte ist sehr spannend dargestellt, aber es gibt auch Augenblicke der Entspannung - für die Protagonisten wie auch für die Leser. Nämlich immer dann, wenn man die privaten Lebenssituationen der Protagonisten miterlebt. Denn hier werden wir, auch passend zum letzten Band der Serie, die uns bekannten und beliebten Personen alle nochmals in Aktion erleben. Und es gibt ja nun wirklich dort auch sehr positive Ereignisse und man wird für den Horror des letzten Falls entschädigt. Aber es geht trotzdem abwechslungsreich her, denn es werden noch andere offene Handlungsstränge zu einem Abschluss gebracht. Das war auch wieder sehr interessant und gut in die Ereignisse eingebaut. Ich habe mich jedenfalls über die nun geklärten Situationen gefreut. Man wird im gesamten Buch keine Langweile erleben und die Personen kommen wieder sehr authentisch rüber. Sie sind einem im Laufe der 20 Bände ans Herz gewachsen und man konnte ihre Entwicklung miterleben. Und so ist es auch ein guter Abschluss der Serie. Man ist mittendrin und darf unsere Protagonisten nochmal in voller Aktion erleben. Ich kann diesen Band bzw. die gesamte Serie um die Profilerin Libby Whitman mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Wer Spannung mag, ist hier einfach richtig.

Bewertung vom 19.12.2024
Suche liebevollen Menschen
Borger, Julian

Suche liebevollen Menschen


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich wirklich sehr bewegt. Die Geschichte der Familie von Julian Borger und den anderen Personen, die wie sein Vater als Kinder /Jugendliche in den Inseraten für eine Aufnahme in Großbritannien vorkamen, ist schon sehr ergreifend und emotional. Wir wurden Zeugen, wie die Eltern dieser jüdischen Kindern alles erdenklich zu tun, um sie vor dem Leid der Naziherrschaft zu retten. Dabei gehen sie in ihrer Liebe so weit, dass sie sich von ihnen trennen und nicht wissen, ob sie sie je wiedersehen. Es war bestimmt für den Autor nicht einfach dieses Buch zu schreiben. Die Recherchen haben ja Dinge zutage gebracht, die viele der Familienangehörigen der Betroffenen garnicht wussten. Aber es ist doch auch gut gewesen, manche Dinge ans Tageslicht zu bringen. Denn die Verletzungen und Traumen haben auch die Nachkommen der Protagonisten noch beeinflusst, auch wenn sie es garnicht wussten bzw. benennen konnten. Es sind wirklich schreckliche Geschichten, die aber die Liebe zeigen und den Willen, die Liebsten zu retten und vor dem Bösen zu bewahren. Was sicher nicht immer wie gewünscht gelungen ist, aber doch ihren Sinn erfüllt hat. Diese geschilderten Lebensgeschichten sind wirklich sehr authentisch beschrieben und man wird tief in die Gefühlswelt der Menschen hineingezogen. So graumsam und schrecklich sie auch sind, sie zeigen auch einen Weg der Hoffnung in schlimmen Situationen. Mich hat auch überrascht, welche Informationen man mit den wenigen Hinweisen aus den Anzeigen herausbekommen kann. Hier hat der Autor keine Mühen gescheut und tief gegraben und alle möglichen Wege ausgeschöpft. Ergreifend natürlich noch das Gespräch mit Lisbeth Weiss, der letzten Überlebenden aus einer der Anzeigen. Man kann diesen emotionalen Moment richtig beim Lesen spüren. Es ist ein ergreifendes Buch mit so vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten von Menschen, deren Weg durch eine Anzeige vorbestimmt war. Man kann sich sowas garnicht mehr vorstellen, obwohl es sicher auch jetzt noch viele Eltern auf der Welt gibt, die ihren Kindern gerne eine sichere Zukunft geben möchten. Denn Krieg, Elend und Vertreibung gibt es ja leider immer noch. Man bekommt durch das Lesen dieses Buches wieder einen anderen Blick auf die heutige Flüchtlingssituation. Denn auch hier werden Kinder und Jugendliche alleine auf die Reise in eine bessere Welt geschickt, zwar nicht durch eine Anzeige, aber ohne Begleitung der Eltern auf einen gefahrvollen Weg gebracht. Vielleicht sollte man daran denken, wenn man über die vielen unbegleitenden Flüchtlingskinder hört. Auch sie sollten die Hilfe bekommen, die notwendig für einen guten Start in ein sicheres Leben ist.

Es ist ein sehr wichtiges Buch und es könnte auch in der Schule eingesetzt werden. Damit solche Dinge nie in Vergessenheit geraten. Und der Dialog über die Geschehnisse ist wichtig und kann bei Angehörigen von Betroffenen zur Heilung oder einem besseren Verständnis ihrer eigenen Vergangenheit und Gefühlsebene beitragen.

