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Anni

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2025
Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1)
Sabbag, Britta

Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1)


ausgezeichnet

Wunderbar

Dieses Buch hat mich mitten ins Herz getroffen. Ole, der Waisenjunge und Außenseiter, der das Gefühl hat, nirgendwo hinzugehören, und der von Pflegefamilie zu Pflegefamilie wandert. Wonder, das angeblich nicht reitbare Pferd, das vorm Schlachter gerettet werden musste, weil es den Menschen nicht nützt. Die Kombi Junge und Pferd (statt wie sonst meist Mädchen und Pferd) empfand ich als erfrischend.

Was ich besonders geliebt habe, war, dass sich das Setting auf einem Gnadenhof befindet. Hier gehören wirklich alle hin, ohne dass sie irgendeine bestimmte Leistung erbringen müssen. Hier werden sie akzeptiert und geliebt, wie sie sind. Ob blind wie Hund Poldi oder etwas exzentrisch wie Truthahn Harald. Auch in den Menschen und ihrem Miteinander ist das deutlich zu spüren.

Es war wunderbar zu lesen, wie Ole zunächst zweifelte, doch dann langsam auf dem Hof ankam und seinen Platz und Freunde fand. Auch spannend wurde es, doch ich will nicht zu viel verraten. Das Ende macht auf jeden Fall neugierig auf den zweiten Teil und ich freue mich schon sehr darauf.

Die Illustrationen fand ich auch schön, den Stil sehr niedlich und absolut passend zu dieser tollen Geschichte.

Fazit: Große Empfehlung für Kinder ab 8 und ihre Eltern, die eine warmherzige und zugleich spannende Geschichte über das Dazugehören und Seinen-Platz-Finden bzw. Found Family suchen.

Bewertung vom 10.02.2025
Anis
Foxwood, Rowan

Anis


ausgezeichnet

So viel mehr als gedacht

Ich dachte, das wird eins dieser entspannten Kinderbücher mit breiten Rändern und großen Zeilenabständen, die ich gerne mal für zwischendurch lese, doch da habe ich mich geirrt!

Dieses zauberhafte Buch hat mich als Erwachsene total in seinen Bann gezogen und ist vom Layout her eher wie ein Jugendbuch aufgebaut. Gut lesbare, aber nicht übermäßig große Schrift, super hübsche Kapitelzierden, aber ansonsten keine Illustrationen.

Der Anfang ist wunderbar atmosphärisch, wir lernen Anis, ihr Zuhause und einige der Naturgeister des Weißwaldes kennen – und auch die Problematik. Der märchenhafte Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und besonders mochte ich die Dynamik zwischen Anis und dem Geisterhund Wolf, aber auch mit den Gefährten, die sie im Folgenden finden.

Die Handlung ist sowohl spannend als auch rührend, sie macht wütend und regt zum Nachdenken an. Ich hatte öfter Augenpipi, vor allem im letzten Drittel, und es gab einige Twists, die ich nicht habe kommen sehen. Auch ging die Story viel weiter und war komplexer, als ich zu Anfang angenommen hatte.

Da das Ende recht offen gehalten wurde, hoffe ich sehr, dass wir einen zweiten Teil bekommen. Es fiel mir richtig schwer, von dieser Welt und ihren Figuren Abschied zu nehmen, und ich würde sie gerne wiedersehen.

Schön fand ich auch die Anmerkungen der Autorin und das kleine Glossar am Ende, was den Abschluss noch einmal abrundet (man aus Spoilergründen aber auch wirklich erst komplett lesen sollte, wenn man durch ist).

Fazit: Wer eine magische und spannende Geschichte über Freundschaft, Natur, Mut und Found Family mit Animal Companion sucht, die zum Nachdenken, Träumen und Glauben inspiriert, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 09.01.2025
The Fury of Kings / Erland-Saga Bd.1
Moule, R.S.

The Fury of Kings / Erland-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Sagenhafter Epic-Fantasy-Start

Dieser großartige Auftakt entführt uns in eine vielschichtige Welt mit zahlreichen POVs, die zum absoluten Abtauchen einlädt.

