Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ebbi
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2015
Untouchable Glory
Gama Bomb

Untouchable Glory


ausgezeichnet

Ein Metal-Export aus Nordirland? Und dann auch noch eine Band die sich dem 80iger Jahre Thrash-Metal verschrieben hat – das soll funktionieren? Und wie es das tut!

Mit “Untouchable Glory“ veröffentlichen GAMA BOMB ihr nunmehr fünftes Studioalbum, welches vollgepackt ist mit wunderbar schnellem, schnörkellosem und wirklich geilem Oldschool-Thrash-Metal. Von der ersten Note bis zum letzten Ton geben uns Philly Byrne und seine Mannen “voll eins auf die 12“!

Und wenn man dann hört, dass sich GAMA BOMB bei den Arbeiten am Album von alten Kung Fu Filmen haben inspirieren lassen, bekommt “Untouchable Glory“ einen noch viel geileren Drive! Vor dem geistigen Auge laufen dann etliche dieser Vintage-Kampfszenen ab, während aus den Boxen – wie beim Opener das dezente “Uh!“ und “Hah!“ – für die passende Untermalung sorgt.

Überhaupt merkt man den Jungs an, dass ihnen das, was sie da mit Schlagzeug, Gitarren und Mikro anstellen, wirklich Spaß macht und sie das richtig gut transportieren können. Auch wenn “Untouchable Glory“ in der Summe lediglich 31 Minuten auf die Uhr bringt, sind das 31 Minuten, die verdammt viel Spaß machen. Das drücken des Replay-Buttons wird so zum Automatismus, dass die kurze Spielzeit gar nicht mehr auffällt.

Damit liefern GAMA BOMB ein echt geiles “Mähnen-Schüttel-Album“ ab, auf dem es von eingängigen “Riffsalven“ nur so wimmelt und dass Vokalist Philly Byrne durch seine ganz eigene Gesangskunst, die mitunter fast in klassischen, aber wunderbar passenden Rap verfällt, abrundet!

Unbedingter Kauftipp – nicht nur für Genre-Fans!

Bewertung vom 30.10.2015
Aggressor
Ektomorf

Aggressor


sehr gut

Ektomorf liefern auch auf "Aggressor" genau das ab, was man von ihnen erwartet: Harte, groovende Riffs, die wuchtig aus den Boxen dröhnen; zwischendrin immer wieder wunderschöne Melodielinien; kurze, zumeist griffige Texte, die unseren aktuellen ("Emotionless World") oder auch vergangenen ("Holocaust") Umgang mit der Welt und den auf ihr lebenden Menschen kritisieren - und das in Form von Ansagen, die sich Frontmann Zoli zumeist lautstark von der Seele brüllt.

Besonders mitgenommen haben mich:
- der Opener "I", der zwar auch die eine oder andere Parallele zu älteren Songs aufweist, aber genau das vereint, was ich an dieser Band so liebe - wuchtiges Riffing, geile Melodie, powervolle Stimm-Härte und dazu auch noch abwechselnde Tempi
- das bereits erwähnte "Holocaust", bei dessen starkem Musikvideo mich sogar die Gänsehaut überraschte
- "Eastside", dass mit nem äußerst überraschendem und sehr ruhigem Intro auf der Akustikklampfe daher kommt, nur um dann umso prächtiger zu explodieren.

Erwähnenswert ist sicherlich auch die Zusammenarbeit mit George "Corpsegrinder" Fisher bei "Evil By Nature", die nett ist, aber lange nicht an die überragende Qualität von "Numb And Sick" (gemeinsam mit Christian Machado von ILL NIŇO) vom letzten Album rankommt.

Normalversion: Dass "Aggressor" zum Ende hin ein wenig abbaut und das hohe Einstigesniveau leider nicht durchhalten kann, liegt vielleicht daran, dass die vier Ungarn sich im Vergleich zum Vorgängerwerk "Retribution", eine doch etwas kürzere, lediglich einjährige Schaffenspause gegönnt haben. Alles in Allem haben Ektomorf mit ihrem neuen Longplayer abermals ein starkes Album abgeliefert!

Bewertung vom 22.05.2015
Wieder Geil (Digipak-Edition)
We Butter The Bread With Butter

Wieder Geil (Digipak-Edition)


ausgezeichnet

Wieder einzigartig, erwachsen komisch und partytauglich

Das vierte Album der Wahlberliner Kombo We Butter The Bread With Butter hat länger auf sich warten lassen. Das hat sich aber gelohnt. In ihrer eigenen unverwechselbaren Art und Weise mischen sie starke Riffs und Growls aus der Metal-Welt mit elektronischen Synthisounds und stampfenden Beats aus der Welt der elektronischen Musik.

Das ist vielleicht nicht jeder Manns oder Fraus Sache, aber wer offen für solche Experimente ist, der hat mit „Wieder Geil“ auf jeden Fall seinen Spaß. Die Songs machen hungrig auf die nächsten Partys, auf denen man zu Textzeilen wie „Berlin – hier raved der Bär im Kreisverkehr“, „Selbst in den Ferien, mach ich was mit Medien“ oder „Ich bin Rockstar! Ein Stern ist geboren!“ abfeiern kann.

