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DarkBookheart

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2025
Sweet Nightmare
Wolff, Tracy

Sweet Nightmare


sehr gut

Mal etwas völlig Anderes

Als erstes hatte mich das Cover völlig in seinem Bann gezogen - der Farbschnitt kam danach und es passt einfach alles perfekt zusammen.
Für mich war es das erste Buch von Tracy Wolff, und wenn die anderen Werke von ihr genauso sind, wie dieses hier, gebe ich denen mit Sicherheit eine Chance. Denn...

Trotz das der Anfang für mich zu wirr war, viel zu viele Namen, viel zu viele Wesen die sich in der Calder Academy tummeln und erstmal rauszuhaben, wer mit wem in welcher Verbindung steht, das dauert einfach. Mir persönlich fiel der Einstieg in das Buch nicht so einfach. Anders jedoch, je weiter man im Buch vordringt.
Gut, an einigen stellen dachte ich mir "Gleich wird ein Trinkspiel raus, wie oft Clementine Jude noch attraktiv findet und wie oft sie in seinen Augen versinkt, sich an die Zeit erinnert wo sie noch mehr Kontakt hatten, er sie hielt" und und und. Es nahm einiges an Platz weg, diese ständigen Wiederholungen.
ABER: Das lichtet sich etwas, je mehr Fahrt aufkommt. Kaum kommt der Gedanke auf, es wird etwas ruhiger, steht die nächste Herausforderung im Raum. Dann geht es Schlag auf Schlag, bis es wieder eine Pause gibt zum Durchatmen.

Die kleinen (aber viele) Kapitel helfen ein wenig dabei, als Leser*in selbst Luft zu holen von allem. Um das Gelesene zu verarbeiten, selbst nachzudenken, wie das alles zusammenhängt.
Richtung Ende hin lösen sich einige Rätsel auf, entknoten und entwirren sich. Dinge kommen zum Vorschein, woran man selbst keine Sekunde einen Gedanken verschwendet hat. Und noch weniger, wie Clementine und Jude selbst in all das reinpassen, da sie unterschiedlich wie Tag und Nacht sind. Hier kommt es gut, das sie alte, aber auch neu gefundene Freunde an ihren Seiten haben. Die ihnen Halt geben, Rückendeckung und beistehen. Die ihnen zeigen, das sie nicht alleine sind, selbst wenn es sich so anfühlt.

Alles in Allem würde ich sagen, es ist gelungen, eine Welt zu erschaffen, in die man sich verlieren kann. Es hätte dem Ganzen gut getan, wären nicht so viele verschiedenen Namen und Wesen vorgekommen, die man nur ein-zweimal gelesen hat. Oder auch bei den übrigen Wesen, da hätte ich mir klarere Beschreibungen gewünscht (Ehrlich, ich weiß nicht ob diese Chrickler nur kleine Horrorhäschen sind oder doch etwas anderes, aber so stelle ich sie mir grade irgendwie vor). Und am Ende bleiben noch weitere Fragen offen. Daher wünsche ich mir wirklich, das im nächsten Band auch Jude selbst zu Rede kommt. Aus Clementines Sicht konnte man jetzt sehr viel lesen - und mich interessiert es wirklich, was in Jude's Gedanken vor sich geht.

Bewertung vom 05.02.2025
Disney Villains Graphic Novels: Die Schönste im ganzen Land
Valentino, Serena

Disney Villains Graphic Novels: Die Schönste im ganzen Land


sehr gut

Wer hat sich nicht schon gefragt, wie die Geschichte um die böse Stiefmutter des Schneewittchens so entstehen konnte? Diese Graphic Novelle ist eine der vielen Versionen - und sie gefiel mir sehr!

Der Zeichenstil, in Schwarz, weiß und grün gehalten, zieht einen sofort in den Bann. Eine wundervolle, glückliche Familie, eine neue Königin die das Kind einer anderen Frau liebte, als wäre es ihr eigenes. Es beschützt, es behütet. Bis ihr eigenes Herz zerbricht. Angetrieben von dem Wunsch nach Anerkennung verliert sie sich in Lügen und dunkle Mächte und verstößt damit umso mehr diejenigen, die sie wirklich und wahrhaftig liebten.

Die Geschichte aus solch einer Perspektive zu lesen, zu erleben, zeigt wieder einmal: Schönheit ist nicht alles, wenn diese nur Äußerlich ist! Denn wahre Schönheit kommt von Innen, nur das sehen viele nicht oder viel zu spät.

