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Marina S.
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Neuss

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2025
We Burn Daylight
Johnston, Bret Anthony

We Burn Daylight


ausgezeichnet

Eskalation einer Tragödie


Der Roman "We burn daylight" hat es geschafft, mich vollkommen in seinen Bann zu ziehen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so spannend war die Handlung. Dabei zuzusehen, wie eine Situation so dermaßen eskaliert, dass es nur noch in einer Tragödie enden kann. Und mit den beiden Protagonisten mit zu fiebern, die den ganzen Ablauf jeweils aus ihrer Perspektive schildern, und die einem mit der Zeit einfach ans Herz wachsen.

Der Autor schafft es, dass einem zu keinster Zeit langweilig wird. Er verbindet die Geschichte, erzählt aus zwei Perspektiven, mit nachträglichen Interviews mit weiteren beteiligten Personen. Dabei lässt er auch diese authentisch erscheinen.

Das Erzähltempo passt zu jeder Zeit zum Verlauf der Handlung. Dabei ist interessant, dass einige Teile des Buches einen längeren Zeitraum überspannen, andere Teile aber wiederum einen einzelnen Tag beschreiben.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch, dass durch ein wahres Ereignis inspiriert wurde.

Bewertung vom 20.07.2025
Diskriminierung geht uns alle an
Apraku, Josephine;Antmann, Debora;Bordo Benavides, Olenka

Diskriminierung geht uns alle an


ausgezeichnet

Informativ und gut erklärt

Ich muss sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Neben einem allgemeinen Überblick, wie es zu Diskriminierung kommt und der Erklärung, dass es verschiedene Arten gibt und Diskriminierung keineswegs individuell ist, werden verschiedene Diskriminierungsformen erklärt. Dabei wird nicht nur auf bekannte Formen wie Rassismus und Antisemitismus eingegangen, sondern auch eher unbekannte Formen, wie Lookismus und Klassismus aufgegriffen.

Erklärt werden die einzelnen Formen in seperaten Kapiteln, in denen sowohl auf die Entstehung eingegangen wird als auch konkrete Beispiele geliefert werden. Abgerundet wird das ganze durch passende Illustrationen.

Im ganzen Buch wird eine gut verständliche Sprache verwendet. Vom Stil her richtet sie sich an Jugendliche, die ja die eigentliche Zielgruppe des Buches sind. Allerdings ist das gesamte Buch auch für Erwachsene sehr informativ und sollte auch von diesen gelesen werden, um bestimmte Strukturen der Gesellschaft zu erkennen und zu verändern.

Bewertung vom 14.07.2025
Stars
Kullmann, Katja

Stars


gut

Ein Neuanfang

Bei "Stars" handelt es sich um einen Roman ohne größere Spannungsbögen. Die Handlung plätschert eher unaufgeregt daher. Dabei wird es durchaus stellenweise philosophisch. Trotzdem lässt sich das Buch von der Sprache her relativ gut lesen. Allerdings braucht die Geschichte etwas, bis sie an Fahrt aufnimmt.

Die Protagonistin wirkt zu Beginn etwas oberflächlich angelegt. Das gibt sich allerdings im Verlauf. Mit der Zeit wird Carla immer authentischer und vielschichtiger. Die anderen Charaktere bleiben allerdings oberflächlich. Sie spielen nur eine untergeordnete Rolle, dienen hauptsächlich dazu, die Handlung am laufen zu halten. Näher kommt man ihnen jedenfalls nicht.

Meiner persönlichen Meinung nach kann man "Stars" durchaus lesen. Man sollte allerdings nicht zuviel Spannung erwarten. Sprachlich ist das Buch aber wirklich schön geschrieben.