Ich habe durch dieses Buch wieder viel Neues aus einer grausamen Zeit erfahren und es zeigt wieder, wie wichtig die Erinnerung ist. Damit es sich nicht wiederholt. Gerade jetzt in dieser bewegten Zeit war es eine sehr aussagekräftige Lektüre.

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und bin dankbar diese Lebensgeschichten und ihre Folgen kennengelernt zu haben.

Bewertung vom 14.12.2024
Vom Urknall bis zum E-Auto
Böss, Gideon

Vom Urknall bis zum E-Auto


ausgezeichnet

Dieser Museumsführer ist eine gute Idee. So kann man die Entwicklung der (fast) 14 Milliarden Geschichte unseres Planeten nicht nur anhand von Schrift verfolgen, sondern sie hautnah in den vorgestellten Museen erleben. Anhand der ausgestellten Exponate oder Installationen - hier gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Darstellungen und ihren Handhabungen - kann man sich diese Entwicklung viel besser vorstellen. Langweilig wird es dabei auf keinen Fall. Zudem macht man eine kleine Reise durch Deutschland. Ein Museum ist immer ein sehr interessanter Ort und gerade wenn man die Reihenfolge, wie sie hier im Buch vorgeschlagenn wird, einhält, bekommt man wirklich einen tollen und aufregenden Überblick über die Entwicklung der Erde. Es ist eben erlebte Geschichte und kein langweiliger Stoff in einem Lehrbuch. Mir hat dieser etwas andere Museumsführer sehr gut gefallen. Ich habe interessante Museen kennengelernt oder wieder neu entdeckt. Wie z.B. das Neanderthalmuseum in Mettmann, dass ich schon mehrfach besucht habe. Andere Museen waren mir neu, aber so habe ich mal einen neue Anlaufstelle für einen interessanten Museumsbesuch bekommen. Die Reihenfolge ist sicher wichtig, aber ich denke, man kann sich auch einfach vor Ort umschauen, welches dieser genannten Museen gerade in der Nähe ist. Oder man plant - auch über einen längeren Zeitraum - einfach mal eine kleine "Bildungsreise" durch das eigene Land. Hier mal ein Wochenden nach Berlin fahren und dann im nächsten Kurzurlaub mal einen Abstecher nach Bonn machen. Das Auswanderermuseum steht übrigens auch schon länger auf meiner Liste.

Aber durch diese interessante Buch kann man sich einen tollen Überblick verschaffen. Die Museen werden hier sehr schön vorgestellt und man lernt hier schon einiges über die Geschichte. Und es macht natürlich sehr neugierig auf die entsprechenden Themen in den genannten Museen.

Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Museumsbesuch und habe ja jetzt mal einen guten Wegweiser für meine wissensdurstige Reise durch Deutschland.

Ich kann das Buch jedenfalls mit einem guten Gewissen empfehlen und es kann eine besondere Anregung für Ausflüge sein, egal ob als Erwachsener oder zusammen mit den Kindern. Es wird jedenfalls eine interessante und lebhafte Reise der Erkenntnis werden.

Bewertung vom 24.11.2024
Der Nachtschattenmann: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Nachtschattenmann: Thriller


ausgezeichnet

Wieder hat mich dieser Thriller von Catherine Shepherd vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Er war sehr spannend und aufregend. Die Geschichte ist von Anfang an sehr seltsam, denn es spielen nicht nur kleine Ballerinaschuhe ein große Rolle, sonders das Aussehen der Opfer ist hier von großer Bedeutung. Aber nicht nur wir als Leser stehen vor einem Rätsel, auch das bekannte Ermittlerteam um Florian, Martin und die beiden Frauen, Rechtsmedizinerin Julia und ihre Assistentin Lenja stehen vor ungelösten Fragen. Der Täter geht auch ziemlich seltsam vor und alle Spuren bringen erstmal keinen Hinweis auf den Täter. Aber unsere Protagonisten geben ja nicht auf. Auf ihre gewohnte effizente Art und Weise und manchmal auch durch ungewöhnliche Denkansätze, kommen sie zu den Motiven und dem Täter doch immer näher. Und begeben sich auch dabei in Lebensgefahr. Mir gefällt die Art der Ermittlungsarbeit immer sehr gut. Gerade durch die Zusammenarbeit zwischen Polizei und den Rechtsmedizinerinnen kommt es immer wieder zu guten Gedankenblitzen und die Ermittlungen nehmen neue Wendungen an. Die Fälle sind schon ziemlich heftig und gerade für die Angehörigen ein wahnsinns Schock, aber nicht nur die Todestat an sich bringt das mit sich. Es ist sehr mitreißend geschrieben. Man bleibt während der ganzen Handlungen unter Hochspannung und man fliegt nur so durch das Buch. Es ist fesselnd und die authentischen Schilderungen bezüglich der Tatorte, der Motivation und Gedankengänge des Täters und natürlich der gesamten Ermittlungsarbeit, lassen eine klare Vorstellung zu. Es kommt zu Sackgassen in der Ermittlung, aber die Suche nach dem Täter wird dann durch überraschende Wendungen doch wieder auf eine gute Spur geführt. Die Sprache ist klar und man kann dem Geschehen gut folgen. Die dargestellten Charaktere sind interessant und vielschichtig. Man hofft und bangt mit den Opfern und ist von einigen Reaktionen wirklich beeindruckt. Für mich passt auch dieser Band wieder gut zur Autorin und ich habe wieder interessante und spannende Lesestunden mit dem Buch zugebracht. Die Serie um Julia Schwarz ist einfach empfehlenswert und wer einen Band gelesen hat, der wartet voller Spannung auf den nächsten.

