Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Furbaby_Mom

Bewertungen

Insgesamt 480 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2025
My Idea of No. 14
Sommer, Alicia

My Idea of No. 14


sehr gut

*** Ein Must-Read für alle Fans von American Football ***

Eins möchte ich gleich vorweg festhalten - der einzige Grund, weshalb dieses Werk 'nur' vier Sterne statt fünf von mir erhalten hat, basiert auf persönlichen Präferenzen im Hinblick auf das Verhalten der Hauptfiguren in speziellen Situationen; soll heißen: Es lag an mir, nicht am rundum wundervoll und mitreißend geschriebenen Werk von Alicia Sommer.

"My Idea of No. 14" entspricht 'My Idea of Sports Romance'! So und nicht anders gehört sich das nämlich - in Sports Romance MUSS das Thema Sport enthalten sein. Damit meine ich nicht nichtssagende Randerwähnungen à la 'Person X fuhr zum Training/bereitete sich auf das Spiel vor, etc.', die eher lieblos rund um die Romanze herumgebastelt werden, sondern das, was die talentierte Autorin des vorligenden Werkes grandios gemeistert hat: American Football wird hier mit so viel Detailliebe, Authentizität und Herzblut ins Rampenlicht gerückt, dass ich - als Fan dieser Sportart - rundum selig war. Hier wurde nicht irgendeine aktuell interessante Sportart ausgewählt und in die Love Story gequetscht - man spürt in jeder Zeile die Begeisterung der Autorin für diese Sportart und für alles, was damit einhergeht. Ich hatte eine Gänsehaut beim Lesen, als ich die flirrende Atmosphäre im Stadion wahrnahm, staunte über Leahs Fachwissen und über ihre Professionalität, mit der sie trotz ihres jungen Alters bereits routiniert die Trainings- und Spielsituationen anylysierte, fieberte gebannt mit, als Sams nervenaufreibende Tage im Trainingscamp ihm alles abverlangten ... und genoss die Annäherung zwischen ihm und Leah - Tochter des Quarterback-Coaches (und damit mehr als TABU für Sam) - in vollen Zügen. Kurzum: Wer American Football liebt, muss diesen tiefgründigen New-Adult-Roman lesen! Mir juckt es jedenfalls in den Fingern, zeitnah wieder mal den Film "Draft Day" anzuschauen!

Mein Highlight (abgesehen von den traumhaft realen Football-Vibes) war die intensive und feinfühlige Ausarbeitung der Herst'schen Familiendynamik. Zwischen Leah und ihrem Vater liegt einiges im Argen. Nicht nur, dass Andy sein Leben dem Sport verschrieben hat (in dem er zugegebenermaßen auch große Erfolge gefeiert und Leah somit ein Aufwachsen im Luxus ermöglicht hat) - seit einer Jugendsünde seiner Tochter scheint er Leah als wandelnde Enttäuschung wahrzunehmen und ihr nichts zuzutrauen. Bitter, zumal ihr Traum, der erste weibliche Coach der NFL zu werden, ohnehin eine enorme Herausforderung darstellt, die selbst mit familiärem Rückhalt kaum zu bewältigen scheint. Aber Leah ist der personifizierte Ehrgeiz und lässt sich nicht unterkriegen ... dafür allerdings ablenken - von Mr. Irrelevant, der alles andere als irrelvant für ihr Herz ist. Sam blickt mühelos hinter die Fassade des scheinbar verwöhnten Rich Girls und sieht Leah als den Rohdiamanten, der sie ist. Sie beide erkennen einander als das, was sie ansonsten vor der ganzen Welt verborgen halten, fühlen sich magisch voneinander angezogen. ... und genau diese Romanze stellt ein gigantisches Risiko für ihre Träume und Lebensentwürfe dar. Ich sage nur: "ein Talent für schlechte Entscheidungen mit Dominoeffekt". In ein, zwei Situationen wollte ich Leah und Sam am liebsten schütteln und zu mehr Vorsicht mahnen - but the heart wants what it wants ... die Frage ist nur, welches Ausmaß das daraus resultierende Chaos annehmen wird.