Dabei sind die vier Jungs offenbar erwachsen worden. Die Texte sind nicht mehr nur alle komisch, sondern lassen zwischen den Zeilen teils auch recht deutlich kritische Gesellschaftsanalyse durchblicken. Hinzu kommt, dass sich auf dem aktuellen Silberling auch erstmals englischsprachige Songs finden lassen, die den anderen Liedern aber in nichts nachstehen.

Alles in Allem bekommt das Album von mir die volle Punktzahl, weil ich die experimentierfreudige Mischung der verschiedenen Musikgenres echt toll und sehr gelungen finde, das ganze Werk auch nach dem x-ten Durchlauf noch Spaß macht, fast die ganze Zeit (kleine Ausnahme die schon fast balladeske Nummer „Thug Life“) die Beine in extatischer Partyerwartung mitzucken und „Wieder geil“ einfach gute Laune und beste Stimmung verbreitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2015
Arbeit im kleinsten Zirkel
Buschak, Willy

Arbeit im kleinsten Zirkel


ausgezeichnet

„Arbeit im kleinsten Zirkel“ von Willy Buschak eignet sich besonders für Leser, die sich bisher nicht mit dem Widerstand von Gewerkschaftern gegen den Nationalsozialismus beschäftigt haben, um einen ersten Eindruck zu bekommen, ohne dabei gleich von zu vielen Fakten und Namen erschlagen zu werden.

In einer chronologischen Abfolge schildert der Autor zunächst, wie die nationalsozialistischen Kräfte bereits weit vor dem letztendlich entscheidenden Schlag am 2. Mai 1933 auf eben dieses Ereignis hinarbeiteten sowie welche Bestrebungen es aus der Arbeiterbewegung gab, sich dem zu Widersetzen. Anschließend gibt Buschak einen umfassenden Überblick von Widerstandsbemühungen aus den Reihen der Gewerkschaften. Dabei beleuchtet er sowohl die im ADGB vertretenen Verbände, als auch den kommunistischen Widerstand aus den Reihen der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO). Mit der „Auslandsvertretung der deutschen Gewerkschaften in Komotau“ und der sogenannten illegalen Reichsleitung der Gewerkschaften stehen außerdem zwei größere, übergewerkschaftliche Zusammenschlüsse im Fokus seiner Schilderungen. Natürlich geht Buschak abschließend auch auf das umfangreiche Netzwerk und die Widerstandsbemühungen von Wilhelm Leuschner sowie seine Verbindungen zu den Attentätern des „20. Juli“ ein.

Besonders für den „nichtwissenschaftlichen“ Leser ist die Art und Weise, in der Buschak die verschiedenen Aktivitäten schildert sehr interessant und abwechslungsreich. Durch die Einbindung zahlreicher persönlicher Erinnerungsberichte und Beschreibungen von Zeitzeugen sowie die Verbindung dieser mit biographischen Inhalten, gelingt es ihm, den Text aufzulockern, ohne jedoch zu weit abzuschweifen und somit eine sehr angenehme Spannung aufzubauen, die den Leser förmlich an das Buch fesselt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2014
Skin And Bones
Lyriel

Skin And Bones


ausgezeichnet

Bisher bestes Studioalbum!

Richtig knallig startet „Skin and Bones“, das mittlerweile fünfte Studioalbum der deutschen Metalband. Und auch der Rest des Albums hält, was der Opener „Numbers“ verspricht: eine von der Band bisher nicht gekannte Härte, gepaart mit der sanften Stimme von Frontfrau Jessica Thierjung sowie jeder Menge positiver Überraschungen.

So erinnert die wunderbare Ballade „Astray“ an die besten Zeiten von Apocalyptica. „Der Weg“ kann nicht nur dadurch überzeugen, dass die Band in ihrer Heimatsprache singt – Text und Musik passen wunderbar zusammen und das Stück gehört zu meinen absoluten Favoriten auf dem Album. Ebenso überraschend sind die Growls, die sich – passender Weise – bei „Black and White“ zum Klargesang gesellen und so für einen weiteren Höhepunkt auf dem bisher wohl härtesten Lyriel-Album sorgen.

Aber auch die Liebhaber seichter Balladen mit großen Melodien kommen auf ihre Kosten. Neben dem bereits benannten „Astray“, gehören „Dream within a Dream“ und „Days had just begun“ zu den ruhigeren, mit einem Mix aus wunderbaren Streicher-Melodien, knackigen Gitarrenriffs sowie eingängigen -soli aufwartenden, balladesken „Erholmomenten“ die dieses wirklich sehr vielseitige Album zu bieten hat!

Alles in Allem bleibt mir nichts weiter übrig, als mich dem abschließenden Fazit des „Metal Hammer“ anzuschließen: Mit diesem Album sind Lyriel in die nächste Liga des female fronted Metal aufgestiegen und haben einen sehr großen Schritt nach vorn gemacht! Gerne mehr davon!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.