Bewertung vom 04.07.2025
Loving Lucas / Preston Brothers Bd.1
McLean, Jay

Loving Lucas / Preston Brothers Bd.1


ausgezeichnet

Achterbahn der Gefühle

Was für eine unglaubliche emotionale Achterbahnfahrt. Das Buch hat einfach alles was eine großartige Story ausmacht. Es vereint lustige Momente mit ganz viel Drama, Schmerz aber auch mit ganz großen Gefühlen. Dazu bedient es sich eines mitreißenden Erzählstils, der den Leser direkt gefangen nimmt. Und der durch seine Erzählweise aus zwei Perspektiven und auch mit Rückblicken der ganzen Handlung noch mehr Tiefe und Atmosphäre verleiht

Und es bietet eine ganze Reihe von authentischen, sympathischen Charakteren. Dazu gehören nicht nur die beiden Protagonisten Laney und Lucas, sondern auch die gesamte Familie Preston. Auch wenn es auch mal Spannungen gibt, umgibt diese Familie ein unglaublich starkes Band, welches nicht nur Laney, sondern auch dem Leser ein Gefühl von Idylle und Geborgenheit gibt.

Ich bin froh, dass ich in den Genuss dieses Buches gekommen bin und kann es nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 23.05.2025
Die Garnett Girls
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


gut

Schwierige Familiendynamik

Ich muss zugeben, dass ich mit "Die Garnett Girls" von Georgina Moore nicht wirklich warm geworden bin.

Die Idee selbst, ein Roman über eine Mutter und ihre erwachsenen Töchter, ihre gemeinsame schwierige Vergangenheit und eine Reihe von Geheimnissen, ist eigentlich ziemlich gut und hätte einiges an Potential gehabt. Allerdings finde ich das Thema nicht gut umgesetzt.

Zum einen ist die Geschichte in meinen Augen zu langatmig. Die Handlung ist in verschiedene Stränge aufgeteilt und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Allerdings verläuft sie nicht linear und durchgängig, sondern eher in Episoden und mit Rückblicken. Die Rückblicke selbst sind zwar gut, da die etwas zum Hintergrund der Geschichte beitragen, die episodenhafte Erzählung allerdings führt dazu,dass Handlungsstränge, die den Leser neugierig machen, nicht ausführlich zuende erzählt werden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Familiendynamik. Die ganze Geschichte ist geprägt von Drama, die Protagonisten sind zum Teil nicht unbedingt sympathisch. Margo hat ein komisches Empfinden von Tradition und Anstand. Sie fühlt sich überlegen. Auch zwischen den Schwestern herrscht ein Klima, in dem man den anderen nieder macht. Also für mich persönlich ist dieses Buch definitiv kein Highlight.

Bewertung vom 07.03.2025
Das Leben fing im Sommer an
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


sehr gut

Ein Sommer in drei Tagen

Christoph Kramer erzählt in seinem Romandebüt von drei unvergleichlichen Sommertagen im Jahr 2006. Dabei holt er den Leser direkt zurück in die Atmosphäre dieser Zeit.
Er berichtet von der ersten großen Liebe, der Freundschaft mit den Kumpels und dem Beginn seiner Karriere als Fußballer. Alles vor dem Hintergrund des erhofften Sommermärchens.
Dabei nutzt er einen lockeren, zum Teil auch lustigen Schreibstil. Auch die Verwendung von Jugendsprache trägt zum Charme des Buches bei. Die Dialoge zwischen den Kumpels lassen die Charaktere sympathisch und authentisch wirken. Und auch die Beschreibungen der Natur ziehen den Leser in den Bann.

Wer authentische, atmosphärische Romane mag, sollte diesen Roman auf jeden Fall lesen. Die Handlung gleicht einem wilden Abenteuer auf dem Weg zum Erwachsenenleben. Voller Umbrüche und Veränderungen.

Bewertung vom 07.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

Ein wichtiger und respektvoller Einblick

Mit "Das Herz kennt keine Demenz" schafft es Jim Ayag einen sowohl informativen als auch unterhaltsamen Einblick in das Thema Altenpflege - und dabei speziell in den Bereich Gerontopsychiatrie - zu geben. Dabei berichtet er nicht nur von seinem eigenen beruflichen Weg, sondern gibt auch einen Einblick in die allgemeine Situation in der Pflege.