Die Tatsache, dass obendrein plötzlich ein widerlich arroganter Ex auf der Bildfläche auftaucht, heizt die explosive Stimmung weiter auf. Und ganz nebenbei sollten Positionen gefestigt und Spiele gewonnen werden. Ein elementarer Teil des Dramas hätte durch eine ehrliche Kommunikation vermieden werden können, just saying. Zum Glück gibt es Erin, Leahs beste Freundin, die ihr stets zur Seite steht und vor der wir hoffentlich auch im Folgeband noch viel lesen werden - vielleicht bekommen sie und Chase (aka Sams geheimnisvoller, charismatischer Bruder) ja auch ihre eigene Geschichte? Oh, wie sehr würde ich das feiern! Vorerst muss ich mich in Geduld üben, "Falling for No. 89" erscheint im Septmber 2025 und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf die Story des mega sympathischen Tight Ends Kayce James!

Fazit: Das hübsche Cover hält, was es verspricht - NA-Romantik und ganz viel Football-Liebe. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.04.2025
Die Melodie der Lagune
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


gut

*** Musik-Liebe ***

Warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte?

- Ich liebe historische Romane, in denen starke, erinnerungswürdige Frauencharaktere im Fokus stehen.

- Auch wenn ich klassische Musik gerne mag (je nach Stimmung), gibt es nur ein einziges Werk, das ich in- und auswendig kenne: Vivaldis "Die vier Jahreszeiten". Sofort drängte sich mir also die Frage auf, weshalb ich noch nie über den Namen Anna Maria della Pietà gestolpert war. "Die beste Violinistin der Welt" - na, das nenne ich mal eine Aussage. Meine Neugier war geweckt!

- Ach, und natürlich war es von Vorteil, dass ich mit der Stadt Venedig wundervolle Erinnerungen verbinde (weshalb ich es begrüßen würde, diesem Setting viel, viel öfter zu begegnen).

Hinter dem anmutigen, elegant gestalteten Cover verbirgt sich ein gut konzipierter Roman, mit dessen Hauptfigur ich aufgrund des eher nüchternen Erzähltons sowie ihres Charakters per se nicht vollkommen warm geworden bin. Anna Maria, Waisen- und musikalisches Wunderkind, wächst zu einer vor Ehrgeiz strotzenden Person auf - und das ist meine freundliche Umschreibung für 'sie kann schon ordentlich austeilen und ist nicht gerade ein Herzerl'; vehement verfolgt sie ihren Kurs und stellt ihre Leidenschaft klar über alles andere, inklusive Freundschaften. Normalerweise wäre das für mich ein No-Go, ich muss Figuren a) sympathisch finden und b) tatsächlich fühlen können, um mit ihnen mitzufiebern. Allerdings sehe ich hier eher das große Ganze: Die flirrende Atmosphäre des alten Venedigs (wir bewegen uns im 17./18. Jahrhundert), die faszinierende, wirklich enorme Detailliebe in Bezug auf jeglichen Aspekt, der das Thema Musik betrifft ... all das las sich schon fesselnd.

Im informativen Nachwort erhalten wir zudem Aufschluss darüber, welche inhaltlichen Elemente Fiktion und Realität waren.

Fazit: Historisch dichter, vor prachtvoller Kulisse angesiedelter Frauenroman über den Kampf um Anerkennung - mit einer Figur, die man nicht lieben muss, aber deren Musikgefühl wahrlich beeindruckend war.

Bewertung vom 16.04.2025
Maikäferjahre
Höflich, Sarah

Maikäferjahre


sehr gut

*** Liebe im Schatten des Krieges ***

Unscheinbares Cover = langweiliger Inhalt? Fehlanzeige! Bereits der vielversprechende Klappentext und die catchy Leseprobe belehrten mich eines Besseren.

Hier erwartet euch ein voller Feingefühl und mit viel Tiefgang erzählter historischer (Liebes- & Familien-)Roman, der uns nicht nur vor Augen führt, dass wahrhaftige Liebe allen Widerständen zu trotzen vermag, sondern uns auf schmerzliche Weise auch daran erinnert, welch Privileg es ist, dass wir im Hier und Jetzt leben dürfen, statt in jener düsteren Epoche.