Einsamkeit verändert Menschen, meist zum Guten, meist zum Schlechten. Doch welchen Weg man geht, entscheiden wir selbst - auch, wenn wir diesen Weg am Ende bereuen und uns selbst an den Rand des Ganzen verbannen.

Bewertung vom 29.01.2025
Our Infinite Fates
Steven, Laura

Our Infinite Fates


sehr gut

Das Buch von Laura Steven greift eine so alte und doch unergründliche Thematik auf, gibt ihr ein neues Ansehen. Die Frage darüber, ob die Seele sich an frühere Leben erinnert, und wenn ja, an wie viele oder welche Details.
Mich selbst interessiert diese Thematik schon sehr. Denn wieso erinnern sich manche an Orte oder Wege, die man vorher - oder im jetzigen Leben - noch nie besucht hatte? Wieso kamen einem Gerüche vertraut vor, die man zum ersten Mal wahrnimmt?

In "Our Infinite Fates" erleben wir diese Leben aus der sich von Evelyn. Oder Branwen. Oder Thiyya. Oder... Im Laufe von Jahrtausenden hatte sie viele Namen. Viele Leben, an denen sie sich nicht alle erinnern kann, sondern nur an ein halbes Dutzend. Vielmehr waren es sehr oft einfach Bilder, die auftauchen und wie Nebel wieder verschwinden.
Und in keinem wurde sie älter als fast Achtzehn. Nur in diesem, als Branwqen, will sie ihren achtzehnten Geburtstag erleben. Muss es. Muss überleben - um das Leben ihrer Schwester zu retten. Und ihre Angst wird immer größer, je näher dieser Tag heranrückt, denn jeder konnte Arden sein - Arden, derjenige, der sie in den vergangenen Leben getötet hatte. Oder den sie getötet hatte.
Arden, dessen Leben, dessen Seele mit der ihrer verbunden war.
Arden, derjenige, der anscheinend die ganze Wahrheit kannte, wieso all das immer wieder passierte. Wieso keiner von ihnen beiden je Achtzehn werden durfte.
Egal was Evelyn macht, er schweigt, selbst dann wenn es einen kurzen Moment gibt, wo er seine Mauern, seine Maske, fallen lässt. Zulässt, für einen Moment verletzlich zu sein.

Mir fiel es etwas schwer, in die Geschichte reinzukommen. Zu vieles auf einmal, bis das eigene Gehirn verstanden hat "Ah, das ist jetzt die eigentliche Storyline".
Für mich hat dieses Buch ein ganz großes Potential, denn vieles kam mir vor, als wäre es ein Biegen und Brechen eine Abfolge von verschiedenen Situationen/Leben zu sein, die als Zwischenkapitel reingepackt werden, ohne das irgendwo ein gewisser Zusammenhang besteht. Es gibt einem das Gefühl, den Faden des Buches in der Hand zu halten, und im gleichen Moment entrinnt es einem den eigenen Fingern.
Über den Schreibstil kann man sich streiten, klar. So flüssig wie es sich für mich gelesen hat, so schnell haben mich kleine Aspekte wie die Them/They-Bezeichnungen rausgebracht aus dem Lesefluss. Das Einwerfen von winzigen Momenten aus Erinnerungen Evelyn's, die manchmal so unverhofft kamen, das einem die Frage kam "Und wie passt das jetzt zusammen?". Zwar kommen diese Auflösungen später im Buch vor als Rückblick, doch in diesen Momenten nimmt es einem auch schon wieder die Vorfreude darauf, was passiert, obwohl man weiß, das es im Tod der Beiden enden wird.
Was mir ganz entscheidend hierbei fehlt: Ardens Sicht. Seine Gedanken. Seine Gefühle dabei.
Es ist jedoch nur Evelyn's Sicht, die wir hier lesen, und da fehlt mir einfach die andere Sichtweise bei. Zwar äußert sich Arden selbst in Gesprächen, aber das unausgesprochene, eben seine Gedanken, bleibt auf der Strecke. Vermutlich ist genau das das letzte Puzzleteil, was dieses Buch abgerundet hätte.