Die Aufteilung war für mich perfekt:

In den ersten beiden Dritteln werden wir in die diversen Figuren, ihre Beziehungen und Problematiken eingeführt. Langweilig wird es dabei keine Sekunde, die Handlung ist dicht, ohne Längen und ausufernde Beschreibung, und bereits hier gibt es erste Plottwists und Faszinierendes zu entdecken.

Im letzten Drittel erforschen wir gemeinsam mit einer Figur das komplexe Magiesystem. Außerdem wird es sehr emotional. Kennt ihr diese AutorInnen, die einen 500 Seiten lang dazu bringen, ihre Figuren zu lieben, nur um einem dann das Herz rauszureißen? Das hat R. S. Moule auf jeden Fall drauf – und noch mehr! Es war unglaublich wendungsreich und die Handlungsstränge wurden kunstvoll miteinander verwoben.

Das Ende ist kein klassischer Cliffhanger, aber es hat sich so viel ergeben und es gibt so viele offene Fragen, dass ich einfach SOFORT weitermachen wollte. Ich hoffe, wir müssen auf die Übersetzung von Band 2 und 3 nicht allzu lange warten.

Besonders beeindruckend fand ich, wie viel Persönlichkeit und Tiefe die zahlreichen Figuren haben und wie umfassend sie sich entwickeln. Wir treffen auf geschickte Diebe, die nicht nur unser Herz erobern, Heerführer, die den Schildwall dominieren, Verräter und starke Frauen, die sich in dieser klassisch mittelalterlich angehauchten High-Fantasy-Welt behaupten, in der sie zu politischen Vorteilen verheiratet werden und als Gebärmaschinen irgendwelcher Könige und Lords dienen.

Es gibt KEIN romantisches Überdrama oder gar Spice, wie es heutzutage ja leider in vielen Fantasybüchern üblich ist, sondern Epic Fantasy vom Feinsten.

Eine große Empfehlung möchte ich auch für das Hörbuch aussprechen, das von Johannes Steck einfach sensationell vertont wurde. Er ist einer meiner Lieblingssprecher und vermag es, allen Figuren eine einzigartige Stimme zu verleihen und die epische Atmosphäre unglaublich authentisch zu vermitteln. Außerdem werden im Hörbuch die Kapitelnummern genannt, was ich wunderbar übersichtlich finde und Buddyreads erleichtert.

Fazit: Dieses Buch wird absolut zu Recht mit Game of Thrones verglichen und ist ein Muss für Fans ausgeklügelter epischer Fantasy. Für mich war es bereits jetzt ein Jahreshighlight.

So, genug Rezi gelesen, jetzt schnappt euch das Buch und reist nach Erland!

Bewertung vom 08.01.2025
Hunting Souls (Romantasy-Dilogie, Bd. 2)
Köpke, Tina

Hunting Souls (Romantasy-Dilogie, Bd. 2)


ausgezeichnet

Schöner Abschluss

Das Finale dieses Zweibänders knüpft beinahe nahtlos an den fiesen Cliffhanger des ersten Bandes an, sodass man diesen auf jeden Fall vorher lesen sollte.

Obwohl es in Band 2 verglichen mit dem Auftakt etwas weniger Action und Spannung gab und sich die Handlung mehr um die Beziehung drehte (wo ich bei Romantasy meist raus bin), hatte ich viel Spaß und hab das Buch binnen weniger Tage inhaliert. Auch wenn er hier etwas seltener vorkam, gefiel mir wieder der sarkastische Humor. Außerdem lebt diese Geschichte von ihren sehr nahbaren Haupt- und Nebencharakteren (ich hoffe eine davon bekommt eine Fortsetzung) und der gefühlvollen Lovestory, die ohne das subgenretypische Überdrama und viel Kitsch auskommt.