Wie gerne würde ich an dieser Stelle hinzufügen können, dass die Menschheit zum Glück ihre Lektion gelernt hat, dass nun Frieden herrscht. … aber leider wüten gerade in dieser Sekunde noch immer Kriege auf der Welt und geliebte Menschen verlieren einander - nur eben andernorts. Umso wichtiger sind Werke wie "Maikäferjahre", die sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und uns aufzeigen, was wir alle niemals erleben wollen. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es übrigens eine kleine Auflistung der wichtigsten (realen) historischen Ereignisse sowie einen Bezug auf die Lebenssituation der fiktiven Charaktere.

Anni und Adam. Tristan und Rosalie. Zwei Liebesgeschichten im Schatten des Krieges. Ich mochte alle Hauptfiguren, sie waren sympathisch ausgearbeitet - wobei ich mit Tristan und insbesondere mit Rosalie am meisten mitfühlen konnte. Die junge Frau geht ein hohes Risiko ein, indem sie sich mit dem Feind, einem "Kraut", einlässt. - Nicht nur ihre Eltern sind not amused. Tristan selbst realisiert hingegen, dass das Land, in dem er nun ein Kriegsgefangener ist, die Bomben der Deutschen, die er selbst regelmäßig aus seinem Flieger abgeworfen hatte, nicht verdient hat. Wird er sich selbst verzeihen können, dass er seinem (mittlerweile verstorbenen) Bruder in den irrsinnigen Krieg gefolgt ist? Und wird er seine geliebte Zwillingsschwester, die aus dem brennenden Dresden fliehen musste, jemals wiedersehen?

In Bezug auf Anni und den jüdischen Geiger Adam, den einstigen Protégés ihres Vaters, gibt es gegen Ende der in drei große Kapitel unterteilten Story einen Twist, der in Romanen dieses Genres zwar nicht untypisch ist, mir allerdings weniger zugesagt hat - ich hatte schlichtweg auf eine andere Entwicklung gehofft. …. doch wie im realen Leben gilt: Es kommt oft anders, als gedacht … und es gibt keine Garantien.

Das relativ offen gehaltene Ende suggeriert eine eventuelle Fortsetzung, die ich auf jeden Fall lesen würde.

Schönes Extra: die im Anhang erhaltene Playlist klassischer Musikstücke.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein gleichermaßen spannendes wie bewegendes Werk über Schuld und Vergebung, Hoffnung und Neubeginn.

Bewertung vom 12.04.2025
Leben und Sterben
Buyx, Alena

Leben und Sterben


ausgezeichnet

*** Berührend, informativ, inspirierend, menschlich - absolutes Highlight! ***

"[...] Medizinethik beschäftigt sich mit dem guten und richtigen Handeln in der Medizin. Das kann sowohl die Entwicklung neuer Technologien betreffen als auch die konkrete Versorgung am Krankenbett. [...] Ethik ist die Theorie, das systematische Nachdenken über Moral. Und Moral ist in unserer Gesellschaft sehr vielfältig."

Gänsehaut pur! Dieses Sachbuch ist mir dermaßen unter die Haut gegangen, wie ich es nie bei einem Werk dieses Genres für möglich gehalten hätte - und dies nicht nur aufgrund der an sich polarisierenden Thematik, die ohnehin mit tiefen Emotionen, moralischen Fragen und ethischen Prinzipien "vom ersten Augenblick bis zum Tod" bzw. deren Vereinbarkeit mit den jeweiligen Wünschen und individuellen Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen einhergeht.

Der Autorin, Prof. Dr. Alena Buyx (= ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats), ist mit diesem Wunderwerk ein absoluter Geniestreich gelungen. Restlose Begeisterung angesichts dieser schriftstellerischen Leistung, ein gänzlich neu gewonnener Respekt vor der Verantwortung der Ärztinnen und Ärzte, Ehrfurcht, Demut vor dem Leben ... mein Herz geht gerade über vor Emotionen und eine Sache ist gewiss: Dieses Buch sowie die darin angesprochenen Fälle aus dem realen Leben werden noch lange in mir nachhallen und haben meinen Blick auf viele Elemente des Gesundheitssystems enorm geschärft.