Bewertung vom 15.01.2025
Hunting Souls (Romantasy-Dilogie, Bd. 2)
Köpke, Tina

Hunting Souls (Romantasy-Dilogie, Bd. 2)


ausgezeichnet

Was soll ich sagen: Band 1 war schon fesselnd, und mit Humor versehen.
Das findet man auch in Band 2 "Unsere verfluchten Herzen". Allein schon bei der ersten Seite ist man sofort wieder im Geschehen, erinnert sich an den Cliffhanger vom ersten Band.
Sofort ist man wieder Teil des Ganzen: Zurück in New Arcadia, zurück in der Misere, zurück in Tod's Auftrag.
Ich finde, das Katrina und auch Tate im Finalband eine sehr große Entwicklung gemacht haben. Nicht nur gemeinsam, sondern auch für sich selbst.
Doch auch nicht nur Katrina und Tate entwickeln sich weiter, man bekommt auch deutlich die Fortschritte bei Izzy mit, Tate's Schwester. Wie sie sich mit dem neuen Leben arrangiert, lernt damit umzugehen.
Und auch Lyn's Entwicklung kommt nicht zu kurz, die kleine Hexe entpuppt sich wirklich als cleveres Köpfchen.
Noch immer verschwinden Menschen, noch immer wird Tod der Seelen beraubt zu dem er keine Verbindung aufbauen kann. Stück für Stück finden Tate und Katrina heraus, wieso diese Seelen vom Radar verschwunden, nicht auffindbar sind.
Weder Katrinas Eltern, noch Tate seine glauben ihnen zuerst - bis es schlimmer wird.

Können Jäger und Übernatürliche Hand in Hand arbeiten, um eine Katastrophe zu verhindern? Und noch wichtiger: Können sie den eigenen Reihen, Freunde und Familie, wirklich vertrauen? Oder bleibt es am Ende nur an den beiden hängen, alles zum Guten zu wenden?

Tina Köpke schafft es erneut: Einen zu fesseln, mit sich mitzunehmen in ihrem Wort und einen zu berühren! Ich habe oft gelacht, den Kopf geschüttelt, mit gelitten und mitgehofft, mitgebangt.
Alles in Allem ist es ein würdevoller, wunderbarer Abschluss der Dilogie. Ich würde es mir wünschen, einen der Figuren aus Hunting Souls irgendwann wieder einmal zu begegnen, doch dies obliegt der Autorin selbst.
Von mir gibt es hier 5/5 Zombies - äääh... Sterne, natürlich.

Bewertung vom 13.01.2025
Der Fuchs und der kleine Tanuki Bd.1
Tagawa, Mi

Der Fuchs und der kleine Tanuki Bd.1


ausgezeichnet

Ein wundervoller Start in die Reihe!
Die Geschichte der Bakemono (Geisterbestie, Formwandler aus der japanischen Folklore) wird hier wirklich gut eingebracht. Flüssiger Stil im Wort, in der Zeichnung gibt es auch viele Details zu entdecken. Es ist eine Geschichte, die Witz mit sich bringt, jedoch auch gewisse Werte.
Der Manga bringt ebenfalls mit ein: Was man nicht kennt, fürchtet man. Egal ob Mensch oder Tier, es trifft zu.
Hier erleben wir den kleinen Tanuki, Manpachi, der von seinen Eltern ausgesetzt wird, eben weil er Kräfte hat, die kein anderer aus der Familie hat. Sie haben Angst vor ihm.
Und dann ist da Senzou, ein gerissener, schwarzer Fuchs, der seine Strafe der Sonnengöttin beendet hat und von ihr wiedererweckt wird. Nicht jedoch, ohne ihm eine Aufgabe mitzugeben: den kleinen Tanuki zu trainieren und zu einem Götterboten aufzuziehen. Natürlich hat der Fuchs keine Lust dazu, doch... klangheimlich wächst ihm das kleine Fellknäuel doch ans Herz und ohne das er es wirklich will, macht er sich Sorgen.

Ein Auf und Ab, Spannung pur und vor allem viel Witz ist in dem 1. Band enthalten.
Was mir besonders gefallen hat: Nach jedem Kapitel gibt es ein kleines Bakemono-Lexikon, wo vereinzelte Bakemono erklärt werden. Das gibt einem nochmal einen zusätzlichen Überblick, welche es alle gibt und was für "Besonderheiten" sie haben.
Bisher das erste Werk, welches ist von der Autorin Mi Tagawa gesehen und jetzt gelesen habe. Das Ende ist spannend gehalten - und somit die Reise noch lange nicht vorbei.