Emotional wird die gesamte Palette bedient: Ich hab mich halb totgelacht, mich mitgefreut, mitgefiebert und geheult wie ein Schlosshund. Genau für sowas lese ich. Besonders schön fand ich das Statement, das in dieser Reihe bezüglich Rassismus gemacht wird, und wie sich verschiedene Partnerschaften (romantisch wie politisch) ergeben haben.

Hier und da war es etwas vorausschaubar und besonders die Antwort auf die Frage, wer hinter allem steckt, kam mir etwas zu schnell und einfach, aber es handelt sich hier ja auch um Romantasy, nicht um einen Fantasy Krimi. In Band 1 hatten mir die Crime-Vibes aber sehr gefallen (und generell liebe ich Fantasy Crime).

Die „Ruhe vor dem Sturm“ war mir etwas lang, und einige Dinge hätte man etwas weniger häufig erwähnen können (z. B., dass Katrina den Kopf in den Nacken legen muss, um Tate anzusehen, oder dass sie viel länger lebt als er, was einer Romanze im Weg steht).

Insgesamt war es für mich ein schöner Abschluss für diese außergewöhnliche Dilogie, auch wenn Band 1 mit einem kleinen Vorsprung mein Favorit der Reihe bleibt.

Fazit: Für mich persönlich war dieses Buch die perfekte Abwechslung zwischen den dicken High- und Epic-Fantasy-Wälzern, die ich sonst lese. Und insgesamt ist Hunting Souls eine Romantasy, die selbst mich als Romantasy-Muffelin begeistern konnte – und das will ja was heißen!

Bewertung vom 20.12.2024
Die Winterschwestern
Bertrand, Jolan C.

Die Winterschwestern


sehr gut

Mythologisch und märchenhaft

Ich habe das Buch wirklich sehr gemocht. Bereits das wunderschöne Cover ist ein wahrer Blickfang, und die tollen Illustrationen finden sich auch immer wieder innerhalb des Buches, wo sie mich zusätzlich an die Seiten gebunden haben.

Die Geschichte selbst hat mir auch gut gefallen: Alfred ist ein unterhaltsamer Protagonist, der das Herz am rechten Fleck hat und von dem – wie sich im Verlauf herausstellt – sogar ein Gott noch was lernen kann! Das Mysterium um das Verschwinden der Kleinen Winterschwester ist interessant und hält die Spannung aufrecht. Auch die Auflösung empfand ich als sehr gelungen.

Die nordische Welt und die Einbindung der Sagen fand ich wunderbar, auch der Schreibstil passte dazu perfekt, und es kam mir vor, als würde ich ein modernes Märchen lesen. Auch die Einbindung von ein wenig Queerness fand ich hier cool und fantasievoll umgesetzt. Ich hätte mir nur gewünscht, dass die Vergangenheit von Alfreds Onkel, die wir in diesem Zusammenhang erzählt bekommen, noch etwas mehr Einfluss auf die Handlung gehabt hätte. So war es zwar schön, aber ein bisschen random. Insgesamt tut das der Geschichte für mich aber keinen Abbruch.

Wenn ihr euch also (gerade passend zur aktuellen Jahreszeit) mal einkuscheln und nordische Sagen genießen wollt, ob mit oder ohne Kinder, kann ich euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 02.12.2024
When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen
Barnhill, Kelly

When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen


sehr gut

Fesselnd, originell, hin und wieder etwas zäh

1955 verwandeln sich plötzlich Tausende weiblich gelesene Menschen in Amerika in Drachen – und was macht die Bevölkerung? Totschweigen.

Für mich war dieses Buch ein faszinierendes, feministisches Gedankenexperiment, das ohne zu belehren aufzeigt, wie wichtig Frauen in der Gesellschaft sind – und wie unerlässlich Emanzipation ist.

Es gab ein paar Längen und plätscherte auch mal vor sich hin. Die Einstreuung von Zeitungsberichten etc., die das historische Setting untermauert haben, hat dem Lesefluss da leider nicht geholfen, aber insgesamt hat der fesselnde Anteil überwogen. Besonders die Art Thematisierung von Wut empfand ich als sehr empowernd.