Allen, die an dieser Stelle befürchten, es handele sich womöglich um ein trocken geschriebenes, von kompliziertem Fachjargon durchzogenenes "Buch über Medizinthemen eben" sei gesagt: Definitiv nicht! Der Schreibstil ist gleichermaßen einfühlsam wie faktisch klar, rundum nachvollziehbar für Laien, schonungslos ehrlich, aufklärend und schlichtweg so authentisch, dass man das Gefühl hat, man säße mit einer lieben Freundin beim Kaffee und würde in einem intensiven Gespräch wichtige Lebensfragen und Gedankenansätze erörtern, diskutieren, analysieren, hinterfragen. Es handelt sich nicht um softe Nebenbei-Lektüre, bei der man gemütlich im Strandkorb wegdösen und später einfach nahtlos weiterlesen kann - zumindest ich könnte das nicht. Vielmehr hing ich gebannt und betroffen, inspiriert und nachdenklich an den Seiten, war ergriffen von den geschilderten Fallbeispielen und inkludierten Gedankenexpriementen und machte mir immer wieder Notizen während des Lesens - bereits ahnend, dass ich mich später schwertun würde damit, meine Auswahl an Lieblingspassagen auf nur wenige Zitate für diese Rezension einzugrenzen.

Das Themengebiet der Medizinethik ist unglaublich breit gefächert, von Stichworten wie künstlicher Befruchtung oder Genschere über den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz bis hin zur Palliativmedizin. Mal werden die angeführten Fälle aufgelöst, mal nicht - da das entsprechende Ergebnis noch nicht vorliegt. So oder so, der Schreibstil der Autorin ist ganz großes Kino - immer wieder bezieht sie die Leserschaft mittels kluger Fragen in den Themenkomplex mit ein.

Fazit: Keine Angst vor diesem großen Thema, sondern ein klares JA zu den denkbar bedeutungsvollsten Fragen des Lebens. Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2025
Beauty must die
Licht, Kira

Beauty must die


sehr gut

*** Genialer NA-Suspense-Roman! ***

Highlight-Alarm!! Dieser Roman hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss an seine Seiten gefesselt. Ich sag es euch gleich vorweg: Das wunderschöne Cover wird dem Inhalt absolut gerecht.

Als Südstaaten-Fan war ich hingerissen von Kiras atmosphärischen Beschreibungen des fiktiven Städtchens Tallahawney, das (umgeben von morastigen Alligatoren-Sümpfen in Louisiana) als Schauplatz dieses nervenaufreibenden New-Adult-Romans dient. Die feuchte Hitze, die Sumpfluft, der krasse Kontrast zwischen verarmter und wohlhabender Bevölkerung, die Präsentation der eigenen Familie (und Moral) am Kirchsonntag, der mitunter wirklich bösartige Klatsch und Tratsch innerhalb der Gemeinde ... und doch halten alle, wenn es hart auf hart kommt, irgendwie zusammen. Im Sumpf gelten eben eigene Regeln. Ganz ehrlich, realer könnte man die Southern Vibes kaum einfangen, da hat die Autorin einen phänomenalen Job gemacht - ein riesengroßes Lob!!

Ebenfalls genial: Die authentische Wortwahl in den Dialgen, die vielschichtige Figurenzeichnung, der Story-Aufbau, die Vielzahl an Verdächtigen - ständig lag ich falsch mit meinen Vermutungen, immer wieder warf mich ein neuer Twist komplett aus der Bahn. Genau SO muss es sein, es blieb bis zum Schluss spannend. In puncto Suspense (Aufbau des Spannungsbogens, überraschende Wendungen und Enthüllungen, Auswahl potentieller Verdächtiger, etc.) habe ich selten so ein gut druchdachtes und konzipiertes Jugendwerk gelesen. Das war schon beinahe ein Whodunnit auf Agatha-Christie-Level, einfach nur wow!