Bewertung vom 15.12.2024
Hinter dem Zeitenspiegel
Beck, Miya T.

Hinter dem Zeitenspiegel


sehr gut

Altes Japan trifft auf Alice im Wunderland...
... so oder so ähnlich könnte man "Hinter dem Zeitenspiegel" kurz und knackig beschreiben.

Okay, vielleicht auch etwas mit "InuYasha" vermischt, denn... anders als in der Manga- und Serien-Reihe ist es hier kein Brunnen, der als Tor ins längst vergangene Japan führt, sondern ein Spiegel.

Genauer gesagt ein alter Messingspiegel, den die junge Yuki im Antiquitätenladen "Rising Sun Emporium" gezeigt bekommt und der angeblich einst einer erfolgreichen Schriftstellerin gehörte.

Yuki fühlt sich einsam, vielleicht sogar missverstanden, da sie mit ihrer Mutter zu deren neuen Freund gezogen ist, und somit Freunde und eine gewohnte Umgebung verlassen musste. In der neuen Stadt kennt sie niemanden, Freunde findet sie auch nicht und so flüchtet sie sich in das, was ihr immer Freude bereitet: Dem Schreiben.

Sie liebt es, Geschichten, Lyrik und Briefe zu schreiben. Nicht digital, sondern per Hand. Den Stift selbst zu führen und der Geschichte selbst Form zu geben. Kaum einer interessiert sich für diese Leidenschaft wie Yuki es tut.

Um den Messingspiegel herum gibt es die Legende, das sich alle 100 Jahre ein Portal öffnet, welches einen in das alte Japan bringt. So kommt es natürlich, dass diese 100 Jahre genau jetzt verstreichen und sich das Portal für Yuki öffnet.

Im alten Japan lernt sie die ehemalige Besitzerin des Spiegels kennen: die berühmte japa­nischen Schrift­stellerin Sei Shonagon, welche in Yuki das Talent des Schreibens erkennt. Sie zeigt ihr die verschiedenen arten der Dichtkunst, gibt ihr Tipps und Ratschläge.

Yuki selbst findet dort direkte Zugehörigkeit, was etwas verrückt ist, immerhin liegen in Wahrheit einige Jahrhunderte dazwischen, wenn nicht sogar mehr.



Mein Fazit ist, dass es für Zwischendurch wirklich gut zu lesen ist. Für Jugendliche ab 14, die sich für die japanische Geschichte wirklich interessieren und so einen Einblick in die Dichtkünste erhaschen wollen, ist es auf jeden fall etwas. Für Ältere... an muss wirklich Lust darauf haben, es zu lesen. Rein kam ich ein wenig schwer, und auch in der Mitte verließ mich etwas die Motivation, weiter zu lesen, doch es hat sich wirklich gelohnt. Meiner Meinung nach hätten am ende noch ein, vielleicht zwei Kapitel mehr besser gepasst um einen glatten Abschluss zu finden. Für die, die jedoch ein schnelles Ende mögen oder wollen, wird das hier nicht sonderlich stören.

Bewertung vom 15.12.2024
Die Akademie der Wölfe / Shifter Island Bd.1
Stone, Leia;Wagner, Raye

Die Akademie der Wölfe / Shifter Island Bd.1


ausgezeichnet

Von Leia Stone hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, wenn auch mir einige Titel bekannt sind. So war ich gespannt, was "Shifter Island" zu bieten hatte.
Im Auftakt der "Shifter Island"-Reihe lernt man Naima, kurz Nai, vom Crecsent-Clan kennen. Sie soll laut ihres Vaters der nächste Alpha des Rudels werden. Doch zu aller Erstaunen wird sie ein Jahr früher an die Alpha Academy gerufen, als gedacht.
Um dem Status/Posten des Alphas gerecht zu werden, muss sie ihre Elementar-Magie beherrschen, dies soll sie genau dort lernen.
Doch es gibt einige Ungereimtheiten: Wieso wird sie früher geholt? Wer hat es wirklich veranlasst?