Bewertung vom 22.11.2024
Happy End
Bestgen, Sarah

Happy End


ausgezeichnet

Mit diesem Thriller ist Sarah Bestgen wirklich ein sensationeller Start als Autorin gelungen. Es beginnt mit einer glücklichen Familie, aber dann verschwindet der kleine Ben einfach so aus dem Haus. Jetzt bricht natürlich das Elend über das nun kinderlose Paar Isa und Mark herein. Ich war wirklich schockiert über dieses erste Ereignis im Buch und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es noch schlimmer kommen könnte. Aber es kam wirklich noch schlimmer. Aber erstmal haben wir Isa und Mark näher kennengelernt. Die Protagonisten werden wirklich alle sehr authentisch und lebensnah beschrieben. Die Verzweiflung von Isa und ihren Zweifeln an dem ganzen Geschehen werden wirklich sehr gut rübergebracht. Man leidet mit den Protagonisten und kann ihrem Gefühlschaos gut folgen. Es ist ein sehr emotionales Buch und die Hoffnungslosikeit, Hilflosigkeit und dann die aufkommenden Zweifel werden beim Lesen lebendig. Ich habe mitgelitten und gehofft. Die Handlungen sind überaus fesselnd und die Wendungen, die im Laufe des Buches auftreten, sind unglaublich spannend. Es geschehen Dinge, die man nicht vorhergesehen hat und man steht dem ganzen fassungslos gegenüber. Genauso wie es eben Isa und den anderen Personen ergeht. Es tauchen Personen auf, die man misstrauisch beäugt oder sofort willkommen heißt. Aber über dem Ganzen liegt irgendwie immer ein Hauch von Unwirklichkeit - man weiß wirklich nicht immer, was ist nun wahr oder was bilden sich die Protagonisten ein. Man meint beim Lesen, man wüsste was eigentlich geschieht und welche Motivationen dahinter stecken - aber man sollte sich da nicht so sicher sein - es ist oft nicht so, wie es scheint. Ein spannender und emotionaler Thriller, der den Leser in Dinge verwickelt, die man nicht erleben möchte. Ich war jedenfalls begeistert von der Handlung und ihrem Verlauf. Es ist überraschend und trotzdem am Ende irgendwie schlüssig. Auch wenn es viele seltsame Ereignisse gibt, kann man sich später alles gut erklären. Aber bis dahin ist es ein sehr fesselndes und spannendes Lesevergnügen.
Es ist ein gelungener Debütthriller und ich kann ihn mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
Und ich hoffe, wir werden noch mehr solcher spannender Thriller von der Autorin erleben.

Bewertung vom 21.11.2024
Siegen-Wittgenstein - HeimatMomente
Stoltenberg, Stefanie