Mae mochte ich sehr gerne, insbesondere ihre reflektierte Art - selbstverständlich checkt sie, dass sie als Nicht-Profi eher die Finger von dem Mordfall lassen sollte, bei dem ihre Kindergartenfreundin Shirley ihr Leben verloren hatte. Es ist also nicht der typische Fall von Selbstüberschätzung einer naiven weiblichen Hauptfigur, wie man es so häufig in diesem Genre liest - im Gegenteil; Mae weiß sehr wohl, dass sie den Job eigentlich den FBI-Ermittlern überlassen sollte; vielmehr ist es eher eine Herzensangelegenheit ... sie kann einfach nicht anders, dafür war Shirley ihr zu wichtig. ... auch wenn sich nach und nach herausstellt, dass die erdbeerblonde Südstaatenschönheit sich einige Feinde im Ort gemacht hatte und es viele Verstrickungen in ihrem jungen Leben gab, von denen Mae nicht die geringste Ahnung hatte.

Also warum vergebe ich 'nur' 4 Sterne, wenn es doch so ein sensationeller Pageturner ist? (Und das ist das Buch wirklich!) Nun, ausgerechnet der fulminante Showdown am Ende war mir einen Hauch too much - zu heftig, zu viel, zu schnell auf einmal. Positiv: Es bleiben keine Fragen offen und alles Vorherige ergibt Sinn (zudem erhalten wir einen kleinen Ausblick auf die weitere Entwicklung im Anschluss an die Ereignisse à la 'Wie ging das Leben der einzelnen Charaktere weiter?').

Der Romance-Aspekt steht hier definitiv nicht im Vordergrund; die Annäherung zwischen Mae und - lest selbst! - passiert eher nebenbei, was ich wunderbar und vollkommen richtig fand, ansonsten wäre es ja ein klassischer Liebesroman.

Fazit: Macht euch bereit für ein mitreißendes Leseerlebnis, von mir gibt es eine klare und rundum begeisterte Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.04.2025
Simone Sommerland. Mach mit, Mausi Maus!
Sommerland, Simone

Simone Sommerland. Mach mit, Mausi Maus!


ausgezeichnet

*** Wundervolles Kinderbuch mit Ohrwurm-Garantie ***


"» [...] das ist das Wunderbare an Musik, lieber Mausi. Sie ist schon in uns drin und wartet nur darauf, von uns entdeckt zu werden.«"

Die fröhlichen Lieder von Simone Sommerland erklingen regelmäßig bei uns daheim - und so manches Mal ertappe ich mich später im Laufe des Tages dabei, wie ich - auch ohne Anwesenheit des Juniors - eine der vertrauten Melodien summe. Kurzum: Sommerland-Fans sind wir ohnehin bereits - umso größer war also unsere Neugier, als wir erfuhren, dass die sympathische Sängerin ein Kinderbuch veröffentlicht hat.

Ich mache es kurz: Niedlichkeitsfaktor: 100%, wir sind restlos begeistert!

Der kleine Mausi möchte unheimlich gerne am großen Waldkonzert teilnehmen, hat allerdings etwas Bammel, ob er wirklich mutig genug für solch einen Auftritt ist - immerhin hat er noch nie gesungen, schon gar nicht vor anderen Tieren. Zum Glück wissen seine Freunde Rat und unterstützen ihn nach Kräften, sodass Mausi letztlich nicht nur sein Lampenfieber überwindet, sondern auch seine Liebe zur Musik entdeckt.

Zwischen Froschhüpfer, Hasentrommler und Bärentanz wird eine Sache ganz deutlich: Die Freunde halten zusammen, denn gemeinsam ist alles schöner und Freundschaft ist etwas Wundervolles.

Als Musikliebhaberin finde ich die Idee, Musik in einem Kinderbuch zu thematisieren, einfach genial - mein kleiner Spatzi tanzt und musiziert bereits jetzt sehr gerne und ausgelassen, und ich freue mich riesig, dass wir mit diesem entzückenden Werk seine Musik-Liebe weiter fördern können.