Alex ist eine sympathische Protagonistin, die Fragen stellt, die sie nicht stellen darf, und sie ist viel zu klug für diese Welt, in der Frauen nichts zu sagen haben.
Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen, mit seiner Mischung aus Sanftheit und Biss, Humor und Originalität.

Fazit: Fesselnde Urban Fantasy mit Drachen, die mal ganz anders sind, im Amerika der 1950er, und ein aufrüttelndes Plädoyer für Emanzipation und Diversität.

Bewertung vom 18.11.2024
Meister Korúvils magische Menagerie
Roth, Hendrik

Meister Korúvils magische Menagerie


ausgezeichnet

Absolutes Highlight

Der Prolog hat mich sofort gefesselt. Die Welt, die Düsternis, die Wesen, der Schreibstil, da stimmte einfach alles. Und es zog sich bis zum Schluss so durch.

Die Geschichte entführt uns in eine wunderbar ausgearbeitete High-Fantasy-Welt mit zahlreichen magischen Wesen (mehr und besser als bei Phantastische Tierwesen von JKR!). Es gibt außerdem Vibes von Mr. Parnassus und Found Family vom feinsten. Das Worldbuilding ist komplex, aber nicht überfordernd, und super atmosphärisch.

𝓤𝓷𝓭 𝓶𝓲𝓽 𝓭𝓪𝓼 𝓑𝓮𝓼𝓽𝓮: Es gibt KEINE kitschige Überdrama-Romance oder cringen Spice, die ja heutzutage viele High-Fantasy-Werke verderben.

Generell ist das Erzähltempo entspannt, trotzdem ist es die ganze Zeit fesselnd und gab für mich nicht eine einzige Länge. Das Buch hat mich eingesaugt und dann war ich drin wie in einem Film. An einem Punkt dachte ich, ich wüsste, worauf es hinausläuft, aber der Autor hat sooo viel mehr für uns in Petto! Das Finale war der Knaller und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ich habe jede Seite geliebt. ♥️

Es ist ein Standalone und die Handlung am bittersüßen, wunderbar runden Ende abgeschlossen, aber es soll weitere Werke in dieser Welt geben und ich kann’s kaum erwarten, mehr davon zu kriegen.

𝓕𝓪𝔃𝓲𝓽: Lest es jetzt, dankt mir später!

Bewertung vom 18.11.2024
Tage einer Hexe
Dimova, Genoveva

Tage einer Hexe


ausgezeichnet

Ein Hexen-Highlight

Ich hab schon einige Hexenbücher gelesen, doch bisher konnte mich keins recht abholen. Meist lag das an kitschiger, nerviger Romance und unnötigem Spice.

Beim Lesen dieses Buches war ich deshalb etwas vorbelastet und hatte zunächst Angst, dass besagte Mankos um die Ecke kämen. Doch das war nicht der Fall!

Die Atmosphäre hat mir in ihrer Mischung aus Düsternis, Witz und subtiler Spannung sehr gefallen. Kosara habe ich als wunderbar vielschichtige Protagonistin erlebt, die nicht nur gegen die Monster von Chernograd sondern auch ihre inneren Dämonen kämpft und hier im Buchverlauf eine tolle Entwicklung durchmacht. Die dezente Spannung hat mich die ganze Zeit am Lesen gehalten, situativ wurde es auch sehr fesselnd, sodass ich richtig mitgefiebert habe. Auch die Krimi-Vibes, das Miträtseln, wer es nun war und warum, wem wir trauen können, hat mir viel Spaß gemacht.

Irgendwann passierte es dann tatsächlich und es kam ein wenig Romance um die Ecke. Die war aber absolut dezent und kam ohne Kitsch und Klischee aus. Die Protas haben, was mir sehr gefällt, jede Menge um die Ohren und beide ihr Päckchen zu tragen, sodass wir von ausufernden inneren Romantikmonologen und Spice (die heute ja leider gang und gäbe sind) verschont bleiben.