Der Empfang, sowohl die Abholung durch die vier Erben des Alpha-Königs wie auch der Ankunft auf der Insel, ist alles andere als lieb oder freundlich gesinnt. Ebenso gibt es Ungereimtheiten, wer wirklich der Feind ist: Der ausgestoßene Crescent-Clan oder der Alpha-König und die, die um ihn herumstehen? Vielleicht ja auch die Hochmagier selbst?
Trotz allem findet Nai schon an Tag 1 eine Freundin aus einem anderen Clan, die Nai sieht wie sie ist, nicht von wo sie kommt. Und dann ist da noch ihr Schicksalsgefährte, den sie auf dem Maskenball begegnet.
Natürlich hatte ich wie viele Andere auch eine Vermutung wer es ist, doch... nein dazu sage ich nichts.
Trotz der Beobachtungen, trotz der Steine, die man ihr in den Weg legte, gibt Nai so schnell nicht auf. Sie hat ihrem Vater und ihrem Clan ein Versprechen gegeben und genau dies will sie auch einhalten.

Die Wortgefechte zwischen ihr und Rage (eigentlich Courage, doch wenn man die Seiten liest weis man wieso man ihn nur so nennt) sind einmalig! Sie haben mich mehr als nur einmal zum lachen gebracht und mehrfach kam mir der Gedanke "Was sich liebt das neckt sich". Ob es hier so der Fall ist, findet es gerne selbst heraus.

Auch ihren Cousin, Nolan, hatte ich mir anders vorgestellt. Nai's Vater warnte sie vor ihrem Aufbruch zur Insel vor ihm, das er alles versuchen würde, um ihr zu Schaden. Doch bei dem ersten Aufeinandertreffen der Beiden sah es ganz anders aus.

Leider leider leider dauert es noch bis Band 2 und ich freue mich wirklich schon darauf!
Bis dahin kann ich das Buch gut und gerne mit einer 4,5/5 Sternchen weiterempfehlen - den halben Stern Abzug nur, weil man Nai grade am Anfang sehr oft als "Welpe" bezeichnete, wenn auch neckend gemeint. Das erinnert mich ein klein wenig aus anderen Büchern anderer Autoren, wo solche Bezeichnungen einfach durchgekaut werden bis einem die Augen von alleine rollen.

Bewertung vom 23.10.2024
Mirror: Weiß wie Schnee
Herbst, Lucia

Mirror: Weiß wie Schnee


gut

Ich liebe Märchen-Adaptionen. Wirklich. Ein jeder kennt die klassischen Märchen, ihren Verlauf, wer sind die "Guten" und wer die "Bösen" in der Geschichte.
Und manche Adaptionen bringen uns eine neue Sichtweise bei. Sichtweisen, die wir an sich nicht gesehen hätten, oder nicht einmal daran dachten.

So auch hier. Klappentext klang gut, die Leseprobe ebenfalls, also war es für mich ein Indiz: Ich gebe dem Buch eine Chance!
Die Idee dahinter gefällt mir: Eine Frau aus dem normalen Leben, unglücklich in ihrer Beziehung, ihr steht das Wasser bis übern Kopf weil sie versucht, es jedem Recht zu machen den sie liebt - und landet dann im Körper der Bösen Königin in einem Märchen. Der einzige Weg, in ihr eigenes Leben zurückzukommen: Überleben und dafür Sorgen, dass die Böse Königin auch nach Schneewittchens Hochzeit noch Königin ist und am Leben bleibt!

Genau das passiert der Ärztin Lena, wohnhaft in München mit ihrer Stiefschwester Anna und dem Stallbu- ähm ich mein natürlich mit Eric, ihrem Freund. Obwohl sie weis, das Anna Eric nicht leiden kann und umgekehrt, versucht Lena alles, um es beiden Recht zu machen, für Beide da zu sein. Mehr Schlecht als Recht.
Sie selbst hat das Sorgerecht für ihre Stiefschwester nach dem Tod der Eltern, und ihr Freund will sie "überzeugen", Anna auf ein Internat zu schicken, wo es ihr ja so viel besser gehen würde.

Parallel dazu gibt es die Böse Königin, Schneewittchens (oder Hannah's) Stiefmutter Luna, die ihrer Stieftochter eher aus dem Weg geht. Oder in diesem Falle: Beide gehen sich aus dem Weg. Wer hier denkt, Schneewittchen ist ein liebes, braves Prinzesschen, der irrt sich. Diese Variante begegnet ihrer Stiefmutter mit Abfälligkeiten, mehr garstig als gehofft mit Freundlichkeit. Und auch der König ist nicht grade gut auf Luna zu sprechen, lässt sie eher links liegen als mit ihr und seiner Tochter gemeinsam zu reden.