Im Hinblick auf die (etwas längeren) Texte würde ich die Altersempfehlung des Verlags (3 Jahre) auf 4 Jahre anheben; sie sind sehr kindgerecht formuliert und regen zum Mitmachen an, rein vom Verständnis her hat mein Kleiner ein paar Wiederholungen gebraucht - wobei er unabhängig davon ganz hin und weg von der kunterbunten Gestaltung war. Apropos: Die farbenfrohen, großflächigen Zeichnungen von Illustratorin Tina Nagel sind ein Highlight für sich - zuckersüß!!

Fazit: Ich bin ganz hingerissen von diesem bezaubernden Kinderbuch und selbstverständlich läuft nun auch der dazugehörige Song, "Mach mit, Mausi Maus!" in Dauerschleife. Seid gewarnt: Absolute Ohrwurm-Garantie! Sowohl für das Buch als auch für das Lied gilt: Es macht einfach glücklich.

Bewertung vom 19.03.2025
Was das Leben dir schenkt
Dunbar, Lucy Claire

Was das Leben dir schenkt


sehr gut

*** Inspirierend, warmherzig und voller Trost ***

Ich hatte zuvor noch nie ein Werk der Autorin in den Händen gehalten, aber bereits ihre sehr feinfühlige, ungemein warmherzig und liebevoll formulierte "Begrüßung" ließ Tränen der Rührung in mir aufwallen.

"Was das Leben dir schenkt" ist nicht nur ein wundervoll illustriertes, hochwertig gestaltetes Geschenkbuch, sondern vor allem eine Erinnerung daran, dass das Leben selbst das größte Geschenk ist

In ihren dezent gehaltenen, minimalistisch angehauchten Farbtusche-Skizzen fängt die talentierte Illustratorin und Designerin stets den Kern des begleitenden Denkanstoßes ein, wobei ihr Fokus inhaltlich auf den Themen Liebe, Freundschaft, Dankbarkeit, Mut, Erinnerungen und Trauerbewältigung, Freundlichkeit, Selbstliebe und Hoffnung liegt. Insbesondere Letzteres spielt seit jeher eine zentrale Rolle im Leben der jungen Frau, die einst aufgrund einer Krankheit vorübergehend ihr Augenlicht verloren hatte.

"In meinen dunkelsten Stunden blieb mir nichts als die Hoffnung. Mit einundzwanzig Jahren verlor ich mein Augenlicht, meine Welt wurde buchstäblich dunkel. Da ich nicht mehr lesen konnte, halfen mir meine Freunde, die Formulare für die Uni auszufüllen. Ich konnte nicht einmal mehr allein über die Straße gehen. Rückblickend weiß ich nicht, wie ich überlebt habe. Nur die Hoffnung auf ein helleres Morgen ließ mich weitermachen."

Persönliche Kapiteleinleitungen (wie in dem obigen Zitat) gaben mir beim Lesen der berührenden Texte und Betrachten der kleinen Kunstwerke ein wohlig warmes Gefühl der Akzeptanz und Vertrautheit - als würde ich von einer guten Freundin begleitet werden, die mir signalisiert: Ich verstehe dich, ich bin für dich da, alles wird gut und: du bist genau richtig, so wie du bist.

Wie gerne hätte ich euch sämtliche Zitate herausgeschrieben und in diese Rezension gepackt, aber das würde leider den Rahmen sprengen. Meine beiden Favoriten sind diese hier:

"[...] Wenn wir erkennen, dass kein Tag eine Selbstverständlichkeit ist, dass jede Morgendämmerung wirklich ein Geschenk ist, gewinnen wir den Jackpot des Lebens. [...]"

"[...] Mut kann so einfach sein: aufwachen, sein Bestes geben und weitermachen. [...]"

Meine einzige Anmerkung (- ich vermeide bewusst das Wort 'Kritik', da es sich a) um eine sehr subjektive Empfindung handelt und b) ich dieses zauberhafte Werk schlichtweg nicht kritisieren möchte -) ist, dass gewisse Metaphern und Vergleiche (sowie Elemente der Zeichenmotive) sich ein wenig wiederholen, beipielsweise der Bezug auf Stürme, der Hell-Dunkel-Kontrast, etc. - aber bitte verbucht diesen Gedanken meinerseits einfach unter Jammern auf hohem Niveau.