Was mir auch sehr gefallen hat, war, dass der toxische, gutaussehende Typ hier genau als das dargestellt wurde: toxisch. In vielen Büchern werden solche Männer als unwiderstehliche Love Interests verkauft, was ich fragwürdig finde und für mich ein Abbruchgrund ist. Ich finde es deshalb wunderbar und wertvoll, wie das Thema toxische Männer und Beziehungen hier aufgegriffen und behandelt wird.

Fazit: Ein für die aktuelle Jahreszeit perfekter düsterer (aber nicht zu blutiger) cosy Fantasy Crime Read mit einem Hauch von Romance und tiefgründigen Charakteren, der mir unheimlich gut gefallen hat. Ich freue mich sehr auf Band 2, der im Herbst 2025 erscheinen soll.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2024
Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1
Laban, Barbara

Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1


ausgezeichnet

Wirklich schön

Bereits das hübsche Cover und die hochwertige Hard-Cover-Aufmachung mit Farbschnitt haben mein Interesse geweckt. Auch der Klappentext ist ansprechend formuliert und schürt das Interesse.

Die Geschichte selbst hat mich ebenfalls überzeugt. Man kommt schnell rein und Lexi und Milo sind sympathische Hauptfiguren. Die Tiefe, die durch Lexis Sorgen hinsichtlich ihrer Mutter reinspielt, fand ich wunderbar. Es hat großen Spaß gemacht, mit den beiden nach Everwish zu reisen, all die fantasievollen Wesen und Phänomene zu erkunden und Rätseln auf die Spur zu kommen. Zwischendurch war es auch ein bisschen gruselig, aber nicht zu viel, absolut altersgerecht. Das Ende ist zugleich schön rund und Lust auf mehr machend, und ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergeht.

Fazit: Ein wunderbar spannendes und fantasievolles Kinderbuch!

Bewertung vom 15.10.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


weniger gut

Durchwachsen

Das coole Cover und der Titel haben meine Aufmerksamkeit direkt auf sich gezogen. Auch der Klappentext klang für mich super.

Der Anfang der Geschichte hat mich total gefesselt. Der Schreibstil, die Dramatik von Raes baldigem Tod infolge einer Krebserkrankung – es war super spannend! Auch das Prinzip der Geschichte innerhalb der Geschichte mochte ich sehr.

Sobald Rae dann aber in die fiktive Welt abtaucht, nahm meine Begeisterung immer mehr ab. Der Schreibstil wurde sehr ausschweifend, Rae ist als Protagonistin immer passiver geworden und weiter in den Hintergrund gerückt, und ich hatte irgendwann das Gefühl, ihre HandlangerInnen wären die eigentlichen Protas. Auch bleiben die Figuren eher oberflächlich, und durch die diversen Namen und Titel für einzelne Charaktere dauerte es etwas, bis ich mich zurechtgefunden habe. Außerdem kam das Wort Schurke/Schurkin/schurkig gefühlte acht Millionen Mal vor, es gab keine großen Überraschungen, und obwohl es immer wieder gesagt wurde, waren die Figuren gar nicht wirklich böse. Im Gegenteil, sie gaben sich Mühe, anderen Gutes zu tun und ihnen zu helfen. Eine richtige Charakterentwicklung konnte ich leider auch nicht feststellen. Ich musste mich auch eher zwingen, das Buch wieder aufzuschlagen und weiterzulesen, als dass es mich von sich aus gefesselt hätte.

Was ich cool fand, war, dass Rae den Verlauf der eigentlichen fiktiven Geschichte im Buchverlauf massiv verändert hat. Auch das Ende konnte mich wieder begeistern, allerdings war ich bis dahin mehr als einmal kurz davor, das Buch abzubrechen.

Insgesamt für mich also ein Buch, das mich nach einem starken Anfang, einem laaaaaangen Mittelteil und einem tollen Ende mit gemischten Gefühlen zurücklässt.