Hin und wieder habe ich die Lust beim Lesen einfach verloren, wenn man auf einer Seite (ich habe es als e-Book gelesen) mehrmals den Namen "Lena" liest. Lena denkt dies, Lena tut das, Lena, Lena Lena. Irgendwann habe ich die meisten Zeilen überflogen, ausgelassen und mich auf wenige Teile beschränkt - also einmal queer gelesen.
Während der Anfang noch gemächlich voranschritt, langsam Fahrt aufnahm, man einen Einblick in beider Leben erhielt, wurde es zum Ende hin einfach eine Achterbahnfahrt von Ereignissen. Eine Achterbahn, bei der man schnell den Überblick verliert (Wenn es nicht schon bei der Vielzahl an ähnlichen Namen passiert ist: Lena = Luna; Anna = Hannah; Toni = Tine, und so weiter).

An sich finde ich die Aufmachung, Märchenfiguren meets reale Menschen mit einer Verbindung zueinander, recht interessant. Erinnerte mich ein kleines Stück an eine andere Form von "Once Upon a Time", nur das hier eine Reale Frau mit einer Märchenfigur den Platz tauscht, und jede Märchenfigur in der realen Welt einen Doppelgänger hat, anstelle das die Märchenfiguren ihr Gedächtnis verlieren und in einer normalen Stadt leben.

Persönlich würde ich dieses Buch hier für Zwischendurch empfehlen, aber wer wirklich etwas fesselndes und spannendes sucht, wird meiner Meinung nach etwas enttäuscht sein.
Daher eine 2,5-3/5 Sternen.

Bewertung vom 16.10.2024
Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1
Kehribar, Beril

Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1


weniger gut

Zu Anfang muss ich gestehen: JA ich war gehyped was dieses Buch anging. Der Klappentext, die Leseprobe, den kleinen Einblick in Zoè's Leben vor dem Tod. Seit Wochen habe ich dieses Buch bei mir liegen, seit Wochen lese ich daran, immer wieder einige Seiten nach ihrer Ankunft in Xanthia - denn die Spannung, das Fesseln, es bleibt leider zum jetzigen Zeitpunkt aus.
Wo mich am Anfang die Geschichte dahinter so fasziniert hat, und auch Zoè's Angst man richtig spüren konnte, die Sorgen dahinter und weshalb sie im Salon Rouge arbeitete - all das fehlte schlussendlich, kaum war sie Gast bei Graf Alexei in Xanthia, der Vorhölle.
Es wirkte eher so, als würde Zoè zu einem naiven Dummchen mutieren, nichts war mehr wirklich da mit ihrer Stärke, mit ihrem Mut zu Kämpfen um ihrer Maman beizustehen, die an einer Krankheit leidet wo keiner eine Behandlung zu kannte. Zumindest keine, die man ihr und Zoè gab die sie hätten je zahlen können (da hätte ich mir wirklich mehr Informationen gewünscht, welche Art Krankheit sie hat, so bleibt wirklich nur die reine Spekulation, ob es eine Art Alzheimer ist wo sie in der Vergangenheit lebt oder was es wirklich ist).
Das selbe gilt auch für Alexeis Deal/Angebot für Zoè: Sie soll ihm Relikte beschaffen, dafür soll sie zurück in ihr Leben können - aber WIE bitte soll das möglich sein? Ihr irdischer Körper ist nicht mehr intakt (Enthauptung). Und ich bezweifle stark, das ein Xathyr die Macht besitzt, die Zeit zurückzudrehen? Wie also soll sie wieder ins Leben zurückfinden, wenn ihr Körper entzweit wurde? Und Zoè geht den deal ein, ohne sich genau darüber Gedanken zu machen, was mir persönlich etwas unlogisch vorkommt, sie weis doch, das sie enthauptet wurde.

Für mich kommen die Beziehungen etwas wackelig rüber. Die Protagonisten an sich, für sich alleine, sind wirklich faszinierend und interessant gestaltet, auch die Gegend von Aubervillierrs bei Rivière und die Gestaltung der Welt von Xanthia sind für mich selbst interessant zu lesen, diese Unterschiede der Orte. Und auch, wenn im Vorwort selbst drin steht, das sich alles noch entwickelt und es erst der Anfang sei, schön und gut. Doch mir fehlt wirklich eine gewisse Spannung dabei, auch bei einem Anfang.
Mehrmals habe ich den roten Faden einfach verloren, wusste nach einigen Seiten nicht mehr, was davor geschehen war, da sich mein Kopf abgeschaltet hatte, es langatmig wurde.