Fazit: Das perfekte Geschenk für einen lieben Menschen in eurem Leben - oder für euch selbst. Die einfühlsamen Formulierungen regen zum Nachdenken an, machen Mut, spenden Trost. Wenn ich dieses Buch in einem einzigen Wort beschreiben müsste, wäre es "lebensbejahend".

Bewertung vom 10.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

*** Lese-Highlight! ***

Wow! Ich falle direkt mal mit meinem Lese-Fazit ins Haus: Lasst euch diesen unfassbar inspirierenden Read auf gar keinen Fall entgehen! Ich habe die knapp 200 Seiten in einem Rutsch verschlungen und hätte dennoch noch ewig weiterlesen können.

Bei manchen Menschen schrillen jetzt vielleicht die Alarmglocken à la "Och nöööö, Thema Pflege? Unangenehm." ... zum Einen, weil wir alle insgeheim die mit dem Älterwerden assoziierte eventuelle Pflegebedürftigkeit fürchten und diesen Gedanken in unserem hektischen Alltag gerne mal gaaaanz nach hinten schieben. - Ist ja schließlich noch lange hin, gell? - Zum Anderen, weil der derzeitige Pflegenotstand (Spoiler: wenn sich nicht zügig etwas daran ändert, steuern wir auf eine Katastrophe zu) nun mal ein heftiges Problem ist, bei dem es nicht ausreicht, einfach nur mitfühlend mit den Schultern zu zucken, ohne selbst an einer Veränderung der Zustände mitzuwirken - soll heißen: Da kommt Arbeit auf uns zu.

"Es reicht nicht mehr, darauf zu hoffen, dass sich irgendjemand dafür verantwortlich fühlen wird. Es geht uns alle an, denn schon bald werden wir alle mindestens einen Pflegefall in der Familie haben - mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Demenzerkrankung - und wir werden uns selbst um diese Person kümmern müssen."

Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr mich dieses Werk berührt hat. Ob Jims liebenswerte Persönlichkeit, die in jeder Zeile mitschwingt, seine amüsanten Selbstreflexionen (stellt euch vor: er wollte ursprünglich nur eins: NIE (!!) nie in der Pflege arbeiten), seine gleichermaßen aufschlussreichen wie unterhaltsamen Einblicke in seinen (Ausbildungs- bzw. Arbeits-)Alltag ... Mehr als ein Mal standen mir die Tränen in den Augen, was nicht nur am Inhalt, sondern auch am Schreibstil lag: Lebensnah, voller Empathie und Humor ... und so warmherzig und sympathisch, dass man Jimmy am liebsten knuddeln würde.

"Pflege ist Leben! [...] Und »Leben« schließt alles ein, von Trauer über Langeweile bis Lachen. [...] Es passieren in der Pflege so viele Emotionen gleichzeitig, manchmal ändern sie sich von Tür zu Tür: Hinter einer werden Fotos vom neugeborenen Engel herumgezeigt, und direkt nebenan macht jemand gerade seine letzten Atemzüge."

Schon immer habe ich einen Heidenrespekt vor der Arbeit des Pflegepersonal gehabt (und das nicht erst seit den immensen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte), aber dieses Buch hat meine Wertschätzung für alles, was dieses Personal täglich leistet, nochmal in eine neue Liga katapultiert.

Fazit: Aufrüttelnd, mitreißend, ehrlich und voller Zuneigung für unsere Ältesten. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.03.2025
Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1)
Sabbag, Britta

Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1)


ausgezeichnet

*** Wundervolle Freundschaftsgeschichte ***

Dieses warmherzige Kinderbuch aus der Feder von Britta Sabbag hat uns großartig gefallen!

Zu Beginn der Handlung hatte ich direkt einen dicken Kloß im Hals; wir erleben, wie Ole - ein reizender, kluger Junge - in der Schule gemobbt wird.