Darüber hinaus berichtet er von verschiedenen Ereignissen seines Alltags als Pflegekraft, die ihm in Erinnerung geblieben sind und veranschaulicht dabei unter anderem, in wie weit eine Demenz das Leben verändert und beeinträchtigt. Dabei ist er stets respektvoll gegenüber den Betroffenen und macht deutlich, wie wichtig ihm ein würdevoller Umgang mit älteren Menschen ist.

"Das Herz kennt keine Demenz" zeigt, wie anspruchsvoll und wichtig die Altenpflege ist, und wie wichtig es ist, diesen Bereich zu stärken.

Bewertung vom 27.02.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Gibt es eine zweite Chance?

Ich muss ehrlich sagen, dass "Middletide" mich angenehm überrascht hat. Ich hatte gedacht, dass mich als Handlung die Aufklärung eines Kriminalfalls erwartet, die zwischendurch von kurzen Rückblicken unterbrochen wird. Was statt dessen auf mich wartete war ein atmosphärischer Roman mit zwei sich abwechselnden Handlungssträngen. Zum einen der Mord, zum anderen die Liebesgeschichte zwischen Elijah und Nakita. In wieweit beides zusammen hängt ergibt sich erst im Laufe der Geschichte.

Neben der Handlung kann auch der Schreibstil überzeugen. Sowohl die Wortwahl als auch das Erzähltempo sind gut gewählt. Es gibt keine langweiligen oder langatmigen Passagen. Stattdessen gibt es einige unvorhersehbare Wendungen und Überraschungen.

Alles in allem ist "Middletide" ein Buch, das ich voll und ganz weiter empfehlen kann.

Bewertung vom 25.02.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


sehr gut

Wie schwierig muss es sein, in den selben Mann verliebt zu sein, wie die heißgeliebte, extrovertierte Cousine? Marta erlebt es am eigenen Leib, als sie sich in den selben Mann verliebt, wie ihre Cousine Theresa.
Der Roman erzählt die Geschichte dieses Liebesdreiecks vor der Kulisse Ostberlins und Ungarns der 80er Jahre. Marta, eine junge Frau aus einem Dorf am Balaton, besucht ihre Cousine Theresa in Ostberlin. Dort führt Theresa sie in einen Kreis von Künstlern ein, die sich in privaten Wohnungen trifft, und wo sie einen jungen Schriftsteller kennen lernt.

Neben der eigentlichen, eher schwierigen Liebesgeschichte geht es in diesem Roman um eine Zeit des Aufbruchs. Es ist eine Kritik an den bestehenden Systemen, sowohl in der DDR, als auch der politischen und sozialen Situation Ungarns. Eine wirklich gutes Buch, dass einen guten Einblick in die bestehenden Strukturen der damaligen Zeit gibt.

Bewertung vom 06.02.2025
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


ausgezeichnet

Liebesgeschichte mit wirklich wichtiger Message

Auf den ersten Blick wirkt das Buch eher schlicht und unscheinbar. Aber hinter dem eher einfachen Cover verbirgt sich eine Geschichte voller Tiefe. Es geht um Verpflichtungen, Familie und andere wichtige Themen wie zum Beispiel Überforderung. Dabei wird die Handlung in einem angenehmen Tempo erzählt, welches von dem flüssigen Schreibstil noch unterstützt wird.

Auch die Charaktere sind sehr gut durchdacht. So wirken die beiden Protagonisten sehr sympathisch und authentisch. Auch kann man sich gut mit ihnen und ihren Handlungen identifizieren und leidet an den entsprechenden Passagen mit ihnen mit. Auch die Nebencharaktere wirken durchweg authentisch, auch wenn man sie manchmal einfach nur an brüllen möchte (besonders im Fall von Coopers Eltern oder Kairas Mutter und älterem Bruder).

Alles in allem handelt es sich also bei "Be my Shelter" um einen sehr guten Roman, den ich anderen Lesern, die sich für das Thema Mental Health in Büchern interessieren, nur empfehlen kann.