Siegen-Wittgenstein - HeimatMomente


ausgezeichnet

Jetzt gibt es keine Ausrede mehr: auf nach Siegen-Wittgenstein. Denn mit diesem informativen und interessanten Buch über besondere Orte in Siegen und seiner Umgebung, muss man einfach einen Ausflug dorthin machen. Es werden ingesamt 50 Ziele vorgestellt, die typisch für diese Region sind - wie z.B. die Fachwerkstadt Freudenberg oder die Wisent-Wildnis, das Museum für Gegenwartskunst oder man folgt einer Märchenspur im Schlosspark Berleburg. Es ist für jeden etwas dabei, egal welches Alter man hat, ob man draußen die Natur erleben möchte oder die geschichtlichen Denkmäler besuchen möchte. In dem Buch werden einige der interessantesten und schönsten Orte vorgestellt. Die einzelnen Abschnitte sind nach Regionen geordnet und haben praktischerweise vorangestellt eine Karte und eine kurze Aufzählung der nachfolgenden gut beschriebenen Sehenswürdigkeiten. So kann man seine Tour zielgerichtet planen. Jedes Ziel wird ausführlich beschrieben und durch die ausdrucksvollen Bilder gut in Szene gesetzt. Man möchte sofort dorthin und alles selber erleben. Hilfreich ist dazu natürlich unter jedem Ziel ein kleines Kästchen mit Tipps, wo man die notwendigen Informationen z.B. die Anschrift sofort nachlesen kann. Aber man erfährt nicht nur Wissenswertes über Geschichte, Landschaft und Orte, sondern am Anfang des Buches wird man mit den Top 10 Tipps und interessanten Kuriositäten auf den Besuch dieser so abwechslungsreichen Gegend eingestimmt. Und auch wer denkt, er wüsste schon alles, wird hier sicher noch was Neues erfahren. Ich hatte z.B noch nie von dem Buzz-Aldrin-Platz gehört. Wirklich eine neue Erkenntnis direkt zu Beginn beim Stöbern in dem Buch entdeckt. Es macht wirklich Spaß diese gut zusammengestellen Attraktionen kennenzulernen und ich habe auch schon einige mir unbekannte Orte entdeckt, die ich bald mal aufsuchen werde. Und zum Schluß darf man seine Sprachkenntnisse in dem kleinen Wörterbuch erweitern. Und schön die Aussprache üben :-)

Also, ab nach Siegen-Wittgenstein und da das Buch ein gutes Taschenformat hat, kann man es immer bei sich tragen und bei Bedarf sofort nachschlagen. Ich freue mich jedenfalls über die neu entdeckten Ziele in dieser wunderschönen Gegend.

Bewertung vom 12.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


ausgezeichnet

Das Cover passt ja wieder super zu diesem wirklich bösartigen Thriller von Jean-Christophe Grangé. Der schwarze Hintergrund und davor die blutroten Buchstaben des Autors und die hängende Gestalt. Man wird schon auf die vielen blutigen Szenen im Buch vorbereitet. Auch mit diesem Thriller hat mich der Autor nicht enttäuscht. Wir werden nach Paris zur Zeit der 1968er Studentenunruhen versetzt. Aber so interessant diese Studenten- und Arbeiteraufstände geschildert werden, die hauptsächliche Geschichte um die beiden Halbbrüder Hervé und Mersch übertreffen alles. Wie gewohnt geht es sehr blutig zu und ich frage mich oft, wie jemand solche Ideen haben kann. Unvorstellbare Konstellationen werden hier langsam aber sicher bis zum Ende des Buches aufgebaut. Die Protagonisten an sich sind schon sehr speziell. Aber irgendwie findet man sie dann doch sehr sympathisch. Denn ihre Gegenspieler sind alles andere als nett. Da sind wirklich richtige bösartige Menschen, auch wenn man es ihnen einfach nicht immer anmerkt. Dagegen ist die junge Frau, die zusammen mit den beiden Brüdern auf die Suche nach der Wahrheit geht, eine reine Seele. Sie ist noch sehr jung und noch dabei sich und ihren Weg zu finden. Der damalige Zeitgeist wird hier sehr authentisch dargestellt. Man erlebt die jungen Menschen auf ihrem "Befreiungszug" und die vielen unterschiedlichen politischen und mystischen Gruppierungen überraschen mich dann doch. Ich glaube, wer nicht selber diese Zeit aktiv miterlebt hat, der kann sich hier zwar ein sehr gutes Bild davon machen, aber richtig verstehen sicher nicht. Es ist aber super spannend, wie immer bei Grangé. Wer schwache Nerven hat, sollte das Buch mit Vorsicht genießen. Denn hier wird der Leser tief in die Gewalt eingeführt und nicht nur die körperliche Gewalt spielt eine Rolle - auch die Psyche wird hier einbezogen. Die Reise der Protagonisten wird auch sehr lebendig geschildert. Ihre Strapazen und Erlebnisse sind unvorstellbar und man muss sich echt wundern, dass sie sowas überleben. Die Handlungen sind an sich gut nachvollziehbar. Man wird zwar auch in die Irre geführt und es ergeben sich wirklich unvorhergesehene Dinge, aber das passt alles wunderbar zusammen. Aber es ist irgendwie logisch und je mehr man erfährt, desto glaubwürdiger wird alles. Und auch das Ende war überzeugend. Es hat seine Zeit gebraucht dahin zu kommen, aber es hat sich gelohnt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand nehmen. Vom Anfang bis zum Ende steht man unter Strom - Spannung pur.
Also, dieser Thriller ist wieder ein absolutes Highlight für Thrillerfans der besonderen Art. Einen Grangé muss man mögen, aber dann wird man mit einem tollen und spannenden Leseereignis belohnt. Ich kann diese Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Nur wer kein Blut mag, der sollte die Finger davon lassen. Ansonsten: ein nervenzerreißender Thriller mit blutigem Inhalt. Einfach Spitzenklasse.