"Er war es gewohnt, geärgert zu werden. Manchmal wegen seiner Träumereien, manchmal wegen seiner roten Haare oder dem Cowboyhut seines Vaters [...]. Manchmal aber auch einfach so, ohne erkennbaren Grund. Mit der Zeit hatte er es aufgegeben, herauszufinden, ob er etwas richtig oder falsch machte. Denn es war egal, was er tat. Er wurde eigentlich immer gehänselt."

Noch viel schwerer wiegt die Tatsache, dass Oles Eltern bei einem Unfall verstorben sind und er sich seitdem überall "unerwünscht und fehl am Platz" fühlt. Seine aktuelle Pflegefamilie tolieriert ihn lediglich und beherbergt ihn rein aus finanziellen Gründen - verständlich, dass Ole sich nach einem liebevollen Zuhause sehnt.

Was für ein Segen, dass er in eine neue Pflegefamilie ziehen darf, die auf der idyllischen Wild-Turkey-Farm lebt - ein Gnadenhof für Tiere, quasi eine Art Arche Noah, umgeben von wunderschöner, malerischer Natur. Nicht nur die Menschen dort sind reizend, auch ihre Tiere. (Vor allem der halb blinde Dackel Poldi hatte es mir angetan; dem verrückten Truthahn würde ich jedoch vorsichtshalber aus dem Weg gehen.) Wie es der Zufall will, ist Ole nicht der einzige Neuankömmling - eine Stute zieht ebenfalls neu auf den Hof ... und der Name, den Ole für sie aussucht, passt perfekt, denn bald schon erweist sie sich als wahre Heldin, die für ein Wunder sorgt.

Im Fokus stehen die zentralen Themen Freundschaft und familiärer Zusammenhalt, aber auch das alltägliche Leben auf dem Bauernhof, inklusive Pferdebetreuung.

Schreibstil: Absolut altersgemäß (Empfehlung: 8 Jahre). - Kindgerecht erzählt, leicht verständliche Wortwahl, ideale Kapitellänge. Zudem wurden jede Menge Geräusche mit in die Handlung eingebaut, die zum Imitieren einladen und für noch mehr Vorlesespaß sorgen. Die herzallerliebsten Schwarz-Weiß-Illustrationen von Igor Lange sind eine wahre Bereicherung - soooo niedlich!

Zum Ende hin gibt es bereits einen Ausblick auf das nächste Abenteuer - wir sind gespannt!

Bewertung vom 26.02.2025
Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1
Willud, Laura

Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1


sehr gut

*** Süße Sports Romance ***

Cover: Cute, passt perfekt zum Inhalt - inklusive Joyce' Eyeliner. Ich mag ja Cover dieser Art = gezeichnete Figuren (z.B. auch typisch für U.S. RomCom-Werke) unheimlich gerne.

Schreibstil: Sehr angenehm, detaillierte Beschreibungen, glaubwürdige Dialoge. Liest sich fein!

Figuren & Handlung:

Joyce war mir sympathisch, aber ihre Neugier empfand ich teilweise als übertrieben - soll heißen: nervig, da in meinen Augen gänzlich unbegründet. Nicht überall lauert die nächste große Story und sie hatte anfangs null Grund, Austin dermaßen auf dem Kieker zu haben (auch wenn sie es natürlich überaus charmant angestellt hat).

Das Verhalten ihres Bruders … ohne Worte. Einfach nur kindisch, sei es in Bezug auf sie oder gegenüber seinem neuen Team-Kollegen. Wie es mir mit "seiner" Story ergehen wird, die in Band 2 erzählt wird - ich bin gespannt! Der Titel "Foul Play" passt auf jeden Fall schon mal zu seinem bisherigen Verhalten. *hüstel*

Austins großes Geheimnis wird relativ früh gelüftet - wir müssen also nicht bis kurz vorm Ende der Handlung warten -, und entpuppt sich dann als weniger tragisch als vermutet … was nicht schlimm ist, sondern zum allgemeinen Feeling der Story passt.

Meine Highlights waren Austins knuddelige Oma und das mega tolle Basketball-Flair, hier kommt der Sport definitiv nicht zu kurz.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Süße Sports-Romance, die ich allen NA-Fans gerne weiterempfehle.