Das ist auch der Grund, wieso ich (leider) nach fast der Hälfte abbreche zu lesen. Ich gebe dem Buch, der Reihe, wirklich eine weitere Chance zu einem späteren Zeitpunkt, jetzt allerdings muss ich mich ein klein wenig davon Distanzieren. Vielleicht ändert sich bei einem späteren Lesen meine Meinung noch einmal, möglich ist alles, und dann würde ich meine jetzige Rezension auch bearbeiten oder gegebenenfalls eine Zweite erstellen. So als Zweiter Eindruck.
Jetzt jedoch - und das tut mir selbst auch Leid - kann ich dem Buch bisher nur eine 2,5/5 geben.
Der Ansatz: Super, ein Fundament mit dem sich einiges machen lässt
Die Ausarbeitung: Langatmig, oftmals gepaart mit fehlender Logik

Bewertung vom 08.08.2024
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


sehr gut

Ein Bad Girl, welches ein normales Leben führen will. Ein It-Boy, der seine Ruhe von Erwartungen haben will. Und nur gemeinsam können sie lernen, ein Leben zu führen, was ihnen gefällt.
So könnte man "Unlock my Heart" von Saskia Louis in drei Sätze beschreiben.
Ihr Auftakt der Golden-Heights-Dilogie fängt damit an, das wir Lexy Shaw kennen lernen. Pardon, Debbie Lancaster. Zumindest an der University of Golden Heights. Nein, sie besucht selbst nicht diese Uni, sondern ist dort dafür bekannt, Ausweise zu fälschen und an Prüfungsergebnisse zu kommen - und sich diese bezahlen zu lassen. Lexy's Vergangenheit war alles andere als Rosig, doch das wird im Laufe der Story deutlicher.
Anders bei Logan Maxx, dem Prince of Golden Heights. Erbe von Maxx Industries - und all das interessiert ihn kein Stück. Dafür jedoch etwas, wo er nicht herankommt. Und er braucht Lexy dafür. Somit bietet er ihr einen Deal an: Sie soll ihm helfen, in den Besitz eines Papierstücks zu kommen, und sie kann ordentlich abkassieren.
Wäre da nicht die Sache mit dieser Anziehung... Und die Vergangenheit, die jeden auf ihre Art und Weise vor dem Kopf knallt.

Es war mein erstes Buch der Autorin Saskia Louis, welches ich gelesen habe. Schnell stellte ich fest, dass ihr Schreibstil mir wirklich gut gefällt. Flüssig geschrieben, aus der Sicht von Lexy und Logan, wenn auch nicht ständig im Wechsel. So hat man von beiden Leben einiges erfahren, womit sie sich rumschlagen müssen, welche Gedanken in ihnen wüten.
Mir selbst war es an einigen Stellen too much, das sie eher um sich herum geirrt sind, immer wieder die gedanklichen Äußerungen kamen, wie gut er/sie aussah, oder wie sehr er/sie sich angezogen fühlte, sicher und geborgen, aber im gleichen Moment - vor allem aus Lexy's Sicht - genervt von einem war und es auf gar keinen Fall zulassen dürfte, die Mauer fallen zu lassen.
Trotz das Logan kaum was hat Anbrennen lassen, wenn man etwas zwischen den Zeilen liest, versteift er sich meiner Meinung nach zu schnell auf Lexy. Ob es daran lag, das sie ihm den Korb gegeben hat, mehr als nur einmal? Möglich wäre es zumindest.
Da war ihre Sicht etwas besser, sie hat die Mauer länger aufrecht gehalten, allein nicht nur um sich selbst zu schützen, sondern auch ihren großen Bruder. Keiner darf wissen, wo sie sind. Keiner sie finden. Und dennoch lässt sie sich auf ein hohes Tier wie Logan Maxx ein. Ein großes Risiko - jedoch so verpackt, das es wieder passte.
Ab und zu kamen Vermutungen auf, was als nächstes passieren könnte. Einiges kam auch so, anderes hat selbst mich überrascht.
Gemein ist wirklich der Cliffhanger und einen kleinen Einblick am Ende, der aus Ty's Sicht, Lexy's Bruder, geschrieben ist. Ein gut gewähltes Ende für Band 1, was dann doch wieder Neugierig auf Band 2 macht - und bis dahin vergehen noch einige Monate bis man es in Händen halten und lesen kann.